TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbrennen von Bio- und Feststoffmassen.
Für Heizzwecke zu verwendende Biomassen sind beispielsweise Holzabfälle wie Späne,
Sägemehl, Holzpreßpellets und dergleichen, die vor allem in der holzverarbeitenden
Industrie in großem Umfang anfallen. Brennbare Feststoffmassen sind beispielsweise
Holzmüllpellets, Schlammrückstände und sonstige verunreinigte Feststoffe. Die Wärmegewinnung
aus derartigen Brennmaterialien ist wegen der damit verbundenen Umweltbelastung recht
problematisch.
[0002] Die Art der Beschaffenheit des Brennstoffes setzt bestimmte Anforderungen in der
Gestaltung der Brennvorrichtung. Für Feststoffe werden Rost-und Unterschubfeuerungen
mit einem kompakten Glutbett bevorzugt angewendet. Leicht- und Schwerölfeuerungen
mit Gebläsebrenner benötigen dagegen keinen Rost, diese Brennkammern werden daher
bevorzugt in horizontaler Bauweise betrieben.
[0003] Alle diese Brennvorrichtungen haben gemeinsam, daß die Brennkammern mit nachgeschalteten
Wärmetauscherflächen kommunizieren. Die Verbindung zwischen der Brennkammer und dem
Raum mit den Wärmetauscherflächen ist teilweise mit und teilweise ohne kanalmäßiger
Verengung ausgebildet.
STAND DER TECHNIK
[0004] Feststoffbrennkammern verfügen über eine Rostfläche, auf der das Brennmaterial lagert.
Die Brennkammern sind überwiegend rundum aus Schamotte gefertigt. Der Brennakt wird
durch Zugabe von Primär- und ggf. Sekundärluft und ggf. durch Variieren des Unterdruckes
gesteuert. Die sich dabei ausbildende Flamme füllt teilweise den gesamten Brennraum
aus. Die Flammenspitzen werden zusammen mit den Heißgasen durch den natürlich vorhandenen
oder mechanisch erzeugten Unterdruck in den Bereich der nachgeschalteten Wärmetauscherflächen
gesaugt. Der Unterdruck kann beispielsweise durch das Anordnen eines Kamins auf natürliche
Weise bewirkt werden.
[0005] Der bis zum Glutbett anstehende Unterdruck beeinflußt den Brennprozeß nachteilig.
Es läßt sich nämlich nicht verhindern, daß die Heißgasflammen strähnenartig den Brennraum
verlassen. Verbrannte und nicht verbrannte Staubpartikel werden dabei aus dem Brennraum
mitgerissen und in den Bereich der Wärmetauscherflächen und weiter in den Bereich
der Atmosphäre geleitet, wo sie die Umwelt belasten.
[0006] Bei ÖI- oder Gasgebläsebrennern ist die Flamme kompakt. Durch zwangsgeführte Verbrennungsluftzugabe,
abgestimmt auf die Brennstoffmenge, wird ein totaler Ausbrand im Brennraum erreicht.
[0007] Aus der PCT WO 90/14558 ist eine Brennvorrichtung der eingangs genannten Art bekannt,
bei der sich mit Hilfe eines speziellen Gebläserades eine Gas- bzw. Feuerwalze im
Brennraum herstellen läßt. Durch diese wirbelsturmartige Gasströmung kann eine sehr
gute Verbrennung der verbrennbaren Partikel erreicht werden. Allerdings läßt sich
nicht verhindern, daß die Flammenspitzen dieser walzenartigen Gasströmung aus dem
Brennraum herauslecken. Das bedeutet, daß auch mit diesem Gebläserad verbrannte und
nicht verbrannte Staubpartikel mit den Flammen aus dem Brennraum herausgerissen werden
können.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem vorstehend beschriebenen
Stand der Technik eine verbesserte Vorrichtung zum Verbrennen von Bio- und Feststoffmassen
anzugeben.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt eine Brennkammer, eine Feuerungsstätte,
einen der Brennkammer nachgeschalteten Raum mit wärmetauscherflächen, eine Verengung
zwischen Brennkammer und diesem nachgeschalteten Raum, sowie ein Gebläserad zum Erzeugen
einer Gas- bzw. Feuerwalze in der Brennkammer, wobei sich diese Vorrichtung erfindungsgemäß
dadurch auszeichnet, daß die Verengung Teil eines Kanals ist, dessen einer Mündungsbereich
frei in den Brennraum hineinkragt, und daß dessen Mündung in das Innere der Gas- bzw.
Feuerwalze gerichtet ist. Diese Mündung kann sowohl auf das Gebläserad hingerichtet,
als auch von demselben weggerichtet sein.
[0010] Diese Vorrichtung hat den großen Vorteil, daß die durch das Gebläserad erzeugte wirbelsturmartige
Gasströmung mit ihren äußeren, in ihrem Peripheriebereich gelegenen Gasmantelbereichen
nicht durch die Verengung hindurch und damit aus der Brennkammer herausgeführt wird.
Herausgeführt aus der Brennkammer und den Wärmetauscherflächen zugeführt werden nur
die im Inneren der Gas- bzw. Feuerwalze vorhandenen, extrem staubfreien heißen Gase.
[0011] Feuerungsanlagen, die mit Brennstoffen betrieben werden, welche durch die Bearbeitung
des Holzes viele kleine Partikel organischer Herkunft wie Staub und ähnliches beinhalten,
neigen nämlich zu hohem Staubaustrag. Feuerungsanlagen, denen Kalk zur Schadgaseinbindung
in die Brennkammer eingeblasen werden, werden durch die Staubfracht im Wärmetauscherbereich
stark belastet. Diese Staubbelastung ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung praktisch
ausgeschlossen. Die Staubfracht wird sich nämlich bei der Ausbildung der Gas- bzw.
Feuerwalze im äußeren Bereich dieser Walze bilden; diese äußeren Walzenbereiche gelangen
aber nicht durch die Verengung hindurch aus dem Brennraum heraus. Diese äußeren Bereiche
streichen vielmehr über den Mündungsbereich der aus dem Brennraum herausführenden
Kanal hinweg.
[0012] Nach einer wesentlichen Weiterbildung der Erfindung kann der Kanal innerhalb einer
den Brennraum begrenzenden Trennwand vorhanden sein. Die Gas- bzw. Feuerwalze kann
sich mit ihren äußeren Peripheriebereichen dann im Umfeld des in des Brennraum hineinragenden
Kanals totlaufen, so daß durch das Aufprallen der Staubfracht an dem den Mündungsbereich
des Kanals umgebenden Bereich der Trennwand ein totales Ausbrennen der Heißgase bewirkt
wird. Änderungen während des Brennprozesses, die beispielsweise durch die Brennstoffzusammensetzung
entstehen, können durch Drehzahlveränderungen am Antriebsmotor des Gebläserades berücksichtigt
werden.
[0013] Durch die Begrenzung der Brennkammer mittels einer solchen Trennwand mit stark eingeschränkter
Öffnung, werden beim Anfahren der Brennvorrichtung und damit in deren Startphase die
nachteiligen CO-Bildungen erheblich reduziert. Die nachteiligen Temperaturschwankungen
nach dem Abschalten der Brennvorrichtung und das dabei erfolgende unerwünschte Abkühlen
der Schamottewände werden zum Vorteil im Temperaturgefälle erheblich verlangsamt.
[0014] Der alkalische Staub, mit dem das Heißgas beladen sein kann, reagiert mit den Schadstoffen
HCI, S0
2. Die entstehenden Gips-Anhydridpartikel werden durch die herrschende Radialströmung
an die Peripherie des Brennraumes getragen und können durch Ascheräumer dem Brennraum
entnommen werden.
[0015] Die Gestaltung der Brennkammer kann eckig oder rund sein. Die Brennerkammer kann
ferner vertikal, horizontal oder schräg im Raum ausgerichtet sein. Die Gestaltung
ist in weiten Grenzen beliebig; Voraussetzung einer optimalen Wirkungsweise ist allerdings,
daß die kanalartige Verengung in das Innere der Gas- bzw. Feuerwalze einmünden kann.
Durch die zusätzliche Anordnung der vorstehend bereits erwähnten Trennwand kann nicht
nur verhindert werden, daß Staubpartikel aus der Brennkammer herausströmen können,
sondern kann auch ein optimales Verbrennen dieser Staubpartikel erreicht werden. Es
wird somit ein völlig neues Brennverhalten innerhalb einer Brennkammer erreicht.
[0016] Die endlos rotierende homogene Gasmasse, die in der Brennkammer erzeugt werden kann,
wird durch den von außen in den Brennraum hinein wirkenden Unterdruck abgesaugt und
den Wärmetauschern zugeführt.
[0017] Anlagen älterer Bauart können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung saniert werden.
Damit können nachweislich auch bei solchen älteren Anlagen die verschärften TA-Luftwerte
eingehalten werden.
[0018] Eine wesentliche Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß Brennkammer
und Vergasungskammer, d. h. der Raum mit der Feuerungsstätte, von der Brennkammer
getrennt ausgebildet werden. Die Feuerungsstätte kommuniziert mit der Brennkammer
lediglich über einen relativ kleinen Öffnungsbereich. Dies hat den großen Vorteil,
daß Staub- und Festpartikel im Bereich der Feuerungsstätte zurückgehalten werden,
weil der Vergasungsakt im Druckbereich und nicht in der Brennkammer, wo Unterdruck
herrscht, stattfinden kann. Der von außen in die Brennkammer hineinwirkende Unterdruck
herrscht damit nicht zwangsläufig auch gleichzeitig im Bereich der Feuerungsstätte.
Dies ermöglicht eine besonders gute Vergasung der Brennmaterialien. Außerdem werden
in der Brennkammer die restlichen Kohlenwasserstoffpartikel mit Hilfe der Gas- bzw.
Feuerwalze total ausgebrannt. Dieser Ausbrand wird durch die innige Vermischung von
Luft und Heißgas über eine längere Verweilzeit hinweg bewirkt. Dies ist für einen
optimalen Ausbrand unbedingt erforderlich.
[0019] Das räumliche Trennen der Feuerungsstätte von der Brennkammer bewirkt, daß der durch
das Gebläserad in der Brennkammer erzeugte und/oder der von außen her einwirkende
Unterdruck seine Unterdruckwirkung nicht auch in dem Bereich der Feuerungsstätte ausüben
kann. Dadurch wiederum ist die Strähnenbildung der von der Feuerungsstätte wegzüngelnden
Flammen in den Brennraum hinein nicht mehr möglich. Als weiteren Vorteil erweist es
sich, daß die im Stand der Technik unerwünschten hohen NO
x-Werte erheblich verringert werden können, da hohe Brennkammertemperaturen nicht mehr
nötig sind; die ganze Brennkammer wird nämlich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von der homogenen Gasmasse gleichmäßig durchströmt.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den weiteren Vorteil, daß mehrere derartige
Brennkammern und damit Brennvorrichtungen an einen Sammelkanal angeschlossen werden
können. Erst von diesem Sammelkanal aus strömen die Heißgase dann in nachgeschaltete,
auch mehrere Räume mit Wärmetauschern. Diese Anordnung ermöglicht einen problemlosen
Teillastbetrieb, da einzelne Brennereinheiten problemlos abgeschaltet und beispielsweise
renoviert werden können. Dadurch kann eine totale Abschaltung der Feuerungsanlage
zu Reperaturzwecken umgangen werden.
[0021] Das Betreiben der Feuerungsanlage im Teillastbetrieb ermöglicht darüber hinaus auch
ein problemloses Steigern der Wärmeleistung. Während durch Anordnung des Gebläserades
eine Steuerung der Heizleistung innerhalb einer einzigen Brennkammer möglich ist,
läßt sich durch das Zu-und Abschalten mehrerer derartiger Brennkammern eine in weiten
Grenzen optimale Anpassung der erzeugten Wärmeleistung an die jeweiligen Vorgaben
und Anforderungen erreichen.
[0022] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind den in den Ansprüchen weiterhin
aufgeführten Merkmalen sowie den nachfolgenden Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0023] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf den Mündungsbereich der aus einer Brennkammer herausführenden
kanalartigen Verengung bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 einen Querschnitt entsprechend Linie I-I der Fig. 1,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt einer anderen erfindungsgemäßen Vorrichtung mit übereinander
angeordneter Brennkammer und Feuerungsstätte,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung mit nebeneinanderliegender
Brennkammer und Feuerungsstätte,
Fig. 5 einen Horizontalschnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig. 4,
Fig. 6 eine schematisierte, teilweise geschnittene Seitenansicht einer weiteren Brennvorrichtung
mit schräg angeordneter Brennkammer und mehreren nachgeschalteten Backöfen,
Fig. 7 einen Vertikalschnitt einer weiteren Vorrichtung mit einem öl- bzw. gasbefeuerten
Zündbrenner.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0024] Die in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellte erfindungsgemäße Brennvorrichtung 10 ist
innerhalb einer Außenhülle 12 vorhanden. Die Außenhülle 12 ist ihrerseits innen von
Wärmetauscherflächen 14 bedeckt.
[0025] In einem - in Fig. 3 linken oberen - inneren Teilbereich ist eine Brennkammer 16
ausgebildet. Diese Brennkammer besitzt an ihrer linken Außenwand ein Gliederkopfgebläse
18. Mit Hilfe dieses Gebläses 18 läßt sich die in der Brennkammer 16 vorhandene Gasmasse
in eine endlose Rotation um eine Mittelachse 20 versetzen. Die Achse dieser Gaswalze
22 fällt in etwa mit der Drehachse 20 des Gebläses 18 zusammen.
[0026] Unterhalb der Brennkammer 16 ist durch eine horizontale Decke 24 getrennt ein Raum
26 mit einer Feuerungsstätte zum Verbrennen von Brenngut 28 vorhanden. Die beiden
Räume 26, 16 sind lediglich durch eine in der Decke 24 vorhandene Öffnung 30 miteinander
verbunden. Das Brenngut 28 ist innerhalb einer im Raum 26 ausgebildeten Mulde 32 vorhanden
und wird dorthin über eine Zufuhreinrichtung 34 von außen her zugeführt.
[0027] In Verlängerung einer den Raum 26 seitlich begrenzenden Mauerwerkswand 36 ist im
Bereich der Brennkammer 16 eine Trennwand 38 ausgebildet. Die Trennwand 38 wird von
einem sogenannten Flammrohr 40 durchstoßen, dessen kragartig in die Brennkammer 16
hineinragender vorderer Kragen 42 in das Zentrum 44 der Walze 22 hineinragt. Der Kragen
42 bildet damit den in die Brennkammer 16 hineinragenden Mündungsbereich des Flammrohres
40. Das andere Ende 46 dieses Flammrohres 40 mündet in einen weiteren Raum 48 ein,
der mit mehreren Wärmetauscherflächen 50 ausgestattet ist. Das durch das Flammrohr
40 in den Raum 48 hineinströmende Gas streicht an den Wärmetauscherflächen 50 entlang
und verläßt dann die Außenhülle 12 durch ein Abgasrohr 52.
[0028] Das in dem Raum 26 vorhandene Brenngut 28 vergast durch Abbrennen innerhalb des Raumes
26. Durch dieses Vergasen bildet sich im Raum 26 ein gewisser Überdruck aus. Dieser
Überdruck baut sich durch die Öffnung 30 hin in Richtung Brennkammer 16 ab. Innerhalb
der Brennkammer 16 werden die durch die Öffnung 30 aus dem Raum 26 hineinströmenden
Gase vollständig ausgebrannt.
[0029] Durch das Verbrennen des Brenngutes 28 wird mit Hilfe des Gliederkopfgebläses 18
die in der Brennkammer 16 vorhandene Gasmasse in eine Feuerwalze 22 versetzt. Diese
Feuerwalze rotiert an ihrer Peripherie mit einer hohen Geschwindigkeit von etwa 40
bis 50 m pro Sekunde. Die in endlose Rotation versetzte Gaswalze 22 ist in ihrem Peripheriebereich
durch die dort herrschende Gasdichte stark mit Staub oder sonstigen noch nicht verbrannten
Partikeln beladen. Die Feuerwalze 22 wird durch die Trennwand 38 in ihrer axialen
Ausdehnung begrenzt. Die Peripheriebereiche der Walze 22 stoßen auf die Trennwand
38 und treffen damit nicht in das Innere des Flammrohres 40 hinein. Durch das Flammrohr
40 werden dadurch nur die im Inneren der Walze 22 vorhandenen staubfreien Gasmassen
aus der Brennkammer 16 herausgeführt. Die in den äußeren Bereichen der Walze 22 vorhandenen
Staubpartikel werden gegen die Trennwand 38 geschleudert, wobei sie in kleinere Teilchen
zerfallen. Dadurch wird ihre anschließende weitere Verbrennung innerhalb der Feuerwalze
gefördert.
[0030] Die staubarme Heißgasmasse strömt aus dem Zentrum 44 der Walze 22 durch das Flammrohr
46 in den Raum 48 mit den Wärmetauschern 50. Dieses Strömungsverhalten wird von dem
über das Abgasrohr 52 in der Brennkammer 16 anstehenden Unterdruck bewirkt. Auch das
Gliederkopfgebläse 18 bewirkt einen Unterdruck innerhalb der Brennkammer 16, der das
Abströmverhalten durch das Flammrohr 40 hindurch unterstützt. Das vollständige Verbrennen
der vorhandenen Partikel innerhalb des Brennraumes 16 wird durch die innige Vermischung
von Luft und Heißgas mit Hilfe der Walze 22 erreicht. Durch die Luftströmung längs
der Walze erreicht man eine ausreichend lange Verweilzeit dieser Partikel innerhalb
der Verbrennungsphase.
[0031] Die Decke 24 hat den Vorteil, daß sich der in der Brennkammer 16 ausbildende Unterdruck
nicht auch in voller Stärke im Raum 26 mit der Feuerungsstätte für das Brenngut 28
auswirkt. Das Brenngut 28 kann daher unter Überdruck abbrennen. Ein strähnenartiges
Ausströmen der beim Verbrennen des Brenngutes 28 entstehenden stark staubbeladenen
Flammen in die Brennkammer 16 hinein ist daher wirkungsvoll unterbunden. Damit trägt
nicht nur die Ausbildung des Flammrohres 40 mit dem Kragen 42 sondern auch die Anordnung
der Decke 24 zu einer optimalen Verbrennung wirkungsvoll bei.
[0032] Während bei der Brennvorrichtung 10 (Fig. 1, 2, 3) die Brennkammer 16 und der Raum
26 mit der Feuerungsstätte untereinander angeordnet sind, sind bei der in den Fig.
4 und 5 dargestellten Brennvorrichtung 10.2, Brennkammer 16.2 und der Raum 26.2 mit
der Feuerungsstätte nebeneinander angeordnet. Auch hier sind die beiden Räume 16.2
und 26.2 lediglich durch eine Öffnung 30 miteinander verbunden, die aufgrund der nebeneinander
angeordneten beiden Räume 16.2 und 26.2 nicht in einer Decke sondern in einer Wand
54 vorhanden ist.
[0033] In dem Raum mit der Feuerungsstätte 26.2 ist ein Rost 56 zum Auflagern des zu verbrennenden
Brenngutes schematisch dargestellt. Über eine Feuerungstür 58 läßt sich Brenngut in
den Raum 26.2 einlagern.
[0034] In der Brennkammer 16:2 ist ein Gliederkopfgebläse 18 vorhanden. Dem Gebläse 18 gegenüber
ist das Flammrohr 40 mit seinem in die Brennkammer 16.2 hineinragenden Kragen 42 angeordnet.
Auch bei der Brennvorrichtung 10.2 dringen die äußeren Mantelbereiche der durch das
Gliederkopfgebläse 18 erzeugten Gaswalze auf eine das Flammrohr umgebende Trennwand
38 und damit nicht in das Innere des Flammrohres 40. Die Strömungsverhältnisse für
die Brenngase sind damit ähnlich wie bei der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Brennvorrichtung
10. Nach Verlassen des Flammrohres 40 strömen die heißen Gase nach Passieren eines
Flammkanals 60 in einen über der Brennkammer 16.2 und dem Raum 26.2 mit der Feuerungsstätte
gelegenen weiteren Raum 62, der mit mehreren Wärmetauscherflächen 50 ausgestattet
ist. Über ein Abgasrohr 52 werden die Gase aus dem Raum 62 hinausgeführt.
[0035] In Fig. 6 ist eine Brennvorrichtung 10.3 dargestellt, die im vorliegenden Beispielsfall
im Bäckerhandwerk zur Anwendung kommen kann. Bei dieser Brennvorrichtung 10.3 ist
die Brennkammer 16.3 schräg im Raum nach oben ausgerichtet. Die durch das in der Brennkammer
16.3 vorhandene Gliederkopfgebläse 18 erzeugte Gaswalze strömt also nach schräg oben.
Auch hier ist durch den in die Brennkammer 16.3 hineinragenden Kragen 42 sichergestellt,
daß nur die staubfreien inneren Bereiche der Walze durch das Flammrohr 40 hindurch
nach außen aus der Brennkammer 16.3 herausströmen können.
[0036] Unterhalb der Brennkammer 16.3 ist ein Raum 64 mit der Feuerungsstätte vorhanden.
Dieser Raum 64 kommuniziert über eine in Fig. 6 nicht näher dargestellte Öffnung mit
dem Inneren der Brennkammer 16.3. Die Wirkungsweise dieser Brennvorrichtung 10.3 entspricht
den vorstehend beschriebenen Brennvorrichtungen 10 und 10.2.
[0037] Nach Verlassen des Flammrohres 40 gelangen die heißen Gase in einen Flammkanal 66.
Von dort können sie wahlweise in zwei Backöfen 68, 70 eingeleitet werden. Mittels
den Backöfen 68, 70 vorgeschalteter Absperrorganen 72, 74 läßt sich die Zufuhr von
heißen Gasen in das Innere der Backöfen 68, 70 regulieren bzw. zeitlich begrenzen.
[0038] Nach der Aufheizphase der Backöfen 68, 70 strömen die Gase nach Öffnen eines Absperrorgans
75 aus dem Flammkanal 66 weiter durch einen Kamin 76 ins Freie.
[0039] Mit der Brennvorrichtung 10.3 lassen sich mehrere Backöfen beheizen. Die Brennvorrichtung
10.3 kann nachträglich an vorhandene Backöfenanlagen beispielsweise im Rahmen von
Sanierungsvorhaben nachträglich eingebaut werden. Aufgrund der hohen Brennleistung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung und der in weiten Grenzen möglichen Variationen
der Brennleistung ist ein optimales Beheizen von nachgeschalteten Backöfen oder auch
von sonstigen Wärmeverbrauchern möglich. Bei Nichtbedarf von Heizwärme kann durch
Regulieren der Drehzahl des Gliederkopfgebläses 18 die Heizleistung sehr schnell und
in weiten Grenzen heruntergefahren werden. Andererseits ist es durch Erhöhung der
Drehzahl des Gliederkopfgehäuses 18 umgekehrt auch möglich, von einem niedrigen Teillastbetrieb
sehr schnell auf volle Last hochzufahren. Durch die Drehzahlregelung des Gliederkopfgebläses
18 beispielsweise mit Hilfe eines Frequenzumrichters läßt sich je nach Wärmebedarf
somit sowohl die Geschwindigkeit der rotierenden Feuerwalze als auch die Vergasungsphase
im Feuerraum 26.2 steigern oder reduzieren, da immer die nötige Verbrennungsluft zugegeben
werden kann. Bekannt ist dieser Vorgang ansich beim Schmiedefeuer, dort erzeugt durch
einen Blasebalg.
[0040] Während bei der Darstellung gemäß Fig. 6 nur eine einzelne Brennvorrichtung zum Beheizen
der Backöfen 68, 70 vorhanden ist, ist es ohne weiteres möglich, an den Flammkanal
66 mehrere derartige Brennvorrichtungen anzuschließen. Dadurch ist es möglich, die
Heizleistung in noch größeren Bandbreiten zu variieren. So können problemlos eine
oder mehrere vorhandenen Brennvorrichtungen abgeschaltet werden. Ein totales Abschalten
der gesamten Feuerungsanlage zu Reparaturzwekken ist damit nicht mehr erforderlich,
da ein Teillastbetrieb ohne Probleme jederzeit möglich ist.
[0041] In Fig. 7 ist eine Brennvorrichtung 10.4 dargestellt, die eine Brennkammer 16.4 besitzt,
in der gleichzeitig auch das Verbrennen des Brenngutes stattfindet.
[0042] Die Brennkammer 16.4 besitzt wiederum ein Gliederkopfgebläse 18 und diesem gegenüber
das aus der Brennkammer 16.4 herausführende Flammrohr 40 mit dem in die Brennkammer
16.4 frei hineinkragenden Kragen 42. Im Bereich dieses Flammrohrs 40 ist die Brennkammer
16.4 durch eine Trennwand 38 (vgl. Fig. 3) abgeschlossen.
[0043] Unterhalb des Gliederkopfgebläses 18 ist ein Zündbrenner 80 vorhanden. Von oben wird
durch einen Zuführungskanal 82 Brennstoffe wie Späne, Sägemehl oder dergleichen in
die Brennkammer 16.4 eingeblasen. Mit Hilfe des Zündbrenners 80 können diese Brennstoffe
innerhalb der Brennkammer 16.4 zum Verbrennen gebracht werden. Mit Hilfe des Gliederkopfgebläses
18 kann dann ebenfalls in der Brennkammer 16.4 die vorstehend bereits beschriebene
Feuerwalze 22 ausgebildet werden. Durch das Flammrohr 40 strömt ebenfalls wie bei
den vorstehend beschriebenen Brennvorrichtungen praktisch staubfreie Gase in nachgeschaltete,
nicht näher dargestellte Räume mit Wärmetauscherflächen.
[0044] Die Brennvorrichtung 10.4 wird bevorzugt für feinkörnige, trockene Brennstoffe wie
Späne und Stäube verwendet, da der Brennstoff durch Einblasen mit der Trägerluft unmittelbar
der rotierenden Feuerwalze beigemischt wird. Der Ausbrand erfolgt in genügender Verweilzeit,
da die Feuerwalze den Brennraum spiralförmig durchströmt. Eine Rostfläche ist hier
nicht nötig; die Trägerluft ist zugleich Verbrennungsluft.
1. Vorrichtung (10) zum Verbrennen von Bio-und/oder Feststoffmassen mit
- einer Brennkammer (16),
- einer Feuerungsstätte (26),
- einem der Brennkammer (16) nachgeschalteten Raum (48, 62, 68, 70) mit Wärmetauscherflächen,
- einer Verengung (40) zwischen Brennkammer und diesem nachgeschalteten Raum,
- einem Gebläserad (18) zum Erzeugen einer Gas- bzw. Feuerwalze (22) in der Brennkammer
(16),
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Verengung (40) Teil eines Kanals ist, dessen einer Mündungsbereich (42) frei
in den Brennraum (16) hineinkragt,
- dieser Mündungsbereich (42) in das Innere der Gas- bzw. Feuerwalze (22) gerichtet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Längsachse (20) des Kanals (40) zumindest im Bereich seines im Brennraum liegenden
Öffnungsbereiches parallel, insbesondere deckungsgleich zur Mittelachse (20) des Gebläses
(18) und damit zur Längsachse der Feuerwalze (22) ausgerichtet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß dieser Mündungsbereich (42) des Kanals auf das Gebläserad
(18) hingerichtet oder von dem Gebläserad (18) weggerichtet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Kanal (40) eine Trennwand (38) durchstößt, die die Brennkammer (16) begrenzt,
- der eine Mündungsbereich (42) dieses Kanals (40) in die Brennkammer (16) frei auskragt.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der abströmseitige, andere Mündungsbereich (46) dieses Kanals (40) direkt in den
Raum (48) mit den Wärmetauschern (50) oder in einen diesem Raum vorgeschalteten Sammelkanal
(66) einmündet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
- an diesen Sammelkanal (66) mehrere Brennkammern angeschlossen sind, so daß damit
mehrere aus Brennkammern kommende Kanäle in den Sammelkanal einmünden.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- mehrere Räume (68, 70) mit Wärmetauschern dem Sammelkanal (66) nachgeschaltet sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Kanal (40) mit zumindest seinem in den Brennraum gerichteten Endbereich (42)
düsenartig ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Brennkammer (16) und die Feuerstätte (26) in getrennten Räumen vorhanden und
durch einen kleinen Öffnungsbereich (30) miteinander verbunden sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
- dieser Öffnungsbereich (30) zwischen der Brennkammer (16) und dem Raum (26) mit
der Feuerstätte quer auf die in der Brennkammer erzeugbare Gas bzw. Feuerwalze (22)
gerichtet ist.