[0001] Die Erfindung betrifft einen Werkzeugstempel zum Herstellen von Reibelementen, die
bei dessen Durchdringen eines Bleches aus letzterem herausgeformt werden, wobei der
Werkzeugstempel in seinem beim Formvorgang mit dem Blech zusammenwirkenden Bereich
aus einem im Querschnitt im wesentlichen quadratisch ausgebildeten Stumpf besteht,
an den sich ein pyramidenartiges Endstück anschließt.
[0002] Ein derartiger Werkzeugstempel wird bereits seit langem zur Herstellung von Reibelementen
in der Industrie verwendet. Bei diesem Werkzeugstempel wird das Endstück von einer
gleichmäßigen Pyramide gebildet, bei der die vier Seitenflächen zu einem Punkt zusammenlaufen.
Die Spitze ist abgeflacht und bildet einen zur Grundfläche quadratischen Querschnitt.
An die Grundfläche der Pyramide schließt sich als Strumpf ein Vierkant an, dessen
quadratischer Querschnitt der Grundfläche der Pyramide entspricht.
[0003] Stellt man mit diesem Werkzeugstempel Reibelemente her, so ergeben sich beim Durchstoßen
des Werkzeugstempels durch das Blech nach oben aus dem Blech herausgeformte vier Blechlappen,
die im wesentlichen in Richtung der Längsachse des Werkzeugstempels verlaufen. Die
mit diesen Reibelementen durchgeführten Reibergebnisse sind zwar zufriedenstellend,
allerdings muß der Anpreßdruck der Nahrungsmittel, beispielsweise rohe Kartoffeln,
gegen die Oberfläche der Reibscheibe relativ groß sein, obwohl die von der Scheibe
nach oben weggerichteten Ränder der Blechlappen, die beim Aufreißen des Bleches entstehen,
scharf und feinzackig ausgebildet sind.
[0004] Um die Reibzeit zu verringern und dabei den Anpreßdruck in akzeptablen Grenzen zu
halten, wurde eine Reibscheibe geschaffen, bei der zwei der vier aus der Reibscheibenoberfläche
hervorstehenden Blechlappen von der Stempelachse, die senkrecht zur Reibscheibenoberfläche
verläuft, weggerichtet sind und die eine Krümmung aufweisen, so daß die scharfen Ränder
in Umfangsrichtung zur Reibscheibe gerichtet sind. Derartige Reibscheiben sind bereits
seit längerer Zeit in Verbindung mit der "Braun-Multipraktik Plus Elektronic De Luxe,
Typ UK 400" im Handel erhältlich. Eine derartige Küchenmaschine mit der angebotenen
Reibscheibe ist auch aus der "Braun-Programmübersicht 1990" auf den Seiten 32, 33
(dritte Scheibe von links), 35 (Bild 5, zweite Scheibe von links) und 36 (dritte Scheibe
von links, oberes Bild), ersichtlich. Obwohl auf der sichelförmig ausgebildeten Reibscheibe
nur 19 Reibelemente angeordnet sind, werden dennoch mittels der beiden in Umfangsrichtung
der Reibscheibe, also in Drehrichtung gekrümmten Blechlappen bessere Reibergebnisse
gegenüber der herkömmlichen Reibscheiben erzielt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Werkzeugstempel und ein mit diesem Werkzeug
durchführbares Verfahren anzugeben, durch das in nur einem Verformungsverfahren die
durch die "Braun-Reibscheibe" bekannten Reibelemente hergestellt werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einem Werkzeugstempel nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
jeweils zwei gegenüberliegende Seitenflächen des pyramidenartigen Endstückes in Bezug
auf deren Mittelachse im wesentlichen den gleichen Neigungswinkel aufweisen, daß sich
aber der gemeinsame Neigungswinkel eines Seitenflächenpaares von dem Neigungswinkel
des anderen Seitenflächenpaares unterscheidet. Durch die unterschiedlichen Neigungswinkel
der beiden Seitenflächenpaare zueinander werden beim Einstechvorgang des Werkzeugstempels
in das Blech diejenigen beiden gegenüberliegenden Blechlappen stärker aufgerollt -
und weisen somit eine größere Krümmung auf -, die durch die mit den größeren Neigungswinkeln
versehenen Seitenflächen beaufschlagt werden, während die anderen beiden gegenüberliegenden
Blechlappen nur so aus dem Blech herausgeformt werden, daß sie aus der Reibscheibenoberfläche
senkrecht nach oben gerichtet sind. Und dies wird einzig und allein durch die unterschiedlichen
Neigungswinkel der beiden Seitenflächenpaare erzielt, während bei der Verwendung eines
gleichmäßigen Pyramidenstumpfes - auch dann, wenn größere Neigungswinkel an allen
Seitenflächen verwendet werden - dieser Effekt nicht eintritt. Durch die beiden stärker
gekrümmten bzw. stärker gerollten Blechlappen zur Umfangsrichtung der Reibscheibe
hin wirken diese an ihrem Rand wie Messerschneiden, da sie beim Reibvorgang senkrecht
in die Oberfläche der Nahrungsmittel eindringen. Durch die Schneidwirkung der beiden
stärker gekrümmten Blechlappen wird beim Reibvorgang ein besseres Reibergebnis erzielt.
Hingegen wirken die beiden anderen Blechlappen, die im wesentlichen in Längsrichtung
der Stempelachse verlaufen, weiterhin auf die zu reibenden Nahrungsmittel wie ein
Schabewerkzeug ein, da der scharfkantige Rand in Längsrichtung der zu reibenden Nahrungsmittel
und nicht senkrecht bzw. quer zu diesen verläuft.
[0007] Das stärkere Aufrollen zweier gegenüberliegender Blechlappen wird insbesondere auch
dadurch noch verstärkt, daß die sich aufgrund der unterschiedlichen Neigungswinkel
der beiden Seitenflächenpaare ergebende Spitze am pyramidenförmigen Endstück von einer
Kante gebildet wird, die im wesentlichen parallel zu denjenigen Außenflächen des im
Querschnitt quadratisch ausgebildeten Stumpfes verläuft, die mit dem größeren Neigungswinkel
versehen sind. Hierdurch ergeben sich dann nach der Erfindung unterschiedlich große
trapezförmig ausgebildete Blechlappenpaare, wovon die beiden stärker gekrümmten Blechlappen
die größere Oberfläche und einen abgeflachten Schneidrand aufweisen und daher auch
stärker gerollt bzw. gekrümmt werden, während die beiden anderen Blechlappen jeweils
spitz zulaufen.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, daß die Spitze des pyramidenförmigen Endstückes des
Werkzeugstempels derart abgeplattet ist, daß dort eine viereckige Stirnfläche mit
jeweils zwei gleich langen Seiten besteht. Hierdurch weichen die beiden trapezförmig
ausgebildeten Blechlappenpaare in der Größe ihrer Oberfläche voneinander ab, was den
Rolleffekt der mit größeren Oberfläche versehenen Blechlappen begünstigt, während
die beiden anderen Blechlappen nur sehr wenig gerollt und daher im wesentlichen in
Längsrichtung des Werkzeugstempels, also senkrecht von der Oberfläche der Reibscheibe,
nach oben verlaufen. Durch die erfindungsgemäße Abplattung der Spitze des Werkzeugstempels
wird außerdem ein Absprengen eines Blechsplitters von der Reibscheibe während des
Einstechvorgangs vermieden, was bei einem Werkzeugstempel mit gleichmäßig ausgebildeter
Pyramide als Endstück häufiger vorkommen kann. Demnach gelangen also keine Blechsplitter
mehr zwischen das Stempelpressenwerkzeug und die Reibscheibe, so daß Beschädigungen
an diesen Teilen vermieden werden.
[0009] Besonders scharfe Reibelemente lassen sich ohne Absprengen eines Blechsplitters herstellen,
wenn die Stirnfläche des Werkzeugstempels senkrecht zu seiner Mittelachse verläuft
und demzufolge eine rechteckförmige Fläche bildet. Durch diese Anordnung wird ein
besonders schlagartiges Aufreißen der beim Formvorgang der Blechlappen entstehenden
Öffnung erreicht, was zu scharfen Rändern an den Blechlappen führt, die aufgrund des
fließenden Materials beim Trennvorgang der Blechlappen aus dem Blech entstehen. Außerdem
werden unterschiedliche Schneidkanten erzielt, von denen das eine Blechlappenpaar
eine Spitze und das andere Blechlappenpaar scharfkantig aber an der Spitze abgeflacht
ist.
[0010] Besonders ausgeprägte Blechlappen mit scharfen Kanten und stark gekrümmten Blechlappen
bei dennoch verhältnismäßig kleiner, im Querschnitt viereckiger Öffnung wird dadurch
erreicht, daß zur Ausformung von Reibelementen an bis ca. maximal 2 mm dicken Stahlblechen
der Neigungswinkel des einen Seitenflächenpaares etwa 11° und der Neigungswinkel des
anderen Seitenflächenpaares etwa 15° beträgt, daß die Seitenlänge des quadratischen
Stumpfes ca. 24 mm beträgt und daß die beiden Seitenlängen der Stirnfläche etwa 0,7
mm und 0,1 mm betragen.
[0011] Wird eine Reibscheibe nach dem Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 5 hergestellt,
so entstehen bereits in einem einzigen Arbeitsgang besonders scharf ausgebildete Reibelemente,
die ein besonders schnelles Reiben von Gemüse ermöglichen. Zur Herstellung eines Reibelements
wird das Blech in einem Aufnahmewerkzeug lagefest fixiert und auf der Oberseite im
Bereich um ein Reibelement jeweils durch eine ringförmige Abstützung abgestützt, wobei
der Werkzeugstempel mittels einer Werkzeugpresse von der Unterseite des Bleches her
soweit durch das Blech durchgedrückt wird, bis auch der quarderförmige Stumpf teilweise
in das Blech eindringt, wobei nach diesem Formvorgang der Werkzeugstempel wieder ganz
aus dem Blech herausgezogen wird. Die ringförmige Abstützung, die beim Herstellen
jeweils eines Reibelementes die hochgebogenen Blechlappen ringförmig umgibt und an
der Oberfläche der Reibscheibe druckfest anliegt, dient dazu, daß das Blech nicht
im Bereich der Reibelemente allzustark durchgebogen, sondern schlagartig durch den
Werkzeugstempel in vier Blechlappen aufgerissen wird, die dann aus der Reibscheibenebene
infolge Materialverdrängung herausgeformt werden.
[0012] Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- Ansicht auf den Werkzeugstempel nach der Erfindung,
- Figur 2
- Seitenansicht von vorne, wie in Fig. 1 dargestellt, auf den Stumpf mit anschließendem
Endstück, jedoch in vergrößertem Maßstab dargestellt,
- Figur 3
- Seitenansicht in Richtung X gemäß Fig. 2, ebenfalls in vergrößertem Maßstab dargestellt,
- Figur 4
- Draufsicht auf den Werkzeugstempel in Richtung Y nach Fig. 2,
- Figur 5
- Draufsicht auf ein Reibelement, das im vergrößerten Maßstab dargestellt ist und das
mit dem nach den Fign. 1 bis 4 dargestellten Werkzeugstempel hergestellt ist,
- Figur 6
- Längsschnitt durch das Reibelement gemäß der Schnittführung VI-VI nach Fig. 5,
- Figur 7
- Längsschnitt durch das Reibelement gemäß der Schnittführung VII-VII nach Fig. 5, jedoch
um 90° in der Zeichenebene gedreht,
- Figur 8
- Draufsicht auf eine Reibscheibe, deren Reibelemente mit dem in den Fign. 1 bis 4 dargestellten
Werkzeugstempel herausgeformt wurden und
- Figur 9
- Teilschnitt durch eine Werkzeugpresse mit Spannvorrichtung für die Reibscheiben und
mit einem in der Werkzeugpresse angeordneten Werkzeugstempel nach der Erfindung.
[0013] In den Fign. 1 und 4 besteht der Werkzeugstempel 1 aus einem im Querschnitt kreisförmigen
zylindrischen Schaft 2, an den sich am unteren Ende ein nach unten sich erweiternder
Kegelstumpf 3 anschließt, der dann in einem zylindrischen Abschnitt 4 endet. An dem
in Fig. 1 oberen Ende verjüngt sich der Schaft 2 über die Stufe 5, von wo sich nach
den Fign. 1 bis 4 ein im Querschnitt quadratisch ausgebildeter Stumpf 6 anschließt,
der sich zur Spitze 7 hin über ein pyramidenartiges Endstück 8 verjüngt. Der Schaft
2, der Kegelstumpf 3, der zylindrische Abschnitt 4, die Stufe 5, der Stumpf 6, das
Endstück 8 und die Spitze 7 verlaufen symmetrisch zu den Mittelachsen 9, 10 (Fign.
1 bis 4). Der im Querschnitt quadratisch ausgebildete Stumpf 6 beginnt an der Linie
11 und endet mit seinen beiden Seitenflächen 13 an den senkrecht zur Mittellinie 9
verlaufenden Kanten 12 und mit seinen beiden anderen Seitenflächen 14 an den ebenfalls
senkrecht zu der Mittellinie 10 verlaufenden Kanten 15.
[0014] Wie aus den Fign. 2 und 3 ersichtlich, verlaufen die beiden Kanten 12 in geringem
Abstand c oberhalb der Kanten 15. Dies ergibt sich zu einen daraus, daß die Spitze
7 von einer im Querschnitt rechteckigen Oberfläche gebildet wird, die senkrecht zu
den Mittelachsen 9, 10 verläuft und deren Seiten 16 mit der Länge d von 0,1 mm und
deren Seiten 17 mit der Länge e von 0,7 mm festgelegt sind und zum anderen daraus,
daß sich an die Seiten 16 trapezförmige Flächen 18 und an die Seiten 17 trapezförmige
Flächen 19 anschließen, wobei gemäß Fig. 2 die Flächen 19 unter einem Winkel a von
ca. 15° zur Mittellinie 9 und nach Fig. 3 die Flächen 18 unter einem Winkel b von
ca. 11° zur Mittellinie 10 nach unten verlaufen. Daraus ergibt sich, daß zwischen
den Kanten 12 und 15 ein Abstand c entsteht, der bei den gegebenen Abmessungen etwa
0.08 mm beträgt. Die Seitenflächen 13 und 14 des Stumpfes 6 betragen ca. 2,4 mm, während
der Durchmesser des Schaftes 2 vier mm beträgt. Wie die Fign. 1 bis 4 zeigen, nimmt
das pyramidenförmige Endstück 8 die Form eines bei Dächern von Häusern bekannten Walmdaches
an.
[0015] In den Fign. 5 bis 7 ist ein Reibelement 20 dargestellt, das mit dem anhand der Fign.
1 bis 4 beschriebenen Werkzeugstempel 1 hergestellt wurde. In Fig. 8 ist eine sichelförmig
ausgebildete Reibscheibe 21 in Draufsicht dargestellt, die mit einer Vielzahl von
Reibelementen 20 versehen ist. Zum Zwecke der Materialeinsparung und zum Passieren
von Reibgut sind an der Reibscheibe 21 ausgestanzte Löcher 23 vorgesehen. Wie aus
den Fign. 5 und 8 deutlich hervorgeht, besteht jedes Reibelement 20 aus einer im Querschnitt
im wesentlichen quadratrisch ausgebildeten Öffnung 24, die beim Loch- und Durchziehvorgang
des in den Fign. 1 bis 4 dargestellten Endstückes 8 und des sich anschließenden Stumpfes
6 des Werkzeugstempels 1 durch das Blech entsteht.
[0016] Jeweils an den vier Seiten der Öffnung 24 stehen gemäß den Fign. 6 und 7 in Stempelrichtung
Z gerichtete Blechlappen 25, 26 hervor, wovon die Blechlappen 25 nach Fig. 6 in Umfangsrichtung
U oder je nach Anordnung auch in radialer Richtung der Reibscheibe 21 gekrümmt sind.
Die Blechlappen 26 hingegen verlaufen nach Fig. 7 im wesentlichen in Stempelrichtung
Z nach oben und weisen demnach nicht die Krümmung 27 auf, die die Blechlappen 25 nach
Fig. 6 haben. Durch die stark gekrümmten Blechlappen wird erreicht, daß ihr scharfkantiger
Rand 28 wie eine Messerschneide wirkt, die, wenn Nahrungsmittel in Umfangsrichtung
U gegen den in Fig. 6 rechten Blechlappen 25 geführt werden, im wesentlichen senkrecht
in die Oberfläche der Nahrungsmittel einschneidet. In Fig. 7 hingegen ist der scharfkantige
Rand 29 in Stempelrichtung Z nach oben gerichtet, so daß, wenn Nahrungsmittel in Umfangsrichtung
U gegen die Blechlappen 26 geführt werden, diese lediglich Nahrungsmittel von ihrer
Oberfläche abschaben. Wie aus den Fign. 5 und 6 hervorgeht, liegen sich die stärker
gekrümmten Blechlappen 25 gegenüber, wobei deren scharfkantige Ränder 28 von einander
abgewandt sind. Die Blechlappen 26 verlaufen nach den Fign. 5 und 7 senkrecht zu den
Blechlappen 25 und liegen ebenfalls diametral gegenüber.
[0017] Um in einem einzigen Arbeitsgang unterschiedlich geformte Blechlappen 26, 27 zu erhalten,
unterscheiden sich nach der Erfindung gemäß den Fign. 2 bis 4 der Neigungswinkel a
eines Seitenflächenpaares 19 von dem Neigungswinkel b des anderen Seitenflächenpaares
18, das heißt, die Seitenflächenpaare 19 sorgen aufgrund des größeren Neigungswinkels
a dafür, daß die Blechlappen 25 (Fig. 6) stärker gekrümmt werden, als dies die Seitenflächenpaare
18 aufgrund des kleineren Winkels b an den durch sie geformten Blechlappen 26 (Fig.
7) verursachen. Aufgrund des größeren Neigungswinkels a an den Seitenflächen 19 (Fign.
2 und 4) werden also die von diesen Seitenflächen 19 verformten Blechlappen 25 (Fign.
5 und 6) stärker gerollt, so daß der scharfkantige Rand 25 stärker in Umfangsrichtung
U gerichtet ist.
[0018] Der Rolleffekt an den beiden Blechlappen 25 wird noch dadurch unterstützt, daß die
Oberfläche der Spitze 7 von einem Rechteck gebildet wird, deren kürzere Seiten 16
(Länge d) parallel zu den Seitenflächen 13 und deren längere Seiten 17 (Länge e) parallel
zu den Seitenflächen 14 verlaufen (Fig. 4). Da nämlich hierdurch der Abstand f von
der Seite 16 zur Seitenfläche 17 kleiner ist als der Abstand g von der Seite 17 zur
Seitenfläche 14, sind somit die Flächen 18 kleiner als die Flächen 19, so daß auch
die von diesen Flächen 19, 18 aus der Oberfläche 22 der Reibscheiben 21 nach oben
herausgeformten Blechlappen 25, 26 unterschiedlich große Flächen aufweisen, das heißt,
die beiden Blechlappen 25 müssen aufgrund ihrer größeren Oberfläche und aufgrund des
größeren Neigungswinkels a am Werkzeugstempel 1 während des Loch- und Durchstechvorganges
eine größere Verdrängung senkrecht zur Stempelrichtung Z aufnehmen als die Blechlappen
26. Durch die größere seitliche Verdrängung werden demnach die Blechlappen 25 stärker
gerollt und sind an der Spitze 41 abgeflacht, während die Blechlappen 26 eine Spitze
42 aufweisen.
[0019] In Fig. 9 ist das Loch- und Ziehwerkzeug 29 dargestellt, das aus einem Ober- und
Unterteil 30, 31 besteht, zwischen denen die Reibscheibe 21 zu ihrer Befestigung eingespannt
wird. Oberhalb der Reibscheibe 21 ist eine Werkzeugpresse 32 ausgebildet, in der entsprechend
der Anzahl der Reibelemente 20 (Fig. 3) die Werkzeugstempel 1 in Bohrungen 33 befestigt
sind. Als Bestigungsmittel der Werkzeugstempel 1 dient der Kegelstumpf 3 und der zylindrische
Abschnitt 4 mit seiner Abstützfläche 34 (Fig. 1), die in eine in Fig. 9 nicht dargestellten
Aushöhlung am oberen Ende der Bohrung 33 der Werkzeugpresse 32 eingesetzt sind. An
der Oberseite 22 der Reibscheibe 21 liegt eine konzentrisch zur Mittelachse 9 des
Werkzeugstempels 1 verlaufende ringförmige Abstützung 36 an, deren Hohlraum 37 beim
Formvorgang der Reibelemente durch den Werkzeugstempel 1 als Aufnahme für die Blechlappen
25, 26 (Fign. 5 bis 7) dient.
[0020] Die Wirkungsweise des Loch- und Ziehwerkzeuges 29 nach Fig. 9 ist folgende:
Um eine Reibscheibe 21 zwischen Ober- und Unterteil 30, 31 einlegen zu können, muß
beispielsweise das Unterteil 31 nach Fig. 9 nach unten verschoben werden, so daß die
Einspannstelle 38 soweit freigelegt wird, daß eine Reibscheibe 21 eingesetzt werden
kann. Anschließend wird das Unterteil 31 nach Fig. 9 so weit hochgefahren, bis der
Rand 39 der Reibscheibe 21 fest in der Einspannstelle 38 eingespannt ist. In dieser
Position liegt die Reibscheibe 21 mit ihrer Oberseite 22 an den ringförmigen Abstützungen
36, die Teil des Unterteils 31, sind an, wie dies in Fig. 9 dargestellt ist.
[0021] Nun fährt die Werkzeugpresse 32 auf die Unterseite 40 der Reibscheibe 21 zu, bis
die Spitze 7 die Reibscheibe durchstößt 21 und dabei das Blech der Reibscheibe 21
derart aufreißt, wie dies die Fign. 5 bis 7 zeigen, daß dünnwandige scharfe Ränder
28 entstehen. Durch die unterschiedlichen Neigungswinkel a, b werden die Blechlappen
25 stärker gerollt wie die Blechlappen 26, die dann in den Hohlraum 37 der Abstützung
36 hineinragen. Der Werkzeugstempel 1 fährt soweit in das Blech der Reibscheibe 21
hinein, daß der im Querschnitt quadratisch ausgebildete Stumpf 6 nur geringfügig in
die Unterseite 40 der Reibscheibe 21 eindringt. Nach diesem Loch- und Ziehvorgang
fährt die Werkzeugpresse 32 mit den Werkzeugstempel 1 nach Fig. 9 wieder nach oben.
Anschließend fährt das Unterteil 31 nach unten, so daß die nun mit Reibelementen 20
gemäß den Fig. 5 bis 8 versehene Reibscheibe 21 aus dem Ziehwerkzeug 29 entnommen
werden kann.
[0022] Um Wiederholungen zu vermeiden, wurden für entsprechend gleiche Elemente in den Figuren
gleiche Positionsnummern gewählt.
1. Werkzeugstempel (1) zum Herstellen von Reibelementen (20), die bei dessen Durchdringen
eines Bleches aus letzterem herausgeformt werden, wobei der Werkzeugstempel (1) in
seinem beim Formvorgang mit dem Blech zusammenwirkenden Bereich aus einem im Querschnitt
im wesentlichen quadratisch ausgebildeten Stumpf (6) besteht, an den sich ein pyramidenartiges
Endstück (8) anschließt,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei gegenüberliegende Seitenflächen (18 bzw. 19) des pyramidenartigen
Endstückes (8) in Bezug auf deren Mittelachse (10 bzw. 9) im wesentlichen den gleichen
Neigungswinkel (b bzw. a) aufweisen, daß sich aber der gemeinsame Neigungswinkel (b)
eines Seitenflächenpaares (18) von dem Neigungswinkel (a) des anderen Seitenflächenpaares
(19) unterscheidet.
2. Werkzeugstempel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ende (7) des pyramidenartigen Endstücks (8) derart abgeplattet ist, daß dort
eine viereckige Stirnfläche (7) mit jeweils zwei gleich langen Seiten (16, 17) entsteht.
3. Werkzeugstempel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnfläche (7) senkrecht zur Mittelachse (9 bzw. 10) des Werkzeugstempels
(1) verläuft und demzufolge eine rechteckförmige Gestalt annimmt.
4. Werkzeugstempel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ausformung von Reibelementen in Stahlblechen bis ca. 2 mm Dicke der Neigungswinkel
(b) des einen Seitenflächenpaares (18) etwa 11° und der Neigungswinkel (a) des anderen
Seitenflächenpaares (19) etwa 15° beträgt, daß die Seitenlänge der Querschnittsfläche
des quadratischen Stumpfes (6) ca. 24 mm beträgt und daß die beiden Seitenlängen (e,
d) der Stirnfläche der Spitze (7) etwa 0,7 mm und 0,1 mm betragen.
5. Verfahren zur Herstellung von Reibelementen (20), die auf einem Blech durch einen
Werkzeugstempel (1) herausgeformt werden, wobei das einzelne Reibelement (20) eine
erst beim Formvorgang entstehende Öffnung (24) aufweist, um die mehrere in Stempelrichtung
(Z) verformte Blechlappen (25, 26) angeordnet sind, die beim Formvorgang aus dem Blech
eingerissen und verformt werden, die an ihrem Rand (28) scharfkantig ausgebildet sind,
wobei zwei gegenüberliegende Blechlappen (25) und eine von der Stempelachse (9) nach
außen weggerichtete Krümmung (27) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung jedes Reibelementes (20) jeweils ein Werkzeugstempel (1) nach
einem der Patentansprüche 1 bis 4 verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung eines Reibelementes (20) das Blech lagefest fixiert und auf der
Oberseite (22) im Bereich um ein Reibelement (20) jeweils durch eine ringförmige Abstützung
(36) abgestützt wird, daß der Werkzeugstempel (1) mittels einer Werkzeugpresse (32)
von der Unterseite (40) des Bleches her so weit durch das Blech durchgedrückt wird,
bis auch der quaderförmige Stumpf (6) in das Blech eindringt und daß nach diesem Formvorgang
der Werkzeugstempel (1) wieder ganz aus dem Blech herausgezogen wird.