[0001] Die Erfindung betrifft einen Arbeits- oder Bürotisch mit einer in der Höhe und/oder
Neigung veränderbaren Arbeitsplatte, die über zwei Paare von verschwenkbaren Tragarmen
an einer Quertraverse des Tischgestelles gelenkig abgestützt ist, bei dem jeder Tragarm
vertikal in zwei Tragarmhälften unterteilt ist, die mit den der Quertraverse zugekehrten
Enden eine konkave, kreisbogenförmige Nut bilden, wobei die hinterschnittene Nut jeder
Tragarmhälfte parallel zur Quertraverse ausgerichtet ist und einen an der Quertraverse
angebrachten konvexen, kreisbogenförmigen und parallel zur Quertraverse ausgerichteten,
hinterschnittenen Steg eines Segmentelementes umschließt, das vertikal ausgerichtet
und auf den Schwenkbereich des zusammengesetzten Tragarmes ausgelegt ist, und bei
dem die beiden Tragarmhälften jedes Tragarmes mittels Schraubverbindung miteinander
verbunden und an dem Segmentelement unverlierbar gehalten sind.
[0002] Ein Arbeits- oder Bürotisch dieser Art ist durch die DE 40 28 456 C1 bekannt. Dabei
ist die Auslegung der Nuten der Tragarmhälften und der Stege der Segmentelemente in
Verbindung mit den Schraubverbindungen so, daß beim Festziehen der Schraubverbindungen
die Nuten der Tragarmhälften und die Stege der Segmentelemente gegeneinander verspannt
werden. Bei gelockerten Schraubverbindungen können die Tragarme an den Segmentelementen
verschwenkt und damit die Höhe und/oder die Neigung der Arbeitsplatte verändert werden.
[0003] Es hat sich gezeigt, daß diese Verspannung der Tragarme an den Segmentelementen nicht
ausreicht, wenn die Arbeitsplatte stärker belastet wird. Dies ist aber heute immer
mehr der Fall, da auch schwere Geräte auf der Arbeitsplatte abgestellt werden.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Arbeits- oder Bürotisch ohne unangemessenen konstruktiven
Mehraufwand so zu verbessern, daß die Belastung der Arbeitsplatte wesentlich erhöht
werden kann, ohne befürchten zu müssen, daß sich die Einstellung der Tragarme und
damit die Höhe und/oder Neigung der Arbeitsplatte verändert.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zumindest eine Tragarmhälfte
jedes Tragarmes im Bereich der Nut mit einer Verzahnung versehen ist, daß das zugeordnete
Segmentelement eine mit dieser Verzahnung der Tragarmhälfte im Eingriff stehende Gegenverzahnungen
trägt und daß ein vorgespanntes elastisches Element vorgesehen ist, das bei gelockerter
Schraubverbindung die Tragarmhälften gegeneinander zieht und die Wirkverbindung der
Verzahnung und Gegenverzahnung durch begrenzte Nachgiebigkeit veränderbar aufrecht
erhält.
[0006] Bei dieser Ausgestaltung werden lediglich die Segmentelemente und die Tragarmhälften
mit zusätzlichen Verzahnungen versehen. Diese Verzahnungen stehen miteinander im Eingriff
und lassen eine stufige Veränderung der Schwenkstellungen der Tragarme zu.
[0007] Bei dieser Ausgestaltung ist auch nach dem Lösen der Schraubverbindung der Tragarm
gehalten, erst durch Drücken oder Ziehen an der Tischplatte werden die Tragarme in
den Verzahnungen der Segmentelemente verstellt. Dies geschieht dadurch, daß beide
Tragarmhälften mittels des elastischen Elementes gegeneinander gezogen werden. Die
Federwirkung des elastischen Elementes ist so dimensioniert, daß die Verzahnungen
der Segmentelemente von den Gegenverzahnungen der Tragarmhälften übersprungen werden
können. Wird die Schraubverbindung wieder angezogen, dann wird die Federwirkung der
elastischen Elemente aufgehoben. Die beiden Tragarmhälften werden auf die Segmentelemente
gedrückt. Über die Schraubverbindung ergibt sich zusätzlich die Möglichkeit, die Andrückstärke
des elastischen Elementes und damit die Stärke des Einrastens der Tragarmhälften an
den Segmentelementen zu regulieren. Dies hat den wesentlichen Vorteil, daß die Federkraft
an unterschiedliche Plattengewichte angepaßt werden kann.
[0008] Außerdem wird eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den Tragarmen und den Segmentelementen
erreicht, die hauptsächlich im Hinblick auf die Dauerbelastung des Arbeits- oder Bürotisches
Vorteile bringt.
[0009] Nach einer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Verzahnung der Tragarmhälften im
Nutgrund der Nuten und die Gegenverzahnung der Segmentelemente auf den Stirnflächen
der Stege angeordnet sind. Damit wird im Eingriffsbereich zwischen den Tragarmhälften
und den Segmentelementen eine symmetrische Kraftübertragung erreicht.
[0010] Die feinstufige Verstellung der Tragarme mit eindeutiger Arretierung der Schwenkstellung
wird nach einer Ausgestaltung dadurch erreicht, daß die Zähne und die Zahnlücken der
kreisbogenförmigen Verzahnungen der Tragarmhälften und der kreisbogenförmigen Gegenverzahnungen
der Segmentelemente senkrecht zur Längsachse der Quertraverse stehen und radial zur
Mittelachse der Kreisbögen - der Verzahnungen und Gegenverzahnungen ausgerichtet sind.
[0011] Nach einer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß das elastische Element mit einer Mutter
auf einem Gewindeteil einer die beiden Tragarmhälften verbindenden Schraube unter
Vorspannung gehalten ist und daß sich eine auf das Gewindeteil aufgeschraubte Hülsenmutter
in einer Aufnahme der zugekehrten Tragarmhälfte abstützt und zu der Mutter einen Abstand
einnimmt.
[0012] Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- in Explosionsdarstellung die Teile für die Anbringung eines Tragarmes an der Quertraverse
eines Tischgestelles,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den an der Quertraverse angebrachten Tragarm und
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des an dem Segmentelement einer Quertraverse angebrachten Tragarmes.
[0013] Von dem Tischgestell des Arbeits- oder Bürotisches ist in Fig. 1 nur ein Ausschnitt
aus einer Quertraverse gezeigt, die entlang ihrer Längsseiten als Hohlkörper ausgebildet
ist und daher, wie der Schnitt nach Fig. 2 zeigt, einen Verbinder 15 aufnehmen kann,
der an einer Platte 16 befestigt ist. Über Schraubverbindungen 42 und 43 kann an die
Quertraverse 10 ein Segmentelement 12 angeschraubt werden, wobei die Quertraverse
10 Durchbrüche 11 und das Segmentelement 12 Befestigungsbohrungen 17 für Befestigungsschrauben
aufweisen.
[0014] Das Segmentelement 15 ist konvex kreisbogenförmig, wie insbesondere Fig. 2 zeigt
und ist vertikal an der Quertraverse 10 ausgerichtet. An beiden Seiten des Segmentelementes
12 stehen Stege ab, die parallel zur Längsachse der Quertraverse 10 ausgerichtet sind
und auf ihren Stirnflächen eine Verzahnung 14 tragen. Die Zähne und Zahnlücken dieser
Verzahnungen 14 stehen senkrecht zur Längsachse der Quertraverse 10 und sind radial
zum Mittelpunkt des Kreisbogens der Verzahnung 14 ausgerichtet. An jeder Stelle der
Quertraverse 10, an der ein Tragarm eingebracht werden muß, ist ein Segmentelement
12 angebracht. Dies bedeutet, daß an jeder Längsseite der Quertraverse 10 zwei Segmentelemente
12 angebracht sind, die mit Tragarmen schwenkbar verbunden sind, um die Arbeitsplatte
in der Höhe und/oder Neigung veränderbar zu tragen.
[0015] Wie Fig. 2 zeigt, wird jeder Tragarm aus zwei schalenförmigen Tragarmhälften 20 und
21 zusammengesetzt. Die offenen Seiten der Tragarmhälften 20 und 21 sind gegeneinander
gerichtet und mit einer Schraube 26 miteinander verbunden. Dabei besitzt die Tragarmhälfte
20 eine eingeformte topfartige Aufnahme 23 für den Schraubenkopf 27, die gleichzeitig
die Durchgangsbohrung für die Schraube 26 bildet. Der Schraubenkopf 27 ist in der
Aufnahme 23 versenkt und schließt bündig mit der Außenseite der Tragarmhälfte 20 ab.
Die Tragarmhälfte 21 hat ebenfalls eine doppelt abgesetzte, topfartige Aufnahme 25,
die sowohl die Bohrung für die Schraube 26 aufweist, als auch einen O-Ring 30 eine
Mutter 29 und eine Hülsenmutter 31 aufnimmt. Die Hülsenmutter 31 wird wie die Mutter
29 auf ein Gewindeteil 28 der Schraube 26 aufgeschraubt. Die Hülsenmutter 31 besitzt
eine stirnseitige Werkzeugaufnahme 32, verschließt die Aufnahme 26 bündig mit der
Außenseite der Tragarmhälfte 21 und stützt sich in der abgesetzten Aufnahme 25 der
Tragarmhälfte 21 ab.
[0016] Mit der Mutter 29 wird die Vorspannung des als O-Ring 30 ausgebildeten elastischen
Elementes eingestellt. Die Vorspannung ist so gewählt, daß bei gelöster Hülsenmutter
31, die Schraubverbindung zwischen den beiden Tragarmhälften 20 und 21 so gelockert
ist, daß die Gegenverzahnungen 35 und 38 der Tragarmhälften 20 und 21 nur noch durch
die Vorspannung des O-Ringes in den Verzahnungen 14 des Segmentelementes 12 gehalten
sind. Der Tragarm kann dann am Segementelement 12 verschwenkt werden, wobei unter
Zusammendrücken des O-Ringes 30 die Gegenverzahnungen 35 und 38 über die Verzahnungen
14 gleiten. Ist die gewünschte Winkelstellung erreicht, dann wird die Hülsenmutter
31 festgezogen, wobei sie die Tragarmhälfte 21 wieder in die Verspannstellung zur
Tragarmhälfte 20 bringt.
[0017] Der O-Ring 30 wird dabei entlastet. Mit der Mutter 29 kann die Vorspannung des O-Ringes
30 und damit die Haltekraft zwischen den Verzahnungen 14 und den Gegenverzahnungen
35 und 38 bei gelöster Hülsenmutter 31 eingestellt werden. Die Tragarmverstellung
kann durch Drücken oder Ziehen an der Arbeitsplatte ausgeführt werden, wobei zugute
kommt, daß die Tragarme bei gelösten Hülsenmuttern 31 paarweise unabhängig voneinander
verschwenkt und arretiert werden können. Die Hülsenmutter 31 stützt sich an der Tragarmhälfte
21 ab und verspannt nach dem Festziehen auf dem Gewindeteil 28 der Schraube 26 die
Gegenverzahnungen 35 und 38 der Tragarmhälften 20 und 21 mit den Verzahnungen 14 des
Segmentelementes 12. Die Hülsenmutter 31 bleibt dabei im Abstand zu Mutter 29, so
daß deren Einstellung beibehalten bleibt. In der verspannten Stellung der Tragarme
sind die O-Ringe 30 entlastet.
[0018] An dem der Quertraverse 10 und dem Segementelement 12 zugekehrten Ende weisen die
Tragarmhälften 20 und 21 eine entsprechend konkave, kreisbogenförmige Nut auf, die
ebenfalls in die Längsachse der Quertraverse 10 ausgerichtet ist und eine Aufnahme
für den zugekehrten Steg des Segmentelementes 12 bildet. Der Nutgrund ist jeweils
als Verzahnung 14 ausgebildet und die Stege tragen stirnseitig Gegenverzahnungen 35
und 38. Die Nuten umschließen mit den Nutwänden 34 und 36 bzw. 37 und 39 den zugekehrten
Steg des Segmentelementes 12 und stehen mit den Gegenverzahnungen 35 und 38 der Tragarmhälften
20 und 21 im Eingriff, der bei festgezogener Schraubverbindung nicht verändert werden
kann. Die Zähne und Zahnlücken der Verzahnungen 14 und der Gegenverzahnungen 35 und
38 stehen senkrecht zur Längsachse der Quertraverse 10 und sind radial auf den Mittelpunkt
ausgerichtet, auf den die Kreisbögen der Verzahnungen 14 und Gegenverzahnungen 35
und 38 bezogen sind. Die Zahnteilung beträgt dabei nur etwa 0,5°, so daß der zusammengesetzte
Tragarm bei gelockerter Schraubverbindung stufig verschwenkt werden kann. Der Schwenkwinkel
des Tragarmes von Stufe zu Stufe mit 0,5° führt dabei zu einer Höhenänderung der Arbeitsplatte
von etwa 5 mm. Ist die neue Winkelstellung des Tragarmes eingestellt, dann wird diese
Stellung durch das Festziehen der Schraubverbindung arretiert, da die im Eingriff
stehenden Verzahnungen 14 und Gegenverzahnungen 35 und 38 ein weiteres Verschwenken
des Tragarmes verhindern und dies auch bei hoher Belastung der von den Tragarmen getragenen
Arbeitsplatte.
[0019] Die Verzahnungen 14 könnten auch auf die Stirnseiten der Nutwände 36 und 39 verlegt
werden. Dann müßten die Gegenverzahnungen 35 und 38 auf die hinter den Stegen angeordneten
kreisbogenförmigen Umfangsflächen des Segmentelementes 12 verlegt werden.
[0020] Der gezeigten Anordnung der Verzahnungen 14 im Nutgrund und auf den Stirnseiten der
Stege wird jedoch der Vorzug gegeben. Außerdem würde es ausreichend sein, wenn nur
eine Tragarmhälfte, z.B. 20, eine Gegenverzahnung, z.B. 35, hätte, die mit einer Verzahnung
14 auf der Stirnseite des zugekehrten Steges im Eingriff steht. An den freien Enden
der Tragarmhälften 20 und 21 sind Laschen 40 und 41 angeformt, die mit in Führungsschienen
der Arbeitsplatte verstellbaren Schiebern gelenkig verbunden sind.
[0021] Die beiden Tragarmhälften können auch mit zwei Schraubbindungen untereinander verbunden
sein, wobei eine Schraubverbindung, wie gezeigt, im Bereich der Enden mit den Nuten
und die andere Schraubverbindung im Bereich der der Arbeitsplatte zugekehrten Enden
der Tragarmhälften 20 und 21 angeordnet sind. Dazu weisen die Tragarmhälften 20 und
21 weitere angeformte topfartige Aufnahmen für die andere Schraubverbindung auf.
1. Arbeits- oder Bürotisch mit einer in der Höhe und/oder Neigung veränderbaren Arbeitsplatte,
die über zwei Paare von verschwenkbaren Tragarmen an einer Quertraverse des Tischgestelles
gelenkig abgestützt ist, bei dem jeder Tragarm vertikal in zwei Tragarmhälften unterteilt
ist, die mit den der Quertraverse zugekehrten Enden eine konkave, kreisbogenförmige
Nut bilden, wobei die hinterschnittene Nut jeder Tragarmhälfte parallel zur Quertraverse
ausgerichtet ist und einen an der Quertraverse angebrachten konvexen, kreisbogenförmigen
und parallel zur Quertraverse ausgerichteten hinterschnittenen Steg eines Segmentelementes
umschließt, das vertikal ausgerichtet und auf den Schwenkbereich des zusammengesetzten
Tragarmes ausgelegt ist, und bei dem die beiden Tragarmhälften jedes Tragarmes mittels
Schraubverbindung miteinander verbunden und an dem Segmentelement unverlierbar gehalten
und verspannt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine Tragarmhälfte (20,21) jedes Tragarmes im Bereich der Nut mit einer
Verzahnung (35,38) versehen ist,
daß das zugeordnete Segmentelement (12) eine mit dieser Verzahnung (35,38) der Tragarmhälfte
(20,21) im Eingriff stehende Gegenverzahnungen (14) trägt und
daß ein vorgespanntes elastisches Element (O-Ring 30) vorgesehen ist, das bei gelockerter
Schraubverbindung die Tragarmhälften (20,21) gegeneinander zieht und die Wirkverbindung
der Verzahnung (14) und Gegenverzahnung (35,38) durch begrenzte Nachgiebigkeit veränderbar
aufrecht erhält.
2. Arbeits- oder Bürotisch nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzahnung (35,38) der Tragarmhälften (20,21) im Nutgrund der Nuten und die
Gegenverzahnung (14) der Segmentelemente (12) auf den Stirnflächen der Stege angeordnet
sind.
3. Arbeits- oder Bürotisch nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zähne und die Zahnlücken der kreisbogenförmigen Verzahnungen (35,38) der Tragarmhälften
(20,21) und der kreisbogenförmigen Gegenverzahnungen (14) der Segmentelemente (12)
senkrecht zur Längsachse der Quertraverse (10) stehen und radial zur Mittelachse der
Kreisbögen der Verzahnungen (35,38) und Gegenverzahnungen (14) ausgerichtet sind.
4. Arbeits- oder Bürotisch nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das elastische Element mit einer Mutter (29) auf einem Gewindeteil (28) einer
die beiden Tragarmhälften (21,22) verbindenden Schraube (26) unter Vorspannung gehalten
ist und
daß sich eine auf das Gewindeteil (28) aufgeschraubte Hülsenmutter (31) in einer Aufnahme
(25) der zugekehrten Tragarmhälfte (21) abstützt und zu der Mutter (29) einen Abstand
einnimmt.