[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zuführen von Patronen vorwiegend
zweier verschiedener Munitionsarten zu einer Gatling-Kanone gemäss dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Bei einer Vorrichtung dieser Art, nachstehend auch als Doppelzuführung bezeichnet,
handelt es sich um eine Vorrichtung, mit der zwei verschiedene Munitionsarten wahlweise
einer Gatling-Kanone zugeführt werden können. Damit wird ermöglicht, dass zwischen
den Feuerstössen die Munitionsart gewechselt werden kann.
[0003] Doppelzuführungen dieser Art sind beispielsweise aus der DE 3 040 798 C2 bekannt,
wobei zwei endlose Transporteinrichtungen, mit denen Munition zugeführt wird, gegenüber
einer dritten Einrichtung verschiebbar angeordnet sind. Wird von einer Munitionsart
auf eine andere umgeschaltet, so werden beide endlosen Transporteinrichtungen mechanisch
verschoben, wobei jeweils ein Zahnrad einer der endlosen Transporteinrichtungen in
Eingriff mit einem Zahnrad der dritten Einrichtung steht. Da eine Antriebsquelle vorhanden
ist, die sowohl die Gatling-Kanone wie auch die dritte Einrichtung antreibt, wird
bei dieser Lösung auch wahlweise entweder die eine oder die andere endlose Transporteinrichtung
mit angetrieben und damit die eine oder die andere Munitionsart der Gatling-Kanone
zugeführt. Leere Hülsen verbleiben jedoch nach dem Rückpositionieren nach einem Feuerstoss
mit der einen Munitionsart sowohl in der Gatling-Kanone als auch in der dritten Einrichtung.
Unter Rückpositionierung versteht man in diesem Zusammenhang den Rückwärtslauf von
Gatling-Kanone, dritter Einrichtung und endloser Transporteinrichtung, um erneut Feuerbereitschaft
zu erstellen. Beim Rückpositionieren werden Patronen in umgekehrter Richtung durch
Gatling-Kanone, dritte Einrichtung und endlose Transporteinrichtung gefördert, aber
nicht verschossen. Die verbleibenden leeren Hülsen in der Gatling-Kanone und in der
dritten Einrichtung gelangen bei einem nächsten Feuerstoss mit der anderen Munitionsart
auf die andere endlose Transporteinrichtung. Bei dieser Lösung sind die Becherketten
in den Munitionsmagazinen letztendlich lückenlos mit Patronen und/oder mit leeren
Hülsen angefüllt.
[0004] Eine weitere Lösung ist bekannt aus der DE 3 202 841 A1. Auch diese Schrift zeigt
eine Gatling-Kanone mit einer Zuführvorrichtung für zwei verschiedene Arten von Munition.
Diese Vorrichtung besitzt zwei endlose, ortsfeste Transportvorrichtungen für die Zuführung
von zwei verschiedenen Munitionsarten und wahlweise ist entweder die eine oder die
andere der beiden endlosen Transportvorrichtungen eingeschaltet. Ferner ist eine dritte
Einrichtung vorhanden zum Aufnehmen und Zuführen von Patronen von und zu den Verschlüssen.
Bei dieser Lösung werden leere Hülsen allerdings nicht über die endlosen Transportvorrichtungen,
sondern über einen zusätzlichen Kanal abgeführt.
[0005] Eine Speichereinrichtung zu einer Einfachzuführung zu Schnellfeuerwaffen und zu feststehenden
Mehrrohrwaffen ist in der EP 0 020 095 A1 beschrieben. Die leeren Hülsen werden beim
Rückpositionieren in der Speichereinrichtung zwischengespeichert. Damit wird verhindert,
dass die leeren Hülsen wieder zurück zu den Verschlüssen und den Patronenkammern gelangen.
Bei dieser Lösung verbleiben die Becherketten in den Munitionsmagazinen letztendlich
lückenlos mit Patronen und/oder mit leeren Hülsen angefüllt. Die Speichereinrichtung
ist hier allerdings Bestandteil der Transportvorrichtung, mit der Patronen zu der
Waffe hin und leere Hülsen von der Waffe weg transportiert werden.
[0006] Die Erfindung, wie sie im Patentanspruch 1 gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe,
die Vorrichtung zum Zuführen von Patronen zweier verschiedener Munitionsarten zu einer
Gatling-Kanone zu vereinfachen und beim Rückpositionieren den Transport von leeren
Hülsen durch die dritte Vorrichtung und durch die Gatling-Kanone zu vermeiden.
[0007] Der Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die beiden Transporteinrichtungen,
die dritte Einrichtung und die Gatling-Kanone gleichzeitig angetrieben werden können.
Dadurch vereinfacht sich die Konstruktion im Bereich der beiden Transporteinrichtungen
und der dritten Einrichtung.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung ist im folgenden anhand
der beigefügten Zeichnungen ausführlich beschrieben. Es zeigen
Figur 1 in vereinfachter Darstellung eine erfindungsgemässe Doppelzuführung zu einer
Gatling-Kanone,
Figur 2 einen Teil der Figur 1 detailliert und vergrössert,
Figur 3 eine Speichereinrichtung der Figur 1 detailliert und vergrössert,
Figur 4a, 4b, 4c, 4d verschiedene Phasen der Funktion der erfindungsgemässen Doppelzuführung
in Verbindung mit einem Feuerstoss,
Figur 5 die Funktion der erfindungsgemässen Doppelzuführung beim Schiessen mit nur
einer Munitionsart aus zwei Magazinen,
Figur 6 die Munitionsführung und die Stellung der Führungseinrichtungen beim Schiessen
mit Patronen der Munitionsart A,
Figur 7 die Munitionsführung und die Stellung der Führungseinrichtungen beim Schiessen
mit Patronen der Munitionsart B, und
Figur 8 die Munitionsführung und die Stellung der Führungseinrichtungen beim Schiessen
mit Patronen der Munitionsart A aus zwei Magazinen.
[0009] Gemäss Figur 1 ist einer Gatling-Kanone 1, die eine Anzahl Verschlüsse 2 enthält,
eine Vorrichtung zum Zuführen von Patronen 5 oder 6 einer Munitionsart A oder B, die
auch als Doppelzuführung bezeichnet wird, zugeordnet. Die Doppelzuführung weist eine
erste Transporteinrichtung 3 und eine zweite Transporteinrichtung 4 zum Transport
der Patronen 5 der Munitionsart A und Patronen 6 der Munitionsart B auf. Die Patronen
5 oder 6 sind in zwei nur andeutungsweise dargestellten Munitionsmagazinen 15 und
16 gelagert und werden mit je einer Fördereinrichtung 17 und 18, beispielsweise Becherketten,
an Uebergabestellen 42 und 43 von den zugeordneten Transporteinrichtungen 3 und 4
übernommen. Ausserdem ist eine dritte Einrichtung 8 vorhanden, die dem Aufnehmen und
Zuführen von Patronen 5 oder 6 der Munitionsart A oder B von und zu den Verschlüssen
2 dient. Weiter ist eine Antriebsquelle 7 vorhanden, mit der die Gatling-Kanone 1,
die dritte Einrichtung 8 sowie die erste oder die zweite Transporteinrichtung 3 und
4 gleichzeitig angetrieben werden. Die Fördereinrichtungen 17,18 werden über Kupplungen
40,41 und Transporträder 34,35 wahlweise ebenfalls von der Antriebsquelle 7 angetrieben.
Ferner ist zu jeder Becherkette 17 und 18 je eine Speichereinrichtung 10 zugeordnet,
die zum Aufnehmen von leeren Hülsen 11 oder 12 der Munitionsart A oder B beim Rückpositionieren
nach einem Feuerstoss dient. Diese Speichereinrichtungen 10 stellen sicher, dass sowohl
die Gatling-Kanone 1 wie auch die dritte Einrichtung 8 und die beiden Transporteinrichtungen
3 und 4 vor einem erneuten Feuerstoss frei von leeren Hülsen 11 oder 12 sind.
[0010] Figur 2 zeigt einen Teil der Doppelzuführung unter der Annahme, dass Patronen 5 der
Munitionsart A aus dem Munitionsmagazin 15 verschossen werden. Patronen 5 der Munitionsart
A werden von der Fördereinrichtung 17 des Munitionsmagazins 15 mit einem ersten Uebergabe-Sternrad
30 und einem Transportrad 60 an einer Uebergabestelle 42 der ersten Transporteinrichtung
3 übergeben, und sodann über eine Becherkette 13 und über ein Transportrad 20 der
dritten Einrichtung 8 zugeführt. In der dritten Einrichtung 8 werden die Patronen
5 an ein zentrales Umlenkrad 24 übergeben und mit Hilfe von Umlenkrädern 22,23,25
zu den Verschlüssen 2 der Gatling-Kanone 1 weitergeleitet. Nach dem Abfeuern werden
die leeren Hülsen 11 von der Gatling-Kanone 1 an die dritte Einrichtung 8 zurückgegeben.
Geführt vom zentralen Umlenkrad 24 und einem Umlenkrad 26 werden die leeren Hülsen
11 über das Transportrad 20, die Becherkette 13, das Transportrad 60 und das zweite
Uebergabe-Sternrad 31 an der Uebergabestelle 42 wieder der Fördereinrichtung 17 des
Munitionsmagazines 15 zurückgegeben.
[0011] Die Gatling-Kanone 1, die dritte Einrichtung 8 sowie die erste und die zweite endlose
Transporteinrichtung 3 und 4 werden von der Antriebsquelle 7 über nicht dargestellte
Getriebe gleichzeitig angetrieben, das heisst, es werden dafür keine Kupplungen verwendet.
Gemäss Figur 1 können wahlweise die Fördereinrichtungen 17 und 18 von der Antriebsquelle
7 über Kupplungen 40 und 41 angetrieben werden. Entsprechend der obigen Beschreibung
ist die Kupplung 40 eingeschaltet und deshalb die Fördereinrichtung 17 angetrieben.
Somit werden Patronen 5 der Munitionsart A der Gatling-Kanone 1 zugeführt, und, wie
angedeutet, entsprechend auch leere Hülsen 11 zur Fördereinrichtung 17 zurücktransportiert.
[0012] Für die Darstellung der Munitionsführung in dem Fall dass Patronen 6 der Munitionsart
B aus dem zweiten Munitionsmagazin 16 verschossen werden, wird auf Figur 7 hingewiesen.
Analog zur ersten Transporteinrichtung 3 weist die zweite Transporteinrichtung 4 Transporträder
21,61 und eine Becherkette 14 auf. Ebenfalls analog zum ersten Munitionsmagazin 15
weist das zweite Munitionsmagazin 16 eine Fördereinrichtung 18 auf und an einer Uebergabestelle
43 zur zweiten Transporteinrichtung 4 auch Uebergabe-Sternräder 32,33.
[0013] Figur 3 zeigt eine der Speichereinrichtungen 10, welche sowohl der ersten als auch
der zweiten Fördereinrichtung 17 und 18 zugeordnet ist. Die nachfolgenden Ausführungen
beziehen sich auf das erste Munitionsmagazin 15, gelten aber sinngemäss ebenfalls
für das zweite Munitionsmagazin 16. Die Speichereinrichtung 10 ist hier in der Stellung
gezeigt, die sich vor dem Auslösen eines erneuten Feuerstosses mit Patronen 5 der
Munitionsart A, beziehungsweise nach erfolgtem Rückpositionieren ergibt. Die Speichereinrichtung
10 ist eine Transporteinrichtung mit einer endlosen Becherkette 50, die auf Transporträdern
51 umläuft. Der Antrieb der Speichereinrichtung 10 ist hier nicht dargestellt, erfolgt
jedoch gleichzeitig mit der zugeordneten Fördereinrichtung 17. Die Speichereinrichtung
10 ist so angeordnet, dass sie beim Rückpositionieren via ein Uebergabe-Sternrad 52
leere Hülsen 11 von der Fördereinrichtung 17 übernehmen kann. Diese Uebernahme von
leeren Hülsen 11 in die Speichereinrichtung 10 erfolgt nur während der Rückpositionierung.
Gesteuert wird der Vorgang durch einen Sensor 54, einen Sensor 55 (siehe Figur 4d)
und eine Umschalt-Weiche 53. Während einem Feuerstoss, beziehungsweise beim Vorwärtslauf
der Gatling-Kanone 1, werden dann die leeren Hülsen 11 wieder aus der Speichereinrichtung
10 zurückgeschoben und via das Uebergabe-Sternrad 52 wieder an die Fördereinrichtung
17 übergeben.
[0014] Figur 4a, 4b, 4c, 4d zeigt nun die verschiedenen Phasen der Funktion der erfindungsgemässen
Doppelzuführung bei einem Feuerstoss mit Patronen 5 der Munitionsart A. Die folgenden
Ausführungen gelten sinngemäss auch für Feuerstösse mit Patronen 6 der Munitionsart
B, weshalb die entsprechenden Phasen nicht mehr dargestellt sind.
[0015] In Figur 4a ist schematisch die Situation dargestellt die als Feuerbereitschaftsstellung
zu bezeichnen ist. Sie tritt ein, wenn der Rückpositionierungsvorgang beendet ist.
Beide Transporteinrichtungen 3 und 4, sowie dritte Einrichtung 8 und Gatling-Kanone
1 sind frei von Patronen 5,6 oder leeren Hülsen 11,12. Auf der Fördereinrichtung 17
des ersten Munitionsmagazins 15 befinden sich Patronen 5 der Munitionsart A. Die vorderste
Patrone 5, also diejenige, die beim nachfolgenden Feuerstoss zuerst abgefeuert wird,
befindet sich bereits beim Uebergabe-Sternrad 30. In dieser Stellung wurde der Rückpositioniervorgang
nach dem letzten Feuerstoss mit Patronen 5 der Munitionsart A durch einen Sensor 55
(siehe Figur 4d) gestoppt. Ebenfalls auf der Fördereinrichtung 17 des ersten Munitionsmagazins
15, aber auch in der Speichereinrichtung 10 die der ersten Fördereinrichtung 17 zugeordnet
ist, befinden sich in diesem Fall noch leere Hülsen 11 der Munitionsart A. In dieser
Stellung ist die Gatling-Kanone 1 bereit für einen Feuerstoss mit Patronen 5 oder
6 der Munitionsart A oder B.
[0016] In Figur 4b ist schematisch die Situation dargestellt, die kurz nach dem Beginn eines
Feuerstosses mit Patronen 5 der Munitionsart A auftritt. Zur Einleitung des Feuerstosses
wurden die Fördereinrichtung 17 des ersten Munitionsmagazins 15, die Transporteinrichtungen
3 und 4, die dritte Einrichtung 8, die Gatling-Kanone 1 und die Speichereinrichtung
10 die der ersten Fördereinrichtung 17 zugeordnet ist, in den angegebenen Pfeilrichtungen
in Bewegung gesetzt. Von der Fördereinrichtung 17 werden Patronen 5 der Munitionsart
A zur Transporteinrichtung 3 und zur dritten Einrichtung 8 gefördert, die diese ihrerseits
an die Gatling-Kanone 1 übergibt. Die Patronen 5 werden laufend abgefeuert und die
leeren Hülsen 11 werden durch die Gatling-Kanone 1 und die dritte Einrichtung 8 zurück
auf die erste Transporteinrichtung 3 gebracht, die sie ihrerseits auf die Fördereinrichtung
17 zurücktransportiert. Gleichzeitig mit der Fördereinrichtung 17 wurde auch die Speichereinrichtung
10 angetrieben, die anfing, vom letzten Rückpositionervorgang auf ihr zwischengespeicherten
leeren Hülsen 11 via das Uebergabe-Sternrad 52 an die Fördereinrichtung 17 zurückzugeben.
Wenn die letzte leere Hülse 11 aus der Speichereinrichtung 10 an die Fördereinrichtung
17 zurückgegeben wird, wird sich die erste leere Hülse 11 des gerade laufenden Feuerstosses
in der Fördereinrichtung 17 lückenlos anschliessen.
[0017] In Figur 4c ist schematisch die Situation dargestellt, die nach dem Ende des Feuerstosses
mit Patronen 5 der Munitionsart A und nach dem zeitlich verschobenen Stillstand der
Anlage eintritt. Nach dem Verschiessen der letzten Patrone 5 des Feuerstosses stehen
die Einrichtungen 1,3,4,8,10,17 nicht sofort still, sondern werden in einer bestimmten
Zeit abgebremst. Dies hat zur Folge, dass nichtverschossene Patronen 5 der Munitionsart
A weiter durch die Gatling-Kanone 1 transportiert und wieder an die erste Transporteinrichtung
3 und an die Fördereinrichtung 17 des ersten Munitionsmagazins 15 übergeben werden.
Auf der Fördereinrichtung 17 werden sie noch weitertransportiert bis an einen Punkt
der unmittelbar vor dem Uebergabe-Sternrad 52 der Speichereinrichtung 10 liegt. Der
Auslaufvorgang wird also genau dann gestoppt, wenn der Sensor 54 die erste nicht verschossene
Patrone 5 detektiert. Daraufhin wird nach dem Stillstand der Anlage die Umschalt-Weiche
53 (siehe Figur 4d) der Speichereinrichtung 10 umgeschaltet und anschliessend der
Rückpositioniervorgang eingeleitet.
[0018] In Figur 4d ist schematisch die Situation dargestellt, wie sie kurz nach Beginn des
Rückpositioniervorganges eintritt. Beim Rückpositioniervorgang werden die Fördereinrichtung
17 des ersten Munitionsmagazins 15, die erste und die zweite Transporteinrichtung
3 und 4, die dritte Einrichtung 8, die Gatling-Kanone 1 und die Speichereinrichtung
10 die der ersten Fördereinrichtung 17 zugeordnet ist, in umgekehrter Richtung (siehe
Pfeilrichtungen) in Bewegung gesetzt. Dabei werden die Patronen 5 zurück in Richtung
des Munitionsmagazins 15 transportiert. Die Umschalt-Weiche 53 leitet leere Hülsen
11 von der Fördereinrichtung 17 auf die Speichereinrichtung 10 um. Die leeren Hülsen
11 der Munitionsart A werden somit nicht mehr durch die erste Transporteinrichtung
3, die dritte Einrichtung 8 und die Gatling-Kanone 1 zurücktransportiert, sondern
in der Speichereinrichtung 10 zwischengespeichert. Der Rückpositioniervorgang ist
dann beendet, wenn die Gatling-Kanone, die erste Transporteinrichtung 3 und die dritte
Einrichtung 8 frei von nicht verschossenen Patronen 5 der Munitionsart A sind, das
heisst, wenn die Stellung gemäss Figur 4a wieder erreicht ist. Diese Abschlussstellung
oder Feuerbereitschaftsstellung wird von einem vorgängig bereits erwähnten Sensor
55 detektiert. Daraufhin wird auch die Umschalt-Weiche 53 wieder in die ursprüngliche
Stellung umgeschaltet.
[0019] Figur 5 zeigt in schematischer Darstellung die Funktion der erfindungsgemässen Doppelzuführung
beim Schiessen mit nur einer Munitionsart aus zwei Magazinen. Es wird auch hier angenommen,
dass mit Patronen 5 der Munitionsart A geschossen wird. Der Vorteil einer solchen
Betriebsweise besteht darin, dass Patronen aus beiden Magazinen 15,16 ohne Magazinwechsel
verschossen werden können.
[0020] Bei dieser Betriebsart werden die beiden Munitionsmagazine 15 und 16, die beiden
Transporteinrichtungen 3 und 4, die dritte Einrichtung 8 und die Gatling-Kanone 1
zu einer Munitionsschleife zusammengeschaltet. Somit werden Patronen 5 vorerst aus
dem ersten Munitionsmagazin 15 von der ersten Transporteinrichtung 3 via dritter Einrichtung
8 und zweiter Transporteinrichtung 4 in das zweite Munitionsmagazin 16 transportiert.
Gleichzeitig gelangen Patronen 5 vom zweiten Munitionsmagazin 16 auf die zweite Transporteinrichtung
4 und werden von da via dritter Einrichtung 8 zur Gatling-Kanone 1 befördert und dort
verschossen. Da beide Munitionsmagazine 15,16 in sich selbst endlose Transporteinrichtungen
sind, ersetzt also das erste Munitionsmagazin 15 vorerst den Verbrauch des zweiten
Munitionsmagazins 16. Leere Hülsen 11 werden dann wieder via dritter Einrichtung 8
auf die erste Transporteinrichtung 3, und von dieser zurück ins erste Munitionsmagazin
15 gefördert. Auch hier sind die Bewegungsrichtungen durch Pfeile gekennzeichnet.
[0021] In dieser Betriebsart wird nur noch eine der beiden Speichereinrichtungen 10 benützt,
im dargestellten Beispiel also diejenige, die der Fördereinrichtung 17 des ersten
Munitionsmagazines 15 zugeordnet ist. Ebenso wie bei den anderen Betriebsarten verhindert
die Speichereinrichtung 10, dass beim Rückpositionieren leere Hülsen 11 durch die
erste und die zweite Transporteinrichtung 3 und 4, die dritte Einrichtung 8 und die
Gatling-Kanone 1 transportiert werden. Somit wird auch hier sichergestellt, dass der
erste Schuss eines Feuerstosses erst nach dem Hochlauf der Gatling-Kanone 1 erfolgt
und dass in die Munitionsmagazine 15,16 letztlich nur noch leere Hülsen 11 gelangen.
[0022] Um die erfindungsgemässe Doppelzuführung in allen erwähnten Betriebsarten betreiben
zu können, sind Führungseinrichtungen 27 vorhanden, die die Patronen 5,6 und die leeren
Hülsen 11,12 in der dritten Einrichtung richtig leiten. Diese Führungseinrichtungen
27 und ihre entsprechenden Stellungen sind in den Figuren 6-8 näher dargestellt.
[0023] Figur 6 zeigt in schematischer Weise die Munitionsführung und die Stellung der Führungseinrichtungen
27 beim Schiessen mit Patronen 5 der Munitionsart A. Aus dieser Figur sind auch die
Drehrichtungen der Umlenkräder 22,23,25,26 und des zentralen Umlenkrades 24 aus Richtungspfeilen
ersichtlich.
[0024] Figur 7 zeigt in schematischer Weise die Munitionsführung und die Stellung der Führungseinrichtungen
27 beim Schiessen mit Patronen 6 der Munitionsart B. Anhand der Richtungspfeile wird
aus dieser Figur ersichtlich, dass die Drehrichtungen der Umlenkräder 22,23,25,26
und des zentralen Umlenkrades 24 die gleichen sind wie beim Schiessen mit Patronen
5 der Munitionsart A.
[0025] Die Führungseinrichtungen 27 sind durch nicht dargestellte mechanische Steuerungselemente
so miteinander verbunden, dass die erste transportierte Patrone 5 der Munitionsart
A die Führungseinrichtungen 27 selbsttätig in die Stellung gemäss Figur 6 steuern
kann. Ebenso kann die erste transportierte Patrone 6 der Munitionsart B die Führungseinrichtungen
27 selbsttätig in die Stellung gemäss Figur 7 steuern. Diese mechanische Selbststeuerung
kann immer angewendet werden, wenn Patronen 5,6 zweier verschiedener Munitionsarten
verschossen werden.
[0026] Figur 8 zeigt in schematischer Weise die Munitionsführung und die Stellung der Führungseinrichtungen
27 beim Schiessen mit Patronen 5 der Munitionsart A aus zwei Magazinen. Anhand der
Richtungspfeile wird auch aus dieser Figur ersichtlich, dass die Drehrichtungen der
Umlenkräder 22,23,25,26, des zentralen Umlenkrades 24 und der Transporträder 20,21
die gleichen sind wie beim Schiessen mit Patronen 5 oder 6 der Munitionsart A oder
B (siehe Figur 6 und 7). Hingegen werden die Führungseinrichtungen 27 mit weiteren,
nicht dargestellten mechanischen Steuerungselementen in die gezeigte Stellung gemäss
Figur 8 gebracht. Die vorher erwähnte Selbststeuerung wie beim Schiessen mit Patronen
5 oder 6 kann hier nicht verwendet werden.
[0027] In der beschriebenen Ausführung werden die Fördereinrichtungen 17 und 18 die den
Munitionsmagazinen 15 und 16 zugeordnet sind, über Kupplungen 40 und 41 wahlweise
angetrieben. Andere Mittel zum wahlweisen Antreiben der Fördereinrichtungen 17,18
sind denkbar, so etwa separate Antriebe mit Einrichtungen zur Synchronisation mit
der Antriebsquelle 7 für Gatling-Kanone 1, dritter Einrichtung 8 sowie erster und
zweiter Transporteinrichtung 3 und 4.
1. Vorrichtung zum Zuführen von Patronen (5,6) vorwiegend zweier verschiedener Munitionsarten
A oder B zu einer Gatling-Kanone (1), enthaltend
- zwei Munitionsmagazine (15,16) mit je einer Fördereinrichtung (17,18),
- eine erste und eine zweite Transporteinrichtung (3,4), zum Transport der Patronen
(5,6) und von leeren Hülsen (11,12) vorwiegend je einer Munitionsart A oder B,
- eine dritte Einrichtung (8) mit Führungseinrichtungen (27), angeordnet zwischen
der ersten und der zweiten Transporteinrichtung (3,4) sowie der Gatling-Kanone (1),
zum Zuführen der Patronen (5 oder 6) einer Munitionsart A oder B zur Gatling-Kanone
(1),
dadurch gekennzeichnet, dass
- die erste und die zweite Transporteinrichtung (3,4) sowie die dritte Einrichtung
(8) gleichzeitig angetrieben werden, und
- den beiden Fördereinrichtungen (17,18) je eine Speichereinrichtung (10) zugeordnet
ist, zum Aufnehmen von leeren Hülsen (11,12) aus der Fördereinrichtung (17 oder 18)
beim Rückpositionieren nach einem Feuerstoss zum Sicherstellen, dass vor einem erneuten
Feuerstoss die Gatling-Kanone (1), die dritte Einrichtung (8) und die Transporteinrichtung
(3 oder 4) frei von leeren Hülsen (11,12) sind, und
- die Fördereinrichtungen (17,18) wahlweise antreibbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Speichereinrichtungen
(10) je ein Sensor (54) und je eine Umschalt-Weiche (53) zugeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtungen
(27) der dritten Einrichtung (8) umsteuerbar ausgebildet sind, zum Zusammenschalten
der Transporteinrichtungen (3,4) und der dritten Einrichtung (8) damit nur Patronen
(5 oder 6) einer einzigen Munitionsart A oder B der Gatling-Kanone (1) zuführbar sind.