[0001] Die Erfindung betrifft ein Anbaugerät für verfahrbare Gabelstapler in der Form eines
Klammergerätes mit zwei hydraulisch gegeneinander und voneinanderweg bewegbaren Klammerarmen
oder Klemmbacken und jeweils wenigstens einem daran gehaltenen ebenen oder nach Art
eines Zylinderschalenabschnittes gekrümmten plattenförmigen Klemmelement mit einem
Reibbelag zur Anlage an die Last.
[0002] Es sind Anbaugeräte vorgenannter Art bekannt, welche insbesondere für den palettenlosen
Transport von Gütern, wie kartonverpackten Waren, Ballen und dergleichen verwendet
werden. Mit Hilfe der Klammerarme oder der Klemmbacken und der daran gehaltenen Klemmelemente
werden eine oder auch mehrere Lasteinheiten erfaßt, indem die Klammerarme bzw. Klemmbacken
zunächst in eine Position seitlich der Lasteinheiten überführt und dann hydraulisch
soweit zusammengeschoben werden, daß sie die Last einklemmen. Die Last wird über Reibkräfte
zwischen den Klemmelementen gehalten und kann auf diese Weise mit dem Gabelstapler
angehoben und transportiert werden. Dabei können einzelne oder auch mehrere Lasteinheiten
hintereinander, nebeneinander und übereinander erfaßt und befördert werden.
[0003] Zur Erzielung einer möglichst gleichmäßigen Druckverteilung der Klemmelemente an
die zu hebende Last ist es bekannt, wenigstens ein Klemmelement an einem der Klammerarme
oder einer der Klemmbacken um eine lotrecht verlaufende Achse verschwenkbar anzuordnen.
[0004] Es ist weiterhin bekannt, an einem Klammerarm mehrere Klemmelemente in Form benachbarter
Platten anzuordnen und eine oder beide Platten gelenkig an dem Klammerarm zu befestigen.
[0005] Trotz der vorgenannten Ausbildung der Anbaugeräte haben sich Probleme dadurch ergeben,
daß nicht immer gleichschwere Lasten angehoben werden müssen und somit die auf die
Lasten wirkende Normalkraft der Klemmelemente der zu hebenden Last angepaßt werden
muß. Einerseits muß die Anpreßkraft so groß sein, daß die Last gehoben wird, jedoch
darf andererseits durch die Anpreßkraft die zu hebende Last, bzw. die Verpackung dieser
Last nicht beschädigt werden.
[0006] Zur Anpassung der an die unterschiedlichen Lasten notwendigen Normalkraft sind bisher
handbetätigte Druckkraftsteuerungen vorgesehen worden, welche in der Bedienung sehr
aufwendig, jedoch trotzdem nicht sehr exakt sind. Bei einem ruckartigen Hebevorgang
oder beim Überfahren einer Bodenwelle kann trotz der für das Anheben der Last hinreichenden
Andruckkraft die Last ins Rutschen kommen. Besonders ungünstige Bedingungen ergeben
sich, wenn mehrere Lasteinheiten gehoben werden sollen, die aufgrund von Abmessungstoleranzen
nicht sämtlich mit der hinreichenden Andruckkraft erfaßt werden, bzw. bei ruckartigen
Hebe- oder Absenkvorgängen oder bei auftretenden Schwingbewegungen während des Verfahrens
des Gabelstaplers sehr leicht verrutschen können.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Anbaugerät der einleitend genannten
Art so weiterzubilden, daß beim Erfassen einer Last von den Klemmelementen nur ein
geringer Druck auf die Last ausgeübt wird, welcher zur Erzielung eines Reibschlusses
und allenfalls zum sanften Anheben der Last ausreicht, jedoch trotzdem ein Durchrutschen
der Last auch bei ungünstigen Betriebsbedingungen mit Sicherheit vermieden wird.
[0008] Zur Lösung vorstehender Aufgabe kennzeichnet sich das Anbaugerät der eingangs genannten
Art dadurch, daß wenigstens ein oder jedes an den Klammerarmen oder an der bzw. den
Klemmbacken gehaltene Klemmelement in Klemmrichtung bis zu einem Anschlag von dem
Arm oder der Klemmbacke weg und zurück bewegbar sowie in Richtung senkrecht zur Klemmbewegung
mit Bewegungsspiel gehalten ist, und daß das bzw. jedes bewegliche gehaltene Klemmelement
mit dem Klammerarm oder der Klemmbacke über eine Spreizeinrichtung verbunden ist,
welche von der jeweiligen auf das Klemmelement durch die Hublast übertragenen senkrecht
zur Klemmrichtung verlaufenden Kraft- und Bewegungskomponente betätigbar ist, wobei
die Spreizkraft sich linear mit der genannten Kraftkomponente ändert.
[0009] Durch die vorgenannte Ausbildung wird praktisch eine lastabhängige Steuerung der
Klemmkraft erreicht, wobei die durch die Last erzeugte, senkrecht zur Klemmrichtung
verlaufende Kraftkomponente umgeformt wird in eine Druckkraft normal zu den Seitenflächen
der Last, d.h. in Klemmrichtung. Abhängig von der jeweiligen Last und auch abhängig
von den bei ruckartigen Bewegungen der Last auftretenden Massenbeschleunigungskräften
erfolgt bei richtiger Dimensionierung und unter Berücksichtigung des jeweiligen Reibwertes
zwischen der Last und den Klemmelementen automatisch eine Anpassung der jeweils notwendigen
Klemmkraft an die Last, welche ein Durchrutschen der Last durch die Klemmelemente
verhindert. Die Anordnung sorgt somit für eine automatische lastabhängige Steuerung
der Klemmkraft. Die Umsetzung der Kräfte erfordert nur ein sehr geringes Bewegungsspiel
der beweglich gehaltenen Klemmelemente in Bezug auf den zugeordneten Klammerarm oder
die Klemmbacke, um die senkrecht zur Klemmrichtung wirksame Kraftkomponente auf die
Spreizeinrichtung zu übertragen, in welcher die Umsetzung in die Spreiz- bzw. Klemmkraft
erfolgt. Damit diese voll zur Wirkung kommt ist eine geringfügige Beweglichkeit der
Klemmelemente in Richtung auf die Last notwendig, so daß die elastische Verformung
der Klammerarme und auch der zwischen den Klemmelementen gehaltenen Last bzw. die
dadurch bedingten Federwege kompensiert werden können. Das Bewegungsspiel der beweglichen
Klemmelemente in den beiden Bewegungsrichtungen ist außerordentlich gering, so daß
bei Verwendung der beweglichen Klemmelemente nur an dem einen Klammerarm oder einer
Klemmbacke die Bewegung dieser Klemmelemente gegenüber den an dem anderen Klammerarm
oder der anderen Klemmbacke gehaltenen starren Klemmelementen durch eine geringe Deformierung
der Last kompensiert wird, ohne die Gefahr, daß die Last an den starren Klemmelementen
ins Rutschen gerät.
[0010] Zweckmäßiger ist es jedoch, wenn alle Klemmelemente als bewegliche Klemmelemente
über Spreizeinrichtungen mit den Klammerarmen oder Klemmbacken verbunden sind. Hierdurch
wird eine sichere Klemmung auch nicht nachgiebiger, also nicht elastischer verformbarer
Lasten gewährleistet. Außerdem kann gegenüber der Anordnung mit beweglichen Klemmelementen
nur an einem Klammerarm oder einer Klemmbacke das Bewegungsspiel der an beiden Klammerarmen
oder Klemmbacken beweglich gehaltenen Klemmelemente auf die Hälfte reduziert werden
bei gleichbleibendem Klemmweg.
[0011] Eine konstruktiv günstige Ausbildung wird erreicht, wenn jedes bewegliche Klemmelement
als bewegliche Druckplatte einer doppellagigen plattenförmigen Klemmbacke ausgebildet
ist, deren andere Lage als Widerlagerplatte an den Klammerarmen befestigt ist und
wenn die beiden Platten über die Spreizeinrichtung miteinander verbunden sind.
[0012] Zur besseren Anpassung der beweglichen Klemmelemente an die Kontur der aufzunehmenden
Last können die beweglichen Klemmelemente in Form schmaler benachbarter Plattenstreifen
ausgebildet sein, wobei zwischen den beiden Enden eines jeden beweglichen Klemmelementes
und dem oder den an den Klammerarmen befestigten Widerlagerplatten eine Spreizeinrichtung
vorgesehen ist. Hierdurch ergibt sich bei einem kompakten Abstützelement in Form der
an den Klammerarmen befestigten Widerlagerplatte eine gegliederte Anlagefläche aus
den beweglichen Plattenstreifen, welche durch die ihnen zugeordneten Spreizeinrichtungen
in unterschiedliche Klemmpositionen überführt werden können, wenn die Kontur der aufzunehmenden
Last dies erfordern sollte.
[0013] Die Ausbildung der Spreizeinrichtung erfolgt zweckmäßigerweise dadurch, daß sich
jedes bewegliche Klemmelement auf geneigt zu seiner Ebene verlaufenden Führungsflächen
über Rollkörper abstützt. Die geneigt zur Ebene des beweglichen Klemmelementes verlaufenden
Führungsflächen werden dabei von dem Klammerarm oder von jeder der daran gehaltenen
Widerlagerplatte oder von einem mit den Klammerarmen oder den daran gehaltenen Widerlagerplatten
verbundenen Bauteil gebildet und die Rollkörper sind zweckmäßigerweise als Rollen
ausgebildet sowie über Rollenträger mit dem beweglichen Klemmelement verbunden. Der
Neigungswinkel der Führungsfläche wird bestimmt durch den jeweiligen Reibwert zwischen
dem Reibbelag der Klemmelemente und der damit zusammenwirkenden Oberfläche der Last.
[0014] Das Bewegungsspiel der beweglichen Klemmelemente in Richtung senkrecht zur Klemmbewegung
wird vorteilhafterweise durch die Führungsflächen für die Rollkörper begrenzende Anschläge
bestimmt.
[0015] Statt der nach Art eines Spreizkeiles wirkenden oben näher beschriebenen Spreizeinrichtung
mit der geneigten Führungsfläche und den sich darauf abstützenden Rollkörpern kann
die Spreizeinrichtung auch in der Form eines Hebelssystems vorgesehen sein, welches
jedoch sehr aufwendig ist, wenn die von diesem Hebelsystem auf die beweglichen Klemmelemente
zu übertragende Spreizkraft sich linear mit der durch die Hublast übertragenen senkrecht
zur Klemmrichtung verlaufenden Kraftkomponente ändern soll.
[0016] Einfacher ist hingegen eine andere Alternative, bei der eine hydraulische Kraftumsetzung
und Übertragung erfolgt. Hierzu sieht die Erfindung vor, daß jede Spreizeinrichtung
von kommunizierenden Kolben-Zylinder-Anordnungen gebildet ist, wobei jeweils eine
Kolben-Zylinder-Anordnung von dem beweglichen Klemmelement in Richtung senkrecht zur
Klemmrichtung beaufschlagbar ist und die andere Kolben-Zylinder-Anordnung in Richtung
der Klemmkraft an dem beweglichen Klemmelement angreift. Durch die kommunizierende
Verbindung der beiden jeweils zu einer Spreizeinrichtung gehörenden Kolben-Zylinder-Anordnungen
erfolgt eine unmittelbare Kraftumsetzung und Übertragung der von der Hublast senkrecht
zur Klemmrichtung verlaufenden Kraftkomponente in eine in Klemmrichtung wirksame Andruckkraft
auf die beweglichen Klemmelemente.
[0017] Um die beweglichen Klemmelemente nach dem Absetzen und Freigeben einer Last bzw.
vor dem Erfassen einer Last in eine definierte Ausgangsposition zu überführen und
um das gesamte Bewegungsspiel der beweglichen Klemmelemente ausnutzen zu können ist
vorgesehen, daß an jedem beweglichen Klemmelement eine Feder angreift, welche das
Klemmelement in Richtung senkrecht zur Klemmbewegung, jedoch entgegen der von der
Hubkraft übertragenen Kraftkomponente gegen einen Anschlag zu drängen sucht, welcher
die jeweilige Ausgangslage des Klemmelementes ohne die Einwirkung einer Hublast bestimmt.
[0018] Die an den Klemmelementen angreifenden Federn stellen somit Rückstellvorrichtungen
dar. Statt derartiger Federn könnten auch hydraulisch betätigbare Rückstellvorrichtungen
vorgesehen sein, welche jedoch im Vergleich zu Federn aufwendiger sind.
[0019] Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
Es zeigen:
- Fig. 1
- Die Frontansicht eines Anbaugerätes nach der Erfindung.
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-B durch die Anordnung nach Fig
1.
- Fig. 3
- Einen Schnitt entlang der Schnittlinie C-D der Anordnung bzw. des Klemmelementes nach
Fig. 4.
- Fig. 4
- Eine Ansicht in Richtung des Pfeiles X gegen das Klemmelement der Fig. 3, teils mit
und teils ohne Druckplatten.
- Fig. 5
- Eine vergrößerte Darstellung der Anordnung nach Fig. 3.
- Fig. 6
- In vergrößerter Wiedergabe die Einzelheit Z aus der Fig. 5.
[0020] Das in den Figuren wiedergegebene Anbaugerät ist als Klammergerät mit ebenen Klemmelementen
ausgebildet.
[0021] Das Anbaugerät weist gemäß den Figuren 1 und 2 einen Tragrahmen 1 auf, welcher über
hakenförmige Profilteile 2 und 3 auf der Hubplatte eines Gabelstablers seitlich verschiebbar
geführt ist.
[0022] An dem Tragrahmen 1 sind obere Führungsprofilschienen 4 und untere Führungsprofilschienen
5 befestigt, die darin gehaltene obere Profilschienen 6 sowie untere Profilschienen
7 aufnehmen, welche ihrerseits mit gegeneinander und voneinander weg bewegbaren Klammerarmen
8 und 9 bzw. 10 und 11 verbunden sind. Die Klammerarme 8 bis 11 sind in dem Ausführungsbeispiel
als U-förmige Profilschienen ausgebildet. Die oberen Klammerarme 8 und 9 sind jeweils
mit einer der Profilschienen 6 und die unteren Klammerarme 10 und 11 mit einer der
unteren Profilschienen 7 verbunden. Die Klammerarme 8 und 10 sind mit einer in der
Fig. 1 insgesamt mit 12 bezeichneten Klemmbacke verbunden, während die Klammerarme
9 und 11 an der anderen insgesamt mit 13 bezeichneten Klemmbacke befestigt sind. Die
Klemmbacken 12 und 13 können somit über die Klammerarme 8 bis 11 zum Erfassen einer
Last gegeneinander und zum Absetzen der Last wieder voneinander weg bewegt werden.
Hierzu sind die Klammerarme 8 und 10 bzw. 9 und 11 mit Kolbenzylinderanordnungen 27
bzw. 28 verbunden. Bei den in dem Ausführungsbeispiel wiedergegebenen Klemmbacken
12 und 13 handelt es sich um eine Ausführung mit der z.B. einer oder mehrere großflächige
Kartons erfaßt werden können.
[0023] Die eigentlichen Klemmelemente der Klemmbacken 12 und 13 bestehen aus unmittelbar
benachbarten streifenförmigen Druckplatten 14, welche je Klemmbacke an einer durchgehenden
Widerlagerplatte 15 gehalten sind. Diese Widerlagerplatten 15 bilden beim Stand der
Technik die Klemmbacken, welche auch ohne Klemmarme unmittelbar an den Profilschienen
6 bzw. 7 befestigt sein können.
[0024] In dem dargestellten Beispiel sind die Widerlagerplatten 15 Teil eines insgesamt
mit 16 bezeichneten kastenförmigen Profiles, wie besonders deutlich aus der Figur
5 hervorgeht. Die streifenförmigen Druckplatten 14 sind über insgesamt mit 17 bezeichnete
obere Spreizeinrichtungen sowie über insgesamt mit 18 bezeichnete untere Spreizeinrichtungen
so vor den Widerlagerplatten 15 gehalten, daß sie bei einer entsprechenden Einwirkung
der Hublast in Richtung senkrecht zur Klemmbewegung, also mit der Last nach unten
und gleichzeitig von den Widerlagerplatten 15 weg bewegt werden.
[0025] Um dies zu erreichen, sind die Spreizeinrichtungen 17 und 18 dadurch gebildet, daß
mit der Widerlagerplatte 15 jeweils Bauteile 19 als Rollenführungskörper verbunden
sind, welche geneigt zur Ebene der streifenförmigen Druckplatten 14 verlaufende Führungsflächen
20 und 21 für Rollkörper 22 aufweisen, die ihrerseits über Rollenträger 23 (s. Fig.
4) mit den streifenförmigen Druckplatten 14 verbunden sind.
[0026] Durch die Rollen 22 in Verbindung mit den Führungsflächen 20 und 21 der oberen Rollenführungskörper
19 wird das Bewegungsspiel der beweglichen streifenförmigen Druckplatten 14 in Richtung
senkrecht zur Klemmbewegung begrenzt. Diese Begrenzung wird erreicht, wenn die jeweilige
in Fig. 6 dargestellte Rolle 22 den Nutengrund 24 der die Führungsbahnen 20 und 21
bildenden und begrenzenden Nut 25 für die Aufnahme der Rollkörper 22 erreicht.
[0027] Wenn min dem beschriebenen Anbaugerät eine Last, beispielsweise ein zu transportierender
Karton, erfaßt werden soll, so werden die Klemmbacken 12 und 13 zunächst über die
Kolbenzylinderanordnungen 27 bzw. 28 aus einer auseinandergefahrenen Position bis
an die gegenüberliegenden Seitenwandungen des Kartons herangefahren.
[0028] Abhängig von dem Reibwiderstand zwischen den Flächen des Kartons und den damit zusammenwirkenden,
mit einem Reibbelag versehenen Flächen der streifenförmigen Druckplatten 14 muß der
Andruck der genannten Platten an die entsprechenden Seitenflächen des Kartons so gewählt
werden, daß die Last beim Anheben nicht durchrutschen kann. Wenn bei angehobener Last
durch ruckartige Bewegungen der Klemmbacken 12 und 13 bzw. beim Überfahren von Bodenunebenheiten
das Anbaugerät in Schwingbewegungen versetzt wird, ergeben sich von der Last ausgehende
zusätzliche abwärts gerichtete Kräfte, welche bei Aufrechterhaltung das Reibschlusses
dazu führen, daß die streifenförmigen Druckplattan 14 über die Spreizeinrichtungen
17 und 18 bei einer Abwärttsbewegung auch gleichzeitig in Richtung gegeneinander bewegt
werden und hierdurch die Anpreßkraft auf die Last entsprechend erhöhen.
[0029] Es erfolgt also eine automatische Anpassung der jeweils notwendigen Klemmkraft an
die Last, welche ein Durchrutschen der Last durch die Klemmbacken 12 und 13 bzw. durch
die streifenförmigen Druckplatten 14 verhindert.
[0030] Um sicherzustellen, daß die Klemmbacken 12 und 13 bzw. die streifenförmigen Druckplatten
14 eine definierte Ausgangslage einnehmen, ist an jeder streifenförmigen Druckplatte
14 eine Feder 26 befestigt, welche die Druckplatte 14 entgegen der von der Hubkraft
übertragenen Kraftkomponente gegen einen Anschlag zu drängen sucht, bzw. welche die
streifenförmige Druckplatte 14 soweit anhebt, daß diese an der Widerlagerplatte 15
anliegt. In diesem Falle ist die Widerlagerplatte 15 gleichzeitig auch Begrenzungselement
für den Hub dar Federn 26.
[0031] Statt der in dem Ausführungsbeispiel wiedergegebenen nebeneinander angeordneten streifenförmigen
Druckplatten 14 können, insbesondere bei geringeren Vorbaumaßen der Klemmbacken 12
und 13, nur eine oder gegebenenfalls zwei Druckplatten vorgesehen sein. Die Verwendung
streifenförmiger Druckplatten 14 hat jedoch den Vorteil, daß durch die unabhängige
Bewegungsmöglichkeit dieser streifenförmigen Druckplatten eine bessere Anpassung dieser
Platten an die Außenflächen der zu hebenden Last ermöglicht wird, um mit Sicherheit
den Reibschluß zwischen den Außenflächen der Last und den streifenförmigen Druckplatten
zu gewährleisten.
[0032] Auf die als U-Profile ausgebildeten Klammerarme 8 und 10 sowie 9 und 11 kann gegebenenfalls
verzichtet werden, wenn die Klemmbacken 12 und 13, d.h. die kastenförmigen Profile
16 mit den Widerlagerplatten 15 unmittelbar mit den Profilschienen 6 und 7, beispielsweise
durch Schweißen, fest verbunden werden.
1. Anbaugerät für verfahrbare Gabelstapler in der Form eines Klammergerätes mit zwei
hydraulisch gegeneinander und voneinanderweg bewegbaren Klammerarmen oder Klemmbacken
und jeweils wenigstens einem daran gehaltenen ebenen oder nach Art eines Zylinderschalenabschnittes
gekrümmten plattenförmigen Klemmelement mit einem Reibbelag zur Anlage an die Last,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein oder jedes an den Klammerarmen (8,10 bzw. 9,11) oder an der bzw.
den Klemmbacken (12, 13) gehaltene Klemmelement (14) in Klemmrichtung bis zu einem
Anschlag von dem Arm oder der Klemmbacke weg und zurück bewegbar sowie in Richtung
senkrecht zur Klemmbewegung mit Bewegungsspiel gehalten ist, und daß das bzw. jedes
bewegliche gehaltene Klemmelement mit dem Klammerarm oder der Klemmbacke über eine
Spreizeinrichtung (17,18) verbunden ist, welche von der jeweiligen auf das Klemmelement
durch die Hublast übertragenen senkrecht zur Klemmrichtung verlaufenden Kraft- und
Bewegungskomponente betätigbar ist, wobei die Spreizkraft sich linear mit der genannten
Kraftkomponente ändert.
2. Anbaugerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Klemmelemente als bewegliche Klemmelemente (14) über Spreizeinrichtungen
(17,18) mit den Klammerarmen (8,10 bzw. 9,11) oder Klemmbacken (12,13) verbunden sind.
3. Anbaugerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes bewegliche Klemmelement als bewegliche Druckplatte einer doppellagigen
plattenförmigen Klemmbacke ausgebildet ist, deren andere Lage als Widerlagerplatte
(15) an den Klammerarmen (8,10 bzw 9,11) befestigt ist, und daß die beiden Platten
über die Spreizeinrichtung (17,18) miteinander verbunden sind.
4. Anbaugerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Klemmelemente in Form schmaler benachbarter Plattenstreifen
(14) ausgebildet sind, und daß zwischen den beiden Enden eines jeden beweglichen Klemmelementes
und dem oder den an den Klammerarmen (8,10 bzw. 9,11) befestigten Widerlagerplatten
(15) jeweils eine Spreizeinrichtung (17,18) vorgesehen ist.
5. Anbaugerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizeinrichtung (17,18) dadurch gebildet ist, daß sich jedes bewegliche
Klemmelement (14) auf geneigt zu seiner Ebene verlaufenden Führungsflächen (20,21)
über Rollkörper (22) abstützt.
6. Anbaugerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die geneigt zur Ebene des beweglichen Klemmelementes verlaufenden Führungsflächen
(20,21) von dem Klammerarm (8,10 bzw. 9,11) oder von jeder der daran gehaltenen Widerlagerplatte
(15) oder von einem mit den Klammerarmen oder den daran gehaltenen Widerlagerplatten
verbundenen Bauteil (19) gebildet sind und die Rollkörper (22) als Rollen ausgebildet
über Rollenträger (23) mit dem beweglichen Klemmelement verbunden sind.
7. Anbaugerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Bewegungsspiel der beweglichen Klemmelemente (14) in Richtung senkrecht
zur Klemmbewegung durch die Führungsflächen (20,21) für die Rollkörper (22) begrenzende
Anschläge (24) bestimmt ist.
8. Anbaugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Spreizeinrichtung von kommunizierenden Kolben-Zylinder-Anordnungen gebildet
ist, wobei jeweils eine Kolben-Zylinder-Anordnung von dem beweglichen Klemmelement
in Richtung senkrecht zur Klemmrichtung beaufschlagbar ist und die andere Kolben-Zylinder-Anordnung
in Richtung der Klemmkraft an dem beweglichen Klemmelement angreift.
9. Anbaugerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem beweglichen Klemmelement (14) eine Feder (26) angreift, welche das
Klemmelement in Richtung senkrecht zur Klemmbewegung, jedoch entgegen der von der
Hubkraft übertragenen Kraftkomponente gegen einen Anschlag zu drängen sucht, welcher
die jeweilige Ausgangslage des Klemmelementes ohne die Einwirkung einer Hublast bestimmt.