[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Reibungsvakuumpumpe mit Pumpenrotor und Pumpenstator,
mit am Pumpenrotor und/oder Pumpenstator ausgebildeten Mitteln zur Gasförderung sowie
mit einem Antriebsmotor, der einen Motorrotor und einen Motorstator umfaßt.
[0002] Zu den Reibungsvakuumpumpen gehören Molekular- und Turbomolekular-Vakuumpumpen, deren
Wirkungsweise in dem Lehrbuch von Wutz, Adam und Walcher "Therorie und Praxis der
Vakuumtechnik", Seiten 202 ff im einzelnen beschrieben ist.
[0003] Bei Molekularvakuumpumpen sind eine sich bewegende Pumpenrotorwand und eine ruhende
Pumpenstatorwand so gestaltet und beabstandet, daß die von dem Wandungen auf dazwischen
befindliche Gasmoleküle übertragenen Impulse eine bevorzugte Richtung haben. In der
Regel sind Pumpenrotor- und/oder Pumpenstatorwand mit rillenförmigen Vertiefungen
oder Vorsprüngen nach Art eines Gewindes zur Erzielung der bevorzugten Förderrichtung
ausgerüstet. In neuerer Zeit haben sich Turbomolekularvakuumpumpen gegenüber den Molekularvakuumpumpen
durchgesetzt. Diese weisen nach Art einer Turbine ineinandergreifende Pumpenrotor-
und Pumpenstator-Schaufelreihen auf. Durch geeignete Gestaltung der Pumpenrotor- und
Pumpenstator-Schaufeln wird ebenfalls erreicht, daß in eine Richtung mehr Teilchen
gefördert werden als in die entgegengesetzte Richtung. Bekannt sind auch noch kombinierte
Reibungsvakuumpumpen, beispielsweise aus der DE-OS 24 12 624. Diese sind eintrittsseitig
als Turbomolekularvakuumpumpe und austrittsseitig als Molekularvakuumpumpe ausgebildet.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufbau einer Reibungsvakuumpumpe
mit einem Antriebsmotor zu vereinfachen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß auch der Motorrotor und/oder
sein ihn unmittelbar umgebendes Statorbauteil mit Mitteln zur Gasförderung ausgerüstet
ist. Besonders zweckmäßig ist eine Lösung, bei der der Pumpenrotor und der Motorrotor
identisch sind. Der wesentliche Vorteil der Erfindung liegt darin, daß bei einer Reibungsvakuumpumpe
mit Antriebsmotor der zwischen Motorrotor und Motorstator befindliche, ohnehin vorhandene
Spalt zusätzlich mit Mitteln zur Gasförderung ausgerüstet ist, so daß zusätzliche
pumpaktive Flächen gewonnen werden, ohne den Aufbau der Pumpe wesentlich zu verändern.
[0006] Bei einer besonders vorteilhaften Lösung weist die Pumpe zwei Pumpenstufen auf, die
separat - vorzugsweise gleichachsig - gelagert und separat antreibbar sind und bei
der beide Rotoren der Pumpenstufen gleichzeitig Motorrotoren sind. Der besondere Vorteil
dieser Ausführungsform besteht darin, daß beide Pumpenstufen mit unterschiedlichen
Drehzahlen betrieben werden können. Dabei können beide Pumpenstufen als Molekularpumpe,
als Turbomolekularpumpe oder auch - wie beschrieben und besonders vorteilhaft - hochvakuumseitig
als Turbomolekularpumpe und vakuumseitig als Molekularpumpe ausgebildet sein.
[0007] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen anhand von in den Figuren
1 bis 3 erläutert werden. Es zeigen
- Figur 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäß gestaltete Molekularvakuumpumpe
- Figur 2 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäß gestaltete Turbomolekularvakuumpumpe
und
- Figur 3 einen Schnitt durch eine kombinierte Reibungspumpe nach der Erfindung.
[0008] In allen Figuren sind die dargestellten Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Reibungspumpe mit 1, ihr Gehäuse mit 2, ihr Stator mit 3, ihr Rotor mit 4, ihre mit
einem Flansch 5 ausgerüstete Eintrittsöffnung mit 6, ihre mit einem weiteren Flansch
7 ausgerüstete Austrittsöffnung mit 8, ihre zentrale, den Rotor 4 tragende Welle mit
9, sternförmige, der Halterung von Wellenlagerungen 11 dienende Träger mit 12 und
das Gehäuse 2 von außen umfassende Antriebsspulen mit 13 bezeichnet.
[0009] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist eine Molekularpumpe. Der Rotor 4 ist gleichzeitig
Motorrotor und Pumpenrotor. Er trägt auf seiner Außenseite das Gewinde 14. Zwischen
der Rotoraußenseite und der Innenseite des Statorbauteiles 3, das identisch mit dem
Gehäuse 2 ist, befindet sich der ringförmige Pumpspalt 15, in dem - bei stromdurchflossenen
Spulen 13 und rotierendem Rotor 4 - eine Förderung der Gase in Richtung der gestrichelt
eingezeichneten Pfeile 16 stattfindet. Anstelle des oder auch zusätzlich zum Gewinde
14 auf dem Rotor 4 kann die Innenseite des Statorbauteiles 3 ebenfalls mit einem Gewinde
ausgerüstet sein.
[0010] Bei dem als Turbomolekularpumpe ausgebildeten Ausführungsbeispiel nach Figur 2 befinden
sich im Pumpspalt 15 schematisch angedeutete Rotor- und Statorschaufelreihen 18 bzw.
19. Der Rotor 4 ist wieder gleichzeitig Pumpenrotor und Motorrotor. Auf seiner Außenseite
sind die Rotorschaufelreihen 18 angeordnet. Das Gehäuse 2 trägt die Statorschaufelreihen
19.
[0011] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, das eine Turbomolekularpumpenstufe und eine
Molekularpumpenstufe aufweist. Die Turbomolekularpumpenstufe umfaßt den Statorabschnitt
3 a und den Rotorabschnitt 4 a. Der zylinderförmige, im Gehäuse 2 gehalterte Statorabschnitt
3 a trägt die Statorschaufelreihen 19, die in von den Rotorschaufelreihen 18 gebildeten
Zwischenräume eingreifen. An die Turbomolekularpumpenstufe schließt sich die Molekularpumpenstufe
an, die den Statorabschnitt 3 b (identisch mit dem unteren Teil des Gehäuses 2) und
den Rotorabschnitt 4 b umfaßt. Der Rotorabschnitt 4 b trägt das Gewinde 14, das gemeinsam
mit der Statorinnenwand die gewünschte Gasförderung (Pfeile 16) bewirkt.
[0012] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist der Rotor 4 b der Molekularpumpenstufe 3
b, 4 b gleichzeitig der Motorrotor. Er ist als Kurzschlußmotor ausgebildet. Seine
Spulen 13 befinden sich auf der Außenseite des Gehäuses 2. Die Kurzschlußwindungen
des Rotors 4 b sind schematisch dargestellt und mit 21 bezeichnet.
[0013] Bei einer zweistufigen Version, wie sie in Figur 3 dargestellt ist, besteht auch
die Möglichkeit, den Rotor 4 a der Turbomolekularpumpenstufe 3 a, 4 a als Motorrotor
zu verwenden. Die Spulen 13 müssen dann in der Nähe des Rotors 4 a angeordnet sein.
[0014] Schließlich besteht die Möglichkeit, beide Rotorabschnitt 4 a und 4 b separat anzutreiben,
indem beide gleichzeitig als Motorrotor ausgebildet sind. Beiden Stufen müssen dann
entsprechende Spulen 13 zugeordnet sein. Eine weitere Voraussetzung ist, daß die Welle
9 geteilt ist und daß beide Wellenabschnitt der Rotoren 4 a und 4 b auch im Zwischenbereich
in separaten Lagern (nicht dargestellt) gehaltert sind.
1. Reibungsvakuumpumpe mit Pumpenrotor (4) und Pumpenstator (3), mit am Pumpenrotor und/oder
Pumpenstator ausgebildeten Mitteln (14, 18, 19)zur Gasförderung sowie mit einem Antriebsmotor,
der einen Motorrotor (4) und einen Motorstator (2, 13) umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Motorrotor (4) und/oder sein ihn unmittelbar umgebendes Statorbauteil
(2) mit Mitteln zur Gasförderung ausgerüstet ist.
2. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpenrotor und der Motorrotor zumindest teilweise identisch (4) sind.
3. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Molekularvakuumpumpe ausgebildet ist.
4. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Turbomolekularvakuumpumpe ausgebildet ist.
5. Pumpe nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie zweistufig ausgebildet ist.
6. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als kombinierte Pumpe mit einer Turbomolekular- und einer Molekular-Vakuumpumpenstufe
(3a, 4a bzw. 3b, 4b) ausgebildet ist.
7. Pumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (4 b) der Molekularpumpenstufe gleichzeitig der Motorrotor ist.
8. Pumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (4a) der Turbomolekularpumpenstufe gleichzeitig der Motorrotor ist.
9. Pumpe nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden Stufen (3a, 4a bzw. 3b, 4b) separat gelagert und separat antreibbar
sind.
10. Pumpe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei mindestens einer Pumpenstufe, vorzugsweise bei beiden Pumpensufen, der Pumpenrotor
gleichzeitig der Motorrotor ist.
11. Pumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer Molekularpumpenstufe, dadurch gekennzeichnet, daß der Motorrotor (4, 4b) auf seiner Außenseite mit einem Gewinde (14) ausgerüstet
ist.
12. Pumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (4, 3, 13) ein Kurzschlußmotor ist.
13. Pumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (4, 3, 13) gekühlt ist.
14. Pumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager des bzw. der Rotoren (4, 4a, 4b) als Magnetlager ausgebildet sind.