[0001] Die Erfindung betrifft Schrägstegmehrfachplatten, insbesondere Stegdoppelplatten
aus aromatischen Polycarbonaten oder allgemein Stegmehrfachplatten.
Diese bestehen aus mindestens zwei parallel zueinander angeordneten Platten, die durch
in bestimmten Anordnungen verlaufende Stege miteinander verbunden werden.
Häufigste Ausführungsform ist die Stegdoppelplatte, bei der die Stege in regelmäßigen
Abständen zueinander senkrecht zur Plattenebene verlaufen, so daß im Querschnitt das
Bild von sich aneinanderreihenden rechteckigen Kammern entsteht.
Wegen des anisotropen Verhaltens solcher Platten im Hinblick auf die Biegesteifigkeit
wurden insbesondere für Produkte aus PMMA (Polymethylmethacrylat) andere Geometrien
wie z. B. die sog. Fachwerkgeometrie entwickelt (Degussa, Vedril).
Bei diesen Geometrien bilden die Stege mit den Platten einen Winkel von ca. 45 °C,
was infolge verbesserter Übertragung von Querkräften zu geringeren Spannungen und
zu einer höheren Steifigkeit , bei ähnlichem Flächengewicht, führt.
Infolge dieser Maßgaben können beim Einbau dieser Produkte weitere Unterstützungsabstände
der tragenden Elemente gewählt werden, wodurch sich der Materialaufwand für die Tragekonstruktion
und der Zeitaufwand für die Installation vermindern.
[0002] Für Polycarbonat-Stegplatten wurde eine den PMMA-Fachwerkgeometrien entsprechender
Aufbau bisher nicht verwirklicht.
Bekannt ist nur eine sogenannte X-Platte von 16 mm Dicke, bei der zusätzlich zu den
senkrechten Stegen zwei 45 °-Stege pro Kammer in die Geometrie integriert sind.
Diese Platte erreicht wegen der zusätzlichen schrägen Stege mit 3,3 kg/m² ein Flächengewicht,
das verglichen mit Standard-16-mm-PC-Stegplatten (ca. 2,7 bis 3,0 kg/m²) deutlich
höher liegt.
Eine einfache Übertragung von Geometrien, wie sie sich bei der Herstellung von Platten
aus PMMA bewährt haben, auf Polycarbonate ist aufgrund der unterschiedlichen Materialeigenschaften
(z. B. E-Modul) nicht möglich.
Bei ausreichender Belastbarkeit tritt vor Erreichen der maximalen Belastung ein Knicken
der Platte ein.
[0003] Es wurde nun gefunden, daß Schrägstegmehrfachplatten aus aromatischen Polycarbonaten
(PC), bestehend aus mindestens zwei in einem vorgegebenen Abstand parallel zueinander
angeordneteten Platten, die durch dazwischen angeordnete Stege miteinander verbunden
sind, wobei der eine Teil der Stege -im Querschnitt gesehen- obere und untere Platte
in Zick-Zack-Form verbindet, während der andere Teil in den Knotenpunkten der schräglaufenden
Stege mit der oberen oder unteren Platte ansetzt und lotrecht zur gegenüberliegenden
Platte verläuft, eine ausreichende Belastbarkeit aufweisen, da das Knicken nach jenseits
des Belastungsmaximums verschoben wird.
[0004] Dieser ist so definiert, daß die Durchbiegung bei einer Last von 750 N/m² nicht mehr
als 5 % beträgt, bezogen auf die Breite der Platte.
[0005] Eine besondere Ausführungsform der Erfindung stellen Schrägstegmehrfachplatten, insbesondere
Stegdoppelplatten dar, die dadurch gekennzeichnet sind, daßbei einer Dicke von ca.
0,7 mm für die beiden parallelen Platten, die schräglaufenden Stege einen Winkel von
ca. 45 ° mit den Platten bilden und ihre Dicke sich auf ca. 0,4 cm beläuft, während
die Dicke der lotrecht verlaufenden Stege ca. 0,2 mm beträgt.
Der Abstand der letzgenannten Stege beläuft sich auf ca. 16 mm ebenso wie die Dicke
der Stegdoppelplatten. Der die Platte jeweils rechts und links begrenzende Abschlußsteg
ist bevorzugt ca. 0,4 mm dick. Bei den angegebenen Maßen ergibt sich ein Flächengewicht
von ca. 2,7 kg/m².
[0006] Abb. 1 gibt ein Bild der bevorzugten Ausführungsform wieder.
[0007] Die erfindungsgemäßen Schrägstegmehrfachplatten werden nach den bekannten Verfahren
durch Extrusion hergestellt.
Auf den Ober- und/oder Unterseiten der Platten können natürlich geeignete Beschichtungen
zur weiteren Verstärkung, zum verbesserten Flammschutz etc. nach den bekannten Verfahren
z. B. durch Coextrusion oder Kaschieren angebracht werden.
[0008] Verwendung finden die erfindungsgemäßen Platten auf denselben Gebieten wie die bekannten
Stegdoppelplatten.
1. Schrägstegmehrfachplatten aus aromatischen Polycarbonaten (PC), bestehend aus mindestens
zwei in einem vorgegebenen Abstand parallel zueinander angeordneteten Platten, die
durch dazwischen angeordnete Stege miteinander verbunden sind, wobei der eine Teil
der Stege -im Querschnitt gesehen- obere und untere Platte in Zick-Zack-Form verbindet,
während der andere Teil in den Knotenpunkten der schräglaufenden Stege mit der oberen
oder unteren Platte ansetzt und lotrecht zur gegenüberliegenden Platte verläuft.
2. Schrägstegmehrfachplatten gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schräglaufenden
Stege einen Winkel von ca. 45 ° mit den Platten bilden und ihre Dicke sich auf ca.
0,4 mm beläuft, während die Dicke der lotrecht verlaufenden Stege ca. 0,2 mm beträgt,
bei einem Abstand dieser Stege voneinander von ca. 16 mm.