(19)
(11) EP 0 530 545 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.03.1993  Patentblatt  1993/10

(21) Anmeldenummer: 92113610.7

(22) Anmeldetag:  10.08.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04C 2/54, E04C 2/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IE IT LI LU NL PT SE

(30) Priorität: 04.09.1991 DE 9110957 U

(71) Anmelder: Degussa Aktiengesellschaft
D-60311 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Arnold, Norbert, Dr.
    W-7244 Waldachtal (DE)
  • Wiebel, Wolfgang
    W-8751 Haibach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schrägstegmehrfachplatten aus aromatischen Polycarbonaten


    (57) Die Erfindung betrifft Schrägstegmehrfachplatten aus aromatischen Polycarbonaten (PC), bestehend aus mindestens zwei in einem vorgegebenen Abstand parallel zueinander angeordneteten Platten, die durch dazwischen angeordnete Stege miteinander verbunden sind, wobei der eine Teil der Stege -im Querschnitt gesehen- obere und untere Platte in Zick-Zack-Form verbindet, während der andere Teil in den Knotenpunkten der schräglaufenden Stege mit der oberen oder unteren Platte ansetzt und lotrecht zur gegenüberliegenden Platte verläuft.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft Schrägstegmehrfachplatten, insbesondere Stegdoppelplatten aus aromatischen Polycarbonaten oder allgemein Stegmehrfachplatten.
    Diese bestehen aus mindestens zwei parallel zueinander angeordneten Platten, die durch in bestimmten Anordnungen verlaufende Stege miteinander verbunden werden.
    Häufigste Ausführungsform ist die Stegdoppelplatte, bei der die Stege in regelmäßigen Abständen zueinander senkrecht zur Plattenebene verlaufen, so daß im Querschnitt das Bild von sich aneinanderreihenden rechteckigen Kammern entsteht.
    Wegen des anisotropen Verhaltens solcher Platten im Hinblick auf die Biegesteifigkeit wurden insbesondere für Produkte aus PMMA (Polymethylmethacrylat) andere Geometrien wie z. B. die sog. Fachwerkgeometrie entwickelt (Degussa, Vedril).
    Bei diesen Geometrien bilden die Stege mit den Platten einen Winkel von ca. 45 °C, was infolge verbesserter Übertragung von Querkräften zu geringeren Spannungen und zu einer höheren Steifigkeit , bei ähnlichem Flächengewicht, führt.
    Infolge dieser Maßgaben können beim Einbau dieser Produkte weitere Unterstützungsabstände der tragenden Elemente gewählt werden, wodurch sich der Materialaufwand für die Tragekonstruktion und der Zeitaufwand für die Installation vermindern.

    [0002] Für Polycarbonat-Stegplatten wurde eine den PMMA-Fachwerkgeometrien entsprechender Aufbau bisher nicht verwirklicht.
    Bekannt ist nur eine sogenannte X-Platte von 16 mm Dicke, bei der zusätzlich zu den senkrechten Stegen zwei 45 °-Stege pro Kammer in die Geometrie integriert sind.
    Diese Platte erreicht wegen der zusätzlichen schrägen Stege mit 3,3 kg/m² ein Flächengewicht, das verglichen mit Standard-16-mm-PC-Stegplatten (ca. 2,7 bis 3,0 kg/m²) deutlich höher liegt.
    Eine einfache Übertragung von Geometrien, wie sie sich bei der Herstellung von Platten aus PMMA bewährt haben, auf Polycarbonate ist aufgrund der unterschiedlichen Materialeigenschaften (z. B. E-Modul) nicht möglich.
    Bei ausreichender Belastbarkeit tritt vor Erreichen der maximalen Belastung ein Knicken der Platte ein.

    [0003] Es wurde nun gefunden, daß Schrägstegmehrfachplatten aus aromatischen Polycarbonaten (PC), bestehend aus mindestens zwei in einem vorgegebenen Abstand parallel zueinander angeordneteten Platten, die durch dazwischen angeordnete Stege miteinander verbunden sind, wobei der eine Teil der Stege -im Querschnitt gesehen- obere und untere Platte in Zick-Zack-Form verbindet, während der andere Teil in den Knotenpunkten der schräglaufenden Stege mit der oberen oder unteren Platte ansetzt und lotrecht zur gegenüberliegenden Platte verläuft, eine ausreichende Belastbarkeit aufweisen, da das Knicken nach jenseits des Belastungsmaximums verschoben wird.

    [0004] Dieser ist so definiert, daß die Durchbiegung bei einer Last von 750 N/m² nicht mehr als 5 % beträgt, bezogen auf die Breite der Platte.

    [0005] Eine besondere Ausführungsform der Erfindung stellen Schrägstegmehrfachplatten, insbesondere Stegdoppelplatten dar, die dadurch gekennzeichnet sind, daßbei einer Dicke von ca. 0,7 mm für die beiden parallelen Platten, die schräglaufenden Stege einen Winkel von ca. 45 ° mit den Platten bilden und ihre Dicke sich auf ca. 0,4 cm beläuft, während die Dicke der lotrecht verlaufenden Stege ca. 0,2 mm beträgt.
    Der Abstand der letzgenannten Stege beläuft sich auf ca. 16 mm ebenso wie die Dicke der Stegdoppelplatten. Der die Platte jeweils rechts und links begrenzende Abschlußsteg ist bevorzugt ca. 0,4 mm dick. Bei den angegebenen Maßen ergibt sich ein Flächengewicht von ca. 2,7 kg/m².

    [0006] Abb. 1 gibt ein Bild der bevorzugten Ausführungsform wieder.

    [0007] Die erfindungsgemäßen Schrägstegmehrfachplatten werden nach den bekannten Verfahren durch Extrusion hergestellt.
    Auf den Ober- und/oder Unterseiten der Platten können natürlich geeignete Beschichtungen zur weiteren Verstärkung, zum verbesserten Flammschutz etc. nach den bekannten Verfahren z. B. durch Coextrusion oder Kaschieren angebracht werden.

    [0008] Verwendung finden die erfindungsgemäßen Platten auf denselben Gebieten wie die bekannten Stegdoppelplatten.


    Ansprüche

    1. Schrägstegmehrfachplatten aus aromatischen Polycarbonaten (PC), bestehend aus mindestens zwei in einem vorgegebenen Abstand parallel zueinander angeordneteten Platten, die durch dazwischen angeordnete Stege miteinander verbunden sind, wobei der eine Teil der Stege -im Querschnitt gesehen- obere und untere Platte in Zick-Zack-Form verbindet, während der andere Teil in den Knotenpunkten der schräglaufenden Stege mit der oberen oder unteren Platte ansetzt und lotrecht zur gegenüberliegenden Platte verläuft.
     
    2. Schrägstegmehrfachplatten gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schräglaufenden Stege einen Winkel von ca. 45 ° mit den Platten bilden und ihre Dicke sich auf ca. 0,4 mm beläuft, während die Dicke der lotrecht verlaufenden Stege ca. 0,2 mm beträgt, bei einem Abstand dieser Stege voneinander von ca. 16 mm.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht