[0001] Die Erfindung betrifft ein Transportgestell für Glasscheiben, insbesondere für Autoglasscheiben,
mit einem verwindungssteifen Bodenteil mit horizontalen Tragleisten zum Aufstellen
der Glasscheiben und mit auf die oberen Kanten der aufrecht stehenden Glasscheiben
einwirkenden Spanneinrichtungen.
[0002] Aus der DE-AS 12 05 898 ist ein Transportgestell dieser Art bekannt, bei dem in ein
starres offenes und stapelbares Gestell mit einem geschlitzten elastischen Belag versehene
untere Tragleisten eingebaut, und ebenfalls mit einem geschlitzten elastischen Belag
versehene Spannbänder als obere Halteglieder am Rahmen befestigt sind.
[0003] Bei dem aus der DE 38 43 187 C1 bekannten Transportgestell der gattungsgemäßen Art
für Autoglasscheiben bestehen die Spanneinrichtungen aus starren Halteschienen, die
über reiterförmige Halteelemente aus Kunststoff auf die oberen Kanten der Glasscheiben
einwirken.
[0004] Diese bekannten Transportgestelle mit auf die oberen Kanten der aufrecht stehenden
Glasscheiben einwirkenden Spanneinrichtungen eignen sich nur für den Transport von
Glasscheiben, die alle die gleiche Größe aufweisen.
[0005] Ein für die Lagerung und den Transport von planen Glasscheiben unterschiedlicher
Größe vorgesehenes Transportgestell ist aus der DE-AS 15 11 997 bekannt. Bei diesem
Transportgestell werden durch reihenweise angeordnete senkrechte Stützstäbe einzelne
Fächer gebildet, in die die Scheiben von der Seite her einzeln eingesetzt werden.
Die Glasscheiben werden dabei durch kammartig ausgebildete aufblasbare Halteleisten,
die auf den seitlichen Rändern der Glasscheiben angeordnet werden, festgelegt und
gesichert.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Transportgestell für insbesondere gebogene
Autoglasscheiben zu schaffen, bei dem in ein und demselben Transportgestell Glasscheiben
unterschiedlicher Form und Größe sicher festgelegt und transportiert werden können.
Das Transportgestell soll darüber hinaus zweckmäßigerweise platzsparend zusammenklappbar
sein, und soll sowohl im beladenen Zustand als auch im leeren, zusammengeklappten
Zustand aufeinandergestapelt werden können.
[0007] Das erfindungsgemäße Transportgestell zeichnet sich dadurch aus, daß am Bodenteil
Reihen von senkrecht ausgerichteten Stützstäben angeordnet sind, die von oben zu beschickende
Einschubfächer für einzelne Glasscheiben bilden, und daß an jedem Stützstab jeweils
ein reiterförmiges Halteelement derart federnd befestigt ist, daß es unter Vorspannung
auf die obere Kante der in dem dem jeweiligen Stützstab zugeordneten Einschubfach
eingeführten Glasscheibe aufsetzbar ist.
[0008] Im Gegensatz zu den bekannten Transportgestellen für Autoglasscheiben, bei denen
die einzelnen auf die Glasscheibenoberkante aufgesetzten reiterförmigen Halteelemente
untereinander verbunden sind und die Spanneinrichtungen auf alle zugehörigen Halteelemente
gleichzeitig einwirken, ist bei dem erfindungsgemäßen Transportgestell jeder einzelnen
Glasscheibe eine eigene Spanneinrichtung zugeordnet, die von den übrigen Spanneinrichtungen
unabhängig ist. Auf diese Weise lassen sich nicht nur Glasscheiben unterschiedlicher
Größe in einem solchen Transportgestell transportieren, sondern es können infolge
der individuellen Einzelverspannung der Glasscheiben beliebig viele der Einschubfächer
des Transportgestelles gefüllt sein, ohne daß dadurch die gesicherte Anordnung der
Glasscheiben in dem Gestell beeinträchtigt wird. Das erfindungsgemäße Transportgestell
eignet sich aus diesem Grund in besonderer Weise für den Transport von Auto-Ersatzscheiben,
bei denen häufig einzelne Glasscheiben unterschiedlicher Größe vom Großhändler zu
den Kunden versandt werden.
[0009] Durch die Erfindung wird ein Mehrweg-Transportgestell geschaffen, durch das die bisher
für die genannten Zwecke übliche EinwegVerpackung in Kartons oder Kisten entfällt,
so daß dem erfindungsgemäßen Transportgestell unter dem Gesichtspunkt der Einsparung
von Verpackungsmaterial eine besondere Bedeutung zukommt.
[0010] Um bei dem erforderlichen Rücktransport der leeren Transportgestelle Platz zu sparen,
können die rechenartig angeordneten Stützstäbe jeweils an einem am Bodenteil des Gestells
drehbar und in der Arbeitsstellung fixierbar gelagerten Träger angeordnet sein, so
daß die Stützrechen im leeren Zustand des Transportgestells auf den Bodenteil geklappt
werden können. Ebenso können die Seitenteile des Transportgestells in an sich bekannter
Weise so gelagert sein, daß sie über die umgelegten Stützrechen auf den Bodenteil
geklappt und die so zusammengeklappten Transportgestelle übereinander gestapelt werden
können.
[0011] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen Transportgestells anhand der Zeichnungen.
[0012] Von den Zeichnungen zeigt
- Fig.1
- das Transportgestell in einer perspektivischen Gesamtansicht,
- Fig.2
- eine Einzelheit aus Fig.1 in vergrößerter Darstellung, und
- Fig.3
- eine andere konstruktive Ausführung eines Stützrechens und eine vergrößerte Darstellung
der Lagerung des Stützrechens.
[0013] Der tragende Bodenteil 1 des Transportgestells weist einen aus Längsprofilen 2 und
Querprofilen 3 zusammengeschweißten Rahmen mit vier Standfüßen 4 und vier oberhalb
der Standfüße 4 angeordneten kurzen Eckpfosten 5 auf. Innerhalb der Standfüße 4 bzw.
neben den Standfüßen 4 sind durch schräg angeordnete Blechabschnitte 6 Stapeltaschen
7 gebildet, die das Übereinanderstapeln sowohl der beladenen Transportgestelle als
auch der leeren und zusammengeklappten Transportgestelle gestatten. Auf der Unterseite
des Längsprofils 2 sind ferner zwei Anschläge 8 angeordnet, zwischen denen die Gabel
eines Gabelstaplers beim Aufnehmen des Transportgestells unter die Längsprofile 2
greift. In den Bereichen neben den Anschlägen 8, das heißt oberhalb der Gabelzinken
eines Gabelstaplers, sind zwischen den beiden Längsprofilen 2 seitlich aufgekantete
Schutzbleche 12 angeordnet, die einerseits die Glasscheiben vor einer eventuellen
Berührung durch die Gabel des Gabelstaplers schützen, und die andererseits für eine
weitere Versteifung des Bodenteils sorgen.
[0014] An den kurzen Eckpfosten 5 des Bodenteils ist jeweils ein rahmenförmiges Seitenteil
20 aus Eckstützen 13 und einer oberen Querstrebe 14 derart angeordnet, daß die Seitenteile
bei aufrechter Stellung über geeignete Lagerungen in den Eckpfosten 5 einrasten und
in dieser Stellung einerseits als seitlicher Schutz für die Glasscheiben und andererseits
als Stützen beim Aufeinanderstapeln mehrerer solcher Transportgestelle dienen. Zur
Lagerung der rahmenförmigen Seitenteile sind die Eckstützen 13 jeweils mit zwei vorstehenden
Lagerbolzen 15 und 16 versehen, die in diesen zugeordneten senkrechten Schlitzen 17
und 18 gelagert sind. Durch Anheben werden die oberen Lagerbolzen 16 aus den oben
offenen Schlitzen 18 herausgehoben, und die Seitenteile können durch Schwenken um
die unteren Lagerbolzen 15 auf das Bodenteil geklappt werden. In diesem zusammengeklappten
Zustand dienen beim Aufeinanderstapeln der Transportgestelle die Eckpfosten 5 als
Stützen für das hierauf abgesetzte Transportgestell.
[0015] An den Längsprofilen 2 des Bodenteils sind in paralleler Anordnung zu den Querprofilen
3 zwei Stützrechen 21,22 angeordnet, deren einzelne Stützstäbe 23 die von oben zu
beschickenden Einschubfächer für jeweils eine Glasscheibe bilden. Die einzelnen Stützstäbe
23 sind unten an einem Profilabschnitt 24 angeschweißt, der ähnlich wie die klappbaren
Seitenteile 20 so an den Längsprofilen 2 gelagert ist, daß die Stützstäbe 23 einerseits
in aufrechter Stellung arretierbar sind, andererseits aber nach Lösung der Arretierung
durch Anheben in die horizontale Lage auf den Bodenteil verschwenkt werden können.
Die Profilabschnitte 24 sind zu diesem Zweck in Schwenklagern 40 gelagert, indem sie
mit Lagerzapfen 41 versehen sind, die in senkrecht ausgerichteten Langlöchern 42 gelagert
sind. In seiner unteren Stellung ist jeder Profilabschnitt 24 durch an den Längsprofilen
2 angeschweißte Flacheisenfahnen 25 gegen Verdrehen gesichert.
[0016] Die Lagerung der Stützrechen 21,22 ist ferner so gestaltet, daß die Stützrechen 21,22,
insgesamt aus ihren Schwenklagern herausgelöst und gegen Stützrechen mit anderen Abmessungen,
beispielsweise mit kürzeren oder längeren Stützstäben 23, ausgetauscht werden können.
Zu diesem Zweck ist der Lagerzapfen 41 auf einer Seite des Profilabschnitts 24 in
einem Winkelbock 43 gelagert, der als solcher mit Schrauben 44 auf dem Längsprofil
2 befestigt ist.
[0017] Die Länge der Stützstäbe 23 muß in jedem Fall geringer sein als die Höhe der in dem
zugeordneten Einschubfach befindlichen Glasscheibe 29 bzw. 32. Andererseits sollen
die Stützstäbe 23 auch nicht wesentlich kürzer sein als die jeweilige Glasscheibe,
damit diese eine möglichst gute Abstützung erfährt. Falls in einem Transportgestell
Glasscheiben sehr unterschiedlicher Größe transportiert werden sollen, können hierfür
auch Stützrechen mit Stützstäben unterschiedlicher Länge zum Einsatz kommen, wie sie
zur Veranschaulichung in Fig.1 dargestellt sind.
[0018] Wie aus Fig.2 im einzelnen hervorgeht, besteht jeder Stützstab 23 aus einem Eisenrohrabschnitt
27, der mit einem Schlauchabschnitt 28 aus einem elastischen Material, insbesondere
aus einem elastischen Polymer, überzogen ist. Innerhalb jedes Rohrabschnitts 27 ist
jeweils ein Gummiseil 30 angeordnet, an dessen oberem Ende ein reiterförmiges Halteelement
31 befestigt ist. Das Gummiseil 30 steht unter hinreichender Vorspannung. Um eine
Glasscheibe 29 bzw. 32 in dem zugehörigen Einschubfach festzulegen, wird unter weiterer
Dehnung des Gummiseils 30 das Halteelement 31 auf die obere Kante der Glasscheibe
32 aufgesetzt. Durch die Wirkung des Gummiseils 30 wird über das Halteelement 31 die
Glasscheibe 32 fest gegen die ebenfalls aus einem elastischen Polymer bestehende Auflage
33 auf dem Profilabschnitt 24 gepreßt und auf diese Weise sicher in ihrer Position
gehalten.
[0019] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Befestigung des Gummiseils
innerhalb der Rohrabschnitte 27 in der Weise, daß das Gummiseil 30 aus dem unten offenen
Rohrabschnitt 27 herausgeführt und in den benachbarten Rohrabschnitt 27' von unten
eingeführt wird. An den beiden Enden des Gummiseils 30 wird jeweils ein Halteelement
31 aus geeignetem Kunststoff befestigt. Die Befestigung des Halteelements 31 kann
beispielsweise mit Hilfe eines Knotens 35 erfolgen, der in einer entsprechenden Vertiefung
36 in dem Halteelement Platz findet.
[0020] Selbstverständlich können anstelle der Gummiseile 30 geeignete Stahlfedern oder andere
gummi- oder federelastische Elemente zum Einsatz kommen.
[0021] Fig.3 veranschaulicht eine andere konstruktive Ausgestaltung eines Stützrechens 21.
In diesem Fall ist auf dem Rechteckrohr 24 ein Profilstababschnitt 45 mit C-förmigem
Profilquerschnitt angeordnet. In der nach oben weisenden Öffnung des C-Profils 45
ist der Haltesteg eines T-förmigen Gummiprofilstreifens 46 angeordnet, der auf diese
Weise durch Klemmwirkung auf dem Profilabschnitt 45 befestigt ist.
1. Transportgestell für Glasscheiben, insbesondere für Autoglasscheiben, mit einem verwindungssteifen
Bodenteil, in dem horizontale Tragleisten für die aufrechte Anordnung der Glasscheiben
angeordnet sind, und mit auf die oberen Kanten der aufrecht stehenden Glasscheiben
einwirkenden Spanneinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß am Bodenteil Reihen (21,22) von senkrecht ausgerichteten Stützstäben (23) angeordnet
sind, die von oben zu beschickende Einschubfächer für einzelne Glasscheiben (29,32)
bilden, und daß an jedem Stützstab (23) jeweils ein reiterförmiges Halteelement (31)
derart federnd befestigt ist, daß es unter Vorspannung auf die obere Kante der in
dem dem jeweiligen Stützstab zugeordneten Einschubfach eingeführten Glasscheibe (29,32)
aufsetzbar ist.
2. Transportgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützstäbe (23)
von Metallrohrabschnitten (27) gebildet sind, in denen jeweils das das Halteelement
(31) unter Vorspannung setzende Federelement angeordnet ist.
3. Transportgestell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das das Halteelement
(31) unter Vorspannung setzende Federelement ein Gummiseil (30) ist.
4. Transportgestell nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils in zwei benachbarten
Rohrabschnitten (27,27') ein gemeinsames Gummiseil (30) angeordnet ist, das an den
unteren offenen Enden der Rohrabschnitte (27,27') von einem Rohrabschnitt in den anderen
umgelenkt ist, und an dessen beiden Enden jeweils ein Halteelement (31) befestigt
ist.
5. Transportgestell nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung
des Gummiseils (30) an dem Halteelement (31) mit Hilfe eines in einer Vertiefung (36)
im Halteelement (31) angeordneten Knotens (35) erfolgt.
6. Transportgestell nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Reihe von Stützstäben (23) an einem gemeinsamen Profilabschnitt (24) angeordnet sind,
und daß der so gebildete Stützrechen (21,22) gegen einen anderen Stützrechen mit kürzeren
oder längeren Stützstäben (23) austauschbar ist.
7. Transportgestell nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stützrechen (21,22)
Stützstäbe (23) verschiedener Länge aufweist.
8. Transportgestell nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stützrechen
(21,22) am Bodenteil verschwenkbar und in senkrechter Ausrichtung arretierbar gelagert
ist.
9. Transportgestell nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
rahmenförmigen Seitenwände (13,14) auf den Bodenteil umklappbar und in senkrechter
Ausrichtung arretierbar gelagert sind.
10. Transportgestell nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Standfüße
(4) oder neben diesen Stapeltaschen (7) angeordnet sind, die ein Aufeinanderstapeln
der Gestelle auf den Eckstützen (13) oder, im zusammengeklappten Zustand, auf den
Eckpfosten (5) ermöglichen.
11. Transportgestell nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb
der Längsprofile (2) des Bodenteils die Position der Gabel eines Gabelstaplers bestimmende
Anschläge (8) vorgesehen sind.
12. Transportgestell nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
des von den Längsprofilen (2) und den Querprofilen (3) gebildeten Rahmens des Bodenteils
oberhalb der von den Gabelarmen eines Gabelstaplers eingenommenen Position Schutzblechabschnitte
(12) angeordnet sind.