[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur stabilen Lagerung von Peptid-haltigen Dispersionen
gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Weiters betrifft die Erfindung auch eine
für eine stabile Lagerung von Peptid-haltigen Dispersionen geeignete Vorrichtung gemäss
Oberbegriff des Patentanspruchs 11.
[0002] Peptid-haltige Dispersionen, insbesondere Peptid-haltige Lösungen, finden bei vielen
Erkrankungen des menschlichen Körpers ein breites Anwendungsgebiet. In ihrer molekularen
Struktur entsprechen die Peptide vielfach menschlichen oder tierischen Hormonen. Als
besonders wichtige Peptide sind insbesondere Insulin, Glukagon und Calcitonin zu nennen.
Calcitonin wird vor allem zur Behandlung der Paget'schen-Krankheit, insbesondere Fällen
von gravierender Hypercalcämie, bei krebsartigen Knochenerkrankungen und insbesondere
zur Behandlung von postmenopausaler Osteoporose angewendet.
[0003] Die vielfach eingesetzten tierischen Calcitonine, beispielsweise Aal-Calcitonin,
Schweine-Calcitonin und insbesondere Salm-Calcitonin zeigen eine gute Wirksamkeit,
haben aber den Nachteil, dass sie vom Körper als körperfremde Substanzen identifiziert
werden und entsprechend neutralisierende Antikörper gebildet werden können. Dadurch
verlieren diese tierischen Calcitonine, insbesondere Salm-Calcitonin (z.B. Grauer
et al. 1990, J. Bone Min. Res. 5, 387 - 391 oder Levy et al. 1988, J. Clin. Endocrinal.
Metab. 67, 541 - 545 und darin zitierte weiterführende Literatur) mit der Zeit ihre
Wirksamkeit, es kommt zu einer Gewöhnung und kann sogar zur Bildung von Antikörpern
und induzierten Gegenreaktionen führen. Aus diesem Grund geht man neuerdings vermehrt
zum Calcitonin über, welches dem menschlichen Hormon entspricht, dem sogenannten Human-Calcitonin.
Human-Calcitonin wird zwar als weniger wirksam angesehen als tierische Calcitonine
und daher in höheren Konzentrationen verabreicht, hat aber den grossen Vorteil, dass
der Körper es als körpereigene Substanz ansieht und daher keine neutralisierenden
Antikörper gegen das Human-Calcitonin bildet.
[0004] In höheren Konzentrationen zeigen Calcitonin-haltige Dispersionen bzw. wässrige Lösungen
physikalische Instabilitäten infolge von Aggregationsphänomenen. Insbesondere neigen
sie zur Bildung von Fibrillen, und können so die Viskosität der Dispersion, insbesondere
der wässrigen Lösung erhöhen und sogar gelieren. Daraus ergibt sich eine deutliche
Einschränkung der Stabilitätseigenschaften höher konzentrierter Calcitonin-Dispersionen,
insbesondere wässriger Lösungen von Human-Calcitonin. Bislang behilft man sich vielfach
dadurch, dass die wässrige Dispersion bzw. Lösung mit Human-Calcitonin in der entsprechenden
Konzentration unmittelbar vor dem Verabreichen an den Patienten hergestellt wird.
Das Human-Calcitonin liegt dabei üblicherweise in lagerbeständiger lyophilisierter
Form in einem eigenen Behältnis vor und wird in dem gewünschten Dispersionsmittel
aufgelöst. Eine deutliche Vereinfachung der Bereitstellung dieser gewünschten Dispersion
bzw. Lösung besteht darin, dass das Lyophilisat und das Lösungsmittel in getrennten
Kammern in einer Doppelkammerspritze aufbewahrt werden und erst unmittelbar vor der
Injektion vereinigt werden. Da die Injektion als Verabreichungsmethode von vielen
Patienten als unangenehm empfunden wird, geht man vielfach zu Verabreichungsmethoden
über die Schleimhäute, insbesondere die Nasenschleimhäute, über. Die Anwendung von
Nasalapplikatoren ist aber wiederum von dem Problem eingeschränkt, dass Peptid-haltige,
insbesondere höhere Konzentrationen von Human-Calcitonin enthaltende, Dispersionen
nur sehr beschränkt lagerbeständig sind. Eine Zweikammerlösung, wie bei der Zweikammerspritze
erscheint auch nicht zielführend, da das lyophilisierte Human-Calcitonin nicht unmittelbar
und zur Gänze bei einem Sprühstoss in dem Lösungsmittel lösbar ist.
[0005] Es besteht daher die Aufgabe ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, welche
es erlauben, Peptid-haltige, insbesondere Human-Calcitonin-haltige, Dispersionen,
insbesondere wässrige Lösungen, über einen längeren Zeitraum stabil zu lagern. Insbesondere
soll es möglich sein, höher konzentrierte Calcitonin-haltige Dispersionen bzw. wässrige
Lösungen über die üblicherweise geforderte Regalbeständigkeit von 1 1/2 bis 2 Jahren
veränderungsfrei zu lagern. Das Verfahren zur stabilen Lagerung der Peptid-haltigen
Dispersion soll zudem keinen zusätzlichen Aufwand hinsichtlich spezieller Lagerungsbedingungen
erfordern. Die zur stabilen Lagerung verwendete Vorrichtung soll einfach und kostengünstig
herstellbar sein. Vorzugsweise soll die Vorrichtung zugleich auch für die Applikation
der Peptid-haltigen Dispersion einsetzbar sein.
[0006] Diese Aufgaben und weitere Nachteile des Standes der Technik werden durch ein Verfahren
gemäss Kennzeichen des Anspruchs 1 und durch eine Vorrichtung gemäss Kennzeichen des
Anspruchs 11 gelöst. Bevorzugte Verfahrensvarianten bzw. Varianten der Vorrichtung
sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Verfahrens- bzw. Vorrichtungsansprüche.
[0007] Die erfindungsgemässe Vorrichtung lässt sich besonders gut zur nasalen Applikation
von Peptid-haltigen Dispersionen, insbesondere zur Applikation von Human-Calcitonin
verwenden.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Darstellung näher erläutert. Es zeigen
in geschnittener Darstellung:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung und
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung.
[0009] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist in den Fig. 1 und 2 gesamthaft mit 1 bezeichnet.
Gleiche Bauteile und Elemente der Vorrichtung sind in den Fig. 1 und 2 jeweils mit
den selben Bezugszeichen versehen. Bei den beiden dargestellten Ausführungsbeispielen
handelt es sich insbesondere um sogenannte Nasalapplikatoren. Der Nasalapplikator
1 weist ein etwa zylindrisch ausgebildetes Gefäss 2 mit einer Gefässinnenwandung 21
auf. einseitig ist das Gefäss mit einer Dosier- und Applikationseinrichtung 3 verschlossen.
Die Dosier- und Applikationseinrichtung 3 ist beispielsweise auf das eine Ende des
Gefässes 2 aufgeschraubt oder durch Reibung aufgeschweisst und schliesst dieses eine
Ende des Gefässes 2 gasdicht, insbesondere luftdicht ab. Im Inneren des Gefässes ist
ein Nutzvolumen 10 vorgesehen, welches zur Aufnahme einer Peptid-haltigen Dispersion
C ausgebildet ist und mit Hilfe einer gasdichten, insbesondere luftdichten Verschiebeeinrichtung
9 veränderbar ist.
[0010] Bei der Peptid-haltigen Dispersion C handelt es sich vorzugsweise um eine Peptid-haltige
wässrige Lösung, die im Nutzvolumen unter Luftabschluss enthalten ist. Vorzugsweise
handelt es sich um eine wässrige Lösung eines Calcitonins, insbesondere von Human-Calcitonin
einer Konzentration von bis zu 100 mg/ml, bevorzugt von bis zu 5 mg/ml.
[0011] Die Dosier- und Applikationseinrichtung 3 umfasst ein druckbetätigbares Einweg-Dosierventil
4. Das Ventil 4 ist von konventioneller Bauart, sodass auf eine nähere Beschreibung
desselben verzichtet wird. In Verlängerung des Gefässes 2 ist auf die Dosier- und
Applikationseinrichtung 3 ein etwa kegelförmig ausgebildeten Nasaladapter 5 aufgesteckt,
der einen zentralen Durchtrittskanal 6 aufweist. Das Dosierventil 4, das für den Durchtritt
der Peptid-haltigen Dispersion C ausgebildet ist, ist ausgangsseitig mit dem Durchtrittskanal
6 verbunden und stellt somit eine Verbindung zwischen dem Nutzvolumen 10 im Gefässinneren
und dem Durchtrittskanal 6 im Nasaladapter dar. Der Näsaladapter 5 kann, wie in Fig.
1 dargestellt, auch noch mit einer aufsteckbaren Verschlusskappe 7 abdeckbar sein.
Am der Austrittsöffnung des Durchtrittskanals 6 gegenüberliegenden Ende des Nasaladapters
5 weist dieser eine flanschartig ausgebildete Verbreiterung 8 auf, die als Auflagefläche
für die Finger bei der Betätigung des Dosierventils dient.
[0012] Die gasdichte Verschieeinberichtung 9, die das Nutzvolumen 10 einseitig begrenzt,
ist vorzugsweise als Schleppkolben ausgebildet, der innerhalb des Gefässes 2 angeordnet
ist und entlang der Gefässwandung 21 verkantungsfrei verschiebbar ist und derart das
verfügbare Nutzvolumen 10 verändert. Der Schleppkolben weist umlaufende Dichtlippen
auf, die entlang der Gefässinnenwandung gleiten und derart das Nutzvolumen 10 gas-
und flüssigkeitsdicht abdichten.
[0013] In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Nutzvolumen 10 für die
Peptid-haltige Dispersion C von der Dosier- und Applikationseinrichtung 3, der Gefässinnenwandung
21 und dem Schleppkolben 9 begrenzt. Das der Dosier- und Applikationseinrichtung 3
gegenüberliegende Ende des zylindrischen Gefässes 2 ist offen ausgebildet. Wie dargestellt,
kann es durch einen Boden 14, der gegebenenfalls entfernbar ist, verschlossen sein.
Dies hat den Vorteil, dass dadurch die Standfestigkeit der Vorrichtung erhöht wird.Der
Boden 14 weist allerdings wenigstens eine Luftzutrittsöffnung 15 auf, um die Funktion
der Vorrichtung 1 zu gewährleisten.
[0014] Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung
1 weist einen leicht modifizierten Aufbau auf. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist
das Gefäss 2 einen Gefässboden 22 auf. Das Nutzvolumen 10 ist vom Schleppkolben 9,
von der Gefässinnenwandung 21 und von dem Gefässboden 22 begrenzt. Die Dosier- und
Applikationseinrichtung 3, insbesondere das Dosierventil 4 ist mit einer Steigleitung
11 versehen, die den Schleppkolben 9 etwa mittig durchsetzt, und bis zum Gefässboden
22 reicht. Oberhalb des Schleppkolbens 9, begrenzt von der Dosier- und Applikationseinrichtung
3, der Gefässinnenwandung 21 und dem Schleppkolben 9, befindet sich ein mit Luft oder
Gas gefülltes Volumen 13, welches über wenigstens eine Belüftungsöffnung 12 mit der
umgebenden Atmosphäre verbunden ist. Die Belüftungsöffnung(en) ist (sind) vorzugsweise
in der Gefässwandung 21 und/oder in der Dosier- und Applikationseinrichtung 3 vorgesehen.
[0015] Das Gefäss 2 ist vorzugsweise aus Glas. Die Dosier- und Applikationseinrichtung 3
und die Steigleitung 11 sind vorzugsweise aus einem gegenüber der Peptid-hältigen
Dispersion C inerten Kunststoff. Das Dosierventil 4 kann aus Kunststoff oder Metall
sein. Der Nasaladapter 5, die Abdeckkappe 7 und der gegebenenfalls entfernbare Boden
14 sind aus Kunststoff. Der Schleppkolben 9 ist vorzugsweise aus Gummi. Die Dimensionierung
des Schleppkolbens 9 wird vorzugsweise derart gewählt, dass eine zuverlässige Abdichtung
des Nutzvolumens 10 gegen Gas, insbesondere Luft, und Flüssigkeit gewährleistet ist.
Andererseits werden die Dimensionen aber auch so gewählt, dass die Reibungskraft zwischen
dem Schleppkolben 9 und der Gefässinnenwandung 21 gross genug ist, dass der Schleppkolben
9 beim Betätigen des Dosierventils 4 nicht verschoben wird, andererseits der äussere
Luftdruck ausreicht, das Nutzvolumen 10 um die ausgestossene Menge Peptid-haltiger
Dispersion C zu verringern.
[0016] Bei dem erfindungsgemässen Verfahren zur Lagerung und Verabreichung der Peptid-haltigen
Dispersion C wird eine bestimmte Menge der Dispersion C unter Gasabschluss in das
Nutzvolumen 10 der evakuierten Vorrichtung 1 abgefüllt. Vorzugsweise erfolgt dies
bereits im zusammengesetzten Zustand der erfindungsgemässen Vorrichtung 1, wobei geeignete
Einrichtungen einerseits für die Evakuierung des Gefässes 2 sorgen und andererseits
den Einwegcharakter des Dosierventils 4 ausser Kraft setzen. Die dafür erforderliche
Technologie ist konventionell, sodass auf eine nähere Beschreibung des Abfüllvorganges
verzichtet wird. Zur Verabreichung einer Dosis der abgefüllten Peptid-haltigen Dispersion
C, insbesondere der Human-Calcitonin-haltigen wässrigen Lösung wird die Dosier- und
Applikationseinrichtung 3 betätigt. Die Betätigung der Dosier- und Applikationseinrichtung
3, insbesondere des Dosierventils 4 erfolgt durch Druck auf die flanschartige Verbreiterung
8 des kegelförmig ausgebildeten Nasaladapters 5. Der ausgeübte Druck wird auf die
in dem Nutzvolumen 10 befindliche Dispersion C übertragen. Die Dispersion ihrerseits
drückt auf das Verschlussorgan des Dosierventils 4 bis dadurch der Weg für die Human-Calcitonin-haltige
Dispersion C in den Durchtrittskanal 6 des Nasaladapters 5 freigegeben wird.
[0017] Bei der Rückbewegung der Dosier- und Applikationseinrichtung 3 in die Ausgangsstellung
wird im Nutzvolumen 10 ein Unterdruck erzeugt, und der Schleppkolben 9 wird mit Hilfe
des Umgebungsluftdruckes innerhalb des Gefässes 2 verschoben, um das Nutzvolumen 10
genau um das abgegebene Volumen an vorzugsweise Human-Calcitonin-enthaltender Dispersion
C zu verkleinern.
[0018] Die innerhalb des Nutzvolumens 10 befindliche Peptid-haltige, insbesondere Human-Calcitonin-haltige,
Dispersion, insbesondere Lösung wird auf diese Weise unter
[0019] Luftabschluss gehalten. Aggregationsphänomene an der Grenzfläche der Dispersion und
des umgebenden Mediums, insbesondere Luft oder ein Schutzgas, können erst gar nicht
eintreten. Die derart abgefüllte und aufbewahrte Peptid-haltige Dispersion, insbesondere
die Human-Calcitonin in einer Konzentration von bis zu 100 mg/ml enthaltende wässrige
Lösung, behält ihre ursprüngliche Konsistenz und Zähigkeit. Durch das erfindungsgemässe
Verfahren und die erfindungsgemässe Vorrichtung wird die Lagerbeständigkeit der Human-Calcitonin-haltigen
wässrigen Lösung deutlich erhöht, insbesondere wird die geforderte Lagerbeständigkeit
von 1 1/2 bis 2 Jahren erreicht. Das erfindungsgemässe Verfahren ist einfach anwendbar
und mit konventionellen Technologien durchführbar. Die erfindungsgemässe Vorrichtung
ist einfach, kostengünstig und mit konventionellen Herstellungsmethoden zu fertigen.
Die Benützung der Vorrichtung ist einfach und leicht zu bewerkstelligen. Insbesondere
ist es besonders vorteilhaft, die erfindungsgemässe Vorrichtung in einer der beschriebenen
Ausführungsvarianten zur nasalen Applikation von Peptid-haltigen Dispersionen, insbesondere
zur nasalen Applikation von Human-Calcitonin-haltigen wässrigen Lösungen zu verwenden,
um dem Patienten andere oftmals als unangenehm empfundene Verabreichungsmethoden zu
ersparen.
[0020] Es versteht sich, dass das erfindungsgemässe Verfahren und die erfindungsgemässe
Vorrichtungen nicht allein auf nasale Applikationen bzw. auf Nasalapplikatoren eingeschränkt
sind. Das erfindungsgemässe Verfahren kann beispielsweise auch bei Injektionsvorrichtungen
oder anderen Wirkstoffspendern Anwendung finden. Die Grundidee des erfindungsgemässen
Verfahrens zur stabilen Lagerung von Peptid-haltigen Dispersionen besteht darin, eine
bestimmte Menge einer Peptid-haltigen Dispersion unter Gasabschluss in ein evakuiertes
Nutzvolumen eines Gefässes derart abzufüllen, dass die Begrenzungsflächen des Nutzvolumens
stets die einzigen Grenzflächen für die Peptid-haltigen Dispersion bilden. Bei einer
Verringerung der Menge der in dem Nutzvolumen enthaltenen Peptid-haltigen Dispersion
wird das Nutzvolumen derart verringert, dass die Begrenzungsflächen des Nutzvolumens
stets die einzigen Grenzflächen zur Peptid-haltigen Dispersion bilden. Eine dazu geeignete
erfindungsgemässe Vorrichtung umfasst ein etwa zylindrisches Gefäss und ein innerhalb
des Gefässes angeordnetes evakuierbares Nutzvolumen für eine Menge der Peptid-haltige
Dispersion. Das Nutzvolumen ist gegenüber der Umgebung gasdicht abgeschlossen. Die
Begrenzungsflächen des Nutzvolumens sind zugleich stets die einzigen Grenzflächen
für die im Nutzvolumen enthaltene Peptid-haltige Dispersion.
1. Verfahren zur stabilen Lagerung von Peptid-haltigen Dispersionen (C), dadurch gekennzeichnet,
dass eine bestimmte Menge der Peptid-haltigen Dispersion (C) unter Gasabschluss in
ein evakuiertes Nutzvolumen (10) eines Gefässes (2) derart abgefüllt wird, dass die
Begrenzungsflächen des Nutzvolumens (10) die einzigen Grenzflächen für die Peptid-haltigen
Dispersion (C) bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verringerung der Menge
der in dem Nutzvolumen (10) enthaltenen Peptid-haltigen Dispersion (C) das Nutzvolumen
(10) derart verringert wird, dass die Begrenzungsflächen des Nutzvolumens (10) stets
die einzigen Grenzflächen zur Peptid-haltigen Dispersion (C) bilden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Nutzvolumen (10) des Gefässes
(2) von der Gefässinnenwandung (21), von einer an einem Ende des Gefässes angeordneten
Verschlusseinrichtung und von einer entlang der Gefässinnenwandung (21) verschiebbaren
gasdichten Verschiebeeinrichtung (9) begrenzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gasdichte Verschiebeeinrichtung
(9) durch den Umgebungsluftdruck verschoben wird, um das Nutzvolumen (10) entsprechend
einer abgegebenen Menge der Peptid-haltigen Dispersion (C) zu verkleinern.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Dispersionen (C) als wässrige Lösungen bereitgestellt werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Calcitonine,
insbesondere Human-Calcitonine einer Konzentration von bis zu 100 mg/ml, vorzugsweise
einer Konzentration von bis zu 5 mg/ml, abgefüllt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass als gasdichte
Verschiebeeinrichtung (9) ein Schleppkolben in das Gefäss (2) eingesetzt wird, der
mit Hilfe des Umgebungsluftdruckes innerhalb des Gefässes (2) verschoben werden kann.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass als das Nutzvolumen
(10) begrenzende Verschlusseinrichtung ein Dosier- und Applikationskopf (3) auf das
Gefäss (2) aufgesetzt werden, über den dosierte Mengen der Peptid-haltigen Dispersion
(C) abgegeben werden können.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Nutzvolumen
(10) von der Gefässinnenwandung (21), der gasdichten Verschiebeeinrichtung (9) und
dem Gefässboden (22) begrenzt wird, und dass die Peptid-haltige Dispersion (C) über
eine Steigleitung (11), die den Schleppkolben (9) etwa zentral durchsetzt und mit
der Dosier- und Applikationseinrichtung (3) verbunden ist, verabreicht wird, wobei
die Verschiebeeinrichtung (9) durch den Umgebungsluftdruck in Richtung des Gefässbodens
(22) bewegt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichet, dass die Dosier- und Applikationseinrichtung
(3) mit einem kegelförmigen Nasaladaptor (5) versehen wird, und dass sie mit einem
gasdichten Einweg-Dosierventil (4) ausgestattet wird, welches das Nutzvolumen (10)
des Gefässes (2) frei von Umgebungsluft hält und durch Anwenden eines Druckes, vorzugsweise
durch Pressen auf die Dosier- und Applikationseinrichtung (3) betätigt werden kann.
11. Vorrichtung zur stabilen Lagerung von Peptid-haltigen Dispersionen (C), welche ein
etwa zylindrisches Gefäss (2) und ein innerhalb des Gefässes (2) angeordnetes evakuierbares
Nutzvolumen (10) für eine Menge der Peptid-haltige Dispersion (C) umfasst, dadurch
gekennzeichnet, dass das Nutzvolumen (10) gegenüber der Umgebung gasdicht abgeschlossen
ist, dass die Begrenzungsflächen des Nutzvolumens einzige Grenzflächen für die im
Nutzvolumen (10) enthaltene Peptid-haltige Dispersion (C) sind, und dass das Nutzvolumen
(10) bei Verringerung der in ihm enthaltenen Menge der Peptid-haltigen Dispersion
derart verringerbar ist, dass die Begrenzungsflächen des Nutzvolumens (10) stets Grenzflächen
für die Peptid-haltige Dispersion (C) sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Nutzvolumen (10) von
der Gefässinnenwandung (21), von einer an einem Ende des Gefässes (2) angeordneten
Verschlusseinrichtung und von einer entlang der Gefässinnenwandung (21) verschiebbaren
gasdichten Verschiebeeinrichtung (9) begrenzt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die gasdichte Verschiebeeinrichtung
(9) durch den Umgebungsluftdruck verschiebbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die gasdichte Verschiebeeinrichtung
(9) ein Schleppkolben ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 - 14, dadurch gekennzeichnet, dass die das
Nutzvolumen (10) am einen Ende des Gefässes (2) begrenzende Verschlusseinrichtung
eine Dosier- und Applikationeinrichtung (3) ist, über die dosierte Mengen der Peptid-haltigen
Dispersion (C) verabreichbar sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das der Dosier- und Applikationseinrichtung
(3) gegenüberliegende Ende des zylindrischen Gefässes (2) offen ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Gefäss (2) einen gegebenenfalls
entfernbaren Boden (14) aufweist, der mit einer Luftzutrittsöffnung (15) ausgestattet
ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 - 14, dadurch gekennzeichnet, dass die das
Nutzvolumen (10) an einem Ende des Gefässes begrenzende Verschlusseinrichtung der
Gefässboden (22) ist, dass am anderen Ende des Gefässes (2) eine Dosier- und Applikationseinrichtung
(3) angeordnet ist, die eine Steigleitung (11) für die Peptid-haltige Dispersion aufweist,
welche die zwischen der Dosier- und Applikationseinrichtung (3) und dem Gefässboden
(22) angeordnete Verschiebeeinrichtung (9) etwa axial durchsetzt und bis kurz vor
den Gefässboden (22) reicht, und dass die Verschiebeeinrichtung (9) bei Verringerung
der im Nutzvolumen (10) enthaltenen Menge der Peptid-haltigen Dispersion (C) durch
den Umgebungsluftdruck in Richtung des Gefässbodens (22) verschiebbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Dosier- und
Applikationseinrichtung (3) und der Verschiebeeinrichtung (9) ein Volumen (13) vorgesehen
ist, das über wenigstens eine Belüftungsöffnung (12) mit der umgebenden Atmosphäre
verbunden ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Belüftungsöffnung(en)
(12) in der Gefässwandung (21) und/oder in der Dosier- und Applikationseinrichtung
(3) vorgesehen ist (sind).
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 - 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosier-
und Applikationseinrichtung (3) mit einem kegelförmigen Nasaladaptor (5) ausgestattet
ist, und dass sie ein gasdichtes Einweg-Dosierventil (4) umfasst, welches für einen
Durchtritt der Peptid-haltigen Dispersion (C) aus dem Gefässinneren in den Nasaladaptor
(5) ausgebildet ist und druckbetätigbar ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Nutzvolumen
(10) ein Calcitonin, vorzugsweise Human-Calcitonin einer Konzentration von bis zu
100 mg/ml, bevorzugt von bis zu 5 mg/ml, enthält.
23. Verwendung einer Vorrichtung (1) nach Anspruch 21 zur nasalen Applikation von Peptid-haltigen
Dispersionen (C), insbesondere zur Applikation von Human-Calcitonin.