[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Verschluß, insbesondere für Sicherheitsgurte
oder Türen gemäß den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Ein derartiger Verschluß für Sicherheitsgurte ist aus der FR 655 251 bekannt. Dieser
Verschluß gelangt vor allem bei Fallschirmen zum Einsatz und ist als Zentralverschluß
für mehrere einen Fallschirmspringer sichernde Gurtteile ausgelegt. Auf einem Schloßkörper,
welcher auch als Einrastschloß bezeichnet wird, ist ein Schließ- und Drehbolzen drehbar
gelagert. Der Bolzen wirkt mit einer auf dem Schloßkörper bzw. Einrastschloß gleichfalls
schwenkbar gelagerten Platte und darauf befestigten Einrastbolzen zusammen. Die Kappe
ist mit dem Schließ- und Drehbolzen drehfest verbunden und enthält zwei seitliche
Druckelemente, bei deren Betätigung die Kappe zur Drehung freigegeben werden kann.
Dieser Verschluß weist eine Vielzahl von Einzelbauteilen auf, so daß Fertigung und
Montage einen nicht unerheblichen Aufwand erfordern. Den Druckelementen ist ein mit
dem Einrastschloß fest verbundenes Haltteil zugeordnet und es sind zusätzliche Maßnahmen
zur Sicherung des Druckelements bezüglich des Halteteils notwendig, um die Arretierung
der Kappe bezüglich des Einrastschlosses sicherzustellen.
[0003] Ferner ist aus der DE-AS 20 43 634 ein Zentralgurtschloß, insbesondere für Fallschirmspringer-Gurtzeuge,
mit einem Schloßgehäuse bekannt, in welchem ein zu seiner Längsachse verschiebbarer
Hauptbolzen gelagert ist. Außerhalb des Schloßgehäuses ist eine Drehscheibe oder Kappe
angeordnet, welche zur Betätigung des Schlosses mit einer innerhalb des Gehäuses vorhandenen
Ankerplatte in Verbindung steht. Diese Ankerplatte weist mehrere parallel zum Hauptbolzen
im Schloßgehäuse bewegbare Ankerbolzen auf, welche nach dem Einführen eines Anschlußstückes
in dasa Schloßgehäuse das jeweilige Anschlußstück durchsetzen. Ferner ist wenigstens
zwischen einem dieser Ankerbolzen und der Drehscheibe ein als Haltebolzen ausgebildetes
Halteglied koaxial gelagert, welches in seiner Längsrichtung verschiebbar ist und
eine derartige Länge aufweist, daß es mit seinem einen Ende auf dem Ankerbolzen aufliegen
kann und mit seinem anderen Ende an der Unterseite der genannten Drehscheibe anliegt.
Ein derartiges Zentralgurtschloß weist eine Vielzahl von Einzelteilen auf, welche
aufeinander abgestimmt sein müssen, um in der erforderlichen Weise zusammenzuwirken.
Der Materialaufwand sowie der Fertigungsaufwand sind nicht unerheblich.
[0004] Auch Verschlüsse für Sicherheitsgurte für Kinder oder für Personen in Kraftfahrzeugen
enthalten bekanntlich ebenfalls ein Einrastschloß und ein Schloßteil, welche jeweils
an einem Gurtende befestigt und bei Bedarf miteinander verbindbar oder wieder lösbar
sind. Derartige Verschlüsse enthalten einen dem Einrastschloß zugeordneten Druckknopf,
bei dessen Betätigung das eingerastete Schloßteil freigegeben und somit der Gurt gelöst
werden kann. Derartige Verschlüsse können von Kleinkindern ab einem gewissen Alter
sozusagen spielend geöffnet werden, woraus sich erhebliche Gefährdungen für Fahrer
und Kind ergeben können.
[0005] Ferner sind Verschlüsse der Türen, und zwar insbesondere von Kamin-Öfen, Heizeinsätzen,
Apothekenschränken oder dergleichen bekannt, welche jedoch von einem Kleinkind unbefugt
betätigt werden können, wodurch erhebliche Gefahren für das Kleinkind, andere Personen
oder Sachen auftreten können. Zwar ist es grundsätzlich möglich, mit einem Schlüssel
insofern eine Sicherung vorzusehen, doch kommt es in der Praxis oftmals vor, daß ein
derartiger Schlüssel unauffindbar ist und damit die Tür oder der Verschluß nicht geöffnet
werden kann und ggfs. durch gewaltsame Öffnung entsprechende Schäden eintreten.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Verschluß der genannten Art dahingehend
weiterzubilden, daß das unbeabsichtigte Öffnen oder Lösen des Schloßteiles aus dem
Schloßkörper bzw. Einrastschloß bei geringem Bauaufwand mit hoher Funktionssicherheit
vermieden wird. Andererseits soll der Verschluß bei Bedarf schnell und ohne besondere
Hilfsmittel geöffnet werden können.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt nach den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmalen.
[0008] Bei dem vorgeschlagenen Sicherheits-Verschluß kann mittels des Druckelements eine
drehfeste Verbindung zwischen der Kappe und der Einrast-Vorrichtung des Schließ- und
Drehbolzens hergestellt werden. Nur während der Betätigung des Druckelements und dem
hierdurch erreichten Eingriff in die Einrast-Vorrichtung kann die Drehung des Schließ-
und Drehbolzens mittels der Kappe durchgeführt werden. Die insoweit erforderliche
Doppelfunktion und gleichzeitige Betätigung stellt ein derartiges Erschwernis dar,
daß ein Kleinkind den Verschluß nicht selbst öffnen kann. Der Verschluß enthält nur
vergleichsweise wenige Bauteile, welche eine einfache Herstellung und Montage ermöglichen
und gleichzeitig einen robusten und funktionssicheren Aufbau gewährleisten. Es kann
auch nicht außer Acht gelassen werden, daß infolge der zusätzlichen Sicherheit für
das Kind ein Fahrzeugfahrer sich besser auf den Straßenverkehr konzentrieren kann,
zumal der vorgeschlagene Verschluß zuverlässig die Sicherheitsanforderungen erfüllt
und die Vermeidung von vielen, zum Teil schweren Unfällen ermöglicht. Der Einsatz
des erfindungsgemäßen Verschlusses bei Türen, und zwar insbesondere für Heizeinsätze,
Kamin-Öfen, Vortüren oder sonstiges ergibt gleichermaßen die Sicherheitsvorteile,
daß einerseits ein Kleinkind den Sicherheitsverschluß nicht unbefugt betätigen kann
und andererseits ein Erwachsener bei Bedarf sofort und ohne weitere Hilfsmittel den
Verschluß und damit die Tür oder dergleichen öffnen kann. Die das Druckelement aufweisende
Kappe ist in zweckmäßiger Weise auf dem Schloßkörper endlos drehbar angeordnet, wodurch
zusätzlich der Spieltrieb eines Kleinkindes gestillt werden kann.
[0009] Weiterbildungen und besondere Vorteile sind in den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden
Beschreibung angegeben.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine explosionsartige Darstellung des Verschlusses,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung,
- Fig. 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel des Verschlusses für eine Tür.
[0011] Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, enthält der Verschluß eine Kappe 2, welche
auf einem nachfolgend als Einrastschloß bezeichneten Schloßkörper 5 um eine Achse
11 drehbar angeordnet ist. Das Einrastschloß 5 ist in bekannter Weise an einem ersten
Gurtende 12 befestigt, während an dem anderen Gurtende 13 ein Schloßteil 14 befestigt
ist. Gemäß Fig. 1 ist das Schloßteil 14 erst teilweise in das Einrastschloß 5 eingeschoben
und noch nicht in üblicher Weise eingerastet. Die Kappe 2 besitzt zwei gegenüberliegende
Druckelemente 3, welche als Drucktasten ausgebildet sind.
[0012] Das Einrastschloß 5 weist einen Schließ- und Drehbolzen 7 auf, und die als Rundverschluß
ausgebildete Kappe 2 ist bezüglich des Einrastschlosses 5 mittels Führungsteilen 9
endlos drehbar angeordnet. Zur Stabilisierung und Befestigung dient ferner eine Schraube
1, welche in den Schließ- und Drehbolzen 7 eingeschraubt ist, bezüglich welchem die
Kappe 2 grundsätzlich endlos drehbar ist.
[0013] Jedes der beiden Druckelemente 3 weist einen innerhalb der Kappe 2 liegenden Druckbolzen
8 auf, welcher einer Einrast-Vorrichtung 6 des Schließ- und Drehbolzens 7 zugeordnet
ist. Mittels einer Spann- und Rückzugsfeder 4 wird erreicht, daß im montierten Zustand
die Druckbolzen 8 mit der Einrast-Vorrichtung 6 grundsätzlich nicht einrasten und
folglich die Kappe 2 frei drehbar ist.
[0014] Durch beidseitigen Fingerdruck auf die Druckelemente 3 werden die Druckbolzen 8 in
die Einrast-Vorrichtung 6 gedrückt und durch Drehung der Kappe 2 kann nunmehr der
Schließ- und Drehbolzen 7 gedreht werden, wodurch das Schloßteil 14 gelöst wird. Nach
dem Loslassen der Tasten bzw. Druckelemente 3 gelangen die Druckbolzen 8 aufgrund
der Spann- und Rückzugsfedern 4 wieder in ihre Normalstellung.
[0015] Eine wesentliche Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verschlusses ist in Fig. 2 dargestellt
und gelangt an Türen, Heizeinsätzen, Kamin-Öfen oder dergleichen zum Einsatz. Mit
strichpunktierter Linie 16 ist die Oberfläche einer Tür oder dergleichen angedeutet,
auf welcher der Schloßkörper 5 mittels hier nicht weiter dargestellten Schrauben befestigt
ist. Der Schloßkörper 5 kann grundsätzlich einteilig ausgebildet sein, doch kann er
bevorzugt auch ein Unterteil 18 und ein Oberteil 19 enthalten, welche fest miteinander
verbunden sind und zwischen welchen in einer Ausnehmung 20 das lösbare Schloßteil
14 angeordnet ist, welches als ein bewegbarer Riegel ausgebildet ist. Dieser Riegel
ragt bezüglich der Achse 11 radial aus dem Schloßkörper 5 heraus und ist mit einem
hier nicht weiter dargestellten Kopplungselement am Türrahmen oder dergleichen in
Eingriff zu bringen. Das lösbare Schloßteil 14 bzw. der Riegel ist in der Ausnehmung
20 bewegbar, wobei entsprechend seiner Lagerung eine rein radiale translatorische
Bewegung bezüglich der Achse 11 ebenso durchgeführt werden kann wie bedarfsweise eine
Schwenkbewegung um eine hier mittels gestrichelter Linie 22 angedeutete Drehachse.
Das Schloßteil 14 wird mittels einer Feder 23, welche gleichfalls in einer Ausnehmung
des Schloßkörpers 5 angeordnet ist, in der dargestellten Ruhelage gehalten.
[0016] Die gewünschte Bewegung des Schloßteiles 14 wird mittels des Schließ- und Drehbolzens
7 eingeleitet, welcher einen zur Achse 11 exzentrischen Zapfen 24 aufweist. Der Zapfen
24 greift in eine zugeordnete Nut, Bohrung oder dergleichen des Schloßteiles 14 ein,
um die gewünschte Schwenkbewegung oder translatorische Bewegung beim Drehen des Drehbolzens
7 zu erreichen. Auf dem Schloßkörper 5 bzw. dessen Oberteils 19 ist eine Scheibe 26
angeordnet und befestigt, wie es mittels strichpunktierter Linie 28 angedeutet ist;
die Scheibe 26 kann im Rahmen der Erfindung auch integraler Bestandteil des Schloßkörpers
5 bzw. dessen Oberteil 19 sein. Die mittels der Linie 28 angedeutete Verbindung kann
zusätzlich oder alternativ auch zur Verbindung von Oberteil 19 mit dem Unterteil 18
dienen. Es versteht sich, daß über den Umfang mehrere derartiger Verbindungen in Form
von Schrauben, Nieten oder dergleichen vorgesehen sind, welche zweckmäßig mittels
der Kappe 2 nach außen abgedeckt sind. Die Scheibe 26 befindet sich innerhalb der
Kappe 2 und zur Festlegung und Führung dient ein Sprengring 30. Dieser Sprengring
30 greift in koaxiale Ringnuten im Inneren der Kappe 2 bzw. an der Außenfläche der
Scheibe 26 ein und gewährleistet somit die axiale Festlegung und radiale Führung der
Kappe 2 bezüglich des Schloßkörpers 5.
[0017] Die Kappe 2 ist im Bereich ihrer Oberseite 32 vollständig geschlossen und der innerhalb
des Hohlraumes 34 der Kappe angeordnete Schließ- und Drehbolzen 7 wird somit in zweckmäßiger
Weise von der auf dem Schloßkörper 5 axial festgelegten und gleichwohl um die Achse
11 drehbaren Kappe 2 gleichfalls axial festgelgt. Im Bereich des Hohlraumes 34 ist
der Drehbolzen 7 als Ritzel 36 ausgebildet bzw. an seiner Außenfläche mit einer Verzahnung
versehen, welche die oben beschriebene Einrastvorrichtung bildet. Die beiden wiederum
diametral zueinander angeordneten Druckelemente 3 werden beim radialen Eindrücken
mit den Enden ihrer Druckbolzen 8 in die Verzahnung bzw. das Ritzel 36 eingreifen,
um die drehfeste Verbindung zwischen der Kappe 2 und dem Drehbolzen 7 herzustellen.
Wird nun die Kappe gleichzeitig auch gedreht, so wird über den exzentrisch angeordneten
Zapfen 24 das als Riegel ausgebildete lösbare Schloßteil 14 in der erforderlichen
Weise bewegt, um außer Eingriff mit dem am Türrahmen oder dergleichen angeordneten
Kopplungselement oder Verbindungskörper zu gelangen.
Bezugszeichen
[0018]
- 1
- Schraube
- 2
- Kappe
- 3
- Druckelement
- 4
- Rückzugsfeder
- 5
- Schloßkörper / Einrastschloß
- 6
- Einrastvorrichtung
- 7
- Schließ- und Drehbolzen
- 8
- Druckbolzen
- 9
- Führungsteil
- 11
- Achse
- 12, 13
- Gurtende
- 14
- lösbares/bewegbares Schloßteil
- 16
- Linie
- 18
- Unterteil von 5
- 19
- Oberteil von 5
- 20
- Ausnehmung
- 22
- Linie
- 23
- Feder
- 24
- Zapfen
- 26
- Scheibe
- 28
- Linie
- 30
- Sprengring
- 32
- Oberfläche von 2
- 34
- Hohlraum in 2
- 36
- Ritzel von 7
1. Verschluß, insbesondere für Sicherheitsgurte für Kindersitze oder Personen in Fahrzeugen
oder für Türen, enthaltend einen Schloßkörper (5), auf welchem eine Kappe (2) und
ein Schließ- und Drehbolzen (7) drehbar gelagert sind, und mit einem Schloßteil (14),
wobei nach Betätigung eines auf der Kappe (2) angeordneten Druckelements (3) durch
Drehen der Kappe (2) das Schloßteil (14) bezüglich des Schloßkörpers (5) bewegbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckelement (3) mit einer Einrast-Vorrichtung
(6) des Schließ- und Drehbolzens (7) in Eingriff bringbar ist.
2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (2) bezüglich des
Einrastschlosses (5) endlos drehbar angeordnet ist.
3. Verschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einrastschloß (5)
Führungsteile (9) für die drehbare Kappe (2) aufweist.
4. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckelement
(3) einen Druckbolzen (8) aufweist, welcher der Einrast-Vorrichtung (6) des Schließ-
und Drehbolzens (7) zugeordnet ist.
5. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckelement
(3) mittels einer Spann- und Rückzugsfeder (4) in einer Stellung gehalten wird, in
welcher der Druckbolzen (8) außer Eingriff mit der Einrast-Vorrichtung (6) steht.
6. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckelement
(3) an seiner Außenfläche der Außenkontur der Kappe (2) angepaßt ist.
7. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehung
des Schließ- und Drehbolzens (7) um seine Achse (11) nur während der radialen Betätigung
des wenigstens einen Druckelements (3) und während des Eingreifens des radial inneren
Endes des, insbesondere an einem mit dem Druckelement (3) fest verbundenen, Druckbolzens
(8) in die Einrast-Vorrichtung (6) durchführbar ist.
8. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe
(2) auf den Schloßkörper (5) um die gleiche Achse (11) wie der Schließ- und Drehbolzen
(7) drehbar gelagert ist und daß mittels Führungsteilen (9) oder einem Sprengring
(30), welche in eine im Inneren der Kappe (2) angeordnete Ringnut eingreifen, sowohl
die axiale Festlegung der Kappe (2) als auch deren Führung zwecks Drehung ermöglicht
wird.
9. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließ-
und Drehbolzen (7) einen exzentrisch angeordneten Zapfen (24) aufweist, welcher einer
korrespondierenden Ausnehmung des lösbaren und/oder bewegbaren Schloßteils (14) zugeordnet
ist.