(19)
(11) EP 0 531 698 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.03.1993  Patentblatt  1993/11

(21) Anmeldenummer: 92113051.4

(22) Anmeldetag:  31.07.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G10K 11/16, E04B 1/82
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB LI NL

(30) Priorität: 12.09.1991 CH 693/91

(71) Anmelder: LUWA AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8047 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Tomic, Stevan
    CH-8053 Zürich (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schalldämpferkulisse und Kassette für Schalldämpferkulisse


    (57) Die Schalldämpferkulisse weist einen Rahmen (1) auf, der aus im Querschnitt U-förmigen Rahmenteilen (2, 3, 4, 5) besteht. Zwischen den Schenkeln dieser Rahmenteile sind im Rahmen übereinandergesetzt angeordnete Kassetten (6) gehalten. Jede Kassette (6) enthält zwischen zwei gegenüberstehenden Lochblechen (10, 11) angeordnetes Schalldämpfungsmaterial (17). Um die Kassetten (6) in den Rahmen (1) einzusetzen, ist an einem Rahmenteil (5) in dessen Schenkel (5b) ein Ausschnitt (7) mit einer einer Kassettenhöhe entsprechenden Länge vorhanden. Nach Einschieben der letzten Kassette in den Rahmen wird der Ausschnitt (7) durch einen flachen Riegel (8) verschlossen. Die Schallämpferkulisse einschliesslich der Kassetten weist keinerlei Niet- oder Schweissverbindungen auf, so dass deren Nachteile wie Korrosion vermieden sind. Die Herstellung und Montage sind einfach und kostengünstig.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schalldämpferkulisse mit einem Rahmen und mit in diesem zwischen Lochblechen angeordnetem Schalldämpfungsmaterial. Ferner betrifft die Erfindung eine Kassette für eine Schalldämpferkulisse.

    [0002] Schalldämpferkulissen werden beispielsweise zur Lärmreduzierung in einen Strömungskanal eingebaut. Sie bestehen bei bekannten Bauarten aus einem aus U-förmigen Profilen hergestellten Blechrahmen, in den Schallabsorbtionsmaterial wie z.B. Mineralfaserplatten hineingesetzt werden, woraufhin beidseitig am Rahmen Lochbleche festgenietet oder durch Punktschweissung befestigt werden. Diese Befestigungsarten sind sehr arbeitsintensiv. Beim Schweissen müssen alle Schweissstellen nachbehandelt werden, um der Korrosionsgefahr zu begegnen. Diese Schutzmassnahmen tragen besonders zur Verteuerung der Herstellung bei. Andererseits ist es beispielsweise bei aus austenitischem Material bestehenden Schalldämpferkulissen wegen der Feuchtigkeitsempfindlichkeit der Mineralfaserfüllung nicht möglich, die Schweissstellen zu beizen. Ferner ist es bei bestimmten Anwendungen wie beispielsweise für die Ansaugluft von Gasturbinen eingesetzten Schalldämpfungseinrichtungen nicht zulässig, Nieten für den Zusammenbau der Schalldämpfungseinrichtung zu verwenden. Es bestehen demnach sehr verschiedene Gründe, die bisher bekannten Herstellungsmethoden zu ersetzen.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Schalldämpferkulisse zu schaffen, die sich mit wenig Arbeitsaufwand und entsprechend schnell zusammenbauen lässt. Dabei bestand die Aufgabe ferner darin, das Schalldämpfungsmaterial ohne die Anwendung von Niet- oder Schweissverbindungen zwischen Lochblechen einzuschliessen, um dadurch alle eingangs erwähnten Risiken wie Korrosion, etc. auszuschliessen, wobei auch dieses Einschliessen des Dämpfungsmaterials zwischen Lochbleche ohne grossen Zeitaufwand und auf einfachste Weise durchführbar sein soll.

    [0004] Die Aufgaben werden mit den Merkmalen nach den Ansprüchen 1 und 3 gelöst. Da die Schalldämpferkulisse einen Rahmen aus im Querschnitt U-förmigen Rahmenteilen besitzt, können einzelne Kassetten aus jeweils zwischen zwei Lochblechen angeordnetem Schalldämpfungsmaterial zwischen die Schenkel der Rahmenteile eingesetzt werden, wobei ein an einer Stelle ausgeschnittener Schenkel eines Rahmenteils zum Hineinsetzen der Kassetten dient, die dann ohne zusätzliche Befestigungsmittel im Rahmen gehalten sind.

    [0005] Die zum Einsetzen in den Rahmen bestimmten Kassetten umfassen jeweils zwei Lochbleche und zwischen diesen angeordnetes Schalldämpfungsmaterial und diese Kassetten sind ohne Niet- oder Schweissverbindungen hergestellte Einheiten, deren Bestandteile aufgrund der Verbindungen durch Falze mit wenigen Handgriffen zusammenfügbar sind. Schliesslich ist es von Vorteil, mit Kassetten nach dem Baukastenprinzip unterschiedlich grosse Schalldämpferkulissen herstellen zu können, wobei für dessen Rahmen jeweils nur der gewünschten Grösse entsprechend unterschiedlich lange Rahmenteile zu einem Rahmen zusammengesetzt werden müssen.

    [0006] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, in denen der Erfindungsgegenstand rein beispeilsweise dargestellt ist.

    [0007] Es zeigen:
    Fig. 1
    eine schaubildliche Darstellung von zwei zusammengekuppelten Schalldämpferkulissen;
    Fig. 2
    einen schaubildlich und abgebrochen dargestellten Abschnitt der Schalldämpferkulisse;
    Fig. 3
    eine Seitenansicht der Schalldämpferkulisse schematisch;
    Fig. 4
    einen Querschnitt durch die Schalldämpferkulisse gemäss Linie 3-3 in Fig. 3 im grösseren Massstab.


    [0008] Die Schalldämpferkulisse gemäss Fig. 1 weist einen Rahmen 1 auf, der aus vier im Querschnitt U-förmigen Rahmenteilen 2, 3, 4 und 5 besteht, die zu einem rechteckförmigen Rahmen zusammengesetzt sind. Jeder der im Querschnitt U-förmigen Rahmenteile weist zwei Schenkel auf, die in einer vorderen und in einer hinteren Rahmenebene liegen. Zwischen den vorderen Schenkeln 2a, 3a, 4a und 5a und den in der hinteren Ebene liegenden Schenkeln, von denen in Fig. 1 nur der Schenkel 5b sichtbar ist, sind in dem Rahmen 1 übereinandergesetzte Kassetten 6 festgehalten, wobei die genannten Schenkel aller Rahmenteile ringsum gegen die Kassetten anliegen, so dass diese ohne die Verwendung von anderen Befestigungsmitteln gehalten sind.

    [0009] Um die Kassetten 6 in den Rahmen 1 hineinsetzen zu können, muss an einem Rahmenteil, beispielsweise gemäss Fig. 1 am Rahmenteil 5 ein Schenkel 5b einen Ausschnitt 7 aufweisen, der mindestens so lang ist, wie die Höhe einer Kassette 6, und dessen obere Begrenzung sich in einem Abstand vom oberen Ende des Rahmenteils 5 entsprechend der Höhe einer Kassette befindet. Wie aus Fig. 1 auf der rechten Seite zu erkennen ist, lassen sich dann alle Kassetten 6 durch diesen Schenkelausschnitt 7 in den Rahmen 1 einfädeln, indem die Kassette zunächst etwas schräg gestellt und dann durch den Ausschnitt 7 in die Rahmenebene geschwenkt wird. Dabei wird gemäss Fig. 1 auf der rechten Seite die vorletzte Kassette 6 nach oben geschoben, um dann die letzte Kassette an der Stelle des Ausschnitts 7 einzusetzen. Bei diesem Vorgehen sind dann alle Kassetten 6 zwischen Schenkeln der Rahmenteile gehalten. Nur der Ausschnitt 7 muss am Ende noch verschlossen werden, wozu ein flachstabförmiger Riegel 8 dient, der an beiden Enden etwas abgekröpft ist, so dass diese Enden den ausgeschnittenen Schenkel 5b hintergreifen.

    [0010] Wie aus dem Querschnitt gemäss Fig. 4 am deutlichsten hervorgeht, besteht jede Kassette 6 aus zwei gegenüberstehenden Lochblechen 10 und 11, die jeweils an zwei Rändern abgewinkelt sind, so dass sie einen U-förmigen Querschnitt besitzen. Das Lochblech 10 weist die beiden U-Schenkel 10a und 10b und das Lochblech 11 die beiden U-Schenkel 11a und 11b auf. Die beiden Lochbleche 10 und 11 stehen so parallel einander gegenüber, dass die jeweiligen U-Schenkel einander zugewandt sind. An den einander zugewandten Schenkelrändern sind Längsfalze 12 und 13 ausgebildet. Ein Verbindungsblech 14 besitzt ebenfalls an gegenüberliegenden Rändern Längsfalze 15 und 16. Durch Ineinandergreifen der Längsfalze 12 und 15 auf der einen Seite und der Längsfalze 13 und 16 auf der anderen Seite sind mit Hilfe der auf die Lochblechschenkel aufgeschobenen Verbindungsbleche 14 die beiden Lochbleche 10 und 11 formschlüssig miteinander verbunden.

    [0011] Der Zusammenbau einer Kassette 6 erfolgt in der Weise, dass zunächst das Schalldämpfungsmaterial beispielsweise in Form von Mineralfaserplatten 17 eingelegt werden und dann die Verbindung der Lochbleche 10 und 11 durch Einschieben mehrerer Verbindungsbleche 14 erfolgt, wobei die Längsfalze 12 bis 16 durch das zusammengedrückte Schalldämpfungsmaterial ineinandergepresst sind.

    [0012] Das Verbindungsblech kann die Form eines relativ kurzen Verbindungsbügels 14 haben, der zur Erzielung der notwendigen Stabilität ausreicht, wie aus Fig. 2 oben hervorgeht, oder das Verbindungsblech ist gleich lang wie die abgewinkelten Lochbleche 10 bzw. 11 und stellt dann zwischen benachbarten Kassetten eine Abschottung 18 dar, die in der Regel im Abstand von 0,5 m in bezug auf die Höhe der Schalldämpferkulisse vorgesehen wird. In Fig. 4 ist oberhalb eines kurzen Verbindungsblechs 14 ein durchgehendes Abschottungsblech 18 dargestellt. Der Zusammenbau der Kassetten 6 geschieht ohne Anwendung von Niet- oder Schweissverbindungen und lässt sich schnell mit wenigen Handgriffen durchführen.


    Ansprüche

    1. Schalldämpferkulisse mit einem Rahmen und mit in diesem zwischen Lochblechen angeordnetem Schalldämpfungsmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (1) aus U-Profil-Rahmenteilen (2, 3, 4, 5) besteht, die zwischen den einander gegenüberliegenden Schenkeln (2a, 2b, 3a, 3b, 4a, 4b, 5a, 5b) jeder der Rahmenteile eine Mehrzahl von den Rahmen aufeinandergesetzt ausfüllenden quaderförmigen Kassetten (6) halten, die jeweils zwischen zwei Lochblechen (10, 11) angeordnetes Schalldämpfungsmaterial (17) enthalten und dass ein Rahmenteil (5) an seinem einen Schenkel (5b) in einem mindestens der Höhe einer Kassette (6) entsprechenden Abstand vom Rahmenteilende einen mit der Höhe einer Kassette mindestens gleich langen Ausschnitt (7) aufweist, um alle Kassetten durch Einfädeln am Ausschnitt bezüglich desselben nach unten und oben in den Rahmen (1) einsetzen zu können, und dass der Ausschnitt (7) nach Einsetzen der letzten Kassette durch einen flachstabförmigen und am Rahmenteil (5b) arretierbaren Riegel (8) verschliessbar ist.
     
    2. Schalldämpferkulisse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der flachstabförmige Riegel (8) beiderends zum Hintergreifen der Ausschnittränder (5b) abgekröpft ist.
     
    3. Kassette für eine Schalldämpferkulisse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei durch Abwinkelung von zwei Rändern U-förmig ausgebildete und mit den U-Schenkeln (10a, 10b, 11a, 11b) einander zugewandt gegenüberstehende Lochbleche (10, 11) an den sich jeweils gegenüberliegenden Schenkelrändern (10a, 11a, 10b, 11b) Längsfalze (12, 13) aufweisen, und durch je ein ebenfalls an zwei Rändern Längsfalze (15,16) aufweisendes Verbindungsblech (14, 18) durch Ineinandergreifen der Längsfalze (12, 15, 13, 16) miteinander verbunden sind, um durch formschlüssige Verbindung ein stabiles Gehäuse für das darin angeordnete Schalldämpfungsmaterial (17) zu bilden.
     
    4. Kassette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsblech (14, 18) eine mit dem Lochblech (10, 11) gleich lange Abschottung (18) gegen eine benachbarte Kassette bildet oder einen nur über einen Teilbereich der Lochblechlänge sich erstreckenden Verbindungsbügel (14) bildet.
     
    5. Kassette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Kassetten (6) aufeinandergesetzt jeweils mit den U-Schenkeln (10a, 10b, 11a, 11b) der Lochbleche (10, 11) aufeinandersetzbar sind.
     




    Zeichnung