(19)
(11) EP 0 533 117 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.03.1993  Patentblatt  1993/12

(21) Anmeldenummer: 92115784.8

(22) Anmeldetag:  16.09.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01G 15/40
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT

(30) Priorität: 17.09.1991 DE 4130822

(71) Anmelder: REISKY & SCHLESE
D-28777 Bremen (DE)

(72) Erfinder:
  • Reisky, Frank
    W-2860 Heilshorn (DE)
  • Münzer, Detlef
    W-2820 Bremen 70 (DE)

(74) Vertreter: Möller, Friedrich, Dipl.-Ing. et al
Meissner, Bolte & Partner Patentanwälte Hollerallee 73
D-28209 Bremen
D-28209 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Speisen einer Krempel, Karde oder dgl.


    (57) Bekannte Vorrichtungen dieser Art verfügen über einen Füllkasten (10) mit einem Kastenrahmen (28) und einem damit verbundenen Boden (27) aus zwei gegensinnig verschwenkbaren Klappen zum Entleeren des Füllkastens (10). Das Auf- und Zuschwenken der Klappen führt zu einer Luftströmung, die das leichte Textilgut verwirbelt. Des weiteren ist der gesamte Füllkasten (10) einer Waage (36) zugeordnet, wodurch das Gesamtgewicht des Füllkastens (10) beim Wiegen des demgegenüber ein vergleichsweise geringes Gewicht aufweisenden Textilguts mit eingeht. Ein exaktes Wiegen ist dadurch nicht möglich.
    Zur Vermeidung der vorstehend genannten Nachteile der bekannten Vorrichtung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Füllkasten (10) versehen, dessen Boden (27) vom Kastenrahmen (28) getrennt ist. Der Boden (27) ist ortsfest einer Waage (36) zugeordnet. Auf diese Weise geht nur das Gewicht des Bodens (27) in den Wiegeprozeß mit ein. Des weiteren wird durch einfaches Verschieben des vom Boden (27) getrennten Kastenrahmens (28) ein Entleeren des Füllkastens (10) ohne eine nennenswerte Verwirbelung des Textilguts ermöglicht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Speisen einer Krempel, Karde oder dergleichen mit einem vorzugsweise faserigen oder flockigen Textilgut (Baumwolle oder dergleichen) gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster 83 27 806 bekannt. Diese Vorrichtung verfügt über einen Füllkasten, der zum Zuführen dosierter Textilgutmengen zur Krempel oder Karde als Waage ausgebidet ist. Der Füllkasten weist einen durch vier aufrechte Seitenwände gebildeten Kastenrahmen und einen mit dem Kastenrahmen verbundenen Boden auf. Der Boden besteht aus zwei Klappen, die nach der Beendigung des Wiegevorgangs durch gegensinniges Verschwenken geöffnet werden zum Entleeren des Füllkastens.

    [0003] Auf diese Weise wird eine abgewogenen Menge Textilgut zum Speisen der Krempel oder Karde vom Füllkasten abgegeben.

    [0004] Diese bekannte Vorrichtung hat mehrere Nachteile: Zum einen wird beim Abwiegen des zu dosierenden Textilmaterials der gesamte Füllkasten mitgewogen. Im Vergleich zu dem relativ leichten, faserigen oder flockigen Textilgut ist das Eigengewicht des Füllkastens um ein Vielfaches größer. Daraus resultieren relativ hohe Wiegeungenauigkeiten. Zum anderen verursacht das Auf- und Zuschwenken der Klappen zum Öffnen und Schließen des Füllkastens eine Luftströmung, die das relativ leichte Textilgut verwirbelt. Es kann dadurch vorkommen, daß nicht das gesamte Textilgut auf einem zur Karde bzw. Krempel führenden Zuführförderer gelangt.

    [0005] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, daß sie ein exaktes Zuführen genau dosierter (gewogener) Mengen des Textilguts zur Karde, Krempel oder dergleichen gewährleistet.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe weist die erfindungsgemäße Vorrichtung die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Die erfindungsgemäße Trennung des Bodens vom Kastenrahmen des Füllkastens beseitigt in verblüffend einfacher Weise die beim Stand der Technik vorhandenen Nachteile. Es kann auf die zum Leeren des Füllkastens erforderlichen beweglichen Klappen verzichtet werden; und es braucht zum Abwiegen des Textilguts nicht mehr der gesamte Füllkasten mitgewogen zu werden.

    [0007] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Boden des Füllkastens ortsfest bzw. feststehend ausgebildet. Vom Boden können daher keine Verwirbelungsvorgänge beim Entleeren des Füllkastens mehr ausgehen. Außerdem kann der feststehende Boden einer Waage zugeordnet werden. Er dient dann gewissermaßen als Waageteller. Beim Wiegen des Textilguts geht nur noch das Gewicht des Bodens in das Wiegeergebnis ein; nicht aber der hiervon abgetrennte und erheblich schwerere Kastenrahmen. Dadurch wird beim Wiegevorgang der Anteil des im wesentlichen nur auf den Boden des Füllkastens entfallenden Taragewichts im Vergleich zum Gewicht des abzuwiegenden Textilguts geringer als beim Stand der Technik, wo der gesamte Füllkasten, also Boden und Kasten, in das Taragewicht eingehen.

    [0008] Nach einem weiteren, wesentlichen Merkmal der Erfindung ist der Kastenrahmen relativ beweglich zum (ortsfesten) Boden ausgebildet. Vorzugsweise ist der Kastenrahmen über dem Boden hin- und herbeweglich. Durch die Bewegung des Kastenrahmens gegenüber dem stillstehenden Boden wird dem Kastenrahmen gewissermaßen der Boden entzogen. Die Unterseite des Kastenrahmens wird dadurch geöffnet zum Entleeren desselben. Wegen des dabei stillstehenden Bodens kommt es nicht mehr zu Luftverwirbelungen, wodurch das leichte, flockige oder faserige Textilgut exakt nach unten wegfällt auf den zur Krempel oder Speiser gerichteten Zuführförderer.

    [0009] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist dem Kastenrahmen ein mit einer Parallelführung versehener Linearantrieb zugeordnet. Die Parallelführung dient dazu, den üblicherweise länglichen Kastenrahmen exakt und verkantungsfrei quer zu seiner größeren Längserstreckungsrichtung zu verschieben. Zweckmäßigerweise verfügt die Parallelführung über zwei gegenüberliegenden Rändern des Kastenrahmens zugeordnete Führungsmittel, die einerseits mit der jeweiligen Seite des Kastenrahmens und andererseits mit einer Synchronisiereinrichtung verbunden sind. Letzte steht mit beiden Führungsmitteln im getrieblichen Eingriff, wodurch beim Längsverschieben des Kastenrahmens zwangsläufig beide Führungsmittel den gleichen Weg zurücklegen müssen und dabei den Kastenrahmen führen.

    [0010] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist dem Füllkasten ein Vorfüllorgan zugeordnet. Dieses ist bereits mit Textilgut beschickbar, während der Füllkasten zum Entleeren des darin befindlichen Textilguts gegenüber dem Boden hin- und herverfahren wird. Wenn der leere Füllkasten wieder über den Boden gefahren ist, wird das während des Entleerens des Füllkastens im Vorfüllorgan angesammelte Textilgut vom Vorfüllorgan in den Füllkasten überführt. Dadurch ist eine kontinuierliche Zufuhr von Textilgut zur Vorrichtung möglich, weil in der Zeit, in der der Füllkasten entleert wird das Vorspeiseorgan als Zwischenspeicher bzw. Puffer dient.

    [0011] Weitere erfindungswesentliche Ausgestaltungen der Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0012] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
    Fig. 1
    eine vereinfacht dargestellte Seitenansicht der Vorrichtung (ohne Linearantriebe),
    Fig. 2
    ein vergrößert dargestellten Ausschnitt aus der Vorrichtung im Bereich eines Füllkastens und eines Vorfüllorgans mit Linearantrieben zum Längsverschieben eines Kastenrahmens und eines Schiebers, und
    Fig. 3
    eine schematische Draufsicht auf den Füllkasten und den Linearantrieb des Füllkastens gem. der Fig. 2.


    [0013] Die hier gezeigte Vorrichtung dient zum Speisen einer in der Zeichnung nicht dargestellten Karde, einer Krempel oder einer ähnlichen Textilverarbeitungsmaschine mit einem Textilgut. Bei diesem Textilgut kann es sich um synthetisches und/oder natürliches Textilfasergut wie zum Beispiel Baumwolle handeln.

    [0014] Die hier gezeigte Vorrichtung verfügt über einen erfindungsgemäßen in besonderer Weise ausgebildeten Füllkasten 10, eine Füllkastenbeschickungseinrichtung 11 und einen Zuführförderer 12. Die Füllkastenbeschickungseinrichtung 11 setzt sich im hier gezeigten Ausführungsbeispiel zusammen aus zwei an schwenkbaren Hebeln 13 im Abstand zueinander veränderlich gelagerten Flügelwalzen 14, einer den Flügelwalzen 14 nachgeordnete Öffnerwalze 15, einem Nadeltuchband 18 und zwei gegenüberliegenden Trumen des oberen Bereichs des Nadeltuchbandes 18 zugeordneten Nadelwalzen, nämlich einer Rückstreichwalze 16 und einer Ausstreichwalze 17. Das zwischen den Flügelwalzen 14 aufgegebene Textilgut gelangt über den Umfang der mit Nadeln versehenen Öffnerwalze 15 und ein Rutschblech 19 in den Bereich des Nadeltuchbandes 18. Von diesem wird es zunächst an der Rückstreichwalze 16 vorbei aufwärts und anschließend an der Austreichwalze 17 vorbei leicht abwärts geneigt zum Füllkasten 10 gefördert. Im Füllkasten 10 wird das Textilgut dosiert, nämlich gewogen. Abgewogene Chargen des Textilguts werden durch ein diskontinuierliches Entleeren des Füllkastens 10 auf den Zuführförderer 12 gegeben (Fig. 1).

    [0015] Der Zuführförderer 12 setzt sich im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem unteren Horizontalförderer 20 und einem schräg gerichteten Keilförderer 21 zusammen. Der im Vergleich zum Horizontalförderer 20 kürzere Keilförderer 21 ist einem in Förderrichtung 22 hintenliegenden Bereich des Horinzontalförderers 20 derart schräg gerichtet zugeordnet, daß die zueinander gerichteten Trume des Horizontalförderers 20 und des Keilförderers 21 einen in Förderrichtung 22 konvergierenden Spalt 23 bilden, durch den das Textilgut der Krempel bzw. Karde zuführbar ist.

    [0016] Der Füllkasten 10, die Füllkastenbeschickungseinrichtung 11 und der Zuführförderer 12 der Vorrichtung sind in einem gemeinsamen Rahmen gelagert, der hier andeutungsweise durch eine Seitenwand 24 (Fig. 1) dargestellt ist. Die gesamte Vorrichtung, nämlich der Rahmen, ist im gezeigten Ausführungsbeispiel auf den den Seitenwänden 24 gelagerten Rädern 25 angeordnet zum Verschieben der gesamten Vorrichtung auf vorzugsweise Laufschienen 26.

    [0017] Der Füllkasten 10 ist erfindungsgemäß zweiteilig ausgebildet. Er setzt sich zusammen aus einem ebenen, plattenförmigen Boden 27 und einem Kastenrahmen 28. Letzterer ist gebildet aus einer länglichen Vorderwand 29, einer dieser gegenüberliegenden (länglichen) Rückwand 30 und zwei die Vorderwand 29 und die Rückwand 30 verbindende, parallele Seitenwände 31. Die Seitenwände 31 verlaufen senkrecht. Demgegenüber sind die Vorderwand 28 und die Rückwand 30 leicht gegensinnig geneigt, derart, daß sie zum horizontalen Boden 27 divergieren (Fig. 1).

    [0018] Der Kastenrahmen 28 ist so über dem Boden 27 angeordnet, daß der untere Rand 32 des Kastenrahmens 28 die Oberseite 33 des Bodens 27 nicht berührt, aber ein dadurch zwischen dem unteren Rand 32 und der Oberseite 33 entstehender Spalt 34 nur so klein ist, daß der Boden 27 die untere Öffnung des Kastenrahmens 28 zuverlässig verschließt, so daß kein Textilgut aus dem Spalt 34 austreten kann.

    [0019] Unterhalb des Bodens 27 ist eine Waage 36 angeordnet. Der in einer horizontalen Ebene liegende Boden 27 dient demgemäß als Waageteller für die Waage 36. Bei der Waage 36 kann es sich um eine handelsübliche elektronische Wiegezelle handeln. Der Boden 27 ist auf der fest mit dem Gehäuse der Vorrichtung verbundenen Waage 36 ortsunveränderlich gelagert.

    [0020] Gegenüber dem ortsunveränderlichen Boden 27 ist der Kastenrahmen 28 relativ beweglich. Er ist in Richtung des horizontalen Doppelpfeils 35 linear hin- und herbeweglich. In einer hier dargestellten Ausgangsstellung (Fig. 1) befindet sich der Kastenrahmen 28 vollständig über dem Boden 27, so daß dieser die untere Öffnung des Kastenrahmens 28 verschließt. In dieser Stellung wird der Füllkasten 10 mit Textilgut gefüllt und die eingefüllte Textilgutmenge von der Waage 36 abgewogen. Ist der Füllkasten 10 mit der gewünschten Textilgutmenge befüllt, wird er zur Seite gefahren in die gestrichelt dargestellte Entleerungsposition (in der Fig. 1 nach links). In dieser befindet sich der Kastenrahmen 28 so weit neben dem Boden 27, daß die untere Öffnung des Kastenrahmens 28 vollständig offen ist zum Abwerfen einer abgewogenen Textilgutcharge auf den darunter sich befindenden Horizontalförderer 20. Nach diesem Entleerungsvorgang wird der Kastenrahmen 28 durch ein entgegengesetztes Verfahren (in der Fig. 1 nach rechts) in die Ausgangsstellung über dem Boden 27 zum erneuten Befüllen des Füllkastens 10 gebracht.

    [0021] Das Hin- und Herbewegen des Kastenrahmens 28 in Richtung des Doppelpfeils 35 erfolgt durch zwei gegenüberliegenden Seitenwänden 31 des Kastenrahmens 28 zugeordnete und hiermit entsprechend verbundene Linearantriebe, bei denen es sich hier um kolbenstangenlose Zylinder 37 handelt (Fig. 2). Es können aber auch Druckmittelzylinder oder Spindelantriebe Verwendung finden.

    [0022] Der Kastenrahmen 28 ist ferner mit einer Parallelführung aus zwei Führungsmitteln 38 versehen. Jedes der gleich ausgebildeten Führungsmittel 38 ist einer Seitenwand 31 des Kastenrahmens 28 zugeordnet (Fig. 2 und 3). Jedes Führungsmittel 38 besteht aus einem Zahnriemen 39, der endlos umlaufend um zwei mit Abstand voneinander angeordnete Zahnriemenscheiben 40 und 41 geführt ist. Die Zahnriemenscheiben 40 und 41 sind nicht angetrieben. Mit jeweils einer Zahnriemenscheibe 40 sind die Führungsmittel 38 miteinander verbunden, und zwar durch eine Synchronisationswelle 42 (Fig. 3). Auf dieser sind die Zahnriemenscheiben 40 unverdrehbar angeordnet. Des weiteren ist jeder Zahnriemen 39 im Bereich seines Untertrums fest mit einer ihm zugerichteten Seitenwand 31 des Kastenrahmens 28 verbunden durch einen Befestigungswinkel 49 (Fig. 3). Wird nun durch die kolbenstangenlosen Zylinder 37 der Kastenrahmen 28 verschoben, werden die Zahnriemen 39 mitbewegt. Wegen ihres formschlüssigen Eingriffs in die Zahnriemenscheiben 40 und die Verbindung derselben durch die Synchronisationswelle 42 können die Zahnriemen 39 sich nur gleichmäßig (sychron) bewegen. Dadurch wird gewährleistet, daß der lange Kastenrahmen 28 sich verkantungsfrei in Richtung des Doppelpfeils 35 hin- und herbewegen läßt und gegebenenfalls nur ein Linearantrieb erforderlich ist.

    [0023] Es ist ein alternativer Antrieb denkbar, bei dem die Zahnriemen 39 durch Ketten ersetzt sind. Auch ist es möglich, die kolbenstangenlosen Zylinder 37 zu ersetzen durch einen direkten Antrieb der Synchronisationswelle 42, indem beispielsweise auf ein Ende derselben ein Motor, insbesondere ein Getriebemotor, aufgesetzt ist.

    [0024] Oberhalb des Füllkastens 10 befindet sich ein Vorfüllorgan 43. Dieses setzt sich zusammen aus einem Vorfülltrichter 44 und einem Schieber 45. Der Schieber 45 befindet sich zwischen einem unteren Rand 46 des Vorfülltrichters 44 und einem oberen Rand 47 des Kastenrahmens 28. Der Schieber 45 ist wie der Kastenrahmen 28 in Richtung des Doppelpfeils 48 hin- und herbewegbar. In einer in der Zeichnung (Fig. 1) gezeigten Ausgangsstellung verschließt der Schieber 45 die durch den unteren Rand 46 begrenzte Öffnung des Vorfülltrichters 44. In einer entgegengesetzten Öffnungsstellung (strichliniert in der Fig. 1 dargestellt) gibt der Schieber 45 die untere Öffnung des Vorfülltrichters 44 vollständig frei. Die Hin- und Herbewegung des Schiebers 45 erfolgt durch einen eigenen Linearantrieb mit einer Parallelführung. Sowohl der Antrieb als auch die Parallelführung sind hier wie beim Kastenrahmen 28 ausgebildet.

    [0025] Der Schieber 45 wird in Abhängigkeit von der jeweiligen Position des Kastenrahmens 28 gesteuert. Ist der Füllvorgang des Füllkastens 10 abgeschlossen, wird der Schieber 45 unter die Öffnung des Vorfülltrichters 44 gefahren (Fig. 1). Die untere Öffnung des Vorfülltrichters 44 ist dadurch geschlossen. Bei weiterhin angetriebener Füllkastenbeschickungseinrichtung 11 gelangt dadurch weiterhin Textilgut in den Vorfülltrichter 44. Es wird hierin so lange gesammelt, bis der Füllkasten 10 durch Verfahren des Kastenrahmens 28 in die Entleerungsposition geleert und in seine Ausgangsposition über dem Boden 27 zurückgekehrt ist (Fig. 1). Hiernach wird der Schieber 45 zur Seite gefahren in seine Öffnungsstellung. Dadurch wird die untere Öffnung des Vorfülltrichters 44 freigegeben, wodurch das in diesen vorab eingefüllte Textilgut in den Füllkasten 10 gelangt. Bei weiterer Zufuhr von Textilgut durch die Füllkastenbeschickungseinrichtung 11 erfolgt ein weiteres direktes Beschicken des Füllkastens 10. Ist ein bestimmtes, an der Waage 36 einstellbares Gewicht erreicht, gibt die Waage 36 ein Steuersignal an den Antrieb des Schiebers 45. Dieser wird dann unter die Öffnung des Vorfülltrichters 44 gefahren (Fig. 1), wodurch die Zufuhr von weiterem Textilgut zum Füllkasten 10 unterbrochen und dieser bei weiterer Beschickung des Vorfüllorgans 43 mit Textilgut entleert wird.

    [0026] Die vorstehend beschriebenen Vorgänge laufen nacheinander ab, wodurch bei kontinuierlich laufendem Antrieb der Füllkastenbeschickungseinrichtung 11 chargenweise Textilgut mit einem bestimmten Gewicht auf den Horizontalförderer 20 aufgegeben und von diesem eine Karde, Krempel oder eine sonstige Textilmaschine mit Textilgut gespeist wird.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Speisen einer Krempel, Karde oder dergleichen mit einem vorzugsweise faserigen oder flockigen Textilgut (Baumwolle etc.), mit einem Füllkasten zum Dosieren des der Krempel, Karde oder dergleichen zuzuführenden Textilgutes, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllkasten (10) einen von einem Kastenrahmen (28) getrennten Boden (27) aufweist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (27) ortsfest bzw. feststehend ausgebildet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (27) mit einer Waage (36) zur Bildung eines Waagetellers verbunden ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (27) ebenflächig bzw. plattenförmig ausgebildet ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kastenrahmen (28) zum Boden (27) relativ beweglich ist, vorzugsweise über dem Boden (27) linear hin- und herverschiebbar ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kastenrahmen (28) parallel zum Boden (27) längsverschieblich ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kastenrahmen (28) derart gegenüber dem Boden (27) verschiebbar ist, daß in einer Ausgangsstellung der Boden (27) eine untere Öffnung des Kastenrahmens (28) vollständig abdeckt und in einer der Ausgangsstellung gegenüberliegenden Entleerungsstellung der Kastenrahmen (28) sich neben dem Boden (27) befindet, wobei die untere Öffnung des Kastenrahmens (28) vom Boden (27) vollständig freigegeben ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschieben des Kastenrahmens (28) dem Kastenrahmen (28) mindestens ein Linearantrieb und/oder mindestens eine Parallelführung zugeordnet ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Parallelführung zwei synchron laufend aneinandergekoppelte Führungsmittel (38) aufweist, die gegenüberliegen Wandung vorzugsweise gegenüberliegenden Seitenwänden (31) des Kastenrahmens (28) zugeordnet sind.
     
    10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Füllkasten (10) ein Vorfüllorgan (43) zugeordnet ist, das vorzugsweise oberhalb des Füllkastens (10) angeordnet ist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorfüllorgan (43) aus einem Vorfülltrichter (44) und einem Schieber (45) gebildet ist, wobei durch den Schieber (45) eine untere Öffnung des Vorfülltrichters (44) verschließbar ist, indem der Schieber (45) insbesondere zwischen der unteren Öffnung des Vorfülltrichters (44) und einer oberen Öffnung des Füllkastens (10) bzw. Kastenrahmens (28) hin- und herbewegbar angeordnet ist.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (45) derart bewegbar ist, daß bei vollständig über dem Boden (27) sich befindendem Kastenrahmen (28) die untere Öffnung des Vorfülltrichters (44) vom Schieber (45) freigegeben ist und beim Erreichen eines bestimmten Gewichts des Füllkastens (10) mit dem darin eingefüllten Textilgut der Schieber (45) die untere Öffnung des Vorfülltrichters (44) verschließt.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht