[0001] Die Erfindung betrifft eine Abstützung eines Schienenfahrzeugs auf einem Drehgestell,
mit zwei je auf einer Seite des Drehgestells angeordneten, vertikale und horizontale
Relativbewegungen aufnehmenden Stützeinrichtungen, welche je mindestens ein Federelement
und mindestens einen Federteller sowie mindestens ein längliches, in der Draufsicht
im wesentlichen rechteckförmiges Tragstück aus einem gummielastischen Material enthalten,
welches Tragstück mit quer zur Fahrzeug-Längsrichtung orientierten langen Seiten angeordnet
ist und über welches sich der Federteller gegen den benachbarten Fahrzeugteil - Kasten
bzw. Drehgestell - in Fahrzeug-Längsrichtung und in Fahrzeug-Querrichtung neigbar
abstützt.
[0002] Eine derartige Kastenabstützung ist aus der CH-PS 672 100 (P.6078) bekannt. Die durch
die vertikalen Stützkräfte der belasteten Federelemente vorgespannten schienenartigen
Tragstücke gestatten je relativ starke Neigungen des Federtellers gegenüber dem benachbarten
Fahrzeugteil - Kasten bzw. Drehgestell - in Fahrzeug-Längsrichtung, und entsprechend
geringere Neigungen des Federtellers in Fahrzeug-Querrichtung. Beim Durchfahren von
Kurven werden durch die Ausdrehbewegungen des Drehgestells gegenüber dem Kasten die
Stützeinrichtungen je sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung ausgelenkt.
Dabei ist das Verhältnis zwischen den in Fahrzeug-Längsrichtung und in Fahrzeug-Querrichtung
wirksamen, unterschiedlichen horizontalen Federkonstanten jeder der Stützeinrichtungen
durch das Verhältnis zwischen der Breite und der Länge des zugehörigen Tragstücks
beeinflussbar. Durch die bei der bekannten Abstützung verwendeten Tragstücke von in
der Draufsicht schmaler Rechteckform können somit die durch die Verformung der Tragstücke
ausgeübten, den Neigungen der Federteller in Fahrzeug-Querrichtung entgegenwirkenden
Rückstellmomente um ein Mehrfaches grösser sein als die entsprechenden, den Neigungen
der Federteller in Fahrzeug-Längsrichtung entgegenwirkenden Rückstellmomente.
[0003] Für Schienenfahrzeuge bisheriger Ausführung, bei denen beim Durchfahren von Kurven
Querbeschleunigungen des Fahrzeugkastens von z.B. bis 0,8 m/sec² in der Gleisebene
üblich sind, lässt sich die Ausdrehsteifigkeit (Längssteifigkeit) der bekannten Abstützung
ohne nennenswerte Beeinflussung der Quersteifigkeit und der vertikalen Steifigkeit
innerhalb eines relativ weiten Bereichs optimieren. Die bekannte Kastenabstützung
ist jedoch weniger geeignet für ein Triebfahrzeug, welches zum Befahren von Kurven
mit einer gegenüber bisher wesentlich erhöhten Geschwindigkeit und damit für eine
entsprechend, z.B. etwa um einen Faktor 2 bis 3, erhöhte freie Querbeschleunigung
des Fahrzeugkastens ausgelegt ist, da die jeweils auftretenden grossen Querauslenkungen
des Fahrzeugkastens gegenüber dem Drehgestell durch die in Querrichtung relativ weichen
Federelemente nicht auf ein zulässiges Mass begrenzt werden können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere in dieser Hinsicht weiter
entwickelte, verbesserte Kastenabstützung der eingangs genannten Art zu schaffen,
welche bei Geradeausfahrt eine weiche Querabstimmung der Federung gestattet und durch
welche zugleich beim Auftreten hoher Querbeschleunigungen bei schneller Kurvenfahrt
die Querauslenkung des Fahrzeugkastens gegenüber dem Drehgestell auf einen vorbestimmten,
insbesondere für die Einhaltung des Lichtraumprofils erforderlichen Wert begrenzt
wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass mindestens eine der Stützeinrichtungen
eine innerhalb des Federelementes angeordnete, mit dem Federteller verbundene, teleskopartige
Führungseinrichtung enthält, welche einen mit dem einen Fahrzeugsteil gekoppelten,
dornartigen Führungsteil und einen mit dem anderen Fahrzeugteil gekoppelten, vom Federelement
mit einem äusseren Spiel umgebenen, hülsenartigen Anschlagteil aufweist, der den Führungsteil
mit einem inneren Spiel umgibt, welches entsprechende, zumindest in Fahrzeug-Querrichtung
je auf ein vorbestimmtes Höchstmass begrenzte horizontale Relativbewegungen des Anschlagteils
und des Führungsteils zulässt.
[0006] Durch die erfindungsgemässe Ausbildung der Abstützung wird eine progressive Federcharakteristik
der Stützeinrichtungen in Querrichtung erzielt, wobei in einem unteren Bereich der
Querauslenkung, welcher etwa einem bei bisherigen Ausführungen üblichen Bereich der
freien Querbeschleunigung von z.B. 0,8 bis 1,0 m/sec² entspricht, im wesentlichen
die Quersteifigkeit der Federelemente wirksam ist, während bei einer weiteren Querauslenkung
die innerhalb der Federelemente angeordneten Anschlagteile je mit dem entsprechenden
Führungsteil zusammenwirken und die relativ hohe Steifigkeit der länglichen Tragstücke
in Fahrzeug-Querrichtung zur Wirkung kommt, wobei über die Führungseinrichtungen entsprechende
Rückstellkräfte auf den Fahrzeugkasten ausgeübt werden. Dadurch wird erreicht, dass
die bei Kurvenfahrt auftretenden seitlichen Ausschläge des Fahrzeugkastens auch unter
extremen Betriebsbedingungen, etwa bei gleichzeitiger Einwirkung von Gleislagefehlern,
innerhalb eines vorbestimmten, durch Anschläge am Fahrzeugkasten und am Drehgestell
begrenzten Bereichs durch die Stützeinrichtungen elastisch aufgenommen werden.
[0007] In den abhängigen Patentansprüchen sind Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes
angegeben.
[0008] Durch die Ausführung nach Anspruch 2 wird eine in Fahrzeug-Längsrichtung weiche Abstützung
erzielt, die eine im wesentlichen reaktions- und verschleissfreie Ausdrehung des Drehgestells
gegenüber dem Kasten zulässt und die eine zwangläufige Koppelung der Federelemente
der jeweiligen Stützeinrichtung und damit eine gleichmässige Verteilung der Stützkräfte
ermöglicht.
[0009] Durch die Ausführung nach Anspruch 3 können Wankbewegungen des Kastens um seine Längsachse
klein gehalten und ohne zusätzliche Wankstütze von den Stützeinrichtungen übernommen
werden, so dass auch bei Kurvenfahrt mit höherer als bisher üblicher Geschwindigkeit,
z.B. mit über 100 km/h in einer Kurve mit einem Radius R = 300 m, der Kasten sicher
innerhalb des Lichtraumprofils gehalten wird und der Stromabnehmer im Bereich des
Fahrdrahts verbleibt.
[0010] Weitere Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von
in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen nach der Erfindung,
in Verbindung mit den Patentansprüchen. Es zeigen:
Fig. 1 ein mit einer erfindungsgemässen Abstützung versehenes Schienenfahrzeug in
einer Teilansicht mit Teilschnitt;
Fig. 2 das Schienenfahrzeug im Horizontalschnitt II-II aus der Fig. 1;
Fig. 3 eine Einzelheit der Abstützung in einem Teilquerschnitt entsprechend der Linie
III-III in Fig. 1;
Fig. 4 ein Diagramm mit einer Federkennlinie;
Fig. 5 eine Einzelheit einer Abstützung nach einer abgewandelten Ausführungsform,
in einem der Fig. 3 entsprechenden Teilquerschnitt;
Fig. 6 den Horizontalschnitt VI-VI aus der Fig. 5;
Fig. 6a, 6b, 6c entsprechende Horizontalschnitte von weiteren Abstützungen, je in
einer anderen Ausführungsform.
[0011] Das dargestellte Schienenfahrzeug, z.B. eine Lokomotive für Fahrgeschwindigkeiten
von über 200 km/h bei Geradeausfahrt, und ausgelegt für das Durchfahren von Kurven
mit erhöhter Geschwindigkeit, enthält einen Fahrzeugkasten 1 und zwei Drehgestelle
2, von denen nur eines dargestellt ist. Jedes Drehgestell 2 enthält einen Drehgestellrahmen
mit Längsträgern 3, auf denen der Kasten 1 über seitliche Stützeinrichtungen 4 abgestützt
ist. Der Drehgestellrahmen ist in bekannter Weise über nicht dargestellte Primärfedern
auf den Achsen zweier Radsätze 5 abgestützt und über eine nicht dargestellte Einrichtung
zur Uebertragung der Zug- und Bremskräfte, z.B. eine bekannte Tiefzugvorrichtung,
mit dem Kasten 1 um eine Hochachse Z drehbar verbunden. Die Radsätze 5 sind mit am
Drehgestellrahmen befestigten, nicht dargestellten Antriebsmotoren gekuppelt.
[0012] Jede der Stützeinrichtungen 4 enthält zwei seitlich auslenkbare Federelemente 6 und
6a, darstellungsgemäss in Form von ("Flexicoil"-)Schraubenfedern, welche im Bereich
der Quermittelebene des Drehgestells 2 zwischen zwei Federtellern 7 über dem Längsträger
3 bzw. einer von diesem nach innen abstehenden Konsole 3a angeordnet sind. Die inneren
Federelemente 6a können auch an einem die Längsträger 3 verbindenden Querträger angeordnet
sein. Die Stützeinrichtungen 4 enthalten ferner je zwei Paar längliche, darstellungsgemäss
schienenartige Tragstücke 8 aus Gummi oder einem entsprechenden gummiartigen Material,
welche je zwischen dem Federteller 7 und dem benachbarten Fahrzeugteil - dem Kasten
1 bzw. dem Drehgestell 2 - querliegend angeordnet sind und über welche die Federteller
7 in Fahrzeug-Längsrichtung X und in Fahrzeug-Querrichtung Y neigbar abgestützt sind.
Entsprechende Tragstücke 8 können auch durch schienenartig angeordnete Teilstücke
gebildet sein. Die Tragstücke 8, die je in Form eines in der Draufsicht schmalen Rechtecks
ausgeführt sind, können darstellungsgemäss je mit zwei an ihrer oberen und ihrer unteren
Stützfläche anvulkanisierten oder angeklebten metallischen Versteifungsplatten 10
versehen sein.
[0013] Mindestens eine, darstellungsgemäss jede der Stützeinrichtungen 4 enthält eine innerhalb
eines der Federelemente 6 und 6a, darstellungsgemäss des äusseren Federelementes 6,
angeordnete teleskopartige Führungseinrichtung 11, welche einen mit dem einen Federteller
7 biegesteif verbundenen hülsenartigen Anschlagteil 12 und einen in diesen einführbaren,
mit dem anderen Federteller 7 biegesteif verbundenen, dornartigen Führungsteil 13
enthält. Die Enden des Federelementes 6 sind durch den Anschlagteil 12 und den Führungsteil
13 zentriert, welche Teile mit einander entgegengerichteten, sich verjüngenden Endpartien
12a bzw. 13a ausgeführt sind, die sich auf der halben Höhe des durch den Kasten 1
belasteten Federelementes 6 in einem mittleren Höhenabschnitt V überlappen. Entsprechend
umgibt das Federelement 6 den Anschlagteil 12 mit einem gegen dessen Endpartie 12a
hin zunehmenden radialen äusseren Spiel A, welches entsprechende Relativbewegungen
des Anschlagteils 12 und des Federelementes 6, insbesondere die beim Ausdrehen des
Drehgestells 2 auftretenden S-förmigen Verformungen des Federelementes 6, zulässt.
[0014] Die Endpartie 12a umgibt die Endpartie 13a des Führungsteils 13 mit einem radialen
inneren Spiel B, welches entsprechende anschlagfreie Relativbewegungen dieser Endpartien
12a und 13a, insbesondere die beim Durchfahren von Kurven auftretende Querverschiebung
des Kastens 1 gegenüber dem Drehgestell 2 nach der Aussenseite der Kurve, bis zu einem
vorbestimmten Maximalwert der Querbeschleunigung von z.B. 0,8 bis 1 m/sec² zulässt.
Innerhalb dieses vorbestimmten Bereichs der Querbeschleunigung ist im wesentlichen
die Quersteifigkeit der Federelemente 6 und 6a sowie - in Serie dazu - der Tragstücke
8 wirksam. Die Enden der Federelemente 6a sind je durch einen mit dem betreffenden
Federteller 7 biegesteif verbundenen Einsatzteil 14 zentriert. Beim Ueberschreiten
des vorbestimmten Wertes der Querkraft, etwa beim Durchfahren von Kurven mit grosser
Geschwindigkeit, wird die Führungseinrichtung 11 wirksam, indem der Anschlagteil 12
an den Führungsteil 13 anschlägt, so dass bei weiterer Querauslenkung des Kastens
1 ausschliesslich die Federsteifigkeit der dabei entsprechend keilförmig, nach der
Aussenseite der Kurve hin konvergierend, verformten, in Fahrzeug-Querrichtung Y relativ
steifen Tragstücke 8 zur Wirkung kommt.
[0015] Das Diagramm nach Fig. 4 zeigt den Verlauf einer durch eine durchgehende Linie dargestellten
Federkennlinie K der in beschriebener Weise ausgeführten, erfindungsgemässen Stützeinrichtung
4 bei deren Belastung in Fahrzeug-Querrichtung Y, wobei über der Querauslenkung s
die in Querrichtung Y wirksame Rückstellkraft F aufgetragen ist. Das Diagramm zeigt
ferner drei gestrichelt dargestellte Federkennlinien K1, K2 und K3 der den beiden
Enden der Federelemente 6 und 6a zugeordneten und mit diesen jeweils in Serie ausgelenkten
Tragstücke 8, wobei die Kennlinie K1 dem durch Schubbeanspruchung eines Tragstücks
8 verursachten Anteil D1 an der Querauslenkung entspricht. Die Kennlinie D2 entspricht
der Summe der Anteile D1 und D2 der beiden Tragstücke 8, während die Kennlinie K3
der Summe der Schubsteifigkeiten (Anteile D1 und D2) und dem durch die keilförmige
Verformung dieser in Fahrzeug-Querrichtung Y entsprechend steifen Tragstücke 8 verursachten
Anteil E an der gesamten Querauslenkung der Stützeinrichtung 4 entspricht. Die gesamte
Querauslenkung der Stützeinrichtung 4 setzt sich somit aus den einzelnen Anteilen
D1, D2 und E sowie einem durch das innere Spiel B bestimmten Anteil zusammen, welcher
der durch die Führungseinrichtung 11 begrenzten Auslenkung der Federelemente 6 und
6a entspricht.
[0016] Wie aus dem Diagramm hervorgeht, wird auf diese Weise eine progressive Federcharakteristik
der Stützeinrichtung 4 in Querrichtung Y erzielt, welche bei Geradeausfahrt und bei
langsamer Kurvenfahrt bis zu einer durch das innere Spiel B begrenzten Auslenkung
S1 eine durch die Quersteifigkeit der Federelemente 6, 6a und der Tragstücke 8 bestimmte,
relativ weiche Federung gewährleistet. Bei schneller Kurvenfahrt, wenn die Anschlagteile
12 mit den Führungsteilen 13 zusammentreffen, wird eine ausschliesslich durch die
Quersteifigkeit der Tragstücke 8 bestimmte, entsprechend härtere Federung des Kastens
1 in Querrichtung Y erzielt, so dass auch bei einer hohen Querbeschleunigung von z.B.
1,8 m/sec² die Querauslenkung des Kastens 1 gegenüber dem Drehgestell 2 innerhalb
eines vorbestimmten Auslenkbereichs C gehalten wird, wobei die maximale Querauslenkung
S2 durch am Kasten 1 und am Drehgestell 2, darstellungsgemäss an dessen Längsträger
3, vorgesehene Anschläge 17 bzw. 18 begrenzt sein kann.
[0017] Eine progressive Federcharakteristik in Querrichtung Y könnte auch durch eine Ausführung
mit elastisch ausgebildeten Queranschlägen zwischen dem Kasten 1 und dem Drehgestell
2, z.B. durch zwischen den vorstehend beschriebenen Anschlägen 17 und 18 angeordnete,
nicht dargestellte Gummipuffer, erzielt werden. Eine derartige Einrichtung hätte jedoch
den Nachteil, dass, insbesondere beim Befahren von engen Kurven, durch die Ausdrehbewegung
des Drehgestells 2 um die Hochachse Z sowie durch translatorische Längsbewegungen
des Drehgestells 2, z.B. unter Zugkraft, sehr grosse Relativbewegungen in Fahrzeug-Längsrichtung
X an den betreffenden Queranschlägen 17 und 18 resultieren. Dadurch können Verschleiss-
und Dauerfestigkeitsprobleme an den Gummipuffern auftreten und unerwünschte, die Ausdreh-
und Längsbewegungen des Drehgestells 2 hemmende Reibkräfte entstehen.
[0018] Durch die erfindungsgemäss ausgebildeten Stützeinrichtungen 4 werden diese Nachteile
weitgehend vermieden. Inbesondere kann jeweils der innerhalb des Federelements 6 angeordnete
hülsenartige Anschlagteil 12 - oder der Führungsteil 11 - aus einem harten, verschleissfesten
Material ausgeführt sein, da die Elastizität der Stützeinrichtungen 4 in Querrichtung
Y nicht durch die Anschläge selbst, sondern durch die den Federenden zugeordneten
Tragstücke 8 erzielt wird.
[0019] Die Stützeinrichtungen 4 können darstellungsgemäss in einer relativ hohen Einbaulage
angeordnet sein, so dass der im Höhenabschnitt V sich einstellende Ueberlappungsbereich
des Anschlagteils 12 und des Führungsteils 13 etwa auf der Höhe des Schwerpunkts des
Kastens 1 liegt. Entsprechend können Wankbewegungen des Kastens 1 um seine Längsachse
klein gehalten und ohne zusätzliche Wankstütze durch die Stützeinrichtungen 4 aufgenommen
werden.
[0020] Die Anschlagteile 12 können darstellungsgemäss je mit einer den Ueberlappungsbereich
begrenzenden Stützpartie in Form einer Zwischenwand 15 ausgeführt sein, welche beim
Ueberschreiten einer vorbestimmten maximalen Ueberlappung, etwa beim Bruch eines der
Federelemente 6, 6a, ein Aufsetzen des Anschlagteils 12 auf den Führungsteil 13 ermöglicht.
[0021] Nach einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung kann mindestens eine der zusammenwirkenden
Endpartien jeder Führungseinrichtung 11, gemäss Fig. 5 die Endpartie 13a, ein beweglich
angeordnetes Kontaktstück enthalten, welches beim dargestellten Beispiel durch einen
Ring aus einem verschleissfesten Material gebildet ist, der auf einem am Führungsteil
13 angebrachten ringförmigen Zwischenstück 22 aus Gummi oder einem entsprechenden
Material gelagert ist. Entsprechend wird ein federnder Anschlag zwischen dem Führungsteil
13 und dem Anschlagteil 12 erzielt. Es versteht sich, dass auch der Anschlagteil 12
mit einem entsprechenden, federnd gelagerten Kontaktstück versehen sein kann.
[0022] Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungen sind der Anschlagteil 12 und der Führungsteil
13, wie in Fig. 6 dargestellt, mit kreiszylindrischen Endpartien 12a und 13a ausgeführt,
welche in ihren der Geradeausfahrt des Fahrzeugs entsprechenden Grundstellungen mit
einem radialen Spiel B zueinander angeordnet sind, das in Fahrzeug-Querrichtung Y
und Längsrichtung X gleich grosse anschlagfreie Relativbewegungen der beiden Teile
zulässt. Bei Abstützungen für Schienenfahrzeuge, die zum Befahren enger Kurven ausgelegt
sind, kann gemäss Fig. 6a die Endpartie 12a mit einer langlochförmigen Aussparung
24 ausgeführt sein, welche die andere Endpartie 13a in Fahrzeug-Querrichtung Y je
mit dem vorbestimmten Spiel B und in Längsrichtung X je mit einem grösseren Spiel
B1 umgibt, welches entsprechend grössere Relativbewegungen des Anschlagteils 12 und
des Führungsteils 13 in Längsrichtung X, und damit auch in engen Kurven anschlagfreie,
von der Begrenzung der Querausschläge unabhängige Ausdrehbewegungen des Drehgestells
2 gegenüber dem Kasten 1 zulässt.
[0023] Entsprechend der Darstellung nach Fig. 6b kann eine entsprechende Aussparung 24 im
Anschlagteil 12a in Querrichtung Y durch zwei je um einen Radius R1 bzw. R2 konzentrisch
zur Hochachse Z des Drehgestells 2 gekrümmte Seitenflächen 24a und 24b begrenzt sein,
welche kulissenartige Führungsbahnen für die Endpartie 13a bilden und damit auch bei
starken Ausdrehbewegungen des Drehgestells 2 eine weitgehend stossfreie, verschleissarme
Führung des Führungsteils 13 ermöglichen.
[0024] Es sind auch Ausführungen mit beliebig anderen geeigneten, nicht dargestellten Kulissenformen
möglich, z.B. mit Führungsbahnen, welche bei kleiner werdendem Kurvenradius, d.h.
bei grösser werdendem Ausdrehwinkel des Drehgestells 2 um seine Hochachse Z, den Führungsteil
13 mit einem bei zunehmendem Ausdrehwinkel entsprechend abnehmenden Spiel B umgeben,
welches nur entsprechend reduzierte Querausschläge zulässt.
[0025] Gemäss Fig. 6c kann auch die Endpartie 13a des Führungsteils 13 mit einem ovalen
Querschnitt ausgeführt und in der kreiszylindrischen Endpartie 12a des Anschlagteils
12 mit in Querrichtung Y verlaufender Längsachse angeordnet sein. Entsprechend ist
auch bei dieser Ausführung das in Längsrichtung X wirksame Spiel B1 zwischen dem Anschlagteil
12 und dem Führungsteil 13 grösser als das in Querrichtung Y wirksame Spiel B.
[0026] Die Tragstücke 8 können in beliebiger Weise, etwa mittels nicht dargestellter Schrauben
oder, wie in Fig. 3 angedeutet, durch am benachbarten Fahrzeugteil - dem Kasten 1
bzw. dem Drehgestell 2 - vorgesehene Anschläge 16 gehalten sein. Nach einer abgewandelten,
nicht dargestellten Ausführungsform können entsprechende Stützeinrichtungen auch je
durch zwei beidseits der Quermittelebene des Drehgestells 2 angeordnete Federelemente
6, 6a gebildet sein, welche, wie z.B. aus der eingangs genannten CH-PS 672 100 bekannt,
mit bezüglich der Quermittelebene schräg gestellten, je gegen die Hochachse Z gerichteten
Längsachsen angeordnet sein können.
[0027] Nach einer weiteren abgewandelten, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung
können die Federelemente 6 und 6a der Stützeinrichtungen 4 auch je mit einem einzigen
Tragstück 8 versehen sein und mit dem diesem abgekehrten Ende über den mit der Führungseinrichtung
11 verbundenen Federteller 7 am Kasten 1 oder am Drehgestell 2 unmittelbar abgestützt
sein. Es ist auch eine Ausführung möglich, bei der die einen Enden der Federelemente
unmittelbar am betreffenden Fahrzeugteil - Kasten 1 bzw. Drehgestell 2 - abgestützt
sind, an dem die zugehörigen Teile 12 bzw. 13 der Führungseinrichtungen 11 befestigt
sind. Ferner sind auch Ausführungen mit lediglich einem Federelement oder mit mehreren,
z.B. drei, Federelementen pro Stützeinrichtung möglich.
1. Abstützung des Kastens (1) eines Schienenfahrzeuges auf einem Drehgestell (2), mit
zwei je auf einer Seite des Drehgestells (2) angeordneten, vertikale und horizontale
Relativbewegungen aufnehmenden Stützeinrichtungen (4), welche je mindestens ein Federelement
(6. 6a) und mindestens einen Federteller (7) sowie mindestens ein längliches, in der
Draufsicht im wesentlichen rechteckförmiges Tragstück (8) aus einem gummielastischen
Material enthalten, welches Tragstück (8) mit quer zur Fahrzeug-Längsrichtung (X)
orientierten langen Seiten angeordnet ist und über welches sich der Federteller (7)
gegen den benachbarten Fahrzeugteil - Kasten (1) bzw. Drehgestell (2) - in Fahrzeug-Längsrichtung
(X) und in Fahrzeug-Querrichtung (Y) neigbar abstützt, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Stützeinrichtungen (4) eine innerhalb des Federelementes
(6) angeordnete, mit dem Federteller (7) verbundene teleskopartige Führungseinrichtung
(11) enthält, welche einen mit dem einen Fahrzeugteil (Drehgestell 2) gekoppelten,
dornartigen Führungsteil (13) und einen mit dem anderen Fahrzeugteil (Kasten 1) gekoppelten,
vom Federelement (6) mit einem äusseren Spiel (A) umgebenen, hülsenartigen Anschlagteil
(12) aufweist, der den Führungsteil (13) mit einem inneren Spiel (B, B1) umgibt, welches
entsprechende, zumindest in Fahrzeug-Querrichtung (Y) je auf ein vorbestimmtes Höchstmass
begrenzte horizontale Relativbewegungen des Anschlagteils (12) und des Führungsteils
(13) zulässt.
2. Abstützung nach Anspruch 1, mit mindestens zwei nebeneinander angeordneten Federelementen
(6 und 6a) pro Stützeinrichtung (4), dadurch gekennzeichnet, dass der Federteller
(7) des einen Federelements (6) als über das benachbarte Federelement (6a) der jeweiligen
Stützeinrichtung (4) sich erstreckender, biegesteifer Bauteil ausgebildet ist.
3. Abstützung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtungen
(4) je zumindest annähernd im Höhenbereich des Schwerpunkts des Kastens (1) angeordnet
sind, und dass der Anschlagteil (12) und der Führungsteil (13) mit einander zugekehrten
Endpartien (12a bzw. 13a) ausgeführt sind, die sich etwa auf der halben Höhe des durch
den Kasten (1) belasteten Federelementes (6) überlappen.
4. Abstützung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Anschlagteil (12) mit einer beim Ueberschreiten eines vorbestimmten maximalen Ueberlappungsbereichs
(V) mit dem Führungsteil (13) auf diesen aufsetzbaren Stützpartie (Zwischenwand 15)
ausgeführt ist.
5. Abstützung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
einer der Teile (Führungsteil 13) der Führungseinrichtung (11) mindestens ein zum
Zusammenwirken mit dem anderen Teil (Anschlagteil 12) bestimmtes Kontaktstück (Ring
21) enthält, welches auf einem Zwischenstück (22) aus einem gummielastischen Material
federnd gelagert ist.