[0001] Die Erfindung betrifft ein geeignetes Regal zur Mono-Entsorgung aus Papierwerkstoff
mit einem Grundkörper aus Faltmaterial, der eine Rückwand und zwei Seitenwände des
Regals ausbildet, und mit Regalböden, die über rechtwinklig zu dem Regalboden verlaufende
Verankerungen an den Seitenwänden gehalten sind, wobei die Verankerungen in entsprechende
Schlitze der mehrlagigen Seitenwände mit sich daran anschließenden Aufnahmen für die
Verankerungen eingreifen, vorzugsweise mit glatt durchgehenden, ungestörten Außenlagen
der mehrlagigen Seitenwände.
[0002] Bei derartigen Regalen ist es besonders vorteilhaft, daß die Außenseite des Regals
glatt durchgeht und ungestört ist. Sie kann also durchgehend mit einem Werbeaufdruck
versehen werden, ohne daß Durchbrüche zur Halterung der Regalstangen oder dgl. optisch
stören.
[0003] Ein derartiges Regal ist schon in der europäischen Patentschrift 346 516 beschrieben.
Die Regalböden werden dort auf Regalstangen aus Holz oder Kunststoff aufgelegt, die
mit Hilfe von auf ihre Enden aufgeschobenen Hülsen mit nach unten weisenden Fortsätzen
aus Kunststoff in den Seitenwänden des Regals verankert werden. Hierzu sind in der
innersten Lage der Seitenwände entsprechende Schlitze vorgesehen, an die sich Aufnahmen
im Inneren der Seitenwand anschließen.
[0004] Nachteilig bei diesem vorbekannten Regal ist es aber, daß es nicht zur Mono-Entsorgung
geeignet ist. Man muß vielmehr beim Entsorgen den Papierwerkstoff von den anderen
Werkstoffen, nämlich Kunststoff und/oder Holz trennen und die getrennten Bestandteile
dann gesondert entsorgen.
[0005] Hier hat schon die deutsche Patentanmeldung P 40 35 341.9 Abhilfe geschaffen, in
der vorgeschlagen wird, die Regalstangen zur Gänze aus Faltmaterial herzustellen,
nämlich aus einem V-Profil, das in eine rechteckige Hülse eingeschoben ist. Aber auch
hier werden die Regalstangen über Hülsen aus Kunststoffmaterial an den Seitenwänden
des eigentlichen Regals verankert, so daß auch ein mit diesen Regalstangen ausgerüstetes
Regal noch nicht zur Mono-Entsorgung geeignet ist.
[0006] Ein Regal mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 1, das also schon
zur Mono-Entsorgung geeignet ist, ist in der deutschen Gebrauchsmusterschrift 87 13
942 beschrieben. Auch dieses bekannte Regal hat glatt durchgehende, ungestörte Außenlagen
der mehrlagigen Seitenwände und es besteht zur Gänze aus Faltmaterial. Die Regalböden
werden dort aus einem Zuschnitt aus Faltermaterial als Krempelböden aufgefaltet, wobei
seitlich an den Zuschnitt Laschen angelenkt sind, die in die entsprechenden Schlitze
in den Seitenwänden des eigentlichen Regals eingesteckt werden. Die Laschen weisen
nach unten. Hieran ist aber zu bemängeln, daß die Regalböden trotz ihrer mehrlagigen
Ausführung nicht hochbelastbar sind. Die Schwachstelle der Belastbarkeit bilden nämlich
die Verankerungen, die dort über die einlagigen Laschen verwirklicht werden.
[0007] Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein Regal
vorzuschlagen, das zur Mono-Entsorgung geeignet ist und das sich insbesondere durch
eine hohe Belastbarkeit auszeichnet, wobei nach Möglichkeit die Außenlagen des Regals,
zumindest der Seitenwände des Regals, ungestört und glatt durchgehend sein sollen.
[0008] Zusammen mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 1 gelingt die Lösung
dieser Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die L-förmig profilierten Verankerungen
von dem zugehörigen Regalboden getrennt ausgebildet sind und aus gepreßter Pappe oder
dergl. bestehen, wobei ein Schenkel des L-Profils, nämlich der Einsteckschenkel, in
die Aufnahme der mehrlagigen Seitenwand eingesteckt ist und der andere Schenkel des
L-Profils, nämlich der Auflageschenkel, als Auflagefläche für den Regalboden dient.
[0009] Der Kern der Erfindung besteht somit in der mehrteiligen Ausführung des eigentlichen
Regalbodens, der von seinen Verankerungen getrennt ist. Dadurch ist es möglich, für
die Verankerungen ein besonders hochbelastbares Material zu wählen, nämlich die L-Profile
aus Preßpappe. Auf die Auflageschenkel dieser Profile wird der eigentliche Regalboden
aufgelegt, der vorzugsweise aus Faltermaterial besteht. Die L-Profile werden aus gepreßter
Pappe oder ähnlichem Material in geeigneter Stärke hergestellt. Hierbei handelt es
sich um vorgefertigte Teile, die einstückig in der L-Form gepreßt werden, so daß auch
keine Schwächungslinien, wie Biegelinien oder Ritzlinien vorhanden sind.
[0010] Die Regalböden können lose auf die Auflageschenkel der L-Profile aufgelegt werden.
Es ist aber auch möglich sie zu arretieren. Hierfür wird es bevorzugt, wenn der Auflageschenkel
nach vorne und/oder hinten über den Einsteckschenkel hinaus verlängert ist, so daß
eine am Regalboden vorgesehene Arretierungslasche von oben in den Spalt zwischen der
Wand und der Verlängerung des Auflageschenkels eingesteckt werden kann. Es sind aber
auch andere Maßnahmen zur Arretierung möglich.
[0011] Während beim eingangs geschilderten Stand der Technik die in die Aufnahmen eingesteckten
Fortsätze an den Regalstangen bzw. an den Regalböden stets nach unten weisen, wird
es bei der vorliegenden Erfindung bevorzugt, wenn sich die Einsteckschenkel sowie
die zugehörigen Aufnahmen in den mehrlagigen Seitenwänden vom zugehörigen Regalboden
aus gesehen nach oben erstrecken. Dadurch trägt man der Tatsache Rechnung, daß die
Seitenwände durch die Schlitze und Aufnahmeräume fühlbar geschwächt sind, insbesondere
weil sich die Schlitze und Aufnahmeräume ja über eine beträchtliche Länge der Seitenwände
erstrecken. Die Auflageschenkel der L-Profile ruhen bei dieser bevorzugten Ausführungsform
somit auf insgesamt ungestörtem Material der mehrlagigen Seitenwände auf, wodurch
die Regalböden fühlbar höher belastet werden können als bei der umgekehrten Anordnung
nach dem eingangs geschilderten Stand der Technik.
[0012] Es wurde bereits erwähnt, daß die L-Profile aus gepreßter Pappe in einer entsprechenden
Stärke bestehen. Um die L-Profile in die Schlitze einführen zu können, wird es daher
bevorzugt, wenn sich die Einsteckschlitze in Einsteckrichtung verbreitern, sofern
die Einsteckschlitze in mehreren der Lagen der mehrlagigen Wände vorgesehen sind.
[0013] Die Belastbarkeit der Regalböden wird ebenfalls erhöht, wenn die Regalböden eine
Kernplatte, ebenfalls aus Papierwerkstoff und vorzugsweise aus Faltermaterial aufweisen,
die mit Faltmaterial umhüllt ist. Durch die Umhüllung aus Faltmaterial wird außerdem
eine glatte, ansprechende Oberfläche der Regalböden geschaffen.
[0014] Die Umhüllung kann außerdem dazu benutzt werden, die Arretierungslaschen an sie anzulenken.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
aus dem sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt:
- Fig. 1 -
- einen Schnitt durch eine der Seitenwände eines erfindungsgemäßen Regals;
- Fig. 2 -
- eine Draufsicht auf die Seitenwand;
- Fig. 3 -
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles A von Fig. 1.
[0016] Zunächst sei anhand von Fig. 1 der grundsätzliche Aufbau der Halterung eines Regalbodens
an einem erfindungsgemäßen Regal erläutert. Hierzu zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch
eine der Seitenwände. Diese besteht aus mehrlagigen Faltmaterial, vorzugsweise Wellpappe,
nämlich einer äußeren Lage 1, deren Außenseite ungestört und glatt durchgehend ist.
Sie wird in der Regel mit einem geeigneten Werbeaufdruck bedruckt. An die äußere Lage
1 schließen sich nach innen eine oder mehrere mittlere Lagen 2, 3, 4 an und daran
eine innere Lage 5.
[0017] In der inneren Lage 5 ist ein Schlitz 6 zum Einführen eines L-Profils angebracht.
Der Schlitz setzt sich in den mittleren Lagen 3, 4 fort, wobei er sich allerdings
in Einsteckrichtung nach oben verbreitert. In der äußersten mittleren Lage, nämlich
in der Lage 2, verbreitert sich der Schlitz zu einer Aufnahme 7.
[0018] Das L-Profil besteht aus einem Auflageschenkel 8 und einem Einsteckschenkel 9. In
der zeichnerisch dargestellten Betriebslage erstreckt sich der Einsteckschenkel 9
lotrecht nach oben weisend in der Aufnahme 7. Es sei erwähnt, daß die Aufnahme auch
an mehreren der mittleren Lagen ausgebildet sein kann, beispielsweise an den Lagen
2,3. Der Auflageschenkel 8 erstreckt sich teilweise in den Schlitzen 6 und ragt aus
den Schlitzen nach innen vor, so daß eine Auflagefläche für den Regalboden 10 ausgebildet
wird. Das L-Profil mit den Schenkeln 8, 9 besteht aus Preßpappe, vorzugsweise aus
einem Preßpappenkern mit einer Umhüllung, die die Oberfläche des Profils glatt macht,
so daß es leicht in Richtung des Pfeiles A in den Schlitz und in die sich daran anschließende
Aufnahme eingesteckt werden kann.
[0019] Fig. 2 zeigt als Draufsicht auf Fig. 1 die vom Auflageschenkel 8 ausgebildete Auflagefläche
11, wobei auch die als Ganzes bei Pos. 12 angedeutete Wand des Regals ersichtlich
ist.
[0020] Fig. 2 zeigt auch, daß der Schenkel 8 nach vorne verlängert ist, so daß zwischen
der Verlängerung 13 und der Wand 12 ein Spalt 14 ausgebildet wird, in den eine Lasche
15 (vgl. Fig. 3) eingesteckt werden kann, die an eine Umhüllung des Bodens 10 angelenkt
ist.
[0021] Fig. 3 läßt auch die Rückwand des Regals erkennen, die ebenfalls aus Faltmaterial
besteht. Außerdem zeigt Fig. 3, daß an die rückwärtige obere Kante des Bodens 10 eine
Lasche 17 angelenkt sein kann, die eine optische Abdeckung für die rückwärtige Kante
des Bodens ausbildet und die verhindert, daß dort ein Spalt entsteht.
1. Zur Mono-Entsorgung geeignetes Regal aus Papierwerkstoff mit einem Grundkörper aus
Faltmaterial, der eine Rückwand (16) und zwei Seitenwände (12) des Regals ausbildet,
und mit Regalböden (10), die über rechtwinklig zu dem Regalboden verlaufende Verankerungen
(8,9) an den Seitenwänden (12) gehalten sind, wobei die Verankerungen in entsprechende
Schlitze (6) der mehrlagigen Seitenwände (12) mit sich daran anschließenden Aufnahmen
(7) für die Verankerungen eingreifen, vorzugsweise mit glatt durchgehenden, ungestörten
Außenlagen (1) der mehrlagigen Seitenwände (12),
dadurch gekennzeichnet,
daß die L-förmig profilierten Verankerungen (8,9) von dem zugehörigen Regalboden (10)
getrennt ausgebildet sind und aus gepreßter Pappe oder dgl. bestehen, wobei der Einsteckschenkel
(9) in die Aufnahme (7) der mehrlagigen Seitenwand (12) eingesteckt ist und der andere
Schenkel des L-Profils, nämlich der Auflagenschenkel (8) als Auflagefläche (11) für
den Regalboden (10) dient.
2. Regal nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auflageschenkel (8) nach vorne und/oder hinten über den Einsteckschenkel (9)
hinaus verlängert ist, so daß eine am Regalboden (10) vorgesehene Arretierungslasche
(15) von oben in den Spalt (14) zwischen der Wand (12) und der Verlängerung (13) des
Auflageschenkels (8) eingesteckt werden kann.
3. Regal nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Einsteckschenkel (9) sowie die zugehörigen Aufnahmen (7) in den mehrlagigen
Seitenwänden vom zugehörigen Regalboden (10) aus gesehen nach oben erstrecken.
4. Regal nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einsteckschlitze (6) in mehreren der Lagen (3,4) der mehrlagigen Wände (12)
ausgebildet sind, wobei sie sich in Einsteckrichtung (A) verbreitern.
5. Regal nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regalböden (10) eine Kernplatte, ebenfalls aus Papierwerkstoff, aufweisen,
die mit Faltmaterial umhüllt ist.
6. Regal nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arretierungslaschen (15) an die Umhüllung angelenkt sind.