[0001] Die Erfindung betrifft eine modulare Treibladung, wie sie durch den Gattungsbegriff
des Anspruchs 1 definiert wird.
[0002] Treibladungen, die aus mehreren gleichartigen Modulen zusammengesetzt sind, werden
vor allem für Waffenanlagen größerer Kaliber (z.B. für Haubitzen etc.) benötigt. Die
einzelnen Module weisen in der Regel die Form eines Zylinders auf und besitzen häufig
ein Längen-/Durchmesserverhältnis von etwa eins. Zur Durchzündung bei der Anfeuerung
ist eine axiale Öffnung vorgesehen.
[0003] Eine derartige modulare Treibladung ist beispielsweise aus dem DE GBM 70 00 615 bekannt.
Dabei besitzen die einzelnen Treibladungsmodule einseitig angeordnete hülsenförmige
Verlängerungen, in die das jeweils nächste Modul gesteckt verden kann. Nachteilig
bei derartigen Anordnungen ist vor allem das erforderlich große Volumen durch die
überstehenden Hülsen sowie die erforderlich gerichtete Beladung des Treibladungsmagazines.
[0004] Aus der DE 30 34 360 Al ist eine modulare Treibladung bekannt, bei der die einzelnen
Module über einen Bajonettverschluß miteinander verbunden verden. Hierzu weisen die
Module zwei rohrförmige Verlängerungen auf, wobei das eine Rohrteil mit Bohrungen
und das zweite Rohrteil mit einer entsprechenden Anzahl nach außen ragender Radialzapfen
versehen ist. Auch diese Anordnung ist relativ voluminös und erfordert eine gerichtete
Beladung der Magazine.
[0005] Aus der DE 37 37 704 Al ist schließlich eine modulare Treibladung bekannt, bei der
die einzelnen Treibladungsmodule symmetrisch aufgebaut sind. Die Treibladungsmodule
besitzen jeweils auf den beiden den benachbarten Modulen zugewandten Seiten Einschnürungen,
die durch einen separaten Steckring miteinander verbunden werden. Nachteilig bei dieser
Anordnung ist die relativ komplizierte Handhabung, sowie der für die Steckringe zusätzlich
benötigte Platz.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstig und raumsparende Verbindung
zwischen den Treibladungsmodulen zu schaffen, die haltbar ist und die die Kräfte bei
der manuellen Handhabung der Treibladung (Transport, Laden etc.) aufnimmt. Die Verbindung
der Module muß außerdem bei Bedarf auf einfache Weise getrennt werden können.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren
die Unteransprüche.
[0008] Weitere Einzelheiten und Vorteile werden im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles
und mit Hilfe von Figuren erläutert.
[0009] Es zeigen:
Fig.1 ein Treibladungsmodul; und
Fig.2 eine erfindungsgemäße aus sechs Modulen aufgebaute Treibladung.
[0010] In Fig.1 ist mit 1 ein Treibladungsmodul bezeichnet, daß im wesentlichen aus einem
Mantel 2 besteht, der das Treibladungspulver 3 umgibt. Axial ist eine Durchzündöffnung
4 vorgesehen. Die Stirnflächen des Treibladungsmoduls 1 sind mit einer Abdeckung 5,
z. B. aus Papier etc. versehen. Auf dem Mantel 2 ist eine verschiebbare Hülse 6 aus
verbrennbarem Material angeordnet. Vorzugsweise ist die Hülse 6 als Wickelhülse ausgeführt.
[0011] Auch der Mantel 2 kann aus einer Wickelhülse bestehen. Das in ihm befindliche Treibladungspulver
3 ist vorzugsweise verschäumt. Damit erhält der Mantel 2 eine zusätzliche Stabilität.
Dieses trägt dazu bei, daß die Wandstärke der Wickelhülse 2 verhältnismäßig dünn ausgeführt
werden Rann, so daß die Verbrennung des Mantels 2 und der Hülse 6 sichergestellt ist.
[0012] Zum Schutz vor Umgebungseinflüssen kann das Treibladungsmodul 1 allseitig lackiert
werden. Die Lackschicht (nicht dargestellt) soll verbrennbar sein und kann bei Verklebung
an der Hülsenstirnseite zur Halterung der Hülse 6 auf dem Mantel beitragen.
[0013] Fig.2 zeigt eine modulare Treibladung 10, die sich aus sechs übereinanderliegenden
Treibladungsmodulen 11-16 zusammensetzt. Auf der linken Seite der Figur sind die Hülsen
17-22 in ihrer Ausgangsposition (Fertigungsposition) mittig auf dem jeweiligen Mantel
der Module 11-16 angeordnet.Die Grenzflächen zwischen den Modulen 11-16 sind mit 23-27
gekennzeichnet.
[0014] Bei manueller Handhabung der Module zum Laden etc. wird die Hülse 17 des oberen Moduls
11 soweit nach unten verschoben, daß diese die Hülse 18 des darunterliegenden Modules
12 mitnimmt; diese drückt dann auf die Hülse 19 etc. Schließlich sind sämtliche Hülsen
17-22 axial verschoben und es verbleiben keine Absätze auf der Außenseite. Damit bildet
die ganze Treibladungssäule eine Einheit zum Laden. Dieses ist in Fig.2 auf der rechten
Seite dargestellt. Die Grenzflächen der Hülsen sind mit den Bezugszeichen 28-32 versehen.
[0015] Die Länge der jeweiligen Hülse 17-22 ist so gewählt, daß ausreichend Überdeckung
der Module 11-16 gegeben ist. Wird mit Lo die Länge eines Modules und mit N die Anzahl
der maximal zur Treibladung zusammenzufügenden (gleichartigen) Module bezeichnet,
so gilt für die Länge L der einzelnen Hülse die Beziehung:

Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- Treibladungsmodul
- 2
- Mantel
- 3
- Treibladungspulver
- 4
- Durchzündöffnung
- 5
- Abdeckung
- 6
- Verschiebbare Hülse
- 10
- Modulare Treibladung
- 11-16
- Treibladungsmodule
- 17-22
- Verschiebbare Hülsen
- 23-27
- Grenzflächen der Treibladungsmodule
- 28-32
- Grenzflächen der Hülsen
1. Modulare Treibladung (10) bestehend aus N Treibladungsmodulen (1;11-16), wobei jedes
Treibladungsmodul (1;11-16) die Länge Lo aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außenseite eines jeden Treibladungsmoduls (1;11-16) eine verschiebbare
Hülse (6;17-22) der Länge L angeordnet ist, wobei für die Länge L die Beziehung
gilt.
2. Modulare Treibladung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbaren Hülsen (6;17-22) der Treibladungsmodule (1;11-16) aus verbrennbarem
Material bestehen.
3. Modulare Treibladung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbaren Hülsen (6;17-22) der Treibladungsmodule (1;11-16) als Wickelhülsen
ausgeführt sind.
4. Modulare Treibladung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibladungsmodule (1;11-16) verschäumtes Treibladungspulver (3) enthalten,
welches von einem Mantel (2) aus verbrennbarem Material umgeben ist, wobei der Mantel
(2) aus einem Wickelteil besteht.