Zusammensetzbares Leistensortiment

Abstract

 Um bei einem Leistensortiment mit möglichst geringer Mannigfaltigkeit an vorrätig zu haltenden einzelnen Leisten ein möglichst breites Spektrum an Möglichkeiten zusammengesetzter Leisten zu erzielen, besteht ein Leistensortiment zur Herstellung zusammengesetzter Sichtleisten (1) aus

• einer im Querschnitt flachen Basisleiste (2), die auf ihrer Vorderseite verdeckte Befestigungsvorrichtungen (9, 9') aufnimmt,
  • wenigstens zwei im Profil unterschiedlichen oberen Vorsatzleisten (6, 6', 6''), die spanabhebend aus einem ersten Rechteckprofil hergestellt sind,
  • wenigstens zwei im Profil unterschiedlichen unteren Vorsatzleisten (7, 7', 7''), die spanabhebend aus einem zweiten Rechteckprofil hergestellt sind, das eine größere Querschnittsfläche aufweist als das erste Rechteckprofil,
  • und bei dem je eine obere und eine untere Vorsatzleiste flachliegend auf der Basisleiste (2) übereinander zu befestigen sind.

Beschreibung

[0001] Die Neuerung betrifft ein zusammensetzbares Leistensortiment zur Herstellung zusammengesetzter Sichtleisten.

[0002] Es ist bekannt, beispielsweise Kunststoffleisten durch farbige Einsatzleisten zu verändern, wobei jeweils nur ein Teil der gesamten Sichtleiste überdeckt ist.

[0003] Es stellt sich die Aufgabe, ein Leistensortiment anzugeben, bei dem mit möglichst geringer Mannigfaltigkeit an vorrätig zu haltenden einzelnen Leisten ein möglichst breites Spektrum an Möglichkeiten zusammengesetzter Leisten erzielbar ist.

[0004] Diese Aufgabe kann gemäß vorliegender Erfindung dadurch gelöst werden, daß das zusammensetzbare Leistensortiment zur Herstellung zusammengesetzter Sichtleisten aus folgenden Einzelteilen besteht:

• einer im Querschnitt flachen Basisleiste, die auf ihrer Vorderseite verdeckte Befestigungsvorrichtungen aufnimmt,
• wenigstens zwei im Profil unterschiedlichen oberen Vorsatzleisten, die spanabhebend aus einem ersten Rechteckprofil hergestellt sind,
• wenigstens zwei im Profil unterschiedlichen unteren Vorsatzleisten, die spanabhebend aus einem zweiten Rechteckprofil hergestellt sind, das eine größere Querschnittsfläche aufweist als das erste Rechteckprofil,
• und bei dem je eine obere und eine untere Vorsatzleiste flachliegend auf der Basisleiste übereinander zu befestigen sind.

[0005] Grundsätzlich ist daran gedacht, jeweils eine erste Vorsatzleiste mit einer zweiten Vorsatzleiste zu kombinieren. Von den Abmessungen sind die Vorsatzleisten jedoch so gestaltet, daß jeweils Vorsatzleisten der gleichen Art (obere Vorsatzleisten bzw. untere Vorsatzleisten) übereinandergestellt werden können, so daß bei dem vorgenannten Mindest-Sortiment schon sechs verschiedene Kombinationen möglich sind.

[0006] Üblicherweise sind die beiden Arten von Vorsatzleisten so gestaltet, daß aus je drei der vorgenannten Leisten eine Sichtleiste zusammensetzbar ist, die auf ihrer Sichtseite einen stufenförmigen Anstieg der Gesamtdicke besitzt, jeweils gemessen von der Rückseite der Basisleiste bis zur Sichtseite.

[0007] Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß die Begriffe "oben", "unten", "hinten", "vorn" und dergleichen sich auf das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 beziehen. In den tatsächlichen Ausführungsformen können diese Begriffe mutatis mutandis auch auf andere Konfigurationen, beispielsweise auf den Kopf gestellte Konfigurationen, angewendet werden, ohne daß der Schutzumfang verlassen wird. Auch die Anwendungen der Sichtleisten sollen ein breites Spektrum umfassen, beispielsweise Deckenabschlußleisten, Fußbodenleisten, Vertikalleisten zur optischen Auftrennung von Wandflächen, Möbeldekorleisten, usw.

[0008] Bei der Planung der Leistenoberflächen wird im allgemeinen von einem festliegenden Profil als Ausgangsprofil ausgegangen. Von diesem Profil werden spanabhebend, insbesondere durch Fräsen oder Hobeln, ein bestimmtes Profil gefertigt, das anschließend "endlos" zur Verfügung steht. Hierbei kann beispielsweise die untere Vorsatzleiste aus einem quadratischen Ausgangsprofil spanabhebend gefertigt sein.

[0009] Vorzusweise ist die maximale Dicke der oberen Vorsatzleiste 25 bis 40 %, insbesondere ein Drittel der maximalen Dicke der unteren Vorsatzleiste, wobei jeweils von der Rückseite der Vorsatzleiste bis zur vorderen Sichtseite gemessen wird.

[0010] Um auch die Basisleiste als Teil der Sichtleiste zu verwenden, bedecken die aufgesetzten Vorsatzleisten nur den unteren Teil der Basisleiste, wobei die Gesamtüberdeckung der Basisleiste üblicherweise bei mehr als 50 % liegt.

[0011] Die Befestigung der Vorsatzleisten auf der Basisleiste erfolgt vorzugsweise durch eine an sich bekannte verdeckte Befestigungsvorrichtung, wobei sich als günstig sogenannte Federlaschen als Befestigungselemente erwiesen haben.

[0012] Die Leisten des erfindungsgemäßen Sortimentes sind vorzugsweise aus Holz oder Kunststoff gefertigt. Es ist möglich, ihre sichtbaren Bereiche beispielsweise einzufärben oder aber mit einer Decor-Folie zu überziehen. Damit ist möglich, durch Verwendung verschiedener Leisten auch Farbeffekte verschiedener Art zu erzeugen.

[0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Die Figuren der Zeichnung zeigen im einzelnen:

Figur 1

ein Ausführungsbeispiel einer zusammengesetzten Sichtleiste, im Querschnitt und teilweise perspektivisch;

Figuren 2a bis 2c

Ausführungsbeispiele für die obere Vorsatzleiste;

Figuren 2a bis 3c

Ausführungsbeispiele für die untere Vorsatzleiste.

[0014] Die in Figur 1 dargestellte Sichtleiste 1, die im Anschnitt gezeichnet ist, besteht aus einer im Querschnitt flachen Basisleiste 2, die auf ihrer Vorderseite 3 mit zwei in Abstand parallel zur Längserstreckung der Basisleiste verlaufenden Nuten 4 und 5 versehen ist. Mit der Basisleiste 2 sind zwei Vorsatzleisten 6 und 7 verbunden, und zwar eine obere Vorsatzleiste 6, die im Querschnitt etwa die Form eines Schuhs hat, und eine untere Vorsatzleiste 7, die spanabhebend aus einem ursprünglich quadratischen Profil durch Ausarbeitung einer Hohlkehle 8 herausgearbeitet ist. Beide Vorsatzleisten liegen flachliegend auf der Basisleiste übereinander. Die Befestigung erfolgt durch verdeckte, in die Nuten 4, 5 zunächst eingepaßte Federlaschen 9, 9'. Um die Federlaschen an ihrem anderen, überstehenden Ende aufzunehmen, sind in die Vorsatzleisten 6, 7 kompatible Nuten 10, 10' eingefräst. Hierdurch ist eine verdeckte Befestigung möglich. Es sei aber darauf verwiesen, daß auch andere verdeckte Halterungen bekannt sind.

[0015] Die Profile bestehen vorzugsweise aus Holz. Es sei aber nicht ausgeschlossen, daß auch Hohlprofile oder dergleichen aus Kunststoff in extrudierter Form vorliegen. Darüber hinaus sei auch nicht ausgeschlossen, daß ein "Materialmix" vorgenommen wird, wobei beispielsweise auch metallisierte oder Metall-Profile als Basis- oder Vorsatzleisten verwendbar sind.

[0016] Wesentlich erscheint, daß die Dicke der oberen Vorsatzleiste 6 etwa nur ein Drittel der Dicke der unteren Vorsatzleiste 7 beträgt, wobei jeweils von der Rückseite der Basisleiste bis zur Sichtseite gemessen wird.

[0017] Die Sichtseiten, d. h. die bei vorderer Draufsicht auf die zusammengesetzte Leiste sichtbaren Flächen, können gefärbt, lackiert oder mit Kunststoffolie überdeckt sein, wie beispielsweise Figur 3c unter Bezugszahl 12 zeigt. Der sichtbare Bereich der Vorsatzleiste 7 ist hier mit einer Decor-Folie 12 überdeckt.

[0018] Wie ferner ersichtlich ist, haben die beiden Vorsatzleisten dieselbe Höhe, wobei die Summe ihrer Höhen die Höhe der Basisleiste 2 unterschreitet, so daß auch ein Teil (Kopfteil 13) der Basisleiste frei zu erkennen ist. Selbstverständlich ist auch möglich, die Basisleiste ganz oder sogar überstehend zu überdecken. Es soll auch nicht ausgeschlossen werden, daß weitere Nuten vorgesehen sind, so daß drei oder vier übereinanderliegende Vorsatzleisten auf einer Basisleiste aufbringbar sind. Im Sinne der eingangs gestellten Ausgangsstellung stellt jedoch die dargestellte Ordnungsnorm das Optimum dar. Die Figuren 2a bis 2c stellen verschiedene Ausführungsformen dar. Figur 2c stellt die bereits in Figur 1 ersichtliche Vorsatzleiste 6 dar, während die Figur 2a eine Vorsatzleiste 6' einer anderen Umrißstruktur und die Figur 2b eine weitere Umrißstruktur 6'' einer Vorsatzleiste zeigt.

[0019] Ähnlich zeigen die Figuren 3a bis 3c Möglichkeiten der Gestaltung der Vorsatzleiste. Figur 3a und 3b zeigen untere Vorsatzleisten 7' bzw. 7'' in verschiedenen Strukturen, während die Figur 3c die bereits in Figur 1 dargestellte untere Vorsatzleiste 7 darstellt, hier jedoch mit einer Decor-Folie 12.

[0020] Es dürfte für den Fachmann erkennbar sein, daß anstelle der in den Figuren 2a bis 2c und 3a bis 3c auch andere Möglichkeiten bestehen, ohne daß der Rahmen der Erfindung verlassen wird. Dabei ist darauf hinzuweisen, daß die Erfindung das zusammensetzbare Leistensortiment betrifft, also die Wahl einer Basisleiste mit je wenigstens zwei oberen bzw. unteren Vorsatzleisten. Wird eine geringere Mannigfaltigkeit der Möglichkeiten gewünscht, kann selbstverständlich auf eine der beiden Vorsatzleisten noch verzichtet werden.

Ansprüche

1. Zusammensetzbares Leistensortiment zur Herstellung zusammengesetzter Sichtleisten (1), bestehend aus

- einer im Querschnitt flachen Basisleiste (2), die auf ihrer Vorderseite verdeckte Befestigungsvorrichtungen (9, 9') aufnimmt,

- wenigstens zwei im Profil unterschiedlichen oberen Vorsatzleisten (6, 6', 6''), die spanabhebend aus einem ersten Rechteckprofil hergestellt sind,

- wenigstens zwei im Profil unterschiedlichen unteren Vorsatzleisten (7, 7', 7''), die spanabhebend aus einem zweiten Rechteckprofil hergestellt sind, das eine größere Querschnittsfläche aufweist als das erste Rechteckprofil,

- und bei dem je eine obere und eine untere Vorsatzleiste flachliegend auf der Basisleiste (2) übereinander zu befestigen sind.

2. Leistensortiment nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus je drei der vorgenannten Leisten (2; 6, 6', 6''; 7, 7' 7'') zusammengesetzte Sichtleiste auf ihrer Sichtseite einen stufenförmigen Anstieg der Gesamtdicke besitzt, jeweils gemessen von der Rückseite der Basisleiste (2) zur Sichtseite.

3. Leistensortiment nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Vorsatzleiste (7, 7', 7'') aus einem quadratischen Ausgangsprofil spanabhebend gefertigt ist.

4. Leistensortiment nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die maximale Dicke der oberen Vorsatzleiste (6, 6', 6'') 25 bis 40 % der maximalen Dicke der unteren Vorsatzleiste (7, 7', 7'') beträgt, jeweils gemessen von der Rückseite der Vorsatzleiste bis zur (vorderen) Sichtseite.

5. Leistensortiment nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhen der beiden Arten von Vorsatzleisten (6, 6', 6''; 7, 7', 7'') gleich sind.

6. Leistensortiment nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgesetzten Vorsatzleisten (6, 7) den unteren Teil der Basisleiste (2) zu mehr als 50 % abdecken.

7. Leistensortiment nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisleiste (2) und die Vorsatzleisten (6, 6', 6''; 7, 7', 7'') mit Nuten (4, 5; 10, 10') versehen sind, in die Federlaschen (9, 9') als verdeckte Befestigungselemente einsetzbar sind.

8. Leistensortiment nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Profile der Leisten (2; 6; 7) aus Holz oder Kunststoff bestehen.

9. Leistensortiment nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sichtbare Bereiche der Vorsatzleisten und/oder der Basisleiste mit einer Decor-Folie (12) abgedeckt sind.

Zeichnung