[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidedrahtführung für Abschneider gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Keramische Produkte, zum Beispiel wie Mauerziegel und Dachziegel, werden aus plastischen
Strängen mit zwischen je zwei Halterungen eingespannten Drähten geschnitten. Für die
Leistung der Anlage ist die Standdauer der Drähte von entscheidender Bedeutung. Diese
hängt außer von der Zugfestigkeit und dem Durchmesser auch von der Art der Einspannung
ab.
[0003] Es ist bekannt, Drähte im Bereich der Einspannung mit einer Hülse zu führen, um so
die Drahtposition zu fixieren bzw. in einer gekrümmten Hülse zu führen, damit die
Drähte, bei Mehrdrahtabschneider zum Beispiel, bei denen diese in der Schnittebene
auch zurückgeführt werden, geringfügig verschwenkt werden können.
[0004] Eine Schneidedrahtführung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der DE-OS
38 17 583 bekanntgeworden. Es ist dem Fachmann weiterhin bekannt, den Schneidedraht
nach der Einspannung über Rollen mit Führungsrille zu spannen.
[0005] Diesen Drahtführungen gemeinsam ist, daß der Draht nach dem Austritt aus dem zu durchtrennenden
Strang stark nachschwingt, was zu Materialermüdung und zum Reißen der Drähte führt,
weil wegen der Sauberkeit des Schnitts ein möglichst dünner Draht verwendet werden
muß.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Drahtführung zu schaffen,
die das Nachschwingen der Drähte beim Austritt aus dem Strang vermindert und eine
rasche Beruhigung bewirkt.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
1 angegebenen Maßnahme gelöst..
[0008] Die Ansprüche 2 bis 10 enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Dämpfungsglieder.
[0009] Durch die Erfindung wird, wie Versuche ergeben haben, die Schwingungsweite und Schwingungsdauer
der Drähte nach dem Strangaustritt erheblich verringert, wodurch eine lange Standzeit
erzielbar ist und sogar noch dünnere Drähte als üblich eingesetzt werden können. Die
Ausbildung von stehenden Schwingungen zwischen den starren Halterungen des Drahtes
ist weitgehend vermieden.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht der Drahtführung,
- Figur 2
- eine Detailansicht der Drahtführung im Bereich zwischen Strang und Drahthalterung,
- Figur 3
- die Drahtführung im Schnitt I-I der Figur 2.
[0011] In Figur 1 ist schematisch die Führung eines Schneidedrahtes 1 zwischen den Drahthalterungen
2, 2' (2' nur teilweise gezeigt) mit den Führungskörpern 3, 3' und den an diesen angebrachten
Umlenkorganen 4, 4' dargestellt. Die Umlenkorgane 4, 4' sind in einer geringen Entfernung
zum Strang 5 an den Führungskörpern 3, 3' entweder fest oder in Richtung und/oder
quer zum Draht 1 verstellbar angeordnet. Die Umlenkorgane 4, 4' können auch nicht
dargestellte Anlageorgane sein, die an den Führungskörpern 3, 3' jeweils beweglich
angeordnet sind und unter Federvorspannung am Draht (1) anliegen.
[0012] Wie aus Figuren 2 und 3 näher ersichtlich, haben die Umlenkorgane 4, 4' kreisbogenförmige
Rillen 6, durch die die Drähte 1 geführt werden. Die Drähte 1 verlaufen von den Umlenkorganen
4, 4' in Richtung ihrer Halterungen schräg aufwärts mit einem Winkel von maximal 45°
zur Horizontalen. Der Winkel sollte im allgemeinen kleiner sein. Der Radius R der
gekrümmten Rillen 6 soll erheblich größer sein als die Länge L der Umlenkorgane 4,
4'. Als Richtlinien können ein Radius R von mindestens 150 mm und eine Länge L von
mindestens 50 mm gelten, also ein Verhältnis von etwa 3 : 1. Diese Maße sind für die
Funktion aber nicht bindend.
[0013] Die Umlenkorgane 4, 4' verringern, ähnlich wie ein Finger auf einer Gitarrenseite,
die Amplitude M der Drähte und deren Schwingungsdauer.
1. Schneidedrahtführung für einen Abschneider zum Durchschneiden von plastischem Stranggut
mittels mindestens eines zwischen je zwei Halterungen (2, 2') eingespannten Drahtes
(1), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Halterungen (2, 2') und dem Stranggut (5) jeweils ein an dem Draht
(1) unter Vorspannung anliegendes Dämpfungsglied (4,4') vorgesehen ist.
2. Schneidedrahtführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Dämpfungsglied aus einem Führungskörper (3,3') und einem auf dem Draht
(1) aufliegenden Anlageorgan (4,4') besteht.
3. Schneidedrahtführung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Anlageorgan ein den Draht (1) krümmendes Umlenkorgan (4,4') ist.
4. Schneidedrahtführung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Anlageorgan an dem Führungskörper (3, 3') in Richtung quer zur Längsrichtung
des Drahtes (1) beweglich angeordnet ist und in Richtung zum Draht (1) unter Federvorspannung
steht.
5. Schneidedrahtführung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Draht (1) von den Umlenkorganen (4,4') zu den Drahthalterungen (2, 2') hin
schräg in einem Winkel von höchstens 450 zur Drahtlängsrichtung zwischen den Umlenkorganen
(4, 4') verläuft.
6. Schneidedrahtführung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkorgane (4,4') an den Führungskörpern (3, 3') in Längsrichtung des
Drahtes (1) verstellbar angebracht sind.
7. Schneidedrahtführung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkorgane (4, 4') kreisbogenförmig verlaufende Rillen (6) zur Führung
des Drahtes aufweisen.
8. Schneidedrahtführung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe des Krümmungsradius (R) der Rillen (6) und die Länge (L) der Umlenkorgane
(4, 4') in einem Verhältnis von etwa 3 : 1 stehen.
9. Schneidedrahtführung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius (R) wenigstens 150 mm und die Länge (L) wenigstens 50 mm beträgt.
10. Schneidedrahtführung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkorgane (4, 4') an den Führungskörpern (3, 3') in Richtung quer zur
Längsrichtung des Drahtes (1) verstellbar sind.