[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine nichttragende Gebäudeaußenwand gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruches
[0002] In der DE-PS 16 58 887 wird eine solche nichttragende Gebäudeaußenwand beschrieben,
die im wesentlichen aus metallischen Profilstäben und Wandfüllungen besteht und mit
der eine Wetterschutzzone geschaffen wird. Solche Wetterschutzzonen sind bei Bauwerken
üblich, die aus einer statischen Schichtzone und einer nach außen hin vor der statischen
Schichtzone angeordneten Wärmedämmzone bestehen. Zwischen der nach außen gerichteten
Seite der Wärmedämmzone und der inneren Seite der Wetterschutzzone wird eine Luftschicht
gebildet, die nicht nur aus bauphysikalischen Gründen der Hinterlüftung der Außenhülle,
sondern auch als ein Hilfsmittel zur Belüftung des Inneren des Gebäudenutzraumes aufgrund
der in dieser Luftschichtzone entstehenden Thermosyphonwirkung benutzt werden kann.
[0003] Die die Wetterschutzzone bildenden Fassadenplatten können aus Glas bestehen, und
hier stellt sich das Problem, daß diese Glasscheiben unter Umständen relativ schnell
unansehnlich werden, wenn sie nicht einer ständigen Reinigung unterliegen.
[0004] Bei normalem Regen, insbesondere Schlagregen, erfolgt eine natürliche Selbstreinigung
der Glasplatten, aber bei diesigem Wetter und bei leichtem Regen kann sich dieser
Regen mit dem Staub verbinden und dann die Scheiben verschmutzen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine leicht aufzubauende nichttragende
Gebäudeaußenwand mit Vertikalstielen und Horizontalriegeln zu schaffen, wobei eine
Abführung des langsam an den Fassadenplatten abfließenden Wassers erreicht wird.
[0006] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0008] Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, daß dem Vertikalstiel eine Fassadenhalteleiste
vorgesetzt wird, die nach außen hin offen C-förmig ausgebildet ist, so daß es möglich
ist, das Innere dieser Fassadenhalteleiste zu reinigen. Aus dem Profil der Horizontalriegel
wird eine Regenrinne ausgeformt und die Horizontalriegel greifen in die Fassadenhalteleiste,
so daß die in den Horizontalriegeln vorgesehenen Regenrinnen in die Fassadenhalteleiste
entwässern. Sowohl die Fassadenhalteleiste wie auch die Regenrinne sind von außen
zugänglich und damit zu reinigen, und hierdurch wird ein sicheres Abführen auch geringerer
Wassermengen erreicht, die nunmehr nicht mehr über die ganze Gebäudehöhe von oben
nach unten über die Fassadenplatten geführt werden müssen, sondern es erfolgt ein
"feldweises Entwässern", d. h. jedes durch eine Fassadenplatte gebildete, einzelne
Feld wird für sich entwässert.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Die Zeichnungen zeigen dabei in
- Fig. 1
- eine schaubildliche Ansicht eines Ausschnittes aus einer nichttragenden Gebäudeaußenwand,
in
- Fig. 2
- einen Schnitt gemäß der Linie 2 - 2 in Fig. 1 und in
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß der Linie 3 - 3 in Fig. 1.
[0010] In den Zeichnungen ist ein Vertikalstiel 1 dargestellt, der als Hohlprofil ausgebildet
ist und der an seiner zur statischen Schichtzone hin gerichteten Seite eine Profilierung
20 aufweist. In diese Profilierung 20 kann als Distanzleiste eine Schottenplatte 19
eingesetzt werden, mit welcher der Vertikalstiel 1 dann an der statischen Schichtzone
anliegt und eine Abschottung in vertikaler Richtung erreicht wird. Vorzugsweise besteht
die Schottenplatte 19 aus einem thermotechnisch isolierenden oder schlecht leitendem
Werkstoff und die Schottenplatte 19 wird zur Sicherstellung der Luftführung hinter
den Fassadenplatten 3 über Dichtungen 21 und 22 in dem Vertikalstiel 1 festgelegt.
[0011] An der nach vorne hin gerichteten Seite des Vertikalstieles 1 ist ein Vorsprung 12
materialeinheitlich aus dem Profil ausgeformt und an diesem Vorsprung 12 liegt eine
Fassadenhalteleiste 4 an, die sich ebenfalls vertikal erstreckt. Die sichere Lage
der Fassadenhalteleiste 4 wird dadurch erreicht, daß an der zum Vertikalstiel 1 hin
gerichteten Seite aus dem Werkstoff der Fassadenhalteleiste 4 materialeinheitlich
ausgeformt Vorsprünge 17 und 18 vorgesehen sind, die an der Außenseite des Vorsprunges
12 anlieg und außerdem erfolgt die Befestigung der Fassadenhalteleiste 4 an dem Vertikalstiel
1 durch Schrauben 23.
[0012] Die Fassadenhalteleiste 4 ist im wesentlichen als C-Profil ausgebildet, wobei der
offene Spalt nach außen gerichtet ist.
[0013] Weiterhin wird diese nichttragende Gebäudeaußenwand durch Horizontalriegel 2 gebildet,
die ebenfalls als Profilbauteile ausgebildet sind. Der Horizontalriegel 2 weist einen
vorderen Flansch 7 auf. An der oberen Seite ist aus dem Profil des Horizontalriegels
2 eine Regenrinne 5 ausgeformt, weiterhin ein Aufnahmeraum 6 für eine hier einzusetzende
Fassadenplatte 3 und ein Aufnahmekanal 16 für einen Verbinder 14.
[0014] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Profilmöglichkeiten
für die Horizontalriegel dargestellt, und zwar ist der im oberen Teil der Zeichnung
dargestellte Horizontalriegel 2 nur mit einem vorderen Flansch 7 ausgerüstet und nach
hinten hin offen. Im unteren Teil der Zeichnung ist ein Horizontalriegel 2a dargestellt,
der ebenfalls einen vorderen Flansch 7 aufweist, aber zusätzlich einen rückwärtigen
Flansch 8 besitzt. Dieser rückwärtige Flansch 8 nimmt in seinem unteren Bereich eine
Abdichtung 10 auf, an die sich die Rückseite der in den Raum zwischen dem vorderen
Flansch 7 und dem rückwärtigen Flansch 8 eingreifenden Fassadenplatte 3 anlegt. Die
Bewegung der Fassadenplatte 3 nach vorne hin wird durch einen Riegelklotz 15 verhindert,
der auf einem unteren Ansatz 9 des vorderen Flansches 7 aufliegt.
[0015] Die Horizontalriegel 2 bzw. 2a greifen in den durch das C-förmige Profil der Fassadenhalteleiste
4 gebildeten Raum dadurch ein, daß im Bereich der Horizontalriegel 2 und 2a die Seitenwandungen
24 und 25 der Fassadenhalteleiste 4 ausgefräst sind, so daß hier ein Einführen des
gesamten Profils der Horizontalriegel 2 und 2a möglich ist. Auf diese Weise entwässert
die Regenrinne 5 in den Innenraum der Fassadenhalteleiste 4, und das hier austretende
Wasser kann nach unten abfließen.
[0016] Die Fassadenplatten 3 werden über entsprechende Dichtungen an den beiden benachbarten
Vertikalstielen 1 und den zugehörigen Fassadenhalteleisten 4 festgelegt und stützen
sich mit ihrem Fuß in dem zugeordneten Horizontalriegel 2 ab und können mit ihrem
Kopfteil an dem Horizontalriegel 2a festgelegt sein oder stehen mit ihrem Kopfteil
frei in den Raum des Horizontalriegels 2. Im letzteren Fall zeigt die Zeichnung, daß
auf die obere Kante der Fassadenplatte 3 ein sogenanntes Wirbelkammerprofil 11 aufgesetzt
werden kann, das als Schlagregenrückhalteleiste wirkt, so daß Schlagregen nicht über
die obere Kante der Fassadenplatte 3 nach innen eindringen kann, aber hier eine Luftführung
möglich ist. Insbesondere wenn der Raum hinter der Fassadenplatte 3 als ein Luftraum
ausgenutzt werden soll, in dem eine Thermosyphonwirkung besteht, ist eine solche Anordnung
von Vorteil.
[0017] Der Verbinder 14 wird in dem Aufnahmekanal 16 der Horizontalriegel 2 und 2a durch
eine Madenschraube festgelegt und verbindet damit über die Fassadenhalteleiste 4 nach
beiden Seiten hin die hier einander benachbarten Horizontalriegel 2 oder 2a.
[0018] Durch die nur einseitige Festlegung des Verbinders 14 in dem Aufnahmekanal 16 ist
eine gleitende Verbindung geschaffen, d. h. hier wird den thermischen Ausdehnungen
der Horizontalriegel 2 und 2a Rechnung getragen.
[0019] Der Aufbau einer aus den vorbeschriebenen Bauteilen erstellten Fassade erfolgt wie
folgt:
[0020] Zunächst werden die Vertikalstiele 1 mit der statischen Schichtzone über die Schottenplatten
verbunden. Dann werden - unten beginnend - die Horizontalriegel 2 bzw. 2a über die
durch die Vorsprünge 12 geführten Verbinder 14 mit dem Vertikalstiel 1 verbunden.
Als nächstes wird - horizontal gesehen - die erste Reihe von Fassadenplatten 3 eingesetzt
und feldweise wird jede einzelne Fassadenplatte 3 durch die dann folgenden Horizontalriegel
2 gehalten.
[0021] Die vorbeschriebene Montage der Horizontalriegel 2 und 2a in horizontaler Richtung
erfolgt dadurch, daß der Verbinder 14 zunächst in fast voller Länge, beispielsweise
in den rechts vom Vertikalstiel 1 angeordneten Horizontalriegel 2 bzw. 2a eingeschoben
wird. Ist dann der links liegende Horizontalriegel 2 oder 2a in seine entsprechende
Stellung verbracht, wird der Verbinder 14 in seine endgültige Position zurückgeschoben
und er hält dann beide Horizontalriegel 2 bzw. 2a und wird einseitig mit der bereits
erwähnten Madenschraube festgesetzt.
[0022] Entscheidend ist bei dieser Montagefolge, daß die Fassadenhalteleiste 4 erst einmal
nicht benötigt wird, um die Fassadenplatten 3 oder die Horizontalriegel 2 bzw. 2a
zu befestigen. Die Fassadenhalteleiste 4 wird vielmehr zuletzt direkt von vorne auf
den Vorsprung 12 aufgesetzt, da sich im Bereich der Horizontalriegel 2 und 2a entsprechende
Ausfräsungen befinden. Durch diese Verfahrensweise wird eine Montagevereinfachung
erreicht.
[0023] In Fig. 1 sind mit 30 und 31 die die Stirnenden der Horizontalriegel 2 bzw. 2a verschließende
Kappen bezeichnet, die benötigt werden, damit das in der Fassadenhalteleiste 4 herunterlaufende
Wasser nicht in die sonst freien Stirnseiten der Horizontalriegel 2 und 2a eindringen
kann.
1. Nichttragende Gebäudeaußenwand mit als Vertikalstiel (1) und Horizontalriegel (2,
2a) ausgebildeten metallischen Profilstäben sowie von diesen getragenen Fassadenplatten
(3),
dadurch gekennzeichnet, daß
a) vor jedem Vertikalstiel (1) eine sich vertikal erstreckende, als Hohlprofil ausgebildete
Fassadenhalteleiste (4) angeordnet und mit dem Vertikalstiel (1) fest verbindbar ist,
b) der Horizontalriegel (2, 2a) an seiner Frontseite eine Regenrinne (5) aufweist,
c) die Regenrinne (5) des Horizontalriegels (2, 2a) in die Fassadenhalteleisten (4)
geführt ist und dort entwässert.
2. Nichttragende Gebäudeaußenwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fassadenhalteleiste (4) als nach vorne hin offenes C-Profil ausgebildet
ist.
3. Nichttragende Gebäudeaußenwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil des Horizontalriegels (2, 2a) an seiner oberen Seite einen Aufnahmeraum
(6) für den Fuß der aufzunehmenden Fassadenplatte (3) aufweist und nach unten hin
wenigstens einen die obere Kante einer Fassadenplatte (3) nach unten hin übergreifenden
vorderen Flansch (7) besitzt.
4. Nichttragende Gebäudeaußenwand nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil des Horizontalriegels (2a) zwei nach unten reichende Flansche (7,
8) aufweist.
5. Nichttragende Gebäudeaußenwand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere Flansch (7) an seinem unteren Ende einen winklig nach innen vorstehenden
Ansatz (9) aufweist und der rückwärtige Flansch (8) eine die Fassadenplatte (3) stützende
Abdichtung (10) aufweisen.
6. Nichttragende Gebäudeaußenwand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf die obere Kante der in den Raum hinter den vorderen Flansch (7) des Horizontal
riegels (2) reichenden Fassadenplatte (3) ein Wirbelkammerprofil (11) als Schlagregenrückhalteleiste
aufgesetzt ist.
7. Nichttragende Gebäudeaußenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vertikalstiel (1) als Hohlprofil ausgebildet ist und an seiner vorderen
Seite materialeinheitlich einen ebenfalls als Hohlprofil ausgebildeten Vorsprung (12)
aufweist, an dem die vertikal ausgerichtete Fassadenhalteleiste (4) festlegbar ist.
8. Nichttragende Gebäudeaußenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Verbinder (14), der zwei in gleicher Höhe verlaufende Horizontalriegel (2,
2a) mit dem Vertikalstiel (1) verbindet.
9. Nichttragende Gebäudeaußenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zwischen dem vorderen Flansch (7) des Horizontalriegels (2a) und der sich an
den rückwärtigen Flansch (8) anlegenden Fassadenplatte (3) einsetzbaren Riegelklotz
(15).
10. Nichttragende Gebäudeaußenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Regenrinne (5) einteilig aus dem Profil des Horizontalriegels (2, 2a) ausgeformt
ist.
11. Nichttragende Gebäudeaußenwand nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch ein einteilig mit dem Profil des Horizontalriegels (2, 2a) ausgebildeter Aufnahmekanal
(16) für den Verbinder (14).
12. Nichttragende Gebäudeaußenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbinder (14) in dem sie aufnehmenden Aufnahmekanal (16) und die Fassadenhalteleiste
(4) an dem Vorsprung (12) des Vertikalstiels durch Schrauben festgelegt sind.
13. Nichttragende Gebäudeaußenwand wenigstens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nach vorne offene Fassadenhalteleiste (4) an ihrer zum Vertikalstiel (1)
hin gerichteten Rückseite (2) in ihrem Abstand der Breite des Vorsprungs (12) angepaßte
Vorsprünge (17 und 18) aufweist, durch die eine seitliche Festlegung der Fassadenhalteleiste
(4) am Vertikalstiel (1) erfolgt.
14. Nichttragende Gebäudeaußenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine in eine Profilierung (20) des Vertikal stiels (1) eingesetzte und gehaltene
Distanzleiste (19).
15. Nichtragende Gebäudeaußenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Endkappen (30, 31) zum Verschließen der sonst offenen Stirnenden der Horizontalriegel
(2, 2a).