[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifmaschine zum Vorbereiten der Enden eines keramischen
Henkels für das Angarnieren an einen Gefäßkörper, mit einer Einspannvorrichtung für
den Henkel.
[0002] Gemäß der DL-PS 99325 werden Henkel paarweise gegossen, anschließend weißgetrocknet
und entgratet. Sodann werden die Henkelpaare geglüht und im geglühten Zustand in einer
Schneidvorrichtung, bestehend aus vier verstellbar angeordneten Trennschleifscheiben,
zugeschnitten. Schließlich werden in einer Schleifmaschine Ansatzflächen an den Henkelenden
durch einen rotierenden Schleifkörper an das Außenprofil von Tassen angepaßt, an welche
die Henkel angarniert werden sollen. Dabei ist es erforderlich, daß der Schleifkörper
ein zum Außenprofil der Tassen komplementäres Profil aufweist. Ein solcher Schleifkörper
ist teuer in seiner Herstellung und muß häufig abgerichtet werden, damit er das vorgegebene
Profil beibehält. Ändert sich die Form der Tassen, an welche die Henkel angarniert
werden sollen, so muß ein entsprechend geänderter Schleifkörper in die bekannte Schleifmaschine
eingesetzt werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schleifmaschine der genannten Gattung
derart weiterzubilden, daß sie zum Bearbeiten von an unterschiedliche Profile von
Gefäßkörpern angepaßten Henkeln mit geringerem Aufwand umrüstbar ist.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schleifmaschine zwei voneinander
getrennte, gegen die Einspannvorrichtung zustellbare Schleifaggregate aufweist, mit
denen die beiden Henkelenden gleichzeitig geschliffen werden können, und daß die Schleifaggregate
von Lagerböcken getragen sind, die um je eine eigene, zur zu den Henkelenden normalen
Mittelebene des Henkels mindestens annähernd normale Schwenkachse schwenkeinstellbar
sind.
[0005] Damit wird erreicht, daß unabhängig von der Form der Gefäßkörper, an welche die geschliffenen
Henkel angarniert werden sollen, stets im wesentlichen gleiche Schleifkörper verwendet
werden können. Die Schleifkörper der Maschine können entweder unmittelbar schleifend
auf die Henkelenden einwirken oder von je einem Schleifband bekannter Art umschlungen
werden.
[0006] Es ist zweckmäßig, wenn die Schleifkörper die Form von balligen Rollen aufweisen.
[0007] Es ist ferner zweckmäßig, wenn die Lagerböcke beider Schleifaggregate an einem gemeinsamen
Schlitten befestigt sind, der in Richtung zur Einspannvorrichtung zustellbar ist.
[0008] Dabei ist es vorteilhaft, wenn dem Schlitten eine Dämpfungsvorrichtung zugeordnet
ist, die bei Annäherung der Schleifkörper an die Einspannvorrichtung die Zustellgeschwindigkeit
mindert.
[0009] Die erfindungsgemäße Schleifmaschine kann ferner dadurch weitergebildet sein, daß
an jedem Lagerbock ein um die Achse des zugehörigen Schleifkörpers schwenkeinstellbarer
Tragkörper befestigt ist, und die Schleifkörper über je einen Riementrieb von je einem
eigenen Motor angetrieben sind, der am zugehörigen Tragkörper über eine Spannvorrichtung
abgestützt ist. Damit wird erreicht, daß die Motoren in einem Bereich angeordnet werden
können, in dem sie nicht stören, und die Tragkörper so eingestellt werden können,
daß sie auch dann nicht miteinander kollidieren, wenn die Schleifkörper in eine Stellung
in bezug zueinander gebracht werden müssen, die ein Beschleifen von Henkeln für Gefäßkörper
mit konkaver Außenkontur ermöglicht.
[0010] Schließlich ist es im allgemeinen vorteilhaft, wenn die Achsen beider Schleifkörper
der Maschine in der Mittelebene des Henkels liegen.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen
mit weiteren Einzelheiten beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Draufsicht einer erfindungsgemäßen Schleifmaschine,
- Fig. 2
- die Seitenansicht in Richtung des Pfeils II in Fig. 1,
- Fig. 3
- die Vorderansicht in Richtung des Pfeils III in Fig. 1 und
- Fig. 4
- die Draufsicht der Maschine in geänderter Einstellung.
[0012] Die dargestellte Schleifmaschine hat eine Einspannvorrichtung 10 mit zwei übereinander
angeordneten Spannbacken 12 und 14, zwischen denen ein Henkel 16 einspannbar ist,
dessen Henkelenden 18 und 18' beschliffen werden sollen. Der Henkel 16 ist symmetrisch
in bezug auf eine Mittelebene A, die der Formteilungsebene einer Gießform entspricht,
in welcher der Henkel 16, ggf. mit weiteren gleichen Henkeln, gegossen worden ist.
Im dargestellten Beispiel liegt die Mittelebene A waagerecht. Die Einspannvorrichtung
10 kann zusammen mit mehreren gleichen Einspannvorrichtungen an einem Förderer angeordnet
sein, beispielsweise an einem Drehtisch.
[0013] Die Schleifmaschine hat ferner ein im dargestellten Beispiel ortsfestes Gehäuse 20,
aus dem zwei waagerechte Kolbenstangen 22 in Richtung zur Einspannvorrichtung 10 herausragen.
Die Kolbenstangen 22 gehören zu je einer innerhalb des Gehäuses 20 angeordneten pneumatischen
Kolbenzylindereinheit üblicher Bauart und tragen gemeinsam einen Schlitten 24, der
in Richtung des in Fig. 1, 2 und 4 eingezeichneten Doppelpfeils B hin- und herbewegbar
ist. Aus dem Gehäuse 20 ragt ferner parallel zu den Kolbenstangen 22 und in der Mitte
zwischen diesen eine weitere Stange 26 heraus, die durch eine hydraulische Dämpfungsvorrichtung
28 mit dem Schlitten 24 verbunden ist.
[0014] Der Schlitten 24 trägt zwei Schleifaggregate 30 und 30' gleicher Bauart, die spiegelsymmetrisch
zueinander angeordnet und abgesehen davon, daß sie gemeinsam an allen Bewegungen des
Schlittens 24 teilnehmen, voneinander unabgängig sind. Jedes der Schleifaggregate
30 und 30' hat einen Lagerbock 32 bzw. 32' mit einem Fuß 34 bzw. 34', der einen Querschlitz
36 bzw. 36' aufweist. Unter den Querschlitzen 36 und 36' ist im Schlitten 24 je ein
in den Zeichnungen nicht sichtbarer Längsschlitz ausgebildet. Durch jeden der Querschlitze
36 und 36' und den zugehörigen Längsschlitz erstreckt sich eine Klemmschraube 38 bzw.
38'. Somit ist es möglich, die Lagerböcke 32 und 32' in unterschiedlichen Abständen
voneinander sowie in unterschiedlicher Weise um je eine senkrechte Schwenkachse C
bzw. C' geschwenkt auf dem Schlitten 24 festzuklemmen.
[0015] An jedem der Lagerböcke 32 und 32' ist ein Schleifkörper 40 bzw. 40' auf einem Achsbolzen
42 bzw. 42' gelagert, der eine in der Mittelebene A liegende Drehachse D bzw. D' definiert.
Im dargestellten Beispiel sind die Schleifkörper 40 und 40' glatte, leicht ballige
Rollen aus Stahl, die auf je einem Wälzlager 44 gelagert sind. Auf jedem der Achsbolzen
42 und 42' ist ferner ein Tragkörper 46 bzw. 46' um die zugehörige Drehachse D bzw.
D' schwenkbar gelagert. Jeder der Tragkörper 46 und 46' hat die Form einer senkrechten
Platte mit einem im Abstand parallel zum zugehörigen Achsbolzen 42 bzw. 42' angeordneten
weiteren Lagerbolzen 48 bzw. 48', auf dem eine Wippe 50 bzw. 50' in einer senkrechten
Ebene schwenkbar gelagert ist.
[0016] Jede der Wippen 50 und 50' trägt einen Motor 52 bzw. 52', beispielsweise einen mit
Drucköl betreibbaren Drehflügelmotor, mit einer Antriebsrolle 54 bzw. 54', die durch
ein handelsübliches Schleifband 56 bzw. 56' mit dem zugehörigen Schleifkörper 40 bzw.
40' verbunden ist und diesen antreibt. An jeder der Wippen 50 und 50' ist, um das
zugehörige Schleifband 56 bzw. 56' straffzuhalten, ein zum zugehörigen Lagerbolzen
48 bzw. 48' paralleler Bolzen 58 bzw. 58' befestigt, auf dem eine Spannfeder 60 bzw.
60' von der Form einer Wäscheklammerfeder gelagert ist. Die Spannfedern 60 und 60'
stützen sich mit je einem Schenkel an einem Stift 62 bzw. 62' ab, der am zugehörigen
Tragkörper 46 bzw. 46' befestigt ist, und drücken mit einem zweiten Schenkel gegen
die zugehörige Wippe 50 bzw. 50'.
[0017] Die Lagerböcke 32 und 32' haben je einen kreisbogenförmigen Schlitz 64 bzw. 64',
dessen Mittelpunkt auf der zugehörigen Drehachse D bzw. D' liegt, und durch den sich
eine in den zugehörigen Tragkörper 46 bzw. 46' eingeschraubte Klemmschraube 66 bzw.
66' erstreckt. Die Tragkörper 46 und 46' sind somit unabhängig voneinander in je einer
Stellung festklemmbar, in der das zugehörige Schleifband 56 bzw. 56' mehr oder weniger
stark gegen die Mittelebene A geneigt ist.
[0018] Gemäß Fig. 1 bis 3 ist die Schleifmaschine zum Beschleifen der Henkelenden 18 und
18' eines Henkels 16 eingerichtet, der an einen zylindrischen Gefäßkörper angarniert
werden soll. Dementsprechend sind die beiden Schleifaggregate 30 und 30' symmetrisch
in bezug auf eine senkrechte Symmetrieebene E der Schleifmaschine angeordnet, und
zwar derart, daß die in der Mittelebene A liegenden Drehachsen D und D' der Schleifkörper
40 und 40' miteinander fluchten. Dabei ist es am einfachsten, wenn auch nicht unbedingt
erforderlich, daß die beiden Tragkörper 46 und 46' gleich angeordnet sind, beispielsweise
- wie in Fig. 2 mit vollen Linien dargestellt - derart, daß auch die Drehachsen der
Antriebsrollen 54 und 54' in der Mittelebene A liegen und somit die Schleifbänder
56 und 56' sich waagerecht erstrecken.
[0019] Die waagerechte Anordnung beider Schleifbänder 56 und 56' kann beibehalten werden,
wenn die Schleifmaschine, wie in Fig. 4 dargestellt, zum Beschleifen der Henkelenden
eines Henkels eingestellt wird, der an einen Gefäßkörper 68 mit konvexem Außenprofil
angarniert werden soll. In diesem Fall sind die Lagerböcke 32 und 32' im Vergleich
mit der Anordnung gemäß Fig. 1 bis 3 derart um ihre Schwenkachse C bzw. C' geschwenkt,
daß die Tragkörper 46 divergieren.
[0020] Wenn jedoch die Henkelenden von Henkeln zu beschleifen sind, die an Gefäßkörper mit
konkaver Außenkontur angarniert werden sollen, ist es erforderlich, die Tragkörper
46 und 46' um die zugehörige Drehachse D bzw. D' voneinander weg nach oben bzw. nach
unten zu schwenken. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, die Lagerböcke 32 und
32' um ihre Schwenkachse C bzw. C' derart zu schwenken, daß die Tragkörper 46 und
46' einander kreuzen und somit die Mantelflächen der Schleifkörper 40 und 40', also
auch die Schleifbänder 56 und 56', ein zum konkaven Profil des Gefäßkörpers komplementäres
Profil beschreiben.
1. Schleifmaschine zum Vorbereiten der Enden eines keramischen Henkels (16) für das Angarnieren
an einen Gefäßkörper, mit einer Einspannvorrichtung (10) für den Henkel (16),
dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifmaschine zwei voneinander getrennte, gegen die Einspannvorrichtung
(10) zustellbare Schleifaggregate (30, 30') aufweist, mit denen die beiden Henkelenden
(18, 18') gleichzeitig geschliffen werden können, und daß die Schleifaggregate (30,
30') von Lagerböcken (32, 32') getragen sind, die um je eine eigene, zur zu den Henkelenden
(18, 18') normalen Mittelebene (A) des Henkels (16) mindestens annähernd normale Schwenkachse
(C, C') schwenkeinstellbar sind.
2. Schleifmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifaggregate (30, 30') je einen Schleifkörper (40, 40') in Form einer
balligen Rolle aufweisen.
3. Schleifmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerböcke (32, 32') beider Schleifaggregate (30, 30') an einem gemeinsamen
Schlitten (24) befestigt sind, der in Richtung zur Einspannvorrichtung (10) zustellbar
ist.
4. Schleifmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlitten (24) eine Dämpfungsvorrichtung (28) zugeordnet ist, die bei Annäherung
der Schleifkörper (40, 40') an die Einspannvorrichtung (10) die Zustellgeschwindigkeit
mindert.
5. Schleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Lagerbock (32, 32') ein um die Achse (D, D') des zugehörigen Schleifkörpers
(40, 40') schwenkeinstellbarer Tragkörper (46, 46') befestigt ist, und die Schleifkörper
(40, 40') über je einen Riementrieb von je einem eigenen Motor (52, 52') angetrieben
sind, der am zugehörigen Tragkörper (46, 46') über eine Spannvorrichtung abgestützt
ist.
6. Schleifkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (D, D') beider Schleifkörper (40, 40') der Maschine in der Mittelebene
(A) des Henkels (16) liegen.