[0001] Die Erfindung betrifft einen Vorhang für eine ggf. zu verschattende (Glas-)Fläche,
insbesondere eine nicht-rechteckige Fläche, mit einem in seiner Form im wesentlichen
in der Form der (Glas-)Fläche entsprechenden Behang, der an seinem ersten Rand an
einem ersten Haltemittel in der Art einer ortsfesten Schiene od.dgl. zu halten ist,
an einem dem ersten Rand im wesentlichen gegenüberliegenden zweiten Rand an einem
zweiten Haltemittel in der Art einer beweglichen Schiene od.dgl. befestigt ist, die
(wenigstens) in der geschlossenen Vorhangstellung lösbar in Stellung zu halten ist,
und der an einem ersten strangförmigen, flexiblen Führungsmittel in der Art einer
Schnur, eines Spanndrahtes, Seiles od.dgl. geführt ist, welches zwischen dem ersten
Haltemittel und einer ortsfesten dritten Schiene od.dgl. durch das bewegliche zweite
Haltemittel verläuft, sowie an einem weiteren strangförmigen, flexiblen Führungsmittel,
wobei ein unter Vorspannung einer (ersten) Feder stehendes erstes Führungsmittel,
welches durch die (erste) Feder in jeder Stellung des beweglichen zweiten Haltemittels
gespannt zu halten ist, (mit seinen Strängen) benachbart zu den Längsrändern des Behangs,
und daß unter Vorspannung einer zweiten Feder stehende zweite Führungsmittel zwischen
den Strängen des ersten Führungsmittels verläuft und sich die Stränge eines Führungsmittels,
welches mit dem zweiten Haltemittel in Reibungseingriff steht, im Bereich des zweiten
Haltemittels kreuzen und von dessen einem Endabschnitt zum anderen Endabschnitt geführt
sind, von dem aus sie jeweils zur dritten Schiene od.dgl. verlaufen.
[0002] Derartige Vorhänge mit nicht-rechteckigen geometrischen Formen (zu denen außer den
vorstehend bereits beispielhaft genannten Dreiecks- und Trapezformen bspw. auch noch
sonstige Vielecke, Kreissegmente u.dgl. gehören, wobei die vorstehenden geometrischen
Begriffe nicht streng geometrisch, sondern im weitesten Sinne zu verstehen sind und
bspw. bei einer Dreiecks- oder Trapezform auch entsprechende geometrische Gebilde
mit nicht linearen Seitenrändern umfassen sollen) werden in steigendem Maße bspw.
und insbesondere zur Beschattung von Wintergärten, Gewächshäusern o.dgl. benötigt,
um dort auch entsprechend geometrische Abschnitte der Glasflächen erforderlichenfalls
verschatten zu können.
[0003] Dabei ist es erforderlich, den plissierten oder in bekannter Weise zu raffenden Behang
nicht nur beim Überführen aus seiner Schließstellung in die Öffnungsstellung bzw.
umgekehrt zu führen, sondern ihn auch in der Öffnungs- und Schließstellung entsprechend
geführt zu halten. Dieses erfolgt i.a. zweckmäßigerweise mittels strangförmiger Führungsmittel
wie Spanndrähten, Schnüren od. dgl., die (wenigstens) zweckmäßiger benachbart der
Seitenränder des Behangs durch in diesem zweckmäßigerweise zuvor ausgebildete Öffnungen
so geführt werden, daß das strangförmige Führungsmittel abwechselnd abschnittsweises
an der Vorder- bzw. Rückseite des Behangs verläuft, so daß mithin die Stränge des
strangförmigen Führungsmittels bspw. bei einem (entsprechenden der ggf. zu verschattenden
Fläche) dreiecksförmigen oder trapezförmigen Vorhang auch ihrerseits der entsprechenden
Form im wesentlichen folgen, wie dieses bspw. beim Gegenstand der DE-GM 89 12 709
der Fall ist, also bei einem Vorhang, bei dem die als Spanndrähte ausgebildeten Führungsmittel
unabhängig vom jeweiligen Öffnungs- bzw. Schließzustand des Vorhanges bspw. bei einem
trapezförmigen Vorhang selbst ein entsprechendes Trapez bilden und dabei zwischen
einer (längeren) stationären Oberschiene (oder umgekehrt) unmittelbar parallel zu
den Seitenrändern des Behangs verlaufen.
[0004] Außerdem erstrecken sich die zum Teil lotrecht und zum Teil schräg verlaufenden Stränge
des Führungsmittels noch durch eine bewegliche mittlere Schiene, die zwischen der
Oberschiene und der Unterschiene angeordnet ist und je nach gewünschtem Öffnungs-
bzw. Schließzustand mehr der Ober- oder der Unterschiene benachbart sein kann, wobei
darüber hinaus bei dem aus der DE-GM 89 12 709 bekannten Vorhang im Falle einer Trapezform
noch zwei weitere Spanndrähte zwischen der stationären Oberschiene und der stationären
Unterschiene vorhanden sind (und sein müssen), die sich von den Endabschnitten der
Oberschiene nach zur längeren, stationären Unterschiene erstrecken. Diese weiteren
Spanndrähte sind bei dem vorbekannten Vorhang schon deswegen erforderlich, weil dessen
bewegliche Mittelschiene mehrteilig (nämlich dreiteilig) ausgebildet ist, nämlich
einen mittleren Abschnitt aufweist, dessen Länge im wesentlichen gleich der Länge
der Oberschiene ist, sowie zwei jeweils an den mittleren Abschnitt angrenzende Seitenabschnitte,
deren insgesamt gleich der Längendifferenz zwischen Unter- und Oberschiene ist, so
daß die äußeren Abschnitte der beweglichen mittleren Schiene, die jeweils gelenkig
mit dem mittleren Abschnitt der mittleren Schiene verbunden sind, im geschlossenen
Zustand des Vorhangs zum mittleren Abschnitt der Mittelschiene sowie horizontal und
damit parallel zur Unter-und Oberschiene verlaufen müssen, weil die äußeren Abschnitte
der beweglichen mittleren Schiene, an welcher der eine Rand des Behangs befestigt
ist, jeweils an ihrem freien Ende von einem Strang des aus Spanndrähten gebildeten
Führungsmittels durchsetzt sind.
[0005] Ganz abgesehen davon, daß der aus der DE-GM 89 12 709 bekannte Vorhang schon aufgrund
der mehrteiligen Ausbildung der beweglichen mittleren Schiene und der erforderlichen
Gelenkverbindungen außer ordentlich aufwendig ist, ist er insbesondere bei einem aus
plissiertem Material bestehenden Behang offensichtlich schon deshalb äußerst nachteilig,
weil die Falten des plissierten Materials im Bereich der dreiecksförmigen Seitenabschitte
nur im geöffneten Zustand ihren vorgesehenen Verlauf (parallel zur Unter- und Oberschiene)
beibehalten können und bereits bei Beginn des Öffnungsvorganges im Bereich der Gelenkverbindungen
verformt werden, wobei dieser Verformungsvorgang im Verlauf der Öffnungsbewegung ersichtlich
ständig zunimmt und der untersten Falten des Behangs - je nach Trapezform - unter
Umständen so stark verformt werden können, daß es zu bleibenden Knicken im Behangmaterial
kommt, die nicht nur optisch als höchst unerwünscht empfunden werden, sondern auch
zu einer Beeinträchtigung der Funktionsweise führen können.
[0006] Darüber hinaus wird es bei dem aus der DE-GM 89 12 709 bekannten Vorhang auch als
störend empfunden, daß die das Führungsmittel bildenden Spanndrähte im geöffneten
Zustand des Vorhangs schräg zum ersten bzw. zweiten Rand des Behangs verlaufen, und
nicht in einer Richtung, in der auch (von eventuell vorhandenen Sparren einmal abgesehen)
die ganz überwiegende Anzahl der Streben und sonstigen Konstruktionselemente eines
Wintergartens, Gewächshauses o.dgl. verläuft.
[0007] Aus der DE-GM 89 09 836 ist eine Führungsvorrichtung eines Vorhangs, insbesondere
einer Falt- oder Lamellenjalousie oder eines Rollos bekannt, die - soweit sie einen
Vorhang betrifft - gattungsgemäß einschlägig ist. Der aus dieser Druckschrift bekannte
Vorhang vermeidet indes zwar die vorstehend beschriebenen Nachteile des Vorhangs gemäß
der DE-GM 89 12 709, doch kann auch er die an einen gattungsgemäßen Vorhang zu stellenden
Anforderungen noch nicht optimal erfüllen.
[0008] Um die vorstehend unter Bezugnahme auf den Stand der Technik gemäß der DE-GM 89 12
709 beschriebenen Nachteile zu vermeiden, ist bei dem Vorhang gemäß der DE-GM 89 09
836 an der Befestigungsstelle des unteren Randes des Behangs eine kastenförmige Schiene
vorgesehen, in welcher eine Wickelwelle drehbar an Lagerzapfen gehalten ist. Die Wickelwelle
ist hohl. In ihrem Inneren ist eine Drehfeder vorgesehen, welche an ihrem einen Ende
an einem Ende der Wickelwelle und an ihrem anderen Ende an einem ortsfesten Lagerzapfen
befestigt ist, wobei gleichzeitig angemerkt sei, daß auch am anderen Ende der kastenförmigen
Schiene ein derartiger Lagerzapfen vorgesehen ist, an dem die Wickelwelle gelagert
ist. Die Wickelwelle ist durch die Drehfeder im Aufwickelsinne vorgespannt, um das
(als Seil ausgebildete) strangförmige Führungsmittel stets gespannt zu halten.
[0009] Es hat sich jedoch gezeigt, daß derartige Drehfedern für den hier in Rede stehenden
Verwendungszweck nur sehr bedingt geeignet, zumindest mit erheblichen Handling-Nachteilen
behaftet sind. Denn aufgrund der nicht vermeidbaren erheblichen Reibungen sind erhebliche
(große) Kräfte für die Betätigung dieses vorbekannten Vorhangs erforderlich, um den
angestrebten Effekt zu erzielen, die Führungsmittelstränge in jeder Behangstellung
gestrafft zu halten.
[0010] Es kommt hinzu, daß es sich bei einem Vorhang gemäß der DE-GM 89 09 836 als im Ergebnis
nachteilig herausgestellt hat, daß man als "Bremsseile" (also als strangförmige, flexible
Führungsmittel) diejenigen Führungsmittel gewählt hat, welche benachbart zu den Längsrändern
des Behangs verlaufend (im wesentlichen mittig) zwischen den äußeren Führungsmitteln
bzw. Führungsmittelsträngen liegen, da es - wie für den zuständigen Fachmann ohne
weiteres einsichtig ist - insbesondere bei relativ spitzwinkligen, dreiecksförmigen
Behängen bzgl. der erstrebten (und erforderlichen) Bremswirkung ersichtlich nicht
zweckmäßig ist, wenn die der Längssymmetrielinie des Behangs mehr oder weniger unmittelbar
benachbarten Führungsmittelstränge die "Bremsaufgabe" wahrnehmen. Dabei sei in diesem
Zusammenhang noch nachgetragen, daß die beiden Stränge des das "Bremsseil" bildenden
(mittleren) Führungsmittels an ihren dem (ortsfesten) ersten Haltemittel zugekehrten
Endabschnitten durch eine kleine Spannfeder verbunden sind, welche das mittlere Führungsmittel
in Reibschluß mit dem Behang bzw. dessen Durchgangsöffnungen halten sollen.
[0011] Dabei sei im übrigen angemerkt, daß derartige Bremsseile, wie sie in der DE-GM 89
09 836 als (subjektiv bzw. vermeintlich) neu hingestellt worden sind, seinerzeit bereits
längst bekannt waren, und zwar bspw. aus der EP 0 195 483 B1, also einer auf gattungsfremde
Faltjalousien mit vier Schienen abstellenden Druckschrift, bei welcher die strangförmigen
Führungsmittel in Reibungseingriff mit den jeweiligen Haltemitteln sind, wobei außer
den Haltemitteln gattungsgemäßer Vorhänge bei der Faltjalousie gemäß der EP 0 195
483 B1 noch ein weiteres Haltemittel vorhanden ist und der Behang zwischen diesem
weiteren Haltemittel und dem zweiten Haltemittel angeordnet ist.
[0012] Um das zweite Haltemittel sowie das weitere (vierte) Haltemittel (zwischen denen
der Behang angeordnet ist) in der jeweils gewählten (Zwischen-)Öffnungsstellung (reibschlüssig)
halten zu können, stehen bei dem aus der EP 0 195 483 B1 bekannten Vorhang (Faltjalousie)
die zwischen dem zweiten Haltemittel und dem weiteren (vierten) Haltemittel verlaufenden,
als Schnüre ausgebildeten Führungsmittel, die zwischen dem zweiten Haltemittel und
dem weiteren (vierten) Haltemittel ausgespannt sind, mit diesen beiden Haltemitteln
in einem Reibungseingriff.
[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Vorhang gemäß der DE-GM
89 09 836 unter Vermeidung seiner genannten und weiterer Nachteile insbesondere bzgl.
der Anordnung der die reibschlüssige Halterung des zweiten Haltemittels (und damit
letztlich des Behangs) bewirkenden Führungsmittel ("Reibseile" od.dgl.) zu verbessern.
Darüber hinaus soll es - bei geringerem Aufwand - bei der Handhabung des Vorhangs
aufgrund der Art der Federkraftbeaufschlagung der Führungsmittelstränge zu erheblich
niedrigeren (durch Reibung bedingten) Widerstandskräften kommen, wobei zugleich eine
sehr einfache (und auch unauffälligere) Bauweise mit hoher Lebensdauer angestrebt
wird.
[0014] Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß das erste Führungsmittel
mit dem zweiten Haltemittel in Reibeingriff steht.
[0015] Bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0016] Die Erfindung ist nachstehend an Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf eine
Zeichnung weiter erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine seitliche Draufsicht auf einen trapezförmigen erfindungsgemäßen Vorhang (ohne
Behang) in geschlossener Stellung;
- Fig. 2
- den Vorhang gemäß Fig. 1 (ebenfalls ohne Behang) in geöffneter Stellung;
- Fig. 3
- den Vorhang gemäß Fig. 1 und 2 mit Behang in seiner geöffneten Stellung gemäß Fig.
2;
- Fig. 4
- den Vorhang gemäß den Fig. 1 bis 3 mit Behang in seiner geschlossenen Stellung gemäß
Fig. 1;
- Fig. 5
- eine Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines (trapezförmigen) Vorhangs
mit einer rechtwinklig zum oberen und unteren Behangrand verlaufenden Seitenkante
sowie einer im Winkel zum oberen und unteren Behangrand verlaufenden Seitenkante (mit
Behang) in einer Darstellung gemäß Fig. 4; und
- Fig. 6
- den Vorhang gemäß Fig. 5 ohne Behang.
[0017] Die Fig. 1 bis 4 zeigen einen im ganzen mit 1 bezeichneten Vorhang für eine (nicht
dargestellte) trapezförmige (Glas-)Fläche mit einem in seiner geometrischen Form der
Form der ggf. zu verschattenden Fläche im wesentlichen entsprechenden Behang 2, der
in den Fig. 1 und 2 der besseren Übersicht halber fortgelassen worden ist, um die
wesentlichen Merkmale des Vorhangs 1 besser verdeutlichen zu können, und der in Fig.
3 in geöffnetem Zustand des Vorhangs 1 bzw. dessen Behang 2 gleichsam als Faltenpaket
erkennbar ist, welches sich im geöffneten Zustand gemäß Fig. 3 dadurch ergibt, daß
sich die ziehharmonikaförmigen Falten des plissierten Behangmaterials gleichsam leporelloartig
aneinanderlegen.
[0018] Der Behang 2 wird an einem ersten Rand 3 mittels einer Schiene 3' ortsfest gehalten
und ist an einem dem ersten Rand 3 gegenüberliegenden zweiten Rand 4 an einer beweglichen
Schiene 4' befestigt, die sowohl in der geschlossenen Vorhangstellung (Fig. 1, 4)
als auch in Zwischenstellungen zwischen der geschlossenen und geöffneten Vorhangstellung
lösbar zu verriegeln bzw. (reibschlüssig) zu halten ist.
[0019] Benachbart zu seinen (vom ersten Rand 3 fortlaufenden) Seitenrändern ist der Behang
2 an einem strangförmigen, flexiblen ersten Führungsmittel 5 in der Art eines Spanndrahtes,
einer Schnur, eines Seils od.dgl. geführt, welches mit zwei Strängen 6 und 7, die
gleichsam "wellenförmig" durch den Behang 2 verlaufen (s. insbesondere Fig. 4) zwischen
dem ersten Haltemittel 3' und einer dritten Schiene 15 sowie durch das ebenfalls als
(bewegliche) Schiene 4' ausgebildete zweite Haltemittel 4' verläuft und an den oberen
freien Enden (bei 8) der Stränge 5, 6 ortsfest an der (dritten) Schiene 15 befestigt
ist.
[0020] Die Stränge 6, 7 des strangförmigen, flexiblen Führungsmittels 5 stehen jeweils an
ihrem unteren Endabschnitt unter Vorspannung eines eine Rückstellkraft erzeugenden
Elementes 9, welches das erste Führungsmittel 5 in jeder Stellung der beweglichen
Schiene 4' gespannt hält, und zwar besteht das die Rückstellkraft erzeugende Element
9 bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel aus zwei Federn 9, 9, die jeweils einem
Strang 6 bzw. 7 des ersten Führungsmittels 5 zugeordnet sind.
[0021] Bei den Federn 9, 9 handelt es sich um Zugfedern, die jeweils mit ihrem einen Ende
mit dem ihnen zugeordneten, strangförmigen Führungsmittelstrang 6 bzw. 7 und mit ihrem
anderen Ende (benachbart zum ersten Rand 3 des Behangs 2) mit der ortsfesten Schiene
3' bzw. der Umgebung 10 zu verbinden sind.
[0022] Es ist erkennbar, daß der erste Rand 3 des Behangs 2 in der ortsfesten unteren Schiene
3' angeordnet bzw. gehalten ist, und daß auch die Federn 9 innerhalb dieser Schiene
3' angeordnet sind (s. Fig. 1, 2). Die Schiene 3' weist an ihrer dem ersten Führungsmittel
5 zugekehrten Seite jeweils eine Durchgangsöffnung 11 für einen Strang 6 bzw. 7 des
ersten Führungsmittels 5 auf, durch welches der von der beweglichen Schiene 4' kommende
Führungsmittelstrang 6 bzw. 7 hindurchgeführt und umgelenkt ist (s. Fig. 1, 2), wobei
jede Feder 9 an ihrem dem betreffenden Führungsmittelstrang 6 bzw. 7 zugekehrten Ende
eine Umlenkrolle 12 aufweist, um welche der betreffende Strang 6 bzw. 7 mit seinem
zu dessen Befestigungsstelle 8 an der dritten Schiene 15 führenden Abschnitt herumgeführt
ist.
[0023] Es ist erkennbar, daß die Führungsmittelstränge 6 bzw. 7 des ersten Führungsmittels
5 "nicht auf dem kürzesten Wege" durch die das zweite Haltemittel bildende bewegliche
Schiene 4' geführt sind, sondern daß sie nach Eintritt in die bewegliche Schiene 4'
an einer Durchgangsöffnung 11' jeweils von dem betreffenden Endabschnitt der Schiene
4' zunächst im wesentlichen parallel zur Schiene 4' bis zum anderen Endabschnitt der
Schiene 4' geführt sind und erst dort jeweils aus einer Durchgangsöffnung 11'' (jeweils
nach entsprechender Umlenkung) aus der beweglichen Schiene 4' austreten, um sodann
- rechtwinklig zu den Haltemitteln 3', 4' und 15 - zu dem betreffenden Befestigungspunkt
8 an der dritten Schiene 15 zu gelangen.
[0024] Dabei sind die Durchgangsöffnungen 11' und 11'' in Relation zu der Kontur des ersten
Führungsmittels 5 so ausgebildet, daß sie im Reibschluß mit den Durchgangsöffnungen
11' und 11'' stehen, so daß es zu einem hervorragenden Reibschluß kommt, der auch
nach längerer Betriebszeit des Vorhangs 1 erhalten bleibt, nämlich zum einen/zunächst
einmal durch die Friktion, welche aufgrund der Dimensionierung der Durchgangsöffnungen
11', 11'' in Relation zum Durchmesser der Stränge 6, 7 des ersten Führungsmittels
5 entsteht, und zum anderen durch die mehrfache Umlenkung, die (gemäß der Eytelwein'schen
Gleichung) bei der Umschlingung von Gegenständen aufgrund des Umschlingungswinkels
einerseits und des Reibungskoeffizientens andererseits entsteht.
[0025] Selbst wenn es mithin aufgrund längjähriger Benutzung zu einem gewissen Abrieb an
den Durchgangsöffnungen 11', 11'' kommen sollte, so daß der zunächst vorhandene Reibungsschluß
zumindest partiell verlorengeht/schlechter wird, verbleibt dann immer noch der aufgrund
dieser Umschlingung/Umlenkung entstehende Reibschluß, so daß der erfindungsgemäße
Vorhang auch noch nach langer Betriebszeit funktionstüchtig verbleibt und in sämtlichen
jeweils gewählten Zwischenstellungen zu arretieren ist.
[0026] An dieser Stelle sei erwähnt, daß das strangförmige erste Führungsmittel 5 gemäß
einer Ausgestaltung ggf. einteilig (und unmittelbar federbeaufschlagt) ausgebildet
sein kann, wobei es dann z.B. benachbart zum zweiten Rand 4 des Behangs 2 über eine
Umlenkrolle 12 o.dgl. zur anderen Seite geführt sein kann und eine weitere (zweite)
Federanordnung ortsfest befestigt sein oder aber auch auf diese verzichtet werden
kann.
[0027] Wie weiter oben bereits angedeutet worden ist, ist es nicht nur zweckmäßig, wenn
der Behang 2 in seiner Öffnungsstellung (s. Fig. 2, 3) an seinem längeren Rand angeordnet
ist, sondern wenn darüber hinaus dieser längere Rand unten angeordnet ist.
[0028] Soll der Vorhang 1 aus seiner geöffneten Stellung geschlossen werden, so wird die
bewegliche Schiene 4', an welcher der obere Rand des Behangs 2 befestigt ist, gemäß
dem Pfeil 13 aus ihrer abgesenkten Stellung hochgezogen. Dabei entspannen sich die
Zugfedern 9, 9 - nach wie vor unter ständiger Straffung der Stränge 6, 7, die sich
aus ihrer zunächst abgewinkelten, vertikalen Anordnung im geöffneten Zustand (Fig.
2, 3) in ihre diagonale bzw. schräge Anordnung im geschlossenen Zustand (Fig. 1, 4)
bewegen.
[0029] Es ist erkennbar, daß die oberen Endabschnitte der Stränge 6, 7 im geöffneten Zustand
parallel zu Fensterholmen, Stützstreben etc. verlaufen, also optisch (ästhetisch)
höchst befriedigend angeordnet sind, während sie im geschlossenen Zustand unmittelbar
benachbart zu den Seitenrändern des Behangs verlaufen und diesem damit eine optimale
Führung geben.
[0030] Bei dem in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind noch zwei weitere
Führungsmittelstränge 14, 14 vorhanden, die ein zweites Führungsmittel bilden. Die
beiden Stränge des zweiten Führungsmittels 14 verlaufen stets im wesentlichen vertikal,
sind im geöffneten Zustand (Fig. 2, 3) unmittelbar benachbart zu den dann vertikalen
oberen Endabschnitten der Stränge 6, 7 angeordnet, so daß ein Betrachter dort optisch
im wesentlichen lediglich zwei Stränge wahrnimmt, und sind an ihren dem ersten Haltemittel
3' zugekehrten Endabschnitten mit einer (zweiten) Zugfeder 16 verbunden.
[0031] Dieses Grundkonzept gilt auch für das Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 5 und 6,
welches einen Vorhang 1 mit einem Behang 2 zeigt, dessen geometrische Ausgestaltung
von dem Behang 2 gemäß dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 4 abweicht, und
zwar zeigen die Fig. 5, 6 eine seitliche Draufsicht auf einen Vorhang 1 im geschlossenen
Zustand, der unter Anpassung an das abzudeckende Fenster od.dgl. an seiner linken
Seite einen rechtwinklig zum ersten Haltemittel 3' verlaufenden Seitenrand und an
seiner rechten Seite einen schrägen Seitenrand aufweist. Die Basiskonstruktion stimmt
auch hier mit der oben unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 4 beschriebenen Konstruktion
überein und unterscheidet sich (unwesentlich) lediglich dadurch, daß die beiden stationären
Führungsmittelstränge 14, 14 nicht im wesentlichen mittig zum Behang 2 verlaufen,
sondern mehr zum Rand versetzt sind. Im übrigen ist das Ausführungsbeispiel gemäß
den Fig. 5 und 6 mit gleichen Bezugszeichen versehen wie das Ausführungsbeispiel gemäß
den Fig. 1 bis 4.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Vorhang
- 2
- Behang
- 3
- erster Rand (von 2) 3' Schiene (ortsfest)
- 4
- zweiter Rand (von 2) 4' Schiene (beweglich)
- 5 (erstes)
- Führungsmittel
- 6
- Strang (von 5)
- 7
- Strang (von 5)
- 8
- Befestigungspunkte (von 5 bzw. 6, 7)
- 9 (erste)
- Feder
- 10
- Umgebung (von 1)
- 11, 11',11''
- Durchgangsöffnung
- 12
- Umlenkrolle
- 13
- Pfeil
- 14
- Führungsmittelstränge
- 15 (dritte)
- Schiene
- 16 (zweite)
- Feder
1. Vorhang für eine ggf. zu verschattende (Glas-)Fläche, insbesondere eine nicht-rechteckige
Fläche, mit einem in seiner Form im wesentlichen in der Form der (Glas-)Fläche entsprechenden
Behang, der an seinem ersten Rand an einem ersten Haltemittel in der Art einer ortsfesten
Schiene od. dgl. zu halten ist, an einem dem ersten Rand im wesentlichen gegenüberliegenden
zweiten Rand an einem zweiten Haltemittel in der Art einer beweglichen Schiene od.dgl.
befestigt ist, die (wenigstens) in der geschlossenen Vorhangstellung lösbar in Stellung
zu halten ist, und der an einem ersten strangförmigen, flexiblen Führungsmittel in
der Art einer Schnur, eines Spanndrahtes, Seiles od.dgl. geführt ist, welches zwischen
dem ersten Haltemittel und einer ortsfesten dritten Schiene od.dgl. durch das bewegliche
zweite Haltemittel verläuft, sowie an einem weiteren strangförmigen, flexiblen Führungsmittel,
wobei ein unter Vorspannung einer (ersten) Feder stehendes erstes Führungsmittel,
welches durch die (erste) Feder in jeder Stellung des beweglichen zweiten Haltemittels
gespannt zu halten ist, (mit seinen Strängen) benachbart zu den Längsrändern des Behangs,
und das unter Vorspannung einer zweiten Feder stehende zweite Führungsmittel zwischen
den Strängen des ersten Führungsmittels verläuft und sich die Stränge eines Führungsmittels,
welches mit dem zweiten Haltemittel in Reibungseingriff steht, im Bereich des zweiten
Haltemittels kreuzen und von dessen einem Endabschnitt zum anderen Endabschnitt geführt
sind, von dem aus sie jeweils zur dritten Schiene od.dgl. verlaufen, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Führungsmittel (5 = 6, 7) mit dem zweiten Haltemittel (4') in Reibeingriff
steht.
2. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem ersten Führungsmittel
(5) zusammenwirkende erste Feder (9) (wenigstens) eine Zugfeder ist, die mit ihrem
einen Ende mit einem Strang (6 bzw. 7) des ersten Führungsmittels (5) verbunden und
mit ihrem anderen Ende ortsfest gehalten ist.
3. Vorhang nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste(n) Feder(n)
(9) innerhalb des den ersten Rand (3) des Behangs (2) haltenden, ortsfesten ersten
Haltemittels (3') angeordnet ist (sind).
4. Vorhang nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das ortsfeste zweite Haltemittel
(3') an seiner dem ersten Führungsmittel (5) zugekehrten Seite jeweils eine Durchgangsöffnung
(11) für die Stränge des ersten Führungsmittels (5) aufweist, durch welche die von
dem beweglichen zweiten Haltemittel (4') kommenden Führungsmittelstränge (6 ,7) hindurchgeführt
sind; und daß die Feder(n) (9) an ihrem (ihren) dem Führungsmittel (5) zugekehrten
Ende(n) eine Umlenkrolle (12) od.dgl. aufweist (aufweisen), um welche das strangförmige
Führungsmittel (5) mit seinem zu dessen Befestigungsstelle (8) führenden Abschnitt(en)
herumgeführt ist (sind).
5. Vorhang nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Führungsmittel (5) einteilig ausgebildet ist, wobei sein einer Strang
benachbart zum zweiten Strang (4) des Behangs (2) über wenigstens eine Umlenkrolle
od.dgl. zum zweiten Strang geführt ist, dessen freies Ende ortsfest befestigt ist.
6. Vorhang nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Führungsmittel (5) (wenigstens) zweiteilig ausgebildet ist, wobei jeder
Strang (6, 7) mit einer gesonderten Feder (9, 9) beaufschlagt ist, und das andere
Ende jedes Strangs (6 bzw. 7) jeweils benachbart zum zweiten Rand (4) des Behangs
(2) ortsfest befestigt ist.
7. Vorhang nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Feder (16) eine Zugfeder ist.
8. Vorhang nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Feder (16) an den
dem ersten Haltemittel (3') zugekehrten Endabschnitten der Stränge des zweiten Haltemittels
(14) befestigt ist.
9. Vorhang nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Feder (16)
im/unmittelbar benachbart zum ersten Haltemittel (3') angeordnet ist; und daß der
dem Behang (2) zugekehrte Abschnitt des ersten Haltemittels (3') im Bereich der Stränge
(14, 14) des zweiten Führungsmittels (14) so ausgebildet ist, daß die zweite Feder
(16) das zweite Führungsmittel (14) stets in Reibschluß mit dem Behang (2) bzw. dessen
Durchgangsöffnungen hält.
10. Vorhang nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behang (2) in seiner Öffnungsstellung an seinem längeren Rand angeordnet ist.
11. Vorhang nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei im wesentlichen vorbekannter
Anordnung des Vorhangs der längere Rand des Behangs (2) unten angeordnet ist.
12. Vorhang nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stränge (6, 7) des ersten Führungsmittels (5) jeweils - benachbart zu einem
Längsrand des Behangs (2) verlaufend - von dem ersten Haltemittel (3') zum zweiten
Haltemittel (4') geführt, dort unter Reibschluß mit der betreffenden Durchgangsöffnung
(11) im wesentlichen parallel zum zweiten Haltemittel (4') zu dessen anderem Endabschnitt
geführt sind, und dort unter Reibschluß mit der betreffenden Durchgangsöffnung (11)
zur dritten Schiene od.dgl. geführt sind.