(19)
(11) EP 0 534 346 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.03.1993  Patentblatt  1993/13

(21) Anmeldenummer: 92116114.7

(22) Anmeldetag:  21.09.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E01F 8/00, E02D 29/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI NL

(30) Priorität: 22.09.1991 DE 9111782 U
18.06.1992 DE 4219946

(71) Anmelder: ÖKUSTIK LÄRMSCHUTZWAND GmbH
D-67346 Speyer (DE)

(72) Erfinder:
  • Weber, Ortrud
    W-6720 Speyer (DE)
  • Daum, Heinz
    W-6720 Speyer (DE)

(74) Vertreter: Mierswa, Klaus, Dipl.-Ing. 
Friedrichstrasse 171
68199 Mannheim
68199 Mannheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vegetative Lärmschutzwand, die aus einer Mehrzahl von Rahmenteilen besteht


    (57) Die Erfindung betrifft eine vegetative Lärmschutzwand aus einer Mehrzahl von Rahmenteilen (1,1',1'',1''',14,14',18,19,25,27,27'), die in Abständen voneinander in Längsrichtung der Wand angeordnet sind und wenigstens eine der längs verlaufenden vertikalen Begrenzungsflächen der Lärmschutzwand aus einer Mehrzahl von gitterförmigen, Stahl- oder Eisengittermatten (6,6',6'',15,15',29,29') besteht, die senkrecht zwischen den Rahmenteilen (1,1',1'',1''',14,14',18,19,25,27,27') befestigt sind, wobei das durch die Rahmenteile (1,1',1'',1''',14,14',18,19,25,27,27') und das von der Bespannung umschlossene Volumen der Lärmschutzwand mit erd-, stein- oder tonartigen Baustoffen o.d. verfüllt ist. Die Rahmenteile sind aus leiterartigen Profilen (1,1',1'',1''',14,14',18,19,25) (Ständerprofilen) gebildet, die je aus wenigstens zwei Holmen (2,3,20,20',26,26') bestehen, die mittels quer bzw. waagrecht verlaufender Sprossen (5,5',21) verbunden sind. Die Profile (1,1',1'',1''',14,14',18,19,25) verlaufen in Querrichtung der Lärmschutzwand planparallel zueinander und die Gittermatten (6,6',6'',15,15') sind mit den vertikalen Enden zwischen den Holmen (2,3,20,20', 26, 26') zweier benachbarter Profile (1,1',1'',1''',14,14',18,19,25) in die Sprossen (5,5',21) lose eingehängt, dergestalt, daß die Enden der waagrecht verlaufenden Querstäbe (8,8',8'',8''') der Gittermatten (6,6',6'',15,15') auf den Sprossen (5,5',21) der Ständerprofile (1,1',1'',1''',14,14',18, 19,25) aufliegen und die Gittermatten (6,6',6'',15,15') abstützen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine vegetative Lärmschutzwand, die aus einer Mehrzahl von Rahmenteilen besteht und deren vertikale Begrenzungsflächen aus gitterförmigen, flächigen Stahl- oder Eisengittermatten gebildet sind gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Durch die DE 3 933 318 A1 ist eine aus mehreren einzelnen Bauelementen zusammengesetzte Lärm- und Staubschutzwand bekanntgeworden, die aus mehreren mit Abstand hintereinander angeordneten Rahmenteilen in Form eines umgekehrten U besteht, die zu einem Portal zusammensetzbare Stützprofile sind. Zwischen je zwei benachbarte Rahmenteile eingebrachte horizontale Stäbe, in die vertikale Stäbe geschoben werden, bilden eine gitterförmige Bespannung in den vertikalen Begrenzungsflächen der Wand. Die Rahmenteile sind als starrer Rahmen auf einem Fußgestell befestigt, der im Herstellerwerk mit Erde verfüllt wird, so daß die fertigen Rahmenteile auf der Baustelle zur Lärmschutzwand zusammengesetzt werden. Diese Bauweise benötigt relativ schwere Transportfahrzeuge und Hebeeinrichtungen. Des weiteren ist die Erstellung fertig verfüllter Rahmenteile nicht flexibel genug, den unterschiedlichsten Geländen und Bedingungen vor Ort anzupassen.

    [0003] Durch die G 89 11 878.2 ist eine aus mehreren einzelnen Bauelementen zusammengesetzte Lärm- und Staubschutzwand bekanntgeworden, die ebenfalls aus mehreren mit Abstand hintereinander angeordneten Rahmenteilen in Form eines umgekehrten U besteht, an deren Stirn- und Seitenflächen des Wandkörpers Matten mit darin eingebrachtem Füllmaterial angebracht sind, wobei die Enden der U-Schenkel auf einem Fußgestell befestigt sind, das als starrer Rahmen ausgebildet ist, an dessen Längsträgern Befestigungsmittel für ein Hebewerkzeug anschließbar sind, daß den fertig mit Erde gefüllten Wandkörper anhebt und aufstellt. Die tragenden Teile der Wand sind stab- bzw. zylinder- und/oder leistenförmige Stützprofile, die zu einem Portal zusammensetzbar sind. Die Stützprofile oder Portale weisen an ihrem Fußende Mittel auf, durch die sie im Zusammenwirken mit am Boden verankerbaren Befestigungen aus einer im wesentlichen horizontalen in eine vertikale Lage geschwenkt werden können.

    [0004] Durch die WO 86/03217=EP 86 90 0077.8 ist eine vegetative Lärmschutzwand bekannt geworden, die aus senkrechten massiven Stützen quer in Richtung der Wand besteht, wobei die Hauptflächen aus Gittermatten gebildet sind, die von vorn und von hinten auf beiden Schmalseiten der Stützen senkrecht verlaufen und mittels Klemmleisten an den Stützen festgeschraubt sind. Die Enden der Quer- und Längsstäbe der Gittermatten sind rechtwinklig nach innen zur Wand gebogen, um eine gewisse Verletzungsgefahr an den Gittermatten zu verringern. Nachteilig ist hier jedoch die Verwendung von Klemmleisten zur Halterung der Gittermatten sowie die Tatsache, daß die Gittermatten von außen auf die Stützen aufgesetzt sind.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vegetative Lärmschutzwand der genannten Gattung zu schaffen, die vor Ort aus wenigen vorgefertigten Teilen von wenigen Arbeitskräften ohne den Einsatz schwerer Transport- oder Hebemaschinen oder schwerer Geräte zum Auf- und Zusammenbau erstellt werden und die vor Ort unterschiedlichsten Bedingungen angepaßt werden kann, wobei die Lärmschutzwand vor Ort verfüllt werden soll. Des weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine ökologisch verbesserte Lärmschutzwand zu schaffen, die den natürlichen Gelände- und Landschaftsgegebenheiten weitestgehend angepaßt werden kann.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Rahmenteile aus leiterartigen Profilen (Ständerprofilen) gebildet sind, die je aus wenigstens zwei Holmen bestehen, die mittels quer bzw. waagrecht verlaufender Sprossen verbunden sind, die Profile in Querrichtung der Lärmschutzwand planparallel zueinander verlaufen und die Gittermatten mit den vertikalen Enden zwischen den Holmen zweier benachbarter Profile in die Sprossen lose eingehängt sind, so daß die Enden der waagrecht verlaufenden Querstäbe der Gittermatten auf den Sprossen der Ständerprofile aufliegen und die Gittermatten abstützen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0007] Die erfindungsgemäße vegetative Lärmschutzwand besitzt den Vorteil, daß dieselbe vor Ort aus wenigen Einzelteilen mit relativ geringem Gewicht und ohne den Einsatz schwerer Transport- oder Hebemaschinen oder schwerer Geräte zum Auf- und Zusammenbau in Art eines Baukastensystems erstellt werden kann, so daß dazu nur wenige Mitarbeiter benötigt werden und die Montagezeiten und -kosten ver-kürzt sind. Die verwendeten Bauteile stellen in vorteilhafter Weise eine Leichtbauweise dar, die in beliebiger Weise den örtlichen Gegebenheiten angepaßt werden kann, wobei die Wand nach dem Einfüllen des Füllmaterials vor Ort ihre Schallab-sorptionsqualitäten erhält. Augrund der Leichtbauweise und Anpassungsfähigkeit kann die Lärmschutzwand auch an geländemäßig höchst schwierigen Orten erstellt werden, wo normalerweise bekannte Lärmschutzwände wegen Gründungsschwierigkeiten oder Platzbedarf nicht mehr erstellt werden können. In vorteilhafter Weise sind Gittermatten etwas in die Wand bzw. in die Rahmenprofile eingesetzt, wobei die Gittermatten in einfachster Weise frei nach unten hängend zwischen den Rahmenprofilen ohne Verwendung von aufwendigen Schraub- oder Klemmbefestigungen gehaltert sind, weil die Gittermatten nicht von außen auf die Stützen aufgesetzt sind.

    [0008] In bevorzugter Ausgestaltung der Lärmschutzwand benötigt diese kein Betonfundament, weil die Rahmenteile mittels Erdnägel oder Eindrehanker auf der Sohle der Lärmschutzwand im Boden verankert werden können. Die Lärmschutzwand ist deshalb für Städte oder Kommunen bei minimalen Kosten auch zur Selbstmontage geeignet. Der Platzbedarf der Lärmschutzwand beträgt bei gleichen oder besseren Schallabsorptionseigenschaften höchsten 20% gegenüber einem herkömmlichen Erdwall. Dabei kann die erfindungsgemäße Lärmschutz-wand näher an der Schallquelle errichtet werden, als es bei einem Erdwall der Fall ist. In akustischer Hinsicht ist hervorzuheben, daß die Lärmschutzwand gegenüber Beton- oder Stahlwänden erheblich geringere Reflexionseigenschaften besitzt.

    [0009] Weitere hervorstechende Vorteile der erfindungsgemäßen Lärmschutzwand bestehen in ökologischer Hinsicht. Durch die erfindungsgemäße Verwendung eines besamten Vlieses oder Samenträgers auf den Gittermatten besitzt die Lärmschutzwand sofort vegetative Eigenschaften; aufgrund der Verwendung von besamten Vliesen oder besamten Trägermatten auf den Gittermatten kann die Lärmschutzwand in wenigen Vegetationsperioden vollflächig begrünt werden; die Wand braucht bestenfalls nur von oben auf der Abschlußfläche bepflanzt oder besamt werden. Vorteilhaft kann somit die Lärmschutzwand von beiden Seiten begrünt werden, indem in beiden vertikalen Begrenzungsflächen der Lärmschutzwand auf den Gittermatten besamte Vliese oder Samenträger vorgesehen werden, so daß die Wand ästhetisch in die Landschaft eingefügt werden kann.

    [0010] In vorteilhafter Weise kann die schallabsorbierende Masse der Lärmschutzwand aus Abfall-Baustoffen oder aus Recycling-Baustoffen vermischt mit Erden und/oder Komposten bestehen, wobei insbesondere die Masse zu ca. 50% aus Feuchtigkeit speichernden Baustoffen, wie Tonziegel- oder Porotonbruch, und zu ca. 50% aus Erden und/oder Komposten bestehen kann. Aufgrund der Verwendung von wasserspeichenden Materialien stellt die Lärmschutzwand einen natürlichen Feuchtespeicher dar, weshalb die Wand sich rasch begrünt und aufgrund Verdunstung eine kühlende Wirkung besitzt, da keine zusätzliche Wärmeabstrahlung wie bei einer Betonwand erfolgt.

    [0011] Kurzbeschreibung der Zeichnung, in der zeigen:
    Figur 1
    eine Ansicht eines Rahmenteils in Form eines leiterartigen Profils mit senkrecht eingehängter Gittermatte, auf der ein besamtes Vlies oder Träger flächig angeordnet ist
    Figur 2
    eine Ansicht von vorn einer Lärmschutzwand
    Figur 3
    einen Querschnitt durch eine Lärmschutzwand, die aus leiterartigen Profilen mit Querverbindern und in den Profilen eingehängter Gittermatten aufgebaut ist
    Figur 4
    ein leiterartiges Profil, welches aus zwei ineinander steckbaren Teilen aufgebaut ist
    Figur 5
    ein im oberen Endbereich gekrümmtes leiterartiges Profil
    Figur 6
    eine Draufsicht auf Figur 1 zur Darstellung einer Bodenplatte, auf die die Rahmenteile montiert sein können, die zur Montage mittels Erdnägel oder Eindrehanker im Erdreich befestigt wird und
    Figur 7
    einen Querschnitt durch eine Lärmschutzwand, die im Gegensatz zur Figur 3 aus einstückigen Profilen aufgebaut ist, wobei die Profile Haken aufweisen, in die die Gittermatten eingehängt sind und sich gegenüberstehende Profile mit Querverbindern verbunden sind.


    [0012] Ein Grundelement zum Aufbau der vegetativen Lärmschutzwand sind Rahmenteile, von denen ein Rahmenteil in Form eines leiterartigen Profils 1 als Ständerprofil in Figur 1 gezeigt ist. Das Profil 1 besteht aus zwei parallelen, senkrechten Holmen 2 und 3, die mittels quer verlaufender Sprossen 5, 5' miteinander verbunden sind. Vorzugsweise bestehen sämtliche Rahmenteile aus Stahl. An einem Ende der Holme 2, 3 kann eine Bodenplatte 4 befestigt sein, die eine ausreichende Standfläche auf der Sohle der Lärmschutzwand für das Rahmenteil bildet. Zwischen die Holme 2, 3 eines Profils 1 und zwischen die Holme des in Längsrichtung der Wand benachbarten Profils ist senkrecht je eine Gittermatte 6 aufgehängt, die vorzugsweise eine Schweißgittermatte oder Baustahlmatte (Bewehrungsmatte) ist und aus senkrecht verlaufenden Längsstäben 7 und waagrecht verlaufenden Querstäben 8, 8', 8'', 8''' besteht. Die Abstände der Sprossen 5, 5' voneinander sind so gewählt, daß sie mit der Teilung des Gitters der Gittermatte 6 übereinstimmen, so daß die Gittermatte 6, wie in Figur 1 gezeigt, mit den waagrecht verlaufenden Querstäben 8, 8', 8'', 8''' von den Sprossen 5,5' gehaltert wird.

    [0013] Figur 2 zeigt eine Ansicht von vorn einer Lärmschutzwand, die aus Profilen 1, 1', 1'', 1''' in einer Zeile aufgebaut ist, und die aufrecht auf dem Erdreich 13 stehen, und die in Richtung von Querschnittsebenen der Wand ausgerichtet sind, wobei sich die Profile auf den gegenüberliegenden Längsseiten der Wand vorzugsweise gegenüberstehen und in einer Querschnittsebene der Wand mittels Querverbinder 11 (Figur 1) miteinander verbunden sind. Zwischen zwei benachbarten Profilen 1, 1', 1'', 1''' innerhalb der Zeile ist jeweils eine Gittermatte 6, 6', 6'', wie vorstehend beschrieben, aufgehängt.

    [0014] Eine Draufsicht auf Figur 1 zur Darstellung der Bodenplatte 4 am unteren, dem Erdreich 13 benachbarten Ende der Profile 1,1',1'',1''' ist in Figur 6 dargestellt. Die Bodenplatte 4 besitzt Durchgangsbohrungen 9, 9',9'',9''', durch die Erdnägel 12, 12' oder Eindrehanker in das Erdreich 13 der Sohle der Lärmschutzwand geschlagen bzw. gedreht werden. Zusätzlich kann die Bodenplatte seitlich an sich gegenüberliegenden Kanten je einen Ansatz 23, 23' mit je einem Schlitzloch 24,24' aufweisen, durch die ebenfalls Erdnägel oder Eindrehanker in das Erdreich 13 der Sohle geschlagen bzw. gedreht werden; derartige Ansätze 23'', 23''' können auch auf den übrigen Längsseiten angeordnet sein. Vorzugsweise ist die Bodenplatte 4 auf das untere Ende der Holme 2,3 aufgeschweißt.

    [0015] Figur 3 zeigt eine Seitenansicht einer Lärmschutzwand, bestehend aus leiterartigen Rahmenteilen 14, 14' gemäß dem Rahmenteil in Figur 1, die seitlich an der Stirnfläche der Lärmschutzwand, vorzugsweise in einer Querschnittsebene angeordnet und die mittels Querverbinder 16, 16', 16'' in der Querschnittsebene miteinander verbunden sind. In weiteren, dahinterliegenden Querschnittsebenen stehen gleichartige, leiterartige Rahmenteile. Zwischen den Rahmenteilen 14, 14' und den benachbarten, dahinterstehenden Rahmenteilen sind je zwischen die Holme der Rahmenteile 14, 14' Gittermatten 15, 15' aufgehängt, bevorzugt dergestalt, daß sich die Gittermatten endseitig mit den Querstäben auf den Sprossen der Rahmenteile abstützen. Die Gittermatten tragen, wie beschrieben, besamte Vliese oder besamte Trägermatten zur vollflächigen Begrünung der Lärmschutzwand. Die Gittermatten 15, 15' bilden auf diese Weise die seitlichen, vertikalen Begrenzungsflächen der Lärmschutzwand. Das Volumen zwischen den Gittermatten 15, 15' und den Rahmenteilen 14, 14' ist mit Erdreich 17 verfüllt. Die schallabsorbierende Masse der Lärmschutzwand kann daneben aus Abfall-Baustoffen oder aus Recycling-Baustoffen, vermischt mit Erden und/ oder Komposten, bestehen, wobei insbesondere die Masse zu ca. 50% aus Feuchtigkeit speichernden Baustoffen, wie Tonziegel- oder Porotonbruch, und zu ca. 50% aus Erden und/oder Komposten bestehen kann. Ebenso kann eine Bauschuttbeimischung erfolgen.

    [0016] Die Figuren 4 und 5 zeigen spezifische Ausgestaltungen von leiterförmigen Rahmenteilen 18, 19 und 25, welches in Figur 4 aus zwei ineinander steckbaren Teilstücken 18, 19 besteht, wobei die Holme 20, 20', die mittels Sprossen 21 miteinander verbunden sind, zueinander geneigt sind und an ihren unteren Enden Zapfen 22, 22' aufweisen, die in Stirnlöcher der Holme 31, 31' des unteren Teilstücks 18 steckbar sind. Dadurch lassen sich unterschiedliche Höhen der Lärmschutzwand realisieren. In Figur 5 ist das obere Ende des Rahmenteils 25, bestehend aus den Holmen 26, 26' und den Sprossen 32, gekrümmt ausgeführt, so daß die Lärmschutzwand im oberen Endbereich zur Lärmquelle hingeneigt ist.

    [0017] Figur 7 zeigt eine Ausführung einer Lärmschutzwand in einer Ansicht der Schmalseite gemäß der Ansicht in Figur 3. Die Rahmenteile bestehen aus Stahlrohren 27, 27' runden oder quadratischen Querschnitts, die mittels in der Querschnittsebene der Lärmschutzwand verlaufenden Querverbindern 28, 28', 28'' miteinander verbunden sind und die auf den nach innen zur Lärmschutzwand gerichteten Seiten Haken 30,30' auf weisen, in die Gittermatten 29, 29' aufgehängt sind, die besamte Vliese oder besamte Matten tragen. Auf die unteren Enden der Stahlrohre 27, 27' sind Bodenplatten 33 entsprechend der Bodenplatte der Figur 6 geschweißt. Sämtliche Rahmenteile können ohne Bodenplatten zum Einbetonieren in Beton-Köcher-Fundamente ausgeführt sein. Bevorzugt bestehen die Gittermatten und Rahmenteile aus feuerverzinkten Stählen und sind mit Kunststoff beschichtet. Bei spezifischer Anforderung kann die Lärmschutzwand nur eine vertikale Begrenzungsfläche aufweisen, die erfindungsgemäß aus Stahl- oder Eisengittermatten besteht, wobei die Rückwand zum Beispiel aus einer Betonwand bestehen kann.

    [0018] Zum Erstellen der vegetativen Lärmschutzwand werden die vorgefertigten Rahmenteilen vor Ort in Abständen voneinander aufrechtstehend gestellt und verankert, wobei zwischen die Rahmenteile als vertikale Begrenzungsflächen gitterförmige, Stahl- oder Eisengittermatten senkrecht gehängt werden, auf deren zur Lärmschutzwand nach innen gerichtete Flächen flächige, besamte Vliese oder Träger gespannt werden und danach das durch die Rahmenteile und die Matten umschlossene Volumen mit erd-, stein- oder tonartigen Baustoffen verfüllt wird.

    [0019] Gewerbliche Anwendbarkeit: Die Erfindung dient zum Erstellen von vegetativen Lärmschutzwänden, insbesondere auch zum Erstellen an Sportanlagen oder in Wohngebieten als Abtrennung und zur Verbesserung des Mikroklimas.

    [0020] Liste der Bezugszeichen:
    1,1',1'',1''',14,14',18,19,25
    leiterartige Rahmenteile
    2,3,20,20',26,26',27,27',31,31'
    Stahlrohre
    4,33
    Bodenplatte
    5,5',21,32
    Sprossen
    6,6',6'',15,15',29,29'
    Gittermatten
    7,8,8',8'',8'''
    Längs- und Querstäbe
    9,9',9'',9'''
    Bohrungen
    10
    besamtes Vlies
    11,16,16',16'',28,28',28''
    Querverbinder
    12,12'
    Erdnägel
    13,17
    Erdreich
    22,22'
    Zapfen
    23,23',23'',23'''
    Ansätze
    24,24'
    Schlitzlöcher für Eindrehanker
    30,30'
    Haken



    Ansprüche

    1. Vegetative Lärmschutzwand aus einer Mehrzahl von Rahmenteilen (1,1',1'',1''', 14,14',18,19,25,27,27'), die in Abständen voneinander in Längsrichtung der Wand aufrechtstehend angeordnet sind und wenigstens eine der längs verlaufenden vertikalen Begrenzungsflächen der Lärmschutzwand aus einer Mehrzahl von gitterförmigen, Stahl- oder Eisengittermatten (6,6',6'',15,15',29,29') besteht, die senkrecht zwischen den Rahmenteilen (1,1',1'',1''',14,14',18,19,25,27,27') befestigt sind, wobei das durch die Rahmenteile (1,1',1'',1''',14,14',18,19,25,27,27') und das von der Bespannung umschlossene Volumen der Lärmschutzwand mit erd-, stein- oder tonartigen Baustoffen o.d. verfüllt ist, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Rahmenteile aus leiterartigen Profilen (1,1',1'',1''',14,14',18,19,25) (Ständerprofilen) gebildet sind, die je aus wenigstens zwei Holmen (2,3,20,20',26,26') beste hen, die mittels quer bzw. waagrecht verlaufender Sprossen (5,5',21) verbunden sind, die Profile (1,1',1'',1''',14,14',18,19,25) in Querrichtung der Lärmschutzwand planparallel zueinander verlaufen und die Gittermatten (6,6',6'',15,15') mit den vertikalen Enden zwischen den Holmen (2,3,20,20',26,26') zweier benachbarter Profile (1,1',1'',1''',14,14',18,19,25) in die Sprossen (5,5',21) lose eingehängt sind, dergestalt, daß die Enden der waagrecht verlaufenden Querstäbe (8,8',8'',8''') der Gittermatten (6,6',6'',15,15') auf den Sprossen (5,5',21) der Ständerprofile (1,1',1'',1''',14,14',18, 19,25) aufliegen und die Gittermatten (6,6',6'',15,15') abstützen.
     
    2. Lärmschutzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    daß je zwei Profile (1,1',1'',1''',14,14',18,19,25,27,27') in Querrichtung der Lärmschutzwand sich gegenüberstehen und mittels Querverbinder (11,16,16',16'',28, 28',28'') verbunden sind.
     
    3. Lärmschutzwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Profile (27,27') nach innen zur Lärmschutzwand gerichtete, in Abständen angeordnete Haken (30,30') aufweisen, an denen die Gittermatten (29,29') aufgehängt sind.
     
    4. Lärmschutzwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß das Profil aus zwei ineinander steckbaren, im wesentlichen gleichen Teilen (18,19) besteht, wobei der eine Teil (19) an einem Ende der Holme (20,20') Zapfen (22,22') aufweist, die in Löcher am gegenüberliegenden Ende der Holme des anderen Teils (18) steckbar sind.
     
    5. Lärmschutzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    daß wenigstens eine der Längszeilen der Rahmenteile (25) mitsamt den daran aufgehängten Gittermatten im oberen Bereich der Lärmschutzwand konkav zur Lärmquelle bzw. zur Innenseite der Lärmschutzwandhin gekrümmt ist.
     
    6. Lärmschutzwand nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Profile (1,1',1'',1''',14,14',18,19,25,27,27') an ihrem bodenseitigen Ende eine Bodenplatte (4) mit Durchgangslöchern (9,9',9'',9''',24,24') aufweisen, durch die Bodennägel (12,12') oder Eindrehanker gesteckt sind zur Halterung der Profile im Erdreich.
     
    7. Lärmschutzwand nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Profile in im Boden der Lärmschutzwand angeordnete Beton-Köcher-Fundamente gesteckt sind.
     
    8. Lärmschutzwand nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
    daß die schallabsorbierende Masse (17) der Lärmschutzwand aus Abfall-Baustoffen oder aus Recycling-Baustoffen vermischt mit Erden und/oder Komposten besteht.
     
    9. Lärmschutzwand nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
    daß die schallabsorbierende Masse (17) der Lärmschutzwand zu ca 50% aus Feuchtigkeit speichernden Baustoffen, wie Tonziegel- oder Porotonbruch, und zu ca. 50% aus Erden und/oder Komposten besteht.
     
    10. Lärmschutzwand nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Gittermatten (6,6',6'',15,15',29,29') auf den zur Lärmschutzwand nach innen gerichteten Flächen mit einem flächigen besamten Vlies (10) oder besamten flächigen Träger bespannt sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht