[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchschneiden, Einschneiden, Durchperforieren
oder Einperforieren von Blattmaterial, wie Papieren, Metallfolien oder Kunststoffolien,
insbesondere von auf einem nicht zu beeinträchtigenden Trägermaterial befindlichen
Etikettenmaterial, mittels einer lösbar koaxial zwischen einer Widerlagerscheibe und
einer Andruckscheibe einzuspannenden Schneidscheibe, deren Außendurchmesser etwas
größer ist als der Außendurchmesser der Widerlagerscheibe und der Andruckscheibe.
[0002] Bei einer nach der DE-OS 30 13 098 bekannten Vorrichtung dieser Art ist die Schneidscheibe
an ihrem Umfang mit einer Schneide versehen, die bei der Schneidarbeit bzw. Perforierarbeit
einem erheblichen Verschleiß unterworfen ist, der zu zunehmend unschärfer werdenden
Schneidkanten bzw. Perforationskanten im Blattmaterial führt, so daß die Schneidscheibe
verhältnismäßig häufig erneuert werden muß.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung genannter Art anzugeben, deren Schneidscheibe
in geringerem Maß verschleißanfällig ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidscheibe
eine so geringe Dicke hat, daß mit ihrer Umfangsfläche die Schneidarbeit bzw. Perforierarbeit
auszuführen ist.
[0005] Bei dieser Lösung der Aufgabe ging die Erfindung von der Feststellung aus, daß auch
eine Schneidscheibe mit einer abgerundeten Umfangsfläche Schneidarbeit und Perforierarbeit
leisten kann, eine solche abgerundete Umfangsfläche verhältnismäßig geringfügig verschleißanfällig
ist und auch nach Verschleiß noch gleichmäßig saubere Schneidarbeit bzw. Perforierarbeit
leisten kann, wenn sie nur eine hinreichend geringe Dicke hat.
[0006] Bevorzugt ist dabei, daß die Umfangsfläche von Anfang an, also vor dem ersten Einsatz
der Schneidscheibe, im Querschnitt im wesentlichen symmetrisch zur Mittelebene der
Schneidscheibe verläuft und im Scheitelbereich abgerundet ist.
[0007] Wegen der geringen Dicke der Schneidscheibe ist bevorzugt, daß der Außendurchmesser
der Schneidscheibe 0,50 mm bis 0,70 mm, vorzugsweise 0,55 mm bis 0,65 mm, größer ist
als der Außendurchmesser der Widerlagerscheibe bzw. der Andruckscheibe je nach dem,
welcher dieser Außendurchmesser der größere ist, damit die die Schneidarbeit bzw.
die Perforierarbeit ausübende Umfangsfläche bei ihrer Arbeit sicher geführt ist.
[0008] Besonders zum Durchschneiden von Etikettenmaterial auf einem Trägermaterial, aber
auch in anderen Fällen hat sich bewährt, daß die Dicke der Schneidscheibe 0,08 mm
bis 0,19 mm, vorzugsweise 0,1 bis 0,17 mm, beträgt.
[0009] Dabei besteht die Schneidscheibe bevorzugt aus Kohlenstoffstahl oder Chromstahl.
[0010] Es hat sich erwiesen, daß die Schneidscheibe besonders zuverlässig arbeitet, wenn
das zu schneidende oder zu perforierende Blattmaterial auf der der Schneidscheibe
abgewandten Seite von einer drehbar gelagerten Widerlagerwalze abgestützt ist.
[0011] Dabei besteht bevorzugt die Umfangsfläche - wenn nicht der gesamte Körper - der Widerlagerwalze
aus gehärtetem Stahl.
[0012] Ein besonders wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung der erörterten Schneidscheiben,
aber auch/oder Schneidscheiben, die nicht der genannten Forderung an ihre Dicke genügen,
ist dadurch gekennzeichnet, daß Rohlinge der ringförmigen Schneidscheiben aus einem
Blech gestanzt werden, daß dann eine Vielzahl dieser Rohlinge (52) als Paket unmittelbar
aneinanderliegend auf eine Welle gesteckt, auf der Welle zusammengespannt und als
Paket unter Drehen der Welle rundgeschlifffen wird, daß dann die rundgeschliffenen
Schneidscheiben vereinzelt waagerecht durch eine Ätzeinrichtung gefördert werden,
in der sie von oben und unten mit einer Ätzflüssigkeit besprüht werden, und daß dann
die rundgeschliffenen und geätzten Schleifscheiben gewaschen und getrocknet werden.
[0013] Zur Herstellung von Perforationsscheiben werden dabei insbesondere die rundgeschliffenen,
geätzten, gewaschenen und getrockneten Schleifscheiben als Paket unmittelbar aneinanderliegend
auf eine Welle gesteckt und auf der Welle zusammengespannt und dann in das Paket im
Umfangsbereich Axialnuten einer Tiefe von 0,20 mm bis 0,25 mm, vorzugsweise 0,21 mm
bis 0,24 mm, geschliffen oder gefräst.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden an Ausführungsbeispielen unter Hinweis auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
[0015] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Einspannen einer Schneidscheibe in Explosionsdarstellung.
[0016] Fig. 2 zeigt vergrößert den Bereich II in Fig. 1.
[0017] Fig. 3 zeigt - nicht maßstabsgerecht - einen Umfangsbereich einer Perforationsscheibe
aus der Blickrichtung III in Fig. 1.
[0018] Fig. 4 zeigt schematisch das Zusammenwirken einer Vorrichtung nach Fig. 1 in zusammengebautem
Zustand mit einer Widerlagerwalze.
[0019] Fig. 5 zeigt im Längsschnitt eine Ätzvorrichtung.
[0020] Fig. 6 zeigt eine Aufsicht auf einen Rohlinge tragenden Gitterrost in Blickrichtung
VI der Fig. 5.
[0021] Fig. 1 zeigt eine Widerlagerscheibe 2 mit einem vorgegebenen Außendurchmesser und
eine Andruckscheibe 4 mit im wesentlichen dem gleichen Außendurchmesser. Koaxial zwischen
die Widerlagerscheibe 2 und die Andruckscheibe 4 ist austauschbar eine ringförmige
Schneidscheibe 6 gespannt, die mit ihrem Umfang 8 rundum geringfügig über die Außendurchmesser
der Widerlagerscheibe 2 und der Andruckscheibe 4 vorsteht. Die Widerlagerscheibe 2
weist eine Nabe 10 auf, die ein zentrales Loch 12 in der Schneidscheibe 6 und ein
zentrales Loch 14 in der Andruckscheibe 4 durchsetzt und mit einem Außengewinde 16
zum Aufschrauben eines Andruckrings 18 versehen ist. In dem Andruckring 18 befinden
sich Löcher 20, in die mit einem Drehwerkzeug eingegriffen werden kann. Der Umfang
der Nabe 10 nächst der Widerlagerscheibe 2 ist als Führungsfläche 19 für das zentrale
Loch 12 in der Schneidscheibe 6 ausgebildet. Die Nabe 10 weist in ihrem Umfang vier
axiale Drehsicherungsausnehmungen 22 auf, die in die Widerlagerscheibe 2 durchsetzende
Bohrungen 24 übergehen. Zwei dieser Drehsicherungsausnehmungen 22 wirken mit radial
nach innen in das Loch 12 der Schneidscheibe 6 ragenden Drehsicherungsvorsprüngen
zusammen. Die Widerlagerscheibe 2 und die Andruckscheibe 4 sind an ihrem Umfang durch
mit ihren Basen einander zugewandten konischen Flächen 28, 30 begrenzt. In einem zentralen
Loch 31 der Nabe 10 sitzt ein - nicht dargestelltes - auf eine Lagerachse zu steckendes
Wälzlager.
[0022] Wie Fig. 2 zeigt, verläuft die Umfangsfläche 30 der Schneidscheibe 6 im Querschnitt
im wesentlichen symmetrisch zur Mittelebene 32 der Schneidscheibe 6 und ist in ihrem
Scheitelbereich 34 abgerundet. Zu dem Scheitelbereich 34 führen von den Seitenflächen
36 und 38 der Schneidscheibe 6 aufeinanderzu strebende, in dem gezeigten Querschnitt
gerade Flanken 40, 42. Der Außendurchmesser D₆ der Schneidscheibe 6 ist um das genannte
Maß etwas größer als der Außenduchmesser D₂ der Widerlagerscheibe 2 bzw. größer als
der Außendurchmesser D₄ der Andruckscheibe 4 je nach dem, welcher dieser Außendurchmesser
D₂, D₄ größer ist.
[0023] Fig. 3 zeigt den Umfangsbereich einer mit Perforationsstegen 46 ausgebildeten Schneidscheibe
6. Die Perforationsstege 46 sind durch Lücken 48 voneinander getrennt. Die Abmessungen
der Stege 46 und der Lücken 48 sind den jeweils gestellten Anforderungen ohne Schwierigkeit
anzupassen.
[0024] Fig. 4 zeigt, daß die Schneidscheibe 6 mit der Umfangsfläche einen - drehbar gelagerten
Widerlagerwalze 44 zusammenwirkt, die der Abstützung der Rückseite des Blattmaterials
und gegebenenfalls des Trägers des Blattmaterials dient.
[0025] Die Vorrichtung nach Fig. 5 weist ein Gehäuse 50 mit einem nicht dargestellten Eintrittsschlitz
undeinem nicht dargestellten Austrittsschlitz für beidseitig zu stanzende Rohlinge
52 auf. Diese Rohlinge 52 wurden vordem aus einem Blech gestanzt und werden auf einem
Gitterrost 68 durch das Gehäuse 50 gefördert. Vor dem Gehäuse, in dem Gehäuse und
hinter dem Gehäuse ist der Gitterrost 68 durch Rollen 54 waagerecht abgestützt. In
dem Gehäuse 50 befinden sich Verteilerrohre 56 und 58 für nach unten bzw. nach oben
gerichtete Düsen 60, 62, aus denen Ätzflüssigkeit 64 zum Besprühen der Rohlinge 52
von oben und unten austritt. Die Ätzflüssigkeit 64 sammelt sich im Bodenbereich 66
des Gehäuses 50 und wird in nicht dargestellter Weise im Kreislauf wieder den Düsen
60, 62 zugeführt.
1. Vorrichtung zum Durchschneiden, Einschneiden, Durchperforieren oder Einperforieren
von Blattmaterial, wie Papieren, Metallfolien oder Kunststoffolien, insbesondere von
auf einem nicht zu beeinträchtigenden Trägermaterial befindlichen Etikettenmaterial,
mittels einer lösbar koaxial zwischen einer Widerlagerscheibe (2) und einer Andruckscheibe
(4) einzuspannenden Schneidscheibe (6), deren Außendurchmesser (D₆) etwas größer ist
als der Außendurchmesser (D₂ bzw. D₄) der Widerlagerscheibe (2) und der Andruckscheibe
(4),
dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidscheibe (6) eine so geringe Dicke hat, daß mit ihrer Umfangsfläche
(30) die Schneidarbeit bzw. Perforierarbeit auszuführen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsfläche (30) im
Querschnitt im wesentlichen symmetrisch zur Mittelebene (32) der Schneidscheibe (6)
verläuft und im Scheitelbereich (34) abgerundet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser
(D₆) der Schneidscheibe (6) 0,50 mm bis 0,70 mm, vorzugsweise 0,55 mm bis 0,65 mm,
größer ist als der Außendurchmesser (D₂ bzw. D₄) der Widerlagerscheibe (2) bzw. der
Andruckscheibe (40) je nach dem, welcher dieser Außendurchmesser (D₂ bzw. D₄) der
größere ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicke der Schneidscheibe (6) 0,08 bis 0,19 mm, vorzugsweise 0,1 bis 0,17 mm, beträgt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schneidscheibe (6) aus Kohlenstoffstahl oder Chromstahl besteht.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Blattmaterial auf der der Schneidscheibe (6) abgewandten Seite von einer drehbar gelagerten
Widerlagerwalze (44) abgestützt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsfläche der Widerlagerwalze
(44) aus gehärtetem Stahl besteht.
8. Verfahren zur Herstellung von ringförmigen Schneidscheiben (6), insbesondere für eine
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Rohlinge (52) der ringförmigen Schneidscheiben (6) aus einem Blech gestanzt
werden, daß dann eine Vielzahl dieser Rohlinge (52) als Paket unmittelbar aneinanderliegend
auf eine Welle gesteckt, auf der Welle zusammengespannt und als Paket unter Drehen
der Welle rundgeschliffen wird, daß dann die rundgeschliffenen Schneidscheiben vereinzelt
waagerecht durch eine Ätzeinrichtung (50) gefördert werden, in der sie von oben und
unten mit einer Ätzflussigkeit besprüht werden, und daß dann die rundgeschliffenen
und geätzten Schleifscheiben gewaschen und getrocknet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Perforationsscheiben
die rundgeschliffenen, geätzten, gewaschenen und getrockneten Schleifscheiben als
Paket unmittelbar aneinanderliegend auf eine Welle gesteckt und auf der Welle zusammengespannt
werden und daß dann in das Paket im Umfangsbereich Axialnuten einer Tiefe von 0,20
mm bis 0,25 mm, vorzugsweise 0,21 mm bis 0,24 mm, geschliffen oder gefräst werden.