[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln einer Materialbahn gemäss dem
Oberbegriff von Anspruch 1, sowie eine Vorrichtung zum Behandeln einer Materialbahn
gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 8. Derartige Verfahren und die dazugehörigen Vorrichtungen
werden insbesondere in der Textilindustrie für die Breitbehandlung von Gewebebahnen
eingesetzt. Die Gewebebahn wird in der Behandlungszone mit einer Behandlungsflüssigkeit
beladen und gelangt dann in einen Dämpfer, wo der gewünschte Prozess stattfindet.
So können beispielsweise Gewebebahnen aus Baumwolle, Leinen oder aus Mischungen mit
synthetischen Fasern geschlichtet, abgekocht, gebleicht oder gefärbt werden.
[0002] Bei den meisten bekannten Breitbehandlungsanlagen wird zum Imprägnieren der Gewebebahn
ein normales Waschabteil mit stehendem Bad verwendet. Dies erfordert ersichtlicherweise
relativ grosse Flüssigkeitsmengen. Dies versuchte man zunächst durch den Einsatz von
Spartrögen zu vermeiden. Der Nachteil dieser Spartröge besteht aber darin, dass die
Beladung der Gewebebahn mit der Behandlungsflüssigkeit aufgrund der relativ geringen
Tauchlänge nicht immer befriedigend ist.
[0003] Es sind auch bereits Behandlungsvorrichtungen bzw. Verfahren bekannt geworden, bei
denen die Materialbahn gestreckt durch wenigstens einen U-förmigen Schacht geführt
wird, der mit einer Behandlungsflüssigkeit gefüllt ist. Beispiele für derartige Anlagen
sind in der US-A-3,315,501 oder in der FR-A-2,037,438 beschrieben. Die Zufuhr neuer
Behandlungsflüssigkeit erfolgt dabei jedoch immer über dem Flottenspiegel, was mit
einer relativ starken Schaumbildung verbunden ist. Ausserdem erfolgt in den beiden
Schenkeln des Schachtes keine konsequente Umwälzung des Behandlungsmittels im Gleichstrom
oder im Gegenstrom, so dass die zur Verfügung stehende Behandlungszone nur ungenügend
ausgenützt wird.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei dem auf kleinstem Raum eine störungsfreie und intensive Behandlung
erreicht wird. Diese Aufgabe wird in verfahrensmässiger Hinsicht mit einem Verfahren
gelöst, das die Merkmale im Anspruch 1 aufweist. In vorrichtungsmässiger Hinsicht
wird die Aufgabe mit einer Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale im Anspruch 8 aufweist.
[0005] Die Durchführung der Materialbahn durch einen U-förmigen Schacht, dessen Schachtwände
die Materialbahn relativ eng umschliessen, erlaubt einen äusserst sparsamen Einsatz
von Behandlungsflüssigkeit. Ausserdem kann dauernd Flüssigkeit nachgeführt werden,
was die Intensität der Behandlung erhöht. Da die Zufuhr bzw. die Abfuhr der Behandlungsflüssigkeit
unterhalb des Flottenniveaus erfolgt, wird eine Schaumbildung verhindert.
[0006] Die Strömungsgeschwindigkeit in den Schenkeln des Schachtes relativ zur Materialbahn
kann auf einen bestimmten Wert eingestellt werden, um damit einen weiteren Behandlungseffekt
zu erzielen. Mit einer Umwälzpumpe mit verstellbarer Förderleistung kann diese Strömungsgeschwindigkeit
sogar verändert werden.
[0007] Das Flottenniveau kann dauernd gemessen werden und es kann beim Absinken des Flottenniveaus
neue Behandlungsflüssigkeit zugeführt werden. Diese Zufuhr erfolgt besonder vorteilhaft
im Verbindungsbereich zwischen den beiden Schenkeln des Schachtes. Es bildet sich
dort eine turbulente Strömung, wobei die Gewebebahn intensiv und in der ganzen Tiefe
mit Behandlungsflüssigkeit beladen wird. Ausserdem kann in den Schenkeln des Schachtes
entweder im Gegenstrom oder in Warenlaufrichtung im Gleichstrom zur Materialbahn die
Behandlungsflüssigkeit an einem Ende abgeführt und am anderen Ende wieder zugeführt
werden. Der Gegenstrombetrieb bewirkt einen sehr intensiven Flottenaustausch und eine
turbulente Strömung auch in den Schenkeln des Schachtes. Dagegen bewirkt der Gleichstrombetrieb
eine Unterstützung des Gewebetransports und damit eine besonders schonende Behandlung
in der Behandlungszone.
[0008] Die Konzentration der Behandlungsflüssigkeit kann permanent gemessen werden, wobei
bei einer Veränderung der Konzentration entweder Konzentrat oder Verdünner zugeführt
werden kann. Da die Differenz des Beladungsgrades zwischen eingeführter und abgeführter
Materialbahn vorher ermittelt werden kann und stets etwa gleich bleibt, kann auch
dauernd eine gleiche Teilmenge Konzentrat und Verdünner, entsprechend der gewünschten
Konzentration, zugeführt werden. Ein Messen der Konzentration fällt in diesem Fall
weg. Zusammen mit der bereits erwähnten Niveauregulierung ist auf diese Weise gewährleistet,
dass in der Behandlungszone stets gleichbleibende Betriebsbedingungen herrschen.
[0009] Die Konzentration des Behandlungsmittels wird vorzugsweise im Verbindungsbereich
zwischen den beiden Schenkeln des U-förmigen Schachtes gemessen. Dort steht genügend
Platz zur Verfügung und infolge der dort herrschenden turbulenten Strömung wird die
Behandlungsflüssigkeit intensiv durchmischt, so dass stets repräsentative Werte gemessen
werden.
[0010] Weitere Vorteile können erreicht werden, wenn die Wände des U-förmigen Schachtes
beheizt werden, wobei sie als Hohlwände ausgebildet sein können, durch welche ein
Heizmedium geleitet wird. Die Zufuhr des Heizmediums kann dabei über einen Temperaturfühler
im Schacht geregelt werden. Durch diese Heizvorrichtung kann auch die Temperatur in
der Behandlungszone auf besonders vorteilhafte Weise beeinflusst bzw. geregelt werden.
[0011] Auch der Temperaturfühler wird aus den gleichen Gründen wie der Fühler für die Konzentration
im Verbindungsbereich zwischen den beiden Schenkeln des Schachtes angeordnet.
[0012] Um das Einführen der Gewebebahn in den U-förmigen Schacht und dessen Reinigung zu
erleichtern, ist es besonders vorteilhaft, wenn die äusseren Schachtwände relativ
zu den inneren Schachtwänden verschiebbar oder verschwenkbar angeordnet sind. Dadurch
können die Schenkel des Schachtes verbreitert werden, wobei vorher lediglich die relativ
geringe Flüssigkeitsmenge im Schacht abzulassen ist.
[0013] Weitere Einzelmerkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
Figur 1 einen stark vereinfachten Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Vorrichtung,
Figur 2 ein alternatives Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung mit heizbaren Schachtwänden,
Figur 3 die Vorrichtung gemäss Figur 1 mit ausgefahrenen Aussenwänden, und
Figur 4 einen Teilquerschnitt in etwas vergrössertem Massstab durch die Vorrichtung
gemäss Figur 2.
[0014] Figur 1 zeigt ein Imprägnierabteil 1, das einen U-förmigen Schacht aufweist. Der
Schacht wird insgesamt gebildet durch den linken Schachtschenkel 3, den rechten Schachtschenkel
4 und durch den Verbindungsbereich 5, der die beiden Schachtschenkel miteinander verbindet.
Die oberen Enden der beiden Schachtschenkel 3 und 4 sind mit einer konischen Erweiterung
22 versehen. Der Schacht steht auf einem Gestell 14 und hat eine Breite, die etwas
grösser ist als die Breite der zu behandelnden Materialbahn 2.
[0015] Die Materialbahn 2 wird in Pfeilrichtung a über eine Leitwalze 15 in den linken Schachtschenkel
3 eingeführt, an einer Umlenkwalze 16 im Verbindungsbereich umgelenkt und im rechten
Schachtschenkel 4 wieder nach oben geführt. Die Materialbahn ist dabei stets gestreckt
und berührt die Schachtwände nicht. Wie anschliessend noch genauer beschrieben wird,
sind die inneren Schachtwände 8 und 9 fest auf dem Gestell 14 angeordnet, während
die äusseren Schachtwände 6 und 7 nach aussen verschoben oder verschwenkt werden können.
[0016] Unmittelbar am oberen Ende des rechten Schachtschenkels 4 ist eine Beladungsquetsche
17 angeordnet, mit welcher der Beladungsgrad der Materialbahn durch mehr oder weniger
starkes Abquetschen bestimmt werden kann. Die Beladungsquetsche besteht aus einer
festen Unterwalze 18 und aus einer Presswalze 19. Die Presswalze kann mit Hilfe eines
Druckzylinders 20 gegen die Unterwalze 18 gepresst werden. Eine Druckfeder 21 bewirkt
dabei, dass bei fehlendem Innendruck im Druckzylinder 20 die Presswalze 19 vollständig
entlastet werden kann. Diese Anordnung ermöglicht es, dass die Presswalze auch nur
leicht auf die Materialbahn aufgelegt werden kann, so dass anstelle des Abquetschens
nur ein Absteifen von Behandlungsflüssigkeit erfolgt. Die abgequetschte bzw. abgestreifte
Behandlungsflüssigkeit fliesst zurück in den rechten Schachtschenkel.
[0017] Das Niveau der Behandlungsflüssigkeit wird mit einer Niveau-Messvorrichtung 13 am
oberen Ende des einen Schachtschenkels ständig gemessen. Über die Niveau-Messvorrichtung
kann ein Regelventil 11 in einer Zufuhrleitung 10 für neue Behandlungsflüssigkeit
aktiviert werden. Über diese Leitung kann beim Absinken des Flottenniveaus Behandlungsflüssigkeit
von gleicher Beschaffenheit zugeführt werden. Es kann aber z.B. auch nur Verdünnungsflüssigkeit
wie Wasser nachgeführt werden, während die richtige Konzentration der Behandlungsflüssigkeit
auf andere Weise aufrecht erhalten wird. Die Zufuhrleitung 10 mündet in die Spritzrohre
12 und 12', die im Verbindungsbereich 5 auf beiden Seiten angeordnet sind, und die
sich vorzugsweise über die ganze Breite des Schachtes erstrecken. Aus diesen Spritzrohren
kann die Behandlungsflüssigkeit unter Druck eingespritzt werden.
[0018] Um die Strömungsverhältnisse in den beiden Schachtschenkeln 3 und 4 zu beeinflussen,
sind die oberen und die unteren Enden dieser Schachtschenkel an ein Leitungsnetz 25
angeschlossen. Die Anschlüsse erfolgen dabei kreuzweise, so dass das obere Ende des
linken Schachtschenkels 3 und das untere Ende des rechten Schachtschenkels 4 und das
untere Ende des linken Schachtschenkels 3 und das obere Ende des rechten Schachtschenkels
4 jeweils zusammengefasst sind. In das Leitungsnetz 25 ist eine Umwälzpumpe 26 integriert,
so dass die Behandlungsflüssigkeit in den Schachtschenkeln in eine Kreislaufbewegung
versetzt wird. Für den besonders vorteilhaften Gegenstrombetrieb wird aus den Abzugrohren
23 Behandlungsflüssigkeit abgesaugt und in die Zuführrohre 24 eingepresst. Dabei entsteht
ersichtlicherweise die gegenläufige Strömung in Pfeilrichtung b. Die Umwälzpumpe 26
ist jedoch reversibel, so dass auch im Gleichstrom zur Gewebebahn 2 gepumpt werden
kann. Die Rohre 23 und 24 münden jeweils paarweise einander etwa gegenüberliegend
in den Schacht.
[0019] Um auch bei diesem Ausführungsbeispiel eine Temperaturregelung zu gewährleisten,
ist in das Leitungsnetz 25 ein Heizkörper 47 integriert, der über die Leitung 32 mit
einem Heizmedium aufgeheizt werden kann. Ein Temperaturfühler 35 misst die Temperatur
im Schacht und steuert das Regelventil 34 an. Auf diese Weise kann die Behandlungsflüssigkeit
geheizt oder gekühlt werden.
[0020] Zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Konzentration der Behandlungsflüssigkeit ist
der Schacht mit einem Vorratsbehälter 27 verbunden, welcher Behandlungsflüssigkeit
erhöhter Konzentration beinhaltet. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt der
Anschluss über das Leitungsnetz 25. Das Konzentrat 29 kann über eine Förderpumpe 28
in das Leitungsnetz eingespeist werden. Eine hier nicht näher dargestellte Konzentratmessvorrichtung
hat einen Konzentratmessfühler 48, der im Verbindungsbereich zwischen den beiden Schachtschenkeln
angeordnet ist. Über diese Konzentratmessvorrichtung kann beim Absinken der Konzentration
die Förderpumpe 28 aktiviert werden. Die Konzentratmessvorrichtung kann jedoch beim
Feststellen einer erhöhten Konzentration auch das Regelventil 11 betätigen, wobei
über die Zufuhrleitung 10 Verdünnungsmittel zugeführt wird.
[0021] Alternativ können die Förderpumpe 28 und das Regelventil 11 auch dauernd eine vorbestimmte
Teilmenge Konzentrat und Wasser zuführen, entsprechend der ausgeschleppten Menge Behandlungsflüssigkeit
beim Verlassen der Beladungsquetsche 17.
[0022] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Schachtwände 6 bis 9 lediglich als
einfache Platten ausgebildet, die ggf. noch mit Versteifungselementen versehen sind.
Um den Schacht beim Ausfahren der Aussenwände 6 und 7 entleeren zu können, ist am
Boden ein Ablaufventil 30 angeordnet.
[0023] In der Figur 2 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die
Schachtwände 6 bis 9 als Hohlwände ausgebildet sind, durch welche ein Heizmedium wie
z.B. Dampf geleitet werden kann. Alle übrigen Funktionen, insbesondere auch die Flüssigkeitsumwälzung
in den Schachtschenkeln, die Zufuhr neuer Behandlungsflüssigkeit und die Regelung
der Konzentration sind genau gleich wie beim vorhergehenden Ausführungsbeispiel. Die
Schachtwände bestehen vorzugsweise aus zusammengeschweissten Profilrohren 31, wobei
sich Vierkantrohre besonders bewährt haben. Auf diese Weise wird auch eine besonders
grosse Stabilität der Schachtwände erreicht. Die Profilrohre sind an den Bregrenzungsflächen
über Bohrungen miteinander verbunden und zwar vorzugsweise so, dass eine mäanderförmige
Strömung stattfindet.
[0024] Die Zufuhr von Dampf erfolgt beispielsweise über eine Zufuhrleitung 32, die etwa
im unteren Bereich der beiden Schachtschenkel 3 und 4 in die Hohlwände mündet. Die
beweglichen Aussenwände 6 und 7 sind dabei über flexible Leitungen mit den festen
Innenwänden 8 und 9 verbunden, da die Aussenwände ja verschiebbar sind. Der Dampf
strömt in den Hohlwänden nach oben und wird an einer Abfuhrleitung 33 wieder abgeführt.
Auch im oberen Bereich sind die festen und die verschiebbaren Schachtwände über flexible
Leitungen miteinander verbunden. Um eine Temperaturregelung zu erreichen, ist im Schacht
ein Temperaturfühler 35 angeordnet, der ein Regelventil 34 in der Zufuhrleitung 32
aktiviert.
[0025] Figur 3 zeigt die Vorrichtung gemäss Figur 1 in geöffnetem Zustand, d.h. mit in Pfeilrichtung
c ausgefahrenen Aussenwänden 6 und 7. Die Verschiebung erfolgt dabei vorzugsweise
planparallel zu den festen Innenwänden 8 und 9, wobei eine Verbreiterung der Schachtschenkel
3 und 4 erzielt wird. Dies erleichtert ersichtlicherweise das Einziehen der Materialbahn
sowie die Reinigung des Schachtes. Der Schacht wurde vorher über das Ablaufventil
30 entleert. Die Verschiebung oder Verschwenkung der Aussenwände kann durch verschiedene
Mittel wie Schienen, Hebelmechanismen usw. erreicht werden.
[0026] Figur 4 zeigt einen Teilquerschnitt durch eine erfindungsgemässe Vorrichtung, wobei
die Konstruktion der Seitenwand etwas genauer ersichtlich ist. Die beiden inneren
Schachtwände 8 und 9 sind fest mit seitlichen Säulen 36 verbunden. An diesen Säulen
sind über die gesamte Höhe in bestimmten Abständen Spannstangen 37 an Gelenkzapfen
38 angelenkt. Die beweglichen äusseren Schachtwände 6 und 7 haben seitliche Gegenstücke
40 mit Seitenschlitzen 41. Die Spannstangen 37 haben ein Gewinde, auf dem ein Hebel
oder ein Handrad 39 aufgeschraubt ist. Damit lässt sich im geschlossenen Zustand das
Gegenstück 40 gegen die Säule 36 spannen. Die eigentliche seitliche Abdichtung des
Schachtschenkels erfolgt an einem Gegenstück 46, gegen welches eine Dichtung 43 gepresst
wird. Diese Dichtung sitzt in einem Dichtungsstück 42, das mittels einer Spannschraube
44 verstellbar am Gegenstück 40 gehalten ist. Auf diese Weise lässt sich auch die
Breite des Schachtschenkels einstellen.
[0027] Der ausgefahrene Zustand der Aussenwand 6 ist in der oberen Bildhälfte dargestellt.
Dazu wird das Handrad 39 an der Spannstange 37 gelöst und die Spannstange 37 wird
seitlich aus dem Schlitz 41 ausgeschwenkt. Jetzt kann die Aussenwand 6 ausgefahren
werden, wobei sie durch geeignete Mittel geführt wird. Die Spannstangen 37 dienen
ausschliesslich dazu den Anpressdruck aufzubringen.
[0028] In Figur 4 ist der Schnitt bei der Aussenwand 6 durch ein Spritzrohr 12 gelegt. Dabei
sind die Öffnungen 45 sichtbar, aus denen die über die Zufuhrleitung 10 eingepumpte
Behandlungsflüssigkeit in den Schachtschenkel 3 eingespritzt wird.
1. Verfahren zum Behandeln einer Materialbahn (2), insbesondere einer Gewebebahn, wobei
die Materialbahn gestreckt durch wenigstens einen U-förmigen Schacht geführt wird,
der mit einer Behandlungsflüssigkeit gefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb
des Flottenniveaus neue Behandlungsflüssigkeit zugeführt wird, und dass in beiden
Schenkeln (3, 4) des Schachtes die Behandlungsflüssigkeit wahlweise im Gegenstrom
oder im Gleichstrom zur Materialbahn (2) an einem Ende abgeführt und am anderen Ende
zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsflüssigkeit
in den Schenkeln des Schachtes jeweils auf beiden Seiten der Materialbahn zugeführt
bzw. abgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Flottenniveau gemessen
wird und dass bei einem Absinken des Flottenniveaus neue Behandlungsflüssigkeit im
Verbindungsbereich (5) zwischen den beiden Schenkeln (3, 4) des Schachtes eingeführt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration
der Behandlungsflüssigkeit gemessen wird und dass bei einer Veränderung der Konzentration
entweder Konzentrat oder Verdünner zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Behandlungsflüssigkeit
im Verbindungsbereich (5) zwischen den beiden Schenkeln des Schachtes gemessen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass entsprechend
der vorher ermittelten Differenz des Beladungsgrades zwischen eingeführter und abgeführter
Materialbahn kontinuierlich eine gleiche Teilmenge Konzentrat oder Verdünner zugeführt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wände
(6 bis 9) des U-förmigen Schachtes beheizt werden.
8. Vorrichtung zum Behandeln einer Materialbahn (2), insbesondere einer Gewebebahn, mit
einem U-förmigen Schacht, der mit einer Behandlungsflüssigkeit gefüllt ist, wobei
die Materialbahn gestreckt durch den Schacht geführt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass unterhalb der oberen Enden (22) der Schenkel des Schachtes wenigstens eine Zufuhrleitung
für neue Behandlungsflüssigkeit in den Schacht mündet, dass die oberen und die unteren
Enden der Schenkel des Schachtes an ein Leitungsnetz (25) mit einer Pumpe (26) angeschlossen
sind und dass die Pumpe derart reversibel ist, dass die Behandlungsflüssigkeit im
Schacht entweder im Gleichstrom oder im Gegenstrom mit der Materialbahn (2) umwälzbar
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in den Verbindungsbereich
(5) zwischen den beiden Schenkeln (3, 4) des Schachtes wenigstens eine Zufuhrleitung
(10) für neue Behandlungsflüssigkeit mündet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass am oberen Ende des Schachtes
eine Niveau-Messvorrichtung (13) zum Messen des Flottenniveaus angeordnet ist und
dass mit der Niveau-Messvorrichtung ein Regelventil (11) in der Zufuhrleitung (10)
aktivierbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhrleitung
in Spritzrohre (12, 12') mündet, die auf beiden Seiten des Schachtes angeordnet sind
und die sich über die ganze Schachtbreite erstrecken.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlüsse
an das Leitungsnetz (25) an den Enden der Schenkel des Schachtes jeweils einander
etwa gegenüberliegend an beiden Schachtwänden in den Schacht münden.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12 dadurch gekennzeichnet, dass der Schacht
an einen Vorratsbehälter (27) für Flottenkonzentrat (29) angeschlossen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Wände
des Schachtes (6 bis 9) als Hohlwände ausgebildet sind, durch welche ein Heizmedium
leitbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhr des Heizmediums
über ein Ventil (34) steuerbar ist, das über einen Temperaturfühler (35) im Schacht
aktivierbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
äusseren Begrenzungswände (6, 7) des Schachtes relativ zu den beiden inneren Begrenzungswänden
(8, 9) verschiebbar oder verschwenkbar angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die äusseren Begrenzungswände
relativ zu den inneren Begrenzungswänden planparallel nach aussen verschiebbar sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen
Enden der beiden Schenkel (3, 4) des Schachtes eine konische Erweiterung (22) aufweisen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass im Verbindungsbereich der
beiden Schenkel des Schachtes ein Konzentratmessfühler angeordnet ist, mit dem eine
Förderpumpe für die Zufuhr von Konzentrat oder Verdünner steuerbar ist.