[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von bahnenförmigem Material,
wobei das Material an die Oberfläche einer Gegenwalze oder eines Gegenbalkens gepreßt
ist.
[0002] Bei der Bearbeitung einer Warenbahn ist es selbstverständlich wünschenswert, daß
die Bearbeitung auf dem gesamten bahnenförmigen Material gleichmäßig erfolgt. Dies
wird nur dann erreicht, wenn der Druck, mit dem die Gegenwalze und eine anliegende
Bearbeitungswalze gegeneinander pressen, konstant ist und auch über die Breite gleichmäßig
ist. Ein Problem, das immer wieder in diesem Zusammenhang auftritt, ist die Durchbiegung
der Walzen aufgrund der großen Arbeitsbreiten, die umso größer ist je geringer der
Durchmesser einer Walze und je dünner die Wandstärke einer Walze ist. Aufgrund der
besseren Handhabung der Walzen beim Umrüsten einer Vorrichtung oder bei Wartungs-
und Reparaturarbeiten sollten die Walzen hingegen relativ leicht sein und einen geringen
Durchmesser aufweisen. Zur Beseitigung dieses Problemes sind schon mehrere Lösungsvorschläge
bekannt. So sind z.B. sogenannte schwimmende Walzen bekannt, wobei die Walzen von
innen heraus durch z.B. hydromechanische Mittel biegeverformt werden können. Diese
sind jedoch sehr teuer in der Herstellung und aufwendig in der Wartung und erfordern
durch die Anbringung der hydromechanischen Mittel im Innerren der Walze wieder einen
relativ großen Durchmesser. Auch ist ihre Achslagerung sehr teuer und kompliziert
und der Walzenaustausch daher sehr aufwendig. In der Praxis wird das Problem der Durchbiegung
daher meist dadurch gelöst, daß die Walzen gummiert sind und ballig geschliffen werden,
mit dem Nachteil daß diese Walze bei nur einem einzigen Anpreßdruck und nur bei einer
Materialbahnbreite breitengleichmäßig arbeitet. Das damit erforderliche, oftmalige
Wechseln der Walze je nach erwünschtem Anpreßdruck und erwünschter Bahnbreite ist
umständlich und erfordert durch den Transport der Walzen, den Maschinenstillstand,
die Betriebsunterbrechung viel Zeit, und ist daher nicht ökonomisch.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die ein
gleichmäßiges Anpressen bei verschiedenen Arbeitsbreiten und verschiedenen Arbeitsdrücken
bei der Verwendung von sich durchbiegenden, leicht zu handhabenden, leicht auswechselbaren
Arbeitswalzen bzw. -rollen gewährleistet.
[0004] Ferner soll die erfindungsgemäße Vorrichtung sich für unterschiedliche Bearbeitungen
bzw. Arbeitsdrücke eignen, d.h. z.B. zum Abquetschen (hoher Anpreßdruck) genauso wie
zum dosiertem Auftragen von geringen Mengen (geringer Anpreßdruck).
[0005] Weiters ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, deren Arbeitsbreite
sich an die Breite der Warenbahn anpassen läßt und die ermöglicht über die Arbeitsbreite
Zonen mit unterschiedlich hoher Anpreßkraft zu erzeugen.
[0006] Diese Aufgaben werden dadurch gelöst, daß außer einer praxisüblichen Gegenwalze oder
einem Gegenbalken ein mit Abstand davon, parallel dazu ortsfest angeordneter Querbalken,
Stützkörper, Tragbalken oder dgl. vorhanden ist, in oder an dem druckkrafterzeugende
Elemente befestigt sind und daß in Raum zwischen der Gegenwalze/dem Gegenbalken und
dem Querbalken bzw. Stützkörper oder Tragbalken eine die Anpreßarbeit an der Warenbahn
ausübende achslagerlos gelagerte Arbeitsrolle anpassend biegbarer Beschaffenheit an
der Gegenwalze bzw. dem Gegenbalken anliegt und daß anpassend biegbare Elements (Gleitlagerbalken,
Lagerbetten, zylindrisch geformte Körper, Stützrollen, Andruckplatten, Verstärkungsplatten
u.dgl. mehr), die die Anpreßkraft auf die Arbeitsrolle bzw. auf die Gegenwalze/den
Gegenbalken und die daran anliegend Warenbahn übertragen, in diesem Zwischenraum zwischen
der Gegenwalze/dem Gegenbalken und dem Querbalken bzw. Stützkörper oder Tragbalken
angeordnet sind.
[0007] Erfindungsgemäß wird an die Gegenwalze eine den Bearbeitungsvorgang unmittelbar ausführende
Arbeitsrolle mit im Verhältnis zur Gegenwalze kleinem Durchmesser aus biegsamen Material
angepreßt. Der relativ geringe Durchmesser der Arbeitsrolle bringt zusätzlich den
Vorteil, daß eine relativ hohe Anpreßleistung, d.h. ein relativ hoher Flächenpreßdruck,
durch eine relativ schmale Preß- bzw. Berührungszone erzielt wird. Wird z.B. Flüssigkeit
aus einer Textilbahn herausgepreßt, so kann die Flüssigkeit aus einer schmalen Preß-
oder Abquetschzone leichter abfließen. Durch eine höhere Preßleistung kann auch eine
höhere Arbeitsgeschwindigkeit erzielt werden und Trocknungsenergie eingespart werden.
Weiters ist es als Vorteil zu betrachten, daß derartige Arbeitsrollen leicht herstellbar
sind und durch ihren kleinen Durchmesser und die achslose Lagerung leicht zu handhaben
sind und einfach ausgetauscht werden können, durch die kompakte Bauweise Platz sparen
und in vorhandene Anlagen eingebaut werden können. Aufgrund ihrer geringen Ausmaße
können sie auch einfach mit weiteren Bearbeitungseinrichtungen, die an der gleichen
Glegenwalze wirken, kombiniert werden.
[0008] Der Anpreßdruck ist über die Steuerung der druckkrafterzeugenden Elemente einstellbar
und kann in einem großem Druckbereich variiert werden. Ist das druckkrafterzeugende
Element z.B. ein pneumatischer Kolben, so ist der Anpreßdruck, den dieser Kolben über
die anpassend biegbaren Elemente auf die Arbeitsrolle ausübt, durch die Veränderung
des Luftdruckes in der Pneumatik variierbar. Sind über die Länge verteilt mehrere
druckkrafterzeugende Elemente angeordnet und werden diese getrennt angesteuert, so
kann man Zonen mit unterschiedlicher Druckbeaufschlagung schaffen, so wie es für manche
Zwecke erforderlich ist.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen beschrieben. Fig. zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit
einer gegen eine Gegenwalze gepreßten Arbeitsrolle und zwei zylindrischen Anpreßkörpern
bzw. -rollen, die in einem gemeinsamen Gleitlagerbalken bzw. Lagerbett ruhen und mit
einem Querbalken bzw. Stützkörper oder Tragbalken. Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform
der Erfindung u.a.mit einer anderen Ausgestaltung des starren Balkens. Fig. 3 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung, in der wiederum zwei zylindrische Anpreßkörper
bzw. -rollen jedoch in getrennten Gleitlagern bzw. Lagerbetten vorhanden sind, wobei
das eine Gleitlager bzw. Lagerbett fixiert ist, während das andere beweglich ist.
Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung, bei der ähnlich wie in Fig.1 zwei zylindrische Körper
bzw. Rollen in einem gemeinsamen, beweglichen Gleitlager bzw. Lagerbett angeordnet
sind, jedoch ist hier die mögliche Bewegung des Gleitlagers bzw. Lagerbettes nicht
translatorisch sondern eine Kippbewegung. Fig. 5 und Fig. 6 zeigen einfache, erfindungsgemäße
Vorrichtungen, bei denen die Arbeitsrolle selbst in einem Gleitlagerbalken bzw. Lagerbett
liegt, der in den beiden Darstellungen den Kräften unterschiedlicher, druckerzeugender
Elemente unterliegt. Fig. 7 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform der
Vorrichtung mit mehreren zylindrischen Körper, bzw. Rollen und Gleitlagern/Lagerbetten,
auf die durch Hubkolben Kraft ausgeübt wird. Fig. 8 zeigt eine ähnliche Vorrichtung
wie Fig.7 mit dem Unterschied, daß bei dieser Ausführungsvariante nur eines der beiden
Gleitlager/Lagerbetten beweglich ist und die Gleitlager/Lagerbetten in einer anderen
Position angeordnet sind. Fig.9 zeigt schließlich eine Vorrichtung gemäß der Erfindung,
die mit einer Substanzzuführungeinrichtung ausgestattet ist.
[0010] In Fig.1 sieht man, daß an eine ortsfest gelagerte, starre Gegenwalze 2, über die
eine Warenbahn 1 geführt ist, eine biegbar anpassende, achslagerlose Arbeitsrolle
4 mit kleinerem Durchmesser angepreßt wird. Die Arbeitsrolle 4 mit einer Mantelschicht
20 umgeben, die glatt oder strukturiert und allenfalls komprimierbar und Flüssigkeit
bzw. Substanz aufnehmend, transportierend und abgeben ist. Die Anpressung der Arbeitsrolle
4 erfolgt über zwei ebenfalls biegbar anpassende, zylindrische Körper bzw. achslagerlose
Anpreßrollen 45,46, die auch zur Umfangslagerung der Arbeitsrolle 4 dienen. Die beiden
Anpreßkörper bzw. -rollen 45,46 liegen in einem gemeinsamen beigbar anpassenden Gleitlagerbalken/Lagerbett
53, auf den/das über eine Platte 71 und eine Verstärkungsplatte 75 ein Hubkolben 6
Kraft aufbringt. Der Gleitlagerbalken/das Lagerbett 53 wird bei der daraus resultierenden
Verschiebung seitlich von zwei Profilleisten 80 geführt, die ebenso wie die Hubkolbenvorrichtung
6 an einem ortsfesten Querbalken bzw. Stützkörper oder Tragbalken 3 befestigt sind.
Zusätlich kann an dem Querbalken bzw. Stützkörper oder Tragbalken 3 ein Träger 12
befestigt sein, durch den in einem weiteren Gleitlager/Lagerbett 50 eine Stützrolle
47 seitlich an der Arbeitsrolle 4 angliegt. Vorteilhafterweise werden die an der Anpressung
beteiligten Elemente (Arbeitsrolle 4, zylindrische Anpreßkörper bzw. -rollen 45 u.46,
Gleitlagerbalken/Lagerbett 53, Platte 71 und Verstärkungsplatte 75) bei der Arbeitsrolle
4 beginnend bis zur Verstärkungsplatte 75 hin immer biegbarer und können sich daher
gut an das vorhergehende Element anpassen. Daher können sich die einzelnen Elemente
frei positionieren und es kommt zu einer gleichmäßigen Druckverteilung und Kraftübertragung
über die Arbeitsbreite von der Arbeitsrolle 4 auf die Gegenwalze 2. Zusätzlich zur
Anpreßkraft die durch den Hubkolben bewirkt wird kann, wie strichliert angedeutet,
eine Anpreßkraft durch eine magnetkrafterzeugende Einrichtung 9 auf die Arbeitsrolle
wirken, die in diesem Fall, zumindest teilweise, aus magnetisierbarem Material besteht.
[0011] In Fig.2 ist eine Ausführungsvariante dargestellt, bei der ebenfalls die Arbeitsrolle
4 auf zwei, in einem Gleitlagerbalken/Lagerbett 53 angeordneten, zylindrischen Trag-
und Anpreßkörpern bzw. -rollen 45, 46 umfangsgelagert ist. Zwischen dem Gleitlagerbalken/Lagerbett
53 und der Platte 71 befindet sich ein verformbarer Polster 22, der zu einer gleichmäßigen
Druckverteilung beiträgt. Alle Elemente die zur Anpressung der Arbeitsrolle 4 an die
Gegenwalze 2 beitragen sind bei dieser enfindungsgemäßen Ausführung innerhalb eines
U-förmigen Querbalkens bzw. Stütztkörpers oder Tragbalkens 32 angeordnet, der auch
als seitliche Führung des Komplexes aus Gleitlagerbalken/Lagerbett 53, verformbarem
Polster 22 und Platte 71 dient.
[0012] Ähnlich wie in den Ausführungsbeispielen aus Fig. 1 und 2 ist bei der Vorrichtung
gemäß Fig. 3 die Arbeitsrolle 4 durch die zylindrischen Körper/Rollen 43, 44 achslagerlos
umfangsgelagert und führt unmittelbar die Bearbeitung der Warenbahn 1 im Berührungspunkt
mit der Gegenwalze 2 aus. Die hier dargestellte Arbeitsrolle 4 ist wiederum mit einer
Mantelschicht 20 umgeben die aus Gummi, Filz oder dgl. besteht, und wieder glatt oder
strukturiert und allenfalls komprimierbar ist und zum Aufnehmen, Transportieren und
Abgeben von Flüssigkeit bzw. Substanz dient. Die zylindrischen Körper/Rollen 43 44
sind in getrennten Gleitlagerbalken/Lagerbett 51, 52 angeordnet und weisen Reinigungsrakeln
8 auf. Das Besondere dieser Ausführungsform ist, daß das Gleitlager/Lagerbett 51 fest
mit einem Querbalken bzw. Stütztkörper oder Tragbalken 31 verbunden ist, wobei zwischen
Querbalken bzw. Stützkörper oder Tragbalken 31 und Gleitlager/Lagerbett 51 ein elastischer
Polster 21 vorgesehen sein kann, während das Gleitlager/Lagerbett 52 ebenfalls über
einen verformbaren Polster auf einer Platte 71 angeordnet ist, die mit einem ortsfesten
Träger 10 gelenkig verbunden ist. Auf die Platte 71 bringt ein, auf einem Querbalken
bzw. Stütskörper oder Tragbalken 3 befestigter Hubkolben 6a,6b,6c seine Kraft auf,
die dann über den zylindrischen Anpreßkörper/die Anpreßrolle 43 und die Arbeitsrolle
4 als Anpreßkraft im Berührungspunkt mit der Gegenwalze 2 wirkt. Der Stützkörper/die
Stützrolle 44 wirkt dabei als Gegendruckkörper. Die bewegliche Platte 71 ist mit einem
Träger 10 gelenkig verbunden, sodaß ein Abheben der Platte 71 in diesem Verbindungspunkt
nicht möglich ist, wodurch sich eine Hebelwirkung ergibt, die je nach Lage des Angriffsstelle
des Hubkolbens die Krafteinwirkung überträgt (Position 6a), reduziert (Position 6b)
oder verstärkt (Position 6c). Die Platte 71 ist dabei vorzugsweise gegenüber der Horizontalen
geneigt.
[0013] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in Fig. 4 dargestellt. Hier sind die zylindrischen Anpreßkörper bzw. -rollen 45,
46, wie in Fig.1 und 2, in einem gemeinsamen Gleitlagerbalken/Lagerbett 53 angeordnet,
der auf einer Platte 71 aufliegt. Die Platte 71 liegt auf der einen Seite in einer
kraftaufnehmenden, Beweglichkeit ermöglichenden Halterung 11, ist gegen die Horizontale
geneigt und weist an seiner Unterseite eine Verstärkungsplatte 75 an jener Stelle
auf, an der der Hubkolben 6 angreift. Die hebelartig vom Hubkolben 6 auf die Platte
71 übertragene Kraft wird über den Gleitlagerbalken/das Lagerbett 53 und die zylindrischen
Anpreßkörper bzw. -rollen 45, 46 auf die achslagerlos umfangsgelagerte Arbeitsrolle
4 übertragen, welche somit an die Gegenwalze 2 angepreßt wird. An den zylindrischen
Anpreßkörpern bzw. -rollen 45, 46 liegen Reinigungsrakeln 8 an. Die beider Bearteitung
überschüssige Substanz läuft über eine dieser Reinigungsraklen und eine abgeschrägte
Fläche der Platte 71 ab. Weiters kann, wie strichliert dargestellt, am Gleitlagerbalken/Lagerbett
53 eine Leiste 15 angesetzt sein, die verhindert, daß die auf der Oberfläche des Gleitlagerbalkens/Lagerbettes
53 befindliche Substanz in den Bereich hinter dieser Leiste 15 gelangt.
[0014] Diese kompakte Anordnung von Rollen oder zylindrischen Körpern mit diesem vorzugsweise
einstückigen Gleitlagerbalken/Lagerbett und seitlich angesetzten Begrenzungsteilen
(nicht dargestellt) ermöglicht eine leichte Handhabung und Reinigung und ein sehr
sauberes Arbeiten dadurch, daß die Substanz in einem begrenzten Gebiet gehalten und
von da abgeleitet wird.
[0015] In Fig.5 ist die Anzahl der anpassend biegbaren Elemente auf zwei Stück, nämlich
die Arbeitsrolle 4 und einen an dieser anliegenden Gleitlagerbalken/ein Lagerbett
5, reduziert. Die Anpreßkraft wird hier durch einen expandierbaren Schlauch 60 erzeugt,
der in einer Ausnehmung des Gleitlagerbalkens/Lagerbettes 5 liegt und gegen diesen
und einen ortsfesten Querbalken bzw. Stützkörper oder Tragbalken 3 drückt. Der Gleitlagerbalken/das
Lagerbett 5 ist zwischen Platten 81 geführt.
[0016] Einen ebenso einfachen Aufbau weist die Vorrichtung in Fig. 6 auf. In einem U-förmigen
Querbalken bzw. Stützkörper oder Tragbalken 32 ist ein Hubkolben 6 angeordnet, der
an einer Platte 7 andrückend anliegt, die eine biegbar anpassendes Gleitlager/Lagerbett
5 trägt. In diesem Gleitlager/Lagerbett 5 ist die biegbar anpassende Arbeitsrolle
4 angeordnet, die gegen die Gegenwalze 2 mit der darauf geführten Warenbahn 1 angepreßt
wird. Wie man deutlich sieht, hat die Arbeitsrolle 4 einen erheblich geringeren Durchmesser
als die Gegenwalze 2. Über die Arbeitsbreite verteilt sind mehrere Hubkolben 6 angeordnet,
die getrennt angesteuert werden können und so die biegbaren Anpreßelemente 5 und 4
an die Gegenwalze 2 anpassen können. An der Arbeitsrolle 4 liegt, in Laufrichtung
der Gegenwalze 2 gesehen hinter dem Berührungspunkt mit derselben, eine Rakel 8, die
Verunreinigungen abrakelt, welche durch die Warenbahn 1 auf die Arbeitsrolle 4 übertragen
wurden.
[0017] In Fig. 7 findet man zwei U-förmige Querbalken bzw. Stützkörper oder Tragbalken 32,
die jeweils mehrere Hubkolben 61,62 tragen, welche auf Platten 7 wirken, die wiederum
biegbare Gleitlager/Lagerbetten 5 für zylindrische Anpreßkörper bzw. -rollen 41, 42
tragen. An jeder dieser zylindrischen Anpreßkörper bzw. -rollen 41, 42 liegt eine
Reinigungsrakel 8 an. An den beiden zylindrischen Anpreßkörpern bzw. -rollen 41, 42
liegt achslagerlos umfangsgelagert die Arbeitsrolle 4, welche durch Anpressung an
die Gegenwalze 2 die Bearbeitung ausführt. In dem hier dargestellten Beispiel wirkt
die Kraft der Hubkolben 62 über den zylindrischen Stützkörper bzw. -rolle 42 auf die
Arbeitsrolle 4 in annäherend vertikaler Richtung, während die Kraft der anderen Hubkolben
61 über den zylindrischen Anpreßkörpe bzw. rolle 41 auf die Arbeitsrolle 4 in annähernd
horizontaler Richtung wirkt. Die Richtung der Anpreßkraft der Arbeitsrolle auf die
Gegenwalze ergibt sich aus der Aufsummierung der beiden Kräfte. Wie auch hier dargestellt,
kann die Anpressung zusätzlich durch eine magnetkrafterzeugende Einrichtung 9 verstärkt
werden, wenn die Arbeitsrolle 4 zumindest teilweise aus magnetisierbarem Material
besteht.
[0018] Auch in Fig.8 liegen zwei zylindrische Körper bzw. Rollen 41,42 in getrennten Gleitlagern/Lagerbetten
54, 55. Hier wird aber nur über die zylindrischen Anpreßkörper bzw. -rolle 41 und
das Gleitlager/Lagerbett 54 mittels eines expandierenden Schlauches 60 Anpreßkraft
auf die Arbeitsrolle 4 übertragen. Das Gleitlager/Lagerbett 55 ist über einen verformbaren
Polster 22 fest mit dem Querbalken bzw. Stützkörper oder Tragbalken 31 verbunden und
der bzw. die in diesem Gleitlager/Lagerbett 55 befindliche zylindrische Körper bzw.
Rolle 42 wirkt nur als Stütz- und Gegendruckrolle bzw. -körper. Wie man sieht ruhen
die beiden Querbalken bzw. Stützkörper oder Tragbalken 31,33 auf ortsfesten Trägern
13,14, die im entgegengesetzten Sinn um etwa 45° gegen die Lotrechte geneigt sind
wodurch die, durch den Pfeil 90 angedeutete Richtung, der Anpreßkraft annähernd senkrecht
ist. Der Träger 13 führt den Gleitlagerbalken/das Lagerbett 54 bei seiner Anpreßbewegung.
[0019] In Fig.9 wird, als Detail, eine Substanzzuführung für eine erfindungsgemäße Vorrichtung
entsprechend z.B. Fig.1 oder auch Fig.4 gezeigt. Zwei zylindrische Anpreßkörper bzw.
-rollen 45,46 sind in einem gemeinsamen biegbar anpassenden Gleitlagerbalken/Lagerbett
53 angeordnet und auf ihnen ist eine Arbeitsrolle 4 umfangsgelagert. Der durch den
Gleitlagerbalken/das Lagerbett 53, die zylindrischen Anpreßkörper bzw. -rollen 45,46,
die Arbeitsrolle 4 und seitliche Gleitdichtplatten eingeschlossene Raum 67 wird als
Flüssigkeitsraum verwendet. Diesem Raum 67 wird über eine Leitung 65 Substanz zugeführt.
Über die Lietung ist der Flüssigkeitsraum 67 mit einem Flüssigkeitsvorratsbehäter
66 verbunden, der ein geringfügig höher eingestelltes Niveau hat, das von einer Niveausonde
68 kontrolliert wird.
1. Vorrichtung zum Bearbeiten von bahnenförmigem Material, wobei das Material an die
Oberfläche einer Gegenwalze oder eines Gegenbalkens gepreßt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß außer der Gegenwalze/dem Gegenbalken (2) ein mit Abstand davon, parallel dazu
ortsfest angeordneter, biegsteifer Querbalken, Stützkörper, Tragbalken oder dgl. (3,
31, 32, 33) vorhanden ist, in oder an dem druckkrafterzeugende Elemente (6,60-62)
befestigt sind und daß in Raum zwischen der Gegenwalze/dem Gegenbalken (2) und dem
Querbalken bzw. Stütskörper oder Tragbalken (3,31,32,33) eine die Anpreßarbeit an
der Warenbahn (1) ausübende achslagerlos gelagerte Arbeitsrolle (4) anpassend biegbarer
Beschaffenheit an der Gegenwalze bzw. dem Gegenbalken (2) anliegt und daß anpassend
biegbare Elemente (5,41-47,51-55) (Gleitlagerbalken Lagerbetten, zylindrisch geformte
Körper, Stützrollen, Andruckplatten, Verstärkungsplatten u.dgl. mehr), die die Anpreßkraft
auf die Arbeitsrolle (4) und die Gegenwalze/den Gegenbalken (2) bzw. die daran anliegende
Warenbahn (1) übertragen, in diesem Zwischenraum zwischen der Gegenwalze/dem Gegenbalken
(2) und dem Querbalken bzw. Stütskörper oder Tragbalken (3,31,32,33) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Gegenwalze (2)
den Bearbeitungsvorgang unmittelbar ausführende Arbeitsrolle (4) im Verhältnis zur
Gegenwalze (2) einen kleinen Durchmesser aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsrolle (4) achsbeweglich
umfangsgelagert und umfangsangetrieben ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsrolle (4) achsbeweglich
umfangsgelagert ist und einen Friktionsantrieb aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Arbeitsrolle (4) eine Oberfläche aus Gummi, Filz oder dgl. aufweist oder mit einer
dementsprechenden Mandelschicht (20) umgeben ist, die glatt oder strukturiert und
allenfalls komprimierbar und Flüssigkeit bzw. Substanz aufnehmend, transportierend
und abgebend ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
druckkrafterzeugenden Elemente hydraulische, pneumatische, mechanische oder magnetische
Einrichtungen sein können, die sowohl kombiniert als auch jede für sich einsetzbar
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die druckerzeugenden Elemente
über die Länge verteilt angeordnet sind, wobei die Zonen gegebenenfalls unterschiedlich
stark druckbeaufchlagt sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die druckerzeugenden
Elemente durch unter Druck stehende Flüssigkeit expandierende Schläuche (60) sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6,7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die druckerzeugenden
Elemente (6,60-62) an einer Platte (7,71) andrückend anliegen, die die Arbeitsrolle
(4) und die biegbaren Elemente (4, 41-47, 5, 51-55) trägt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
die Anpreßkraft übertragenden biegbaren Elemente durch zylindrisch geformte Körper
bzw. achslagerlos angeordnete Rollen (41-47) gegeben sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Arbeitsrolle (4) oder die zylindrischen Körper bzw. Rollen (41-47) in je einem biegbaren
Gleitlager bzw. Lagerbett (5, 51-55) angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrischen
Körper bzw. Rollen (45,46) in einem biegbaren, gemeinsamen Gleitlagerbalken/Lagerbett
(53) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
(71) an einer Seite mit einem Träger (10,11) gelenkig verbunden ist und so eine Hebelkonstruktion
bildet, die je nach Angriffsstelle des druckerzeugenden Elements an der Platte (71)
druck- bzw. kraftverstärkend, -übertragend oder reduzierend ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Platte (71) an jener Stelle, an der die Krafteinwirkung erfolgt eine Verstärkungsplatte
(75) vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10-14, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrischen
Körper bzw. Rollen (41-47) umfangsangetrieben sind.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß an
der Gegenwalze (2) oder dem Gegenbalken anliegend verschiedene Bearbeitungsstationen
vorhanden sind.
17. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die
Gegenwalze (2) eine Hohlwalze ist, in der eine oder mehreren Bearbeitungsstationen
zugeordnete Magnetkraft erzeugende Einrichtungen (9) angeordnet sind.