[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bewegungsschiene zur insbesondere postoperativen
Behandlung eines Knie- und/oder Hüftgelenkes, mit einer Fuß- oder Unterschenkelauflage
sowie einem damit verbundenen Bewegungsarm, der ein Schwenkgelenk für eine Beuge-Streckbewegung
im Hüftgelenk sowie ein Schwenkgelenk für eine Beugebewegung des Kniegelenkes aufweist.
[0002] Es sind bereits Bewegungsschienen bekannt, mit denen Kniebeugebewegungen durchgeführt
werden können. Diese Knieübungsschienen ermöglichen entweder nur eine Bewegung des
Unterschenkels relativ zum Oberschenkel oder aber auch für liegende Patienten eine
Kniebeugebewegung, bei der auch eine Hüftbeugebewegung erfolgt.
Für Bewegungsübungen im Kniebereich, wo es um einfache Beuge-Streckbewegungen geht,
genügen solche Bewegungsschienen den Anforderungen.
Bei Benutzung als Bewegungsschiene für das Hüftgelenk sind diese Bewegungsschienen
nur sehr begrenzt einsetzbar. Beim Hüftgelenk handelt es sich um ein Kugelgelenk mit
wesentlich komplexeren Bewegungsmöglichkeiten, denen mit den bekannten Bewegungsschienen
nicht Rechnung getragen werden kann.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bewegungsschiene der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, die ein Trainieren ermöglicht,bei dem die Beinbewegungen auf praktisch
alle vom Hüftgelenk vorgegebenen Bewegungskoordinaten abstimmbar sind. Dabei soll
die Bewegungsschiene einfach im Aufbau und auch leicht handhabbar sein.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere vorgeschlagen, daß der
Bewegungsarm drehbar um eine Schwenkachse gelagert ist, die etwa rechtwinklig zur
Körperebene in Verlängerung durch das Hüftgelenk verläuft für eine Beinspreizbewegung
bzw. eine Ab- und Adduktion und/oder daß die Fuß- oder Unterschenkelauflage am fußseitigen
Ende des Bewegungsarmes um eine in Längsrichtung der Bewegungsschiene orientierte
Schwenkachse bewegbar ist für eine Rotationsbewegung des Beines und daß für die Bewegungen
der Übungsschiene motorisch angetriebene Schwenkgelenke vorgesehen sind.
[0005] Außer der Beugebewegung im Hüftgelenk läßt diese Bewegungsschiene auch noch Beinspreizbewegungen
oder Beinrotationsbewegungen zu, wobei zumindest die Beuge- und die Spreizbewegung
sowie die Spreiz- und die Rotationsbewegung auch in Kombination durchführbar sind.
Dadurch lassen sich auch komplizierte Bewegungsabläufe simulieren. Dies trägt wesentlich
mit zu einer schnelleren Erlangung der Beweglichkeit nach Operationen im Hüftgelenkbereich
bei.
[0006] Zweckmäßigerweise ist der Bewegungsarm mit einer Halterung verbunden, die ein Klemmstück
oder dergleichen zum Befestigen der Halterung vorzugsweise an einem Bettgestell aufweist.
Dadurch ist ein separates Trägergestell nicht erforderlich, was den Aufwand insgesamt
wesentlich reduziert.
Die Bewegungsschiene läßt sich an einem vorhandenen Bettgestell anbringen, wobei dies
wahlweise rechts- oder linksseitig erfolgen kann. Gerade bei postoperativen Behandlungen
von Patienten ist dies von besonderer Bedeutung, da die Patienten für die Bewegungsübungen
in ihrem Bett bleiben können, so daß ein umständliches und teilweise für den Patienten
auch schmerzhaftes Verlegen vermieden werden kann.
[0007] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Schwenkgelenke auf
die Gelenkachsen der zu behandelnden Hüfte bzw. des Knies einstellbar sind derart,
daß ihre Gelenkachsen jeweils mit den entsprechenden Gelenkachsen des Patienten fluchten.
Durch diese exakte Einstellbarkeit bzw. Ausrichtbarkeit der Schwenkgelenkachsen der
Bewegungsschiene auf die Bewegungsachsen des Hüftgelenkes und auch des Kniegelenkes
werden auf diese Gelenke sonst einwirkende Zug- und/oder Schiebekräfte, die von Ausgleichsbewegungen
herrühren, vermieden. Unerwünschte "Nebenbelastungen" werden so vom Gelenk ferngehalten,
so daß u.a. auch wesentlich früher nach einer Operation mit Bewegungsübungen begonnen
werden kann.
[0008] Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen aufgeführt.
Nachstehend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand der Zeichnungen
noch näher erläutert.
[0009] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Bewegungsschiene für Hüftbeuge-,Spreiz- und Rotationsbewegungen
sowie für Kniebeugebewegungen,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer Bewegungsschiene für Hüftbeuge- und Rotationsbewegungen
sowie Kniebeugebewegungenm,
- Fig. 3
- eine etwa Fig. 1 entsprechende Ansicht, hier jedoch mit einem Fahrgestell und einer
Oberschenkelauflage und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer Oberschenkelauflage.
[0010] Eine in Fig. 1 gezeigte Bewegungsschiene 1 dient zur Behandlung insbesondere eines
Hüftgelenkes in Form von Bewegungsübungen.
Zur Verdeutlichung ist bei der Bewegungsschiene 1 ein Bein 2 dargestellt, wobei vom
Hüftgelenk nur das am Oberschenkelknochen 3 befindliche Hüftgelenkteil dargestellt
ist.
[0011] Die Bewegungsschiene weist im wesentlichen einen zweigeteilten Bewegungsarm 4 mit
einem Unterteil 4a sowie einem Oberteil 4b und eine Halterung 5 auf.
[0012] In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel kann die Bewegungsschiene 1 eine Hüftbeugebewegung
gemäß dem Doppelpfeil Pf1, eine Spreizbewegung gemäß dem Doppelpfeil Pf2, eine Rotationsbewegung
gemäß dem Doppelpfeil Pf3 sowie eine Kniebeugebewegung gemäß dem Doppelpfeil Pf4 durchführen.
Für die Beinspreizbewegung (Ab- und Adduktion) ist der Bewegungsarm 4 drehbar um eine
Schwenkachse 6 gelagert, die etwa rechtwinklig zur Körperebene bzw. zur Körperauflageebene
und durch das Hüftgelenk verläuft. In Fig. 1 ist strichpunktiert diese Schwenkachse
6 bis ins Zentrum des Hüftgelenkes verlängert dargestellt.
Um diese Bewegung zu ermöglichen, ist am freien Ende der hier durch einen Winkelbügel
7 gebildeten Halterung ein Schwenkgelenk 8 angebracht, an dessen Abtriebswelle 9 ein
zweiter Winkelbügel 10 angreift. Durch die Abtriebswelle 9 verläuft die Schwenkachse
6.
[0013] Am anderen, unteren Ende des Winkelbügels 10 ist der Bewegungsarm 4 befestigt. Wird
nun der Antrieb 11 des Schwenkgelenkes 8 eingeschaltet, so wird der gesamte Bewegungsarm
4 mit seinem fußseitigen Ende nach außen gemäß dem Pfeil Pf5 geschwenkt. Somit läßt
sich das vom Bewegungsarm 4 gehaltene Bein 2 nach außen abspreizen und auch wieder
in seine Ausgangslage zurückschwenken.
[0014] Am unteren Ende des Bewegungsarmes 4 ist dessen Unterteil 4a über ein Schwenkgelenk
12 mit einer Fuß- und Unterschenkelauflage 13 verbunden, die im Ausführungsbeispiel
halbschalenförmig zum Einlegen des Fusses bzw. des Unterschenkels ausgebildet ist.
Gegebenenfalls könnten hier auch noch weitere Befestigungsmittel für das Bein vorgesehen
sein. Weiterhin besteht die Möglichkeit, auch eine Oberschenkelauflage vorzusehen,
die dann mit dem Bewegungsarm-Oberteil 4b verbunden ist.
[0015] Das Schwenkgelenk 12 weist eine in Längsrichtung der Bewegungsschiene orientierte
Schwenkachse 14 auf, die längs durch das gestreckte Bein verläuft und durch den Hüftgelenk-Drehpunkt
geht. Das Schwenkgelenk 12 ist an einem mit dem Bewegungsarm-Unterteil 4a winklig
verbundenen Querausleger 15 angebracht.
Auch bei diesem Schwenkgelenk 12 ist ein motorischer Antrieb 11 vorhanden. Wird dieser
in Bewegung gesetzt, so erfolgt ein Verdrehen der Fuß- und Unterschenkelauflage 13
und somit auch eine Rotation des Beines. Wie vorzugsweise bei allen anderen Schwenkgelenken,
ist auch hier eine einstellbare Schwenkbegrenzung 16 vorgesehen, an der die vorgesehenen
Schwenkwinkel für die Bewegungsübungen eingestellt werden können.
[0016] Seitlich außen neben dem Hüftgelenk befindet sich an dem Bewegungsarm-Oberteil 4b
ein Schwenkgelenk 17 mit einer einen Antriebmotor 11 aufweisenden Antriebseinheit.
Die zugehörige Schwenkachse 18 läuft in ihrer Verlängerung durch das Hüftgelenk. In
den Figuren 1 und 2 ist auch gut erkennbar, daß die drei Bewegungsachsen 6, 14 und
18 für die Hüftgelenkbewegungen in ihrer Verlängerung einen Schnittpunkt bilden, der
exakt im Drehmittelpunkt des Hüftgelenkes liegt. Im Ausführungsbeispiel ist nicht
näher dargestellt, wie die einzelnen Schwenkgelenke 8, 12 und 17 in ihrer Lage verändert
werden können. Dies kann beispielsweise durch teleskopartige Ausbildung der Halteteile
realisiert sein,wie dies bei den Bewegungsarmteilen 4a,4b erkennbar ist. Diese Ausrichtbarkeit
der Schwenkgelenke exakt auf das Hüftgelenk ist von wesentlicher Bedeutung, weil dadurch
Ausgleichsbewegungen und entsprechende, unerwünschte Belastungen des Hüftgelenkes
vermieden werden können.
[0017] Bei Betätigung des Schwenkgelenkes 17 wird der gesamte Bewegungsarm 4 und damit das
von ihm gehaltene Bein 2 angehoben. Da eine solche Hüftbeugebewegung bei gestrecktem
Bein nur in sehr begrenztem Umfange möglich ist, ist zusätzlich auch noch ein Kniebeuge-Schwenkgelenk
19 vorgesehen. Da die Hüftbeugebewegung und die Kniebeugebewegung im Normalfalle zusammenspielen,
können die beiden Schwenkgelenke 17 und 19 für synchrone Beugebewegungen miteinander
gekoppelt sein. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist das Bewegungsarm-Oberteil
4b als Rohr ausgebildet, in dem sich eine Antriebsübertragung, beispielsweise in Form
einer Antriebswelle zwischen dem Schwenkgelenk 17 und dem Schwenkgelenk 19 befindet.
Bei dem Schwenkgelenk 19 ist ein zur Antriebseinheit gehörendes Übertragungsgetriebe
20 vorgesehen, wobei dieses sowie das Übertragungsgetriebe 21 des Schwenkgelenkes
17 einen gemeinsamen motorischen Antrieb 11 haben. Dieser ist zweckmäßigerweise direkt
bei dem Schwenkgelenk 17 für die Hüftbeugebewegung angeordnet.
[0018] Das Gehäuse 22 des Übertragungsgetriebes 20 ist mit dem Bewegungsarm-Oberteil 4b
verbunden, während die Abtriebswelle 23 mit dem Bewegungsarm-Unterteil 4a verbunden
ist.
Bei dem Schwenkgelenk 17 für die Hüftbeugebewegung bildet das Übertragungsgetriebe
21,wie bereits vorerwähnt,zusammen mit dem Antriebsmotor 11 eine Antriebseinheit.
Diese ist mit dem Bewegungsarm-Oberteil 4b verbunden und ihre Abtriebswelle 24 ist
mit dem Winkelbügel 10 verbunden.
[0019] Die Abtriebswellen 9 des Schwenkgelenkes 8, die Abtriebswelle 24 des Schwenkgelenkes
17 und die Abtriebswelle 25 des Schwenkgelenkes 12 lassen sich in ihrer Lage so ausrichten,
daß die zugehörigen Schwenkachsen 6, 18, 14 rechtwinklig aufeinander stehen und sich
ihr Schnittpunkt im Zentrum des Hüftgelenkes befindet.
Die durch die Abtriebswelle 23 des Schwenkgelenkes 19 verlaufende Schwenkachse 26
verläuft etwa parallel zu der Schwenkachse 18 des Schwenkgelenkes 17.
[0020] Zum Einstellen auf unterschiedliche Beinlängen sind die beiden Bewegungsarm-Teile
4a und 4b längenveränderbar ausgebildet. Sie weisen dazu teleskopartig ineinandergreifende
Vierkantrohrabschnitte auf, die in der jeweils eingestellten Lage durch Klemmschrauben
27 oder dergleichen arretierbar sind.
[0021] Wie bei dem Schwenkgelenk 17 sind auch bei den Schwenkgelenken 8 und 12 jeweils Motor-Getriebeeinheiten
als Antriebe vorhanden. Diese Antriebe beinhalten jeweils ein vorzugsweise selbstsperrendes
Getriebe, beispielsweise ein Schneckengetriebe, welches mit dem Antriebsmotor 11 verbunden
ist. Die Gehäuse der Antriebseinheiten weisen hier nicht näher dargestellte Befestigungsanschlüsse
sowie jeweils den Drehabtrieb 9, 24 und 25 auf.Durch die selbstsperrenden Getriebe
wird die jeweils eingestellte Lage der Bewegungsschiene beibehalten,so daß diese dann
auch als Stützschiene dienen kann.
Auch bei dem Kniebeuge-Schwenkgelenk 19 könnte gegebenenfalls eine komplette Antriebseinheit
mit Getriebe und Antriebsmotor 11 vorgesehen sein. Da hier jedoch, wie bereits vorerwähnt,
in der Regel eine synchrone Bewegung mit dem Hüft-Schwenkgelenk 17 vorgesehen ist,
genügt eine Antriebsverbindung zu der Antriebseinheit des Schwenkgelenkes 17.
Figur 2 zeigt eine Variante der Antriebsübertragung zwischen den Übertragungsgetrieben
21 und 20. Anstatt einer Welle innerhalb des Bewegungsarm-Oberteiles 4b wie in dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 eingesetzt, ist bei dieser Ausführungsform eine Bowdenzugübertragung
28 vorgesehen.
Die Antriebseinheiten bei den Schwenkgelenken 8, 17, 12 und gegebenenfalls auch 19
sind bevorzugt mit einer hier nicht dargestellten Steuereinrichtung verbunden, die
insbesondere einen Programmgeber für voreinstellbare Bewegungsabläufe aufweist. Mit
Hilfe der bei den Antrieben vorgesehenen Schwenkbegrenzungen 16 können die Endlagen
der jeweiligen Bewegungen voreingestellt werden.
[0022] Die Halterung 5 für den Bewegungsarm 4 weist im Ausführungsbeispiel ein Klemmstück
29 zum Befestigen an einem Seitenholm 30 eines Bettgestelles 31 auf. Das Klemmstück
29 ist so ausgebildet, daß es längs am Seitenholm verschoben werden kann, so daß damit
ein erstes Ausrichten der Bewegungsschiene auf die Lage des Patienten erfolgen kann.
Das Klemmstück 29 kann zur Behandlung des rechten Hüftgelenkes umgesetzt und mit dem
gegenüberliegenden Bettgestell-Seitenholm 30 verbunden werden. Beim Umsetzen wird
das am Abtrieb des Schwenkgelenkes 17 (Fig. 2) bzw. das am Abtrieb 9 des Schwenkgelenkes
8 (Fig. 1) angreifende Teil jeweils in seiner Drehlage um 180° versetzt.
Sind nur Hüftbeugebewegungen und Rotationsbewegungen des Beines vorgesehen, so wird
die Bewegungsschiene 1a gemäß Fig. 2 eingesetzt. In diesem Falle ist der Winkelbügel
7a direkt an die Abtriebswelle 24 des Schwenkgelenk-Antriebes 17 angeschlossen.
Ist jedoch, wie in Fig. 1 dargestellt, auch eine Beinspreizbewegung vorgesehen, so
befindet sich zwischen dem befestigungsfernen Ende des Winkelbügels 7 und dem Schwenkgelenk
17 noch das weitere Schwenkgelenk 8 für die Beinspreizbewegung gemäß dem Doppelpfeil
Pf2 und zwischen diesem Schwenkgelenk 8 sowie dem Schwenkgelenk 17 der Übertragungs-Winkelbügel
10. Die Abtriebswellen 9 und 24 sind dabei rechtwinklig zueinander verlaufend angeordnet.
[0023] Bis auf die Rotationsbewegung mit Hilfe des Schwenkgelenkes 12, die nur in Strecklage
des Beines durchgeführt wird, können die anderen vorgesehenen Bewegungen einzeln und
auch in Kombination miteinander ablaufen. Die Rotationsbewegung kann unter der Voraussetzung
der Strecklage des Beines auch zusammen mit der Abspreizbewegung oder aber auch einer
in Strecklage durchgeführten Hüftbeugebewegung erfolgen.
Die Rotationsbewegung erfolgt bevorzugt bei in Strecklage um etwa 30° angehobenem
Bein.
Die Antriebseinheiten der Schwenkgelenke bilden in den Ausführungsbeispielen selbst
die Schwenkgelenke.
Die Halterung 5 kann auch, wie in Fig. 3 gezeigt, an einem Trägergestell, vorzugweise
einem Fahrgestell 32 angebracht sein, welches dann neben beziehungsweise auch unter
dem Patientenbett positioniert werden kann. Während der Behandlung läßt sich das (Fahr-)Gestell
oder die Halterung 5 durch das Klemmstück mit dem Bett verbinden beziehungsweise an
diesem arretieren. Die Halterung 5 ist dabei über eine unterseitige Verlängerung 34
mit einem etwa H-förmigen Untergestell 35 verbunden, an dem vier Lenkrollen 36 angebracht
sind.
Das Fahrgestell ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Bewegungsschiene z.B.
in einer Klinik für mehrere Patienten eingesetzt werden soll.Da die Anwendung jeweils
nur zeitweise erfolgt,kann das Gerät nach der Behandlung eines Patienten auf einfache
Weise zu einem nächsten Patienten verfahren werden. Man erhält somit in Verbindung
mit dem Fahrgestell ein mobiles,leicht handhabbares Gerät.
Fig. 4 zeigt noch die auch in Fig. 3 erkennbare Oberschenkelauflage 33. Deren Auflageschale
37 ist über ein Haltestück 38 mit einem Verbindungsbügel 39 verbunden, dessen anderes
Ende an einem mit dem Oberteil 4b des Bewegungsarmes 4 verbundenen Klemmstück 40 angreift.
Durch Lösen der Klemmschraube 41 kann für eine Höhen- bzw. Lageverstellung der Auflageschale
37, der Verbindungsbügel 39 gemäß dem Doppelpfeil Pf 6 verschwenkt werden, wobei ein
Lageausgleich durch Schwenken der Schale selbst gemäß dem Pfeil Pf 7 bei dem Haltestück
38 erfolgen kann.
Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale
können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
1. Bewegungsschiene zur insbesondere postoperativen Behandlung eines Knie- und/oder eines
Hüftgelenkes, mit einer Fuß- oder Unterschenkelauflage sowie einem damit verbundenen
Bewegungsarm,der ein Schwenkgelenk für eine Beuge-Streckbewegung im Hüftgelenk sowie
ein Schwenkgelenk für eine Beugebewegung des Kniegelenkes aufweist , dadurch gekennzeichnet, daß der Bewegungsarm(4) drehbar um eine Schwenkachse(6) gelagert ist,die etwa rechtwinklig
zur Körperebene in Verlängerung durch das Hüftgelenk verläuft für eine Beinspreizbewegung
beziehungsweise eine Ab- und Adduktion und/oder daß die Fuß-oder Unterschenkelauflage(13)
am fußseitigen Ende des Bewegungsarmes(4) um eine in Längsrichtung der Bewegungsschiene(1,1a)
orientierte Schwenkachse(14) bewegbar ist für eine Rotationsbewegung des Beines(2)
und daß für die Bewegungen der Übungsschiene motorisch angetriebene Schwenkgelenke(8,12,17,19)
vorgesehen sind.
2. Bewegungsschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bewegungsarm (4)
etwa parallel zu dem zu bewegen- den Bein verlaufend angeordnet und im Kniebereich
geteilt ist und dort seitlich des Kniebereiches positionierbar ein Schwenkgelenk (19)
für die Kniebeugebewegung aufweist.
3. Bewegungsschiene nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bewegungsarm
(4) mit einer Halterung (5) verbunden ist, die ein Klemmstück (29) oder dergleichen
zum Befestigen der Halterung vorzugsweise an einem Bettgestell (31) aufweist.
4. Bewegungsschiene nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (5) einen
am Klemmstück (29) befestigten Winkelbügel (7,7a) oder dergleichen aufweist, an dessen
freiem, insbesondere über eine Auflage für den Patienten ragenden Ende entweder das
Hüftbeuge-Schwenkgelenk (17) oder das Beinspreiz-Schwenkgelenk (8) angebracht ist.
5. Bewegungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem am Ende des Winkelbügels (7) angebrachten Schwenkgelenk (8) für die Bein-Spreizbewegung,
ein weiterer, vorzugsweise zum ersten Winkelbügel (7) in Ausgangslage etwa parallel
verlaufender zweiter Winkelbügel (10) angebracht ist, dessen anderes Ende das Schwenkgelenk
(17) für die Hüftbeugebewegung trägt.
6. Bewegungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebe des Hüftbeuge-Schwenkgelenkes (17) und des Kniebeuge-Schwenkgelenkes (19)
für synchrone Beugebewegungen miteinander gekoppelt sind.
7. Bewegungsschiene nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Hüftbeuge-Schwenkgelenk
(17) und dem Kniebeuge-Schwenkgelenk (19) als Antriebsverbindung eine vorzugsweise
innerhalb des Bewegungsarm-Oberteiles (4b) geführte Welle oder dergleichen oder Bowdenzüge
(28) vorgesehen sind.
8. Bewegungsschiene nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der gemeinsame
Antriebsmotor (11) für das Hüftbeuge-Schwenkgelenk (17) und das Kniebeuge-Schwenkgelenk
(19) bei dem Hüftbeuge-Schwenkgelenk (17) angeordnet ist.
9. Bewegungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bewegungsarm (4) beziehungsweise seine beidseitig des Kniebeuge-Schwenkgelenkes (19)
angeordneten Armteile (4a,4b) längenveränderbar und dazu vorzugsweise aus teleskopartig
ineinandergreifenden und feststellbaren Teilen bestehen.
10. Bewegungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkgelenke (,17,19,12) auf die Gelenkachsen der zu behandelnden Hüfte beziehungsweise
des Knies einstellbar sind derart, daß ihre Gelenkachsen (6,14,18,26) jeweils mit
den entsprechenden Gelenkachsen des Patienten fluchten.
11. Bewegungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebe für die Schwenkgelenke jeweils ein selbstsperrendes Getriebe, vorzugsweise
ein Schneckengetriebe aufweisen, das mit einem Elektromotor (11) verbunden ist.
12. Bewegungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebe mit einer Steuereinrichtung verbunden sind, die vorzugsweise einen Programmgeber
für voreinstellbare Bewegungsabläufe aufweist und daß die Antriebe gegebenenfalls
jeweils einen Weggeber zur Positionsrückmeldung an die Steuereinrichtung aufweisen
und daß gegebenenfalls die Schwenkantriebe auf den Schwenkbereich beziehungsweise
Drehbereich eines Beines etwa abgestimmte Schwenkbegrenzungen (16), zum Beispiel Endanschläge
und/oder gegebenenfalls Endschalter oder dergleichen, beziehungsweise Rutschkupplungen
aufweisen.
13. Bewegungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebe ein Gehäuse mit einem Befestigungsanschluß sowie einem Drehabtrieb aufweisen
und selbst jeweils gleichzeitig das Schwenkgelenk bilden.
14. Bewegungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterung (5) mit einem Trägergestell, vorzugsweise einem Fahrgestell (32) verbunden
ist.
15. Bewegungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß am
Bewegungsarm-Oberteil (4b) eine vorzugsweise höheneinstellbare und verschwenkbare
Oberschenkelauflage (33) angebracht ist.