[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verkaufssystem mit einer vorgegebenen Anzahl
von Fächern nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Aus der DE-OS 39 14 686.3 geht ein Verkaufssystem mit einer vorgegebenen Anzahl von
Fächern dieser Art hervor, bei dem in einem Speicher der Händlercode wenigstens eines
Händlers und eine vorgegebene Anzahl von Kontonummern und gegebenenfalls von Kundennummern
von Kunden gespeichert sind. Zum Belegen eines Faches gibt der Händler einen ihn identifizierenden
Händlercode in eine Eingabeeinrichtung ein, woraufhin die Recheneinheit des Systems
ein Fach bei der Eingabe einer einem Kunden zugewiesenen Kundennummer reserviert.
Der Händler gibt den Preis von in das zugewiesene Fach einzubringenden Waren über
die Recheneinheit in den Speicher ein. Die Recheneinheit zeigt an der Anzeigeeinrichtung
ein zur Warenaufnahme geeignetes Fach an und veranlaßt die Entriegelung der Tür des
angezeigten Faches. Nach erfolgter Wareneingabe in das angezeigte Fach veranlaßt die
Recheneinheit die Verriegelung der Tür.
[0003] Zur Abholung der für ihn bereitgestellten Waren erhält der Kunde Zugriff durch Eingabe
seiner ihn identifizierenden Kontonummer und gegebenenfalls seiner Kundennummer. Die
Recheneinheit zeigt dem Kunden an der Anzeigeeinrichtung das für ihn belegte Fach
an und entriegelt die Tür des für den Kunden belegten Faches. Schließlich veranlaßt
die Recheneinheit nach der Warenentnahme die Verriegelung der Tür des angezeigten
Faches.
[0004] Ein Problem besteht bei dem bekannten Verkaufssystem darin, daß die bei Ladenschluß
noch nicht belegten Fächer nicht zum Verkauf genutzt werden können.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein Verkaufssystem der
eingangs genannten Art dahingehend zu modifizieren, daß eine Verbesserung der Fachausnutzung
und der Systemwirtschaftlichkeit möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein wie eingangs bereits genanntes Verkaufssystem gelöst,
das durch die in dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale
gekennzeichnet ist.
[0007] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verkaufssystems besteht darin, daS
am Abend zu Beginn der Ladenschlußzeit ein Händler die bis dahin nicht reservierten
Fächer mit Waren bestükken kann und daß es einem Kunden ermöglicht wird, auch nach
den Ladenschlußzeiten aus diesen bestückten Waren eine Auswahl zu treffen. Dabei ist
dafür Sorge getragen, daß dem Kunden die zur Verfügung stehenden Waren entweder an
der Zugangstür zum Verkaufsautomaten über einen Lautsprecher oder über einen Monitor
mitgeteilt werden oder daß er diese Mitteilung über das Telefonnetz per Sprache oder
Bild erhalten kann, ohne daß dabei Verkaufspersonal erforderlich ist. Vorteilhafterweise
kann der Kunde aus dem ihm mitgeteilten Warenangebot auswählen und dann, wie beim
bekannten Verkaufssystem, nach Betreten des die Fächer beherbergenden Raumes die Nummer
des Faches erfahren, das die von ihm ausgewählten Waren enthält. Hierbei besteht infolge
der bei dem vorliegenden System möglichen Fachreservierung für die angebotenen Waren
eine Präsenzgarantie bei der Abholung. Der Kunde ist also nicht wie bei herkömmlichen
Automaten auf das Warenangebot angewiesen das zum Zeitpunkt der Abholung in Automaten
vorrätig ist.
[0008] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Fächer des
bekannten Verkaufssystems wesentlich besser ausgelastet werden und daß sich dadurch
das Verkaufssystem besser amortisiert. Eine wesentlich verbesserte Energieausnutzung
ergibt sich dadurch, daß die unabhängig von ihrer Belegung gekühlten Fächer häufiger
belegt werden. Durch das erfindungsgemäße Verkaufssystem wird eine 100%ige Auslastung
der Fächer ermöglicht.
[0009] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein elektronischer
digitaler Sprachspeicher zur Speicherung von Informationen über die in die Fächer
eingebrachten Waren vorgesehen, wobei ein die Waren einbringender Händler die im Sprachspeicher
gespeicherten Texte den Nummern der mit den entsprechenden Waren belegten Fächer zuordnet.
Durch die Wahl einer speziellen Telefonnummer kann sich ein Kunde an den Sprachspeicher
über das öffentliche Telefonnetz anschalten und nähere Informationen über den Preis
und die Art der in den Fächern angebotenen Waren im Klartext vom Sprachspeicher erhalten.
Durch Eintasten der ihm übermittelten, beispielsweise zweistelligen Angebotsnummer
in die Tastatur des Telefons kann der Kunde aus dem angebotenen Warenspektrum eine
bestimmte Ware auswählen und das die Ware enthaltende Fach für sich zur Abholung der
Ware reservieren.
[0010] Vorzugsweise tastet der Kunde seine Kundennummer und einige, beispielsweise die letzten
beiden Stellen seiner Kontonummer, zu seiner Identifikation über das Telefon ein.
Über die aufgebaute Telefonverbindung können an den Anrufer bevorzugt auch Bilder
und/oder Werbespots über das in den zusätzlich bestückten Schließfächern vorhandene
Angebot aus einem Bildspeicher übertragen werden.
[0011] Besonders bevorzugt ist es, dem Kunden an der Zugangstür zu dem die Fächer beherbergenden
Raum Informationen über die in den zusätzlich bestückten Fächern angebotenen Waren
über Lautsprecher oder über einen Monitor zu geben. Beispielsweise können dem Kunden
dort auch Informationen in der Form von Bildern und/oder Werbespots oder dergleichen
angeboten werden. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Verkaufssystem
durch einen Münz- oder Geldscheinprüfer erweitert, so daß auch ein nicht am Verkaufssystem
teilnehmender Käuferkreis angesprochen werden kann. Es können daher auch nicht registrierte
Kunden als Barzahler Einkäufe tätigen.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus Unteransprüchen hervor.
[0013] Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen im Zusammenhang mit der
Figur näher erläutert.
[0014] Gemäß dieser Figur weist das vorliegende Verkaufssystem eine Facheinheit 1 mit Fächern
2 und einer Recheneinheit 3 auf. Jedes Fach 2 weist eine vorzugsweise elektromagnetisch
verriegelbare Tür 4 auf. Die Recheneinheit 3 umfaßt wenigstens eine Anzeigeeinrichtung
5, beispielsweise einen Bildschirm, einen Speicher 11 und eine Eingabeeinrichtung
12 sowie eine Tastatur 9.
[0015] Die Facheinheit 1 und die Recheneinheit 3 befinden sich in einem Raum 6, der in der
Figur mit unterbrochenen Linien dargestellt ist, und eine ebenfalls durch unterbrochene
Linien dargestellte Zugangstür 7 besitzt. Neben der Zugangstür 7 befindet sich ein
Terminal 8, in das eine einem Kunden zugeordnete Kundennummer, die beispielsweise
eine vierstellige Zahl ist, über eine Tastatur 8' zur Öffnung der Zugangstür 7 eingegeben
werden kann. Auf diese Weise kann der Kreis der Personen, die Zutritt zum Raum 6 erhalten,
begrenzt werden.
[0016] Der Raum befindet sich in einem Gebäude, in dem vorzugsweise mehrere unterschiedliche
Verkaufsläden, z.B. ein Metzger-, ein Bäcker-, ein Feinkost- und ein Drogerieladen,
vorhanden sind, die ihre Waren insbesondere während der üblichen Ladenschlußzeiten
über die Fächer 2 vertreiben.
[0017] Der Warenvertrieb über die Fächer 2 funktioniert in der folgenden Weise. Während
der üblichen Verkaufszeiten bestellt ein Kunde nach Nennung seines Namens und seiner
Kundennummer, die die Kennung für den Wareneinkauf darstellt, die von ihm gewünschten
Waren.
[0018] Nach der Entgegennahme eines Auftrages stellt der Händler die bestellten Waren zusammen
und trägt diese in den Raum 6. Durch Betätigen der Tasten 9' einer Tastatur 9 an der
Recheneinheit 3 gibt der Händler nun verschiedene Informationen in den Speicher 11
der Recheneinheit 3 ein. Diese Information betreffen die Kundennummer, den Preis der
in einem Fach 2 abzulegenden Waren und eine den entsprechenden Laden- bzw. Händler
identifizierende Information (Händlercode). Aufgrund der in dem Speicher 11 gespeicherten
Informationen ermittelt der Rechner der Recheneinheit 3 aus der vorzugsweise vierstelligen
Kundennummer die ausführliche Kontonummer. Die Recheneinheit 3 bezeichnet daraufhin
aus der Mehrzahl der Fächer 2 dann, wenn für den entsprechenden Kunden bzw. für die
ihm zugeordnete Kundennummer noch kein Fach 2 bereitgestellt wurde, ein leeres Fach
2. Dieses Fach 2 wird dem Händler auf dem Bildschirm 5 angezeigt. Die Recheneinheit
3 liefert dann ein Entriegelungssignal an den elektromagnetischen Verriegelungsmechanismus
des bezeichneten Faches 2, so daß die Tür 4 dieses Faches 2 geöffnet werden kann.
[0019] Um die zuvor genannten Operationen ausführen zu können, besitzt die Recheneinheit
3 den bereits genannten Speicher 11. In diesem Speicher 11 sind beispielsweise bis
zu 10.000 oder mehr Kundennummern, sowie die entsprechenden Kontonummern und Adressen
bzw. andere relevante Daten der zum Einkauf berechtigten Personen gespeichert. Diese
Information werden dem Speicher 11 dann erstmals eingegeben, wenn Kunden die Teilnahme
am System erklären.
[0020] Zur Entnahme der für ihn in einem oder mehreren Fächern 2 bereitgestellten Waren
verschafft sich der Kunde zunächst in der oben bereits beschriebenen Weise durch Eingabe
seiner Kundennummer in die Tastatur 8' des Terminals 8 Zugang zum Raum 6. An der Recheneinheit
3 führt nun der Kunde zweckmäßigerweise seine Scheck- oder Kreditkarte in den Schlitz
der Eingabeeinrichtung 12. Nachdem in die Recheneinheit 3 bzw. den Speicher 11 auf
diese Weise die Kontonummer des Kunden eingelesen wurde, wird am Bildschirm 5 angezeigt,
in welchem Fach 2 bzw. in welchen Fächern 2 die bereitgestellten Waren sich befinden.
Gleichzeitig wird der zu bezahlende Betrag angezeigt und das entsprechende Fach 2
entriegelt, so daß der Kunde die für ihn bereitgestellten Waren entnehmen kann. Im
Speicher 11 wird der zu entrichtende Betrag zusammen mit der Kontonummer des Kunden
und der den Händler identifizierenden Information (Händlercode) abgespeichert. Das
bislang beschriebene Verkaufssystem ist bekannt.
[0021] Um bei diesem bekannten Verkaufssystem die Auslastung der Schließfächer zu vergrößern,
wird die Möglichkeit geschaffen, daß die bei Ladenschluß nicht belegten Fächer 2 mit
einem vorgegebenen Warenspektrum der am Verkaufssystem teilnehmenden Verkaufsläden
bestückt werden können. Insbesondere ist daran gedacht, diese Fächer, die im folgenden
als "zusätzliche Fächer 2" bezeichnet werden, mit solchen Waren aus den regulären
Warensortimenten zu bestücken, die erfahrungsgemäß am Abend und in der Nacht am häufigsten
gewünscht bzw. gekauft werden. Vorzugsweise handelt es sich bei diesen Waren um Waren
aus dem Lebensmittelbereich, beispielsweise um fertig zubereitete Käseteller, Wurstplatten
oder dergleichen.
[0022] Um einem Kunden die Auswahl aus dem in den zusätzlichen Fächern 2 bereitgestellten
Angebot zu ermöglichen, weist die Recheneinheit 3 vorzugsweise eine Angebotseinrichtung
40 auf; wobei diese Angebotseinrichtung 40 einen Sprachspeicher, vorzugsweise einen
digitalen Speicher 42 mit einer Textsammlung umfaßt, in der für jede der in den zusätzlichen
Fächern 2 angebotenen Ware ein Sprachtext gespeichert ist. Dieser Sprachtext umfaßt
eine Beschreibung der Ware sowie deren Preis. Die Angebotseinrichtung 40 kann zweckmäßigerweise
ein Mikrofon 51 aufweisen, über das die Sprachtexte in den Sprachspeicher 42 eingegeben
werden können. Die Angebotseinrichtung 40 weist ferner eine Eingabeeinrichtung, vorzugsweise
in der Form einer Tastatur auf, über die der Händler bei der Bestückung der zusätzlichen
Fächer mit Waren Fachnummern eingeben kann, um eine Zuordnung der im Sprachspeicher
42 gespeicherten Sprachtexte bzw. der diesen zugeordneten Textnummern zu den entsprechenden,
belegten zusätzlichen Fächern 2 zu bewirken. Um diesen Vorgang zu erleichtern, kann
zusätzlich zu der im Sprachspeicher gespeicherten Textsammlung eine an einem Bildschirm,
vorzugsweise dem Bildschirm 5 der Recheneinheit 3 abrufbare Kurzübersicht der Sprachtexte
der Textsammlung in dem Speicher 11 der Recheneinheit 3 gespeichert sein. Der Händler
kann diese Kurzübersicht zur Zuordnung der Sprachtexte zu den Fächern 2 aufrufen.
Die Zuordnung erfolgt vorzugsweise über die Tastatur 9 der Recheneinheit 3. Sie kann
dort auch geändert werden. Bei der Eingabeeinrichtung handelt es sich vorzugsweise
um die Tastatur 9 der Recheneinheit 3.
[0023] Wie dies oben bereits erwähnt wurde, ist der Preis Bestandteil des entsprechenden
Sprachtextes, der entweder jedesmal über das Mikrofon 51 neu aufgesprochen werden
kann oder aus einer entsprechenden, am Bildschirm 5 der Recheneinheit 3 angezeigten
Textliste ausgewählt werden kann.
[0024] Besonders bevorzugt ist die Angebotseinrichtung 40 über das öffentliche Telefonnetz
46 von Telefonapparaten 47 der am Verkaufssystem teilnehmenden Kunden anwählbar, so
daß die Textinformationen des Sprachspeichers 42 über das Telefonnetz 46, beispielsweise
wie von einem Anrufbeantworter, im Klartext abgehört werden können. In diesem Fall
kann an der Stelle eines digitalen Sprachspeichers auch ein die entsprechenden Informationen
aufweisendes Magnetband verwendet werden, das durch die Recheneinheit 3 entsprechend
gesteuert wird.
[0025] Der Vorteil eines digitalen Sprachspeichers besteht darin, daß die Recheneinheit
3 den jeweiligen Angebotstext steuern kann und dem durch den Verkauf sich laufend
verringernden Angebot anpassen kann. Anders ausgedrückt werden in den Fächern nicht
mehr vorhandene Waren nicht mehr angeboten.
[0026] Durch Eintasten der Angebotsnummer, die ihm vorher zusammen mit den Sprachtexten
für die in den zusätzlichen Fächern 2 angebotenen Waren übermittelt wurde, kann der
Kunde durch Betätigen der Tastatur des Telefonapparates 47 die gewünschten Waren auswählen
und für sich zur Abholung reservieren. Vorzugsweise ist die Angebotsnummer eine zweistellige
Zahl.
[0027] Zu seiner Identifizierung kann der Kunde an dem Telefonapparat 47 neben der Angebotsnummer
seine Kundennummer und, um einem Mißbrauch des Verkaufssystems vorzubeugen, vorzugsweise
auch wenigstens einige, beispielsweise die letzten beiden Stellen seiner Kontonummer
eingeben, so daß die Recheneinheit 3 aufgrund dieser ihr von der Angebotseinrichtung
40 übermittelten Informationen durch Vergleichen mit den entsprechenden im Speicher
11 abgespeicherten Konten-und Kundennummern feststellen kann, ob eine ernste Bestellung
vorliegt oder nicht. Nur im Falle einer Übereinstimmung erfolgt die Reservierung der
entsprechenden Ware zur Abholung, die durch eine Mitteilung des Sprachspeichers 42
quittiert werden kann.
[0028] Um dem Kunden einen möglichst umfassenden Eindruck über die angebotenen Waren zu
vermitteln, kann die Angebotseinrichtungs 40 auch einen Bildspeicher 49 aufweisen.
Aus diesem können zusätzlich zu den ausgegebenen Texten oder auch anstelle dieser
Texte die angebotenen Waren betreffende Bilder und/oder Werbespots übermittelt werden.
Diese Bilder und/oder Werbespots umfassen vorzugsweise auch den Preis der Waren. Eine
Zuordnung der Bilder und/oder Werbespots zu den entsprechenden, belegten zusätzlichen
Fächern 2 durch einen Händler erfolgt in der weiter oben bereits beschriebenen Weise
durch die Eingabeeinrichtung 9 oder durch Betätigen berührungsempfindlicher Bereiche
des als Touchscreen ausgebildeten Monitors 5. Zusätzlich zu den im Bildspeicher 49
gespeicherten Bildern und/oder Werbespots kann im Speicher 11 der Recheneinheit 3
eine am Bildschirm 5 der Recheneinheit 3 darstellbare Kurzübersicht über die Bilder
und/oder Werbespots angezeigt werden. Der Händler kann diese Kurzübersicht am Bildschirm
5 zur Zuordnung der Bilder und/oder Werbespots zu den Fächern aufrufen. Die Kurzübersicht
kann über die Tastaturen 9 der Recheneinheit 3 eingegeben und geändert werden.
[0029] Über die Telefonleitung 46 können die Bilder und/oder Werbespots aus dem Bildspeicher
49 der Angebotseinrichtung 40 über die Telefonleitung 46 zum Ort des Teilnehmerapparates
47 übertragen werden. Zu diesem Zweck kann dem Telefonapparat 47 des Kunden ein Monitor
bzw. Datensichtgerät 48 zugeordnet sein, dem die Informationen über die Telefonleitung
46 aus dem weiter oben bereits erwähnten Bildspeicher 49 der Angebotseinrichtung in
digitaler Form zugeführt werden.
[0030] Das zuvor beschriebene Verfahren eignet sich insbesondere zur digitalen Übertragung
über ein digitales Telefonnetz (wie z.B. ISDN = Integrated Services Digital Network).
Dieses Verfahren ermöglicht es analog, z.B. mit einer Videokamera aufgenommene Bilder
zu übertragen.
[0031] Es ist jedoch auch denkbar, den Telefonapparat 47 und das Datensichtgerät 48 als
Teil eines BTX-Terminals auszuführen. Dabei empfängt der Kunde die Bilder und Texte
aus dem BTX-Rechner der Post am Bildschirm des BTX-Terminals und tastet die entsprechenden
Informationen (siehe oben) zu Reservierungen in die Tastatur des BTX-Terminals ein.
Diese Informationen werden in einem Polling-Verfahren aus dem BTX-Rechner der Post
zur Recheneinheit 3 abgerufen. Die Bilder und Texte werden an den BTX-Rechner der
Post von einem BTX-Terminal aus eingegeben. Zudem werden Informationen und entsprechende
Befehle über das sich laufend verringernde Warenangebot von der Recheneinheit 3 zum
BTX-Rechner der Post übertragen. Anders ausgedrückt wird durch diese Befehle das vom
Kunden abrufbare BTX-Seitenangebot dem sich durch Verkäufe reduzierenden Warenangebot
angepaßt.
[0032] Die Datenübertragung zwischen dem Telefonapparat 47 und der Angebotseinrichtung 40
kann nach dem Impulswahlverfahren oder gegen Störungen besonders gesichert nach dem
Mehrfrequenzverfahren erfolgen. Bei digitalen Telefonnetzen, wie ISDN, erfolgt die
Übertragung auch unmittelbar in digitaler Form.
[0033] Es ist auch denkbar, einen Teil 40' der Angebotseinrichtung 40 mit oder ohne Verbindung
mit dem öffentlichen Telefonnetz 46 im Bereich der Zugangstüre 7 zu dem die Facheinheit
1 enthaltenden Raum 6 derart aufzustellen, daß ein Kunde die Sprachtexte aus dem Sprachspeicher
42 über einen Lautsprecher 45 des Teiles 40' nach einer entsprechenden Betätigung
der Tasten einer Eingabeeinrichtung 43 des Teiles 40' hören kann. In diesem Fall können
dem Kunden die im Bildspeicher 49 gespeicherten Bilder und/oder Werbespots am Monitor
50 des Teiles 40' angezeigt werden. Das Eintasten der Angebotsnummer, die ihm zusammen
mit den Sprachtexten und/oder Bildern bzw. Werbespots für die in den zusätzlichen
Fächern 2 angebotenen Waren am Lautsprecher 45 und/oder am Monitor 50 übermittelt
wurde, und die Identifizierung des Kunden erfolgt in der weiter oben bereits beschriebenen
Weise vorzugsweise durch Eintasten der Angebotsnummer, der Kundennummer und gegebenenfalls
wenigstens einer Stelle der Kontonummer vorzugsweise an der Tastatur 43 des Teiles
40' der Angebotseinrichtung 40.
[0034] Die Abholung erfolgt bei telefonischer Reservierung oder BTX-Reservierung eines Faches
wie auch bei einer direkten Auswahl am Teil 40' der Angebotseinrichtung 40 in der
oben im Zusammenhang mit dem bekannten Verkaufssystem beschriebenen Weise. Bei der
Abholung werden zum Öffnen der Zugangstür 7 die Kundennummer an der Tastatur 8' und
zum Öffnen des angezeigten Faches 2 die Kundennummer und die Kontonummer durch Eingabe
der Scheckkarte oder dergleichen an der Recheneinheit 3 eingegeben.
[0035] Um einen Bareinkauf für nicht am System teilnehmende Kunden zu ermöglichen, kann
das im Bereich der Zugangstür 7 aufgestellte Teil 40' der Angebotseinrichtung 40 ein
Münz- und/oder Geldscheinprüfgerät 52 aufweisen, wobei die Zugangstür 7 und das entsprechende
Fach 2 erst nach Eingabe des für die ausgewählte Ware angezeigten Geldbetrages geöffnet
werden.
1. Verkaufssystem, bei dem in einem Raum (6) eine Facheinheit (1) mit einer vorgegebenen
Anzahl von Fächern (2), die jeweils eine durch eine Verriegelungseinrichtung verriegelbare
Tür (4) aufweisen, und mit einer Recheneinheit (3) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Recheneinheit (3) eine Angebotseinrichtung (40) zugeordnet ist, die wenigstens
eine Speichereinrichtung (42, 49) aufweist, in der Text- und/oder Bildinformationen
über in bestimmten Fächern (2) angebotene Waren speicherbar sind, daß Fachnummern
der die entsprechenden Waren enthaltenden Fächer (2) sowie Preise dieser Waren den
Text-und/oder Bildinformationen zuordenbar sind und daß der Angebotseinrichtung (40)
über eine Eingabevorrichtung (43, 47) zur Reservierung eines Faches (2) eine einer
Text-und/oder Bildinformation zugeordnete Angebotsnummer und eine Information zur
Identifizierung eines Kunden mitteilbar sind.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Speichereinrichtung einen
Sprachspeicher (42) aufweist, in dem für jede der in den bestimmten Fächern (2) angebotene
Ware eine Textinformation speicherbar ist.
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sprachspeicher (42) ein
digitaler Sprachspeicher ist.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Speichereinrichtung
einen Bildspeicher (49) aufweist, in dem für jede der in einem der bestimmten Fächer
(2) angebotene Ware Bildinformationen speicherbar sind.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Angebotseinrichtung
(40) ein Mikrofon (51) aufweist, über das der Händler die Textinformationen in den
Sprachspeicher (42) eingeben kann.
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Angebotseinrichtung
(40) über das öffentliche Telefonnetz (46) von Telefonapparaten (47) am Verkaufssystem
teilnehmender Kunden anwählbar ist, daß die in der Speichereinrichtung (42, 49) gespeicherten
Text- und/oder Bildinformationen über die Telefonleitung (46) an die Telefonapparate
(47) übertragbar sind und daß eine Auswahl einer bestimmten Ware und die Reservierung
des diese Ware enthaltenden Faches (2) durch Eintasten der von der Angebotseinrichtung
(40) an den Telefonapparat (47) übermittelten Angebotsnummer in die als Eingabevorrichtung
dienende Tastatur des Telefonapparates (47) erfolgt.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kunde zu seiner Identifizierung
neben der Angebotsnummer in die Tastatur des Telefonapparates (47) eine ihm zugeordnete
Kundennummer eintastet.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunde aus Sicherheitsgründen
zusätzlich zur Kundennummer wenigstens einige Stellen seiner Kontonummer eintastet,
so daß die Recheneinheit (3) die in ihrem Speicher (11) abgespeicherten, entsprechenden
Kunden- und Kontonummern mit den eingetasteten Informationen vor einer Fachreservierung
vergleichen kann.
9. System nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung
der in die Tastatur des Telefonapparates (47) eingetasteten Informationen über die
öffentliche Telefonleitung (46) nach dem Mehrfrequenzverfahren erfolgt.
10. Verkauffssystem nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Übertragung der in die Tastatur eines Telefonapparates (47) eingetasteten Informationen
über das öffentliche Telefonnetz (46) nach dem Impulswahlverfahren erfolgt.
11. System nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Telefonapparat
(47) ein Datensichtgerät (48) zugeordnet ist, an dem die über das Telefonnetz (46)
aus dem Bildspeicher (49) übertragenen Informationen anzeigbar sind.
12. System nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Telefonapparat
(47) und das Datensichtgerät (48) Teil eines BTX-Terminals sind und daß das Eintasten
der Angebotsnummer an der Tastatur des BTX-Terminals erfolgt.
13. System nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil
(40') der Angebotseinrichtung (40) außerhalb des Raumes (6) für Kunden zugänglich
angeordnet ist und einen Lautsprecher (45) aufweist, über den die in dem Sprachspeicher
(42) gespeicherten Textinformationen aussendbar sind.
14. System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil (40') der Angebotseinrichtung
(40) einen Monitor (50) umfaßt, an dem die in dem Bildspeicher (49) gespeicherten
Bildinformationen anzeigbar sind.
15. System nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Angebotseinrichtung
(40) eine Eingabeeinrichtung (9) zugeordnet ist, über die ein Händler bei der Bestückung
der bestimmten Fächer (2) die Fachnummern und Preise eingeben kann, um eine Zuordnung
der in der Speichereinrichtung (42, 49) gespeicherten Text- und/oder Bildinformationen
zu den entsprechend bestückten bestimmten Fächern (2) und den darin enthaltenen Waren
zu bewirken.
16. System nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabeeinrichtung eine
Tastatur (9) oder ein berührungsempfindlicher Bilschirm (Touchscreen) ist.
17. System nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil
(40') der Angebotseinrichtung (40) für einen Bareinkauf einen Münz- und/oder Geldscheinprüfer
(52) aufweist, daß ein Kunde nach Empfang der Text- und/oder Bildinformationen aus
der Speichereinrichtung (42, 49) an der Eingabevorrichtung (43) die Angebotsnummer
entsprechend der von ihm gewünschten Ware eingibt und einen dem ihm angezeigten Preis
entsprechenden Geldbetrag in das Münz- und/oder Geldscheinprüfgerät (52) einführt
und daß nach Eingabe des angezeigten Preises die Öffnung der Zugangstür (7) und die
Entriegelung des der Angebotsnummer zugeordneten bestimmten Faches (2) erfolgen.