[0001] Die Erfindung betrifft eine verdampfungsgekühlte Verbrennungskraftmaschine, umfassend
ein druckbeaufschlagbares Kühlsystem, das von einem Kühlmittel durchströmbar ist,
mit zumindest einem Kondensationskühler, zumindest einer Kühlmittelpumpe und einem
Ausdehnungsbehälter, wobei der Ausdehnungsbehälter mittels einer Verbindungsleitung
an den Kühlkreislauf angeschlossen ist.
[0002] Eine solche Verbrennungskraftmaschine ist aus der US 4,648,356 bekannt. Danach besteht
das Kühlsystem im wesentlichen aus einem Wassermantel der Verbrennungskraftmaschine,
einem Kühler, der als Kondensationskühler ausgebildet ist, einem Kondensattank und
einem Behälter, der durch eine Trennwand in zwei Teilkammern unterteilt ist, wobei
die dem Kühlsystem abgewandte Kammer zur Atmosphäre hin offen ist. Die Aufgabe dieser
Anlage besteht darin, die im hermetisch abgeschlossenen System befindliche Luft vorübergehend
aus dem System zu ziehen und vom Kondensator fernzuhalten, um den Wirkungsgrad der
Anlage zu verbessern. Die für die Funktion des Systems nachteilige, eingeschlossene
Luft, wird bei betriebswarmer Verbrennungskraftmaschine im Behälter gespeichert und
bei Abkühlen der Maschine in das System zurückgefördert, um die Entstehung von Unterdruck
zu vermeiden. Dabei ist allerdings zu beachten, daß zur Erzielung einer optimalen
Kondensatorkühlleistung der Massendurchsatz durch den Kondensator und der Dampfgehalt
vor dem Kondensator geregelt werden müssen. Mit der bekannten Verbrennungskraftmaschine
ist das nicht möglich.
[0003] Außerdem ist hier von Nachteil, daß die Kühlmitteltemperatur und der Systemdruck
des Kühlsystems nicht unabhängig voneinander geregelt werden können. Eine Anpassung
der Kühlleistung der Kondensatorkühlanlage an die motorische Heizleistung ist bei
der vorbekannten Verbrennungskraftmaschine nicht möglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verdampfungsgekühlte Verbrennungskraftmaschine
der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß die Kühlmitteltemperatur
und der Systemdruck innerhalb des Kühlsystems unabhängig voneinander geregelt werden
können. Durch diese unabhängige Regelung ist eine ausgezeichnete Einflußnahme auf
die Bauteiltemperatur gewährleistet. Außerdem soll die Zirkulation des Kühlmittels
durch das Kühlsystem und die angeschlossene Verbrennungskraftmaschine, insbesondere
bei hoher Heizleistung der Verbrennungskraftmaschine und den damit verbundenen hohen
Strömungsverlusten optimiert werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Verbrennungskraftmaschine der eingangs
genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte
Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche bezug.
[0006] Die erfindungsgemäße Verbrennungskraftmaschine weist einen Ausdehnungsbehälter auf,
der in Hauptströmungsrichtung unmittelbar vor der Kühlmittelpumpe angeordnet ist,
dem Kondensationskühler ist ein über ein Thermostat zuschaltbarer Konvektionskühler
zugeordnet, das flüssige Kühlmittel vom Konvektionskühleraustritt und das Kondensat
vom Kondensationskühleraustritt ist in einem Knotenpunkt der Zuleitung der Verbrennungskraftmaschine
zusammengeführt, wobei im Bereich des Knotenpunktes eine Pumpvorrichtung zur Förderung
des Kühlmittels in Hauptströmungsrichtung angeordnet ist. Durch die Verwendung eines
Kondensations- und eines Konvektionskühlers innerhalb eines Kühlsystems kann mit Hilfe
eines Druckregelventils, das in Hauptströmungsrichtung hinter dem Kondensationskühleraustritt
angeordnet ist eine Systemdruckregulierung erreicht werden, wobei der Systemdruck
je nach Fahrgeschwindigkeit, Umgebungstemperatur und Motorbetriebspunkt eingestellt
werden kann. Die Kühlmitteltemperatur und der Systemdruck können bei diesen Systemen
unabhängig voneinander geregelt werden.
[0007] Die Systemdruckregulierung erfolgt durch das Regelventil am Kondensatoraustritt.
Es steuert in Abhängigkeit z. B. des Druckes im Motor den Durchfluß durch den Kondensator
und damit dessen Kühlleistung. Durch Anpassung der Kühlleistung an die Heizleistung
des Motors kann der Druck innerhalb des Kühlsystems konstant gehalten werden. Durch
die unabhängige Einstellung von Systemdruck und Kühlmitteltemperatur kann besonders
gut Einfluß genommen werden auf die Regelung der Bauteiltemperatur, wobei insbesondere
die Temperatur von Bauteilen im Bereich des Zylinderkopfes von Interesse sind. Das
Druckregelventil kann signalleitend mit einem Druckaufnehmer, beispielsweise im Zylinderkopf
oder am Kondensatoraustritt verbunden sein. Das Ventil regelt den Kondensatdurchfluß
durch den Kondensator so, daß die notwendige Kühlleistung und günstige Bauteiltemperaturen
gewährleistet sind. Die Siedetemperatur des Kühlmittels stellt sich nach dem Druck
im Kühlsystem ein, der durch dieses Ventil geregelt werden kann.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß die Pumpvorrichtung
durch ein Venturirohr gebildet ist und daß in das Venturirohr im Bereich des geringsten
Durchtrittsquerschnittes Kondensat einspeisbar ist. Für die Verwendung eines Venturirohres
als Pumpvorrichtung sprechen insbesondere der einfache Aufbau des Kühlsystems und
die Vermeidung einer zweiten, beispielsweise elektrisch angetriebenen Kühlmittelpumpe,
was in wirtschaftlicher Hinsicht von hervorzuhebender Bedeutung ist.
[0009] Das Venturirohr, das einen Knotenpunkt bildet, in dem flüssiges Kühlmittel vom Konvektionskühler
und Kondensat vom Kondensationskühler zusammengeführt wird, bewirkt ferner, daß aufgrund
der Strömungsverluste zwischen Verbrennungskraftmaschine und Kondensationskühler das
Kondensat nicht in den Kondensationskühler zurückgedrückt wird, sondern in Hauptströmungsrichtung
mitgerissen und der Verbrennungskraftmaschine zugeführt wird. Diese Ausgestaltung
bewirkt einen außerordentlich günstigen Wirkungsgrad durch einen hohen Volumenstrom
durch das Kühlsystem mit nur einer Kühlmittelpumpe, was auch in wirtschaftlicher Hinsicht
besonders vorteilhaft ist. Aufgrund der Verwendung eines Venturirohres im Kühlsystem
einer verdampfungsgekühlten Verbrennungskraftmaschine kann die Kühlmittelpumpe in
ihren Abmessungen besonders kompakt gewählt werden. Die Förderleistung ist auch dann
völlig ausreichend. Der Thermostat gibt in Abhängigkeit von der Temperatur des flüssigen
Kühlmittels oder der durch Temperatursensoren ermittelten Bauteiltemperatur den Weg
durch verschiedene Kühlkreisläufe frei. Während der Aufwärmphase der Verbrennungskraftmaschine
ist der Weg über den Konvektionskühler gesperrt, was ein rasches Aufheizen der Verbrennungskraftmaschine
bedingt. Mit steigender Temperatur öffnet der Thermostat allmählich den Weg über den
Konvektionskühler, so daß eine Beschädigung der Verbrennungskraftmaschine durch Überhitzung
zuverlässig vermieden wird. Darüberhinaus ist von Vorteil, daß durch die parallele
Anordnung von Kondensations- und Konvektionskühler das flüssige Kühlmittel mit einer
weitgehend konstanten Eintrittstemperatur in die Verbrennungskraftmaschine gefördert
wird. Die Gefahr von Wärmespannungen beispielsweise durch relativ kaltes Kondensat
in eine relativ heiße Verbrennungskraftmaschine ist durch diese Ausgestaltung wesentlich
verringert.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Venturirohr durch ein T-förmiges
Leitungsverbindungselement gebildet sein. Ein derart ausgestaltetes Leitungsverbindungselement
ist in wirtschaftlicher Hinsicht besonders günstig herstellbar und ermöglicht eine
variable Gestaltung der Leitungsverbindungen. Die Verengung in Form einer Venturidüse
befindet sich dabei in Hauptströmungsrichtung, während im Bereich des geringsten Durchtrittsquerschnittes
ein Abzweig vorgesehen ist, der mit dem Kondensationskühleraustritt flüssigkeitsleitend
verbunden sein kann.
[0011] Der Ausdehnungsbehälter und ein mit einer Entlüftung versehener Befüllstutzen können
zu einer Baueinheit zusammengefaßt und über eine Verbindungsleitung flüssigkeitsleitend
aneinander festgelegt sein. Durch diese Ausgestaltung ist ein einfacher und übersichtlicher
Aufbau des Kühlsystems gewährleistet. Das Kühlmittel, das meist aus Wasser und einem
Gehalt an Frostschutz besteht, kann dadurch besonders einfach eingefüllt werden. Auch
die Wartung und Überwachung des Kühlsystems bezüglich eventuell auftretender Undichtigkeiten
kann dadurch vereinfacht werden.
[0012] Zur leichteren und korrekten Befüllung des Kühlsystems kann in der Verbindungsleitung
zwischen dem Einfüllstutzen und dem Ausdehnungsbehälter eine Drossel angeordnet sein,
die den Flüssigkeitsdurchtritt durch die Leitung begrenzt. Der Ausdehnungsbehälter
kann durch eine Trennmembran in einen flüssiges Kühlmittel enthaltenden Raum und einen
Ausdehnungsraum unterteilt sein, wobei der Ausdehnungsraum über eine Entlüftungsöffnung
mit der Atmosphäre verbunden ist und die Trennmembran nur von dem Atmosphärendruck
beaufschlagbar ist. Nach einer anderen Ausgestaltung besteht auch die Möglichkeit,
daß innerhalb des Ausdehnungsraumes ein Federelement angeordnet ist, daß das Federelement
beispielsweise als Schraubendruckfeder ausgebildet ist und sich einerseits am Gehäuse
des Ausdehnungsbehälters und andererseits auf der dem Ausdehnungsraum zugewandten
Seite der Trennmembran abstützt. Die Funktionsweise ist prinzipiell ähnlich. Ist die
Kühlmittelpumpe entsprechend ausgelegt, wird durch diese, in Verbindung mit der Drossel
bewirkt, daß die Trennmembran während der Befüllung des Kühlsystems mit flüssigem
Kühlmittel an den unteren Todpunkt des Ausdehnungsbehälters anlegbar ist. Die Verwendung
beispielsweise einer Feder im Ausdehnungsraum ist dadurch entbehrlich.
[0013] Im Kühlsystem kann eine Fahrzeuginnenraumheizung angeordnet sein, wobei die Fahrzeuginnenraumheizung
in einer während der bestimmungsgemäßen Verwendung der Verbrennungskraftmaschine nur
mit Dampf gefüllten Zone des Kühlsystems angeordnet ist. Hierbei ist von Vorteil,
daß die Verbrennungskraftmaschine besonders schnell erwärmt wird, rasch eine optimale
Betriebstemperatur erreicht, wenig Kraftstoff verbraucht und weniger Schadstoffe freisetzt.
[0014] Ist die Betriebstemperatur erreicht, und ein Teil des flüssigen Kühlmittels ist verdampft,
kann die Heizung in Betrieb genommen werden und stellt dann eine Heizleistung zur
Verfügung, die die Heizleistung von Fahrtzeuginnenraumheizungen, die im Wasserkreislauf
angeordnet sind, bei weitem übersteigt. Desweiteren ist von Vorteil, daß eine gleichmäßigere
und drehzahlunabhängige Heizleistung gewährleistet ist. Die Tatsache, daß die Heizung
erst dann in Betrieb genommen werden kann, wenn ein Teil des flüssigen Kühlmittels
verdampft ist, stellt in der Praxis keinen gravierenden Nachteil dar, weil auch Heizungen,
die im Wasserkreislauf angeordnet sind, erst Wärme zur Beheizung des Innenraums abgeben,
wenn das Kühlmittel eine gewisse Temperatur erreicht hat.
[0015] Zur weiteren Verbesserung des Wirkungsgrades des Kühlsystems kann im Bereich des
Kühlmittelaustrittes der Verbrennungskraftmaschine eine Wasserabscheider vorgesehen
sein, der bewirkt, daß der Konvektionskühler auch bei großem Kühlmittelvolumenstrom
nur von Wasser und der Kondensationskühler nur von Dampf durchströmt wird. Eine besonders
vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch erzielbar, daß das flüssige Kühlmittel im Bereich
des Zylinderkopfes in die Verbrennungskraftmaschine einspeisbar ist und daß die Maschine
als Abscheider fungiert. Von hervorzuhebendem Vorteil ist in diesem Zusammenhang,
daß sich schädliche Dampfnester vor allem im Zylinderkopf durch eine Mindestdurchspülung
des Motors nicht bilden können. Die Mindestdurchspülung ist in diesem Falle größer
als der leistungsoptimale Massenstrom durch den Kondensator. Ein guter Wirkungsgrad
der Kühlung ist nur mit einer effektiven und kontrollierten Wasser-/Dampfabscheidung
möglich. Außerdem ergeben sich bei Abscheidung von Wasser und Dampf innerhalb des
Motors keine zusätzlichen Drosselwiderstände, keine zusätzlichen Ausdehnungsvolumina
für externe Abscheider und kein zusätzliches Bauteil mit Verschlauchung. Die Durchströmung
des Motors erfolgt dann derart, daß das flüssige, gekühlte Kühlmittel im Bereich des
Zylinderkopfes in die Verbrennungskraftmaschine eingespeist wird, Dampf nach oben
in Richtung des Kondensators entweicht und das flüssige Kühlmittel nach unten durch
die Verbrennungskraftmaschine. Die Verbrennungskraftmaschine wirkt demzufolge als
Abscheider.
[0016] Nach einer anderen Ausgestaltung kann dem Ausgleichsbehälter eine relativ bewegliche,
flüssigkeitsdichte Trennwand zugeordnet sein, die den Ausgleichsbehälter in einen
flüssiges Kühlmittel enthaltenden Raum und einen Federraum unterteilt, wobei der Federraum
mit der Sauganlage der Verbrennungskraftmaschine mittels einer Unterdruckleitung verbunden
ist und wobei die Unterdruckleitung durch zumindest ein Sperrventil verschließbar
ist. Dabei ist Voraussetzung, daß eine Sauganlage vorhanden ist und diese auch einen
Unterdruck zur Verfügung stellt, die Trennwand einwandfrei zu betätigen. Handelt es
sich bei der Verbrennungskraftmaschine um einen Dieselmotor, kann die Unterdruckleitung
vorteilhafter Weise an die Unterdruckpumpe des Bremssytems angeschlossen werden. Bei
der Verdampfungskühlung stellt sich die Siedetemperatur des Kühlmittels nach dem Druck
im Kühlsystem ein. In Abhängigkeit von der Höhe der Systemdrücke im Kühlsystem und
der damit verbundenen unterschiedlichen Siedetemperaturen des Kühlmittels, kann die
Bauteiltemperatur der Verbrennungskraftmaschine optimal dem jeweiligen Lastzustand
angepaßt werden. Durch die Auslenkung der Trennwand im Ausgleichsbehälter wird das
Gesamtvolumen des Kühlsystems und damit der Systemdruck in Abhängigkeit vom Betriebspunkt
der Verbrennungskraftmaschine geregelt. Der gewünschte Systemdruck kann beispielsweise
aus folgenden Parametern ermittelt werden: Kühlmitteltemperatur, Bauteiltemperatur,
Betrag des Unterdruckes im Saugrohr, Stellung der Drosselklappen, Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine,
eingespritzte Kraftstoffmenge, Umgebungstemperatur und/oder Fahrzeuggeschwindigkeit.
Bei elektronisch gesteuerten Verbrennungskraftmaschinen steht eine Vielzahl der oben
genannten Hilfsgrößen ohnehin zur Verfügung, so daß keine zusätzlichen Sensoren benötigt
werden, was eine sehr gute Zuverlässigkeit des Kühlsystems bedingt. Der Unterdruckleitung
kann zusätzlich ein Unterdruckspeicher zugeordnet sein. Dies ist insbesondere dann
sinnvoll, wenn die Sauganlage der Verbrennungskraftmaschine nicht in allen Lastzuständen
einen Unterdruck zur Verfügung stellt, der ausreicht, den Systemdruck im Kühlsystem
an die jeweiligen Lastzustände anzupassen. Im Leerlauf, wenn ein vergleichsweise hoher
Systemdruck gefordert ist, der eine hohe Siedetemperatur bedingt und damit ein rasches
Aufwärmen der Verbrennungskraftmaschine, stellt die Sauganlage ohne Unterdruckspeicher
einen hohen Unterdruck zu Verfügung während im Vollastbereich, wenn niedriger Systemdruck
und eine geringe Siedetemperatur des Kühlmittels gefordert sind, um eine Überhitzung
des Verbrennungskraftmaschine zu vermeiden, die Sauganlage nur wenig Unterdruck erzeugt.
Dieser vergleichsweise geringe Unterdruck kann unter Umständen nicht ausreichen, den
Systemdruck im Kühlsystem soweit zu verringern, daß ein Betrieb der Verbrennungskraftmaschine
ohne Gefahr der Überhitzung möglich wäre. Um diese Nachteile zu vermeiden, kann ein
Unterdruckspeicher vorgesehen sein, der in jedem Betriebspunkt der Verbrennungskraftmaschine
für eine ausreichende Versorgung des Federraumes im Ausgleichsbehälter mit Unterdruck
sorgt.
[0017] Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen verdampfungsgekühlten Verbrennungskraftmaschine
sind in den als Anlage beigefügten Zeichnungen schematisch dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben.
[0018] In den Fig.1, 2, 3, 4, 5 und 6 ist jeweils eine verdampfungsgekühlte Verbrennungskraftmaschine
1 dargestellt, bei der ein druckbeaufschlagbares Kühlsystem 2 von einem Kühlmittel
durchströmbar ist. Bei dem Kühlmittel handelt es sich zumeist um Wasser mit einem
Gehalt an Forstschutz. Der Ausgleichsbehälter 4 ist mittels einer Verbindungsleitung
5 an eine während des Betriebes der Verbrennungskraftmaschine 1 stets mit flüssigem
Kühlmittel gefüllte Zone des Kühlsystems 2 angeschlossen. Das Kühlsystem 2 besteht
im wesentlichen aus einem Kondensationskühler 3, einem in Strömungsrichtung hinter
der Kondensationskühler 3 angeordneten Druckregelventil 10 und einem Konvektionskühler
7, die einander in Parallelschaltung zugeordnet sind. Der Kühlmittelaustritt des Konvektionskühlers
7 sowie der Kondensataustritt des Kondensationskühlers 3 sind in einem Knotenpunkt
zusammengeführt, der in den Figuren 1 bis 5 durch ein Venturirohr 8 gebildet ist.
Das flüssige Kühlmittel das das Venturirohr 8 in Hauptströmungsrichtung 9 im Bereich
des geringsten Durchtrittsquerschnittes mit relativ höherer Geschwindigkeit durchströmt,
reißt das im Kondensationskühler 3 angefallene Kondensat und bedarfsweise flüssiges
Kühlmittel aus dem Ausgleichsbehälter 4 aufgrund des Druckabfalles an dieser Stelle
mit. Bei hoher Heizleistung der Verbrennungskraftmaschine 1 und einem hohen Volumenstrom
durch das Kühlsystem 2 ist ein Rückfließen von flüssigem Kühlmittel und Kondensat
zurück in den Kondensationskühler 3 aufgrund der Anordnung des Venturirohres 8 ausgeschlossen.
Dadurch entsteht keine Drosselung im Kühlsystem 2, wodurch die Kühlleistung und der
Wirkungsgrad des Kühlsystems 2 erheblich verbessert ist.
[0019] Der Konvektionskühler 7 bewirkt eine annähernd gleichmäßige Temperatur des flüssigen
Kühlmittels, das in die Verbrennungskraftmaschine 1 eingespeist wird. Diese Temperatur
ist so bemessen, daß die Entstehung von Dampfblasen im Bereich des Venturirohres 8
und der Kühlmittelpumpe 11 wirkungsvoll vermieden wird. Dadurch wird sowohl die Funktionssicherheit
als auch die Gebrauchsdauer des Kühlsystems 2 deutlich erhöht.
[0020] Durch Druckbeaufschlagung des Ausgleichsbehälters 4 kann Einfluß genommen werden
auf den Systemdruck im Kühlsystem 2. Ein hoher Systemdruck bedingt eine hohe Siedetemperatur
des das Kühlsystem 2 durchströmenden Kühlmittels, während ein relativ verringerter
Systemdruck eine Verringerung der Siedetemperatur bedingt. Im kalten Zustand der Verbrennungskraftmaschine
1, also vor Inbetriebnahme oder kurz nach dem Start, ist das Kühlsystem vollständig
mit flüssigem Kühlmittel gefüllt und dampffrei. Der flüssiges Kühlmittel enthaltende
Raum 16 des Ausgleichsbehälters 4 weist sein geringstes Volumen auf.
[0021] In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße verdampfungsgekühlte Verbrennungskraftmaschine
1 mit dampffreiem Kühlsystem 2 dargestellt, kurz nach dem Start, wenn sie ihre optimale
Betriebstemperatur noch nicht erreicht hat. Sowohl der Konvektionskühler 7 als auch
der Kondensationskühler 3 sind vollständig mit flüssigem Kühlmittel gefüllt. Selbst
bei sehr geringen Außentemperaturen besteht so nicht die Gefahr, daß die Kühler durch
Einfrieren beschädigt werden. Auch die Dampfleitung 20 ist in diesem Betriebszustand
mit flüssigem Kühlmittel gefüllt. Die Kennlinie des Systemdruckes ist von der Federkennlinie
der Feder abhängig, die sich im Federraum 17 befindet. Der Ausgleichsbehälter 4 ist
auf der dem flüssigen Kühlmittel abgewandten Seite mit einer Öffnung versehen, die
diesen Raum mit der Atmosphäre verbindet. Als Einzelteil "X" ist ein Ausschnitt des
Venturirohres 8 gezeigt. Abweichend von dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
besteht allerdings auch die Möglichkeit, daß die Trennmembran innerhalb des Ausgleichsbehälters
4 nicht mit einer Feder, sonder nur mit dem Atmosphärendruck beaufschlagt ist.
[0022] In Fig. 2 ist eine Kühlsystem dargestellt, ähnlich dem Kühlsystem aus Fig. 1, wobei
die Betriebstemperatur der Verbrennungskraftmaschine 1 gestiegen ist und ein Teil
des flüssigen Kühlmittels bereits verdampft ist. In der Dampfleitung 20 befindet sich
nur noch verdampftes Kühlmittel. Das durch den Dampf verdrängte Volumen wird durch
den flüssiges Kühlmittel enthaltenden Raum 16 kompensiert. Auf eine dem System angepaßte
Größe des Ausgleichsbehälters 4 ist dabei selbstverständlich zu achten. Im Wasserkreislauf,
in diesem Fall dem Konvektionskühler 7 vorgeschaltet, befindet sich eine Fahrzeuginnenraumheizung
12. Ein Ölwärmeübertrager 13 ist ebenfalls in der Kühlmittelleitung angeordnet. Die
Anordnung der Fahrzeuginnenraumheizung 12 im Wasserkreislauf bedingt bei Betätigung
einen frühzeitiger beheizten Innenraum, was eine vergleichsweise lange Warmlaufphase
der Verbrennungskraftmaschine bedingt. Die Trennwand 4.3 des Ausgleichsbehälters 4
hat sich in Richtung des Federraumes 17 verlagert, so daß die durch den Dampf verdrängten
Flüssigkeitsbestandteile im flüssigen Kühlmittel enthaltenden Raum 16 aufgenommen
werden können. Zusätzlich zu dem in Fig. 1 dargestellten System ist der Federraum
17 über ein Sperrventil 19 mit einer Unterdruckleitung 18 verbunden, die mit der Sauganlage
der Verbrennungskraftmaschine verbunden ist. Eine Druckbeaufschlagung des Kühlsystems
2 ist in diesem Fall feinfühliger regelbar, als dies in Fig. 1 der Fall ist. In der
Unterdruckleitung 18 kann gegebenenfalls ein Unterdruckspeicher angeordnet sein um
im Vollastbetrieb der Verbrennungskraftmaschine 1 einen ausreichend hohen Unterdruck
zur Verfügung zu stellen, zur Reduzierung des Systemdruckes und einer Absenkung der
Siedetemperatur.
[0023] In Fig. 3 ist eine Verbrennungskraftmaschine ähnlich der aus Fig. 2 dargestellt,
wobei die Fahrzeuginnenraumheizung 12 nicht im flüssigkeitsdurchströmten Kreislauf
des Kühlsystems 2 angeordnet ist, sondern nur von Dampf durchströmbar ist. Diese Ausgestaltung
hat den Vorteil, daß die Verbrennungskraftmaschine 1 schneller ihre Betriebstemperatur
erreicht, was im Hinblick auf weniger Verschleiß, weniger Kraftstoffverbrauch und
günstigere Schadstoffemissionen von Vorteil ist. Die Fahrzeuginnenraumheizung 12 ist
nur wirksam, wenn ein Teil des flüssigen Kühlmittels bereits verdampft ist, zeichnet
sich dann aber durch eine deutlich bessere Heizleistung aus. Die Druckbeaufschlagung
des Kühlsystems erfolgt in diesem Beispiel wieder durch eine Feder im Federraum 17
des Ausgleichsbehälters 4, wobei der Federraum 17 und die Atmosphäre durch eine Öffnung
miteinander verbunden sind. Auch Ausführungen ohne Federkraftbeaufschlagung der Trennmembran
innerhalb des Ausgleichsbehälters 4 sind denkbar.
[0024] Zur Verbesserung des Wirkungsgrades kann, wie in Fig. 4 dargestellt, ein Wasserabscheider
14 vorgesehen sein, der bedingt, daß ausschließlich Wasser durch den Konvektionskühler
und ausschließlich Dampf durch den Kondensationskühler gefördert wird.
[0025] In der Wirkungsweise unterscheidet sich die verdampfungsgekühlte Verbrennungskraftmaschine
1 aus dieser Figur nicht von den bisher beschriebenen.
[0026] Die in Fig. 5 dargestellte verdampfungsgekühlte Verbrennungskraftmaschine 1 weist
einen Ausgleichsbehälter 4 auf, der einstückig mit dem Befüllstutzen 15 ausgebildet
ist. Mit zunehmender Erwärmung des flüssigen Kühlmittels und beginnender Dampfbildung
steigt der Flüssigkeitspegel im Ausgleichsbehälter 4 von einer minimalen auf eine
maximal zulässige Höhe. Im Bereich der maximal zulässigen Höhe ist ein Schwimmerventil
4.2 angeordnet, das eine Durchbrechung in Richtung der Atmosphäre bei Überschreitung
eines maximal zulässigen Flüssigkeitspegels verschließt. Während der Aufwärmphase
steigt der Flüssigkeitspegel mit zunehmender Dampfbildung bis zu seinem maximalen
Wert an. Außerdem ist von hervorzuhebender Bedeutung, daß die Befüllung des Kühlsystems
besonders einfach möglich ist. Wir der Befüllstutzen 15 bis zu einer maximal Markierung
mit flüssigem Kühlmittel gefüllt, so ist trotzdem das erforderliche Ausdehnungsvolumen
innerhalb des Ausgleichsbehälters 4 garantiert. Die Handhabung eines derartigen Kühlsystems
2 ist besonders einfach.
[0027] In Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, das den vorstehend beschriebenen ähnelt.
Der Ausdehnungsbehälter 4, der Befüllstutzen 15 sowie die Unterdruckdrossel 22 sind
in diesem Beispiel in eine Baueinheit zusammengefaßt und an Stelle des Venturirohres
gelangt eine zweite Kühlmittelpumpe 11.2 unmittelbar im Bereich des Ausdehnungsbehälter
4 zur Anwendung. Die Fahrzeuginnenraumheizung 12 ist in diesem Beispiel von flüssigem
Kühlmittel durchströmt, das auf direktem Weg von der Verbrennungskraftmaschine 1 über
ein weiteres Thermostatventil 24 in die Fahrzeuginnenraumheizung 12 strömt.
[0028] Zusammenfassend ergibt sich, daß die verdampfungsgekühlte Verbrennungskraftmaschine
mit dem druckbeaufschlagbaren Kühlsystem besonders gute Gebrauchseigenschaften aufweist.
Der Systemdruck und die Kühlmitteltemperatur sind unabhängig voneinander regelbar
bei Verwendung eines Venturirohres als zweite Pumpvorrichtung kann die beispielsweise
elektrisch angetriebene Kühlmittelpumpe klein, kompakt und preiswert ausgeführt sein,
ohne das sich Nachteile bezüglich der Gebrauchseigenschaften ergeben würden.
1. Verdampfungsgekühlte Verbrennungskraftmaschine, umfassend ein druckbeaufschlagbares
Kühlsystem, das von einem Kühlmittel durchströmbar ist, mit zumindest einem Kondensationskühler,
zumindest einer Kühlmittelpumpe und einem Ausdehnungsbehälter, wobei der Ausdehnungsbehälter
mittels einer Verbindungsleitung an den Kühlkreislauf angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausdehnungsbehälter (4) in Hauptströmungsrichtung (9) unmittelbar vor der
Kühlmittelpumpe (11) angeordnet ist, daß dem Kondensationskühler (3) ein über einen
Thermostat (6) zuschaltbarer Konvektionskühler (7) zugeordnet ist, daß das flüssige
Kühlmittel vom Konvektionskühleraustritt und das Kondensat vom Kondensationskühleraustritt
in einer Zuleitung zur Verbrennungskraftmaschine (1) in einem Knotenpunkt zusammengeführt
ist, daß im Bereich des Knotenpunktes eine Pumpvorrichtung zur Förderung des Kühlmittels
in Hauptströmungsrichtung (9) angeordnet ist und daß in Hauptströmungsrichtung (9)
zwischen Kondensationskühleraustritt und Pumpvorrichtung ein Druckregelventil (10)
angeordnet ist.
2. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpvorrichtung
durch ein Venturirohr (8) gebildet ist und daß in das Venturirohr (8) im Bereich des
geringsten Durchtrittsquerschnittes Kondensat einspeisbar ist.
3. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Venturirohr
(8) durch ein T-förmiges Leitungsbervindungselement gebildet ist.
4. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausdehnungsbehälter
(4) und ein mit einer Entlüftung versehene Befüllstutzen (15) zu einer Baueinheit
zusammengefaßt und über eine Verbindungsleitung (21) flüssigkeitsleitend aneinander
festgelegt sind.
5. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im in der Verbindungsleitung
(21) eine Drossel (22) angeordnet ist, die den Flüssigkeitsdurchtritt vom Befüllstutzen
(15) in Richtung des Ausgleichsbehälters (4) begrenzt.
6. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausdehnungsbehälter
(4) durch eine Trennmembran (23) in eine flüssiges Kühlmittel enthaltenden Raum (16)
und einen Ausdehnungsraum unterteilt ist, daß der Ausdehnungsraum über eine Entlüftungsöffnung
mit der Atmosphäre verbunden ist und daß die Trennmembran (23) nur durch den Atmosphärendruck
beaufschlagbar ist.
7. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennmembran
(23) während der Befüllung des Kühlsystems (2) mit flüssigem Kühlmittel am unteren
Todpunkt des Ausdehnungsbehälters (4) anlegbar ist.
8. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Kühlsystem
(2) eine Fahrzeuginnenraumheizung (12) angeordnet ist und daß die Fahrzeuginnenraumheizung
in einer während der bestimmungsgemäßen Verwendung der Verbrennungskraftmaschine nur
mit Dampf gefüllten Zone des Kühlsystems (2) angeordnet ist.
9. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige
Kühlmittel im Bereich des Zylinderkopfes (24) der Verbrennungskraftmaschine einspeisbar
ist und daß die Verbrennungskraftmaschine als Abscheider ausgebildet ist.