[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiete der Weiterverarbeitung von Druckprodukten und
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung gemäss den Oberbegriffen der entsprechenden
unabhängigen Patentansprüche, mit denen verschiedene Druckprodukte in ein gefaltetes
Hauptprodukt eingesteckt werden, während dieses kontinuierlich transportiert wird.
[0002] Zur Herstellung einer versandfertigen Einheit (Endprodukt) werden beispielsweise
Vorprodukte oder Beilagen (Einsteckprodukte) in eine gefaltete Zeitung (Hauptprodukt)
eingesteckt. Dazu wird das gefaltete Hauptprodukt geöffnet und die Einsteckprodukte
zwischen die Faltteile des Hauptproduktes gesteckt, vorteilhafterweise während das
Hauptprodukt kontinuierlich weiterbefördert wird. Für ein derartiges kontinuierlich
arbeitendes Einstecken wird beispielsweise eine Einstecktrommel eingesetzt. Diese
besitzt eine Anzahl von Zellen, in denen die Hauptprodukte transportiert werden und
denen Einsteckprodukte nacheinander zugeführt werden.
[0003] Einstecktrommeln sind beispielsweise beschrieben in der schweizerischen Patentschrift
Nr. 584153 derselben Anmelderin. Es handelt sich dabei um Zelltrommeln, in die das
Hauptprodukt, beispielsweise als Schuppenstrom eingeführt wird, immer ein Produkt
pro Zelle. Während der ersten Umdrehung wird das Hauptprodukt geöffnet und in Achsrichtung
der Trommel in der Zelle verschoben. Während einer zweiten Umdrehung wird ein erstes
einzelnes Einsteckprodukt oder eine erste Gruppe von Einsteckprodukten eingesteckt
und das Hauptprodukt mit den Einsteckprodukten beispielsweise für einen weiteren Einsteckvorgang
wieder in Achsrichtung der Trommel verschoben. In derselben Weise können auch mehrere
Einsteckprodukte oder Gruppen von Einsteckprodukten eingesteckt werden. Um die Produktionsgeschwindigkeit
hoch zu halten, müssen die Zellen so schmal wie möglich sein. Breitere Zellen bedingen
bei gleicher Produktionsgeschwindigkeit grössere Trommeldurchmesser oder höhere Umdrehungszahlen,
beides Anforderungen, die höhere Massenbeschleunigungen erfordern, was nicht erwünscht
ist. Mit den bekannten Einstecktrommeln ist das Volumen der einsteckbaren Produkte
deshalb beschränkt, und zwar weniger durch die Form und Grösse des Hauptproduktes
als durch die Form und Grösse der Zellen der Einstecktrommel. Ferner müssen die Produkte
in den Zellen verschoben werden, wodurch mechanische Reibung entsteht, die überwunden
werden muss.
[0004] Kontinuierliche Verfahren sind andererseits zum Sammeln von Druckprodukten bekannt,
wofür beispielsweise eine Transportvorrichtung mit Sammeltaschen eingesetzt wird,
die durch ein Zugorgan kontinuierlich an verschiedenen Zuführstellen vorbeigeführt
und dort mit Produkten beschickt werden. Ein derartiges Verfahren und eine entsprechende
Vorrichtung sind beispielsweise beschrieben in der schweizerischen Patentschrift Nr.
668245 derselben Anmelderin. Auch bei diesem Sammeln ist das Volumen der sammelbaren
Produkte hauptsächlich abhängig von der Form und Grösse der Taschen. Auch hier gilt,
dass breitere Taschen für höhere Volumina von Produkten bei gleich grosser Produktionsgeschwindigkeiten
höhere Transportgeschwindigkeiten bedingen. Für sehr verschiedene Sammelvolumina werden
vorteilhafterweise verschiedene Taschen verwendet, was ein Umrüsten der Vorrichtung
bedeutet.
[0005] Die Erfindung macht es sich nun zur Aufgabe, ein verbessertes Verfahren aufzuzeigen
und eine entsprechend verbesserte Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe in einen
kontinuierlichen Strom von gefalteten Hauptprodukten Einsteckprodukte in diese eingesteckt
werden können. Dabei soll das Volumen der einsteckbaren Druckprodukte bedeutend unabhängiger
sein von der Vorrichtung als dies bei bekannten solchen Vorrichtungen der Fall ist.
Auch bei sehr hohen Produktionsgeschwindigkeiten sollen grosse Volumina von Einsteckprodukten
eingesteckt werden können. Die Vorrichtung soll einfach realisierbar und ohne spezielle
Interfaces in bekannte Transportsysteme für Druckprodukte integrierbar sein.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren und die Vorrichtung gemäss den kennzeichnenden
Teilen der entsprechenden unabhängigen Patentansprüche.
[0007] Das erfindungsgemässe Verfahren beruht darauf, die gefalteten Hauptprodukte sozusagen
als Sammeltaschen zu benutzen. Dazu werden sie mit dem Falz gegen unten und quer zur
Transportrichtung beispielsweise von einer Anzahl von Greifern an einem Zugorgan derart
gefördert, dass jeder Greifer von oben den in Transportrichtung hinteren Faltteil
eines Hauptproduktes und den vorderen Faltteil des Folgeproduktes festhält. Das heisst
mit anderen Worten, dass die beiden Faltteile eines Hauptproduktes oben von je einem
Greifer festgehalten werden und dass das Hauptprodukt zwischen den beiden Greifern
hängend eine gegen oben geöffnete Einstecktasche bildet. Zwischen den Greifern werden
von oben an einer Anzahl von Einsteckstellen Einsteckprodukte oder Gruppen von Einsteckprodukten
zugeführt. Das Volumen von Produkten, die gesamt eingesteckt werden können, ist in
diesem Fall primär bestimmt durch den Abstand der Greifer. Das Volumen von Produkten,
die in einem einzelnen Einsteckvorgang eingesteckt werden können, ist bestimmt durch
den zugänglichen Platz zwischen den Greifern. Da der Abstand der Greifer und damit
auch der zwischen ihnen zugängliche Platz mindestens über beschränkte Transportstrecken
nach bekannten Methoden variabel gestaltet werden kann, ist das mögliche Volumen der
Einsteckprodukte im wesentlichen unabhängig von der Vorrichtung und nur abhängig von
der Grösse und der Form des Hauptproduktes.
[0008] Die Hauptprodukte werden in diesem erfindungsgemässen Verfahren oben gehalten und
transportiert, während ebenfalls von oben eingesteckt wird. Dies bedingt, dass das
Zugorgan der Einsteckstrecke nicht über den transportierten Produkten, sondern seitlich
davon angeordnet ist.
[0009] Die einzige Anforderung, die das erfindungsgemässe Verfahren an das Hauptprodukt
stellt, ist die, dass es gefaltet oder faltbar ist. Es kann sich dabei beispielsweise
um einen Ein- oder Zweifalt handeln, um ein einzelnes gefaltetes Blatt oder mehrere
ineinanderliegende gefaltete Blätter.
[0010] Das erfindungsgemässe Verfahren und die erfindungsgemässe Vorrichtung werden anhand
der folgenden Figuren detailliert beschrieben. Dabei zeigen:
- Figur 1
- ein Schema für eine beispielhafte Variante des erfindungsgemässen Verfahrens zum Einstecken
von Druckprodukten in ein gefaltetes Hauptprodukt.
- Figur 2
- eine Detaildarstellung der Übernahme der Hauptprodukte, als Ansicht senkrecht zur
Förderrichtung;
- Figur 3
- eine Detaildarstellung des Einsteckens, als Ansicht senkrecht zur Förderrichtung;
- Figur 4
- eine Detaildarstellung wie Figur 2 der Übernahme der Hauptprodukte für eine weitere
Verfahrensvariante;
- Figur 5
- eine beispielhafte Ausführungsform eines Greifers, als Ansicht senkrecht zur Förderrichtung;
- Figur 6
- der Greifer gemäss Figur 5, in einer Ansicht parallel zur Förderrichtung;
- Figur 7
- eine weitere beispielhafte Ausführungsform des Greifers, als Ansicht senkrecht zur
Förderrichtung;
- Figur 8
- der Greifer gemäss Figur 7, in einer Ansicht parallel zur Förderrichtung;
- Figur 9
- eine weitere Variante zur Übernahme der Hauptprodukte von den Transportmitteln der
Einsteckstrecke.
[0011] Figur 1 zeigt ein Schema einer beispielhaften Variante des erfindungsgemässen Verfahrens
zum Einstecken von Druckprodukten in ein gefaltetes Hauptprodukt. Die Hauptprodukte
H werden der Einsteckstrecke 1 mit dem Falz gegen unten in geöffnetem Zustand kontinuierlich
zugeführt. Dies wird beispielsweise mit einer Einstecktrommel 2 realisiert, wie sie
zum Beispiel aus der schweizerischen Patentschrift Nr. 584153 oder der europäischen
Patentschrift 0241634 derselben Anmelderin bekannt ist, die hier als bekannt vorausgesetzt
sind. In diese Einstecktrommel 2 werden die Hauptprodukte als Schuppenstrom eingeführt,
immer ein Hauptprodukt pro Zelle (in der Figur nicht dargestellt). Die Hauptprodukte
werden, währenddem sie in der Trommel einen Umgang machen, geöffnet und in Richtung
der Trommelachse um mindestens ihre Breite quer zur Transportrichtung und parallel
zur Trommelachse verschoben. Nach diesem einen Umgang in der Einstecktrommel werden
die Hauptprodukte aus der Einstecktrommel übernommen (Übernahmestelle U) von einer
Anzahl durch ein Zugorgan 3 (schematisch als strichpunktierte Linie dargestellt) im
wesentlichen tangential zur Einstecktrommel 2 bewegten Greifern 4. Jeder Greifer 4
fasst den in Förderrichtung F hinteren Faltteil eines Hauptproduktes und den vorderen
Faltteil des Folgeproduktes. Diese beiden Faltteile stehen mit ihren vom Falz abgewandten
Kanten einander unmittelbar benachbart aus benachbarten Zellen der Einstecktrommel
vor und können leicht erfasst werden von einem Greifer, der mit der Einstecktrommel
synchronisiert und auf die Zelltrennwand ausgerichtet bewegt wird. Die Hauptprodukte
H und die Greifer 4 werden versetzt an die Übernahmestelle gefördert, das heisst mit
im wesentlichen gleichen Abständen aber um einen halben Abstand phasenverschoben (bezogen
auf die Mitte der Hauptprodukte).
[0012] Das Zugorgan 3 fördert die Greifer 4 und die Hauptprodukte H, die zusammen quasi
ein kontinuierliches Faltband bilden, auf der Einsteckstrecke 1 unterhalb einer beliebigen
Anzahl von Einsteckstationen 5 derart vorbei, dass aus diesen von oben einzelne Einsteckprodukte
E oder Gruppen von Einsteckprodukten zwischen den Greifern hindurch in die Hauptprodukte
eingesteckt werden können. Die Zuführung der Einsteckprodukte von oben wird beispielsweise
durch einen Zuführungstransporteur 5.1 mit steuerbaren Klammern 5.2 realisiert, wobei
die Klammern 5.2 die Einsteckprodukte E frei hängend transportieren und der Zuführungstransporteur
5.1 im wesentlichen dieselbe Förderrichtung aufweist wie die Einsteckstrecke 1 und
sich dieser in einem spitzen Winkel von oben nähert.
[0013] Die Endprodukte HE, also Hauptprodukte H, in denen alle Einsteckprodukte E eingesteckt
sind, werden in einer Abgabestelle A beispielsweise an ein Weitertransportsystem 6
übergeben. Dabei kann es sich um einen weiteren Transporteur 6.1 mit steuerbaren Klammern
6.2 handeln, wobei die Klammern 6.2 die Endprodukte HE von unten, also am Falz des
Hauptproduktes erfassen. Das Weitertransportsystem 6 ist derart mit der Einsteckstrecke
1 synchronisiert, dass die zeitlichen Klammerabstände dieselben sind und dass die
Klammern des Weitertransportsystems 6 die Endprodukte HE sicher führen, bevor die
Greifer 4 der Einsteckstrecke 1 sich öffnen und die Hauptprodukte loslassen.
[0014] Der Hauptvorteil des erfindungsgemässen Einsteckverfahrens besteht darin, dass die
Hauptprodukte H auf derselben Seite von den Greifern 4 gehalten werden, auf der auch
eingesteckt wird, und nicht wie bei den bekannten Systemen auf der Falzseite. Jedes
Hauptprodukt H hängt mit dem Falz nach unten frei zwischen zwei Greifern 4. Da der
Falzbereich nicht mechanisch festgehalten wird, richtet sich seine Form vor allem
nach den bereits eingesteckten Einsteckprodukten. Die Einsteckprodukte E werden von
der Schwerkraft und von der durch die Förderung erzeugten leichten Bewegung des Hauptproduktes
H tiefstmöglich in den Falz bewegt.
[0015] Damit Einsteckprodukte E, die sich bereits im Hauptprodukt H befinden, relativ zu
diesem eine definierte Stellung einnehmen, wenn weitere Einsteckprodukte E eingesteckt
werden, ist es vorteilhaft, das Hauptprodukt nicht in genau senkrechter Richtung hängend
zu fördern, sondern den Falz jedes Hauptproduktes gegenüber der Mittelsenkrechten
zwischen den beiden Greifern, die das Produkt halten, in Förderrichtung gegen vorne
zu verschieben. Damit bildet der in Förderrichtung hintere Faltteil H
h des Hauptproduktes eine Ablagefläche für die Einsteckprodukte. Dies kann auf verschiedene
Arten, insbesondere durch eine entsprechende Stellung der Greifer an den Einsteckstellen,
bewirkt werden, was noch im Zusammnehang mit den Figuren 3, 4, 5 und 6 detailliert
beschrieben werden soll.
[0016] Auch bei der Übernahme der Hauptprodukte H durch die Greifer 4 der Einsteckstrecke
1 und bei der Abgabe der Endprodukte HE an das Weitertransportsystem 6 ist es vorteilhaft,
die Hängelage der Hauptprodukte H in einem beschränkten Masse steuern zu können, damit
diese reibungslos übernommen bzw. abgegeben werden können. So ist, wie in der Figur
1 dargestellt, für die Übernahme aus einer Einstecktrommel eine Stellung mit nachschleppender
Falzkante, für die Abgabe eine Stellung mit vorauseilender Falzkante vorteilhaft.
[0017] Verfahrensvarianten des in der Figur 1 dargestellten Verfahrens bestehen darin, dass
die Zuführung des Hauptproduktes H in die Einsteckstrecke 1 nicht durch eine Einstecktrommel
2, sondern durch ein anderes Transportmittel realisiert wird. An dieses Transportmittel
ist die Anforderung gestellt, dass die Hauptprodukte H mit der Falzkante quer zur
Förderrichtung (gegen unten oder gegen oben), in geöffnetem Zustand derart an die
Übernahmestelle (U) geführt werden, dass beide Faltteile (H
v, H
h) jedes Hauptproduktes einzeln an der der Falzkante gegenüberliegenden Kante erfassbar
sind.
[0018] Eine weitere Variante besteht darin, dass die Zuführung von Einsteckprodukten E nicht
durch Zuführungstransporteure 5.1 mit Klammern 5.2 sondern mit einem anderen Transportsystem
realisiert wird. Dabei muss das Transportsystem die Bedingung erfüllen, dass die Einsteckprodukte
oder Gruppen von Einsteckprodukten in einer im wesentlichen senkrechten Lage und mit
freier oder geführter Unterkante an die Einsteckstelle transportiert werden.
[0019] Eine weitere Variante besteht darin, dass die Endprodukte HE nicht an einen Transporteur
6.1 mit Klammern 6.2 übergeben werden, sondern an ein anderes Transportsystem. Dieses
Transportsystem muss derart ausgestaltet sein, dass es die Endprodukte HE in im wesentlichen
senkrechter Lage mit nach unten gerichteter Falzkante des Hauptproduktes H empfangen
kann und dass es die Endprodukte von der Falzseite her stützen und führen kann, bevor
die Greifer 4 der Einsteckstrecke 1 sich öffnen und die Hauptprodukte loslassen.
[0020] Eine weitere Verfahrensvariante besteht darin, dass die Einsteckstrecke nicht eine
Förderstrecke mit konstanten Greiferabständen ist, sondern eine Förderstrecke, auf
der die Greiferabstände variieren. Vorrichtungen für derartige Förderstrecken sind
beispielsweise beschrieben in der europäischen Patentschrift Nr. 309702 derselben
Anmelderin, die hier als bekannt vorausgesetzt wird. Eine solche Förderstrecke kann
beispielsweise derart ausgelegt und gesteuert sein, dass der Greiferabstand an der
Einsteckstelle vergrössert und dadurch die durch die Hauptprodukte gebildeten Taschen
für das Einstecken voluminöser Einsteckprodukte weiter offen sind.
[0021] Eine weitere Variante besteht darin, dass jeder Faltteil jedes Hauptproduktes von
einem separaten Greifer erfasst und über die Einsteckstrecke gefördert wird, wobei
die Abstände zwischen Greifern, die die Faltteile eines Hauptproduktes greifen, grösser
sein kann als der Abstand zwischen Greifern, die die Faltteile benachbarter Hauptprodukte
greifen.
[0022] Eine weitere Verfahrensvariante besteht darin, die relativ zur Mittelsenkrechten
zwischen den beiden Greifern, die die beiden Faltteile des Hauptproduktes halten,
asymmetrische Hängelage dieses Hauptproduktes zu erstellen, indem die erfassten, vom
Falz abgewandten Kanten der beiden Faltteile nicht gleich weit entfernt vom Falz erfasst
werden. Dies heisst mit anderen Worten, dass der in Förderrichtung vordere Faltteil
H
v eines Hauptproduktes eine kürzere, der in Förderrichtung hintere Faltteil H
h eine längere hängende Wand der durch das Hauptprodukt gebildeten Einstecktasche bilden,
sodass diese auch ohne entsprechende Stellung der Greifer eine für das Einstecken
günstige Hängeposition einnimmt. Eine entsprechende Übergabe aus einer Einstecktrommel
wird im Detail im Zusammenhang mit der Figur 4 beschrieben.
[0023] Die Figur 1 zeigt die Einsteckstrecke als im wesentlichen geradlinige Förderstrecke.
Eine derartige Führung des Zugorganes 3 der Einsteckstrecke ist in keiner Weise zwingend.
Die Einsteckstrecke kann Gefälle aufweisen und/oder Kurven, ohne dass sich das auf
das erfindungsgemässe Verfahren auswirkt.
[0024] Figur 2 zeigt mehr im Detail als Figur 1 das Verfahren zur Übernahme der gefalteten Hauptprodukte
aus der Einstecktrommel 2 durch die Greifer 4 der Einsteckstrecke 1. Die Einstecktrommel
2 weist Zellen auf, die durch radiale Zelltrennwände 21.1 bis 21.4 voneinander getrennt
sind. Die Zelltrennwände sind geschnitten dargestellt und zwar mit Schnittebenen,
die von 21.1 bis 21.4 schrittweise in Richtung der Trommelachse verschoben sind vom
Bereiche der Trommelachse, in dem die Hauptprodukte eingeführt werden (Eingangsbereich,
21.1 und 21.2) bis zum Bereich der Trommel, in dem die Hauptprodukte von den Greifern
der Einsteckstrecke übernommen werden (Übernahmebereich, 21.3 und 21.4). Die Hauptprodukte
H.1 bis H.3 sind dadurch, ebenfalls geschnitten, in verschiedenen Übernahmestadien
sichtbar.
[0025] Die Zellen der Einstecktrommel sind durch Zelltrennwände 21.1 bis 21.4 im wesentlichen
radial voneinander abgeteilt und erstrecken sich in Richtung der Trommelachse mindestens
um die doppelte Breite der zu verarbeitenden Hauptprodukte. Auf dem Grunde jeder Zelle
ist ein Förderschlitten 22 angeordnet, der ein in der Zelle stehendes Druckprodukt
in Richtung der Trommelachse vom Eingangsbereich in den Übernahmebereich fördert,
während es von einem Presshebel 23 gegen die eine Förderschlittenseite gepresst und
so festgehalten wird. Auf den Zelltrennwänden sind im Bereiche der Zellenöffnung in
Richtung Trommelachse verschiebbare Stützbleche 24 angeordnet, die sich in zwei benachbarte
Zellen erstrecken. Das Zugorgan 3 der Einsteckstrecke 1 (schematisch als strichpunktierte
Linie dargestellt) ist derart an die Einstecktrommel geführt, dass die Greifer 4 im
obersten Bereich der Trommel den Trommelumfang erreichen und auf die Zelltrennwände
ausgerichtet sind.
[0026] Die gefalteten Hauptprodukte werden in die Zellen der Einstecktrommel 2 eingeführt
und geöffnet (in der Figur nicht sichtbar), derart, dass sie mit dem Falz im Förderschlitten
22 aufliegen, festgehalten durch den Presshebel 23. Die Faltteile werden beim Öffnen
voneinander getrennt und liegen im wesentlichen an den beiden, die Zelle begrenzenden
Zelltrennwänden an. Sie werden im Bereiche ihrer vom Falz abgewandten Kanten durch
das darübergleitende Stützblech 24 in dieser Lage gehalten. Förderschlitten 22, Presshebel
23 und Stützblech 24 bewegen sich nun in der Richtung der Trommelachse (senkrecht
zur Papierebene der Figur) und verschieben auch das Hauptprodukt in den Übernahmebereich
der Trommel, über dem die Greifer 4 der Einsteckstrecke 1 sich bewegen. Die Zelltrennwände
(21.3 und 21.4) sind in diesem Bereiche als dünne Bleche ausgebildet, mindestens im
Bereiche der Zellöffnung. Die Hauptprodukte werden von den Stützblechen 24 gestützt,
bis sie in den Bereich der Greifer 4 der Einsteckstrecke 1 gefördert sind. Dort übernehmen
die Greifer 4 die Stützfunktion und die Stützbleche 24 bewegen sich zurück in den
Eingangsbereich der Trommel, wo sie erneut einlaufende Produkte stützen. Sobald die
Hauptprodukte im Bereiche der Greifer 4 sind, wird der Presshebel 23 gelöst, dann
schliesst der Greifer 4 und klemmt damit den in Förderrichtung F hinteren Faltteil
(bspw. H.3
h) eines Hauptproduktes zusammen mit dem vorderen Faltteil (bspw. H.2
v) des Folgeproduktes fest. Die nicht mehr in den Förderschlitten 22 festgehaltenen
Hauptprodukte werden in der Form eines quasi endlosen Faltbandes aus der Einstecktrommel
in die Einsteckstrecke gefördert.
[0027] Figur 3 zeigt die von den Greifern 4 in Förderrichtung F durch einen Ausschnitt der Einsteckstrecke
geförderten Hauptprodukte. Dabei sind die Greifer 4 wie bereits erwähnt derart gesteuert,
dass die Falzkanten der Hauptprodukte vor der Mittelsenkrechten zwischen zwei Greifern
bewegt wird. Der Ausschnitt zeigt, wie in die Hauptprodukte H, die bereits drei Einsteckprodukte
E.1/2/3 enthalten, ein weiteres Einsteckprodukt E.4 eingesteckt wird. Dieses wird
von einem beliebigen Transportsystem (in der Figur nicht dargestellt) mit frei hängender
Unterkante von oben in den Bereich der Einsteckstrecke bewegt. Das Einsteckprodukt
E.4 wird durch ein Leitelement 31 zwischen zwei Greifer 4 geführt, vorteilhafterweise
in einer Lage, in der die Unterkante des Produktes seiner Oberkante in Förderrichtung
voraus ist. Sobald die Unterkante des Einsteckproduktes E.4 zwischen den Greifern
4 genügend geführt ist, kann es vom Zuführungsmittel losgelassen werden und fällt
in die vom Hauptprodukt H gebildete Tasche. Wird das Hauptprodukt mindestens an der
Einsteckstelle derart gefördert, dass der Falz in Förderrichtung vor der Mittelsenkrechten
zwischen den zwei Greifern liegt, liegen die bereits im Hauptprodukt eingesteckten
Produkte E.1/2/3 am hinteren Faltteil H
h an und das ebenfalls mit voraneilender Unterkante eingesteckte Produkt E.4 wird sich
in Förderrichtung vor die bereits eingesteckten Produkte legen. Durch eine derartig
"schiefe" Hängelage der Hauptprodukte kann eine definierte Lage der Einsteckprodukte
und eine immer freie Einstecköffnung für einen weiteren Einsteckvorgang erreicht werden.
[0028] Figur 4 zeigt für eine weitere Verfahrensvariante eine Übernahme U' von Hauptprodukten H
durch Greifer 4 einer Einsteckstrecke in einer gleichen Darstellung wie Figur 2. Es
handelt sich wiederum um die Übernahme aus einer Einstecktrommel, bei der die Hauptprodukte
aber derart übergeben werden, dass der in Förderrichtung F vorlaufende Faltteil (bspw.
H.4
v) jedes Hauptproduktes tiefer, das heisst näher am Falz, erfasst wird als der in Förderrichtung
nachlaufende Faltteil (bspw. H.5
h). Wie bereits erwähnt, kann dadurch eine für das Einstecken günstige, relativ zur
Mittelsenkrechten zwischen den beiden Greifern derart asymetrische Hängelage der Hauptprodukte
erreicht werden, dass der Falz des Hauptproduktes in Förderrichtung vor dieser Mittelsenkrechten
liegt. Teile, die in der Figur 2 mit gleicher Funktion bereits beschrieben wurden,
sind in dieser Figur mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
[0029] Der Hauptunterschied zu der in der Figur 2 dargestellten Übergabe besteht darin,
dass die Hauptprodukte nicht im oberen Bereich der Einstecktrommel durch die Greifer
ergriffen und aus den Zellen der Trommel gezogen werden, sondern in dem Sektor der
Trommel, in dem sich die Produkte gegen oben bewegen und die Zelltrennwände eine etwa
waagrechte Lage haben. In diesem Bereich der Einstecktrommel wird noch jedes Produkt
durch einen Presshebel 23 in der Zelle gehalten.
[0030] Von der Einstecktrommel sind in der Figur 4 vier mit Hauptprodukten H.4 bis H.7 belegte
Zellen teilweise sichtbar. Sie sind durch Zelltrennwände 21.5, 21.6, 21.7 voneinander
getrennt. Die Zelltrennwände sind senkrecht zur Trommelachse geschnitten dargestellt.
Die Hauptprodukte H.4, H.5, H.6 und H.7 sind ebenfalls geschnitten dargestellt und
in verschiedenen Übernahmestadien. Die Bewegung der Hauptprodukte in achsialer Richtung
der Einstecktrommel und die Öffnung der Hauptprodukte ist in diesem Bereich der Trommel
bereits abgeschlossen. Jedes Hauptprodukt wird durch den Presshebel 23 im Bereiche
seines Falzes gegen die vordere Zellentrennwand (eigentlich gegen den vorderen Teil
des Transportschlittens 22) gepresst. Der in Förderrichtung vordere Faltteil (bspw.
H.4
v) jedes Hauptproduktes wird von einem Führungselement, beispielsweise einem Führungsstab
25 derart gehalten, dass er im wesentlichen an der vorderen Zelltrennwand anliegt.
Der in Förderrichtung hintere Faltteil (bspw. H.5
h) hängt hingegen von da, wo er vom Presshebel 23 zusammen mit dem vorderen Faltteil
gehalten wird, frei in der Zelle, in der er an der Übernahmestelle U' durch die Schwerkraft
gegen die andere, hintere Zellentrennwand gedrückt wird. Dadurch liegt der vordere
Faltteil im wesentlichen an der vorderen Zellentrennwand der Zelle an, während der
hintere von der vorderen zur hinteren Zellentrennwand verläuft und deshalb weniger
weit an der Zellwand nach aussen reicht. Derart sind die beiden Produktekanten, die
von einem Greifer erfasst werden, gegeneinander versetzt, sodass der Greifer den vorderen
Faltteil (bspw. H.4
v) eines Hauptproduktes näher am Falz greift als den hinteren Faltteil (bspw. H.5
h) des vorangehenden Hauptproduktes.
[0031] Die Greifer 4 haben dieselbe Funktion wie die Greifer der Figur 2. Sie sind derart
mit der Einstecktrommel synchronisiert, dass sie sich auf die Zelltrennwände ausgerichtet
gegen die Einstecktrommel bewegen.
[0032] Figuren 5 und 6 zeigen eine beispielhafte Ausführungsform eines Greifers mit dem das erfindungsgemässe
Einsteckverfahren durchgeführt werden kann, als Ansicht quer zur Förderrichtung (Figur
5) und als Ansicht parallel zur Förderrichtung, von hinten (Figur 6). Es handelt sich
bei dem Greifer um eine Weiterentwicklung des Greifers gemäss der schweizerischen
Patentschrift Nr. 644816 derselben Anmelderin, die hier als bekannt vorausgesetzt
wird. Selbstverständlich können auch andere Greifer zum Einsatz kommen.
[0033] Der Greifer besteht im wesentlichen aus einer quasi stationären Klemmzunge 41, die
mit einem Greifergehäuse 42 einstückig ausgebildet sein kann, und einer beweglichen
Klemmzunge 43, die mit einer Spiralfeder (in den Figuren nicht dargestellt) einstückig
ausgebildet ist. Der Greifer ist mit einer Welle 44 mit dem Zugorgan 3 verbunden.
Die Welle 44 ist dabei in einem Lager 45 des Zugorganes und im Gehäuse 42 drehbar
gelagert. Das Gehäuse 42 ist mittels einer ersten Steuerrolle 46, die drehbar auf
einer fest am Gehäuse 42 befestigten Steuerwelle 46.1 angeordnet und entlang der Einsteckstrecke
auf Steuerkulissen 47 abrollen kann, um die Achse der Welle 44 schwenkbar.
[0034] Eine zweite Steuerrolle 48 ist drehbar an einem mit der Welle 44 fest verbundenen
Verbindungsstück 49 angeordnet und bestimmt, wenn sie an einer entsprechenden Kulisse
50 abrollt, die Drehlage der Welle 44. Die an der beweglichen Klemmzunge 43 angeformte
Spiralfeder ist fest mit der Welle 44 verbunden, sodass die Drehlage der Welle 44
und die Schwenklage des Gehäuses die Stellung der beweglichen Klemmzunge 43 und die
Spannung der Spiralfeder bestimmen.
[0035] Die bewegliche Klemmzunge 43 wird gegenüber der stationären Klemmzunge in einer offenen
Stellung (strichpunktiert dargestellt) gehalten, wenn die zweite Steuerrolle 48 auf
einer entsprechenden Kulisse 50 läuft. Wird die zweite Steuerrolle 48 und mit ihr
die Welle 44 durch eine entsprechende Steuerkulisse 50 in der Richtung des Pfeiles
C (bei gleichbleibender Schwenklage des Gehäuses 42) gedreht, bewegt sich die bewegliche
Klemmzunge 43 gegen die stationäre Klemmzunge 41, das heisst, der Greifer schliesst
sich. Wenn die bewegliche Zunge an der stationären ansteht, spannt sich dabei die
Feder.
[0036] Der Greifer weist eine Verklinkung auf, die die beiden Zungen in dieser geschlossenen
Lage fixiert. Diese besteht beispielsweise aus einem an der Welle 44 befestigten Rastzahn
51 und einer entsprechenden, am Gehäuse schwenkbar angeordneten Rastklinke 52. Die
Rastklinke wird durch eine Feder in ihre Rastposition gedrückt (wie dargestellt) und
durch eine Steuerkulisse 53 geöffnet. Wenn die Verklinkung eingerastet ist, ist die
bewegliche Klemmzunge 43 mit der stationären Klemmzunge 41 fest verbunden und damit
die Schwenkbarkeit des Gehäuses 42 relativ zur Welle 44 blockiert.
[0037] Sowohl in offenem als auch in geschlossenem Zustand kann die Schwenklage des Greifers
verändert werden, indem die erste Steuerrolle 46 durch entsprechende Steuerkulissen
47 verschwenkt wird, wobei beide Klemmzungen mit verschwenkt werden, wenn der Verschwenkung
der beweglichen Klemmzunge nicht durch entsprechende Kulissen 50 entgegengewirkt wird.
Die Figur 5 zeigt den Greifer in einer mittleren Lage, in der ein Druckprodukt im
wesentlichen senkrecht ergriffen wird, das heisst ein gefaltetes, von zwei benachbarten
Greifern ergriffenes Druckprodukt symmetrisch nach unten hängt. Eine Schwenkung der
ersten Steuerrolle 46 und damit des Greifers in Richtung des Pfeiles B bringt diesen
in eine Einsteckposition, wie sie in der Figur 3 dargestellt ist. Eine Schwenkung
in entgegengesetzter Richtung erzeugt eine Übernahmeposition, wie diese im Übernahmebereich
(siehe Figuren 2 und 4) vorteilhaft ist.
[0038] Ebenfalls fest mit der Welle 44 verbunden können beabstandet vom Greifer beidseitig
Stützelemente 54.1 und 54.2 angeordnet sein. Diese bewegen sich beim Schliessen des
Greifers (Übernahme) mit der beweglichen Klemmzunge und führen die zu erfassenden
Produktekanten entsprechend. Auf der Einsteckstrecke werden sie mit dem Greifer in
eine Einsteckposition gebracht, derart, dass ihr unterer Teil dem oberen Teil vorausbewegt
wird. Derartige Stützelemente sind besonders vorteilhaft, wenn die zu fördernden Hauptprodukte
wenig steif sind und für einen einwandfreien Einsteckvorgang eine Stutzung durch den
Greifer in ihrem mittleren Bereich nicht ausreicht.
[0039] Das Zugorgan 3 kann beispielsweise als angetriebene Kette 54 in einem Kanal 55 ausgebildet
sein. Da der Raum über den Greifern 4 für das Einstecken frei sein muss, ist es notwendig,
die Greifer 4 seitlich vom Zugorgan 3 anzuordnen. Dabei kann je nach Gewicht der Produkte
und Ausführungsform der Vorrichtung nur auf der einen Seite ein Zugorgan oder beidseitig
je ein Zugorgan angeordnet sein. Die in den Figuren 5 und 6 dargestellte Ausführungsform
zeigt auf der einen Seite ein Zugorgan, auf der anderen Seite eine auf einer Schiene
56 abrollende Stützrolle 57.
[0040] Figuren 7 und 8 zeigen eine weitere beispielhafte Ausführungsform eines Greifers (4'), der sich für
des erfindungsgemässe Verfahren eignet, wiederum als Ansicht quer zur Förderrichtung
(Figur 7) und als Ansicht parallel zur Förderrichtung (Figur 8). Es handelt sich dabei
um eine Weiterentwicklung des Greifers gemäss Figuren 5 und 6. Der Greifer 4' ist
im wesentlichen unterhalb eines entsprechenden Zugorganes 3' angeordnet, aber die
an das Greifergehäuse 81 angeformte, quasi stationäre Klemmzunge 82 ist derart seitlich
verbreitert, dass sie sich um mindestens die Breite der zu verarbeitenden Hauptprodukte
H seitlich vom Greifergehäuse 81 erstreckt. Auch die den Greifer tragende Welle 83
erstreckt sich über dieselbe Breite und an ihr sind zwei bewegliche Klemmzungen 84.1
und 84.2 im Bereiche der verbreiterten, quasi stationären Klemmzunge 82 angebracht.
Die Funktion des Greifers 4' ist dieselbe wie für den Greifer der Figuren 5 und 6
beschrieben.
[0041] Über der einseitig vom Greifergehäuse 81 ausladenden Welle 83 ist dachförmig eine
Einsteckschablone 85 angeordnet, die sich mit dem Greifer durch die ganze Einsteckstrecke
bewegt und als Führungsmittel für die einzusteckenden Produkte dient.
[0042] Figur 9 zeigt eine weitere Variante zur Übernahme von gefalteten Hauptprodukten H durch die
Greifer 4 der Einsteckstrecke 1. In dieser Variante wird zum Zuführen und Öffnen der
Hauptprodukte nicht eine Einstecktrommel verwendet, sondern ein Zuführungstransportmittel
90, das die Hauptprodukte hängend und am Falz ergriffen transportiert, ein Öffnungsmittel
91, mit dem die frei hängenden Faltteile der Hauptprodukte getrennt, das heisst die
Hauptprodukte geöffnet werden, und ein Offenhaltungsmittel 92, mit dem die Hauptprodukte
offen gehalten werden. Als Zuführungstransportmittel kann ebenfalls ein Klammertransporteur
zum Einsatz kommen, der die Hauptprodukte beispielsweise an einer Übergabestelle aus
einem Schuppenstrom oder von einer Sammeltrommel übernimmt. Öffnungsmittel und Offenhaltemittel
sind an sich bekannt, beispielsweise aus den beiden schweizerischen Patentanmeldungen
Nr. 02074/91-9 (angemeldet 11.Juli 1991, F315) und Nr. 01116/92-1 (angemeldet 6.April
1992, F332) derselben Anmelderin.
[0043] Werden, wie in der Figur 9 dargestellt, für die Offenhaltung der Hauptprodukte beispielsweise
seitlich in die durch das Öffnungsmittel 91 geöffneten Produkte eingeführte Führungsmittel
93 eingesetzt, die sich ebenfalls in Förderrichtung F bewegen, können die Hauptprodukte
auch asymmetrisch geöffnet werden. Dies wird realisiert, indem die Führungsmittel
93 im wesentlichen senkrecht unter dem durch das Zuführungstransportmittel 90 fetgehaltenen
Falz in das nur leicht geöffnete Hauptprodukt eingeführt werden und sich dann etwas
langsamer als das Zuführungstransportmittel 90 in Förderrichtung bewegen. Dadurch
bleibt der in Förderrichtung vorlaufende Faltteil H
v im wesentlichen senkrecht hängen während der in Förderrichtung hintere Faltteil H
h nach hinten ausgelenkt wird. Wenn der hintere Faltteil derart stark nach hinten ausgelenkt
ist, dass seine vom Falz abgewandte Kante sich dem vorderen Faltteil des Folgeproduktes
nähert, können die beiden Faltteile von einem Greifer der Einsteckstrecke ergriffen
werden. Die durch derart ergriffene Hauptprodukte gebildeten Einstecktaschen, haben,
wie diejenigen gemäss der Figur 4, einen in Förderrichtung voraneilenden Falz, dadurch
dass der vordere Faltteil H
v näher am Falz ergriffen wird als der hintere Faltteil H
h.
[0044] Die von den Greifern 4 der Einsteckstrecke 1 vom Zuführungstransportmittel ergriffenen
Hauptprodukte werden in einer Umlenkung 94 in die für das Einstecken notwendige Position
mit nach unten hängendem Falz gedreht. Der Einsteckvorgang läuft wie bereits beschrieben
ab.
1. Verfahren zum Einstecken von Druckprodukten (Einsteckprodukte, E) in gefaltete Druckprodukte
(Hauptprodukte, H), wobei die in zwei Faltteile gefalteten Hauptprodukte (H) in eine
Übernahmestelle (U) und von dieser über eine Einsteckstrecke (1) an eine Abgabestelle
(A) transportiert werden und auf der Einsteckstrecke (1) die Einsteckprodukte (E)
eingesteckt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die gefalteten Hauptprodukte (H) mit quer zur Förderrichtung (F) gerichtetem
Falz in die Übernahmestelle (U) transportiert werden, dass an der Übernahmestelle
(U, U') die beiden Faltteile jedes Hauptproduktes (H) im Bereiche der dem Falz gegenüberliegenden
Kanten von zwei in Förderrichtung (F) voneinander beabstandeten Transportmitteln ergriffen
werden und dass die Hauptprodukte (H) mit frei nach unten hängendem Falz von diesen
Transportmitteln über die Einsteckstrecke transportiert werden, wobei die Einsteckprodukte
(E) von oben zwischen den Transportmitteln hindurch in die Hauptprodukte (H) eingesteckt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der in Förderrichtung (F) hintere Faltteil (Hh) eines Hauptproduktes (H) vom gleichen Transportmittel ergriffen und transportiert
wird wie der in Förderrichtung vordere Faltteil (Hv) des nächst folgenden Hauptproduktes.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hängelage der Hauptprodukte (H) während ihrem Transport von der Übernahmestelle
(U) durch die Einsteckstrecke (1) zur Abgabestelle (A) verändert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hängelage der Hauptprodukte (H) an den Einsteckstellen derart ist, dass
der Falz in Förderrichtung (F) vor der Mittelsenkrechten zwischen den beiden Transportmitteln,
die die beiden Faltteile des Produktes halten, liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Übernahmestelle (U') der in Förderrichtung (F) vordere Faltteil (Hv) jedes Hauptproduktes (H) näher beim Falz ergriffen wird als der hintere Faltteil
(Hh), derart, dass der hängende Teil des vorderen Faltteiles kürzer ist als der hängende
Teil des hinteren Faltteiles
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsteckprodukte (E) frei hängend zur Einsteckstrecke (1) geführt werden
und dass die Unterkante jedes Einsteckproduktes (E) für das Einstecken von einer stationären
Führung (31) geführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsteckprodukte weiter durch eine mit dem Transportmittel mitgeführte
Einsteckschablone (85) geführt wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während dem Transport über die Einsteckstrecke (1) durch Veränderung des Abstandes
der zwei Transportmittel, die die beiden Faltteile eines Hauptproduktes (H) halten,
das Hauptprodukt (H) mehr oder weniger geöffnet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die gefalteten Hauptprodukte (H) als Schuppenstrom in eine Einstecktrommel
(2) geführt werden, in dieser geöffnet werden und aus der Einstecktrommel (2) von
den Transportmitteln der Einsteckstreke (1) übernommen werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die gefalteten Hauptprodukte (H) durch ein Zuführungstransportmittel (90) frei
hängend und mit im wesentlichen nach oben gerichtetem Falz zugeführt werden, dass
die hängenden Faltteile jedes Hauptproduktes durch ein Öffnungsmittel (91) voneinander
getrennt werden, dass die geöffneten Hauptprodukte durch ein Offenhaltungsmittel (92)
offengehalten werden, während die Faltteile von den Greifern (4, 4') der Einsteckstreke
(1) ergriffen werden und dass die Hauptprodukte (H) durch Umlenkung in die für das
Einstecken notwendige Lage mit nach unten gerichtetem Falz gebracht werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Offenhaltungsmittel nur auf den hinteren Faltteil (Hh) der Hauptprodukte wirkt, während der vordere Faltteil (Hv) im wesentlichen frei hängt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Of fenhaltungsmittel (92) Führungsmittel (93) sind, die seitlich im wesenlichen
unterhalb des Falzes in die geöffneten Hauptprodukte (H) eingeführt werden und mit
einer Geschwindigkeit, die kleiner ist als die Geschwindigkeit des Zuführungstransportmittels
(90), im wesentlichen parallel zu diesem bewegt werden, derart, dass der hintere Faltteil
(Hh) jedes Hauptproduktes in Förderrichtung gegen hinten ausgelenkt wird, währen der
vordere Faltteil (Hv) im wesentlichen frei hängt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das aus Hauptprodukt (H) und mindestens einem eingesteckten Einsteckprodukt
(E) bestehende Endprodukt (HE) nach der Einsteckstrecke (1) einem Weitertransportsystem
(6) übergeben wird.
14. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass sie ein Zuführungsmittel (2, 90/91/92) für gefaltete Hauptprodukte (H) aufweist,
das die gefalteten Hauptprodukte geöffnet zu einer Übernahmestelle (U, U') führt,
dass sie eine von der Übernahmestelle (U, U') wegführende Einsteckstreke (1) mit
mindestens einem Zugorgan (3, 3') und Greifern (4, 4') und von oben gegen die Einsteckstreke
(1) gerichteten, weiteren Zuführungsmitteln (5) für Einsteckprodukte (E) aufweist
und dass das Zuführungsmittel (2) für die Hauptprodukte (H) und die Greifer (4,
4') der Einsteckstrecke (1) derart aufeinander abgestimmt sind, dass die Greifer (4)
und die Mitten der Hauptprodukte (H) an der Übernahmestelle (U) gegeneinander versetzt
sind.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuführungsmittel (2) für die Hauptprodukte (H) eine Einstecktrommel ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugorgan (3, 3') der Einsteckstrecke derart angeordnet ist, dass die Übernahmestelle
(U) im oberen Bereiche der Einstecktrommel liegt.
17. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugorgan (3, 3') der Einsteckstrecke derart angeordnet ist, dass die Übernahmestelle
(U') in demjenigen Bereiche, in dem die Zellentrennwände der Einstecktrommel sich
ansteigend durch eine etwa waagrechte Lage bewegen, liegt.
18. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuführungsmittel ein Zuführungstransportmittel (90) zur mit dem Falz nach
oben gerichteten und frei hängenden Zuführung der Hauptprodukte, ein Öffnungsmittel
(91) zum Trennen der hängenden Faltteile der hängend zugeführten Hauptprodukte und
ein Offenhaltungsmittel (93) zum Offenhalten der geöffneten Hauptprodukte für die
Übernahme durch die Transportmittel (4, 4') der Einsteckstrecke (1) aufweisen und
dass das Zugorgan (3, 3') der Einsteckstrecke zwischen der Übernahmestelle und der
ersten Einsteckstelle eine Umlenkung aufweist.
19. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Offenhaltungsmittel (91) seitlich in die geöffneten Hauptprodukte eingeführbare
und in Förderrichtung parallel zum Zuführungstransportmittel (90) bewegbare Führungsmittel
(93) aufweist.
20. Transportvorrichtung für die Einsteckstrecke der Einrichtung gemäss einem der Ansprüche
14 bis 19, bestehend aus mindestens einem Zugorgan (3, 3') und Greifern, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer (4, 4') am Zugorgan (3, 3') um eine waagrechte Achse (44, 83) schwenkbar
angeordnet sind.
21. Transportvorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (4, 4') seitlich oder unterhalb des Zugorganes angeordnet ist.
22. Transportvorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Greifer (4, 4') auf einer Welle (44, 83) angeordnet ist, die auf ihrer
einen Seite mit dem Zugorgan (3, 3') verbunden ist, auf der anderen Seite eine Stützrolle
(57) trägt, die auf einer Schiene (56) läuft.
23. Transportvorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer (4, 4') zwischen zwei Zugorganen angeordnet sind.
24. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Greifer (4, 4') mit einer Welle (44, 83) am Zugorgan (3) befestigt ist
und eine quasi stationäre Klemmzunge (41, 82) und mindestens eine bewegliche Klemmzunge
(43, 84.1, 84.2) aufweist, wobei die Welle (44) schwenkbar in einem Lager (45) des
Zugorganes gelagert ist, die stationäre Klemmzunge (41, 82) drehbar auf der Welle
angeordnet ist und die bewegliche Klemmzunge (43) oder die beweglichen Klemmzungen
(84.1, 84.2) über eine Feder mit der Welle (44, 83) verbunden sind.
25. Greifer mit Welle für die Transportvorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer Steuermittel aufweist, mit denen die Schwenkstellung der quasi stationären
Klemmzunge (41) und die Stellung der beweglichen Klemmzunge (43) relativ zur stationären
Klemmzunge (41) steuerbar sind.
26. Greifer nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass als Steuermittel eine erste und eine zweite Steuerrolle (46 und 48) vorgesehen
sind.
27. Greifer nach einem der Ansprüche 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer Verriegelungsmittel (50 und 51) aufweist, mit denen die beiden
Klemmzungen (41 und 43) in geschlossener Position fixierbar sind und gleichzeitig
die Drehbarkeit der stationären Klemmzunge (41) relativ zur Welle (44) blockierbar
ist.
28. Greifer nach einem der Ansprüche 25 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer mittig auf der Welle (44) angeordnet ist und dass auf der Welle
(44) beidseitig des Greifers (4) fest mit der Welle (44) verbundene Stützelemente
(54.1 und 54.2) angeordnet sind.
29. Greifer mit Welle für die Transportvorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (4') einseitig auf der Welle angeornet ist und dass er eine einseitig
über das Greifergehäuse (81) ragende, quasi stationäre Klemmzunge (82) und seitlich
vom Greifergehäuse mindenstens zwei bewegliche Klemmzungen (84.1, 84.2) aufweist.
30. Greifer nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass über der Welle (83) seitlich vom Greifergehäuse (81) dachförmig eine Einsteckschablone
(85) angeordnet ist.