[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlußklemme gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine Anschlußklemme dieser Gattung ist aus DE 39 22 072 A1 bekannt. Bei dieser bekannten
Anschlußklemme besteht der Steckkontakt aus einer als Sackloch des Klemmkörpers ausgebildeten
Buchse, in welche die Kontaktlamellen eingesetzt sind. Die sacklochartige Buchse macht
die Form des Klemmenkörpers für die Herstellung kompliziert. Außerdem bedeutet das
Einsetzen der Kontaktlamellen einen gesonderten Montageschritt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anschlußklemme der genannten Gattung
so auszubilden, daß die Herstellung und die Montage weiter vereinfacht und damit kostengünstiger
werden.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Anschlußklemme der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß
gelöst durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1.
[0005] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Anschlußklemme werden die Leiterschutzelemente der Schraubklemme
einstückig mit den Kontaktlamellen der Steckkontakte hergestellt und montiert. Die
Leiterschutzelemente und die Kontaktlamellen werden in einem einzigen Stanzvorgang
aus einem Blechstanzstreifen ausgestanzt und können einstückig zusammenhängend montiert
werden. Dadurch werden sowohl der Herstellungs- als auch der Montageaufwand verringert.
Da die Kontaktlamellen mit dem Leiterschutzelement einstückig zusammenhängen, ist
der elektrisch leitende Kontakt zwischen einem in der Leiteraufnahme des Klemmkörpers
geklemmten Drahtleiter und einem in den Steckkontakt eingesteckten Steckerstift gewährleistet.
Auf eine elektrisch leitende Verbindung der Kontaktlamellen mit dem Klemmkörper kommt
es nicht an, so daß die Kontaktlamellen in eine Buchse des aus Kunststoff bestehenden
Klemmengehäuses eingesetzt werden können, was eine einfachere Gestaltung und einen
geringeren Materialbedarf des Klemmkörpers erlaubt.
[0007] Im allgemeinen wird die Anschlußklemme mehrpolig mit mehreren Klemmkörpern in einem
Klemmengehäuse hergestellt. Hierbei ergibt sich eine zusätzliche Vereinfachung der
Herstellung und der Montage. Aus dem Stanzstreifen werden die Leiterschutzelemente
mit den Kontaktlamellen sämtlicher Pole der Anschlußklemme ausgestanzt, wobei die
Blechstanzteile der einzelnen Pole noch über einen Längsstreifen des Stanzstreifens
zusammenhängen, der an einer der Kontaktlamellen ansetzt. Es werden dann die freien
Schenkel der Leiterschutzelemente U-förmig abgebogen und die Klemmkörper auf die abgebogenen
Schenkel aufgeschoben. Nachdem so die Blechstanzteile mit den Klemmkörpern vormontiert
sind, wird der verbindende Längsstreifen abgetrennt und die Kontaktlamellen abgebogen,
worauf die Klemmkörper mit den Blechstanzteilen in das Klemmengehäuse eingesetzt werden.
Es ist somit ein weitgehend automatischer Montagevorgang in einem Montageautomaten
möglich.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform verläuft die Achse des Steckkontaktes senkrecht
zur Achse der Leiteraufnahme hinter der der Leiteraufnahme entgegengesetzten stirnfläche
des Klemmkörpers. In dieser Ausführungsform ist zweckmäßigerweise die Kante der hinteren
Stirnfläche des Klemmkörpers als Biegekante ausgebildet, über welche die Kontaktlamellen
von dem Leiterschutzelement abgebogen werden. Zweckmäßigerweise ist die hintere Stirnfläche
so abgeschrägt, daß die Kontaktlamellen über diese Biegekante um einen Winkel von
mehr als 90° abgebogen werden können. Aufgrund der bei dem Abbiegen verbleibenden
Restelastizität nehmen die Kontaktlamellen dann nach der Freigabe spannungsfrei den
gewünschten Biegewinkel von 90° ein.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten AusführungsbeispielS
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Stirnansicht der Leiteraufnahmeseite der Anschlußklemme,
- Figur 2
- einen Schnitt längs der Linie II-II der Figur 1,
- Figur 3
- eine Draufsicht auf die Anschlußklemme,
- Figur 4
- einen Figur 2 entsprechenden Schnitt des Klemmkörpers,
- Figur 5
- eine Ansicht des Blechstanzteils der Anschlußklemme von unten,
- Figur 6
- einen Schnitt gemäß Linie VI-VI in Figur 5 und
- Figur 7
- einen Ausschnitt aus einem Stanzstreifen, in welchem mehrere Blechstanzteile zusammenhängen.
[0010] In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Anschlußklemme
als fünfpolige Anschlußklemme ausgebildet. In einem Kunststoffklemmengehäuse 10 sind
stirnseitig fünf Aussparungen nebeneinander angeordnet, in welche jeweils ein metallischer,
vorzugsweise im Druckgußverfahren hergestellter Klemmkörper 12 eingesetzt ist. Die
Klemmkörper 12 weisen stirnseitig eine Leiteraufnahme 14 auf, die als Sackloch ausgebildet
ist. Senkrecht zur Achse der Leiteraufnahme 14 führt jeweils von oben durch den Klemmkörper
12 in die Leiteraufnahme 14 eine Gewindebohrung, in welche eine zylindrische Klemmschraube
16 einschraubbar ist, welche unverlierbar in dem Klemmengehäuse 10 gehalten ist.
[0011] Hinter den Aussparungen für die Klemmkörper 12 sind in dem Klemmengehäuse 10 jeweils
senkrecht zur Achse der Leiteraufnahme 14 verlaufende Buchsen 18 angeordnet, die hinter
der von der Leiteraufnahme 14 abgewandten hinteren Stirnfläche der eingesetzten Klemmkörper
12 in dem Klemmengehäuse 10 verlaufen.
[0012] Jedem Klemmkörper 12 ist ein Blechstanzteil zugeordnet, wie es in den Figuren 5 und
6 dargestellt ist. Die Blechstanzteile weisen ein streifenförmiges langgestrecktes
Leiterschutzelement 20 auf, welches einen kreisförmigen Durchbruch 22 für die Klemmschraube
16 aufweist und dessen freier Schenkel 24 U-förmig abgebogen ist. Der freie Schenkel
24 greift stirnseitig in die Leiteraufnahme 14 ein, während das Leiterschutzelement
20 mit seinem Durchbruch 22 so oben auf dem Klemmkörper 12 aufliegt, daß der Durchbruch
22 mit der Gewindebohrung des Klemmkörpers 12 zur Deckung kommt.
[0013] An das Leiterschutzelement 20 einstückig anschließend weist das Blechstanzteil drei
Kontaktlamellen 26, 28 auf. Die Kontaktlamellen 26, 28 sind parallel zueinander angeordnet,
wobei die beiden äußeren Kontaktlamellen 28 jeweils über einen Quersteg 30 mit der
mittleren Kontaktlamelle 26 zusammenhängen. Die mittlere Kontaktlamelle 26 ist als
fluchtende Fortsetzung des Leiterschutzelementes 20 einstückig mit diesem verbunden.
Die mittlere Kontaktlamelle 26 ist rechtwinklig gegen das Leiterschutzelement 20 abgebogen.
Die Querstege 30 der beiden seitlichen Kontaktlamellen 28 sind so gegen die mittlere
Kontaktlamelle 26 abgebogen, daß die drei Kontaktlamellen 26 und 28 im wesentlichen
einen Aufnahmequerschnitt in Form eines gleichseitigen Dreiecks einschließen, wie
am besten in Figur 5 zu erkennen ist. Ist der Klemmkörper 12 mit dem Blechstanzteil
in das Klemmengehäuse 10 eingesetzt, so befinden sich die Kontaktlamellen 26, 28 in
der Buchse 18, wobei ihr dreieckiger Aufnahmequerschnitt koaxial mit der Bohrung 18
ausgerichtet ist. Wird ein Steckerstift 32 in die Buchse 18 eingesteckt, so wird er
daher in den Aufnahmequerschnitt der Kontaktlamellen 26, 28 geschoben, wie in Figur
5 strichpunktiert eingezeichnet ist, wobei die elastische Federkraft der Querstege
30 den Kontaktdruck zwischen den Kontaktlamellen 26, 28 und dem Steckerstift 32 erzeugt.
[0014] Zur Herstellung werden von einem Stanzstreifen in einem Stanzvorgang die Blechstanzteile
sämtlicher Pole einer Anschlußklemme ausgestanzt, wobei die Blechstanzsteile der einzelnen
Pole noch über einen Längsstreifen 34 miteinander in Verbindung stehen, der an der
mittleren Kontaktlamelle 26 ansetzt, wie dies in Figur 7 gezeigt ist. Die über den
Längsstreifen 34 zusammenhängenden Blechstanzteile werden in einen Automaten eingelegt,
in welchem zunächst längs der in Figur 7 gestrichelt eingezeichneten Kanten 36 die
freien Schenkel 24 der Leiterschutzelemente 20 abgebogen werden. Auf diese freien
Schenkel 24 werden dann die Klemmkörper 12 aufgeschoben. In einem folgenden Arbeitsschritt
werden die seitlichen Kontaktlamellen 28 um die Kanten 38 gegen die mittlere Kontaktlamelle
26 gebogen. Dann werden die mittleren Kontaktlamellen 26 gegenüber dem Leiterschutzelement
20 nach unten um die Kante 40 abgebogen. Zum Abbiegen der mittleren Kontaktlamelle
26 um die Kante 40 dient die obere Kante der hinteren Stirnfläche 42 der Klemmkörper
12 als Biegekante. Die hintere Stirnfläche 42 der Klemmkörper 12 ist hierzu gegen
die zur Achse der Leiteraufnahme 14 senkrechte Ebene um einen Winkel von 10° abgeschrägt,
wie Figur 4 zeigt. Dadurch ist es möglich, die mittleren Kontaktlamellen 26 um die
hintere Oberkante der Klemmkörper 12 über einen Winkel von mehr als 90° abzubiegen.
Gibt das Biegewerkzeug die Kontaktlamellen 26 nach dem Biegevorgang frei, so lösen
sich diese wieder aufgrund ihrer Restelastizität von der hinteren Stirnfläche 42 der
Klemmkörper 12 und nehmen (dann spannungsfrei) eine zu dem Leiterschutzelement 20
senkrechte Stellung ein, wie dies in Figur 2 zu sehen ist. Durch das Abwinkeln der
mittleren Kontaktlamelle 26 werden die Klemmkörper 12 auf den freien Schenkeln 24
der Leiterschutzelemente 20 festgehalten und die Klemmkörper 12 mit den Blechstanzteilen
können nach Abtrennen des Längsstreifens 34 längs der Stanzlinie 44 in das Klemmengehäuse
10 eingesetzt werden.
1. Anschlußklemme mit einem Klemmengehäuse, mit wenigstens einem in das Klemmengehäuse
einsetzbaren Klemmkörper, welcher eine Leiteraufnahme und eine zu dieser senkrechte
Gewindebohrung für eine Klemmschraube aufweist, mit jeweils einem jedem Klemmkörper
zugeordneten Leiterschutzelement, welches als Blechstanzteil ausgebildet ist und mit
einem freien Schenkel in die Leiteraufnahme eingreift, und mit jeweils einem jedem
Klemmkörper zugeordneten Steckkontakt, der mit dem durch den Klemmkörper und das Leiterschutzelement
gebildeten Klemmkontakt leitend in Verbindung steht und Kontaktlamellen aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktlamellen (26, 28) mit dem Leiterschutzelement
(20) ein einstückiges Blechstanzteil bilden und in einer Buchse (18) des Klemmengehäuses
(10) angeordnet sind.
2. Anschlußklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Steckkontakt drei
zueinander parallele Kontaktlamellen (26, 28) aufweist, von welchen eine Kontaktlamelle
(26) die fluchtende Verlängerung des Leiterschutzelementes (20) in dem Blechstanzteil
bildet und die beiden anderen Kontaktlamellen (28) mit dieser Kontaktlamelle (26)
durch Querstege (30) verbunden sind.
3. Anschlußklemme nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckkontakt
jeweils mit zur Achse der Leiteraufnahme (14) der Klemmkörper (12) senkrechter Achse
hinter der der Leiteraufnahme (14) entgegengesetzten Stirnfläche (42) des Klemmkörpers
(12) angeordnet ist.
4. Anschlußklemme nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Stirnfläche
(42) des Klemmkörpers (12) gegen die zur Achse der Leiteraufnahme (14) senkrechte,
die Achse des Steckkontaktes aufnehmende Ebene unter einem spitzen Winkel abgeschrägt
ist.
5. Anschlußklemme nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der spitze Winkel ca.
10° beträgt.
6. Anschlußklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blechstanzteile mehrerer Klemmenpole in einem Stanzstreifen dadurch zusammenhängen,
daß ein Längsstreifen (34) mit einer der Kontaktlamellen (26, 28) in Verbindung steht,
welcher nach dem Aufschieben der Klemmkörper (12) auf die freien Schenkel (24) der
Leiterschutzelemente (20) abtrennbar ist.
7. Anschlußklemme nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktlamellen
(26) über die vorspringenden Kanten der hinteren Stirnflächen (42) der Klemmkörper
(12) abgebogen sind.