[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Flammenhalters für einen
Strahlungsbrenner gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen nach diesem Verfahren
hergestellten Flammenhalter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
[0002] Bei Flächen-Strahlungsbrennern tritt das Gemisch aus Brennstoff und Oxidationsmittel
(vorzugsweise Luft) flächig durch Durchtrittskanäle des Flammenhalters. Die verbrennung
läuft in der Wandstruktur des Flammenhalters in einer relativ dünnen Wandschicht an
der abstromseitigen Oberfläche des Flammenhalters ab. Das Material des Flammenhalters
nimmt dabei je nach Leistungsdichte eine Temperatur von etwa 600 bis 1200 ° C an.
Dementsprechend wird eine erhebliche Wärmemenge durch Strahlung an die Umgebung, d.h.
insbesondere an die Brennraumwände, abgegeben. Die NO
x-Emission liegt dadurch um einen Faktor 2 bis 4 tiefer als bei Brennern mit freier
Flamme. Weitere Vorteile der Strahlungsbrenner gegenüber Brennern mit freier Flamme
bestehen darin, daß keine großvolumigen Feuerräume benötigt werden und die insbesondere
bei Ölbrennern schwer beherrschbaren Pulsationen nicht auftreten.
[0003] Strahlungsbrenner mit einem gattungsgemäßen Flammenhalter sind z.B. aus DE-OS 19
55 163 und US-PS 4 519 770 bekannt. Bei diesen bekannten Strahlungsbrennern besteht
der Flammenhalter aus einem Körper aus Keramikfasern. Der Filz dieser Keramikfasern
weist eine ausreichende Porosität auf, so daß Durchtrittskanäle für das Brennstoff-Luftgemisch
frei bleiben. Die Flammenhalter aus Keramikfasern sind im Temperaturbereich nur begrenzt
einsetzbar. Die mechanische Festigkeit des Körpers aus Keramikfasern ist nicht ausreichend,
so daß zusätzlich eine abstützende Struktur, z.B. in Form eines Lochbleches benötigt
wird.
[0004] Weiter ist es bekannt, den Körper des Strahlungsbrenners aus Metallfasern aufzubauen.
Da die Metallfasern jedoch eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweisen, müssen die Metallfasern
in zur Oberfläche des Flammenhalters parallelen Ebenen aufeinandergeschichtet werden,
um eine Wärmeausbreitung in der Oberfläche des Flammenhalters zu ermöglichen, jedoch
die unerwünschte Wärmeausbreitung von der heißen Austrittsoberfläche zur Anströmseite
des Flammenhalters möglichst gering zu halten. Dies macht die Herstellung des Flammenhalters
aufwendig. Darüberhinaus sind auch diese Flammenhalter nur in begrenztem Temperaturbereich
einsetzbar und ihre mechanische Festigkeit reicht nicht für eine Verwendung ohne eine
zusätzliche Stützstruktur aus.
[0005] Eine ausreichende mechanische Eigenfestigkeit wird schließlich bei Flammenhaltern
erreicht, die einen Körper aus porösem Sintermetall aufweisen. Das Sintern des Flammenhalter-Körpers
ergibt nur eine unzureichende Maßhaltigkeit, so daß eine mechanische Nachbearbeitung
notwendig ist. Auch der Temperaturbereich für den Einsatz der Flammenhalter aus Sintermetall
ist begrenzt.
[0006] Schließlich eignen sich alle diese bekannten Flammenhalter praktisch nur für die
Verwendung von gasförmigen Brennstoffen. Bei der Verwendung von flüssigen Brennstoffen
treten Schwierigkeiten auf. Es wird angenommen, daß diese Schwierigkeiten dadurch
verursacht werden, daß die Durchtrittskanäle der aus Keramikfasern oder Metallfasern
hergestellten Körper oder die Durchtrittsporen der gesinterten Körper aufgrund ihrer
unregelmäßigen Form und Struktur zahlreiche Toträume aufweisen, die sich in unkontrollierbarer
Weise mit dem flüssigen Brennstoff füllen, so daß keine ausreichende Verdampfung des
flüssigen Brennstoffes und ein Zusetzen der Durchtrittskanäle die Folge ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Flammenhalter für Strahlungsbrenner
zu schaffen, der sich nicht nur für gasförmige Brennstoffe, sondern in gleicher Weise
auch für flüssige Brennstoffe eignet, der einfach der jeweiligen Brennerkonfiguration
angepaßt hergestellt werden kann und genau reproduzierbare Brenneigenschaften aufweist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Herstellungsverfahren nach Anspruch
1 sowie den Flammenhalter nach Anspruch 3 gelöst.
[0009] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Flammenhalter wird der Körper mit den Durchtrittskanälen
in Plasmaspritztechnik aus einem Keramikpulver aufgebaut. Das Plasmaspritzverfahren
liefert Formkörper hoher Maßgenauigkeit, so daß eine Nachbearbeitung nicht notwendig
ist. Das Plasmaspritzverfahren gibt darüber hinaus eine große Freiheit in der Gestaltung
des Formkörpers, so daß dieser der jeweiligen Anwendung und konstruktiven Gestaltung
des Strahlungsbrenners optimal angepaßt werden kann. Der Formkörper kann insbesondere
als Platte ausgebildet sein, die als Brennerabschlußwand verwendbar ist. Vorzugsweise
ist der Formkörper als Rohr ausgebildet, wobei Querschnittsform und - größe frei wählbar
sind.
[0011] Der im Plasmaspritzverfahren hergestellte Formkörper weist eine hohe mechanische
Festigkeit auf, so daß er freitragend als Flammenhalter montiert werden kann und eine
zusätzliche Stützstruktur nicht erforderlich ist.
[0012] Aufgrund des Herstellungsverfahrens weist der plasmakeramische Formkörper eine Struktur
auf, die eine hohe Formbeständigkeit bei thermischen Wechselbelastungen gewährleistet.
Die Formbeständigkeit wird daher auch bei hoher punktueller Wärmebelastung und den
damit verbundenen starken Temperaturgradienten nicht beeinträchtigt. Die Durchtrittskanäle
für das Brennstoff-Luftgemisch können daher mittels Laserstrahl gebohrt werden. Das
Bohren mittels Laserstrahl erlaubt die Herstellung von geradlinigen Laserbohrlöchern
in genau definierbarer und genau reproduzierbarer Größe, Form, Anzahl und Anordnung.
[0013] Die geradlinig durchgehenden Laserbohrlöcher gewährleisten ein gleichmäßiges und
vollständiges Durchdringen des Brennstoff-Luftgemisches. Der Flammenhalter eignet
sich dadurch auch und insbesondere für flüssige Brennstoffe, da die durch die Laserbohrlöcher
gebildeten Durchtrittskanäle keine seitlichen Verzweigungen und Verästelungen aufweisen,
die sich als Blindräume mit flüssigem Brennstoff füllen können. Es ist mit dem erfindungsgemäßen
Flammenhalter dadurch erstmalig gelungen, einen funktionsfähigen Strahlungsbrenner
für flüssige Brennstoffe zu bauen.
[0014] Die Erzeugung der Durchtrittskanäle mittels Laserstrahl hat weiter den Vorteil, daß
der Durchmesser und die Querschnittsform der Laserbohrlöcher reproduzierbar bestimmt
werden können, so daß der optimale Brennstoffdurchtritt in Abstimmung mit der Brennstoffzusammensetzung
und der gewünschten Brennerleistung erreicht werden kann. Die Flächendichte der Laserbohrlöcher
kann ebenfalls frei gewählt und reproduzierbar eingehalten werden, um die gewünschte
Leistungsdichte zu erhalten. Der plasmakeramische Aufbau des Formkörpers ermöglicht
wegen der hohen Formbeständigkeit und der hohen thermischen Belastbarkeit außerdem
auch eine höhere Grenztemperatur und damit eine höhere Leistungsdichte.
[0015] Weiter kann die Anordnung der Laserbohrlöcher sowohl bezüglich ihrer Lage als auch
bezüglich der Flächendichte der Lochverteilung frei gewählt werden. Dadurch ist eine
unterschiedliche Verteilung der Leistungsdichte über die Oberfläche des Flammenhalters
möglich. Die Leistungsdichte kann der konstruktiven Gestaltung des Flammenhalters
und den Einbaubedingungen in dem Brenner optimal angepaßt werden.
[0016] Die hohe mechanische Festigkeit und die geringe Wärmeleitfähigkeit des plasmakeramischen
Materials ermöglichen eine geringe Wandstärke des Formkörpers, was sich wiederum auf
die Herstellungskosten vorteilhaft auswirkt.
[0017] Der plasmakeramische Formkörper kann homogen aus demselben Keramikmaterial bestehen.
Das Plasmaspritzverfahren gibt jedoch zusätzlich auch die Möglichkeit, die Materialzusammensetzung
des plasmakeramischen Formkörpers über dessen Dicke zu variieren. Dazu kann die Zusammensetzung
des beim Plasmaspritzverfahren zugeführten Keramikpulvers kontinuierlich geändert
werden, so daß sich eine kontinuierlich ändernde graduierte Zusammensetzung des Formkörpers
ergibt. Es kann auch während des Plasmaspritzverfahrens sprunghaft von einem Keramikpulver
auf ein Keramikpulver anderer Art umgeschaltet werden, so daß sich ein zweischichtiger,
sandwich-artiger Formkörper ergibt. Eine solche sich ändernde Zusammensetzung des
Keramikmaterials des Formkörpers erlaubt es beispielsweise, die austrittsseitige äußere
Schicht des Formkörpers, die die höchste Temperatur aufweist, aus einem Keramikmaterial
mit hoher Schmelztemperatur wie z.B. Aluminiumoxid herzustellen, während die anströmseitigen
Schichten des Formkörpers, die keinen so hohen thermischen Belastungen ausgesetzt
sind, aus einem Keramikmaterial niedrigeren Schmelzpunktes, wie z.B. Aluminiumtitanat,
hergestellt werden.
[0018] Wird der Flammenhalter für flüssige Brennstoffe verwendet, so reicht in aller Regel
die dünne Wandstärke des plasmakeramischen Formkörpers, um einen ausreichenden Temperaturgradienten
zwischen der heißen Austrittsseite des Formkörpers und der Eintrittsseite mit niedrigerer
Temperatur aufrecht zu erhalten. Für die Verwendung von gasförmigen Brennstoffen wird
aus Sicherheitsgründen an der Eintrittsseite des plasmakeramischen Formkörpers noch
eine Wärmedämmschicht aus einem porösen Material angebracht, die einen Flammenrückschlag
durch die Laserbohrlöcher in den eintrittsseitigen Raum verhindert. Diese poröse Wärmedämmschicht
kann aus einem herkömmlichen Material bestehen, z.B. aus einem Keramikfaser-Material.
Der plasmakeramische Formkörper mit seiner hohen mechanischen Stabilität kann dabei
gleichzeitig als Stützstruktur für die poröse Wärmedämmschicht dienen.
[0019] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 im Ausschnitt eine Draufsicht auf die Oberfläche des Flammenhalters für einen
Strahlungsbrenner,
Figur 2 einen Schnitt längs der Linie 11-11 in Figur 1,
Figur 3 das Flächenverhältnis von freier Fläche zur Gesamtfläche des Formkörpers in
Abhängigkeit von dem Verhältnis von Teilung zu Durchmesser der Laserbohrlöcher,
Figur 4 einen Teilquerschnitt durch einen rohrförmigen homogenen Formkörper und
Figur 5 einen entsprechenden Teilquerschnitt durch einen rohrförmigen zweischichtigen
Formkörper.
[0020] Der Flammenhalter für einen Strahlungsbrenner für flüssige oder gasförmige Brennstoffe
besteht aus einem Formkörper 10, in welchen mittels Laserstrahl als Durchtrittskanäle
Laserbohrlöcher 12 gebohrt sind.
[0021] Der Formkörper 10 wird im Plasmaspritzverfahren hergestellt. Hierzu wird in einem
Plasmabrenner ein Wasserstoff-Sauerstoff-Plasma erzeugt, das in seinem Zentrum eine
Temperatur von 15000 ° C erreicht und mit hoher Geschwindigkeit als Strahl das Brennergehäuse
verläßt. In den aus dem Brennergehäuse austretenden Plasmastrahl wird ein Keramikpulver
eingedüst. Der heiße Plasmastrahl schmilzt dieses Keramikpulver oberflächlich an und
schleudert es mit hoher Geschwindigkeit Lage für Lage auf einen metallischen Spritzkern.
Die Pulverpartikel verformen sich beim Aufprall, bilden untereinander einen festen
Verbund und kühlen schnell ab. Der fertige plasmakeramische Formkörper läßt sich einfach
von dem metallischen Spritzkern trennen. Der plasmakeramische Formkörper weist eine
hohe mechanische Festigkeit und Formstabilität auf und kann ohne jede Nachbearbeitung
als maßgenaues einbaufertiges Teil verwendet werden. Der metallische Spritzkern bleibt
erhalten und kann immer wieder verwendet werden. Der plasmakeramische Formkörper läßt
sich somit preisgünstig in großen Stückzahlen mit reproduzierbarer hoher Formgenauigkeit
und Maßhaltigkeit herstellen.
[0022] Je nach der Gestalt des metallischen Spritzkernes lassen sich Formkörper 10 in vielfacher
Gestalt herstellen. In den Figuren 1 und 2 ist beispielsweise ein Formkörper 10 in
Form einer ebenen Platte dargestellt, wie er z.B. als Abschlußwand eines Brenners
verwendet werden kann. In den Figuren 4 und 5 ist ein rohrförmiger Formkörper 10 dargestellt,
der als Mantel eines Brenners verwendet werden kann.
[0023] Nach Fertigstellung des Formkörpers 10 im Plasmaspritzverfahren werden in den Formkörper
10 die Laserbohrlöcher 12 mittels Laserstrahl gebohrt. Die außerordentlich hohe Temperaturwechselbeständigkeit
des plasmakeramischen Materials ermöglicht dabei die hohe punktuelle thermische Belastung
beim Laserstrahlbohren, ohne daß dies zu einer Beschädigung oder Verformung des Formkörpers
10 führt.
[0024] In den dargestellten Ausführungsbeispielen der Figuren 1, 2, 4 und 5 sind die Laserbohrlöcher
12 mit kreisrundem Querschnitt ausgeführt. Es ist ebenso möglich, die Laserbohrlöcher
mit anderer Querschnittsform auszuführen, beispielsweise schlitzförmig, elliptisch
oder vieleckig. Der kreisrunde Querschnitt hat neben dem Vorteil der einfachen Herstellung
auch die günstigsten Durchströmungseigenschaften.
[0025] In dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1, 2, 4 und 5 verlaufen die Laserbohrlöcher
12 senkrecht zur Oberfläche des Formkörpers 10. Dies ist vorteilhaft, wenn der Brennstoff
gasförmig oder als Aerosol in gleichmäßiger Strömungsverteilung den Formkörper 10
anströmt. Im Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 ist dies der Fall, wenn der Volumenstrom
des Brennstoff-Luftgemischs in gleicher Verteilung senkrecht auf die gesamte Fläche
des plattenförmigen Formkörpers 10 auftritt. Im Ausführungsbeispiel der Figuren 4
und 5 ist dies der Fall, wenn dieser Volumenstrom in gleichmäßiger Verteilung über
den ganzen Umfang des rohrförmigen Formkörpers 10 radial auf diesen auftrifft.
[0026] Trifft der Volumenstrom des Brennstoff-Luftgemischs in asymmetrischer Verteilung
auf den Formkörper 10, so kann es zweckmäßig sein, wenn die Laserbohrlöcher 12 nicht
senkrecht zur Oberfläche des Formkörpers 10 verlaufen, sondern unter einem Winkel
gegen die Normale zur Oberfläche geneigt sind. Dadurch kann auch bei einem solchen
asymmetrischen Anströmen des gasförmigen oder aerosolförmigen Brennstoffes erreicht
werden, daß die Laserbohrlöcher 12 im wesentlichen mit der Strömungsrichtung des Brennstoff-Luftgemischs
fluchten.
[0027] Schließlich sind in den Ausführungsbeispielen der Figuren 1, 2, 4 und 5 die Laserbohrlöcher
12 durchgehend mit konstantem Querschnitt ausgebildet. Es kann auch Anwendungsfälle
geben, bei welchen eine Änderung des Querschnitts, z.B. eine konische Ausbildung der
Laserbohrlöcher 12, vorteilhaft ist.
[0028] Im Ausführungsbeispiel der Figuren 1, 2 und 4 besteht der plasmakeramische Formkörper
10 homogen aus demselben Keramikmaterial, vorzugsweise Aluminiumoxid. Im Ausführungsbeispiel
der Figur 5 ist dagegen der Formkörper 10 zweischichtig aus einer äußeren Schicht
S1 und einer inneren Schicht S2 aufgebaut. Die äußere Schicht S1 besteht beispielsweise
aus Aluminiumoxid mit einer hohen Schmelztemperatur von 2050 ° C, während die innere
Schicht S2 aus Aluminiumtitanat mit der niedrigeren Schmelztemperatur von 1860 ° C
besteht. Ein solcher zweischichtiger Formkörper 10 gemäß Figur 5 wird im Plasmaspritzverfahren
dadurch hergestellt, daß zunächst auf den Spritzkern das Keramikpulver der inneren
Schicht (z.B. Aluminiumtitanat) aufgespritzt wird, bis die Schichtdicke L
2 erreicht ist, worauf anschließend das Keramikpulver der Außenschicht (z.B. Aluminiumoxid)
in eine Schichtdicke L
1 aufgespritzt wird.
[0029] Für die Verwendung in einem Ölstrahlungsbrenner weist der Flammenhalter folgende
typischen Daten auf.
[0030] Die Laserbohrlöcher 12 haben einen Durchmesser D von 0,1 bis 0,7 mm. Die günstigsten
Brennereigenschaften ergeben sich bei einem Durchmesser D von 0,2 bis 0,3 mm.
[0031] Die Länge L der Laserbohrlöcher 12, die der Materialstärke des Formkörpers 10 entspricht,
liegt im Bereich von 1,0 bis 4,0 mm. Die besten Brennerwerte ergeben sich bei einer
Länge L von 1,5 bis 2,5 mm. Das Verhältnis der Länge L zu dem Durchmesser D der Laserbohrlöcher
12 liegt vorteilhafterweise im Bereich von 8 bis 12.
[0032] Die Laserbohrlöcher 12 sind in der Regel in gleichmäßiger Verteilung mit gleichem
gegenseitigen Abstand angeordnet, sofern nicht zur Anpassung an die Brennergeometrie
eine unterschiedliche Durchströmbarkeit des Formkörpers 10 in verschiedenen Bereichen
des Flammenhalters vorteilhaft ist. In solchen Fällen kann in einzelnen Bereichen
des Formkörpers 10 eine geringere Dichte der Laserbohrlöcher 10, d.h. ein größerer
gegenseitiger Abstand, vorgesehen sein. Ebenso ist es auch möglich, den Durchmesser
der Laserbohrlöcher 12 in bestimmten Bereichen des Formkörpers 10 zu verringern, um
die Durchströmbarkeit in diesen Bereichen des Formkörpers 10 zu verkleinern.
[0033] In Figur 1 ist eine Ausbildung des Formkörpers 10 dargestellt, bei welcher die Laserbohrlöcher
12 in einem regelmäßigen Raster mit jeweils gleichem gegenseitigen Abstand angeordnet
sind. Die Teilung dieses Rasters, d.h. der Lochmittenabstand der Laserbohrlöcher 12,
ist mit T bezeichnet. Die freie Durchtrittsfläche der Laserbohrlöcher 12 ist mit F
f bezeichnet, während die dem jeweiligen Laserbohrloch 12 zugeordnete Gesamtfläche
des Formkörpers 10 mit F
t bezeichnet ist.
[0034] Für das Flächenverhältnis der freien Durchtrittsfläche F
f zu der Gesamtfläche F
t ergibt sich die in Figur 3 gezeigte Abhängigkeit von dem Verhältnis der Teilung T
zu dem Durchmesser D der Laserbohrlöcher 10. Als günstig hat sich dabei der in Figur
3 durch einen Doppelpfeil eingezeichnete Bereich des Verhältnisses Teilung zu Durchmesser
von etwa 2 bis 3,5 erwiesen. In diesem Bereich des Verhältnisses T/D liegt das Flächenverhältnis
F
f/F
t zwischen etwa 0,25 und 0,07, d.h. die freie Durchtrittsfläche F
f der Laserbohrlöcher 12 beträgt zwischen 7 und 25 % der Gesamtfläche des Formkörpers
10. Das Verhältnis Teilung zu Durchmesser T/D kann innerhalb dieses vorteilhaften
Bereichs auch veränderlich sein, insbesondere kann sich bei einem rohrförmigen Formkörper
10, wie er in den Figuren 4 und 5 dargestellt ist, das Verhältnis T/D über die axiale
Länge des Flammenhalters ändern, um in den einzelnen axialen Bereichen eine unterschiedliche
Leistungsdichte zu erhalten.
[0035] Der in Figur 3 als obere Bereichsgrenze des Verhältnisses T/D eingezeichnete Wert
von 3,5 ergibt sich beispielsweise bei in einem gleichmäßigen Raster angeordneten
Laserbohrlöchern 12 mit einem Durchmesser von 0,3 mm bei einer Lochdichte von 104
Löchern pro cm
2.
1. Verfahren zum Herstellen eines Flammenhalters für einen Strahlungsbrenner, der
aus einem Körper aus keramischen Material mit Durchtrittskanälen für das Brennstoff-Luftgemisch
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper durch Plasmaspritzen aus einem Keramikpulver
aufgebaut wird und daß die Durchtrittskanäle mittels Laserstrahl gebohrt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung des
Keramikpulvers beim Aufbau des Körpers kontinuierlich oder sprunghaft geändert wird.
3. Flammenhalter für Strahlungsbrenner für flüssige oder gasförmige Brennstoffe, mit
einem Körper aus keramischem Material, der Durchtrittskanäle für das Brennstoff-Luftgemisch
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper ein plasmakeramischer Formkörper
(10) ist und daß die Durchtrittskanäle Laserbohrlöcher (12) sind.
4. Flammenhalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (10)
eine homogene Zusammensetzung des Keramikmaterials aufweist.
5. Flammenhalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (10)
eine in Richtung der Laserbohrlöcher (12) sich ändernde Zusammensetzung des Keramikmaterials
aufweist.
6. Flammenhalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Zusammensetzung
des Keramikmaterials sprunghaft ändert.
7. Flammenhalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Zusammensetzung
des Keramikmaterials kontinuierlich ändert.
8. Flammenhalter nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laserbohrlöcher (12) einen Durchmesser (D) von 0,1 bis 0,7 mm, vorzugsweise von 0,2
bis 0,3 mm aufweisen.
9. Flammenhalter nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laserbohrlöcher (12) eine Länge L von 1,0 bis 4,0 mm, vorzugsweise von 1,5 bis 2,5
mm aufweisen.
10. Flammenhalter nach den Ansprüche 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Laserbohrlöcher
(12) ein Verhältnis Länge zu Durchmesser (L/D) von 8 bis 12 aufweisen.
11. Flammenhalter nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laserbohrlöcher (12) in einem Raster mit konstanter Teilung (Lochmittenabstand T)
angeordnet sind.
12. Flammenhalter nach einem der Anprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich
das Verhältnis Teilung zu Durchmesser (T/D) der Laserbohrlöcher (12) über die gesamte
Ausdehnung des Formkörpers (10) ändert.
13. Flammenhalter nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
Teilung zu Durchmesser (T/D) der Laserbohrlöcher (12) zwischen 1,5 und 4, vorzugsweise
zwischen 2 und 3,5, liegt.
14. Flammenhalter nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Formkörper (10) ein Rohr ist.
15. Flammenhalter nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Formkörper (10) eine Platte ist.
16. Flammenhalter nach einem der Ansprüche 3 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laserbohrlöcher (12) senkrecht zur Oberfläche des Formkörpers (10) verlaufen.
17. Flammenhalter nach einem der Ansprüche 3 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laserbohrlöcher (12) zumindest teilweise unter einem von der Normalen zur Oberfläche
des Formkörpers (10) abweichenden Winkel verlaufen.
18. Flammenhalter nach einem der Ansprüche 3 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laserbohrlöcher (12) einen auf ihrer gesamten Länge (L) konstanten Durchmesser (D)
aufweisen oder daß sich ihr Durchmesser (D) über ihre Länge (L) ändert, insbesondere
sich konisch erweitert.
19. Flammenhalter nach einem der Ansprüche 3 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laserbohrlöcher (12) einen kreisförmigen oder einen von der Kreisform abweichenden
Querschnitt aufweisen.
20. Flammenhalter nach einem der Ansprüche 3 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das
Keramikmaterial des Formkörpers (10) Aluminiumoxid (A12 03) und/oder Aluminiumtitanat (AI20a'Ti02) ist.
21. Flammenhalter nach Anspruch 6 oder 7 und Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkörper (10) auf der Brennstoff-Eintrittsseite vollständig oder überwiegend
aus Aluminiumtitanat und auf der Brennstoff-Austrittsseite vollständig oder überwiegend
aus Aluminiumoxid besteht.
22. Flammenhalter nach einem der Ansprüche 3 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere
zur Verwendung für gasförmige Brennstoffe auf der Brennstoff-Eintrittsseite des Formkörpers
(10) eine Wärmedämmschicht aus einem porösen Material angeordnet ist.