[0001] Die Erfindung betrifft einen Tragrahmen für eine in einem Becken mit feststoffbeladener
Flüssigkeit angeordnete Umwälzeinrichtung, welcher mit Hilfe einer am Tragrahmen angeordneten
Hebevorrichtung an einem im Becken vorgesehen Führungsrohr rechteckigen, insbesondere
quadratischen Querschnitts auf- und abwärts bewegbar ist, wobei auf der Innenseite
des Tragrahmens lösbar befestigte, mit der Außenfläche des Führungsrohres in ständigem
Kontakt stehende, der Führung und Linearbewegung dienende Teile angeordnet sind.
[0002] Ein derartiger Tragrahmen ist bekannt durch die EP-A-0 107 406. Die der Führung und
Linearbewegung dienenden Teile werden hier durch Bolzen, die auf der Vorder- und der
Rückseite des Tragrahmens angeordnet sind, und durch seitlich vorgesehene schmale
Gleitstücke gebildet. Entsprechend den beim Absenken und Heben des Aggregates, aber
auch bei dessen Arbeit entstehenden Kräften muß die Hauptlast durch die Bolzen aufgenommen
werden. Da zwischen den Bolzen und dem Führungsrohr nur eine Linienberührung besteht,
ergibt sich im Anlagebereich der Bolzen eine relativ hohe Flächenpressung. Wie die
Praxis zeigt, führt dies unvermeidlich zu Verschleißerscheinungen an Bolzen und Führungsrohr.
Ursache hierfür sind vor allem die durch das laufende Aggregat ausgeübten Schwingungen.
[0003] Eine gewisse Abhilfe vermag zwar die Ummantelung der Bolzen mit einem verschleißbeständigen
Kunststoff zu schaffen. Allerdings zeigt sich, sofern die das Aggregat umgebende Flüssigkeit
mit harten Partikeln befrachtet ist, auch hier ein erhöhter Verschleiß am Führungsrohr.
Während nämlich die Kunststoffummantelung des Bolzens den in dem Bereich der Anlageflächen
gelangenden Partikeln vergleichsweise gut standhält, wird die Metallfläche des Führungsrohres
aufgrund der nach wie vor hohen Flächenpressung sehr stark belastet.
[0004] Während des Betriebes am Führungsrohr gebildete Ablagerungen stellen eine weitere
Quelle für Störungen und Verschleiß dar. Die auf dem Führungsrohr gleitenden Bolzen
können nämlich durch hemmende Ablagerungen zu einer ungleichförmigen oder einer ratternden
Bewegung gezwungen werden. Nach längerem Betrieb zeigen sich daher Rattermarken an
der Vorder- und der Rückseite des Führungsrohres. Da derartige Rattermarken hemmend
auf die Bewegung der Bolzen wirken, sind sie ihrerseits verantwortlich für die Entstehung
neuer und tieferer Rattermarken. Dies kann schließlich, allein oder im Zusammenwirken
mit Ablagerungen, zu einem Festsetzen des Tragrahmens auf dem Führungsrohr führen.
[0005] Ein weiterer Nachteil der geschilderten Vorgänge ist darin zu sehen, daß eine auf
dem Führungsrohr angebrachte, bspw. gegen Korrosion wirkende Schutzschicht zerstört
wird. Auch die hier naheliegende Maßnahme, dem Problem durch die Anordnung von Rollen
bzw. sich drehenden Hülsen auf den Bolzen abzuhelfen, führt zu keinem größeren Erfolg.
Für eine rollende Führung gilt ebenfalls, daß sie wegen der geringen Berührungsfläche
mit dem Führungsrohr eine hohe Flächenpressung verursacht. Also ist auch dort mit
verstärktem Verschleiß und mit Rattermarken zu rechnen. Dies ist nicht verwunderlich,
da eine rollende Führung empfindlicher ist gegenüber keilförmigen Ablagerungen, wobei
sie deren Entstehung durch Festwalzen u.U. sogar begünstigt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tragrahmen der eingangs genannten
Art zu schaffen, der eine hohe Sicherheit gegen ein Festsetzen hat und der nur einen
geringen Verschleiß an seinen Führungen und dem Führungsrohr verursacht.
[0007] Die gestellt Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die der Führung und
Linearbewegung dienenden Teile durch allseitig am Führungsrohr anliegende Gleitplatten
gebildet werden, die aus einem gleitfähigen Kunststoff mit guter Verschleißbeständigkeit
bestehen.
[0008] Betrachtet man die oben geschilderte Entwicklung, so läßt sich für die Erfindung
feststellen, daß sie zu der gleitenden Führung zurückkehrt, diese Führung aber auf
einer wesentlich größeren Fläche vornimmt. Hieraus resultiert eine gegenüber den vorbekannten
Lösungen stark herabgesetzte Flächenpressung, also auch ein wesentlich geringerer
Verschleiß und eine verminderte Gefahr des Festsetzens. Die Gleitplatten sind einfach
herzustellende und auszuwechselnde Teile. Für sie kann ein Material verwendet werden,
das ohnehin am Einsatzort der Umwälzeinrichtung, bspw. für die Bestückung von Schieberkanten,
vorgehalten wird.
[0009] Der erfindungsgemäß Tragrahmen kann mit Hilfe der in den Unteransprüchen genannten
Ausgestaltungen noch besser an die bei seinem Einsatz vorhandenen Gegebenheiten angepaßt
werden.
[0010] So können bei einem vertikal langbauenden Tragrahmen zwei getrennt angeordnete Führungen
am oberen und unteren Ende des Tragrahmens vorgesehen werden. Zwischen diese beiden
Führungen kann noch eine zusätzliche seitliche Führung gesetzt werden, wozu der Tragrahmen
mit seitlichen Öffnungen für dort anzubringende Gleitplatten auszustatten ist.
[0011] Werden die Gleitplatten an ihren dem Führungsrohr zugewandten Kanten unten abgerundet
und oben scharf ausgeführt, so ergeben sich ein erleichtertes Absenken der Umwälzeinrichtung
und ein beim Heben erfolgendes Abschaben von Ablagerungen auf dem Führungsrohr.
[0012] Zur Vermeidung von Beschädigungen des Führungsrohres durch die Befestigungsschrauben
der Gleitplatten wird vorgeschlagen, die Schrauben versenkt anzuordnen und in der
Höhe eines vorbestimmten Maximalverschleißes der Gleitplatten Notanlageflächen am
Tragrahmen vorzusehen.Hierzu können in den Tragrahmen eingesetzte Bolzen oder Rollen
dienen. Die Notanlageflächen sind, wenn sie in unmittelbarer Nachbarschaft der Gleitplatten
angeordnet werden, auch als Verschleißanzeige zu nutzen, da sie jeweils die verbleibende
Restdicke der Gleitplatten erkennbar machen. Die zur Befestigung der Gleitplatten
im Tragrahmen dienenden Öffnungen können als Langlöcher ausgebildet sein, um so eine
Nachstellbarkeit der Gleitplatten gegenüber dem Führungsrohr zu ermöglichen.
[0013] Die der hinteren Führung dienende Gleitplatte kann unterschiedlich gestaltet und
angeordnet werden. Sie kann als ein durchgehendes Teil auf einem mit den beiden Seitenteilen
des Tragrahmens verbundenen Träger angeordnet sein. Sie kann aber auch in zwei einzelne
Teile getrennt werden, die jeweils auf einem gesonderten, mit einem Seitenteil verbundenen
Träger angeordnet sind. Letztere Gestaltung hat den Vorteil, daß am Führungsrohr horizontale
Befestigungsstege vorgesehen werden können, an denen die offenen Führungen vorbeizugleiten
vermögen.
[0014] Der Tragrahmen kann im übrigen so gestaltet werden, daß die der seitlichen und der
hinteren Führung des Tragrahmens und der Aufnahme der entsprechenden Gleitplatten
dienenden Teile als zwei Winkel gestaltet sind, die über Scharniere mit dem Tragrahmen
verbunden sind. Dies ermöglicht eine verbesserte Zugänglichkeit und eine leichtere
Montage und Demontage der Gleitplatten. Dabei können die Gleitplatten selbst winkelförmig
ausgebildet sein. Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich, wenn die Winkel mittels in
Rohraufnahmen geführten Bolzensteckern am Körper des Tragrahmens befestigt und die
Bolzenstecker zusammengefaßt sind, so daß sie gemeinsam von außerhalb des Beckens
mittels eines Zugseils entriegelt werden können.
[0015] Hierdurch würde sich bei einer festsitzenden Führung die Möglichkeit ergeben, den
Tragrahmen vom Führungsrohr zu lösen und die Umwälzeinrichtung ohne weitere Schwierigkeiten
zu heben. Eine Zerstörung der Gleitplatten kann damit sicher vermieden werden.
[0016] Als Kunststoffmaterial für die Gleitplatten empfiehlt sich Polyamid. Als besonders
verschleißbeständig bevorzugt wird PE-UHMW, ein ultrahochmolekulares Polyäthylen.
[0017] Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt in
- Fig. 1
- den mit einem Führungsrohr zu verbindenden Teil eines erfindungsgemäßen Tragrahmens,
und in
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Tragrahmen der Fig. 1.
[0018] Der Tragrahmen besitzt zwei Seitenteile (1), die einen mit ihnen fest verbundenen
Tragarm (2) umschließen. Der - hier nur teilweise dargestellte - Tragarm (2) dient
der Aufnahme einer - nicht dargestellten - Umwälzeinrichtung.
[0019] Am oberen und unteren Ende des Tragrahmens sind Führungen angeordnet, die ein - ebenfalls
nicht dargestelltes - Führungsrohr quadratischen Querschnitts umschließen. Die Führungen
werden jeweils gebildet durch eine zwischen Seitenteilen (1) eingeschweißte Wand (3),
zwei an den Seitenteilen (1) befestigte Träger (4) und von Gleitplatten (5), welche
auf der Innenseite der Wand (3) und der Träger (4) befestigt sind. Der Halterung der
Träger (4) dienen Schrauben (6), die innen an den Seitenteilen (1) befestigt sind.
Innerhalb von Langlöchern (7) sind die Schrauben (6) der Träger (4) zur Anpassung
des Führungsspiels einstellbar.
[0020] Der Befestigung der aus einem Kunststoff-Gleitmaterial bestehenden Gleitplatten (5)
dienen versenkt angeordnete Schrauben (8). Das Maß der Versenkung ist dabei so gewählt,
daß die Köpfe der Schrauben (8) außerhalb eines maximal zulässigen Abriebes der Gleitplatten
(5) liegen. Der maximal zulässige Abrieb wird durch als Notlager dienende Bolzen (9)
festgelegt, die ober- und unterhalb der durch Abrieb am stärksten beanspruchten vorderen
und hinteren Gleitplatten (5) angeordnet sind. Da die Bolzen (9) im übrigen ein Erkennen
der noch vorhandenen Dicke der Gleitplatten (5) ermöglichen, dienen sie auch als Vergleichsmaß
für eine Abriebanzeige.
[0021] Neben den geschilderten oberen und unteren Führungen besitzt der Tragrahmen noch
eine weitere, etwa in der Mitte angeordnete seitliche Führung. Für diese sind in den
Seitenteilen (1) Öffnungen (10) vorgesehen, in welche Gleitplatten (11), die auf Befestigungsträgern
(12) angeordnet sind, einzusetzen sind. Die Gleitplatten (11) sind von grundsätzlich
gleicher Art wie die Gleitplatten (5). Zwischen der Öffnung (10) und der Gleitplatte
(11) bzw. dem Träger (12) verbleiben jeweils Freiräume (14), über die von der Gleitplatte
(11) abgeschabte Ablagerungen austreten können. Eine Anpassung der Führung erfolgt
über Distanzscheiben (13).
[0022] Es muß erwähnt werden, daß die zusätzlichen seitlichen Führungen zwar eine Nachstellbarkeit
ermöglichen, da sie aber kein tragendes Teil darstellen, sind sie kein funktionsnotwendiger
Bestandteil der Führung. Es ist ebenfalls nicht in allen Fällen notwendig, zwei vertikal
getrennt angeordnete Führungen vorzusehen. Bei vertikal kürzer bauenden, geringer
belasteten Tragrahmen ist bereits eine einzelne Führung der erfindungsgemäßen Art
ausreichend.
1. Tragrahmen für eine in einem Becken mit feststoffbeladener Flüssigkeit angeordnete
Umwälzeinrichtung, welcher mit Hilfe einer am Tragrahmen angeordneten Hebevorrichtung
an einem im Becken vorgesehen Führungsrohr rechteckigen, insbesondere quadratischen
Querschnitts auf- und abwärts bewegbar ist, wobei auf der Innenseite des Tragrahmens
lösbar befestigte, mit der Außenfläche des Führungsrohres in ständigem Kontakt stehende,
der Führung und Linearbewegung dienende Teile angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die der Führung und Linearbewegung dienenden Teile durch allseitig am Führungsrohr
anliegende Gleitplatten (5) gebildet werden, die aus einem gleitfähigen Kunststoff
mit guter Verschleißbeständigkeit bestehen.
2. Tragrahmen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei getrennt angeordnete Führungen
am oberen und unteren Ende des Tragrahmens.
3. Tragrahmen nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch zwei seitlich im Tragrahmen zwischen
der oberen und der unteren Führung angeordnete, auf Trägern (12) befestigte Gleitplatten
(11), die über im Tragrahmen vorgesehene Öffnungen einsetzbar sind.
4. Tragrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitplatten
(5, 11) jeweils an der unteren, dem Führungsrohr zugewandten Kante eine Abrundung
besitzen, während die entsprechende Oberkante scharf ausgeführt ist.
5. Tragrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitplatten
(5) mit versenkt angeordneten Schrauben (8) am Tragrahmen befestigt sind und daß in
der Höhe eines vorbestimmten Maximalverschleißes der Gleitplatten (5) Notanlageflächen
am Tragrahmen vorgesehen sind.
6. Tragrahmen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Notanlageflächen durch
in den Tragrahmen eingesetzte Bolzen (9) gebildet werden.
7. Tragrahmen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Notanlageflächen durch
im Tragrahmen angeordnete Rollen gebildet werden.
8. Tragrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die der hinteren
Führung dienende Gleitplatte auf einem an den Seitenteilen (1) des Tragrahmens befestigten
Träger angeordnet ist.
9. Tragrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere
Führung durch zwei voneinander getrennte Gleitplatten (5) erfolgt, die auf zwei mit
den Seitenteilen (1) verbundenen Trägern (4) angeordnet sind, wobei zwischen den Trägern
(4) ein Freiraum (15) verbleibt.
10. Tragrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Befestigung der Träger
(4) dienenden Öffnungen in den Seitenteilen (1) als Langlöcher ausgebildet sind.
11. Tragrahmen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger (12) mittels Distanzscheiben
(13) einstellbar sind.
12. Tragrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der seitlichen und der
hinteren Führung des Tragrahmens und der Aufnahme der entsprechenden Gleitplatten
dienenden Teile als zwei über Scharniere und jeweils einen Befestigungsbolzen mit
dem Körper des Tragrahmens verbundene Winkel gestaltet sind, wobei zwischen den Winkeln
ein Freiraum verbleibt.
13. Tragrahmen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Winkeln angeordneten
Gleitplatten ebenfalls winkelförmig ausgebildet sind.
14. Tragrahmen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkel mittels in Rohraufnahmen
geführten Bolzensteckern am Körper des Tragrahmens befestigt sind, wobei die Bolzenstecker
zusammengefaßt und gemeinsam von außerhalb des Beckens mittels Zugseil entriegelbar
sind.
15. Tragrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitplatten
(5, 11) aus Polyamid bestehen.
16. Tragrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitplatten
(5, 11) aus PE-UHMW bestehen.
17. Tragrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitplatten
(5, 11) durch Federn gegen die Führungsschiene des Tragrahmens gedrückt werden.