[0001] Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Silberhalogenidmaterial mit wenigstens
einer einen Farbkuppler enthaltenden Silberhalogenidemulsionsschicht, deren Silberhalogenidkörner
einen geschichteten Kornaufbau aufweisen, und der eine DIR-Verbindung zugeordnet ist,
deren Reaktion mit dem oxidierten Farbentwickler mit großer Reaktionsgeschwindigkeitskonstante
abläuft.
[0002] Es ist bekannt, daß Silberhalogenidemulsionen mit großem Silberchloridgehalt in kürzerer
Zeit entwickelbar sind als solche mit niedrigen Silberchloridanteilen. Allerdings
haben diese Kurzzeitprozesse den Nachteil, Schärfe und Farbwiedergabe nachteilig zu
beeinflussen. Versuche, diese Nachteile mit Hilfe sogenannter DIR-Verbindungen zu
beheben, d.h. mit Verbindungen, die bei der Reaktion mit dem oxidierten Farbentwickler
eine die Entwicklung hemmende Verbindung abspalten, führt bei üblichen Emulsionen
mit großem Chloridgehalt nicht zum gewünschten Erfolg.
[0003] Aufgabe der Erfindung war die Bereitstellung eines farbfotografischen Silberhalogenidmaterials,
das in einem Kurzzeitprozeß entwickelbar ist und dennoch ausgezeichnete Schärfe und
Farbwiedergabe aufweist.
[0004] Diese Aufgebe wird überraschenderweise dadurch gelöst, daß in Kombination bestimmte
DIR-Verbindungen und Silberhalogenidemulsionen, die einen Mindestanteil an AgCl und
einen geschichteten Kornaufbau haben, verwendet werden.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist daher ein farbfotografisches Silberhalogenidmaterial
mit wenigstens einer wenigstens einen Farbkuppler enthaltenden Silberhalogenidemulsionsschicht,
deren Silberhalogenidkörner 40 bis 90 Mol-% AgCl und wenigstens zwei Zonen unterschiedlicher
Halogenidzusammensetzung enthalten, wobei die äußere Zone einen um mindestens 10 Mol-%
höheren Chloridgehalt aufweist als die innere Zone, und der eine DIR-Verbindung zugeordnet
ist, deren Reaktion mit dem oxidierten Farbentwickler eine Reaktionsgeschwindigkeitskonstante
k > 2000 [l/mol · s] hat.
[0006] Von einer Zone wird gesprochen, wenn sie wenigstens 5 Mol-% des gesamten Silberhalogenids
umfaßt, vorzugsweise wenigstens 10 Mol-%. Darüber hinaus können die Silberhalogenidkörner
auch Schichten unterschiedlicher Halogenidzusammensetzung enthalten, die weniger als
5 Mol-% des gesamten Silberhalogenids ausmachen.
[0007] Neben Silberchlorid enthalten die Silberhalogenidkörner im wesentlichen Silberbromid
und gegebenenfalls bis 15 Mol-% Silberiodid. Vorzugsweise handelt es sich um AgBrCl-Emulsionen.
[0008] Vorzugsweise umfaßt jede Zone wenigstens 10 Mol-% Silberhalogenid, insbesondere wenigstens
20 Mol-%.
[0009] Nachfolgend sind einige typische erfindungsgemäße Emulsionen aufgeführt:
Emulsion 1: Silberbromidchloridemulsion mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 1,60 µm,
einem Verteilungskoeffizienten von 77 %, einem Kern (Zone 1) aus AgBr und einer Hülle
(Zone 2) aus AgCl, wobei der Kern 30 Mol-% ausmacht.
Emulsion 2: Silberbromidchloridemulsion mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 1,70 µm
und einem Verteilungskoeffizienten von 77 %, einem Kern aus AgBr, einer ersten Hülle
aus AgCl und einer zweiten Hülle aus AgBr, wobei der Kern 25 Mol-% und die erste Hülle
70 Mol-% ausmachen.
Emulsion 3: Silberbromidchloridiodidemulsion mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 1,82
µm und einem Verteilungskoeffizienten von 60 %, einem Kern aus AgBr
0,9I
0,1, einer ersten Hülle aus AgBr und einer zweiten Hülle aus AgCl, wobei der Kern 10
Mol-% und die erste Hülle 20 Mol-% ausmachen.
Emulsion 4: Silberbromidchloridemulsion mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 1,75 µm,
einem Verteilungs koeffizienten von 80 %, einem Kern aus AgBr, einer ersten Hülle
aus AgBr
0,05Cl
0,95 und einer zweiten Hülle aus AgBr
0,5Cl
0,5, wobei der Kern 10 Mol-% und die erste Hülle 80 Mol-% ausmachen.
[0010] Die Grenzen zwischen Zonen unterschiedlicher Halogenidzusammensetzung können scharf
oder unscharf ausgebildet sein. Im Falle einer unscharfen Grenze wird die Grenze zwischen
benachbarten Zonen dadurch definiert, daß an der Grenze der Halogenidgehalt eines
bestimmten Halogenids gleich dem Mittelwert aus den Halogenidgehalten des gleichen
Halogenids der homogenen Bereiche der benachbarten Zonen ist.
[0011] Die Zonen unterschiedlichen Chloridgehaltes ergeben sich aus den Fällungsbedingungen.
[0012] Bei dem Silberhalogenid kann es sich um überwiegend kompakte Kristalle handeln, die
z. B. regulär kubisch oder oktaedrisch sind oder Übergangs formen aufweisen können.
Es können aber auch plättchenförmige Kristalle vorliegen, deren durchschnittliches
Verhältnis von Durchmesser zu Dicke bevorzugt wenigstens 5 : 1 ist, wobei der Durchmesser
eines Kornes definiert ist als der Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt
entsprechend der projizierten Fläche des Kornes. Die Schichten können auch tafelförmige
Silberhalogenidkristalle aufweisen, bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke
größer als 5 : 1 ist, z. B. 12 : 1 bis 30 : 1.
[0013] Die mittlere Korngröße der Emulsionen liegt vorzugsweise zwischen 0,2 µm und 2,0
µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl homo- als auch heterodispers sein. Die Emulsionen
können außer dem Silberhalogenid auch organische Silbersalze enthalten, z. B. Silberbenztriazolat
oder Silberbehenat.
[0014] Besonders bevorzugt werden monodisperse Emulsionen, bei denen mindestens 70 % der
den Emulsionskörnern hinsichtlich des Volumens gleichen Kugeln Durchmesser aufweisen,
die zwischen dem 0,8-fachen und 1,3-fachen des häufigsten Kugeldurchmessers liegen.
Die Verteilung wird mittels elektrolytischer Methoden bestimmt (DE-A 2 025 147).
[0015] Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenidemulsionen, die getrennt hergestellt
werden, als Mischung verwendet werden.
[0016] Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen Methoden (z.B. P. Glafkides,
Chimie et Physique Photographique, Paul Montel, Paris (1967), G.F. Duffin, Photographic
Emulsion Chemistry, The Focal Press, London (1966), V.L. Zelikman et al, Making and
Coating Photographic Emulsion, The Focal Press, London (1966) aus löslichen Silbersalzen
und löslichen Halogeniden hergestellt werden.
[0017] Die Fällung des Silberhalogenids erfolgt bevorzugt in Gegenwart des Bindemittels,
z.B. der Gelatine und kann im sauren, neutralen oder alkalischen pH-Bereich durchgeführt
werden, wobei vorzugsweise Silberhalogenidkomplexbildner zusätzlich verwendet werden.
Zu letzteren gehören z.B. Ammoniak, Thioether, Imidazol, Ammoniumthiocyanat oder überschüssiges
Halogenid. Die Zusammensetzung der wasserlöslichen Silbersalze und der Halogenide
erfolgt wahlweise nacheinander nach dem single-jet- oder gleichzeitig nach dem double-jet-Verfahren
oder nach beliebiger Kombination beider Verfahren. Bevorzugt wird die Dosierung mit
steigenden Zuflußraten, wobei die "kritische" Zufuhrgeschwindigkeit, bei der gerade
noch keine Neukeime entstehen, nicht überschritten werden sollte. Der pAg-Bereich
kann während der Fällung in weiten Grenzen variieren, vorzugsweise wird das sogenannte
pAg-gesteuerte Verfahren benutzt, bei dem ein bestimmter pAg-Wert konstant gehalten
oder ein definiertes pAg-Profil während der Fällung durchfahren wird. Neben der bevorzugten
Fällung bei Halogenidüberschuß ist aber auch die sogenannte inverse Fällung bei Silberionenüberschuß
möglich. Außer durch Fällung können die Silberhalogenidkristalle auch durch physikalische
Reifung (Ostwaldreifung), in Gegenwart von überschüssigem Halogenid und/oder Silberhalogenidkomplexierungsmittel
wachsen. Das Wachstum der Emulsionskörner kann sogar überwiegend durch Oswaldreifung
erfolgen, wobei vorzugsweise eine feinkörnige, sogenannte Lippmann-Emulsion, mit einer
schwerer löslichen Emulsion gemischt und auf letzterer umgelöst wird.
[0018] Während der Fällung und/oder der physikalischen Reifung der Silberhalogenidkörner
können auch Salze oder Komplexe von Metallen, wie Cd, Zn, Pb, Tl, Bi, Ir, Rh, Fe vorhanden
sein.
[0019] Ferner kann die Fällung auch in Gegenwart von Sensibilisierungsfarbstoffen erfolgen.
Komplexierungsmittel und/oder Farbstoffe lassen sich zu jedem beliebigen Zeitpunkt
unwirksam machen, z.B. durch Änderung des pH-Wertes oder durch eine oxidative Behandlung.
[0020] Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese kann jedoch ganz oder
teilweise durch andere synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vorkommende
Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatineersatzstoffe sind beispielsweise Polyvinylalkohol,
Poly-N-vinylpyrolidon, Polyacrylamide, Polyacrylsäure und deren Derivate, insbesondere
deren Mischpolymerisate. Natürlich vorkommende Gelatineersatzstoffe sind beispielsweise
andere Proteine wie Albumin oder Casein, Cellulose, Zucker, Stärke oder Alginate.
Halbsynthetische Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifizierte Naturprodukte.
Cellulosederivate wie Hydroxyalkylcellulose, Carboxymethylcellulose und Phthalylcellulose
sowie Gelatinederivate, die durch Umsetzung mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln
oder durch Aufpfropfung von polymerisierbaren Monomeren erhalten worden sind, sind
Beispiele hierfür.
[0021] Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an funktionellen Gruppen verfügen,
so daß durch Umsetzung mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstandsfähigen
Schichten erzeugt werden können. Solche funktionellen Gruppen sind insbesondere Aminogruppen,
aber auch Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylengruppen.
[0022] Die vorzugsweise verwendete Gelatine kann durch sauren oder alkalischen Aufschluß
erhalten sein. Die Herstellung solcher Gelatinen wird beispielsweise in The Science
and Technology of Gelatine, herausgegeben von A.G. Ward und A. Courts, Academic Press
1977, Seite 295 ff beschrieben. Die jeweils eingesetzte Gelatine soll einen möglichst
geringen Gehalt an fotografisch aktiven Verunreinigungen enthalten (Inertgelatine).
Gelatinen mit hoher Viskosität und niedriger Quellung sind besonders vorteilhaft.
Die Gelatine kann teilweise oder ganz oxidiert sein.
[0023] Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu einem früheren Zeitpunkt
werden die löslichen Salze aus der Emulsion entfernt, z.B. durch Nudeln und Waschen,
durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder durch Ionenaustauscher.
[0024] Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur Verhinderung der Schleierbildung
oder zur Stabilisierung der fotografischen Funktion während der Produktion, der Lagerung
oder der fotografischen Verarbeitung enthalten.
[0025] Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra- und Pentaazaindene, insbesondere
solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige Verbindungen
sind z. B. von Birr, Z. Wiss. Phot.
47 (1952), S. 2 - 58 beschrieben worden. Weiter können als Antischleiermittel Salze
von Metallen wie Quecksilber oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie
Benzolsulfinsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol,
(subst.) Benztriazole oder Benzthiazoliumsalze eingesetzt werden. Besonders geeignet
sind Mercaptogruppen enthaltende Heterocyclen, z. B. Mercaptobenzthiazole, Mercaptobenzimidazole,
Mercaptotetrazole, Mercaptothiadiazole, Mercaptopyrimidine, wobei diese Mercaptoazole
auch eine wasserlöslichmachende Gruppe, z.B. eine Carboxylgruppe oder Sulfogruppe,
enthalten können. Weitere geeignete Verbindungen sind in Research Disclosure Nr. 17643
(1978), Abschnitt VI, veröffentlicht.
[0026] Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen vor, während oder nach deren
Reifung zugesetzt werden. Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch anderen
fotografischen Schichten, die einer Halogensilberschicht zugeordnet sind, zusetzen.
[0027] Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der genannten Verbindungen eingesetzt
werden.
[0028] Die Silberhalogenidemulsionen werden üblicherweise chemisch gereift, beispielsweise
durch Einwirkung von Goldverbindungen, anderen Edelmetallverbindungen, Reduktionsmitteln
und/oder Verbindungen des zweiwertigen Schwefels.
[0029] Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydrophile Kolloidschichten des
erfindungsgemäß hergestellten lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive
Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugshilfen, zur Verhinderung der
elektrischen Aufladung, zur Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der
Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Verbesserung der fotografischen
Charakteristika (z.B. Entwicklungsbeschleunigung, hoher Kontrast, Sensibilisierung
usw.).
[0030] Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung von Methinfarbstoffen oder
anderen Farbstoffen spektral sensibilisiert werden. Besonders geeignete Farbstoffe
sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe Merocyaninfarbstoffe.
[0031] Auf Sensibilisatoren kann verzichtet werden, wenn für einen bestimmten Spektralbereich
die Eigenempfindlichkeit des Silberhalogenids ausreichend ist, beispielsweise die
Blauempfindlichkeit von Silberbromid.
[0032] Farbfotografische Materialien enthalten überlicherweise mindestens je eine rotempfindliche,
grünempfindliche und blauempfindliche Emulsionsschicht. Diesen Emulsionsschichten
werden nicht diffundierende monomere oder polymere Farbkuppler zugeordnet, die sich
in der gleichen Schicht oder in einer dazu benachbarten Schicht befinden können. Gewöhnlich
werden den rotempfindlichen Schichten Blaugrünkuppler, den grünempfindlichen Schichten
Purpurkuppler und den blauempfindlichen Schichten Gelbkuppler zugeordnet. Wenigstens
eine dieser Schichten enthält vorzugsweise die erfindungsgemäße Kombination aus Emulsion
und DIR-Verbindung. Bevorzugt enthalten sowohl mindestens eine rotempfindliche, als
auch mindestens eine grünempfindliche, als auch mindestens eine blauempfindliche Schicht
die erfindungsgemäße Emulsions-/DIR-Verbindungskombination.
[0033] Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler
vom Phenol- oder α-Naphtholtyp; vorzugsweise 2-Ureidophenolverbindungen und 1,5-Aminonaphtholverbindungen.
[0034] Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler mit
einer offenkettigen Ketomethylengruppierung, insbesondere Kuppler vom Typ des α-Acylacetamids;
bevorzugte Kupplerklassen sind α-Benzoylacetanilidkuppler und α-Pivaloylacetaninilidkuppler,
die ebenfalls aus der Literatur bekannt sind.
[0035] Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler
vom Typ des 5-Pyrazolons, des Indazolons oder eines Pyrazoloazols; bevorzugte Kupplerklassen
sind Pyrazoloazol- und Arylaminopyrazolonverbindungen.
[0036] Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler
handeln. Letztere leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß sie in
der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten, der bei der Kupplung abgespalten
wird. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos sind, als auch
solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet
bzw. durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt wird (Maskenkuppler), beispielsweise
Rotmaskenkuppler aus einem Blaugrünkuppler und einem über ein Sauerstoffatom und gegebenenfalls
ein Bindeglied in der Kupplungsstelle gebundenen Farbstoff mit einer Absorption im
Bereich 510 bis 590 nm, die Weißkuppler, die bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten
im wesentlichen farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind auch die
erfindungsgemäß zu verwendenden DIR-Kuppler mit großer Kupplungsgeschwindigkeit zu
zählen.
[0037] Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-1 297 417, DE-A-24 07 569,
DE-A-31 48 125, DE-A-32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-33 31 743, DE-A-33
40 376, EP-A-27 284, US-A-4 080 211 beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden
in der Regel durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten monomeren Farbkupplern
hergestellt. Sie können aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation erhalten
werden.
[0038] Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen in Silberhalogindemulsionsschichten
kann in der Weise erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung eine Lösung,
eine Dispersion oder eine Emulsion hergestellt und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten Lösungs- oder Dispersionsmittel
hängt von der jeweiligen Löslichkeit der Verbindung ab.
[0039] Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen unlöslichen Verbindungen durch
Mahlverfahren sind beispielsweise in DE-A-2 609 741 und DE-A-2 609 742 beschrieben.
[0040] Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von hochsiedenden Lösungsmitteln,
sogenannten Ölbildnern, in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende Methoden
sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-2 801 170, US-A-2 801 171 und EP-A-0 043
037 beschrieben.
[0041] Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligomere oder Polymere, sogenannte
polymere Ölbildner Verwendung finden.
[0042] Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices in die Gießlösung eingebracht
werden. Verwiesen wird beispielsweise auf DE-A-2 541 230, DE-A-2 541 274, DE-A-2 835
856, EP-A-0 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-0 130 115, US-A-4 291 113.
[0043] Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlöslicher Verbindungen (z.B. von
Farbstoffen) kann auch mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizpolymeren
erfolgen.
[0044] Geeignete Ölbildner für andere Kuppler und andere Verbindungen sind z.B. Phthalsäurealkylester,
Phosphorsäureester, Citronensäureester, Benzoesäureester, Alkylamide, Fettsäureester
und Trimesinsäureester.
[0045] Farbfotografisches Material umfaßt typischerweise mindestens eine rotempfindliche
Emulsionsschicht, mindestens eine grünempfindliche Emulsionsschicht und mindestens
eine blauempfindliche Emulsionsschicht auf Träger. Die Reihenfolge dieser Schichten
kann je nach Wunsch variiert werden. Gewöhnlich werden blaugrüne, purpurfarbene und
gelbe Farbstoffe bildende Kuppler in die rot-, grün- bzw. blauempfindlichen Emulsionsschichten
eingearbeitet. Es können jedoch auch unterschiedliche Kombinationen verwendet werden.
[0046] Jede der lichtempfindlichen Schichten kann aus einer einzigen Schicht bestehen oder
auch zwei oder mehr Silberhalogenidemulsionsteilschichten umfassen (DE-C-1 121 470).
Dabei sind rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten dem Schichtträger häufig
näher angeordnet als grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten und diese
wiederum näher als blauempfindliche, wobei sich im allgemeinen zwischen grünempfindlichen
Schichten und blauempfindlichen Schichten eine nicht lichtempfindliche gelbe Filterschicht
befindet.
[0047] Bei geeignet geringer Eigenempfindlichkeit der grün-bzw. rotempfindlichen Schichten
kann man unter Verzicht auf die Gelbfilterschicht andere Schichtanordnungen wählen,
bei denen auf dem Träger z.B. die blauempfindlichen, dann die rotempfindlichen und
schließlich die grünempfindlichen Schichten folgen.
[0048] Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit angeordneten
nicht lichtempfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten, die eine unerwünschte
Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen in eine andere
lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher spektraler Sensibilisierung verhindern.
[0049] Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung vor, so können
sich diese hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge der
Silberhalogenidkörnchen betrifft unterscheiden. Im allgemeinen wird die Teilschicht
mit höherer Empfindlichkeit von Träger entfernter angeordnet sein als die Teilschicht
mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung
können zueinander benachbart oder durch andere Schichten, z.B. durch Schichten anderer
spektraler Sensibilisierung getrennt sein. So können z.B. alle hochempfindlichen und
alle niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem Schichtpaket zusammengefaßt sein
(DE-A 1 958 709, DE-A 2 530 645, DE-A 2 622 922).
[0050] Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen, Weißtöner,
Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger und anderes enthalten.
[0051] UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits die Bildfarbstoffe vor dem
Ausbleichen durch UV-reiches Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarbstoffe
das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung absorbieren und so die Farbwiedergabe
eines Films verbessern. Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben Verbindungen
unterschiedlicher Struktur eingesetzt. Beispiele sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen
(US-A 3 533 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-A 3 314 794 und 3 352 681), Benzophenonverbindungen
(JP-A 2784/71), Zimtsäureesterverbindungen (US-A 3 705 805 und 3 707 375), Butadienverbindungen
(US-A 4 045 229) oder Benzoxazolverbindungen (US-A 3 700 455).
[0052] Es können auch ultraviolettabsorbierende Kuppler (wie Blaugrünkuppler des α-Naphtholtyps)
und ultraviolettabsorbierende Polymere verwendet werden. Diese Ultraviolettabsorbentien
können durch Beizen in einer speziellen Schicht fixiert sein.
[0053] Für sichtbares Licht geeignete Filterfarbstoffe umfassen Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe,
Styrolfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe und Azofarbstoffe. Von diesen
Farbstoffen werden Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe und Merocyaninfarbstoffe
besonders vorteilhaft verwendet.
[0054] Geeignete Weißtöner sind z.B. in Research Disclosure Dezember 1978, Seite 22 ff,
Referat 17 643, Kapitel V beschrieben.
[0055] Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom Träger am weitesten entfernte
Schicht, aber auch gelegentlich Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie während
der Herstellung die vom Träger am weitesten entfernte Schicht darstellen, können fotografisch
inerte Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthalten, z.B. als Mattierungsmittel
oder als Abstandshalter (DE-A 3 331 542, DE-A 3 424 893, Research Disclosure Dezember
1978, Seite 22 ff, Referat 17 643, Kapitel XVI).
[0056] Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter liegt insbesondere im Bereich
von 0,2 bis 10 µm. Die Abstandshalter sind wasserunlöslich und können alkaliunlöslich
oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilöslichen im allgemeinen im alkalischen Entwicklungsbad
aus dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele für geeignete Polymere
sind Polymethylmethacrylat, Copolymere aus Acrylsäure und Methylmethacrylat sowie
Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.
[0057] Die Bindemittel des erfindungsgemäßen Materials, insbesondere wenn als Bindemittel
Gelatine eingesetzt wird, werden mit geeigneten Härtern gehärtet, beispielsweise mit
Härtern des Epoxidtyps, des Ethylenimintyps, des Acryloyltyps oder des Vinylsulfontyps.
Ebenso eignen sich Härter der Diazin-, Triazin- oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe.
[0058] Vorzugsweise werden die Bindemittel des erfindungsgemäßen Materials mit Soforthärtern
gehärtet.
[0059] Unter Soforthärtern werden Verbindungen verstanden, die geeignete Bindemittel so
vernetzen, daß unmittelbar nach Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise spätestens
nach 8 Stunden die Härtung so weit abgeschlossen ist, daS keine weitere durch die
Vernetzungsreaktion bedingte Änderung der Sensitometrie und der Quellung des Schichtverbandes
auftritt. Unter Quellung wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trockenschichtdicke
bei der wäßrigen Verarbeitung des Films verstanden (Photogr. Sci. Eng. 8 (1964), 275;
Photogr. Sci. Eng. (1972), 449).
[0060] Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Härtungsmitteln handelt es sich
z.B. um Carbamoylpyridiniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine zu reagieren
vermögen, so daß letztere mit freien Aminogruppen der Gelatine unter Ausbildung von
Peptidbindungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.
[0061] Geeignete Beispiele für Soforthärter sind z.B. Verbindungen der allgemeinen Formeln
(a)

worin
- R₁
- Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeutet,
- R₂
- die gleiche Bedeutung wie R₁ hat oder Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Alkaralkylen
bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel

verknüpft ist, oder
- R₁ und R₂
- zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen
Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen
Atome bedeuten, wobei der Ring z.B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein
kann,
- R₃
- für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy, -NR₄-COR₅, -(CH₂)m-NR₈R₉, -(CH₂)n-CONR₁₃R₁₄ oder

oder ein Brückenglied oder eine direkte Bindung an eine Polymerkette steht, wobei
- R₄, R₆, R₇, R₉, R₁₄, R₁₅, R₁₇, R₁₈, und R₁₉
- Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
- R₅
- Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder NR₆R₇,
- R₈
- -COR₁₀
- R₁₀
- NR₁₁R₁₂
- R₁₁
- C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
- R₁₂
- Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
- R₁₃
- Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
- R₁₆
- Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, COR₁₈ oder CONHR₁₉,
- m
- eine Zahl 1 bis 3
- n
- eine Zahl 0 bis 3
- p
- eine Zahl 2 bis 3 und
- Y
- O oder NR₁₇ bedeuten oder
- R₁₃ und R₁₄
- gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen
Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen
Atome darstellen, wobei der Ring z.B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert
sein kann,
- Z
- die zur Vervollständigung eines 5- oder 6-gliedrigen aromatischen heterocyclischen
Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Benzolring, erforderlichen C-Atome und
- X⊖
- ein Anion bedeuten, das entfällt, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen
Molekül verknüpft ist;
(b)

worin
- R₁, R₂, R₃ und X⊖
- die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen.
[0062] Die Methode zur Messung der Kupplungsgeschwindigkeit ist in DE-OS-2 704 797 angegeben.
Im folgenden ist die Meßmethodik und der apparative Aufbau zur Bestimmung der Kupplungsgeschwindigkeitskonstanten
der im erfindungsgemäßen Material verwendeten Kuppler und DIR-Kuppler beschrieben.
[0063] Es hat sich gezeigt, daß die nach einer der bekannten Methoden bestimmten relativen
Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten eines Kupplers bzw. DIR-Kupplers unterschiedliche
Werte annehmen können, je nachdem wie diese Verbindungen dispergiert sind. So ist
es denkbar, daß der gleiche Kuppler sowohl als wäßrig-alkalische Lösung oder auch
in Form eines Emulgates unter Verwendung eines sogenannten Kupplerlösungsmittels oder
Ölbildners singesetzt werden kann. Hydrophobe Kuppler können in Form von wäßrigen
Dispersionen, die gegebenenfalls unter Verwendung niedrigsiedender organischer Lösungsmittel
hergestellt sein können, oder auch in Form der vorgenannten Emulgate zur Anwendung
gelangen. Bei Emulgatoren kann weiterhin der k-Wert von Art und Menge des Lösungsmittels
(Ölbildners) sowie von der Art des Netzmittels und der Tröpfchengröße abhängen. Aus
diesem Grunde ist es erwünscht, als Entscheidungskriterium für die Brauchbarkeit der
Kuppler bzw. DIR-Kuppler im Sinne der vorliegenden Erfindung direkt auf die effektive
Reaktionsgeschwindigkeitskonstante (k
eff) der Kuppler in ihrer jeweiligen Dispergierform zurückzugreifen. Zweckmäßigerweise
wird daher bereits zur Bestimmung der relativen Reaktionsgeschwindigkeit der Kuppler
in der gleichen Dispergierform eingesetzt, in der sie auch in dem farbfotografischen
Material zur Anwendung gelangen soll.
[0064] Es wurde ein elektrochemisches Verfahren ausgearbeitet, das annähernd in vitro die
Bestimmung der Reaktivität von gelösten bzw. emulgierten Kupplern in Form einer effektiven
Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten (k
eff[l/Mol·sec]) zu bestimmen gestattet. Ein Maß für die Reaktivität ist dabei der Verbrauch
des Entwickleroxidationsproduktes, der durch Messung des Redoxpotentials in einer
"stopped flow"-Apparatur bestimmt werden kann. Die in der vorliegenden Beschreibung
angegebenen k
eff-Werte sind nach der im folgenden beschriebenen Methode bestimmt worden.
[0065] Die erforderliche Meßapparatur besteht aus zwei zylindrischen, etwa 25 cm hohen Vorratsbehältern,
von denen Zuleitungen zu einer Mischkammer führen. Die Zuleitungen sind mit Rückschlagventilen
ausgerüstet. Von der Mischkammer führt eine Leitung über ein Magnetventil, das im
Ruhezustand geschlossen ist und über einen Impulsgeber geöffnet werden kann, zu einem
Auffanggefäß, in dem ein Unterdruck erzeugt und aufrechterhalten wird. Eine Meßelektrode
ist zwischen Mischkammer und Auffanggefäß, eine Bezugselektrode zwischen Mischkammer
und einem Vorratsgefäß angeordnet. Die Elektroden sind mit einem Digital-mV-Meter
und einem Schreiber verbunden. Die Skizze einer solchen Apparatur ist in EP-A-329
016 beschrieben.
[0066] Mittels des Impulsgebers wird das Magnetventil für eine Zeit t geöffnet. Infolge
des Druckgefälles zwischen dem Auffanggefäß und den Vorratsbehältern strömen die in
den letzteren enthaltenen Flüssigkeiten über die Zuleitungen in die Mischkammer, wo
eine intensive Mischung stattfindet. Die Mischung gelangt dann über das Magnetventil
in das Auffanggefäß. Der erste Vorratsbehälter enthält ein Oxidationsmittel, z.B.
eine 10⁻³ molare wäßrige Lösung von K₃[Fe(CN)₆]. Der zweite Vorratsbehälter enthält
einen Farbentwickler, den zu untersuchenden Kuppler sowie Mittel zur Einstellung des
gewünschten pH-Wertes (Puffer), alles in wäßriger Lösung. Als Farbentwickler wurde
speziell N¹-Ethyl-N¹(2-hydroxyethyl)-3-methyl-1,4-diammoniumsulfat (Monohydrat) =
CD 4 verwendet (Konzentration: 2x10⁻³ Mol/l). Die Konzentration des zu messenden Kupplers
betrug 10⁻³ Mol/l. Kuppler, die nicht in Wasser löslich sind, können in Form eines
in bekannter Weise hergestellten Emulgates aus Kuppler, Kupplerlösungsmittel und hydrophilem
Bindemittel eingesetzt werden. Durch Verwendung eines Carbonat-/Hydrogencarbonat-Puffers
wurde ein pH von 10,2 eingestellt.
[0067] Mit der Meßelektrode (Platindraht ⌀ 1 mm) wird das Redoxpotential in der Mischung
gemessen; als Bezugselektrode dient eine Ag/AgCl-Elektrode (z.B. Argenthal-Patrone),
die sich bei dieser Ausführung in der Zuleitung des zweiten Vorratsbehälters zur Mischkammer
befindet, sich aber auch wie üblich neben der Platinelektrode anbringen läßt. Das
gemessene Redoxpotential der gemischten Lösungen kann mit Hilfe des Digital-mV-Meters
abgelesen und mittels des Schreibers (Kompensationsschreiber, Oszillograph, Lichtpunktlinienschreiber)
in seinem zeitlichen Verlauf erfaßt werden.
[0068] Zum zeitlichen Verlauf der Änderung des Redoxpotentials wird das gemessene Redoxpotential
in mV (Ordinate) in Abhängigkeit von der Zeit in sec (Abszisse) aufgetragen. t stellt
die Öffnungszeit des Magnetventils dar. Aus dem Winkel α kann die effektive Reaktionsgeschwindigkeitskonstante
k
eff nach folgender Gleichung berechnet werden:

[0069] Es bedeuten
- keff
- Reaktionsgeschwindigkeitskonstante [l/Mol·sec]
- K₀
- Anfangskonzentration an Kuppler (Mol/l)
- f
- elektrochemische Konstante

- αK
- Winkel α, erhalten wenn Kuppler zugegen ist
- α₀
- Winkel α, erhalten wenn kein Kuppler zugegen ist`
[0070] Nach dem Einfüllen der Lösungen in die Vorratsbehälter werden durch längeres Öffnen
des Magnetventils Mischkammer sowie die Zu- und Ableitungen kräftig gespült und die
Behälter dann wieder auf das ursprüngliche Niveau aufgefüllt. Durch kurzzeitiges Öffnen
des Magnetventils kann dann die Potential-Zeitkurve aufgenommen werden. Der Winkel
α zwischen der Zeitachse und der Tangente an die Meßkurve zu Beginn der Reaktion wird
bestimmt, und zwar einmal mit dem zu messenden Kuppler (α
K) und ein weiteres Mal ohne Kuppler (α₀). Durch Einsetzen der beiden α-Werte in die
obige Gleichung läßt sich die effektive Reaktionsgeschwindigkeitskonstante k
eff ermitteln.
[0071] Die Methode kann selbstverständlich auch vielfältig modifiziert werden, So können
andere Farbentwickler verwendet werden, und man kann auch die Reaktion bei anderen
pH-Werten ablaufen lassen. Zur Messung der Reaktivität von Kupplern, die sehr schnell
durch Ferricyanid oxidiert werden, kann die Apparatur so geändert werden, daß anstelle
der einen Mischkammer ein System von zwei hintereinandergeschalteten Mischkammern
verwendet wird, wobei in der ersten Mischkammer durch Zusammenmischen von Entwickler
und Ferricyanid das Entwickleroxidationsprodukt erzeugt wird, das dann erst in der
zweiten Mischkammer mit dem zu messenden Kuppler zusammengemischt wird. Durch die
Meßelektrode wird vorwiegend die Konzentration am Entwickleroxidationsprodukt erfaßt,
wobei es sich vermutlich um das Chinondiimin des entsprechenden verwendeten Farbentwicklers
handelt. Zu den Grundlagen der Redoxmessung sei beispielsweise verwiesen auf J. Eggers
"Über die Folgereaktionen bei der Oxidation von p-Amino-N-dialkylanilinen" in "Mitteilungen
aus den Forschungslaboratorien der Agfa", Band III, Seite 73 (1961).
[0072] Die Kuppler bzw. DIR-Kuppler werden auf die folgende Art und Weise in ein Emulgat
überführt, mit welchem die oben beschriebenen Messungen durchgeführt werden:
[0073] 2 g Kuppler werden in 8 ml eines Lösungsmittelgemisches, bestehend aus einem Teil
Dibutylphthalat, drei Teilen Essigester und 0,1 Teilen Sulfobernsteinsäuredi-n-octylester
(Mannoxol) gelöst und in 37,5 g 7,5 %iger Gelatine emulgiert. Das Emulgat wird dann
6 min bei ca. 1000 U/min gerührt, wobei es sich auf maximal 60°C erwärmt und der Essigester
anschließend im Wasserstrahlvakuum (200-300 mbar) abgesaugt wird. Im Anschluß wird
mit Wasser auf 60 g aufgefüllt. Von dieser Lösung wird der 1 mMol Kuppler entsprechende
Teil entnommen und mit 4 gew-%iger wäßriger Gelatinelösung auf 100 g aufgefüllt. Für
die Messungen werden jeweils 20 ml Lösung verwendet.
[0074] Die im weiteren Verlauf mit k bezeichneten Kupplungsgeschwindigkeitskonstanten beziehen
sich auf die mit der oben beschriebenen Methode bestimmten effektiven Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten
k
eff.
[0075] Die erfindungsgemäß zu verwendenden DIR-Verbindungen entsprechen insbesondere der
Formel
A - (L)
n - B
worin
- A
- den Rest einer Verbindung, die bei Reaktion mit dem Oxidationsprodukt des Farbentwicklers
die Gruppe -(L)n-B in Freiheit setzt, insbesondere den Rest eines Kupplers, der bei Kupplung den Rest
-(L)n-B in Freiheit setzt.
- B
- den Rest eines Entwicklungsinhibitors, der aus der Gruppe -(L)n-B freigesetzt wird,
- L
- ein zweiwertiges Bindeglied, das nach Lösen der Bindung A-L fähig ist, die Bindung
L-B zu lösen und
- n
- 0 oder 1 bedeuten.
[0076] Bevorzugte Reste B entsprechen folgenden Formeln:

wobei
- Y
- O, S oder NR₆ und
- R₂₀
- H, einen unsubstituierten oder substituierten, geradkettigen, verzweigten oder cyclischen
aliphatischen Rest, Halogen, -NHCOR₃₃, -OR₃₃,

oder -COOR₃₃
- R₂₁
- H, Halogen, einen unsubstituierten oder substituierten, geradkettigen, verzweigten
oder cyclischen aliphatischen Rest, -SR₃₃, S-Aryl, -S-Hetaryl,
- R₂₂
- einen unsubstituierten oder substituierten, geradkettigen, verzweigten oder cyclischen
aliphatischen Rest, -SR₃₃, Aryl oder Hetaryl,
- R₂₃
- Wasserstoff, einen unsubstituierten oder substituierten geradkettigen, verzweigten
oder cyclischen aliphatischen Rest oder einen Arylrest,
- R₂₄
- einen unsubstituierten oder substituierten geradkettigen, verzweigten oder cyclischen
aliphatischen Rest, -SR₃₃, -S-(CH₂)n-COOR₃₄,
- R₂₅
- einen unsubstituierten oder substituierten geradkettigen, verzweigten oder cyclischen
aliphatischen Rest oder unsubstituierte oder durch Hydroxy, Amino, Sulfamoyl, Carboxy
oder Methoxycarbonyl substituierte Phenylgruppe,
- R₂₆
- einen unsubstituierten oder substituierten geradkettigen, verzweigten oder cyclischen
aliphatischen Rest, Aryl, Hetaryl, -SR₃₃ oder eine Acylaminogruppe,
- R₂₇
- H, einen unsubstituierten oder substituierten geradkettigen, verzweigten oder cyclischen
aliphatischen Rest, Aryl, eine Acylaminogruppe oder eine Benzylidenaminogruppe,
- R₃₃
- eine substituierten oder unsubstituierten geradkettigen, verzweigten oder cyclischen
aliphatischen Rest,
- R₃₄
- einen substituierten oder unsubstituierten geradkettigen, verzweigten oder cyclischen
aliphatischen Rest oder einen gegebenenfalls substituierten Arylrest
- m
- 1 oder 2 bedeuten und
- n
- 1 bis 4 bedeuten.
[0077] Bevorzugte Gruppen -L-B entsprechen den Formeln:

worin
- k
- 1 oder 2
- l
- 0, 1 oder 2,
- R₂₈
- Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Hetaryl, Halogen, Nitro, Cyan, Alkylthio, Acylamino, Sulfamoyl,
Alkoxycarbonylamino oder Amino,
- R₂₉
- Wasserstoff, Alkyl, Aryl oder Aralkyl,
- R₃₀
- Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Aralkyl, Alkoxy, Anilino, Acylamino, Ureido, Cyan, Sulfonamido,
Aryl oder Carboxy,
- R₃₁
- Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Cycloalkyl oder Aryl,
- M
- -O- oder

- R₃₂
- Alkyl, Aralkyl, Aryl, Acyl, Hetaryl, Acylamino, -OR₃₅ oder -PO(OR₃₅)₂
- R₃₅
- Alkyl, Aryl oder Hetaryl,
- Z
- -O-, -S- oder

- R₃₆
- Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkylsulfonyl oder Arylsulfonyl und
- R₃₇
- Wasserstoff, Alkyl oder Aryl bedeuten.
[0078] Besonders bevorzugt haben die Substituenten folgende Bedeutung:
- R₂₀
- H, CH₃, Cl, Br, C₁-C₆-Alkoxy, C₁-C₆-Alkylcarbonylamino, Phenoxycarbonyl,
- R₂₁
- C₁-C₁₀-Alkylthio,
- R₂₂
- H, 2-Furyl,
- R₂₃
- H, C₁-C₄-Alkyl,
- R₂₄
- C₁-C₆-Alkylthio, C₁-C₈-Alkoxycarbonyl, C₁-C₆-Alkylcarbonyloxy-C₁-C₄-alkylenthio
- R₂₅
- Gegebenenfalls durch Di-C₁-C₄-Alkylamino substituiertes C₁-C₆-Alkyl, gegebenenfalls
durch Hydroxy, C₁-C₄-Alkyl, Methoxycarbonyl, Aminosulfonyl oder Chlorethoxycarbonyl
mono- oder di-substituiertes Phenyl,
- R₂₆
- C₁-C₆-Alkyl, Amino, 2-Furyl,
- R₂₇
- H, C₁-C₆-Alkylcarbonylamino, oder

- R₂₈
- NO₂,
- R₂₉
- C₁-C₄-Alkyl,
- R₃₀
- C₁-C₂₀-Alkyl oder Phenyl,
- R₃₁
- H, C₁-C₄-Alkyl,
- R₃₂
- gegebenenfalls durch Chlor substituiertes Phenyl,
- R₃₇
- Phenyl, Nitrophenyl,
- Z
- Sauerstoff.
[0079] Das Bindeglied L kann auch durch Reaktion mit dem oxidierten Produkt einer Entwicklersubstanz
abgespalten werden. Typische Beispiele für solche Bindeglieder sind in folgenden allgemeinen
DIR-Kuppler-Strukturen wiedergegeben.

wobei R₃₈ eine aliphatische, eine aromatische, eine heterocyclische Gruppe oder

darstellt, l die Werte 0,1 oder 2 und p die Werte 0, 1, 2 oder 3 annehmen kann.
[0080] Für das erfindungsgemäße Material sind alle diejenigen DIR-Kuppler geeignet, deren
Kupplungs-Geschwindigkeitskonstante k ≧ 2·10³, vorzugsweise ≧ 5·10³ [l/Mol · sec]
beim pH-Wert des Farbentwicklers ist.
[0081] Beispiele für genügend schnelle (Kupplungs-Geschwindigkeitskonstante k ≧2·10³ [l/Mol
· sec.] bei pH 10,2) und für zu langsame DIR-Kuppler (k ≦2·10³ l/Mol · sec] finden
sich beispielsweise in den nachfolgenden Tabellen, ohne daß die für das erfindungsgemäße
Material einsetzbaren DIR-Kuppler auf die dort angeführten Substanzen beschränkt bleiben
sollen.
[0082] Bevorzugt werden für das erfindungsgemäße Material schnelle DIR-Kuppler der folgenden
Klassen:
a) Gelbkuppler vom Benzoylacetanilidtyp und/oder Pivaloylacetanilidtyp und Chinazolinon-acetanilidtyp
b) Purpurkuppler von Pyrazolo-azoltyp und Acylaminopyrazolontyps
c) Blaugrünkuppler vom 2-Ureidophenoltyp und/oder 5-Amino-1-naphtholtyp
d) Rotmaskenkuppler mit O-Fluchtgruppe der allgemeinen Formel:
Cp-O-L(0-1)-Dye
in der
- Cp
- Blaugrünkuppler
- L
- Bindeglied
Dye Farbstoff mit λ
max zwischen 510-590 nm
bedeuten.

Für das erfindungsgemäße Material sind bevorzugt solche DIR-Verbindungen geeignet,
deren Inhibitoren eine große Diffusibilität aufweisen.
[0083] Eine Methode zur Bestimmung der Diffusibilität der von den DIR-Kupplern abgespaltenen
Inhibitoren ist in EP-A-115 302 beschrieben.
[0084] Die Diffusibilität D
f wird für die Zwecke der vorliegenden Erfindung nach folgender Vorschrift bestimmt:
[0085] Mehrschichtige Testmaterialien A und B wurden wie folgt hergestellt:
Testmaterial A
[0086] Auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat werden folgende Schichten
in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen.
Die Mengenangaben beziehen sich auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag wird die
entsprechende Menge AgNO₃ angegeben. Die Silberhalogenidemulsionen sind mit 0,5 g
4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden pro 100 g AgNO₃ stabilisiert.
Silberhalogenidemulsion: Silberbromidiodidemulsion mit 7 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser
0,5 µm, würfelförmige Kristalle mit abgerundeten Ecken.
- Schicht 1
- rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion der angegebenen Art aus 4,57 g AgNO₃ 0,754
g Blaugrünkuppler K, gelöst in 0,6 g Dibutylphthalat und dispergiert 0,603 g Gelatine
- Schicht 2
- unsensibilisierte Silberhalogenidemulsion
aus 2,63 g AgNO₃
2,63 g AgNO₃
0,38 g Weißkuppler L
1,17 g Gelatine
- Schicht 3
- Schutzschicht mit
1,33 g Gelatine Schicht 4 Härtungsschicht mit
0,82 g Gelatine
0,54 g Härter der Formel

Blaugrünkuppler K

Weißkuppler L

Testmaterial B
[0087] In gleicher Weise wurde auch ein Testmaterial B hergesellt, jedoch mit der Abänderung
gegenüber Testmaterial A, daß Schicht 2 sich zusammensetzt aus
0,346 g Weißkuppler und
0,900 g Gelatine.
[0088] Die Testmaterialien A und B werden belichtet in einer Dunkelkammer bei Raumbeleuchtung
mit einer 100 Watt-Glühlampe im Abstand von 1,5 m und einer Belichtungsdauer von 15
min.
[0089] Die Entwicklung wird durchgeführt wie beschrieben in "The Journal of Photography",
1974, Seiten 597 und 598, mit der Änderung, daß der Entwickler mit 20 Vol-% verdünnt wurde.
[0090] Modifizierte Entwickler, die den zu testenden Entwicklungsinhibitor enthalten, werden
so hergestellt, daß eine 0,02 molare-Lösung des Inhibitors in einem Gemisch Methanol/Wasser
(8:2), die falls zur Lösung erforderlich NaOH bis zu einem pH-Wert von 9 enthält,
dem Entwickler zugegeben wird und durch Zugabe von Wasser ein 20 Vol-% verdünnter
Entwickler resultiert.
[0091] Die Testmaterialien A und B werden jeweils in dem den Inhibitor nicht enthaltenden
Entwickler entwickelt und in den weiteren Schritten verarbeitet.
[0092] Die resultierenden Blaugründichten werden mit einem Densitometer ausgemessen.
[0093] Die Diffusibilität D
f wird nach folgender Gleichung bestimmt:

worin bedeuten:
- DAo, DBo
- Farbdichte der Testmaterialien A bzw. B nach Entwicklung in dem angegebenen Entwickler
ohne Inhibitorzusatz
- DA, DB
- Farbdichte der Testmaterialien A bzw. B nach Entwicklung in dem angegebenen Entwickler,
der den Inhibitor in einer solchen Konzentration enthält, daß folgende Gleichung gilt:

Bevorzugte Inhibitoren haben ein D
f≧ 0,4.
[0094] Nachfolgend sind erfindungsgemäß zu verwendende Inhibitoren hoher Diffusibilität
angegeben, wobei die einsetzbaren DIR-Verbindungen nicht auf diese Inhibitoren beschränkt
bleiben sollen.

Die erfindungsgemäßen farbfotografischen Silberhalogenidmaterialien werden nach bildmäßiger
Belichtung durch Entwickeln, Bleichen und Fixieren verarbeitet.
[0095] Geeignete Farbentwicklersubstanzen für das erfindungsgemäße Material sind insbesondere
solche vom p-Phenylendiamintyp, z.B. 4-Amino-N,N-diethyl-anilinhydrochlorid; 4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-ß-(methansulfonamido)ethylanilinsulfathydrat;
4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-ß-hydroxyethylanilinsulfat; 4-Amino-N-ethyl-N-(2-methoxyethyl)-m-toluidin-di-p-toluolsulfonsäure
und N-Ethyl-N-ß-hydroxyethyl-p-phenylendiamin. Weiter brauchbare Farbentwickler sind
beispielsweise beschrieben in J. Amer. Chem. Soc.
73, 3100 (1951) und in G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John Wiley and
Sons, New York, Seiten 515 ff.
[0096] Der pH-Wert des Farbentwicklers liegt im Bereich von 8 bis 13, bevorzugt von 9 bis
12 und besonders bevorzugt von 9,5 bis 11,5. Die Temperatur liegt im Bereich von 25
bis 50°C, bevorzugt von 30 bis 50°C und besonders bevorzugt 35 bis 45°C, um die verkürzte
Entwicklungszeit zu unterstützen.
[0097] Bevorzugt wird ein Farbentwickler verwendet, der keine oder weniger als 1,0 mg/l
Iodid-Ionen enthält. Besonders bevorzugt sind Farbentwickler, die kein oder weniger
als 50 mg/l Bromid-Ionen enthalten.
[0098] Die Entwicklungszeit beträgt 15 Sekunden bis 150 Sekunden, bevorzugt 20 bis 120 Sekunden
und besonders bevorzugt 30 Sekunden bis 90 Sekunden.
[0099] Nach der Farbentwicklung wird das Material üblicherweise gebleicht und fixiert. Bleichung
und Fixierung können getrennt voneinander oder auch zusammen durchgeführt werden.
Als Bleichmittel können die üblichen Verbindungen verwendet werden, z.B. Fe³-Salze
und Fe³-Komplexsalze wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlöschliche Kobaltkomplexe
usw. Besonders bevorzugt sind Eisen-III-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere
von Ethylendiamintetraessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Iminodiessigsäure, N-Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure,
Alkyliminodicarbonsäuren und Alanindiessigsäure. Geeignet als Bleichmittel sind weiterhin
Persulfate.
[0100] Nachstehend wird die Herstellung einiger Emulsionen (erfindungsgemäß und zum Vergleich)
beschrieben. Die Emulsionen 2 bis 4 von Seiten 3 und 4 werden analog erhalten.
Emulsion 1 (Core-Shell AgCl0,7Br0,3-Emulsion mit AgBr im Kern)
[0101] In 9 l einer wäßrigen Lösung, die 350 g Gelatine, 50 g NaCl und 120 g Methionin enthielt,
wurden bei 65°C und pH 4,4 unter Rühren nach dem Doppeleinlaufverfahren 1000 ml 0,8
molare AgNO₃-Lösung und 1000 ml 0,8 molare KBr-Lösung mit einer Einlaufgeschwindigkeit
von jeweils 35 ml/min zugegeben. Anschließend wurden nach dem Doppeleinlaufverfahren
3450 ml 2-molare AgNO₃-Lösung und 3450 ml 2 molare KBr-Lösung in 16 min zugegeben,
wobei die Silber- und Halogenid-Lösung so geregelt wurde, daß die Endeinlaufgeschwindigkeit
3-fach höher als die Anfangsgeschwindigkeit war. Nach 15 min-Temperierung bei 65°C
wurde die Lösung auf 45°C eingestellt. Anschließend wurden 6000 ml 3 molare AgNO₃-Lösung
und 6000 ml 3 molare NaCl-Lösung nach dem Doppeleinlaufverfahren in 25 min zugegeben.
[0102] Die Emulsion wurde geflockt; gewaschen; mit einer Lösung von 1630 g Gelatine in 8
l Wasser redispergiert und auf pH 6,0 und pAg 8 eingestellt.
[0103] Die Emulsion wurde bei 55°C mit 5 µmol Natriumthiosulfat/mol Ag, 5 µmol Tetrachlorogoldwasserstoffsäure
und 500 µmol Kaliumthiocyanat/mol Ag zu maximaler Empfindlichkeit chemisch gereift.
[0104] Die Emulsion war homodispers und aus 2 Zonen aufgebaut.
Zone 1 (Kern) aus AgBr (30 Mol-%)
Zone 2 (Hülle) aus AgCl (70 Mol-%).
[0105] Die Silberhalogenidkristalle waren würfelförmig. Der häufigste Wert des Durchmessers
der volumengleichen Kugel betrug 1,6 µm, wobei 90 % der Kristalle einen Durchmesser
> 1,45 µm und < 1,8 µm aufwiesen.
Emulsion 5 (Core-Shell AgCl0,7Br0,3 -Emulsion mit AgCl in Kern)
[0106] In 9 Liter einer wäßrigen Lösung, die 350 g Gelatine, 50 g NaCl und 30 g Methionin
enthielten, wurde bei 55°C und pH 4,4 unter Rühren nach dem Doppeleinlaufverfahren
1500 ml 1,35 molare AgNO₃-Lösung und 1500 ml 1,35 molare NaCl-Lösung mit einer Einlaufgeschwindigkeit
von jeweils 55 ml/min zugegeben. Anschließend wurde 5400 ml 3 molare AgNO₃-Lösung
und 5400 ml 3 molare NaCl-Lösung im Lauf von 20 min nach dem Doppeleinlaufverfahren
zugegeben. Nach 10 min-Temperierung bei 55°C wurden bei dieser Temperatur 2600 ml
3 molare AgNO₃-Lösung und 2600 ml 3 molare KBr-Lösung mit einer konstanten Einlaufgeschwindigkeit
in 10 min zugegeben. Die Emulsion wurde wie im Fall Emulsion 1 geflockt, gewaschen,
redispergiert und zu maximaler Empfindlichkeit chemisch gereift.
[0107] Die Emulsion war homodispers und aus 2 Zonen aufgebaut.
Zone 1 (Kern) aus AgCl (70 Mol-%)
Zone 2 (Hülle) aus AgBr (30 Mol-%)
Die Silberhalogenidkristalle waren würfelförmig. Der häufigste Kugeldurchmesser war
1,56 µm, wobei 90 % der Kristalle einen Durchmesser > 1,50 µm und < 1,74 µm aufwiesen.
Emulsion 6 (AgCl0,7Br0,3 mit einem von innen nach außen abfallenden Gehalt von AgBr)
[0108] Es wurde im folgenden eine aus 11-Zonen aufgebaute Silberchloridbromidemulsion nach
Doppel- und Dreifacheinlaufverfahren hergestellt, die 30 mol-% AgBr im Kern und 70
Mol-% AgCl, das nicht im Zentrum der Silberhalogenidkristalle vorliegt, enthielt.
[0109] Zu 13,5 Liter einer wäßrigen Lösung, die 230 g Gelatine, 0,8 g Kaliumbromid und 20
g Methionin enthielt, wurden bei 63°C und pH 6,3 unter Rühren 1060 ml 0,5 molare AgNO₃-Lösung
und 1060 ml 0,5 molare KBr-Lösung nach dem Doppeleinlaufverfahren mit einer Einlaufgeschwindigkeit
von jeweils 100 ml/min zugegeben. Nach 20 min Temperierung bei 63°C war eine homodisperse
kubische AgBr-Emulsion entstanden, deren Kristalle eine Kantenlänge von 0,4 µm hatten.
[0110] Zu dieser Ausgangsemulsion wurden 770 g Gelatine, 50 g NaCl und 80 g Methionin zugegeben.
Anschließend wurden nach dem Dreifacheinlaufverfahren 8000 ml 2 molare AgNO₃-Lösung;
4000 ml 2 molare KBr-Lösung und 4000 ml 2 molare NaCl-Lösung zugegeben, wobei die
AgNO₃-Lösung in 45 min in 9 Stufen mit zunehmender Einlaufgeschwindigkeit so geregelt
wurde, daß die Endeinlaufgeschwindigkeit 5-fach höher als die Anfangseinlaufgeschwindigkeit.
Die Einlaufgeschwindigkeit der KBr-Lösung wurde so geregelt, daß das KBr/AgNO₃-Molverhältnis,
entsprechend der Reihenfolge der Einlaufstufe der AgNO₃-Lösung, von 0,9 bis 0,1 in
9 Stufen variiert wurde. Die Einlaufgeschwindigkeit der NaCl-Lösung wurde so geregelt,
daß die gesamte Molzahl aus KBr und NaCl gleich der von AgNO₃ war.
[0111] Anschließend wurden nach dem Doppeleinlaufverfahren 6820 ml 3 molare AgNO₃-Lösung
und 6820 ml 3 molare NaCl-Lösung im Lauf von 15 min zugegeben.
[0112] Die Emulsion wurde wie im Fall Emulsion 1 geflockt, gewaschen, redispergiert und
zu maximaler Empfindlichkeit chemisch gereift.
[0113] Die Emulsion war, von innen nach außen gezählt, folgendermaßen aus 11 Zonen aufgebaut.
Zone |
I |
aus |
AgBr |
1,45 Mol-% |
II |
Ag Cl0,1Br0,9 |
2,55 Mol-% |
III |
Ag Cl0,2Br0,8 |
3,82 Mol-% |
IV |
Ag Cl0,3Br0,7 |
5,1 Mol-% |
V |
Ag Cl0,4Br0,6 |
6,37 Mol-% |
VI |
Ag Cl0,5Br0,5 |
7,64 Mol-% |
VII |
Ag Cl0,6Br0,4 |
8,92 Mol-% |
VIII |
Ag Cl0,7Br0,3 |
10,2 Mol-% |
IX |
Ag Cl0,8Br0,2 |
11,45 Mol-% |
X |
Ag Cl0,9Br0,1 |
12,73 Mol-% |
XI |
Ag Cl |
29,77 Mol-% |
[0114] Die Silberhalogenidkristalle waren würfelförmig mit abgerundeten Ecken. Der häufigste
Kugeldurchmesser war 1,84 µm, wobei 90 % der Kristalle einen Durchmesser > 1,50 µm
und < 2,10 µm aufwiesen.
Emulsion 7 (AgCl0,7Br0,3 mit homogener Halogenidverteilung; Vergleichsemulsion)
[0115] In 9 Liter einer wäßrigen Lösung, die 350 g Gelatine, 50 g NaCl und 60 g Methionin
enthielten, wurden bei 55°C und pH 4,4 unter Rühren nach dem Doppeleinlaufverfahren
1500 ml 1,35 molare AgNO₃-Lösung und 1500 ml 1,35 molare Halogenid-Lösung (70 Mol-%
NaCl und 30 Mol-% KBr) mit einer Einlaufgeschwindigkeit von jeweils 55 ml/min zugegeben.
Nach 10 Minuten-Temperierung bei 55°C wurde 8000 ml 3 molare AgNO₃-Lösung und 8000
ml 3 molare Halogenid-Lösung (70 Mol-% NaCl und 30 Mol-% KBr) nach dem Doppeleinlaufverfahren
in Lauf von 45 min mit steigender Dosierung so zugegeben, daß die Endeinlaufgeschwindigkeit
der Silberionen- und Halogenid-Lösung 4-fach höher als die Anfangseinlaufgeschwindigkeit
war. Die Emulsion wurde geflockt, gewaschen, mit einer Lösung von 1630 g Gelatine
in 8 l H₂O redispergiert, auf pH 6,0 und pAg 8 eingestellt.
[0116] Die Emulsion wurde wie im Fall der Emulsion 1 geflockt, gewaschen, redispergiert
und zu maximaler Empfindlichkeit chemisch gereift.
[0117] Die Emulsion war homodispers und homogen aus 70 Mol-% AgCl und 30 Mol-% AgBr aufgebaut.
Die Silberhalogenidkristalle waren würfelförmig. Der häufigste Kugeldurchmesser betrug
1,8 µm, wobei 90 % der Kristalle einen Durchmesser >1,75 µm und <1,85 µm aufwiesen.
Beispiele
Beispiel 1
[0118] Auf einer transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat wurde folgende Schichten
in der hier angegebenen Reihenfolge aufgetragen (Mengenangaben pro m²):
[0119] Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen AgNO₃ angegeben.
[0120] Alle Silberhalogenidemulsionen dieses Materials waren mit 0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden
pro 100 g AgNO₃ stabilisiert.
Schichtaufbau 1A
[0121]
- 1. Schicht
- (Grünempfindliche Schicht)
2,50 g AgNO₃ der spektral grün sensibilisierten Emulsion 7
1,13 g Gelatine
0,62 g Purpurkuppler M1
0,62 g Trikresylphosphat
- 2. Schicht
- (Schutz- und Härtungsschicht)
1,14 g Gelatine
0,40 g Härtungsmittel
Schichtaufbau 1B
[0122] wie Schichtaufbau 1A, jedoch in der 1. Schicht zusätzlich 0,054 g DIR-1
Schichtaufbau 1C
[0123] wie Schichtaufbau 1A, jedoch in der 1. Schicht zusätzlich 0,051 g DIR-2
Schichtaufbau 1D
[0124] wie Schichtaufbau 1A, jedoch 2,5 g AgNO₃ der grün sensibilisierten Emulsion 5 statt
2,5 g AgNO₃ der Emulsion 7
Schichtaufbau 1E
[0125] wie Schichtaufbau 1B, jedoch mit 2,5 g AgNO₃ der grün sensibilisierten Emulsion 5
statt 2,5 g AgNO₃ der Emulsion 7.
Schichtaufbau 1F
[0126] wie Schichtaufbau 1C, jedoch mit 2,5 g AgNO₃ der grünsensibilisierten Emulsion 5
statt 2,5 g AgNO₃ der Emulsion 7.
Schichtaufbau 1G
[0127] wie Schichtaufbau 1A, jedoch mit 2,5 g AgNO₃ der grün sensibilisierten Emulsion 1
statt 2,5 g AgNO₃ der Emulsion 7.
Schichtaufbau 1H
[0128] wie Schichtaufbau 1B, jedoch mit 2,5 g AgNO₃ der grün sensibilisierten Emulsion 1
statt 2,5 g AgNO₃ der Emulsion 7.
Schichtaufbau 1I
[0129] wie Schichtaufbau 1C, jedoch mit 2,5 g AgNO₃ der grün sensibilisierten Emulsion 1
statt 2,5 g AgNO₃ der Emulsion 7.
Schichtaufbau 1H und 1I sind erfindungsgemäß
[0130] Im Beispiel 1 verwendete Verbindungen:

An diesen neun Schichtaufbauten 1A bis 1I wurde der durch Verwendung von DIR-Kupplern
erzeugte Rückgang der Gradation als normierte Inhibierung I bestimmt. Es ist

Zur Erzielung hoher Schärfe durch Kanteneffekte sind große Inhibierungen nötig. Andererseits
ist ein Rückgang der Empfindlichkeit bei Einsatz von DIR-Kupplern unerwünscht. Die
Größe der "Kanten-Effekte" wurde nach T.H. James, The Theory of the Photographic Process,
4. Aufl. Macmillan Publ. Co. Inc. New York, London (1977) S. 609-614 mittels Röntgenbestrahlung
bestimmt: Auf je eine Probe der Schichtaufbauten 1 A bis 1 I wurde jeweils mit gleicher
Röntgendosis sowohl ein Makrofeld als auch ein 30 µm breiter Spalt aufbelichtet. Danach
wurden die Proben nach dem aus "The British Journal of Photography", 1974, Seiten
597 und 598 bekannten Color-Negativ-Verfahren verarbeitet. Die an diesen Proben gemessenen
Dichtedifferenz zwischen Spalt (= Mikrodichte) und dem Makrofeld (= Makrodichte) bei
derjenigen Röntgendosis, welche die Makrodichte 0,8 über Schleier ergibt, dient in
Tabelle 1 als Maß für die Größe des Kanten-Effekts.
[0131] Hohe Kanteneffekte sind für eine gute Detailwiedergabe erforderlich.
[0132] In Tabelle 1 sind die Werte für den Empfindlichkeitsrückgang ΔE durch Verwendung
von DIR-Kupplern im Vergleich zur Probe ohne DIR-Kuppler, die Inhibierung I und den
Kanteneffekt K wiedergegeben.
Tabelle 1
Schichtaufbau |
ΔE (DIN) |
I |
K |
1A Vergleich |
- |
- |
0,02 |
1B " |
6,8 |
3 |
0,04 |
1C " |
4,3 |
10 |
0,12 |
1D " |
- |
- |
0,01 |
1E " |
3,6 |
9 |
0,12 |
1F " |
1,4 |
12 |
0,16 |
1G " |
- |
- |
0,02 |
1H Erfindung |
3,0 |
33 |
0,40 |
1J Erfindung |
3,6 |
66 |
0,35 |
Beispiel 2
Schichtaufbau 2A
[0133]
- 1. Schicht
- (Rotempfindliche Schicht)
3,80 g AgNO₃ der spektral rot sensibilisierten Emulsion 7
2,66 g Gelatine
0,95 g Blaugrünkuppler C 1
0,95 g Trikresylphosphat
- 2. Schicht
- (Trennschicht)
1,50 g Gelatine
0,80 g Weißkuppler W1
- 3. Schicht
- (Grünempfindliche Schicht)
3,80 g AgNO₃ der spektral grün sensibilisierten Emulsion 7
2,85 g Gelatine
0,95 g Purpurkuppler M1
0,95 g Trikresylphosphat
- 4. Schicht
- (Schutz- und Härtungsschicht)
1,14 g Gelatine
0,52 g Härtungsmittel
Schichtaufbau 2B
[0134] wie Schichtaufbau 2A, jedoch in der 1. Schicht 3,8 g AgNO₃ der rot sensibilisierten
Emulsion 1 statt 3,8 g AgNO₃ der Emulsion 7 und in der 3. Schicht 3,8 g AgNO₃ der
grün sensibilisierten Emulsion 1 statt 3,8 g AgNO₃ der Emulsion 7.
Schichtaufbau 2C
[0135] wie Schichtaufbau 2A, jedoch zusätzlich in der 1. und 3. Schicht je 0,054 g DIR-1
Schichtaufbau 2D
[0136] wie Schichtaufbau 2B, jedoch zusätzlich in der 1. und 3. Schicht je 0,054 g DIR-1
Schichtaufbau 2E
[0137] wie Schichtaufbau 2A, jedoch zusätzlich in der 1. und 3. Schicht je 0,055 g DIR-3
Schichtaufbau 2F
[0138] wie Schichtaufbau 2B, jedoch zusätzlich in der 1. und 3. Schicht je 0,055 g DIR-3
Schichtaufbau 2D ist erfindungsgemäß
[0139] In Beispiel 2 erstmals verwendete Verbindungen:

Auch der die Farbqualität verbessernde Interimage-Effekt (IIE) von Blaugrün und Purpur
wird durch die erfindungsgemäße Kombination (2 D) erhöht. Als Interimage-Effekt ist
in Tabelle 2 eingetragen, um wieviel Prozent Purpurgradation und Blaugrüngradation
bei Grünbelichtung bzw. Rotbelichtung größer ist als bei Weißbelichtung an derjenigen
Stelle der Farbdichtekurve, wo die bei Weißbelichtung erhaltene Farbdichte 1,0 über
Schleier beträgt.
[0140] In Tabelle 2 sind die Werte für Kanteneffekt und Interimagne-Effekt wiedergegeben.
Tabelle 2
Schichtaufbau |
Kanteneffekt bei Makrodichte 1,0 über Schleier |
IIE |
|
Purpur |
Blaugrün |
Purpur |
Blaugrün |
2A |
-4 |
-5 |
0 |
4 |
2B |
-3 |
0 |
2 |
4 |
2C |
14 |
20 |
10 |
15 |
2D |
56 |
40 |
35 |
78 |
2E |
-3 |
4 |
3 |
4 |
2F |
10 |
12 |
5 |
12 |
Beispiel 3
Schichtaufbau 3A
[0141]
- 1. Schicht
- (Rotempfindliche Schicht)
3,80 g AgNO₃ der spektral rot sensibilisierten Emulsion 1
2,70 g Gelatine
0,95 g Blaugrünkuppler C1
0,95 g Trikresylphosphat
- 2. Schicht
- (Trennschicht)
1,5 g Gelatine
0,80 g Weißkuppler W1
- 3. Schicht
- (Grünempfindliche Schicht)
3,5 g AgNO₃ der spektral grün sensibilisierten Emulsion 1
2,6 g Gelatine
0,95 g Purpurkuppler M1
0,95 g Trikresylphosphat
- 4. Schicht
- (Trennschicht)
1,50 g Gelatine
0,80 g Weißkuppler W1
- 5. Schicht
- (Gelbfilterschicht)
0,36 g Gelatine
0,09 g gelbes kolloidales Silbersol
- 6. Schicht
- (Blauempfindliche Schicht)
3,8 g AgNO₃ der spektral blau sensibilisierten Emulsion 1
2,6 g Gelatine,
1,0 g Gelbkuppler Y1
1,0 g Trikresylphosphat
- 7. Schicht
- (Schutzschicht)
1,50 g Gelatine
- 8. Schicht
- (Härtungsschicht)
1,14 g Gelatine
0,75 g Härtungsmittel
Schichtaufbau 3B
[0142] wie Schichtaufbau 3A, jedoch
in der 1. Schicht zusätzlich 53 mg DIR-1,
in der 3. Schicht zusätzlich 49 mg DIR-1 und
in der 6. Schicht zusätzlich 55 mg DIR-1.
[0143] In Beispiel 3 erstmals verwendete Substanzen

Auf die Proben werde ein Graukeil aufgelichtet. Die Verarbeitung erfolgte entsprechend
Tabellen 3 und 4.
Tabelle 3
Verarbeitungsschritt |
Zeitdauer |
Temperatur |
Tankvolumen |
Regenerierquote*) |
Farbentwicklung |
60 s |
38°C |
4 l |
390 ml |
Bleichfixierung |
60 s |
38°C |
4 l |
580 ml |
Erste Wässerung |
15 s |
38°C |
2 l |
Überlauf der 2. Wässerung |
Zweite Wässerung |
15 s |
38°C |
2 l |
390 ml |
Trocknung |
30 s |
65°C |
|
|
*) ml pro m² durchgesetztem Material |
[0144]
Farbentwickler |
|
Stammlösung |
Regenerierlösung |
Wasser |
900 ml |
900 ml |
Kaliumchlorid |
1,0 g |
1,0 g |
Kaliumcarbonat |
34,6 g |
38,0 g |
Natriumhydrogencarbonat |
1,8 g |
2,0 g |
Ethylendiamin-N,N,N,N-tetramethylen-phosphonsäure |
1,0 g |
1,2 g |
Triethylendiamin |
5,3 g |
6,0 g |
Diethylhydroxylamin |
4,2 g |
5,5 g |
3-Methyl-4-amino-N-ethyl-N-β-hydroxyethyl-aniliniumsulfat (CD 4) |
4,6 g |
7,5 g |
Kaliumhydroxid zur Einstellung von |
pH 10,05 |
pH 10,05 |
mit Wasser auffüllen auf |
1 l |
1 l |
Bleichfixierbad |
|
Stamm- und Regenerierlösung |
Eisen-ammonium-ethylendiamintetraacetat-dihydrat |
90,0 g |
Dinatrium-ethylendiamintetraacetat |
10,0 g |
Natriumsulfit |
12,0 g |
Ammoniumthiosulfatlösung (wäßrig, 70 Gew.-%) |
260,0 ml |
2-Mercapto-5-amino-thiadiazol |
0,01 mol |
Essigsäure (98 Gew.-% zur Einstellung von |
pH 5,5 |
mit Wasser auffüllen auf |
1,0 l |
Tabelle 4
Verarbeitungsschritt |
Zeitdauer |
Temperatur |
Tankvolumen |
Regenerierquote*) |
Farbentwicklung |
30 s |
42°C |
4 l |
390 ml |
Bleichfixierung |
30 s |
42°C |
4 l |
580 ml |
Erste Wässerung |
10 s |
42°C |
2 l |
Überlauf der 2. Wässerung |
Zweite Wässerung |
10 s |
42°C |
2 l |
390 ml |
Trocknung |
30 s |
65°C |
|
|
*) ml pro m² durchgesetztem Material |
[0145]
Farbentwickler |
|
Stammlösung |
Regenerierlösung |
Wasser |
900 ml |
900 ml |
Kaliumchlorid |
2,0 g |
2,0 g |
Kaliumcarbonat |
34,6 g |
38,0 g |
Natriumhydrogencarbonat |
1,0 g |
1,5 g |
Ethylendiamin-N,N,N,N-tetramethylen-phosphonsäure |
2,0 g |
2,4 g |
1,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan |
5,3 g |
6,0 g |
Diethylhydroxylamin |
4,2 g |
5,5 g |
3-Methyl-4-amino-N-ethyl-N-β-hydroxyethyl-aniliniumsulfat |
6,0 g |
8,0 g |
Kaliumhydroxid zur Einstellung von |
pH 10,2 |
pH 10,3 |
mit Wasser auffüllen auf |
1000 ml |
1000 ml |
Bleichfixierbad |
|
Stammlösung |
Regenerierlösung |
Wasser |
600 ml |
600 ml |
Eisenammonium-ethylendiamintetraacetat-dihydrat |
90 g |
100 g |
Dinatrium-ethylendiamintetraacetat |
10 g |
10 g |
Ammoniumsulfit |
10 g |
12 g |
Ammoniumthiosulfatlösung (wäßrig, 70 Gew.-%) |
260 ml |
270 ml |
2-Mercapto-5-amino-thiadiazol |
0,01 mol |
0,015 mol |
Essigsäure zur Einstellung von |
pH 5,5 |
pH 5,0 |
mit Wasser auffüllen auf |
1 l |
1 l |
[0146] Der Kanteneffekt K wurde bei Makro-Dichte 1,0 über Schleier bestimmt.
|
I |
K |
IIE |
|
gb |
pp |
bg |
gb |
pp |
bg |
gb |
pp |
bg |
Prozeß nach Tabelle 3 |
34 |
50 |
45 |
42 |
53 |
70 |
10 |
36 |
39 |
Prozeß nach Tabelle 4 |
31 |
45 |
50 |
40 |
55 |
75 |
12 |
34 |
40 |
Beispiel 4
Schichtaufbau 4A
[0147]
- 1. Schicht
- (Grünempfindliche Schicht)
1,50 g AgNO₃ der spektral grün sensiblisierten Emulsion 1
1,13 g Gelatine
0,62 g Purpurkuppler M1
0,62 g Trikresylphosphat
- 2. Schicht
- (Schutz- und Härtungsschicht)
1,14 g Gelatine
0,40 g Härtungsmittel
Schichtaufbeuten 4B bis 4G
[0148] Wie Schichtaufbau 4A, jedoch zusätzlich in der 1. Schicht 2 mmol der DIR-Verbindungen
DIR-1, DIR-2, DIR-3, DIR-4, DIR-5 bzw. DIR-6.
[0149] In Beispiel 4 erstmals verwendete Verbindungen:

Tabelle 5 gibt die gemessenen Inhibierungen I wieder:
Tabelle 5
Schichtaufbau |
DIR-Verbindung |
k [l/mol.s] |
I |
4 A |
- |
- |
- |
4 B Erfindung |
DIR-1 |
4000 |
57 |
4 C Erfindung |
DIR-2 |
8000 |
57 |
4 D Vergleich |
DIR-3 |
1800 |
10 |
4 E Vergleich |
DIR-4 |
160 |
7 |
4 F Vergleich |
DIR-5 |
1000 |
17 |
4 G Erfindung |
DIR-6 |
3900 |
45 |