[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Erwärmen von Werkstücken mit
einem Induktor, der durch einen lastkreisgeführten Schwingkreisumrichter gespeist
ist.
[0002] Umrichteranlagen der eingangs genannten Art, bei denen sehr häufig der Induktor mittels
eines Übertragers an den Umrichter angepaßt wird, sind beispielsweise aus den nachfolgenden
Literaturstellen bekannt:
1. Kegel, K.; von Starck, A.: Verfahren und Anlagen zur induktiven Erwärmung und Wärmebehandlung
von metallischen Werkstücken; elektrowärme international 47, B 4, August 1989, S.
B 202 - 207.
2. Matthes, H.-G.: Stromrichtertechnik für induktives Rühren und Erwärmen sowie andere
Einsatzbeispiele im Frequenzbereich von 5 Hz bis 200 kHz; 31. Intern. Wiss. Koll.
TH Ilmenau, Vortragsreihe "Elektrotechnische Verfahren" 1986, S. 145 - 147.
3. Frank, W.E.; Der, C.F.: Solid state RF generators for induction heating applications;
IEEE IAS 1982 Conference Record, 1982, S. 939 - 944.
4. Frank, W.E.: New induction heating transformers; IEEE Trans. on Magnetics, Vol.
MAG-18, No. 6, November 1982, S. 1752 - 1754.
5. Eckhardt, H.J.: Senderöhre, Thyristor oder Mosfet im Frequenzwandler für das induktive
Randschichthärten und ihr Einfluß auf die Anwendungstechnik, elektrowärme international
47, B 4, August 1989, S. B 192 - 201.
[0003] Beim induktiven Rohrschweißen werden heute ein- oder mehrwindige Induktoren eingesetzt,
wobei die einwindigen Induktoren hauptsächlich bei Röhren größeren Durchmessers und
die mehrwindigen Induktoren bei Rohren kleineren Durchmessers Anwendung finden. Aufgrund
der gewünschten Vorschubgeschwindigkeit und der Charakteristika von Rohr und Induktor
verlangen mehrwindige Induktoren im Betrieb hohe Spannung bei relativ wenig Strom
und einwindige Induktoren hohen Strom bei relativ wenig Spannung.
[0004] Wie eingangs erwähnt, wird häufig zur Lösung der Anpassungsprobleme ein Transformator
zwischen Induktor und Umrichter geschaltet. Im Übertrager entstehen relativ hohe Verluste;
außerdem sind derartige Übertrager aufwendig zu bauen.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Induktor, insbesondere
einen einwindigen Induktor geringen Widerstands auf einfache Art so hinsichtlich seines
Widerstandes zu transformieren, daß der Umrichter optimal ausgenutzt wird, z.B. im
Hinblick auf die Verluste und die Ausnutzung der Halbleiterbauelemente.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine dem Induktor zugeordnete Transformationsschaltung
gelöst, die aus einer dem Induktor parallelgeschalteten Kapazität und einer galvanisch
in Reihe zur Parallelschaltung liegenden Transformationsinduktivität besteht und derart
ausgelegt ist, daß im Arbeitspunkt der elektrische Widerstand des Gesamtschwingkreises
durch Resonanztransformation an den Umrichter angepaßt ist. Auf diese Weise kann beispielsweise
bei einem Umrichterausgangsstrom von 2000 Ampere ein Strom von 4000 Ampere im Induktor
erzeugt werden, und zwar ohne den Einsatz eines aufwendigen Anpaßübertrages. In der
Praxis kommt man ohne weiteres auch auf höhere Stromverhältnisse, z.B. auf 1 : 5.
Entsprechend werden auch die Verluste im Umrichter verringert.
[0007] Vorteilhafterweise wird der Umrichter als Hochfrequenztransistor-Umrichter, z.B.
mit MOS-FET-Transistoren oder IGBT-Bauelementen ausgeführt.
[0008] Mit Vorteil wird ferner auch eine modulare Aufteilung und Aufbau der Transformationsinduktivität
und/oder des Umrichters gewählt.
[0009] Anhand einer Zeichnung sei ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben;
es zeigen:
- Fig. 1
- das Prinzipschaltbild der Spannungsversorgung eines Induktors,
- Fig. 2
- die Transformationsschaltung in Verbindung mit Umrichter und Induktor,
- Fig. 3
- einen modularen Aufbau der Schaltung und
- Fig. 4
- den Verlauf der Phase der Umrichterausgangsspannung im Verhältnis zum Umrichterausgangsstrom
als Funktion der Frequenz.
[0010] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird aus einem Drehstromnetz 1 über einen Transformator
2 und einen steuerbaren Gleichrichter 3 eine Gleichspannung erzeugt, die in der Höhe
veränderbar ist. Diese wird im Zwischenkreis 4 geglättet und gepuffert.
[0011] Die Gleichspannung wird anschließend durch einen Hochfrequenztransistor-Umrichter
5 in eine pulsförmige Wechselspannung verwandelt und über eine Transformationsschaltung
6 einem Induktor 7 zugeführt, der im Ersatzschaltbild als Widerstand 8 und Induktivität
9 dargestellt ist.
[0012] Für den Gleichrichter 3 und den Umrichter 5 sind Regeleinrichtungen 11 und 12 vorgesehen,
denen Istwerte 13 aus dem durch Induktor 7 und Transformationsschaltung 6 gebildeten
Schwingkreis zugeführt werden. Neben diesen elektrischen Istwerten können auch noch
andere Meßgrößen, wie z.B. die Temperatur des Werkstückes usw. für die Regelung herangezogen
werden. Der grundsätzliche Aufbau einer derartigen Schaltung und die Regelung des
Umrichters sind aus den eingangs zitierten Literaturstellen bekannt.
[0013] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, wird das Problem der Anpassung des Induktors 7 an den
Umrichter 5, der z.B. aus MOS-FET-Transistoren 14, 15, 16 und 17 in Vollbrückenschaltung
besteht, durch eine Transformationsschaltung 6 gelöst, die zusammen mit dem Induktor
7 den Schwingkreis des Umrichters bildet.
[0014] Die Transformationsschaltung 6 besteht aus einem oder mehreren parallel zum Induktor
7 geschalteten Kondensatoren 18, die die Kapazität des Schwingkreises bilden und einer
Transformationsinduktivität 19, die in zwei Teilinduktivitäten 20 und 21 aufgeteilt
sein kann. Diese Teilinduktivitäten 20, 21 liegen in Reihe zur Parallelschaltung aus
Kapazität 18 und Induktor 7. Die Bemessung der Induktivitäten 20 und 21 in bezug auf
Kapazität 18 und Induktor 7 ist z.B. so gewählt, daß der Umrichterausgangsstrom i₁,
der auch in der Induktivität 19 fließt, sich zum Strom i₂ durch den Induktor 7 wie
1 : 4 verhält. D.h. fließen z.B. als Umrichterausgangsstrom 2000 Ampere, so fließen
im Induktor 7 8000 Ampere. Im gewählten Arbeitspunkt A (vgl. z.B. Fig. 4) von z.B.
f=300 kHz sind dann Umrichterausgangsstrom und Umrichterausgangsspannung, wie Figur
4 erkennen läßt, in der Phase φ nicht mehr sehr stark voneinander verschieden. Für
praktisch bedeutsame Fälle entspricht das Verhältnis der Ströme dem umgekehrten Verhältnis
der Induktivitäten.
[0015] Fig. 3 zeigt den modularen Aufbau, und zwar sind hier an den Gleichspannungszwischenkreis
4 einzelne Transistormodule 22 angeschlossen, die jeweils über zugeordnete Transformationsinduktivitäten
23, 24 den Induktor 7 speisen.
1. Einrichtung zum Erwärmen von Werkstücken mit jeweils mindestens einem
a) lastgeführten Hochfrequenzschwingkreis-Umrichter (5),
b) einem Induktor (7), der zusammen mit einer Transformationsschaltung den elektrischen
Schwingkreis (6, 7) bildet,
dadurch gekennzeichnet, daß die Transformationsschaltung (6) aus
c) einer dem Induktor (7) parallelgeschalteten Kapazität (18) und
d) einer galvanisch in Reihe zur Parallelschaltung liegenden Transformationsinduktivität
(19) besteht und
e) so ausgelegt ist, daß im Arbeitspunkt (A) der elektrische Widerstand des Gesamtschwingkreises
(6, 7) durch Resonanztransformation an den Umrichter angepaßt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Aufteilung der Transformationsinduktivität (19) in einzelne, gegebenenfalls
magnetisch gekoppelte Teilinduktivitäten (20, 21).
3. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine modulare Aufteilung der Transformationsinduktivität (23, 24) und/oder des Umrichters
(5).
4. Einrichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch die Verwendung eines transistorierten Hochfrequenzschwingkreis-Umrichters (5).