[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dekoration oder Beschriftung einer Oberfläche
mittels Laserstrahlung, wobei auf die Oberfläche wenigstens zwei unterschiedlich gefärbte
Farblackschichten übereinander aufgebracht und anschliessend wenigstens die zum Betrachter
weisende erste Farblackschicht mittels der Laserstrahlung bereichsweise zur Erzeugung
der Dekoration oder Beschriftung entfernt und so die unterschiedlich gefärbte zweite
Farblackschicht freigelegt wird. Ausserdem befasst sich die Erfindung mit der Verwendung
einer Prägefolie, insbesondere Heissprägefolie.
[0002] Das Verfahren der eingangs erwähnten Art wird insbesondere dann verwendet, wenn es
darum geht, eine genaue Beschriftung bzw. Dekoration bei Gegenständen vorzusehen,
die Einzelstücke sind oder nur in geringer Stückzahl angefertigt werden. Der zum Ausbrennen
der ersten Farblackschicht dienende Laserstrahl kann hinsichtlich seiner Bewegungsbahn
beispielsweise mittels eines Elektronenrechners ohne Schwierigkeiten sehr genau gesteuert
werden, wobei auch die Möglichkeit besteht, die Stärke des durch das Ausbrennen erzeugten
Laserstriches zu verändern. Für dieses Verfahren geeignete Geräte sind handelsüblich
und werden beispielsweise von der Fa. Baasel Lasertech angeboten.
[0003] Aus der EP O 393 956 A 1 ist auch schon ein Verfahren zur Erzeugung von Sicherheitsmarkierungen
auf einer Oberfläche bekannt, bei welchem eine von einer Laserstrahlung absorbierenden
oberen Schicht abgedeckte Farbschicht durch bereichsweises Abtragen der oberen Schicht
mittels eines Laserstrahls entsprechend freigelegt wird. Über die Aufbringung der
beiden Schichten enthält die Druckschrift jedoch keine Angaben.
[0004] Bisher geht man so vor, dass die zu dekorierende Oberfläche, beispielsweise die Frontplatte
eines Gerätes, mittels üblicher Verfahren mit zwei unterschiedlich farbigen Lackschichten
versehen wird. Durch den Laserstrahl wird dann die obere Lackschicht entfernt und
entsprechend der gewünschten Dekoration bzw. Musterung oder Beschriftung die untere,
zu der oberen Lackschicht farblich kontrastierende Lackschicht freigelegt. Hierbei
besteht jedoch das Problem, dass bei den konventionellen Lackschichten sich Dickenvariationen
der Lackschicht ergeben, mit der Folge, dass beim Abbrennen der oberen Lackschicht
mittels des Laserstrahls unter Umständen diese obere Lackschicht in den Bereichen,
in denen sie relativ dick ist, nicht vollständig abgetragen wird. Verwendet man eine
höhere Laser-Leistung, kann man zwar erreichen, dass die obere Lackschicht zuverlässig
auch dort, wo sie dicker ist, abgetragen wird. Es besteht dann jedoch die Gefahr,
dass in Bereichen, in denen die obere Lackschicht dünner ist, die untere Lackschicht
mit angegriffen wird, was so weit gehen kann, dass auch die untere Lackschicht völlig
entfernt oder zumindest stark beschädigt wird. Eine weitere Gefahr ist die, dass der
mittels des Laserstrahls erzeugte Strich dann, wenn die Lackschichten unterschiedlich
dick sind, trotz gleichbleibender Laserleistung verschiedene Breiten bzw. Stärken
aufweist, wodurch natürlich auch das Aussehen des entsprechend dekorierten bzw. beschrifteten
Gegenstandes beeinträchtigt wird. Um eine brauchbare Laser-Beschriftung zu erzeugen,
musste man somit bisher mit ganz erheblichem Aufwand versuchen, die obere, durch den
Laserstrahl abzutragende, Lackschicht in möglichst gleichmässiger Dicke aufzutragen,
wodurch sich die Herstellung entsprechender Gegenstände ganz erheblich verteuert hat,
so dass Laser-Beschriftung bzw. Dekoration bisher nur für einige wenige Einsatzgebiete,
insbesondere bei hochwertigen oder sehr teueren Geräten Verwendung fand.
[0005] Ziel der Erfindung ist es nun, ein Verfahren vorzuschlagen, welches es gestattet,
bei vergleichsweise geringem Aufwand eine einwandfreie Dekoration bzw. Beschriftung
einer Oberfläche mittels Laserstrahl-Gravur zu bewerkstelligen.
[0006] Zu diesem Zweck wird nach der Erfindung bei dem Verfahren der eingangs erwähnten
Art nun vorgeschlagen derart vorzugehen, dass wenigstens die erste Farblackschicht
in einem Transferverfahren von einem Träger auf die zu dekorierende Oberfläche übertragen
wird.
[0007] Es ist bekannt, dass sich auf einem Träger, beispielsweise einer Kunststoffolie oder
einem Metallband, Farblackschichten ohne grossen Aufwand in sehr gleichmässiger Dicke
auftragen bzw. erzeugen lassen. Überträgt man diese Farblackschicht dann auf die zu
dekorierende Oberfläche, ist gewährleistet, dass auch die zu dekorierende Oberfläche
eine Farblackschicht mit weitgehend gleichbleibender Dicke aufweist. Die Leistung
des zum Abtragen dieser Farblackschicht dienenden Lasers kann dann ohne Probleme einmal
entsprechend der Dicke der Farblackschicht eingestellt werden. Wird der Laserstrahl
dann über die zu dekorierende Oberfläche bewegt, wird tatsächlich nur die obere bzw.
erste Farblackschicht entfernt, wobei durch Veränderung der Laserleistung die Schriftstärke
bzw. Gravurtiefe variiert werden kann. Irgendwelche Abweichungen von dem gewünschten
Bild der Dekoration bzw. Beschriftung infolge von Dickenänderungen der ersten Farblackschicht
sind bei einem Vorgehen gemäss der Erfindung nicht zu befürchten. Die Übertragung
der Farblackschicht auf die Oberfläche kann mittels der bekannten Transferverfahren
ohne übermässigen Aufwand durchgeführt werden. Erfindungsgemäss wird also ein Verfahren
vorgeschlagen, welches es gestattet, die Qualität der Dekoration einer Oberfläche
mittels Laser-Abtrags erheblich zu verbessern, ohne dass hierzu ein übermässiger konstruktiver
oder apparativer Aufwand erforderlich wäre.
[0008] Ein weiterer Vorzug des Vorgehens gemäss der Erfindung ist darin zu sehen, dass es
bekanntlich ohne Schwierigkeiten möglich ist, z.B. mittels eines Druckverfahrens,
auf einem flexiblen Träger, z.B. einer Kunststoffolie oder einem Metallband, Lackschichten
nur bereichsweise aufzubringen, wobei natürlich auch die Möglichkeit besteht, in unterschiedlichen
Bereich unterschiedlich gefärbte Lacke aufzutragen. Verwendet man eine solche, aus
unterschiedlich gefärbten Bereichen bestehende Farblackschicht zur Dekoration der
Oberfläche eines Gegenstandes, bieten sich weitere, bisher mit vertretbarem Aufwand
nicht erreichbare Gestaltungsmöglichkeiten. Man kann beispielsweise die zu dekorierende
Oberfläche in unterschiedlich farbige Bereiche aufteilen und diese dann jeweils mittels
eines Laserstrahls beschriften. Hierdurch ist es z.B. möglich, bestimmte Schriften
auf der Frontplatte eines Gerätes in einer anderen Farbe auszuführen als die restliche
Beschriftung, um diese Beschriftung hervorzuheben oder bestimmten Bedienungsvorgängen
zuzuordnen. Wollte man dies bisher tun, musste man die zu dekorierende Oberfläche
entsprechend abdecken und dann die einzelnen Bereiche in unterschiedlichen Arbeitgsgängen
beispielsweise mit Lacken der gewünschten Farbe spritzen. Es leuchtet ein, dass es
bei einer derartigen Vorgehensweise nahezu ausgeschlossen ist, auch nur annähernd
gleiche Dicke für die verschieden gefärbten Lackbereiche zu erzielen, nachdem ja die
Dicke der Lackschicht sowohl von der Viskosität des aufgespritzten Lackes als auch
von dessen Pigmentierung sowie den Verlaufseigenschaften abhängt.
[0009] Besonders zweckmässig ist es, wenn nicht nur die erste sondern sowohl die erste als
auch die zweite Farblackschicht in einem Transferverfahren von einem Träger auf die
zu dekorierende Oberfläche übertragen werden, weil sich dann noch grössere Genauigkeiten
erreichen lassen. Dieses Verfahren ist vorallem auch dann zweckmässig, wenn die zweite,
untere Farblackschicht aus unterschiedlich gefärbten Bereichen besteht, wodurch zum
Beispiel die Möglichkeit gegeben ist, auf der Frontplatte eines Gerätes unterschiedlich
farbige Beschriftungen anzubringen, wodurch unter Umständen die Bedienung erheblich
erleichtert werden kann.
[0010] Um die mechanische Beständigkeit der dekorierten Oberfläche zu verbessern, kann man
vorteilhafterweise so vorgehen, dass auf die erste Farblackschicht vor oder nach der
Laserbearbeitung eine transparente Schutzlackschicht aufgebracht wird, die eine entsprechend
hohe mechanische Festigkeit aufweist.
[0011] In der Praxis wird man zweckmässig so vorgehen, dass sämtliche Lackschichten mittels
Transferfolien aufgebracht werden, die einen Trägerfilm und auf diesem ablösbar die
Lackschichten aufweist, wobei besonders zweckmässig mindestens die erste Farblackschicht
mittels einer Prägefolie, vorzugsweise einer Heissprägefolie, aufgebracht wird. Derartige
Heissprägefolien lassen sich ohne weiteres in den von der Fertigung von Heissprägefolien
her bekannten Verfahren herstellen.
[0012] Prägefolien, insbesondere Heissprägefolien zur Verwendung in dem erfindungsgemässen
Verfahren weisen übereinander wenigstens eine erste und eine zweite unterschiedlich
farbige Farblackschicht auf, wobei die erste Farblackschicht näher beim Trägerfilm
angeordnet ist als die zweite. Die beiden Farblackschichten werden gemäss dem gewünschten
Dekorationseffekt gefärbt, wobei zum Beispiel die erste, am dekorierten Gegenstand
obere Farblackschicht schwarz sein kann, während die zweite, durch den Laserstrahl
freizulegende Farblackschicht beispielsweise weiss ist. Die Eigenschaften der Farblackschichten
lassen sich weiterhin so einstellen, dass die erste Farblackschicht relativ leicht
durch den Laserstrahl abgetragen werden kann, jedoch ansonsten vergleichsweise gute
mechanische Festigkeit besitzt, während die zweite Farblackschicht, beispielsweise
infolge ihrer Farbgebung oder durch Zusätze, von dem Laserstrahl möglichst wenig angegriffen
wird. Als Trägerfilm wird bei solchen Prägefolien zweckmässig ein Polyesterfilm einer
Dicke von 6 bis 100 µm, vorzugsweise von 19 bis 38 µm eingesetzt. Diese Filme besitzen
hinreichende Festigkeit, aber auch Flexibilität, um sie als Träger bei Übertragung
der Dekorschicht von dem Trägerfilm auf unterschiedlich geformte Oberflächen verwenden
zu können. Zum Übertragen der Dekor- bzw. Farblackschichten von dem Träger auf die
zu dekorierende Oberfläche können die an sich bekannten Verfahren verwendet werden,
beispielsweise Hubverfahren, Abrollverfahren, oder auch Verfahren, bei denen die entsprechende
Folie in eine Spritzgiessform eingelegt und dann mit Kunststoff zur Bildung eines
Gegenstandes, beispielsweise der Frontplatte eines Gerätes, hinterspritzt wird. Als
Schutzlackschicht kann eine Klarlackschicht, vorzugsweise einer Dicke von 1 bis 2
µm, vorgesehensein die, wenn sie bereits von Haus aus auf der Prägefolie vorhanden
ist, bei der Laser-Gravur ebenfalls abgetragen werden muss. Vorteilhaft ist, wenn
die zweite Farblackschicht der Prägefolie dicker ist als die erste Farblackschicht,
wobei die Dicke der zweiten Farblackschicht vorzugsweise ca. 2 bis 10 µm, die Dicke
der ersten Farblackschicht vorzugsweise etwa 1 bis 5 µm beträgt. Die Verwendung einer
vergleichsweise dünnen ersten Farblackschicht und einer demgegenüber dickeren zweiten
Farblackschicht gibt die Möglichkeit, die Leistung des zum Abtragen der ersten Farblackschicht
dienenden Laserstrahls so hoch einstellen zu können, dass zuverlässig die erste Farblackschicht
in dem gewünschten Bereich vollständig abgetragen, gegebenenfalls sogar ein kleiner
Teil der zweiten Farblackschicht mit weggenommen wird, trotzdem jedoch gewährleistet
ist, dass noch ein hinreichend dicker Rest der zweiten Farblackschicht verbleibt,
um einerseits ein einwandfreies Dekorationsbild zu ergeben, andererseits aber ein
zuverlässiger Schutz der Oberfläche des dekorierten Gegenstandes durch die zweite
Farblackschicht gewährleistet bleibt.
[0013] Bei dem erfindungsgemässen Verfahren wird zweckmässigerweise eine Prägefolie, insbesondere
Heissprägefolie, umfassend einen vorzugsweise aus Polyester bestehenden Trägerfilm,
auf dem aufeinanderfolgend eine Trennschicht, gegebenenfalls eine Schutzlackschicht,
wenigstens zwei unterschiedlich farbige Farblackschichten sowie eine Kleberschicht
angeordnet sind, zur Erzeugung der wenigstens zwei unterschiedlich gefärbten Farblackschichten
auf einer Oberfläche verwendet.
[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels einer Heissprägefolie zur Verwendung gemäss der Erfindung
sowie der schematischen Erläuterung des erfindungsgemässen Verfahrens an Hand der
Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teilschnitt durch eine Heissprägefolie,
- Fig. 2a
- im Teilschnitt ein mit einer entsprechenden Heissprägefolie oberflächlich versehenes
Substrat und
- Fig. 2b
- einen Schnitt entsprechend Fig. 2a nach Durchführung der Laserbehandlung.
[0015] Die in Fig. 1 schematisch gezeigte Heissprägefolie umfasst einen Trägerfilm 1, wobei
es sich hier vorzugsweise um einen Polyesterfilm einer Dicke von 6 bis 100 µm, bevorzugt
einer Dicke von 19 bis 38 µm handelt.
[0016] Auf diesem Trägerfilm 1 sind nacheinander folgende Schichten vorhanden, die in dem
an sich von der Herstellung von Heissprägefolien bekannten üblichen Verfahren aufgebracht
sind:
Trennschicht 2:
[0017] Hierbei handelt es sich im allgemeinen um eine bei Wärmeeinwirkung weich werdende
Schicht, die die Ablösung der weiteren Schichten von dem Trägerfilm 1 gestattet. Die
Trennschicht 2 hat im allgemeinen eine Dicke von höchstens 1 µm.
Schutzlackschicht 3:
[0018] Es handelt sich dabei um eine transparente Lackschicht mit der Aufgabe, die freie
Oberfläche des mit der Heissprägefolie dekorierten Gegenstandes gegen mechanische
Beschädigungen weitgehend zu schützen. Die Schutzlackschicht 3 muss deswegen gegen
mechanische Einwirkungen entsprechend widerstandsfähig sein. Sie hat im vorliegenden
Fall beispielsweise eine Dicke von 1 bis 2 µm.
Erste Farblackschicht 4:
[0019] Hierbei handelt es sich beispielsweise um eine mittels Russ entsprechend gefärbte
Lackschicht einer Dicke von etwa 1 bis 5 µm, die mit Hilfe eines Laserstrahls abgetragen
werden kann.
Zweite Farblackschicht 5:
[0020] Diese Schicht ist anders gefärbt als die erste Farblackschicht 4, beispielsweise,
wenn die erste Farblackschicht 4 schwarz ist, weiss oder elfenbeinfarbig.
[0021] Es besteht aber auch die Möglichkeit, die zweite Farblackschicht 5 -ebenso wie die
erste Farblackschicht 4-nicht über die gesamte Fläche der Heissprägefolie und damit
nicht über die gesamte zu dekorierende Oberfläche in der gleichen Farbstellung vorzusehen.
Die Farblackschichten 4 und 5 können vielmehr einzeln -und damit auch unterschiedlich-
aus verschiedenfarbigen Bereichen zusammengesetzt sein.
Kleberschicht 6:
[0022] Hierbei handelt es sich um eine bei Heissprägefolien an sich übliche und bekannte
Kleberschicht einer Dicke von etwa 1 bis 10 µm, wobei die Kleberschicht für eine Heissprägefolie
so zusammengesetzt ist, dass sie erst bei entsprechender Wärmeeinwirkung klebrig wird.
Für Prägefolien, die ohne Wärmeeinwirkung verarbeitet werden sollen, kann die Kleberschicht
auch beispielsweise ein durch Druck aktivierbarer Kleber oder eine Schicht eines ständig
klebrigen Materials sein. Im letzteren Falle müsste allerdings dann der Trägerfilm
1 auf der den Lackschichten 3, 4, 5 abgekehrten Seite mit einer ein Anhaften der Kleberschicht
6 am Trägerfilm 1 verhindernden Beschichtung, beispielsweise Silikon, versehen sein,
um die Prägefolie entsprechend aufwickeln zu können.
[0023] Die Trennschicht 2, die Lackschichten 3 bis 5 sowie die Kleberschicht 6 können nach
folgenden Rezepturen hergestellt sein:
Trennschicht 2 |
Toluol |
95 Teile |
Ethanol |
5 Teile |
Esterwachs (Tropfpunkt 90°C) |
0,1 Teile |
Schutzlackschicht 3 |
Methylethylketon |
35 Teile |
Ethylacetat |
10 Teile |
Cyclohexanon |
8 Teile |
Methylmethacrylat (Erweichungspkt. 108°C) |
8 Teile |
Hydroxyfunktionelles Acrylat (60% in EGA/Xylol 1:1, OH-Gehalt 4,4%) |
4 Teile |
Hydroxyfunktionelles Acrylat (60% in EGA, OH-Gehalt 6%) |
4 Teile |
Cellulosenitrat (niedrigviskos, 35% in Alkohol) |
8 Teile |
Polyethylendispersion (24% in Xylol) |
7 Teile |
Aromatisches Isocyanat (50% in Ethylacetat, NCO-Gehalt 8%) |
16 Teile |
Erste Farblackschicht 4 (schwarz) |
Methylethylketon |
30 Teile |
Butylacetat 98/100 |
28 Teile |
Cylohexanon |
20 Teile |
PVC/PVA-Copolymer (85/15) |
11 Teile |
Russ |
11 Teile |
Zweite Farblackschicht 5 (weiss) |
Methylethylketon |
38 Teile |
Aceton |
11 Teile |
Cyclohexanon |
11 Teile |
Polyvinylbutyral (Erweichungspkt. 125°C) |
6 Teile |
Lineares Polyurethan (Fp. 220°C) |
8 Teile |
Ti0₂ |
26 Teile |
Kleberschicht 6 |
Toluol |
15 Teile |
Aceton |
15 Teile |
Ethanol |
38 Teile |
Copolymeres Methyl-/n-butyl-methacrylat (40 % in Xylol; tg = 78°C) |
15 Teile |
Polyethylmethacrylat (tg = 63°C) |
5 Teile |
Polyvinylacetat (50 % in Ethanol) |
4 Teile |
Si0₂ |
2 Teile |
Ti0₂ |
6 Teile |
[0024] In Fig. 2a ist im Teilschnitt ein Substrat 7, beispielsweise die Frontplatte eines
Gerätes, gezeigt, an dessen Oberfläche 8 die eine Ablöseschicht 9 bildenden Lackschichten
3 bis 5 sowie Kleberschicht 6 der Heissprägefolie gemäss Fig. 1 in einem üblichen
Heissprägevorgang angebracht sind.
[0025] Ausgehend von der im wesentlichen einheitlich dekorierten Oberfläche gemäss Fig.
2a wird dann mittels eines entsprechenden Laserstrahls zur Erzielung der gewünschten
Dekoration bzw. Beschriftung sowohl die Schutzlackschicht 3 als auch die erste, beim
Ausführungsbeispiel angenommen schwarze Farblackschicht 4 abgetragen, und zwar derart,
dass am Grund 10 der durch Abtragung der Schichten 3, 4 entstandenen vertieften Bereiche
11, beispielsweise in Form von Strichen, Buchstaben, Flächen etc., die zur ersten
Farblackschicht 4 farblich unterschiedliche zweite Farblackschicht 5 zum Vorschein
kommt. Dabei ist allerdings in Fig. 2b der Idealzustand gezeigt, der darin besteht,
dass die Abtragung der Lackschichten mittels des Laserstrahls genau bis zum Beginn
der zweiten Farblackschicht 5 geht. Tatsächlich wird man im allgemeinen so vorgehen,
dass noch eine geringe Menge der Farblackschicht 5 mit abgetragen wird, um sicherzustellen,
dass die freigelegten Bereiche der zweiten Farblackschicht 5 ein einheitliches Aussehen
besitzen. Sofern die Farblackschicht 5 über die Oberfläche des zu dekorierenden Gegenstandes
aus Bereichen unterschiedlicher Farbe zusammengesetzt ist, werden natürlich die freigelegten
Teile 10 der zweiten Farblackschicht 5 entsprechend unterschiedliche Farbe besitzen.
[0026] Im Ausführungsbeispiel wurde davon ausgegangen, dass die Schutzlackschicht 3 bereits
auf der Heissprägefolie vorhanden ist, was zur Folge hat, dass die Oberfläche 10 der
zweiten Farblackschicht 5 bei fertig dekoriertem Produkt freiliegt. Für bestimmte
Anwendungsfälle kann es gewünscht sein, dass auch diese Fläche geschützt ist. In diesem
Fall besteht entweder die Möglichkeit, eine Heissprägefolie zu verwenden, die keine
Schutzlackschicht 3 aufweist und dann insgesamt nach der Laser-Gravur eine Schutzlackschicht
anzubringen, die dann auch die vertieften Bereiche 11 ausfüllt. Eine andere Möglichkeit,
die eine bessere mechanische Festigkeit ergibt, besteht darin, ausgehend von dem Zustand
gemäss Fig. 2b zusätzlich einen weiteren Schutzlack aufzubringen, der dann eventuell
nur die abgetragenen Bereiche 11 ausfüllt.
1. Verfahren zur Dekoration oder Beschriftung einer Oberfläche mittels Laserstrahlung,
wobei auf die Oberfläche wenigstens zwei unterschiedlich gefärbte Farblackschichten
übereinander aufgebracht und anschliessend wenigstens die zum Betrachter weisende
erste Farblackschicht mittels der Laserstrahlung bereichsweise zur Erzeugung der Dekoration
oder Beschriftung entfernt und so die unterschiedlich gefärbte zweite Farblackschicht
freigelegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens die erste Farblackschicht (4) in einem Transferverfahren von einem
Träger (1) auf die Oberfläche (8) übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste und die zweite Farblackschicht (4, 5) in einem Transferverfahren von
einem Träger (1) auf die Oberfläche (8) übertragen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf die erste Farblackschicht (4) vor oder nach der Laserbearbeitung eine transparente
Schutzlackschicht (3) aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sämtliche Lackschichten (3, 4, 5) mittels einer Transferfolie aufgebracht werden,
die einen Trägerfilm (1) und auf diesem ablösbar die Lackschichten (3, 4, 5) aufweist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens die erste Farblackschicht (4) mittels einer Prägefolie aufgebracht
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung der wenigstens
zwei unterschiedlich gefärbten, übereinanderliegenden Farblackschichten (4, 5) eine
Prägefolie, insbesondere Heissprägefolie, umfassend einen vorzugsweise aus Polyester
bestehenden Trägerfilm (1), auf demaufeinanderfolgend eine Trennschicht (2), gegebenenfalls
eine Schutzlackschicht (3), wenigstens zwei unterschiedlich farbige Farblackschichten
(4, 5) sowie eine Kleberschicht (6) auf eiber Oberfläche (8) angeordnet sind, verwendet
wird.