[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Staub- und Schmutzpartikel
von großen Flächen durch Bewegen eines Saugrohres über die Fläche, dessen Einmündungsöffnung
von der Fläche beabstandet, bevorzugt im wesentlichen parallel zu dieser, gehalten
wird. Das Saugrohr ist an ein Sauggebläse angeschlossen. Beim Reinigen großer Flächen,
wie z.B. Straßen, Pisten von Flugplätzen u.dgl. muß das Saugrohr (der Saugkopf) aus
geometrischen und räumlichen Gründen in relativ großem Abstand von der zu reinigenden
Fläche angeordnet werden. Die Strömungsgeschwindigkeit der Saugluft ergibt sich aus
dem durchgesetzten Luftvolumen und der Fläche senkrecht zur Strömungsrichtung zwischen
dem Saugkopf und der zu reinigenden Fläche. Die baubedingten Abstände zwischen Saugkorb
und Bodenoberfläche führen nun dazu, daß zur Erzielung der erforderlichen Strömungsgeschwindigkeit
so große Volumen an Luft bewegt werden müssen, daß die dafür erforderlichen Anlagenteile
wie Fahrzeugantrieb, Gebläse, Blaskompressor, Grobabscheider, Staubfilter usw. in
einem einzigen Mobilgerät nicht mehr untergebracht werden können. Deshalb sind herkömmliche
Großstaubsauganlagen auf zwei oder mehrere Geräte verteilt, die zusammengekoppelt
werden. Das Saugergebnis ist trotzdem bei allen derartigen bisher bekannten Großanlagen
wenig zufriedenstellend.
[0002] Die Erfindung behebt diesen Mangel dadurch, daß bei einem Verfahren der eingangs
erwähnten Art, erfindungsgemäß vor, gegebenenfalls auch hinter der Einmündungsöffnung
des Saugrohres, eine den Saugstrom gegen die zu reinigende Fläche lenkende Wirbelwalze
aus mindestens zwei mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unter einem spitzen Winkel
zusammengeführten Luftströmen gebildet wird. Durch die erfindungsgemäße Verfahrensführung
wird die an sich relativ langsam in den zwischen Saugkorb und der zu reinigenden Fläche
gebildeten Raum einströmende Luft durch aerodynamische Effekte so vom Saugkorb gegen
die zu reinigende Fläche abgelenkt, daß eine wesentliche Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit
in Nähe der zu reinigenden Fläche erzielt wird, wodurch der Saugeffekt und die Saugleistung
und damit der Reinigungseffekt wesentlich verbessert werden.
[0003] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erweist sich eine Vorrichtung als
besonders geeignet, bei der von mindestens einer der längeren Seiten der im wesentlichen
rechteckigen Einmündungsöffnung des Saugrohres ein Leitblech absteht, dessen Unterseite
bevorzugt konkav gewölbt ist. Die Anordnung des Leitbleches ergibt eine günstige Luftführung
im Bereich der Einmündungsöffnung des Saugrohres. Ist das Leitblech konkav gewölbt,
wird eine Anpassung des Leitbleches an die Form der unter dem Leitblech gebildeten
Wirbelwalze erzielt.
[0004] In besonderer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorgesehen werden,
daß zur Erzeugung zweier unterschiedliche Geschwindigkeit aufweisender Luftströme
vor und im Abstand von dem freien Rand des Leitbleches bzw. der längeren Seite der
Einmündungsöffnung ein Strömungsteiler angeordnet ist, der gegebenenfalls als Flügel
mit sich bevorzugt parallel zur längeren Seite der rechteckigen Einmündungsöffnung
erstreckender Kante ausgebildet ist. Die Anordnung des Strömungsteilers erlaubt die
Erzeugung von zwei Luftströmungen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, so daß durch
Scherwirkung im Bereich des Zusammentreffens der beiden Luftströme sich eine bezüglich
des Saugkopfes stationäre Wirbelwalze ausbildet. Diese Wirbelwalze lenkt den überwiegenden
Teil der zur Einströmöffnung des Saugrohres fließenden Luft gegen die zu reinigende
Fläche ab, die den relativ niederen Spalt zwischen dem Umfang der Wirbelwalze und
der zu reinigenden Fläche durchströmen muß und dabei eine hohe Strömungsgeschwindigkeit
erreicht, was dem Lösen von Schmutzpartikeln von der zu reinigenden Fläche förderlich
ist. Ist der Strömungsteiler als Flügel (mit Tragflächenprofil) ausgebildet, begünstigt
dies aus aerodynamischen Gründen die Strömung.
[0005] Die Wirbelwalze kann in besonderer Ausgestaltung der Erfindung auch durch vor der
Einmündungsöffnung des Saugrohres angeordnete, mit Druckluft beaufschlagte Blasdüsen
erzielt werden, deren Achsen bevorzugt parallel zueinander und unter spitzem Winkel
zur Ebene der Einmündungsöffnung verlaufen. Die Blasdüsen können dabei auch am Strömungsteiler
befestigt sein, in welchem Fall sie die Wirkung des Strömungsteilers noch verstärken.
Allerdings kann die Wirbelwalze auch durch alleinigen Einsatz der Blasdüsen, ohne
Verwendung des Strömungsteilers, erzielt werden.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert, die ein Ausführungsbeispiel
einer zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders geeigneten Vorrichtung
zeigt. In den
Fig. 1 und 2 ist die Vorrichtung in schaubildlicher Darstellung wiedergegeben.
[0007] Mit 1 ist in der Zeichnung das Saugrohr bezeichnet, das an ein in der Zeichnung nicht
dargestelltes Sauggebläse angeschlossen ist. Die zu reinigende Fläche ist mit 12 bezeichnet.
Die Einmündungsöffnung 9 des Saugrohres 1 ist rechteckig gestaltet, wobei von den
längeren Seiten 8 der Einmündungsöffnung 9 Leitbleche 2 abstehen, deren Unterseite
11 konkav gewölbt sein kann. Die Geschwindigkeit v, mit der die Luft zwischen dem
Leitblech 2 und der zu reinigenden Fläche 12 strömt, ergibt sich aus dem Durchsatzvolumen
V der Luft in der Zeiteinheit durch das Saugrohr 1 und der Fläche F des Strömungsquerschnittes
zwischen Leitblech 2 und zu reinigender Fläche 12 aus der Beziehung v = V/2F, wobei
F = 1.h ist, mit h als Höhe des Durchströmquerschnittes und 1 als Länge des Durchströmquerschnittes.
Es ist ersichtlich, daß bei gleichem Durchsatzvolumen V die Strömungsgeschwindigkeit
durch Verkleinern des Strömungsquerschnittes F erhöht werden kann. Da die Länge 1
des Durchströmquerschnittes durch die Vorrichtung vorgegeben ist, kann nur die Höhe
h des Strömungsquerschnittes vermindert werden, um den Durchströmquerschnitt zu vermindern.
[0008] Die Erfindung weist nun einen Weg, die Höhe h zu vermindern, ohne den Abstand zwischen
der zu reinigenden Fläche 12 und der Unterseite 11 des Leitbleches zu verändern. Vorgeschlagen
wird hiezu die Bildung einer Wirbelwalze 7 zwischen der zu reinigenden Fläche 12 und
der Unterseite 11 der Leitfläche 2, wodurch es gelingt, die Höhe des Strömungsquerschnittes
auf den Wert h′ (Fig. 2) zu vermindern, der gleich dem geringsten Abstand des Mantels
der Wirbelwalze 7 von der zu reinigenden Fläche 12 ist. Damit ändert sich die Strömungsgeschwindigkeit
auf den Wert

. Da, wie bereits erwähnt, h′ wesentlich kleiner als h (Abstand der Leitflächenunterseite
11 von der zu reinigenden Fläche 12) ist, stellt sich eine Strömungsgeschwindigkeit
v′ ein, die wesentlich größer ist als die Geschwindigkeit v unter Zugrundelegung eines
von der Unterseite 11 der Leitfläche 2 begrenzten Strömungsquerschnittes. Der Strömungsquerschnitt
wird somit aerodynamisch vermindert, bei Einhaltung eines wesentlich größeren geometrischen
Abstandes zwischen der zu reinigenden Fläche 12 und der Unterseite 11 der Leitbleche
2. Außerdem werden in den Randzonen der stationären Wirbelwalze 7 Turbulenzen erzeugt,
die schockartige Druckwellen auf die Schmutzteile auf der zu reinigenden Fläche 12
ausüben, wodurch die Schmutzteile leichter von der zu reinigenden Fläche 12 abgelöst
werden.
[0009] Die Wirbelwalze 7 wird durch Zusammenführen von mindestens zwei Luftströmen 5 und
6 gebildet, die mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten fließen, wie dies aus Fig.
2 ersichtlich ist.
[0010] Zur Erzeugung der beiden Luftströme 5 und 6 können Strömungsteiler 3 vorgesehen sein,
die vor und im Abstand vom freien Rand des Leitbleches 2 bzw. der längeren Seite 8
der Einmündungsöffnung 9 angeordnet sind.Der Strömungsteiler 3 kann dabei von einem
Tragflächenprofil gebildet werden, dessen Kante sich parallel zur längeren Seite 8
der rechteckigen Einmündungsöffnung 9 erstreckt. Durch Anordnung des Strömungsteiles
entsteht zwischen dem freien Ende des Leitbleches 2 und dem diesem Ende benachbarten
Strömungsteiler eine Injektorwirkung, wobei zwei Luftströmungen mit unterschiedlicher
Geschwindigkeit sich bilden.
[0011] Zur Erzeugung der Wirbelwalze 7 können auch mit Druckluft beaufschlagte Blasdüsen
4 vorgesehen werden, deren Achsen bevorzugt parallel zueinander in einer gemeinsamen
Ebene liegen und einen spitzen Winkel mit der Ebene einschließen, in der die Einmündungsöffnung
9 des Saugrohres 1 liegt.
[0012] Die Blasdüsen 4 können auch am Strömungsteiler 3 befestigt werden. Ist der Strömungsteiler
3 als Tragflächenprofil ausgeführt, werden die Blasdüsen 4 bevorzugt entlang der Kante
des Tragflächenprofiles, voneinander beabstandet, angeordnet.
[0013] Zur Versorgung der Blasdüsen 4 kann auch die über das Saugrohr 1 abgesaugte Luft
verwendet werden, nachdem diese von den mitgeführten Staub- bzw. Schmutzpartikeln
befreit wurde.
[0014] Zur Erzeugung der Druckluft für die Blasdüsen 4 kann ein gesonderter Kompressor vorgesehen
sein.
1. Verfahren zum Entfernen von Staub- und Schmutzpartikel von großen Flächen durch Bewegen
eines Saugrohres über die Fläche, dessen Einmündungsöffnung von der Fläche beabstandet
bevorzugt im wesentlichen parallel zu dieser, gehalten wird, dadurch gekennzeichnet,
daß vor, gegebenenfalls auch hinter der Einmündungsöffnung des Saugrohres, eine den
Saugstrom gegen die zu reinigende Fläche lenkende Wirbelwalze aus mindestens zwei
mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unter einem spitzen Winkel zusammengeführten
Luftströmen gebildet wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß von mindestens einer der längeren Seiten (8) der im wesentlichen rechteckigen
Einmündungsöffnung (9) des Saugrohres (1) ein Leitblech (2) absteht, dessen Unterseite
(11) bevorzugt konkav gewölbt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung zweier unterschiedliche
Geschwindigkeit aufweisender Luftströme (5, 6) vor und im Abstand von dem freien Rand
des Leitbleches (2) bzw. der längeren Seite (8) der Einmündungsöffnung (9) ein Strömungsteiler
(3) angeordnet ist, der gegebenenfalls als Flügel mit sich bevorzugt parallel zur
längeren Seite (8) der rechteckigen Einmündungsöffnung (9) erstreckender Kante (10)
ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Einmündungsöffnung
(9) mit Druckluft beaufschlagte Blasdüsen (4) angeordnet sind, deren Achsen bevorzugt
parallel zueinander und unter spitzem Winkel zur Ebene der Einmündungsöffnung (9)
verlaufen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasdüsen (4) am
Strömungsteiler (3) befestigt sind.