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(11) |
EP 0 538 556 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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11.09.1996 Patentblatt 1996/37 |
(22) |
Anmeldetag: 01.07.1992 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: F41B 6/00 |
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(54) |
Elektromagnetischer Beschleuniger in Flachspulenanordnung
Electromagnetic accelerator with coils in a flat configuration
Accélerateur électromagnétique avec des bobines en configuration plane
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT NL SE |
(30) |
Priorität: |
23.09.1991 DE 4131595
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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28.04.1993 Patentblatt 1993/17 |
(73) |
Patentinhaber: Rheinmetall Industrie Aktiengesellschaft |
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40880 Ratingen (DE) |
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Erfinder: |
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- Weh, Herbert, Prof. Dr.-Ing.
W-3300 Braunschweig (DE)
- May, Hardo
W-3300 Braunschweig (DE)
- Löffler, Markus, Dr.
W-3104 Unterlüss (DE)
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Entgegenhaltungen: :
US-A- 4 796 511
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US-A- 4 817 494
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Beschleunigung von Flugkörpern oder Projektilen mit Hilfe elektromagnetischer
Katapulte weist gegenüber herkömmlichen Antriebsverfahren, die auf der Grundlage von
Verbrennungsmotoren oder der Anwendung des Explosionsdrucks arbeiten, Vorteile auf.
Elektromagnetische Beschleuniger lassen sich in die Gruppe der Linearantriebe mit
sehr kurzen Einsatzzeiten einordnen. Im Vergleich zur herkömmlichen Auslegung der
Linearmotoren, etwa für Verkehrsanwendungen, sind bei Kurzzeitbelastung außerordentlich
hohe Kraftdichten zu erreichen. Das Grundkonzept besteht aus einer Spulenanordnung
für den stationären Teil sowie einem Translator, der ebenfalls eine oder mehrere Spulen
aufweist. Die Energiebereitstellung und ihre Zuführung zu den Spulen muß den jeweiligen
Bewegungszustand (Position und Geschwindigkeit) des Translators berücksichtigen. Die
erforderliche elektrische Leistung hängt von den mechanisch bedingten Zieldaten des
Beschleunigungsvorgangs, also von Masse, Endgeschwindigkeit und Beschleunigungsstrecke,
ab. Sie wird aber auch sehr durch die Wirksamkeit der Umsetzung von elektrischer Energie
in mechanische Energie bestimmt. Letzteres ist abhängig von der Intensität der Wechselwirkung
zwischen dem magnetischen Feld und den elektrischen Strömen. Die Feld-Strom-Wechselwirkung
steht auch in engem Zusammenhang mit den auf die Spulen wirkenden Kräften. Da eine
relativ unwirksame Feld-Strom-Wechselwirkung auf die Anwendung erhöhter Ströme führt,
werden somit auch verstärkte Verlustprobleme und in deren Folge erhöhte thermische
Effekte ausgelöst. Die Ausführbarkeit der Höchstleistungswandler hängt offensichtlich
stark von der Intensität der Strom-Feld-Interaktion ab. Bei der bislang hauptsächlich
in Betracht gezogenen koaxialen, zylindrischen Spulenanordnung, bei der Statorspulen
und Translatorspulen eine kreiszylindrische Anordnung bilden liegen recht ungünstige
Verhältnisse vor, die eine wenig effiziente elektromechanische Energieumsetzung zur
Folge haben und eine hohe mechanische und thermische Spulenbeanspruchung bedingen.
[0002] Aus der US-PS 4,817,494 ist bereits ein Flachspulenbeschleuniger zur Beschleunigung
von Geschossen mit einer stationären (primären) Spulenanordnung bekannt. Dabei besteht
die stationäre Spulenanordnung aus mindestens zwei Flachspulen, die voneinander einen
spaltförmigen Abstand aufweisen. In dem entsprechenden Spalt befinden sich entweder
das Geschoß selbst oder an diesem befestigte flügelförmige Flachmaterialteile. Die
Flachspulen der stationären Spulenanordnung induzieren in dem Geschoß bzw. den flügelförmigen
Materialteilen einen Wirbelstrom, dessen magnetisches Feld in Wechselwirkung mit dem
Feld der Flachspulen der stationären Spulenanordnung tritt und zu einer Beschleunigung
des Geschosses führt.
[0003] Nachteilig ist bei diesen bekannten Beschleunigungsvorrichtungen, daß eine optimale
Feld-Strom-Wechselwirkung bei minimaler mechanischer und thermischer Spulenbelastung
nicht erreichbar ist. Insbesondere treten bei Verwendung flacher Beschleunigungsflächen
relativ hohe Wirbelstromverluste in diesen Metallteilen auf.
[0004] Ziel der vorliegend ausgeführten Beschleunigerform ist somit eine verbesserte Feld-Strom-Wechselwirkung,
die bei minimaler mechanischer und thermischer Spulenbelastung eine maximale Schubausbeute
und damit ein günstiges Verhältnis von elektrischer zu mechanischer Leistung erlaubt.
[0005] Die nachfolgende Beschreibung mit der Erläuterung durch 7 Bilder sowie der Darlegung
der Schutzansprüche zeigt einen zweckmäßigen Lösungsweg für die gestellte Aufgabe.
[0006] Die Darstellungen der Figuren 1 bis 7 zeigen im einzelnen:
- Fig.1:
- Das Grundmodell der Beschleuniger-Flachspulenanordnung bestehend aus je einer feststehenden
Spule S1 und S1' oberhalb und unterhalb der zu beschleunigenden Sekundärspule S2.
- Fig.2:
- Das Vergleichsmodell der koaxialen Spulenanordnung mit feststehender Spule S1 und
beweglicher Spule S2.
- Fig.3a:
- Projektil bestehend aus Spule S2 und Nutzlastteil N.
- Fig.3b:
- Fig.3c:
- Angesetzte Leitfläche L mit Führungsschienen.
- Fig.4a:
- Am Flugkörper angesetzte Sekundärspulen und deren leitfähige Verbindung.
- Fig.4b:
- Form der Primär- und Sekundärspulen.
- Fig.5a:
- Angesetzte Sekundärspulen (vertikal bzw. in geknickter Form).
- Fig.5b:
- Fig.5c:
- Form von Primär- und Sekundärspulen.
- Fig.6:
- In drei Schichten aufgeteilte Primärwicklung und Zweischicht-Sekundärspulen.
- Fig.7:
- Zylindrisch gekrümmte Spulenanordnung mit großer Wirkungsfläche.
[0007] Die Spulentopologie der Beschleunigeranordnung hat, wie bereits erwähnt, großen Einfluß
auf die Wirksamkeit der Energieumsetzung. Das Verhältnis elektrisch zugeführter Energie
zu mechanischer Energie, die durch ½ mv
2, mit m der Translatormasse und v der Endgeschwindigkeit bestimmt ist, kann durch
eine günstige Anordnung der Stator- und Translatorspulen klein gehalten werden. Der
Idealfall ist dabei ein Wert, der den Betrag der mechanischen Energie nicht sehr überschreitet.
Aus einer Betrachtung der Modellanordnungen Fig. 1 und 2 lassen sich die wesentlichen
Vorteile einer Flachspulenanordnung gegenüber einer koaxialen Spulenkonfiguration
darlegen. Fig. 1 stellt die Flachspulenanordnung im Schnitt dar. Die vom Primärstrom
der Spulen S1 und S1' erzeugten Feldlinien sind schematisch eingetragen. Sie entsprechen
am Ort der Spule S2, des Translators, einer senkrecht nach unten zeigenden magnetische
Induktion der Größe B. Es ist charakteristisch, daß durch die symmetrische Anordnung
des Stators in zwei Schichten und der Voraussetzung gleicher Ströme die Spule S2 keine
B-Komponente in x-Richtung erfährt. Die Feld-Strom-Wechselwirkung in S2, die zur Kraftbildung
führt, wird durch das volle B-Feld der Primärspulenanordnung (am Ort der Sekundärspule)
bestimmt. Es wird somit bei gegebenem Feld ein Größtwert der Antriebskraft erreicht.
Die Richtung der entwickelten Kraft der Translatorspule zeigt ausschließlich in die
Richtung der Bewegung. Die Antriebskraftkomponenten wirken gleichmäßig auf je eine
Spulenseite. Die Primärspulen erfahren entgegengesetzt wirkende Kräfte. Bewegt sich
als Folge der Kraftwirkung die Translatorspule nach rechts, ergeben sich in dem Maße
Kraftänderungen, wie die Primärinduktion B und der Strom der Sekundärspule sich ändern.
Die Änderung von B hängt von der Geometrie (dem Verhältnis von h/w) ab, wobei für
praktisch relevante Voraussetzungen eine graduelle Abnahme von B bis zur Spulenmitte
vorliegt. Es ist zweckmäßig eine Spulenanordnung für das Primärteil vorzusehen, die
entsprechend einer mehrsträngigen Anordnung die Wechselwirkung zum Primärteil möglichst
kontinuierlich aufrecht erhält (im Modell Fig. 1 nicht gezeichnet).
[0008] Aus Fig. 1 ist weiter zu erkennen, daß die größten Felddichten innerhalb der Spulenanordnung
dort auftreten, wo sich das Sekundärteil befindet. Im äußeren Bereich ergibt sich
eine Aufweitung des Feldes und damit eine Verringerung von B.
[0009] Wie der Darstellung von Fig. 2 zu entnehmen ist, ergeben sich für die koaxiale Spulenanordnung
deutliche Unterschiede. Die Translatorspule S2 befindet sich in einem Primärfeld B,
das sowohl eine Radial- als auch eine Axialkomponente aufweist. Die Vortriebskraft
F
x wird jedoch nur von der Radialkomponente von B erzeugt. Die Axialkomponente B
x bildet in Wechselwirkung mit dem Sekundärstrom eine nach innen gerichtete Radialkraft
F
r. Sie beansprucht die Spule auf Druck. Für die Primärspule entsteht umgekehrt durch
die nach außen wirkende Radialkraft eine Zugbeanspruchung.
[0010] Im Vergleich zu der Anordnung nach Fig. 1 sind beim koaxialen Wandler zusätzliche
Maßnahmen (z.B. gegen Zugkräfte) zur Aufnahme der Spulenkräfte erforderlich, während
bei der Flachanordnung eine Spulenabstützung verlangt wird.
[0011] Wie aus dem Vergleich der verschiedenen Anordnungen abgeleitet werden kann und wie
durch rechentechnische Untersuchungen bestätigt wird, sind zur Erzeugung bestimmter
Vortriebskräfte bei der Anordnung nach Fig. 2 sehr viel größere Ströme notwendig.
Dies liegt an der beschriebenen weniger effizienten Feld-Strom-Wechselwirkung, geht
aber auch darauf zurück, daß bei der koaxialen Anordnung die Erzeugung des magnetischen
Feldes grundsätzlich durch einen größeren magnetischen Widerstand behindert wird.
Im Innern der Primärspule S1 wird der im wesentlichen axiale Feldverlauf und der diesem
zugeordnete magnetische Widerstand überwiegend durch die (für die Vortriebskraft ineffiziente)
Axialkomponente B
x bestimmt. Die Erzeugung des magnetischen Feldes verlangt bei der koaxialen Anordnung
auch aus diesen Gründen höhere Ströme.
[0012] Hohe Primärströme bzw. eine erhöhte Primärspulendurchflutung erfordert unter sonst
ähnlichen Verhältnissen auch die Anwendung einer erhöhten Spannung und führt über
das erhöhte Produkt Spannung mal Strom auf eine erhöhte Leistung. Durch die ungünstige
Topologie bedingt ergeben sich zusätzlich erhöhte thermische Beanspruchungen (durch
erhöhte Ströme bzw. Stromdichten) sowie die bereits erwähnten parasitären Kraftwirkungen
auf Primär- und Sekundärspulen. Letztere müssen durch Armierungsmaßnahmen, die zu
einer erhöhten Festigkeit führen, abgefangen werden. Durch Fasereinlagen verstärkte
Spulen besitzen jedoch ungünstige thermische Eigenschaften.
[0013] Für die Erzeugung des Sekundärstromes kommt hauptsächlich das induktive Verfahren
in Betracht. Auch mit Blick auf dessen Anwendung ist es wichtig, daß die Spulen S1
und S2 so angeordnet sind, daß sie gut gekoppelt sind. Die Ausführung einer Spulenanordnung,
bei der S2 von zwei symmetrischen Primärwicklungen S1, S1' eingeschlossen ist und
nur geringe Abstände zwischen den Schichten vorhanden sind, ergibt diesbezüglich optimale
Verhältnisse. Wegen der bei Fig. 2 fehlenden Symmetrie sind hierbei deutlich ungünstigere
Voraussetzungen gegeben. Die Anordnung nach Fig. 2 zeigt auch, daß die Abnahme der
Kraft für größer werdende Spulenabstände x stärker ist als im Falle von Fig. 1.
[0014] Sowohl für Fig. 1 als auch für Fig. 2 ist zu erwähnen, daß die Spulenanordnung im
allgemeinen eine größere Zahl von Spulen aufweist, die abhängig von x, positionsabhängig
vom Translator aktiviert werden. Zur Erzielung großer Antriebskräfte auf einer längeren
Strecke wird dem Primärspulensystem die Leistung in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit
zugeführt. Wird z.B. am Ende der Beschleunigungsstrecke gleiche Antriebskraft wie
an deren Beginn gefordert, so bedeutet dies bei etwa gleichen Spulenströmen und gleicher
Windungszahl der Spulen eine proportional zur Geschwindigkeit steigende Spannung.
Durch Reduktion der Windungszahl zum Wandlerausgang hin kann eine Vergleichmäßigung
der erforderlichen Spannung erreicht werden. Zur Vermeidung von Krafteinbrüchen erscheint
es weiter zweckmäßig, eine Spulenanordnung zu wählen, bei der analog zur Mehrphasenwicklung
das magnetische Feld in gleichbleibender Größe mit dem Translator mitgeführt wird.
[0015] Zur Verstärkung der Wechselwirkung zwischen Feld und Sekundärstrom werden Maßnahmen
eingesetzt, die eine Grunderregung des Sekundärteils bereits im Stillstand aufbringen.
Mit einer solchen Vorerregung kann im Laufe des Beschleunigungsvorgangs eine höhere
Kraftausbeute bei gegebener elektrischer Leistung erzielt werden.
[0016] Bei der Flachspulenanordnung nach Fig. 1 wird die Translatorspule S2 von zwei Schichten
der Primärspulenanordnung S1 und S1' umgeben. Da die Translatorspule S2 als Antriebskomponente
für eine zu beschleunigende Nutzlast in einem Fluggerät oder einem Projektil dient,
sind konfiguratorische Zusammenhänge zwischen der Spule S2 und dem anzutreibenden
Gerät zu beachten. Die Fig. 3a zeigt eine naheliegende Form für ein mit der Spule
S2 verbundenes insgesamt flachgestaltetes Projektil. Der Flugkörper wird damit im
Querschnitt der Geometrie des durch die Statoranordnung bestimmten Kanals angepaßt.
Die Fig. 3b und 3c weisen darauf hin, daß zur Flugstabilisierung des Projektils seitliche
Leitflächen angesetzt werden, für die im Kanal eine entsprechende Führung vorgesehen
ist. Die Spule S2 bewirkt für die Nutzlast des Projektils während der Beschleunigung
Druckkräfte, die von den quer zur Bewegung verlaufenden Spulenseiten ausgeübt werden.
Auf die Längsabschnitte der Spulenseiten werden nach außen wirkende Kraftkomponenten
ausgeübt. Die Spule ist gegen die deformativ wirkenden Kraftanteile entsprechend abzustützen.
[0017] Die Anwendung der Spulenkräfte zur Beschleunigung von Fluggeräten oder Projektilen
hat dem Gesichtspunkt zu entsprechen, daß die Krafteinleitung in die Hauptmasse mit
ausreichend großem Querschnitt und beherrschbaren mechanischen Spannungen erfolgt.
Fig. 4a zeigt eine Anordnung, bei der die Sekundärspulenanordnung zweiseitig am Rumpf
des Fluggeräts anschließt und in dessen Oberflächenbereich eine Verbindung aufweist.
Hierdurch werden verhältnismäßig günstige Bedingungen für die Krafteinleitung von
der Spule in den Rumpf des Flugkörpers erreicht. Die Kraftübertragung läßt sich mit
beherrschbaren Spannungen durchführen. In Bild 4b sind die beiden Schichten der Primärspulen
gezeichnet, die Verbindungen über den Flugkörper-Rumpf hinweg aufweisen. In den Außenbereichen
(außerhalb des Rumpfs) ist dabei die Spulenanordnung entsprechend dem Basismodell
von Fig. 1 gestaltet. Im Rumpfbereich teilt sich die Anordnung insoweit, als die Sekundärspule
auf einem Kreisbogen geführt wird. Auf jeder Halbseite findet damit eine einseitige
Wechselwirkung statt, die aber aufgrund der Symmetrie in ihrer Wechselwirkungsintensität
weitgehend den Optimalbedingungen nahe kommt.
[0018] Eine Steigerung der Antriebskraft zur Erzielung höchster Beschleunigungen bei begrenzter
Spulenbelastung führt zu einer Vergrößerung der extern am Flugkörper angeordneten
Spulenflächen. Um die Überstände zu verringern und gleichzeitig die krafteinleitenden
Querschnitte zu vergrößern, erscheint die Anordnung mehrerer Sekundärspulen (in Flugrichtung)
hintereinander als geeigneter Ausweg. Hierdurch wird der Luftwiderstandsbeiwert nur
wenig beeinträchtigt.
[0019] Fig. 5a zeigt eine Lösung bei der ebenfalls nur kurze Hebelarme für die Einleitung
der Spulenkräfte in den Rumpf gegeben sind. Die Anordnung entspricht wieder dem Grundgedanken
der auch bei der Fig. 4 verfolgt wurde. Querschnittszeichnungen von Spulen und Statorstruktur
zeigen die Fig. 5b und 5c. Hierbei ist im äußeren Bereich die Flachkanalanordnung
in Normalform und im Innenbereich die kreisförmige Anordnung mit Paralleldurchflutung
erkennbar. Die senkrecht angesetzten äußeren Spulen erlauben neben der günstigen Krafteinleitung
(mit kurzem Hebelarm) eine kompakte Gestaltung der Statorstruktur. In Fig. 5c ist
durch eine entsprechend querschnittsfreundliche Gestaltung von S2 und leicht konisch
angeordneten Primärspulen S1 und S1' der Forderung nach ausreichendem Querschnitt
für die Kraftübertragung zum Rumpf besonders entsprochen. Eine der Kraftsteigerung
dienende weitere Variante der erfindungsgemäßen Ausbildung der Spulenanordnung zeigt
Fig. 6. Hierbei ist gegenüber den Fig. 5b und 5c eine Aufteilung der Statorspulen
auf drei Schichten, nämlich S1, S1' und S1'' vorgenommen. Die Stromrichtung aller
drei Schichten ist gleich. Die Translatorspule ist in S2 und in S2' aufgeteilt und
befindet sich zwischen den drei Spulenschichten des Stators. Die nun insgesamt fünf
Schichten wirken im Sinne einer verbesserten, d.h. höheren Kraftbildungsintensität
zusammen. Im Mittelbereich wird das Konzept der parallel durchflossenen einfachen
Schichtaufteilung beibehalten. Als Vorteil der Spulenaufteilung ergeben sich neben
der verbesserten Wechselwirkung und induktiven Kopplung auch geringere Kräfte je Spulenseite.
[0020] Die Verbesserungsmaßnahmen für die Feld-Strom-Wechselwirkung haben jeweils auch den
Gesichtspunkt der Baubarkeit der Spulenanordnung unter Beachtung ausreichender Festigkeit
und Querschnittsgebung für die Krafteinleitung von der Spule zur Struktur (von Flugkörper
und Stator) zu entsprechen. Fig. 7 zeigt im Querschnitt eine Anordnung von Stator-
und Translatorspulen mit großflächigem Wechselwirkungsquerschnitt und begrenztem Außendurchmesser.
Der Stator weist zwei nierenförmige Innenteile mit diesen umgebenden Spulen auf und
umfaßt seinerseits eine entsprechende Translatorstruktur, deren äußere Spulen zylinderförmig
sind. Im äußeren Bereich ist die Dreischichtanordnung der Spulen S1, S2, S1' erkennbar,
während im inneren Bereich, ähnlich wie bei vorausgehenden Konfigurationen, die doppelte
Zweischichtanordnung S1, S2 vorliegt.
[0021] Kennzeichnend für die beschriebenen Spulenanordnungen ist eine wirksam gestaltete
Spulenkonfiguration außerhalb des Nutzlastbereiches des zu bewegenden Geräts mit kurzem
Hebelarm und geeignetem Krafteinleitungsquerschnitt. Zusätzlich ist eine elektrische
Verbindung der angesetzten Spulen über den Nutzlastbereich hinweg vorhanden, die ebenfalls
zur Kraftbildung herangezogen wird. Der Verlauf von Primär- und Sekundärspulen ist
zur Erzielung kleiner Wirkungsabstände eng aneinander angeglichen. Zur Beschleunigung
eines größeren Geräts ist es zweckmäßig, die Verbindung zwischen Spulen und Gerät
an mehreren Stellen vorzunehmen, wobei die prinzipiellen Merkmale der hier erwähnten
Beispiele bestehen bleiben.
[0022] Erwähnt sei auch die Möglichkeit, daß die für die Beschleunigung notwendige Spulenanordnung
des Translators im Anschluß an den Beschleunigungsvorgang vom Nutzlastteil getrennt
wird. Das Flugverhalten wird durch den Wegfall der Antriebseinheit im günstlgen Sinne
beeinflußt. Eine Wiederverwendung des Antriebsteils kann nach einer gezielten Abbremsung,
z.B. bei Anwendung für Fluggeräte, möglich sein.
1. Fluggerät und Vorrichtung zur Beschleunigung von Fluggeräten mit einer stationären
Spulenanordnung, die aus mindestens zwei als Flachspulen ausgebildete Primärspulen
(S1, S1') mit parallel zueinander und parallel zur Bewegungsrichtung des Fluggerätes
angeordneten Spulenebenen besteht, daß der Abstand zwischen den beiden Primärspulen
spaltförmig ausgebildet ist, daß in diesem Spalt das Fluggerät oder an dem Fluggerät
befestigte Teile beschleunigt werden, und daß die Primärspulen auf mindestens zwei
Seiten des Fluggerätes liegen, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Fluggerät mindestens auf zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils mindestens
eine als Flachspule ausgebildete Sekundärspule (S2, S2') seitlich befestigt ist, deren
Spulenebene ebenfalls parallel zur Bewegungsrichtung des Fluggerätes angeordnet ist,
und die sich jeweils bei der Beschleunigung des Fluggerätes in dem Spalt zwischen
den beiden Primärspulen (S1,S1') befindet, und daß die Sekundärspulen (S2,S2') mit
Hilfe elektrischer Verbindungen miteinander verbunden sind, wobei die Verbindungen
so gelegt sind, daß möglichst kleine Abstände zu den entsprechend geformten Primärspulen
bestehen.
2. Beschleuniger-Spulenanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Spulenanordnungen (S1,S1',S2,S2') der beschriebenen Art extern am Fluggerät angeordnet
werden und untereinander elektrisch verbunden sind, wobei die Verbindung so gelegt
wird, daß kleine Abstände zu den entsprechend geformten Primärspulen erreicht werden
(Fig. 4a, 4b, 5a, 5b, 5c).
3. Beschleuniger-Spulenanordnung nach obigen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Flächen der angesetzten Spulenl (S1,S1',S2,S2') genickt oder gekrümmt ausgeführt
werden (Fig. 5, 6 und 7).
4. Beschleuniger-Spulenanordnung nach obigen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Primärspulenanordnung (S1,S1') in mehr als zwei Schichten und die sekundärspulenanordnung
(S2,S2') in mehr als eine Schicht aufgeteilt wird, wobei kleine Abstände zwischen
den einzelnen Schichten eingehalten werden (Fig. 6).
5. Beschleuniger-Spulenanordnung nach obigen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die bewegliche Spulenanordnung bereits im Stillstand eine Vorerregung erfährt.
6. Beschleuniger-Spulenanordnung nach obigen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die feststehende Wicklungsanordnung im Sinne einer mehrsträngigen Spulenanordnung
ausgeführt wird.
7. Beschleuniger-Spulenanordnung nach obigen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zahl der Windungen je Spule des feststehenden Systems zum Wandlerende hin abnimmt.
1. Projectile and a device for the acceleration of projectiles, with a stationary coil
system comprising at least two primary coils (S1,S1') constructed as flat (pancake)
coils, with the coil planes positioned parallel to each other and parallel to the
direction of motion, the space between the two primary coils forming a gap between
which the projectile, or parts secured to the projectile, are accelerated, the primary
coils being located on at least two sides of the projectile, characterised by the
fact that at least on two opposite sides of the projectile there is in each case secured
at least one secondary coil (S2, S2') constructed as a flat (pancake) coil, of which
the coil plane is also positioned parallel to the direction of motion of the projectile
and which is located between the two primary coils (S1, S1') when the projectile is
accelerated, the secondary coils (S2, S2') being electrically interconnected with
the connections being arranged so that their distances from the correspondingly formed
primary coils are as short as possible.
2. Accelerator coil system according to Claim 1, characterised by the fact that the said
coil systems (S1, S1', S2, S2') are mounted on the outside of the projectile and electrically
interconnected, the connection being so mounted that short distances are provided
to the correspondingly formed primary coils (Figures 4a, 4b, 5a, 5b, 5c).
3. Accelerator coil system according to any one of the preceding claims, characterised
by the fact that the surfaces of the coils (S1, S1', S2, S2') are bent or curved (Figures
5, 6 and 7).
4. Accelerator coil system according to any one of the preceding claims, characterised
by the fact that the primary coil systems (S1, S1') are subdivided into more than
two layers and the secondary coil systems (S2, S2') into more than one layer, the
distances between the individual layers being kept short (Figure 6).
5. Accelerator coil system according to any one of the preceding claims, characterised
by the fact that the movable coil system undergoes a pre-excitation while still stationary.
6. Accelerator coil system according to any one of the preceding claims, characterised
by the fact that the fixed winding system is designed on the lines of a multi-winding
coil system.
7. Accelerator coil system according to any one of the preceding claims, characterised
by the fact that the number of turns per coil of the fixed system decreases in the
direction of the end of the transformer.
1. Missile et dispositif pour accélérer des missiles, avec un dispositif à bobines stationnaires,
constitué d'au moins deux bobines primaires (S1, S1') réalisées sous forme de bobines
planes, disposées parallèlement l'une à l'autre et parallèlement à la direction de
déplacement du missile, de manière que l'espacement entre les deux bobines primaires
ait une configuration en entrefer, de façon que le missile ou bien des parties fixées
au missile puissent être accéléré dans cet entrefer et que les bobines primaires étant
situées sur au moins deux côtés du missile, caractérisé en ce que sur le missile sont
fixées latéralement, au moins sur chacun des deux côtés opposés, au moins une bobine
secondaire (S2, S2') réalisée sous forme de bobine plane, bobine secondaire dont le
plan est également disposé parallèlement par rapport à la direction du missile, et
qui se trouve chaque fois dans l'entrefer existant entre les deux bobines primaires
(S1, S1') lors de l'accélération du missile, et en ce que les bobines (S2, S2') sont
reliées ensemble l'aide de liaisons électriques, les liaisons étant installées de
manière que des espacements aussi petits que possible soient constitués vis-à-vis
des bobines primaires ayant des formes correspondantes.
2. Dispositif accélérateur à bobines selon la revendication 1, caractérisé en ce que
les dispositifs à bobines (S1, S1'; S2, S2') réalisées selon le type décrit sont disposées
de façon externe sur le missile et sont reliées électriquement ensemble, la liaison
étant installée de manière que de petits espacements soient atteints par rapport aux
bobines primaires à forme correspondante (figure 4a, 4b, 5a, 5b, 5c).
3. Dispositif accélérateur à bobines selon les revendications précédentes, caractérisé
en ce que les surfaces des bobines (S1, S1'; S2, S2') accolées sont de configuration
cassée ou incurvée (figure 5, 6 et 7).
4. Dispositif accélérateur à bobines selon les revendications précédentes, caractérisé
en ce que le dispositif à bobines primaires (S1, S1') est subdivisé en un nombre de
couches supérieur à deux et le dispositif à bobines secondaires (S2, S2') est disposé
en un nombre de couches supérieur à un, de petits espacements étant respectés entre
les différentes couches (figure 6).
5. Dispositif accélérateur à bobines selon les revendications précédentes, caractérisé
en ce que le dispositif à bobines mobile subit déjà une pré-excitation lorsqu'il se
trouve à l'arrêt.
6. Dispositif accélérateur à bobines selon les revendications précédentes, caractérisé
en ce que le dispositif à enroulement fixe est réalisé dans le but de constituer un
dispositif à bobines à plusieurs tronçons.
7. Dispositif accélérateur à bobines selon les revendications précédentes, caractérisé
en ce que le nombre des enroulements de chaque bobine du système fixe va en diminuant
lorsque l'on progresse vers l'extrémité du convertisseur.