[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vorderkantenausrichtung von Papierbogen
mit zyklisch in eine Arbeitsposition bewegten Vordermarken.
[0002] Die DE-PS 27 43 557 zeigt eine Vordermarkenvorrichtung, bei der Vordermarkenhalter
mit Hilfe eines Klemmstücks auf einer Vordermarkenwelle, über die die Schwenkbewegung
der Vordermarken im Arbeitszyklus eingeleitet wird, befestigt sind. An jedem Vordermarkenhalter
ist der Träger einer Vordermarke schwenkbar befestigt. Mit Hilfe eines am Träger angreifenden
Stellmechanismus und einer zwischen Träger und Vordermarkenhalter wirksamen Druckfeder
ist ein Verstellen der Vordermarkenposition möglich. Hierzu sollen die Träger mit
den Vordermarken mit Hilfe der Stellmittel um den Schwenkpunkt so verschwenkt werden,
daß sie die gewünschte Position einnehmen. Zur exakten Vorderkantenanlage der Papierbogen
an den Vordermarken, müssen die zur Anlage herangezogenen Vordermarken untereinander
genau ausgerichtet werden. Nach jeder Verstellung, beispielsweise bei Zu- und Abstellung
einzelner Vordermarken beim Formatwechsel, müssen die zur Bogenausrichtung wirksamen
Vordermarken ebenso wieder in eine Ausrichtelinie genau positioniert werden. Dies
setzt bei dieser Vordermarkenvorrichtung großen Aufwand an hochauflösenden Justiermitteln
voraus. Für jede Vordermarke wird ein gewaltiger baulicher Aufwand mit vielen Bauteilen
betrieben. Die Justiermittel sind mit Rastpositionen versehen. Diese müssen untereinander
höchstfein abgestimmt sein, damit die eine oder die andere Vordermarke nicht, noch
verstärkt durch die Geometrie der hierzu durchgeführten Winkelschwenkung der Vordermarke,
aus der Ausrichtelinie der Vordermarken nach vorn oder hinten etwas ausbricht. Eine
exakte Vorderkantenausrichtung kann dann nicht mehr gewährleistet werden. Die Rastmittel
unterliegen Setz- und Verschleißerscheinungen, unter denen die Wiederholgenauigkeit
der Einstellungen leidet. Die Verstellung mit Hilfe so vieler Bauteile am Vordermarkenhalter
ist zudem stark verschmutzanfällig, beispielsweise durch Papierstaub, so daß die Vordermarken
einer erhöhten Gefahr von Funktionsstörungen unterliegen. Die hohe bewegte Masse der
auf der Vordermarkenwelle vorgesehenen Bauteile bedingt im Arbeitsbetrieb mit zyklisch
betätigter Vordermarkenwelle vor allen Dingen in hohen Geschwindigkeitsbereichen erhöhte
Gefahr unerwünschter Schwingungserscheinungen.
[0003] Die DE-OS 40 04 447 zeigt eine Vordermarke an einem Vordermarkengrundkörper, der
mit der Vordermarke arbeitszyklisch in eine Bogenanlageposition geschwungen wird.
Die einzelnen Vordermarken werden in Bogenanlageposition von Druckfedern, die sich
gegen die Vordermarkengrundkörper abstützen, gegen am Anlegetisch befindliche Anschläge
angelegt.
[0004] Hierzu ist die Vordermarke gelenkig, beispielsweise mit Hilfe einer Blattfeder, am
Vordermarkengrundkörper befestigt. Die Anschläge sind über ein Gestänge mit einem
am Anlegetisch befestigten, nicht näher offenbarten Stellmechanismus verbunden.
[0005] Auch hier ist das Erhalten einer exakten Ausrichtelinie aufwendig. Die Fertigung
der Anschläge muß ein exaktes Ausrichten ermöglichen. Auch leichtes Verkanten der
verschiebbaren Anschläge in ihren Führungen beispielsweise durch Verschmutzung oder
Verschleiß kann sich bereits negativ auf die Ausrichtelinie und somit auf die Ausrichtung
des Papierbogens auswirken. Nach jeder Verstellung der Anschläge, beispielsweise beim
individuellen Ab- und Anstellen einzelner Vordermarken bei Formatverstellungen, müssen
immer wieder neue Justierungen durchgeführt werden. Die starre Vordermarkenfläche
birgt die Gefahr des Verkantens der Vordermarke durch leichtes Kippen an der Unterkante
des Anschlags bei nicht exakt eingestellter Endposition der Bewegung des Vordermarkenkörpers.
Die große bewegte Masse der Vordermarke birgt trotz Dämpfung durch die gegenwirkende
Druckfeder Schwingungsgefahren in sich.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, mit geringem Aufwand eine Vorrichtung zur Ab- und Anstellung
einzelner Vordermarken mit einfacher Vordermarkenausrichtung bei hoher Wiederholgenauigkeit
der Ausrichtung zu schaffen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäß den Merkmalen von
Anspruch 1 gelöst.
[0008] Die Anlagemittel werden nach dieser Lösung einmalig vor Inbetriebnahme exakt ausgerichtet.
Ohne weiteren Aufwand wird somit eine genaue Anlagelinie einfach erzielt. Durch das
Anlegen der Vordermarken mittels Kraftspeichern und die Trennung von Anlagemitteln
und den Mitteln zum Abstellen ist eine unveränderte Anlagelinie auch nach häufiger
Benutzung und nach häufig durchgeführten Ab- und Anstellvorgängen einzelner Vordermarken
gewährleistet.
[0009] Die Gestaltung der Vordermarke aus eigenfederndem Material erlaubt eine besonders
einfache Bauweise unter Verwendung weniger Bauteile. Die reduzierte Störungsanfälligkeit
durch mögliche Verschmutzungen unterstreicht eine sichere Anlage auch im Dauerbetrieb,
sowie geringen Wartungsaufwand.
[0010] Eine fertigungstechnisch besonders einfache Vorrichtung zur Vorderkantenausrichtung
ist in Anspruch 3 dargestellt. Die Verwendung weniger Bauteile mit geringer schwingender
Masse der Vordermarke ermöglicht eine von lästigen Schwingungen freie Vordermarkenanlage.
Bei Verwendung eines gemeinsamen Anlegemittels für alle Vordermarken erübrigt sich
auch die einmalige Ausrichtung mehrerer Vordermarken zueinander. Die Gestaltung des
gemeinsamen Anlegemittels als ein einmalig exakt überarbeitetes Anlagelineal stellt
dabei eine besonders einfache, fertigungstechnisch günstige bevorzugte Ausgestaltungsform
dar.
[0011] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen gemäß den Merkmalen der Ansprüche 6 und 11 stellen
besonders einfache und sichere Gestaltungen der Mittel zum Abstellen der Vordermarken
aus ihrer Arbeitsposition dar.
[0012] Durch das Vorsehen der Mittel zum Abstellen am Anlegetisch wird die Vordermarke weder
durch die Masse, noch durch die Kinematik der Abstellmittel in ihrer eigenen Bewegung
gestört. Die Abstellmittel können baulich und funktionell einfach ausgeführt werden.
[0013] Merkmal von Anspruch 7 beinhaltet eine besonders sichere, fertigungstechnisch und
funktionell einfache bevorzugte Ausgestaltungsform der Abstellanschläge.
[0014] Die Merkmale der Ansprüche 8 und 9 beinhalten besonders günstige Ausgestaltungsformen
der Abstellanschläge.
[0015] Durch die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß dem Merkmal von Anspruch
10 ist eine Minimierung des zum Abstellen benötigten Bauaufwandes möglich.
[0016] Erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele sind in den Fig. 1 bis 9 ausgeführt.
[0017] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- die Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels im überblick,
- Fig. 2
- die Draufsicht auf die erfindungsgemäße Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- die Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels mit Schieber,
- Fig. 4
- weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel in Seitenansicht,
- Fig. 4a
- mit Vordermarke in Ausrichteposition,
- Fig. 4b
- mit Vordermarke in abgestellter Position,
- Fig. 5
- weiteres Ausführungsbeispiel mit Schieber in Seitenansicht,
- Fig. 5a
- Vordermarke in Ausrichteposition,
- Fig. 5b
- Vordermarke in abgestellter Position
- Fig. 6
- Ausführungsbeispiel mit Schraubenabstellung in Seitenansicht,
- Fig. 7
- weiteres Ausführungsbeispiel mit Schraubenabstellung in Seitenansicht,
- Fig. 8
- Ausführungsbeispiel mit Schieber in Seitenansicht,
- Fig. 9
- Seitenansicht eines beispielsweisen Vordermarkenantriebs.
[0018] Fig. 1 zeigt einen Anlegetisch 1, einer Bogenoffsetdruckmaschine, über den nicht
dargestellte Papierbogen von der rechten Seite der Darstellung mit ebenfalls nicht
dargestellten Fördermitteln zur Vordermarke 5 gefördert werden. An den hierzu die
Oberfläche des Anlegetischs 1 durchdringenden Bogenanlegekanten 7 der Vordermarken
5 werden die Papierbogen an ihrer Vorderkante ausgerichtet. Von Vorgreifern 18 werden
die Papierbogen dann zum Bedrucken zu den Druckwerken einer Bogendruckmaschine weitergefördert.
[0019] Die Vordermarke 5 ist an einem Klemmteil 4 befestigt, das seinerseits auf der Vordermarkenwelle
3 festgeklemmt ist. Die Vordermarkenwelle 3 ist quer zur Bogenförderrichtung ausgerichtet
und in den beiden Seitenteilen 2, von denen lediglich das rechte Seitenteil dargestellt
ist, unterhalb der Tischplatte 1 drehbar gelagert. Zum zyklischen Auf- und Abschwingen
der Vordermarke ist die Vordermarkenwelle 3 mit Antriebsmitteln, wie exemplarisch
in Fig. 9 dargestellt, versehen.
[0020] Wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, ist unterhalb der Tischplatte 1 der Vordermarke
5 in Bogenförderrichtung vorgeordnet ein in den Seitenteilen 2 befestigtes quer zur
Bogenförderrichtung angeordnetes Anlagelineal 10 vorgesehen. Die der Vordermarke zugewandte
Seite des Anlagelineals 10 ist mit einer Linealanschlagsfläche 16 versehen. Die Linealanschlagsfläche
16 ist in einem einzigen Arbeitsgang exakt überarbeitet.
[0021] Die Vordermarke 5 wird in ihrer Arbeitsposition mit Hilfe der Antriebsmittel für
die Vordermarkenwelle 3 unter Vorspannung mit einem Anlegebereich 6 der Vordermarke
5 an die Linealanschlagsfläche 16 des Anlagelineals 10 zyklisch angelegt. Die Vordermarke
5 ist aus einer nach oben gebogenen Blattfeder vorzugsweise flacher Federkennlinie
hergestellt, wodurch erreicht wird, daß beim Ausgleich von Fertigungsungenauigkeiten
die Vorspannkräfte geringer differieren. Durch Gegenschwenken der Vordermarkenwelle
3 werden die Vordermarken 5 aus ihrer Anlegeposition mit ihrer Bogenanlegekante 7
oberhalb des Anlegetisches 1 in eine Position mit der Bogenanlegekante 7 unterhalb
des Anlegetisches 1 wieder zyklisch abgeschwenkt.
[0022] Zum Abstellen einzelner Vordermarken aus ihrer Arbeitsposition ist im Unterteil der
Tischplatte 1 oberhalb des Anlagelineals 10 jeder Vordermarke 5 vorgeordnet genau
ein Schieber 8 in Bogenförderrichtung verschiebbar gelagert. Der Schieber 8 ist mit
einer zur Vordermarke 5 weisenden Schieberanschlagsfläche 9 versehen.
[0023] Zum Abstellen einer Vordermarke 5 wird der ihr zugeordnete Schieber 8 in Bogenförderrichtung
gesehen mit seiner Schieberanschlagsfläche 9 gesehen etwas über die Linealanschlagsfläche
16 hinausgeschoben. Die entsprechende Vordermarke 5 schlägt nach Hochschwenken der
Vordermarken in deren Arbeitsposition zur Bogenausrichtung an die Schieberanschlagsfläche
9 und nicht an die Linealanschlagsfläche 16 an. Diese Vordermarke 5 kommt somit nicht
in Anlage mit dem auszurichtenden Papierbogen. Zum Wiederanstellen dieser Vordermarke
5 wird der Schieber 8 wieder soweit zurückgeschoben, daß die Schieberanschlagsfläche
9 in Bogenförderrichtung bis hinter die Linealanschlagsfläche 16 zurücktritt. Die
entsprechende Vordermarke 5 schlägt dann beim nächsten Hochschwenken der Vordermarken
in deren Arbeitsposition mit ihrem Anlagebereich 6 an die Linealanschlagsfläche 16
an. Die entsprechende Vordermarke 5 nimmt dabei ihre exakt ausgerichtete Anlageposition
zur Bogenausrichtung ein.
[0024] Im Ausführungsbeispiel von Fig. 1 ist ein Stellbolzen 12 drehbar in einer Durchgangsbohrung
des Anlagelineals 10 gelagert. Der Stellbolzen 12 durchdringt mit Spiel eine konzentrisch
zur Durchgangsbohrung des Anlagelineals 10 vorgesehene Durchgangsbohrung des Schiebers
8. Oberhalb des Schiebers 8 ist der Stellbolzen 12 mit einem exzentrisch zur Drehachse
des Stellbolzens 12 in der Druchgangsbohrung des Anlagelineals 10 angeordneten Bolzenkopf
14 versehen, der den Stellbolzen 12 gegen ein Durchrutschen durch die Durchgangsbohrungen
des Schiebers 8 und des Anlagelineals 10 verhindert. Unterhalb des Anlagelineals 10
ist der Stellbolzen 12 mittels eines Querbolzens 17 gegen Herausziehen gesichert.
Dem exzentrischen Bolzenkopf 14 in Förderrichtung nachgeordnet ist der Schieber 8
parallel zur Achse des Stellbolzens 12 mit einer Anschlagfläche 19 für den Exzenterkopf
14 versehen. Der Bolzenkopf 14 ist mit einer Innenprofilierung zur Aufnahme eines
Innensechskantschlüssels versehen.
[0025] Mit Hilfe des Innensechskantschlüssels kann beispielsweise durch ein Langloch 11
im Anlegetisch 1, der Stellbolzen in seiner Winkelposition verdreht werden. Zum Abstellen
einer Vordermarke 6 wird der Stellbolzen dabei so verdreht, daß der exzentrische Bolzenkopf
14 mit seinem größeren von der Achse des Stellbolzens 12 ausgehenden Radiusbereich
in Richtung Anschlagfläche 19 des Schiebers 8 verdreht wird. Hierdurch wird der Schieber
8 in Bogenförderrichtung verschoben. Wird der exzentrische Bolzenkopf 14 dagegen mit
seinem von der Drehachse des Stellbolzens 12 ausgehenden kleineren Radiusbereich in
Richtung Anschlagfläche 19 verdreht, entsteht ein Spiel 13 zwischen Bolzenkopf 14
und Anschlagfläche 19. Sobald die Vordermarke 5 in ihrem Arbeitszyklus in Arbeitsposition
schwingt, schiebt die Vordermarke 5 den Schieber 8 zurück und schlägt selbst an der
Linealanschlagsfläche 16 des Anlagelineals 10 an. Der Stellbereich des Stellbolzens-
12 ist durch zwei in der Unterseite des Anlagelineals 10 befestigte Anschlagsstifte
15 für den Querbolzen 17 begrenzt. Der Bolzenkopf 14 darf selbstverständlich in seiner
Dimensionierung die Oberfläche des Anlagetischs 1 nicht durchdringen.
[0026] Es ist auch die zusätzliche Verwendung von die Rückstellung der Vordermarke verstärkenden
Rückstellmitteln, beispielsweise einer Feder, denkbar.
[0027] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 ist die Vordermarke 5 in ihrem vorderen Bereich
gabelförmig mit den Vordermarkenfingern 5a und 5b ausgebildet, so daß Vorgreifer 18
die Gabelöffnung durchdringen können. Entsprechend sind auch Schieber 8 und Anlagelineal
10 mit Ausnehmungen für die Vorgreifer 18 versehen. Die Schieberanschlagsfläche 9
ist demgemäß mit zwei zu den Vordermarkenfingern 5a, 5b korrespondierenden Schieberanschlagsflächen
9a, 9b ausgebildet.
[0028] Im Schnitt A-A der Fig. 2 ist ein Schieber bei abgestellter Vordermarke im Schnitt
B-B bei angestellter Vordermarke dargestellt.
[0029] Eine weitere Begrenzungsmöglichkeit des Stellwinkels des Stellbolzens 12 ist in Fig.
3 dargestellt. Der Stellbolzen 12 ist im Bereich der Durchdringung der Durchgangsbohrung
des Anlagelineals 10 in einer Ebene senkrecht zur Drehachse des Stellbolzens 12 über
einen begrenzten Winkelbereich mit einer Nut 20 versehen. In diese Nut 20 dringt eine
Stellschraube 21 ein, die in einer mit einem Innengewinde, das mit dem Außengewinde
der Stellschraube 21 korrespondiert, versehenen senkrecht zur Drehachse des Stellbolzens
12 ausgerichteten Durchgangsbohrung im Anlagelineal 10, welche in die Durchgangsbohrung
für den Stellbolzen 12 mündet, eingedreht ist. Durch die Einstelltiefe der Begrenzungsschraube
21 und die Tiefe der Nut 20 wird hier der Stellbereich des Stellbolzens 12 begrenzt.
[0030] Der Querbolzen 17 kann in diesem Beispiel auch durch eine Begrenzungsscheibe ersetzt
werden.
[0031] In den Fig. 4 und 5 sind Ausführungsbeispiele dargestellt, in denen der Schieber
8 unterhalb der Bogenanlegekante 7 im Anlagelineal 10 verschiebbar gelagert ist.
[0032] Im Ausführungsbeispiel von Fig. 5 ist zur Verstellung ein Stellbolzen 21 in einer
Durchgangsbohrung im Anlagelineal 10 drehbar gelagert. Zur Verstellung des Schiebers
8 dringt ein Zapfen des Stellbolzens 21 in eine Durchgangsbohrung im Schieber 8 ein.
Der eindringende Zapfen des Stellbolzens 21 ist mit einem zur Drehachse des Stellbolzens
in der Durchgangsbohrung des Anlagelineals 10 exzentrischen Querschnitt ausgebildet.
Auch hier kann mit Hilfe eines eine Durchgangsöffnung im Anlegetisch durchringenden
Werkzeuges der Stellbolzen 21 in seiner Position verdreht werden. Hierdurch können
die zur Anschlagfläche 19 des Schiebers 8 in der Durchgangsbohrung von der Drehachse
des Stellbolzens 12 weisenden Querschnittsradien des exzentrischen Querschnitts 22
verändert werden. Bei Zunahme des Radius wird der Schieber zur Vordermarke hingeschoben,
wie in Fig. 5b dargestellt. Bei Reduzieren dieses Radius kann der Schieber 8 durch
die Vordermarke 6 wieder zurückgeschoben werden.
[0033] Im Ausführungsbeispiel von Fig. 4 ist dabei der Stellbolzen 21 durch eine Schraube
22 ersetzt, deren Gewinde mit einem in der Innenbohrung des Anlagelineals 10 vorgesehenen
Innengewinde korrespondiert.
[0034] Fig. 6 und 7 zeigen schieberfreie Ausführungsformen.
[0035] In der Ausführungsform von Fig. 6 ist für jede Vordermarke 5 eine das Anlagelineal
10 in mit Innengewinde versehenen Durchgangsbohrungen durchdringenden Stellschraube
24 mit Zapfen vorgesehen. Außengewinde der Stellschraube 24 und Innengewinde der Durchgangsbohrung
korrespondieren.
[0036] Die Stirnfläche 25 des Zapfens der Stellschraube ist als mit einer Anschlagfläche
26 der Vordermarke 5 korrespondierenden Anschlagfläche 25 ausgebildet. Mit Hilfe eines
einfachen Werkzeugs, beispielsweise eines Innensechskantschlüssels, der durch die
Durchgangsöffnung im Anlegetisch zur Betätigung der Stellschraube hindurchgeführt
wird, kann die Schraube mit ihrer Anschlagsfläche 25 gegen die Anschlagsfläche 26
der Vordermarke axial verstellt werden, wodurch die Vordermarke 5 mit ihrer Bogenanlegekante
7 aus in der Arbeitsposition der Vordermarke 5 von der Bogenanlage abgestellt bzw.
nach Zurückdrehen der Stellschraube 24 wieder zur Bogenanlage angestellt werden kann.
[0037] In Fig. 7 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der eine Stellschraube 27 durch
eine Durchgangsöffnung in der Vordermarke 5 in eine mit einem Innengewinde versehene
Sackbohrung des Klemmteils 4 eingeschraubt ist. Im angestellten Zustand der Vordermarke
5 ist dabei zwischen Kopf der Schraube 27 und Vordermarke 5, sowie zwischen Vordermarke
5 und Klemmteil 4 Spiel 28. Die Stellschraube kann mit Hilfe eines Werkzeuges durch
Durchgangsöffnungen 11 im Anlegetisch 1 und im Anlegelineal 10 betätigt werden. Beim
Zudrehen der Schraube wird das Spiel 28 zwischen Schraubenkopf und Vordermarke 5 überwunden,
sodann die Vordermarke 5 aus ihrer Arbeitsposition abgestellt, bis maximal das Spiel
29 zwischen Vordermarke und Klemmteil überwunden ist. Abgestellte Vordermarken erzeugen
hier kein Moment in der Vordermarkenwelle.
[0038] Im Ausführungsbeispiel von Fig. 8 ist eine Stellschraube 30 mit konusförmiger Spitze
31 in das Innengewinde einer Durchgangsbohrung im Anlagelineal 10 geschraubt. Zu jeder
Vordermarke 5 ist auch hier ein Schieber 8 mit Schieberanschlagsfläche 9 im Anlagelineal
10 in Förderrichtung des Bogens verschiebbar gelagert. Der Schieber 8 ist mit einer
konusförmigen Vertiefung 32 versehen, deren Öffnungswinkel dem der Spitze 31 der Stellschraube
30 entspricht. Der maximale Durchmesser der Vertiefung 32 ist dabei größer als der
maximale in diesen eindingende Durchmesser der Spitze 31. Durch Eindrehen der Stellschraube
30 mit Hilfe eines durch eine Durchgangsöffnung 11 im Anlegetisch eingeführten Werkzeugs
kommt es zur Anlage der vorderen Mantellinie der Kegelspitze 31 mit der vorderen Mantellinie
der Vertiefung 32 im Schieber 8. Bei Weiterdrehen der Stellschraube 30 gleitet die
vordere Mantellinie der Vertiefung 32 an der vorderen Mantellinie der Kegelspitze
31 entlang, wodurch sich der Schieber 8 unter Reduzierung des Spiels 33 zwischen hintere
Mantellinie der Kegelspitze 31 und hintere Mantellinie der Vertiefung 32 reduziert,
nach vorn. Der Schieber 8 wird dabei mit seiner Schieberanschlagsfläche 9 über die
Vordermarkenlinie des Anlagelineals 10 in Bogenförderrichtung hinausgeschoben, wodurch
die betroffene Vordermarke 5 beim Hochschwenken der Vordermarken 5 in ihre Arbeitsposition
in einer abgestellten Position an der Schieberanschlagsfläche 9 anliegt. Bei zurückdrehen
der Stellschraube 30 entsteht zwischen vorderer Mantellinie der Stellspitze 31 und
vorderer Mantellinie der Vertiefung 32 Spiel. Beim nächsten zyklischen Anschlagen
der betroffenen Vordermarke 5 an die Schieberanschlagsfläche 9 des Schiebers 8 wird
dieser durch die Federkraft der Vordermarke 5 hinter die Anlegelinie des Anlegelineals
10 zurückgeschoben.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0039]
- 1
- Anlegetisch
- 2
- Seitengestell
- 3
- Vordermarkenwelle
- 4
- Klemmteil
- 5
- Vordermarke aus gebogener Blattfeder
- 6
- Anlagebereich
- 7
- Bogenanlegekante
- 8
- Schieber
- 9
- Schieberanschlagsfläche
- 10
- Anlagelineal
- 11
- Durchgangsöffnung im Anlegetisch
- 12
- Stellbolzen
- 13
- Spiel
- 14
- Bolzenkopf
- 15
- Anschlag
- 16
- Linealanschlagsfläche
- 17
- Querbolzen
- 18
- Vorgreifer
- 19
- Anschlagfläche
- 20
- Nut
- 21
- Stellbolzen
- 22
- Exzenterquerschnitt
- 23
- Stellschraube
- 24
- Stellschraube
- 25
- Anschlagfläche
- 26
- Anschlagfläche
- 27
- Stellschraube
- 28
- Spiel
- 29
- Spiel
- 30
- Stellschraube
- 31
- Spitze
- 32
- Vertiefung
- 33
- Spiel
1. Vorrichtung zur Vorderkantenausrichtung von Papierbogen mit zyklisch in eine Arbeitsposition
bewegten Vordermarken (5)
1.1 mit exakt ausgerichteten Anlagemitteln,
1.1.1 gegen die die Vordermarken (5) in Arbeitsposition mittels jeweils einem Kraftspeicher
angelegt werden,
1.2 mit von den Anlagemitteln unabhängigen Mitteln zum Abstellen einzelner Vordermarken
(5)
2. Vorrichtung gemäß den Merkmalen von Anspruch 1,
2.1 mit Vordermarken (5) aus eigenfederndem Material
3. Vorrichtung gemäß den Merkmalen von Anspruch 2,
3.1 bei der die Vordermarken (5) geformte Blattfedern sind
4. Vorrichtung gemäß den Merkmalen von Anspruch 1,
4.1 mit einem gemeinsamen Anlegemittel (10) für alle Vordermarken (5)
5. Vorrichtung gemäß den Merkmalen von Anspruch 4,
5.1 bei dem das gemeinsame Anlegemittel (10) ein exakt überarbeitetes Anlagelineal
(10) ist
6. Vorrichtung gemäß den Merkmalen von Anspruch 1,
6.1 bei der die Mittel zum Abstellen einzelner Vordermarken (5) Abstellanschläge (9,
25) aufweisen,
6.1.1 die mit Stellmitteln (12, 21, 23, 24, 30) versehen sind
7. Vorrichtung gemäß den Merkmalen von Anspruch 6,
7.1 bei der die Abstellanschläge (9) an Schiebern (8) vorgesehen sind
7.1.1 die unmittelbar oberhalb oder unterhalb der Anlagemittel gegenüber diesen verschiebbar
gelagert sind.
8. Vorrichtung gemäß den Merkmalen von Anspruch 7,
8.1 bei dem die Stellmittel aus in den zugehörigen Anlagemitteln senkrecht zur Bogenförderrichtung
drehbar gelagerten Bolzenkörpern (12, 21, 23, 24) ausgebildet sind,
8.1.1 wobei die Bolzenkörper (12, 21, 23, 24) in einem achsialen Teilbereich einen
exzentrisch zur Drehachse ausgebildeten Querschnitt aufweisen,
8.1.1.1 der mit einem zwischen Bolzenkörper (12, 21, 23, 24) und Vordermarke (5) vorgesehenen
Anschlag (19) des zugehörigen Schiebers (8) korrespondiert
9. Vorrichtung gemäß den Merkmalen von Anspruch 7,
9.1 bei dem die Stellmittel im Anlegelineal (10) eingeschraubte Schrauben (30) sind,
9.1.1 die mit einer konischen Spitze (31) ausgebildet sind und
9.1.2 die mit konischen Vertiefungen (32) in den Schiebern (8) korrespondieren
10. Vorrichtung gemäß den Merkmalen von Anspruch 6,
10.1 bei der zu jeder Vordermarke (5) eine Schraube (24), in den Anlagemitteln eingeschraubt
ist,
10.1.1 wobei durch Verdrehen der Schraube ein Anschlag (25) in deren Endbereich in
Wirkverbindung mit der zugeordneten Vordermarke (5) tritt
11. Vorrichtung gemäß den Merkmalen von Anspruch 1 oder 6,
11.1 bei der die Mittel zum Abstellen am Anlegetisch (1) vorgesehen sind