[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ändern des längsaxialen Abstandes von
paarweise koaxial zueinander ausgerichteten, in zwei benachbarten Reihen queraxial
längs einer Förderstrecke geförderten stabförmigen Artikeln der tabakverarbeitenden
Industrie, mit am Außenumfang Haltemulden aufweisenden Fördertrommeln zum Zuführen
und Abführen der benachbarten Artikelreihen sowie mit wenigstens im Bereich einer
der beiden Artikelreihen mit den Fördertrommeln zusammenwirkenden und Haltemulden
aufweisenden Spreizmitteln.
[0002] Vorrichtungen der vorstehend bezeichneten Art werden zum Beispiel in Maschinen zum
Herstellen von Zigaretten bzw. Filterzigaretten eingesetzt, die nach der Trennung
von doppeltlangen Filterzigaretten in Filterzigaretten einfacher Länge doppelbahnig
in der genannten Formation und Ausrichtung die Maschine durchlaufen und beispielsweise
zwecks getrennter Inspektion auf zwei Bahnen axial separiert bzw. auf gespreizten
Bahnen derartigen Prüfeinrichtungen zugeführt werden sollen.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit wäre das Spreizen von geschnittenen doppeltlangen
Tabakstöcken, zwischen die ein doppeltlanger Filterstab eingefügt und mit den Tabakstöcken
verbunden werden soll.
[0003] Eine durch die DE-OS 38 17 740 bekanntgewordene Einrichtung der genannten Gattung
weist zur axialen Verschiebung von Zigaretten jeweils für eine zu separierende Reihe
zwei relativ platzaufwendige konische Trommeln mit entgegengerichteter Konizität auf.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der oben bezeichneten
Art weiter zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Spreizmittel als Parallelscheibenantrieb
ausgebildet sind, welcher geneigt zu den Drehachsen der Fördertrommeln angeordnet
ist und dessen Haltemulden an den Enden von Antriebszapfen des Parallelscheibenantriebs
angeordnet sind.
Die Konstruktion ist so getroffenen, daß die Antriebszapfen parallel zueinander sowie
zu den Achsen der Fördertrommeln ausgerichtet sind.
Erreicht wird dies nach einer Weiterbildung dadurch, daß der Parallelscheibenantrieb
zwei um exzentrisch zueinander versetzte Drehachsen umlaufende Antriebsscheiben aufweist,
wobei gemäß einer Weiterbildung eine der Antriebsscheiben des Parallelscheibenantriebs
einen zentralen Antrieb aufweist und mit der anderen Antriebsscheibe über die exzentrisch
angeordneten Antriebszapfen verbunden ist.
Zweckmäßigerweise sind die Antriebszapfen als drehgelenkig in den Antriebsscheiben
gelagerte Kurbelzapfen ausgebildet, wobei nach einem zusätzlichen Vorschlag jede Haltemulde
einem Muldenträger zugeordnet ist, den ein entsprechender Kurbelzapfen mittels einer
Drehlagerung aufnimmt.
Um eine stabile Außenlage der Haltemulden in der jeweiligen Übergabestellung mit der
die Artikel zufördernden Trommel sowie die Artikel abfördernden Trommel zu gewährleisten,
sieht eine bevorzugte Ausgestaltung vor, daß die Drehlagerung des Muldenträgers zugleich
ein Lager des Kurbelzapfens bildet, das von einer peripheren Ausnehmung einer Antriebsscheibe
drehgesichert, längsverschiebbar aufgenommen wird.
Mit alternativen Mitteln wird die stabile Ausrichtung der Haltemulden dadurch erreicht,
daß die Muldenträger mit separaten, eine relative Längsverschiebung zulassenden Drehsicherungsmitteln
versehen sind.
Diese Drehsicherungsmittel sind zweckmäßigerweise als jeweils paarweise zwei Muldenträger
in der Außenlage der Haltemulden gegeneinander verriegelnde Verdrehsperre ausgebildet.
[0006] Eine weiter vereinfachte Variante des erfindungsgemäßen Antriebskonzeptes besteht
darin, daß eine Antriebsscheibe des Parallelscheibenantriebs eine kardanische Lagerung
aufweist und mittels eines Querbolzen-Drehgelenkes mit einer zentralen Antriebswelle
sowie am Außenumfang durch Querbolzen-Drehgelenke mit den Antriebszapfen verbunden
ist, welche einerseits fest mit den Muldenträgern verbunden und andererseits in der
zweiten Antriebsscheibe drehgelenkig gelagert sind.
Eine problemlose Saugluftverbindung zu den Haltemulden der Antriebsscheibe wird nach
einer speziellen Ausgestaltung dadurch gewährleistet, daß die Drehgelenkverbindung
als sphärisches Lager ausgebildet ist.
Eine weitere Vereinfachung des Parallelscheibenantriebs wird dadurch erreicht, daß
die geneigten Antriebsscheiben um eine einzige gemeinsame Achse antreibbar sind.
[0007] Der erfindungsgemäße Aufbau sorgt ohne translatorische Gleitbewegungen oder Rollbewegungen
auf Kurven dafür, daß die Haltemulden in jeder Drehstellung der Spreizmittel immer
zu sich selber parallel stehen. Wegen Fehlens translatorisch bewegter Teile werden
Schwingungen vermieden sowie ein verschleißarmer Betrieb einer kompakt ausgebildeten
Vorrichtung gewährleistet.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen dargestellten
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0009] Hierbei zeigen:
- Figur 1
- eine Spreizvorrichtung zum Auseinanderziehen von Filterzigaretten,
- Figur 2
- eine abgewandelte Ausführungsform der Spreizvorrichtung,
- Figuren 3a bis 3d
- unterschiedliche Ausführungsformen von Drehsicherungsmitteln für die Variante gemäß
Figur 2 und
- Figur 4
- eine zusätzliche Variante der Spreizvorrichtung.
[0010] Die in Figur 1 dargestellten Spreizmittel sind als Parallelscheibenantrieb 1 ausgebildet
und einer Trommelanordnung zugeordnet, bestehend aus einer um eine Achse 2 drehende
Fördertrommel 3 zum Heranführen von zwei parallelen Reihen 4 und 5 von quer zu ihren
Längsachsen geförderten sowie paarweise koaxial zueinander ausgerichteten Filterzigaretten
6, einer um eine Achse 7 drehende Fördertrommel 8 zur Übernahme und Weiterförderung
der Filterzigarettenreihe 4 sowie einer um eine Achse 9 drehende Fördertrommel 10
zum Übernehmen der Filterzigarettenreihe 4 sowie der dieser gegenüber auf Abstand
gebrachten Filterzigarettenreihe 5.
Die Fördertrommeln 3, 8 und 10 sind am Umfang mit Haltemulden 11 für die Filterzigaretten
6 versehen, deren gesteuerte Halteluftbohrungen 12 mit Saugluftkammern 13 von stationären
Trommelkörpern 14 bzw. 15 bzw. 16 verbindbar sind, um welche die Fördertrommeln 3
bzw. 8 bzw. 10 jeweils rotieren. Als Antriebsmittel für die zentrale Zwischenfördertrommel
8 dient ein Zahnrad 17, während die Antriebsmittel für die Fördertrommeln 3 und 10
aus mit dem Zahnrad 17 kämmenden Zahnrädern 17a und 17b bestehen.
Der Parallelscheibenantrieb 1 zum Spreizen der rechten Filterzigarettenreihe 5 während
der Überführung von der Fördertrommel 8 auf die Fördertrommel 10 weist zwei parallele
sowie exzentrisch zueinander versetzte Antriebsscheiben 18 und 19 auf, deren parallele
Drehachsen 20 und 21 geneigt zu den Achsen 2, 7 und 9 der Fördertrommeln 3 bzw. 8
bzw. 10 verlaufen. Die innere Antriebsscheibe 19 ist mittels eines Zahnrades 22 durch
dessen stirnseitige Hirth-Verzahnung 23 antreibbar, während die äußere Antriebsscheibe
18 über Antriebskurbeln 24 von der inneren Antriebsscheibe 19 mitgenommen wird. Die
in den Antriebsscheiben 18 und 19 drehbeweglich gelagerten parallelen Antriebskurbeln
24 tragen an ihren freien Antriebszapfen 25 Muldenträger 26 für die Haltemulden 11
des Parallelscheibenantriebs 1. Die äußeren Lagerkörper 27 der Muldenträger 26 bzw.
der Drehlager der Antriebskurbeln 24 innerhalb der Antriebsscheibe 19 werden maulschlüsselartig
derart von peripheren, langlochartigen Ausnehmungen 28 der Antriebsscheibe 19 aufgenommen,
daß sie verdrehgesichert aber während des Umlaufs der Antriebsscheibe 19 auf ihrer
kegelförmigen Bahn längsverschieblich in den Ausnehmungen 28 geführt sind. Auf diese
Weise werden die Haltemulden 11 der während ihres Umlaufs parallel zu sich selbst
sowie parallel zu den Achsen 2, 7, 9 der Fördertrommeln 3 bzw. 8 bzw. 10 geführten
Muldenträger 26 immer in einer stabilen Außenlage gehalten, in der sie Filterzigaretten
6 der Reihe 5 von der Fördertrommel 3 übernehmen, während ihres Umlaufes auf der Kegelbahn
der Antriebsscheibe 19 spreizen, d. h. gegenüber der durchlaufenden Reihe 4 auf Abstand
bringen und auf die Fördertrommel 10 mit einem definierten Abstand zur Reihe 4 der
Filterzigaretten übergeben. Hierzu sind auch die Muldenträger 26 zur Beaufschlagung
der Haltemulden mit Saugluft mit entsprechenden Saugluftkammern 13 versehen, welche
über die hohl gestalteten Antriebskurbeln 24 mit einem stationären Steuerkörper 29
verbunden sind.
[0011] Bei dem in Figur 2 dargestellten abgewandelten Ausführungsbeispiel sind Teile die
denen des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 1 entsprechen mit um hundert erhöhten Bezugszahlen
versehen und nicht noch einmal besonders erläutert.
Bei dieser Variante erfolgt der direkte zentrale Antrieb durch ein Zahnrad 130 und
Kegelräder 131 auf die äußere Antriebsscheibe 118. Über die Antriebskurbeln 124 wird
die innere Antriebsscheibe 119 von der Antriebsscheibe 118 angetrieben. Bei dieser
Ausführung nehmen die Antriebszapfen 125 der Antriebskurbeln 124 die Muldenträger
126 drehbeweglich über separate Lagerkörper 132 auf, während die Lagerkörper 127 ausschließlich
der Lagerung der Antriebskurbeln in der inneren Antriebsscheibe 119 dienen. Um die
Haltemulden 111 während ihres Umlaufes um 180° in einer stabilen Außenlage zu halten,
sind gemäß Figur 3a jeweils zwei Muldenträger 126 mittels einer Gleitnase 133 gegeneinander
drehgesichert, wobei an der Antriebsscheibe 119 befestigte und an den Innenseiten
der Muldenträger 126 angreifende Zugfedern 124 die Muldenträger 126 so um ihren Antriebszapfen
125 verdrehen, daß die Gleitnase einerseits als Verdrehsperre wirkt, hingegen eine
Relativverschiebung in Längsrichtung des Antriebszapfens 125 zuläßt.
In den Figuren 3b bis 3d sind abgewandelte Ausführungsformen von Drehsicherungsmitteln
für die Muldenträger 126 dargestellt. Gemäß Figur 3b wird der Kraftschluß der Gleitnase
133 dadurch erzeugt, daß zwei Permanentmagneten 135 die Muldenträger 126 paarweise
an der Gleitnase 133 zur Anlage bringen.
Gemäß Figur 3c wird eine stabile Lage der Muldenträger 126 durch eine als Verdrehsperre
wirkende Klauenverbindung 136 erzielt, wobei Zugfedern 137 die Muldenträger 126 ruhig
halten.
[0012] Gemäß Figur 3d sind jeweils zwei Muldenträger 126 mittels eines als Verdrehsperre
wirkenden Federdrahtes 138 verbunden.
[0013] Bei dem in Figur 4 dargestellten abgewandelten Ausführungsbeispiel sind Teile, die
denen der Figur 1 entsprechen mit um zweihundert erhöhten Bezugszahlen versehen und
nicht noch einmal besonders erläutert.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der inneren und äußeren Antriebsscheibe 218, 219
eine einzige gemeinsame Antriebsachse 207 zugeordnet, wobei die innere Antriebsscheibe
219 zentral durch eine Antriebshohlwelle 239 angetrieben wird, deren Antriebsklaue
240 mittels eines Querbolzen-Drehgelenks 241 mit der Antriebsscheibe 219 verbunden
ist. Ein aus der Hohlwelle 239 herausgeführter Lagerbolzen 242 mit einem Flansch 243
dient zur Aufnahme der äußeren Antriebsscheibe 218. In diesem Ausführungsbeispiel
wird die äußere Antriebsscheibe 218 über gerade Antriebszapfen 225 angetrieben, die
mittels einer Drehgelenkverbindung in Form eines sphärischen Lagers 244 in der Antriebsscheibe
218 gelagert und mittels eines Querbolzen-Drehgelenks 245 mit der inneren Antriebsscheibe
219 verbunden sind. Die Muldenträger 226 sind drehgesichert fest mit den Antriebszapfen
225 verbunden. Darüber hinaus weist die innere Antriebsscheibe 219 eine kardanische
Lagerung 246 auf, deren Drehachse mit 247 bezeichnet ist.
1. Vorrichtung zum Ändern des längsaxialen Abstandes von paarweise koaxial zueinander
ausgerichteten, in zwei benachbarten Reihen queraxial längs einer Förderstrecke geförderten
stabförmigen Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie, mit am Außenumfang Haltemulden
aufweisenden Fördertrommeln zum Zuführen und Abführen der benachbarten Artikelreihen
sowie mit wenigstens im Bereich einer der beiden Artikelreihen mit den Fördertrommeln
zusammenwirkenden und Haltemulden aufweisenden Spreizmitteln, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spreizmittel als Parallelscheibenantrieb (1; 101; 201) ausgebildet sind, welcher
geneigt zu den Drehachsen (2, 7, 9; 102, 107, 109; 202, 207, 209) der Fördertrommeln
(3, 8, 10; 103, 108, 110; 203, 208, 210) angeordnet ist und dessen Haltemulden (11;
111; 211) an den Enden von Antriebszapfen (25; 125; 225) des Parallelscheibenantriebs
angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebszapfen (25; 125;
225) parallel zueinander sowie zu den Achsen (2, 7, 9; 102, 107, 109; 202, 207, 209)
der Fördertrommeln (3, 8, 10; 103, 108, 110; 203, 208, 210) ausgerichtet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Parallelscheibenantrieb
(1; 101) zwei um exzentrisch zueinander versetzte Drehachsen (20, 21; 120, 121) umlaufende
Antriebsscheiben (18, 19; 118, 119) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine der
Antriebsscheiben (18, 19; 118, 119 des Parallescheibenantriebs (1, 101) einen zentralen
Antrieb (23; 131), aufweist und mit der anderen Antriebsscheibe (18 bzw. 119) über
die exzentrisch angeordneten Antriebszapfen (25 bzw. 125) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebszapfen
(25; 125) als drehgelenkig in den Antriebsscheiben (18, 19; 118, 119) gelagerte Kurbelzapfen
ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede Haltemulde
(6; 106) einem Muldenträger (26; 126) zugeordnet ist, den ein entsprechender Kurbelzapfen
(25; 125) mittels einer Drehlagerung (27; 132) aufnimmt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehlagerung (27) des
Muldenträgers (26) zugleich ein Lager des Kurbelzapfens (25) bildet, das von einer
peripheren Ausnehmung (28) einer Antriebsscheibe (19) drehgesichert, längsverschiebbar
aufgenommen wird.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Muldenträger
(126) mit separaten, eine relative Längsverschiebung zulassenden Drehsicherungsmitteln
(133) versehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehsicherungsmittel
als jeweils paarweise zwei Muldenträger (126) in der Außenlage der Haltemulden (106)
gegeneinander verriegelnde Verdrehsperre (133; 136; 138) ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Antriebsscheibe
(219) des Parallelscheibenantriebs (201) eine kardanische Lagerung (246) aufweist
und mittels eines Querbolzen-Drehgelenks (241) mit einer zentralen Antriebswelle (240)
sowie am Außenumfang durch Querbolzen-Drehgelenke (245) mit den Antriebszapfen (225)
verbunden ist, welche einerseits fest mit den Muldenträgern (226) verbunden und andererseits
in der zweiten Antriebsscheibe (218) drehgelenkig gelagert sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgelenkverbindung
als sphärisches Lager (244) ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach den Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die geneigten
Antriebsscheiben (218, 219) des Parallelscheibenantriebs (201) um eine einzige gemeinsame
Achse (207) antreibbar sind.