[0001] Die Erfindung betrifft eine Bühnenabstützung für eine höhenverstellbare Ladebühne
eines Güterwagens mit Zwei Paar einander zugewandter, seitlich am Güterwagen aufrechtstehend
angeordneter Führungen, zwei Paar an der Ladebühne befestigter Bühnenlager und zwei
Paar Führungsbolzen, die mit je einem der Bühnenlager verbunden und an je einer der
Führungen geführt sind.
[0002] Aus der DE-A 25 01 036 ist eine Bühnenabstützung dieser Gattung für die obere Ladebühne
eines doppelstöckigen Güterwagens bekannt. Die Bühnenlager sind für die Höhenverstellung
der Ladebühne an je einem Seil aufgehängt. In jedem der Bühnenlager ist ein waagerechter,
sich längs einer Querachse erstreckender Führungsbolzen längs dieser Querachse verschiebbar
gelagert, der mit einem Ende in die zugehörige, seitlich am Güterwagen aufrechtstehend
angeordnet Führung eingreift und in der Nähe seines anderen Endes gelenkig mit einem
Hebel verbunden ist. Der Hebel ist unterhalb des zugehörigen Führungsbolzens um eine
waagerechte Längsachse schwenkbar am Bühnenlager gelagert und oberhalb des Führungsbolzens
gelenkig mit einem Bügel verbunden, der bei angehobener Ladebühne in einen an der
zugehörigen aufrechtstehenden Führung befestigten Haken einhängbar ist, um das zugehörige
Seil zu entlasten. Wenn die Ladebühne auf diese Weise an den Haken aufgehängt ist,
übt jeder der Bügel ein Drehmoment auf den zugehörigen Hebel aus und schwenkt diesen
nach außen, so daß der mit ihm gelenkig verbundene Lagerbolzen nach außen verschoben
und gegen die zugehörige Führung gedrückt wird. Auf diese Weise wird die Ladebühne
mit den Führungen verspannt, damit sie beim Fahrbetrieb nicht klappert und möglichst
wenig Verschleiß an den Führungen erzeugt. Damit die Ladebühne zum End- oder Beladen
abgesenkt werden kann, muß sie an den Seilen nach oben gezogen werden, und dann müssen
die Bügel aus den Haken ausgehängt werden, was an jedem einzelnen Bügel von Hand zu
geschehen hat.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bühnenabstützung für eine längs aufrechtstehend
angeordneter Führungen höhenverstellbare Ladebühne eines Güterwagens zu schaffen,
die sich in einer für Fahrbetrieb vorgesehen Stellung selbstätig mit den Führungen
verspannt und sich beim Vorbereiten von Ladevorgängen ebenfalls selbstätig aus der
Verspannung löst.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer Bühnenabstützung der eingangs beschriebenen
Gattung dadurch gelöst, daß die Ladebühne mit einem Paar Bühnenlager auf den zugehörigen
Führungsbolzen um eine erste waagerechte Querachse schwenkbar gelagert ist, mit dem
anderen Paar Bühnenlager auf einem Paar Pendelstützen gelagert ist, die auf den zugehörigen
Führungsbolzen um eine zweite waagerechte Querachse schwenkbar sind, und die Ladebühne
aus einer schrägen Be- und Entladestellung in eine waagerechte Transportstellung bewegbar
ist, wobei die Pendelstützen über einen Totpunkt, an dem sie senkrecht stehen, hinwegbewegbar
sind.
[0005] Die beiden Pendelstützen der erfindungsgemäßen Bühnenabstützung stehen in der - mindestens
annähernd waagerechten - Transportstellung der Ladebühne schräg, so daß das Eigengewicht
der Ladebühne sowie deren Nutzlast, beispielsweise Personenkraftwagen, an den Pendelstützen
Drehmomente erzeugen. Diese Drehmomente bewirken, daß die Führungsbolzen, auf denen
die Pendelstützen gelagert sind, mit einer von deren Schrägstellung und Belastung
abhängigen, in Längsrichtung des Güterwagens wirkenden Kraft gegen eine Seitenwand
der zugehörigen Führung gepreßt werden. An den beiden übrigen Führungsbolzen entstehen
entsprechende Reaktionskräfte mit dem Ergebnis, daß die Ladebühne mit den Bühnenlagern,
den Pendelstützen, den Führungsbolzen und den Führungen ein System bilden, das zumindest
durch in Längsrichtung des Güterwagens wirkende Kräfte in sich verspannt und somit
spielfrei gehalten ist. Durch geeignete Profilgestaltung der Führungen und der in
sie eingreifenden Teile der Führungsbolzen läßt sich außerdem erreichen, daß die Ladebühne
sich auch in Querrichtung des Güterwagens spielfrei mit den Führungen verspannt.
[0006] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung haben die Führungen je ein C-förmiges
Hohlprofil und die Führungsbolzen weisen je einen dem Hohlraum dieses Profils angepaßten
T-förmigen Kopf auf und in den Führungen ist je eine Gewindespindel angeordnet, die
sich mit Spiel durch ein Loch im Kopf des zugehörigen Führungsbolzens hindurcherstreckt
und diesen über eine Spindelmutter abstützt.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen
näher erläutert. Es Zeigen:
- Fig. 1
- einen doppelstöckigen Güterwagen mit einer erfindungsgemäßen Bühnenabstützung in Seitenansicht,
- Fig. 2
- den Schnitt II - II in Fig. 1,
- Fig. 3
- den Schnitt III - III in Fig. 1,
- Fig. 4
- den Schnitt IV - IV in Fig. 2 und
- Fig. 5
- den Schnitt V - V in Fig. 2.
[0008] Der in Fig. 1 dargestellte Güterwagen hat eine obere Ladebühne 1, die an vier senkrechten
Führungen 2 geführt ist. Die Führungen 2 haben gemäß Fig. 5 ein zur Innenseite des
Güterwagens hin offenes C-förmiges Profil und sind an je einer Stütze 3 bzw. 4 bzw.
5 bzw. 6 befestigt oder bilden selber je eine solche Stütze. Die Stützen 3 bis 6 sind
einander paarweise gegenüberstehend an den Seiten des Güterwagens befestigt.
[0009] In den Führungen 2 ist je ein die Ladebühne 1 tragender Führungsbolzen 7 geführt;
die Führungsbolzen 7 erstrecken sich waagerecht quer zur Längsrichtung des Güterwagens
und sind paarweise miteinander gleichachsig angeordnet. An jedem Führungsbolzen 7
ist ein in Draufsicht T-förmiger Kopf 8 ausgebildet, der den Profilhohlraum der zugehörigen
Führung 2 weitgehend ausfüllt und nur ein geringes Spiel in Längs- und Querrichtung
freiläßt. Jeder Kopf 8 ruht auf einer Spindelmutter 9, die auf eine in der zugehörigen
Führung 2 senkrecht angeordnete Gewindespindel 10 aufgeschraubt ist. Jede der Gewindespindeln
10 erstreckt sich durch ein Langloch im Kopf 8 des zugehörigen Führungsbolzens 7 und
ist axial unverschiebbar, jedoch drehbar gelagert. Durch nicht dargestellte Antriebe
lassen sich die Gewindespindeln 10 paarweise derart antreiben, daß die Ladebühne 1
schräg gestellt und bei Bedarf als Ganzes gehoben oder gesenkt wird. In Fig. 1 ist
die Ladebühne in einer für den Transport geeigneten waagerechten Stellung mit vollen
Linien, und in einer für das Be- und Entladen geeigneten Schrägstellung mit strichpunktierten
Linien dargestellt.
[0010] Die tragende Verbindung zwischen der Ladebühne 1 und den vier Führungsbolzen 7 wird
durch vier an der Unterseite der Ladebühne 1 angeordnete Bühnenlager 11 hergestellt.
Zwei miteinander fluchtende Führungsbolzen 7 - in Fig. 1 sind es die beiden an den
Stützen 3 und 4 angeordneten, sind gemäß Fig. 3 unmittelbar im zugehörigen Bühnenlager
11 gelagert, so daß die Ladebühne 1 um die gemeinsame Achse dieser beiden Führungsbolzen
7 schwenkbar ist. Die beiden übrigen Führungsbolzen 7 sind in je einem Pendelstützenlager
12 gelagert, von dem sich eine Pendelstütze 13 nach oben zum zugehörigen Bühnenlager
11 erstreckt.
[0011] Die beiden Paare gleichachsig angeordneter Bühnenlager 11 haben, in Längsrichtung
des Güterwagens gemessen, einen Abstand voneinander, der größer ist als der Abstand,
den die beiden an den Stützsäulen 3 und 4 angeordneten Führungen 2 von den beiden
an den Stützsäulen 5 und 6 angeordneten Führungen 2 haben. Infolgedessen stehen die
Pendelstützen 13 schräg, wenn die Ladebühne 1 waagerecht angeordnet ist. Dabei ist
die gemeinsame Achse der beiden je einer Pendelstütze 13 zugeordneten Bühnenlager
11 um einen Betrag a, der in Fig. 4 dargestellt ist, von der gemeinsamen senkrechten
Mittelebene 14 der beiden zugehörigen Führungen 2 entfernt, und somit auch von einem
in dieser Mittelebene 14 liegenden oberen Totpunkt 15 der Pendelbewegung. Die Schrägstellung
der Pendelstützen 13 hat zur Folge, daß die Köpfe 8 der beiden zugehörigen Führungsbolzen
7 gemäß Fig. 5 nach links gegen eine Seitenwand 16 der zugehörigen Führung 7 gedrückt
werden, und daß die Köpfe 8 der beiden übrigen Führungsbolzen 7 in entgegengesetzter
Richtung, bezogen auf Fig. 1 also nach rechts, ebenfalls gegen je eine Seitenwand
der zugehörigen Führungen 7 gedrückt werden.
[0012] Um die Ladebühne 1 aus der in Fig. 1 mit durchgehenden Linien gezeichneten Transportstellung
in eine Be- und Entladestellung zu bringen, ist es erforderlich, zunächst die beiden
in den Stützen 3 und 4 angeordneten Gewindespindeln 10 derart zu drehen, daß das linke
Ende der Ladebühne 1 soweit abgesenkt wird, bis die beiden den Stützen 5 und 6 zugeordneten
Pendelstützen 13, bezogen auf Fig. 4 entgegen dem Uhrzeugersinn schwenkend, sich durch
ihren Totpunkt 15 hindurchbewegt haben und in die in Fig. 4 mit strichpunktierten
Linien gezeichnete Stellung gelangt sind. Dann ist es möglich, die Ladebühne 1 als
Ganzes ohne nennenswerten Reibungswiderstand der Führungsbolzen 7 in den Führungen
2 weiter abzusenken.
[0013] Wenn der Güterwagen nur unten beladen werden soll, beispielsweise mit Kraftfahrzeugen,
die so hoch sind, daß sie eine Nutzung der oberen Ladebühne 1 nicht zulassen, ist
es möglich, die Ladebühne 1 in eine beliebig höhere als die in Fig. 1 abgebildete
Transportstellung zu bringen. Dort verspannt sich die Ladebühne 1 wiederum selbsttätig
in den Führungen 2, wenn sie waagerecht gestellt wird. Das Eigengewicht der Ladebühne
1 genügt, um bei der in Fig. 4 mit durchgehenden Linien gezeichneten Schrägstellung
der Pendelstützen 13 verschleißträchtige Bewegungen der Ladebühne auch bei den stärksten
im Fahrbetrieb vorkommenden Erschütterungen weitgehend zu vermeiden.
1. Bühnenabstützung für eine höhenverstellbare Ladebühne (1) eines Güterwagens mit
- zwei Paar einander zugewandter, seitlich am Güterwagen aufrechtstehend angeordneter
Führungen (2),
- zwei Paar an der Ladebühne (1) befestigter Bühnenlager (11) und
- zwei Paar Führungsbolzen (7), die mit je einem der Bühnenlager (11) verbunden und
an je einer der Führungen (2) geführt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladebühne (1)
- mit einem Paar Bühnenlager (11) auf den zugehörigen Führungsbolzen (7) um eine erste
waagerechte Querachse schwenkbar gelagert ist,
- mit dem anderen Paar Bühnenlager (11) auf einem Paar Pendelstützen (13) gelagert
ist, die auf den zugehörigen Führungsbolzen (7) um eine zweite waagerechte Querachse
schwenkbar sind, und
- aus einer schrägen Be- und Entladestellung in eine waagerechte Transportstellung
bewegbar ist, wobei die Pendelstützen (13) über einen Totpunkt (15), an dem sie senkrecht
stehen, hinwegbewegbar sind.
2. Bühnenabstützung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Führungen (2) je ein C-förmiges Hohlprofil haben,
- die Führungsbolzen (7) je einen dem Hohlraum dieses Profils angepaßten T-förmigen
Kopf (8) aufweisen und
- in den Führungen (2) je eine Gewindespindel (10) angeordnet ist, die sich mit Spiel
durch ein Loch im Kopf (8) des zugehörigen Führungsbolzens (7) hindurcherstreckt und
diesen über eine Spindelmutter (7) abstützt.