(19)
(11) EP 0 539 708 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.05.1993  Patentblatt  1993/18

(21) Anmeldenummer: 92115777.2

(22) Anmeldetag:  16.09.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H04H 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR LI NL

(30) Priorität: 31.10.1991 DE 4135942

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Braegas, Peter, Dipl.-Ing.
    W-3200 Hildesheim (DE)
  • Suchowerskyj, Wadym, Dr. Dr. Ing.
    W-3200 Hildesheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rundfunkempfänger, insbesondere Fahrzeugempfänger


    (57) Es wird ein Rundfunkempfänger, insbesondere Fahrzeugempfänger vorgeschlagen, der mit einem Dekoder zur Dekodierung digital kodiert empfangener Verkehrsnachrichten ausgestattet ist. In einem Speicher im Rundfunkempfänger sind die in einer größeren Region wie z.B. Deutschland oder Europa empfangbaren Rundfunksender nach Frequenz und Typ abgelegt sowie die Angabe, in welcher kleineren Region diese Rundfunksender stehen. Bei einem Sendersuchlauf werden alle hörbaren Rundfunksender erfaßt und gespeichert und mit der Tabelle verglichen. Daraus wird die kleinere Region, in der sich der Rundfunkempfänger befindet ermittelt. Die Ermittlung erfolgt dabei so, daß der übliche Rundfunkempfang nicht gestört wird, nämlich während Verkehrsdurchsagen, während der Einleitung eines Sendersuchlaufs durch den Benutzer oder während dem Abhören von gespeicherten Informationen auf einem Tonträger.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung betrifft einen Rundfunkempfänger, insbesondere Fahrzeugempfänger, mit einem Dekoder zur Dekodierung digital kodiert empfangener Verkehrsnachrichten nach der Gattung des Hauptanspruchs.

    [0002] In der DE-OS 35 36 820 ist ein Verkehrsfunkdekoder beschrieben, welcher zur Verarbeitung digitaler Signale eingerichtet ist. Diese Signale sind beispielsweise einem Hilfsträger, der zusammen mit dem FM-Runkfunk-Programm im Rundfunksender ausgestrahlt wird, überlagert. Dadurch kann die Information, die in diesen digitalen Signalen vorhanden ist, ungestört parallel zu dem eigentlichen Rundfunkprogramm übertragen werden. Dies betrifft insbesondere auch Verkehrsnachrichten, welche sich durch Demodulation des erwähnten Hilfsträgers entschlüsseln lassen. Neben der Signalübertragung mittels Hilfsträger ist es jedoch auch möglich, die in Rede stehenden digitalen Signale einem digitalen Rundfunksender beispielsweise verschachtelt mit der digitalen Hörfunkinformation beizugeben.

    [0003] Werden die als digitale Signale übertragenen Verkehrsnachrichten nach demselben Bildungsgesetz, wie die im Klartext ausgestrahlten Verkehrsnachrichten, abgefaßt, so können statt der vollständigen Information auch Speicheradressen übertragen werden, die in empfängerseitigen Speichern abgelegte, standardisierte Texte aufrufen. Dadurch kann man mit einer wesentlich geringeren Datenkapazität bei der Übertragung auskommen. Als Konsequenz ergibt sich, daS nun wesentlich mehr Verkehrsnachrichten über einzelne Ereignisse übermittelt werden können, als dies bisher der Fall ist.

    [0004] Unter Beibehaltung des bisherigen Auswahlkriteriums für die Verkehrsnachrichten, die sich im wesentlichen nach der Zahl der betroffenen Autofahrer richtet, könnten auch bei zyklischer Wiederholung überregionale, auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und gegebenenfalls der angrenzenden Nachbarländer bezogene Verkehrsnachrichten über sämtliche UKW-Senderketten übertragen werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Region auf die sich die Verkehrsnachrichten beziehen, etwa auf das Versorgungsgebiet des Senders oder der Senderkette zu beschränken, dafür aber die Auswahl der Verkehrsnachrichten auch auf solche Ereignisse auszudehnen, die nur wenige Autofahrer betreffen.

    [0005] Welche Auswahl auch bei den übermittelten Verkehrsnachrichten getroffen wird, die Vielzahl der Nachrichten würde die Aufmerksamkeit des Autofahrers überfordern, wenn er sie alle optisch oder akustisch übermittelt bekäme.

    [0006] Es ist bereits vorgeschlagen worden, bei den angezeigten oder wiedergegebenen Verkehrsnachrichten eine Auswahl zu treffen. Dies kann z.B. anhand der vorgesehenen Fahrtroute erfolgen, die der Autofahrer als Daten über die zu fahrende Strecke über eine Eingabeeinrichtung eingegeben hat. Es wird dann sichergestellt, daß nur diejenigen Verkehrsnachrichten auf der Aufgabeeinrichtung erscheinen, die diese Fahrtroute betreffen.

    [0007] Allerdings kann die Beschränkung auf die eingeschlagene Fahrtroute zu eng sein, wenn der Autofahrer sich auch für die Verkehrssituation von anderen Orten oder auch dort länger andauernden Verkehrsbeeinträchtigungen interessiert, da er diese Orte eventuell kurzfristig anfahren möchte.

    [0008] In der DE-OS 39 14 104 ist bereits vorgeschlagen worden, im Rundfunkempfänger eine Wahlvorrichtung vorzusehen, mittels der der Benutzer des Rundfunkempfängers individuell eine Region vorgeben kann, über deren Verkehrssituation er sich näher informieren möchte. Aufgrund der Vorgabe wird dann ein Sender gesucht, der im wesentlichen Informationen dieser Region überträgt. Weiterhin können dadurch Decoder so geschaltet werden, daß die überregionale Verkehrsnachrichten, die beispielsweise durch diesen Sender auch übertragen werden, ausgeblendet werden, so daß lediglich die Informationen ausgegeben werden, die tatsächlich in bezug zu der angewählten Region stehen.

    [0009] Die manuelle Eingabe einer bestimmten Region setzt Eingabemittel, wie Tastaturen voraus, und bedeutet für den Benutzer einen gewissen Umstand, da er, um in den Genuss der regionalen Verkehrsnachrichten zu gelangen, zuvor die entsprechende Region eingeben muß. Dies wird daher vielfach unterlassen, so daß weiterhin die Gefahr besteht, daß der Benutzer des Rundfunkempfängers entweder von nicht gewünschten Informationen überschüttet wird oder aber, da er einen Sender aus einer anderen Region eingestellt hat, die gewünschten Verkehrsnachrichten nicht oder nur teilweise empfängt.

    [0010] In der DE-OS 39 36 577 ist daher ein Rundfunkempfänger vorgeschlagen worden, der weiterhin einen Sendespeicher aufweist, indem in regelmäßigen Abständen alle empfangbaren Rundfunksender eingespeichert werden. Diese Tabelle wird mit einer in einem Speicher des Empfängers abgelegten Tabelle verglichen, in der die Rundfunksender bestimmten Regionen zugeordnet sind. Wird nun eine weitgehende Übereinstimmung zwischen den empfangenen Rundfunksendern und den gespeicherten Rundfunksendern festgestellt, so wird die dazu gehörige Region ausgegeben und nur solche Verkehrsnachrichten zur Ausgabe gebracht, die der entsprechenden Region zugeordnet sind. Um in regelmäßigen Abständen die empfangbaren Rundfunksender abspeichern zu können, ist es entweder erforderlich, einen zweiten Empfänger für diesen Sendersuchlauf vorzusehen oder aber das laufende Programm für den Sendersuchlauf zu unterbrechen. Beides wird oft als störend empfunden.

    Vorteile der Erfindung



    [0011] Der erfindungsgemäße Rundfunkempfänger mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß die BeStimmung der Region dann erfolgt, wenn der Rundfunkempfänger kurzzeitig nicht benötigt wird. Dadurch wird es möglich, ohne Störungen des Programmablaufs bzw. ohne unerwünschte Unterbrechungen einer laufenden Sendung die Region zu bestimmen, in der sich der Rundfunkempfänger befindet. Der Komfort des Rundfunkempfängers wird dadurch wesentlich erhöht, ohne daß weitere verteuernde Empfangsmittel notwendig sind.

    [0012] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Rundfunkempfängers möglich. Besonders vorteilhaft ist es, daß der Sendersuchlauf bei der Wiedergabe einer Verkehrsnachricht durchgeführt wird. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß der Sendersuchlauf ohne zu stören in regelmäßigen Abständen durchgeführt wird. Das Verlassen einer bestimmten Region kann auf diese Weise schnell und sicher erkannt werden. Vorteilhaft ist es weiterhin, den Sendersuchlauf bei der Wiedergabe eines Signals eines Kassettenspeichers oder eines CD-Spielers durchzuführen. Da zu diesen Zeiten der Empfangsteil des Rundfunkempfängers nicht benötigt wird, ist es hier möglich, häufiger einen Sendersuchlauf durchzuführen. Diese Maßnahme eignet sich besonders, auch in geografisch schwierigen Gebieten eine Regionenbestimmung vorzunehmen. Vorteilhaft ist es ebenfalls, daß der Sendersuchlauf auch während der Suche nach einem neuen Sender durchgeführt wird. Bei der Sucher nach einem neuen Sender muß der Empfang ohnehin unterbrochen werden, da der Benutzer des Rundfunkempfängers durch seine manuelle Eingabe den Wunsch geäußert hat, ein anderes Rundfunkprogramm zu hören. Durch den dann einzuleitenden kompletten Sendersuchlauf wird die Dauer bis zum Auffinden eines neuen Rundfunksenders nur geringfügig verlängert, was in den meisten Fällen als annehmbar angesehen wird.

    [0013] Vorteilhaft ist es, im Rundfunkempfänger eine Tabelle vorzusehen, die die Frequenz, den Programmidentifikationskode und die Region enthält. Mit diesen Grundinformationen ist bereits eine zuverlässige Regionenzuordnung möglich. Vorteilhaft ist es weiterhin, die Region als zugeordnet anzusehen, die den meisten empfangenen Sendern zugeordnet ist. Insbesondere im Grenzbereich zwischen zwei Regionen kann durch diese Maßnahme erreicht werden, daß auch die Empfangssituation bei der Auswahl der Regionen berücksichtigt wird. Vorteilhaft ist es ebenfalls, die zugeordneten Regionen zu gewichten. In vielen Fällen ist es nämlich möglich, daß ein Sender sowohl in der einen als auch in einer anderen Region in weiten Bereichen recht gut zu empfangen ist, jedoch bevorzugt Verkehrsnachrichten einer bestimmten Region ausstrahlt. Durch die Gewichtung wird erreicht, daß bei der Bestimmung einer Region der Sender weniger stark berücksichtigt wird, der typischerweise für die Region weniger Verkehrsnachrichten ausstrahlt. Schließlich ist es vorteilhaft, die Tabelle in einem Speicher des Rundfunkempfängers, bevorzugt in Verbindung mit dem Speicher für die Verkehrsnachrichten abzulegen. Durch die Zusammenfassung der beiden Speicher ergibt sich schaltungstechnisch kaum ein Mehraufwand, so daß die erfindungsgemäße Maßnahme insgesamt gut zu realisieren ist.

    Zeichnung



    [0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen erfindungsgemäßen Rundfunkempfänger, Figur 2 der Aufbau einer Verkehrsnachricht, Figur 3 ein Flußdiagramm zur Arbeit des Mikroprozessors in bezug zur Erfindung und Figur 4 eine Tabelle, wie sie im Rundfunkempfänger abgelegt ist.

    Beschreibung des Ausführungsbeispiels



    [0015] Figur 1 zeigt einen als Rundfunkempfänger ausgebildeten Fahrzeugempfänger mit einer Antenne 1 und einem Empfangsteil 2. Das Empfangsteil 2 weist eine Abstimmeinheit 11 auf, mit der es möglich ist, den gesamten Rundfunkbereich nach empfangbaren Sendern abzusuchen. Dem Empfangsteil 2 folgt ein Demodulator 3. Der Demodulator 3 ist über einen Schalter 4 mit einem Niederfrequenzverstärker 5 verbunden, an dessen Ausgang ein Lautsprecher 6 angeschlossen ist. Von dem Demodulator 3 führt eine Leitung zu einem RDS-Dekoder 7. Mit dem RDS-Dekoder 7 ist es möglich, dem Rundfunksignal überlagerte digitale Datensignale auszufiltern und auszuwerten. Hierzu steht der RDS-Dekoder 7 über eine Datenleitung mit einem Speicher 8 in Verbindung. Am Ausgang des RDS-Dekoders 7 ist einerseits ein Sprachsynthesizer 9 angeschlossen, mit dem es möglich ist, digitale Daten in Sprache umzuwandeln. Der Ausgang des Sprachsynthesizers 9 steht mit dem Schalter 4 in Verbindung. Der Schalter 4 ist so umschaltbar, daß entweder das Sprachsignal von Rundfunkempfängern oder aber das Sprachsignal vom Sprachsynthesizer 9 zum Niederfrequenzverstärker 5 zu führen ist.

    [0016] Ein weiterer Datenausgang des RDS-Dekoders 7 führt zu einer RDS-Anzeige 10. Die Verkehrsinformationen können so auch visuell wiedergegeben werden. Schließlich führt eine Datenleitung auch zu einem Senderspeicher 13. Der Programmidentifikationskode des empfangenen Senders wird dabei ausgewertet und im Senderspeicher 13 abgelegt. Der Senderspeicher 13 steht über eine Datenleitung in einer Sendervergleichstabelle 14 in Verbindung, wobei diese Vergleichstabelle 14 einen nichtflüchtigen Speicher aufweist. Weiterhin steht der Senderspeicher 13 mit einem Steuerrechner 12 in Verbindung, der dem Senderspeicher 13 bei jedem empfangenen Sender die dazugehörige Frequenz von der Abstimmeinheit 11 übermittelt. Zu diesem Zwecke ist auch die Abstimmeinheit 11 mit dem Steuerrechner 12 verbunden. Der Steuerrechner 12 betätigt weiterhin den Schalter 4, wenn er vom RDS-Dekoder 7 signalisiert bekommt, daß neue Verkehrsnachrichten eingegangen sind. Zu diesem Zweck ist der Steuerrechner 12 über eine Leitung mit dem RDS-Dekoder 7 verbunden. Schließlich veranlaßt der Steuerrechner 12 nach dem Umschalten des Schalters 4 ein Anlaufen des Sendersuchlaufs 11 sowie ein Abspeichern der entsprechenden Senderdaten und der dazugehörigen Frequenz im Senderspeicher 13.

    [0017] Die Arbeitsweise der Einrichtung sei anhand der Figuren 2 bis 4 näher erläutert. Figur 2 zeigt ein typisches Datentelegramm, wie es beispielsweise aufgrund der vom RDS-Dekoder 7 empfangenen digitalen Signale aufgrund der Information im Speicher 8 generiert wird. Diese Information wurde auf der digitalen Anzeige 10 ausgegeben und gleichzeitig durch den Sprachsynthesizer 9 als Sprache generiert und über den Niederfrequenzverstärker 5 und den Lautsprecher 6 ausgegeben. Erkennt der RDS-Dekoder 7, daß er eine neue Verkehrsnachricht empfangen hat, teilt er dies über die Datenleitung dem Steuerrechner 12 mit. Der Steuerrechner 12 schaltet nun den Schalter 4 um, so daß die vom Sprachsynthesizer aufbereitete Information gemäß Figur 2 über den Lautsprecher 6 dem Fahrer zur Kenntnis gegeben werden kann.

    [0018] Die Arbeit des Steuerrechners in bezug auf die Erfindung ist in Figur 3 näher dargestellt. An der Abfragestelle 20 frägt der Steuerrechner 12 regelmäßig den RDS-Dekoder 7 ab, ob neue Verkehrsinformationen eingetroffen sind. Treten keine neuen Verkehrsinformationen auf, arbeitet der Rechner in einer Warteschleife oder nimmt andere Berechnungsaufgaben in Verbindung für den Empfänger wahr. Ist eine neue Verkehrsinformation eingetroffen, so werden durch die Rechner mehrere Funktionen wahrgenommen. Einerseits veranlaßt der Steuerrechner 12, daß der RDS-Dekoder 7 diese Nachricht an den Sprachsynthesizer 9 weitergibt und schaltet den Schalter 4 um, so daß die Verkehrsnachricht ausgelesen werden kann. Gleichzeitig wird an der Stelle 22 der Sendersuchlauf in der Abstimmeinheit 11 aktiviert. An der Stelle 23 wird bei einem gefundenen Sender die Stellung der Abstimmeinheit 11 und damit die empfangene Frequenz erfaßt. Gleichzeitig bekommt der RDS-Dekoder 7 die Anweisung, den Programmidentifikationskode in den Sendespeicher 13 abzuliefern. Der Steuerrechner 12 überträgt an den Sendespeicher 13 die dazugehörige Frequenz. Dieser Schritt wird solange wiederholt, bis alle empfangenen Sender im Senderspeicher 13 gespeichert sind. Im Speicherschritt 14 veranlaßt der Steuerrechner 12 abschließend ein Vergleich der im Senderspeicher 13 abgelegten Frequenzen und Sender mit der Sendervergleichstabelle im Speicher 14. Hierbei wird nun die dazugehörige Region ermittelt. Anschließend setzt der Steuerrechner 12 sein Programm an der Stelle 25 fort.

    [0019] Figur 4 zeigt beispielhaft in einem Ausschnitt eine Sendervergleichstabelle, wie sie im Speicher 14 abgelegt ist. Hierbei ist einer Frequenz im UKW-Bereich der Kode des entsprechenden Rundfunksenders zugeordnet sowie die Region, in der dieser Sender auf dieser Frequenz angeordnet ist. Im Ausführungsbeispiel ist auf der Frequenz 80, 8 MHz der Sender SWF3 zu empfangen, der hauptsächlich in der Region A empfangen wird, jedoch auch teilweise in der Region B zu hören ist. In diesem Fall is die Region A die wichtigste Region, während die Region B mehr sekundären Charakter hat. Auf der gleichen Frequenz ist auch der Sender NDR1 zu empfangen, der jedoch in der Region D, die von der Region A völlig verschieden ist, zu hören ist und gleichzeitig noch in die Region E einstrahlt. Aufgrund der großen räumlichen Entfernung ist aufgrund der Senderverteilung sichergestellt, daß ein Rundfunkhörer lediglich nur den Sender SWF3 oder NDR1 hören kann. Bei weiteren Frequenzen sind weitere Sender aufgezeigt, die in Deutschland oder, bei einem entsprechend großen Speicher, in Europa zu empfangen sind. Ebenfalls zugeordnet sind die Regionen, in denen sie primär bzw. sekundär zu empfangen sind. Hierbei ist nicht auszuschließen, daß z.B. der Sender SWF3 auf einer anderen Frequenz, beispielsweise bei 90 MHz primär in der Region B und sekundär in der Region C zu empfangen ist, wenn der Standort des Senders, der das Programm SWF3 überträgt, ein anderer ist.

    [0020] Die Auswertung erfolgt nun dadurch, daß die im Senderspeicher gespeicherten empfangenen Sender mit den Sendern in der Vergleichstabelle verglichen werden. Wurde beispielsweise bei einem Senderdurchlauf festgestellt, daß bei der Frequenz 80,8 SWF3, bei der Frequenz 81,2 SDR1 und bei der Frequenz 83,0 BR1 empfangen, so ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, daß sich der Empfänger in der Region A befindet, obwohl bei 83,0 der Sender BR1 bevorzugt in der Region F zu empfangen ist und nur sekundär in der Region A. Dies ist eher als Hinweis dahingehend zu werten, daß sich das Fahrzeug in Richtung der Region F bewegt. Andererseits sind jedoch auch Überreichweiten oder besonders gute Empfangslagen dafür maßgebend, daß auf 83,0 überhaupt ein Sender gehört wurde.

    [0021] Die Bestimmung der Region wird natürlich umso genauer, je häufiger ein Sendersuchlauf durchgeführt wird. Besonders häufig ist ein Sendersuchlauf dann vornehmbar, wenn der Rundfunkempfänger einen Kassettenspieler oder CD-Player aufweist und der Rundfunkhörer das Kassettenprogramm oder das Programm der CD hört. In diesem Fall weist der Schalter 4 eine weitere Stellung auf, bei der der NF-Verstärker 5 und der Lautsprecher 6 mit dem Kassettenwiedergabegerät oder dem CD-Spieler verbunden ist. Nunmehr kann beständig der Sendersuchlauf aktiviert sein und so andauernd die Empfangsverhältnisse überprüft werden. Ansonsten erfolgt eine Überprüfung immer dann, wenn Verkehrsnachrichten ausgegeben werden. Auch hier bildet sich jedoch eine Art selbstregelnder Effekt aus, da die Regionenbestimmung umso genauer wird, je häufiger Verkehrsnachrichten durchgegeben werden müssen. Ist daher der Verkehr besonders dicht und ist der Fahrer eines Fahrzeuges besonders auf Verkehrsinformationen angewiesen, erfolgt die Regionenbestimmung umso häufiger. Schließlich kann ein Sendersuchlauf auch dann durchgeführt werden, wenn vom Fahrer eines Fahrzeuges die Abstimmeinrichtung betätigt wird, da er einen anderen Sender zu hören wünscht. Dies wird insbesondere bei schlechten Empfangsverhältnissen der Fall sein, oder aber, wenn von den Vorzügen des RDS-Systems Gebrauch gemacht wird und das System von sich aus einen neuen Sender sucht, da der alte Sender nur noch schlecht zu empfangen ist. Da auch dies auf einen geografischen Ortswechsel hindeutet, ist es besonders vorteilhaft, dann auch die übrigen empfangbaren Sender einzuspeichern, um zu prüfen, ob eine bestimmte Region zwischenzeitlich verlassen wurde. Schließlich ist dieser Vorgang auch beim Einschalten eines Rundfunkempfängers durchzuführen, um überhaupt eine Information über die Region, in der sich der Empfänger befindet zu erlangen.

    [0022] Der Speicher 8 sowie der Speicher 14 müssen keinesfalls, wie in der Figur 1 dargestellt, getrennt angeordnet sein. Vielmehr ist es möglich, die Speicher 8 und 14 zu einem gemeinschaftlichen Speicher zusammenzufassen, wobei unterschiedliche Adressräume unterschiedliche digitale Informationen enthalten, wofür die eine Information für den RDS-Dekoder und die andere Information für den Vergleich der empfangenen Sender vorgesehen ist.


    Ansprüche

    1. Rundfunkempfänger, insbesondere Fahrzeugempfänger mit einem Rundfunkempfangsteil (2, 3) und einem Niederfrequenzverstärker (5), mit einem Dekoder (7) zur Dekodierung digital kodiert empfangener Verkehrsnachrichten und Programmidentifikationskodes, insbesondere solcher, die nach den RDS-System übertragen sind, wobei die Verkehrsnachrichten streckenspezifische Merkmale begrenzter geografischer Regionen aufweisen und mit einer Speichereinrichtung (8) zur Speicherung der Verkehrsnachrichten, mit einer optischen und/oder akustischen Ausgabeeinrichtung (6, 10) und mit Mitteln zur Auswahl und Ausgabe von Verkehrsnachrichten begrenzter geografischer Regionen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sendersuchlauf eingeleitet wird, wenn der Niederfrequenzverstärker (5) nicht mit dem Rundfunkempfangsteil (2, 3) verbunden ist, daß die beim Sendersuchlauf empfangenen Sender gespeichert und mit einer Tabelle im Empfänger verglichen werden und daß aufgrund der Tabelle die geografische Region, in der sich der Empfänger befindet, festlegbar ist.
     
    2. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sendersuchlauf bei der Wiedergabe einer Verkehrsnachricht durchgeführt wird.
     
    3. Rundfunkempfänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sendersuchlauf bei der Wiedergabe eines Signals eines Kassettenspielers oder eines CD-Spielers erfolgt.
     
    4. Rundfunkempfänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sendersuchlauf während der Suche nach einem neuen Sender durchgeführt wird.
     
    5. Rundfunkempfänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tabelle die Frequenz, den Programmidentifikationskode und die Region enthält.
     
    6. Rundfunkempfänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die Region als zugeordnet angesehen wird, die den meisten empfangenen Sendern zugeordnet ist.
     
    7. Rundfunkempfänger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß die zugeordneten Regionen gewichtet sind.
     
    8. Rundfunkempfänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die Tabelle in einem Speicher (14) des Rundfunkempfängers abgelegt ist.
     




    Zeichnung