[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Eckverbinder mit zwei unter einem Winkel zueinander
stehenden, in Hohlprofile mit von einem Rechteck umschriebenen Hohlraum passend einschiebbaren
Schenkeln, die als Strangprofilabschnitte mit gleichem Querschnitt ausgebildet sind
und die Strangprofilabschnitte zwei parallele, durch ebene Trennschnitte erzeugte
Endflächen aufweisen, die unter einem Winkel β zur Profillängsachse verlaufen und
die Strangprofilabschnitte "auf Umschlag" ineinander eingesetzt sind und die Endflächen
beider Strangprofilabschnitte sich unter einem Winkel 2 β paarweise in einer Ebene
schneiden, in deren Bereich die sich berührenden Verbindungsflächen der beiden Strangprofilabschnitte
liegen.
[0002] Diese Eckverbinder werden für Hohlprofile eines Fensters, einer Tür, einer Fassade
oder einer Glasdach- sowie Verandakonstruktion o.dgl. eingesetzt.
[0003] Es sind Eckverbinder dieser Art bekannt (DE 36 32 154 C2), deren beide Schenkel aus
einem Strangpreßprofil geschnitten werden. Dieses Strangpreßprofil weist an beiden
parallel zur Profillängsachse verlaufenden Schmalseiten eine die Verbindungsflächen
bildende Profilierung auf. Die Profilierung der einen Schmalseite ist als Nut und
die der gegenüberliegenden Schmalseite als Feder gestaltet. Durch Zusammenfügen von
Nut und Feder der Strangprofilabschnitte, die die Schenkel des Eckverbinders bilden,
wird der Eckverbinder hergestellt.
[0004] Das Strangpreßprofil ist durch die gegenüberliegenden Profilierungskonturen, die
im späteren Zusammenwirken maßlich die erforderlichen Funktionen sicherstellen müssen,
im Aufbau aufwendig.
[0005] Auch beim Pressen des Strangprofils können sich unterschiedliche Toleranzeinflüsse
an der Nut- oder an der Federseite des Strangprofils ergeben, die das spätere Zusammenwirken
der beiden Profilierungen beeinträchtigen können.
[0006] Ein weiterer Nachteil ergibt sich daraus, daß nach dem Zuschneiden der Strangprofilabschnitte
die Möglichkeit des unterschiedlichen Zusammenschiebens der beiden Bauteile gegeben
ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Eckverbinder der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß das Strangpreßprofil, aus dem die Verbinderschenkel geschnitten
werden, einfacher in der Konstruktion ist, die bei der Montage des Eckverbinders ineinandergreifenden
Profilierungen durch die Profilherstellbedingungen nicht unterschiedlich beeinflußt
sind, und daß es für das Zusammensetzen zweier, unter gleichem Winkel geschnittener
Strangprofilabschnitte, die die Eckverbinderschenkel bilden, nur eine definierte Zuordnung
zueinander gibt.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ausschließlich an einer parallel
zur Profillängsachse verlaufenden Schmalseite des Strangprofils eine die Verbindungsflächen
bildende Profilierung vorgesehen ist und die beiden die Schenkel des Eckverbinders
bildenden Strangprofilabschnitte mit den profilierten Schmalseiten formschlüssig zusammensetzbar
sind.
[0009] Da das Strangpreßprofil, aus dem die Eckverbinderschenkel geschnitten werden, ausschließlich
an einer parallel zur Profillängsachse verlaufenden Schmalseite eine die Verbindungsflächen
zweier Eckverbinderschenkel bildende Profilierung aufweist, ergeben sich ein einfacher
Gesamtaufbau des Strangpreßprofils sowie übereinstimmende Herstellbedingungen für
die Profilierungen.
[0010] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden beschrieben.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Profilecke, die einen beliebigen Winkel haben kann, mit eingesetztem Eckverbinder,
- Fig. 2
- das Strangpreßprofil im Querschnitt, aus dem die die Verbinderschenkel bildenden Strangprofilabschnitte
geschnitten werden,
- Fig. 3
- die formschlüssige Verbindung zweier Profilabschnitte im Schnitt,
- Fig. 4
- das Strangprofil, das mittels paralleler Schnitte unter einem Winkel, der dem späteren
halben Eckwinkel entspricht, in mehrere Abschnitte geschnitten ist sowie die Montage
eines Eckverbinders und
- Fig. 5
- eine Abwandlungsform einer formschlüssigen Verbindung zweier Profilabschnitte.
[0013] Die in der Fig. 1 aufgezeigte Profilecke setzt sich aus den Hohlprofilen 1,2 zusammen,
die einen von einem Rechteck umschriebenen Hohlraum 3 aufweisen, in den die Schenkel
4 eines Eckverbinders eingeschoben werden. Die Schenkel 4, die als Strangprofilabschnitte
mit gleichem Querschnitt ausgebildet sind, füllen in ihrem Bereich den Hohlraum 3
aus.
[0014] In der Fig. 2 ist das Strangprofil 5 im Querschnitt dargestellt, das ausschließlich
an einer parallel zur Profillängsachse 6 verlaufenden Schmalseite 7 eine die Verbindungsflächen
bildende Profilierung 8 aufweist, die beim Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 durch
zwei hakenförmige Stege 9 und 10 und bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 5 durch
hakenförmige Stege 11 und 12 gebildet wird.
[0015] Bei dem Strangprofil 5 nach der Fig. 2 ist die Profilierung 8 so ausgebildet, daß
ein Profilabschnitt auf Umschlag, d.h., um 180° um die Profillängsachse 6 gedreht
in diese Profilierung eingeschoben werden kann.
[0016] Die Kombination zweier Profilabschnitte 4 zu einem Eckverbinder ist in der Fig. 3
aufgezeigt.
[0017] Bei der Profilierung 8 nach der Fig. 2 begrenzen die hakenförmigen Stege 9 und 10,
die zueinander parallel verlaufen, eine Innennut 13. Der gegenüber der Außenfläche
14 des Strangprofils 5 nach innen versetzte hakenförmige Steg 9 entspricht in seiner
äußeren Kontur der Kontur der Innennut 13. Der andere hakenförmige Steg 10 ist als
Randsteg ausgebildet, dessen Außenfläche mit der zugeordneten Außenfläche 15 des Strangprofils
5 fluchtet.
[0018] Der hakenförmige Steg 10 entspricht in seiner äußeren Kontur der Kontur einer Außennut
16 der Profilierung, die in der Fig. 2 in strichpunktierten Linien angegeben ist und
nach innen durch den hakenförmigen Steg 9 begrenzt wird.
[0019] Das in der Fig. 4 dargestellte Strangprofil 5 ist durch mehrere parallele Schnitte
unter einem Winkel β zur Profillängsachse 6 in mehrere Abschnitte 17,18 und 19 geschnitten.
Durch Schwenken des Strangprofilabschnittes 18 in die Position 18.1 und durch Verschieben
in Richtung der Profillängsachse 6 bzw. des Pfeiles 20 in die Position 18.2 greifen
die Profilierungen dieser beiden Strangprofilabschnitte 18,19 ineinander und können
durch entsprechende Verbindungsmittel fixiert werden.
[0020] Der Eckwinkel des entstandenen Eckverbinders beträgt 2 β .
[0021] Durch das Zusammenschieben der beiden Strangprofilabschnitte 19 und 18.2 ergibt sich
ein Überstand 21 eines Strangprofilabschnittes, der anschließend nachzuarbeiten ist.
[0022] Nach dem Zuschneiden zweier Strangprofilabschnitte gibt es nur eine einzige Position,
in der beide Strangprofilabschnitte ineinandergefügt werden können.
[0023] Das Strangprofil 5 verfügt über eine zur Innennut 13 geöffnete, bohrungsförmige Nut
22, die sich in Längsrichtung des Strangprofils 5 im Bereich einer Hakenleiste 23
des Stegs 9 erstreckt. Im Fußbereich des Steges 9 ist eine weitere Nut 24 vorgesehen,
die ebenfalls zur Innennut 13 geöffnet ist und flach und kreisbogenförmig ausgebildet
ist.
[0024] Sofern zwei zugeschnittene Strangprofilabschnitte ineinandergeschoben werden, um
einen Eckverbinder zu bilden, fluchten die Nuten 22 und 24 der benachbart liegenden
hakenförmigen Stege 9 miteinander, so daß sich zwei Schraubkanäle 25 ergeben, die
je nach den Erfordernissen der Belastung des jeweiligen Eckverbinders mit Sicherungsschrauben
versehen werden können, um den Verschub in der Trennebene zu unterbinden.
[0025] Ferner verfügt das Strangprofil 5 über Schweißfasen 26,27, die in zusammengestecktem
Zustand von zwei einen Eckverbinder bildenden Strangprofilabschnitten in der Verbindungsfuge
eine Schweißkehle 28 zum Verschweißen des Eckverbinders bilden.
[0026] Die schubfeste Verbindung der beiden Eckverbinderschenkel kann alternativ durch Scherbolzen
29 erfolgen, die in entsprechende Bohrungen 30 im Bereich der Profilverhakung eingeschlagen
werden. Die Anzahl der Scherbolzen richtet sich nach der jeweiligen Schenkelhöhe des
Eckverbinders.
[0027] Anstelle zweier Scherbolzen kann auch ein sich über die gesamte Profilbreite erstreckender
Bolzen verwendet werden, so daß sich belastungsmäßig drei Scherebenen ergeben.
[0028] Die Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem die an einer Schmalseite
des Strangprofils vorgesehene Profilierung abweichend gegenüber der Ausführung nach
der Fig. 2 gestaltet ist.
[0029] Die Profilierung weist hakenförmige Stege 11 und 12 auf, die nicht ineinandergeschoben
sondern gegeneinander eingesetzt werden. Hierbei ergibt sich in zusammengesetztem
Zustand der beiden Strangprofilabschnitte zwischen den innen angeordneten Stegen 11
ein Raum 31 zur Aufnahme eines bolzenförmigen Befestigungsmittels zur Schubfixierung
der Verbindung. Der Raum 31 weist eine Breite a auf, die somit dem Abstand der Stege
11 entspricht und größer ist als der Verhakungseinstand b der Stegnase 32.
[0030] Die hakenförmigen Stege 11 weisen an der der Stegnase 32 abgewandten Seite kreisbogenabschnittsförmige
Nuten 33 auf, die die Führung eines Schraubbolzens zur Fixierung der Verbindung bilden.
[0031] Die Stegnasen 32 können eine leicht konische Kontur aufweisen, um in der Endposition
eine spielfreie Verhakung zu sichern.
[0032] Bei dieser Ausführungsform ist sichergestellt, daß die maßliche Zuordnung der Verhakungsprofilierung
immer gegeben ist, daß das Extrusionswerkzeug und die Herstellung des Strangprofils
vereinfacht wird und daß eine eindeutige Handhabung der Strangprofilabschnitte beim
Zusammenstecken zu einem Eckverbinder vorgegeben ist.
Bezugszeichen
[0033]
- 1
- Hohlprofil
- 2
- Hohlprofil
- 3
- Hohlraum
- 4
- Schenkel
- 5
- Strangprofil
- 6
- Profillängsachse
- 7
- Schmalseite
- 8
- Profilierung
- 9
- Steg
- 10
- Steg
- 11
- Steg
- 12
- Steg
- 13
- Innennut
- 14
- Außenfläche
- 15
- Außenfläche
- 16
- Außennut
- 17
- Abschnitt
- 18
- Abschnitt
- 19
- Abschnitt
- 20
- Pfeil
- 21
- Überstand
- 22
- Nut
- 23
- Hakenleiste
- 24
- Nut
- 25
- Schraubkanal
- 26
- Schweißfase
- 27
- Schweißfase
- 28
- Schweißkehle
- 29
- Scherbolzen
- 30
- Bohrung
- 31
- Raum
- 32
- Stegnase
- 33
- Nut
1. Eckverbinder mit zwei unter einem Winkel zueinander stehenden, in Hohlprofile mit
von einem Rechteck umschriebenen Hohlraum passend einschiebbaren Schenkeln, die als
Strangprofilabschnitte mit gleichem Querschnitt ausgebildet sind und die Strangprofilabschnitte
zwei parallele, durch ebene Trennschnitte erzeugte Endflächen aufweisen, die unter
einem Winkel β zur Profillängsachse verlaufen und die Strangprofilabschnitte "auf
Umschlag" ineinander eingesetzt sind und die Endflächen beider Strangprofilabschnitte
sich unter einem Winkel 2 β paarweise in einer Ebene schneiden, in deren Bereich die
sich berührenden Verbindungsflächen der beiden Strangprofilabschnitte liegen, dadurch gekennzeichnet, daß ausschließlich an einer parallel zur Profillängsachse (6) verlaufenden Schmalseite
(7) des Strangprofils (5) eine die Verbindungsfläche bildende Profilierung vorgesehen
ist und die beiden die Schenkel (4) des Eckverbinders bildenden Strangprofilabschnitte
mit den profilierten Schmalseiten formschlüssig zusammensetzbar sind.
2. Eckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierung (8) einer
Schmalseite (7) des Strangprofils (5) sich aus zwei parallel zueinander verlaufenden,
hakenförmigen Stegen (9,10; 11,12) zusammensetzt.
3. Eckverbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine hakenförmige Steg
(10,12) als Randsteg ausgebildet ist, dessen Außenfläche mit der zugeordneten Außenfläche
(15) des Strangprofils fluchtet und der zweite hakenförmige Steg (9,11) nach innen
versetzt ist.
4. Eckverbinder nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Stege (9,10) eine Innennut (13) begrenzen und der nach innen versetzte Steg (9) in
seiner äußeren Kontur der Kontur der Innennut (13) entspricht.
5. Eckverbinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Randsteg (10) in seiner
äußeren Kontur der Kontur einer Außennut (16) der Profilierung entspricht, die von
dem zweiten hakenförmigen Steg (9) begrenzt wird.
6. Eckverbinder nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der nach
innen versetzte, hakenförmige Steg (9) im Bereich seiner Hakenleiste (23) eine zur
Innennut (13) geöffnete, bohrungsförmige Nut (22) und im Fußbereich eine flache, kreisbogenförmige,
ebenfalls zur Innennut (13) geöffnete Nut (24) aufweist und daß nach dem Ineinanderschieben
zweier Profilabschnitte zwei korerspondierende Nutpaare die Kanäle (25) zum Eintreiben
von Verbindungsmitteln bilden.
7. Eckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zur schubfesten Verbindung der Eckverbinderschenkel Scherbolzen (29) im Bereich der
Profilverhakung eingeschlagen sind.
8. Eckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Strangprofil (5) im oberen Bereich und im Fußbereich der Profilierungen mit Schweißfasen
(26,27) versehen ist.
9. Eckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur formschlüssigen Verbindung
der Strangprofilabschnitte die hakenförmigen Stege (11,12) ineinandergesetzt werden,
wobei zwischen den innen angeordneten Stegen (11) ein Raum (31) zur Aufnahme eines
bolzenförmigen Befestigungsmittels zur Schubfixierung der Verbindung vorgesehen ist.
10. Eckverbinder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (a) des Raumes
(31) größer ist als der Verhakungseinstand (b) der Stegnase (32).
11. Eckverbinder nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (11) an
der dem Raum (31) zugewandten Seite eine zum Raum geöffnete, kreisbogenabschnittsförmige
Nut (33) aufweisen, die die Führung eines Schraubbolzens bildet.
12. Eckverbinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stegnase (32) eine
leicht konische Kontur aufweisen.