(19)
(11) EP 0 540 992 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.05.1993  Patentblatt  1993/19

(21) Anmeldenummer: 92118372.9

(22) Anmeldetag:  28.10.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G10D 7/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
ES FR GB IT

(30) Priorität: 02.11.1991 DE 4136124

(71) Anmelder: Matth. Hohner AG
D-78647 Trossingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Thevis, Paul
    W-7238 Oberndorf (DE)

(74) Vertreter: Sparing Röhl Henseler Patentanwälte 
Postfach 14 04 43
40074 Düsseldorf
40074 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mundharmonika


    (57) Die Erfindung betrifft eine Mundharmonika mit einer Kanzellen (6), Blas/Saugöffnungen (3) und Ausblas/Ansaugöffnungen (4) ausbildenden Gehäuseschale (1), die eine Stimmplatte (13) aufnimmt und durch einen Deckel (9) geschlossen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Mundharmonika mit durch Kanzellenwände begrenzten Kanzellen, einer die Kanzellen abdeckenden Stimmplatte, die eine Reihe von jeweils zu einer Kanzelle gehörige Stummzungenpaare aufweist, und einem Deckel.

    [0002] Eine derartige Mundharmonika, wie sie etwa aus der Firmenschrift Hohner, "Alles über Reparaturen von Akkordeons Melodicas Mundharmonikas", 1978, S. 76, bekannt ist, besteht aus einer Vielzahl von Teilen, nämlich einem Kanzellenkörper, einer oberen und einer unteren Stimmplatte, einem oberen und einem unteren Deckel sowie Schrauben, die aus verschiedenen Werkstoffen hergestellt werden, zusammenzusetzen und zu verschrauben sind.

    [0003] Ferner ist aus der GB-A-592 076 eine Mundharmonika bekannt, die aus zwei miteinander verschraubten Gehäuseschalen gebildet wird, wobei in beiden Gehäuseschalen miteinander in Eingriff bringbare Kanzellenwandabschnitte ausgebildet sind. Für jede Kanzelle ist eine Stimmplatte vorgesehen, die zwischen den zugehörigen Kanzellenwandabschnitten der beiden Gehäuseschalen eingelegt durch das Verschrauben der beiden letzteren eingeklemmt werden. Hierbei wird ebenfalls eine Vielzahl von zu montierenden Einzelteilen verwendet.

    [0004] Außerdem ist es aus der DE-C-3 235 034 an sich bekannt, bei einer Mundharmonika aufschnappbare Deckel zu verwenden.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Mundharmonika der eingangs genannten Art zu schaffen, die aus einer geringen Anzahl von Einzelteilen besteht, die zudem einfach zusammenzusetzen sind.

    [0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Kanzellen durch eine Gehäuseschale und auf deren Boden angeordneten Kanzellenwänden gebildet werden, wobei die Gehäuseschale über eine sich an einer Längsseite befindliche Schnappverbindung mit dem Deckel, der an der anderen Längsseite der Gehäuseschale von einer Hinterschneidung unter Einklemmen der Stimmplatte zwischen der Gehäuseschale und dem Deckel aufgenommen ist, verschlossen und der Deckel mit Andrückelementen versehen ist, die die auf den Kanzellenwänden aufliegende Stimmplatte dichtend gegen die Kanzellenwände spannen.

    [0007] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

    [0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

    [0009] Fig. 1 zeigt ausschnittweise eine Draufsicht auf ein Gehäuse einer Mundharmonika.

    [0010] Fig. 2 zeigt einen Schnitt längs der Linie A-A aus Fig. 1.

    [0011] Fig. 3 zeigt einen Schnitt längs der Linie B-B aus Fig. 1.

    [0012] Die dargestellte Mundharmonika umfaßt eine einen geschlossenen Boden aufweisende Gehäuseschale 1, die an einer Schmalseite ein Mundstück 2 mit in Längsrichtung einreihig angeordneten Blas-/Saugöffnungen 3, an der gegenüberliegenden Seite die jeweils den Blas/Saugöffnungen 3 entsprechenden Ausblas/Ansaugöffnungen 4 ausbildet, und von deren Boden aus sich Kanzellenwände 5 von Kanzellen 6 erstrecken, die in Draufsicht ein mit seiner Öffnung die entsprechende Blas/Saugöffnung 3 bildendes U formen. Der Boden der Gehäuseschale 1 bildet die Böden der Kanzellen 6 aus. Die dem Boden der Gehäuseschale 1 zugewandte Innenseite des Mundstücks 2 ist mit einer durchgehenden Hinterschneidung 8 für einen Deckel 9 versehen. Der Deckel 9 greift mit einem entsprechend geformten Absatz 10 in die Hinterschneidung 8. Der Deckel 9 ist auf seiner Innenseite mit Andrückelementen 11 in Form von Andrücknocken versehen, die in geeigneten Abständen auf Höhe mindestens einer Kanzellenwand 5 einer oder mehrerer Kanzellen 6, d.h. in Längsrichtung der Mundharmonika in Abständen entsprechend der Kanzellenteilung oder einem Mehrfachen hiervon sowie quer hierzu gegebenenfalls zweifach oder mehrfach angeordnet sind. Am Deckel 9 sind an der dem Absatz 10 gegenüberliegenden Seite mehrere zum Boden der Gehäuseschale 1 gerichtete Schnapphaken 12 ausgebildet.

    [0013] Die Gehäuseschale 1 und der Deckel 9 sind zweckmäßigerweise als Spritzgießteile ausgeführt.

    [0014] Die Mundharmonika umfaßt eine Stimmplatte 13, die eine Reihe von jeweils zu einer Kanzelle 6 gehörigen Stimmenzungenpaaren 18 und in Draufsicht an einer Längsseite zwei gegenüberliegende, stufenförmige Ausnehmungen 14 aufweist.

    [0015] Beim Zusammensetzen der Mundharmonika wird die Stimmplatte 13 auf die Kanzellenwände 5 gelegt, so daß die Ausnehmungen 14 der Stimmplatte 13 jeweils an einem nach innen gerichteten Vorsprung 15 der Gehäuseschale 1 anliegen, die gegenüberliegende Längsseite der Stimmplatte 13 an nach innen gerichteten Vorsprüngen 16 im Mundstückbereich anliegt und dadurch die Stimmplatte 13 in ihrer relativen Position gegenüber der Gehäuseschale 1 festgelegt ist.

    [0016] Durch das Einschieben des Deckels 9 in die Hinterschneidung 8 wird die Stimmplatte 13 entlang einer Längsseite eingeklemmt. Durch das anschließende Einwärtsdrücken des Deckels 9 gelangen die Andrückelemente 11 in Eingriff mit der Stimmplatte 13 und drücken diese auf die Kanzellenwände 5. Durch weiteres Einwärtsdrücken des Deckels 9 erfolgt ein Einschnappen der Schnapphaken 12 in die Ausblas/Ansaugöffnungen 4, so daß die Stimmplatte 13 dichtend gegen die Kanzellenwände 5 gespannt wird, vgl. Fig. 3.

    [0017] Auf diese Weise ist die lediglich die Gehäuseschale 1, die Stimmplatte 13 und den Deckel 9 umfassende Mundharmonika einfach und ohne weitere Befestigungselemente zu montieren.

    [0018] Die dargestellte Mundharmonika weist einen keilförmigen Querschnitt auf, wodurch eine ergonomisch günstige Form im Mundstück- und Griffbereich realisiert ist. Die Spielluft strömt beim Blasen durch die Blas/Saugöffnungen 3, die Kanzellen 6, vorbei an den Stimmenzungen 18, entlang der Stimmplatte 13 und der Deckelinnenseite und tritt an den Ausblas/Ansaugöffnungen 4 aus, bzw. beim Ansaugen in entsprechend umgekehrter Reihenfolge.

    [0019] Die Schnappverbindungen von Deckel 9 und Gehäuseschale 1 können auch oder zusätzlich an Stegen 17 zwischen den Ausblas/Ansaugöffnungen 4 angeordnet sein, vgl. Fig. 2.

    [0020] Die Ausblas/Ansaugöffnungen 4 können auch im Deckel 9 angeordnet sein.

    [0021] Die Andrückelemente 11 des Deckels 9 können auch als Federbeine ausgebildet sein.

    [0022] Die Kanzellen 6 können jeweils hälftig mit einer Zwischenwand 7, die der Stimmplatte 13 eine zusätzliche Auflagefläche bietet, unterteilt werden.


    Ansprüche

    1. Mundharmonika mit durch Kanzellenwände (5) begrenzten Kanzellen (6), einer Kanzellen (6) abdeckenden Stimmplatte (13), die eine Reihe von jeweils zu einer Kanzelle (6) gehörige Stimmzungenpaare (18) aufweist, und einem Deckel (9), dadurch gekennzeichnet, daß die Kanzellen (6) durch eine Gehäuseschale (1) und auf deren Boden angeordneten Kanzellenwänden (5) gebildet werden, wobei die Gehäuseschale (1) über eine sich an einer Längsseite befindliche Schnappverbindung mit dem Deckel (9), der an der anderen Längsseite der Gehäuseschale (1) von einer Hinterschneidung (8) unter Einklemmen der Stimmplatte (13) zwischen der Gehäuseschale (1) und dem Deckel (9) aufgenommen ist, verschlossen und der Deckel (9) mit Andrückelementen (11) versehen ist, die die auf den Kanzellenwänden aufliegende Stimmplatte (13) dichtend gegen die Kanzellenwände (5) spannen.
     
    2. Mundharmonika nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückelemente (11) des Deckels (9) als Nocken ausgebildet sind.
     
    3. Mundharmonika nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückelemente (11) des Deckels (9) als Federbeine ausgebildet sind.
     
    4. Mundharmonika nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (9) im Bereich von Ausblas-/Ansaugöffnungen (4) eingehakt ist.
     
    5. Mundharmonika nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (9) an Zwischenstegen (17) eingehakt ist.
     
    6. Mundharmonika nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Blas-/Saugöffnungen (3) und/oder Ausblas-/Ansaugöffnungen (4) in der Gehäuseschale (1) angeordnet sind.
     




    Zeichnung