[0001] Die Erfindung betrifft eine Mundharmonika mit durch Kanzellenwände begrenzten Kanzellen,
einer die Kanzellen abdeckenden Stimmplatte, die eine Reihe von jeweils zu einer Kanzelle
gehörige Stummzungenpaare aufweist, und einem Deckel.
[0002] Eine derartige Mundharmonika, wie sie etwa aus der Firmenschrift Hohner, "Alles über
Reparaturen von Akkordeons Melodicas Mundharmonikas", 1978, S. 76, bekannt ist, besteht
aus einer Vielzahl von Teilen, nämlich einem Kanzellenkörper, einer oberen und einer
unteren Stimmplatte, einem oberen und einem unteren Deckel sowie Schrauben, die aus
verschiedenen Werkstoffen hergestellt werden, zusammenzusetzen und zu verschrauben
sind.
[0003] Ferner ist aus der GB-A-592 076 eine Mundharmonika bekannt, die aus zwei miteinander
verschraubten Gehäuseschalen gebildet wird, wobei in beiden Gehäuseschalen miteinander
in Eingriff bringbare Kanzellenwandabschnitte ausgebildet sind. Für jede Kanzelle
ist eine Stimmplatte vorgesehen, die zwischen den zugehörigen Kanzellenwandabschnitten
der beiden Gehäuseschalen eingelegt durch das Verschrauben der beiden letzteren eingeklemmt
werden. Hierbei wird ebenfalls eine Vielzahl von zu montierenden Einzelteilen verwendet.
[0004] Außerdem ist es aus der DE-C-3 235 034 an sich bekannt, bei einer Mundharmonika aufschnappbare
Deckel zu verwenden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Mundharmonika der eingangs genannten Art
zu schaffen, die aus einer geringen Anzahl von Einzelteilen besteht, die zudem einfach
zusammenzusetzen sind.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Kanzellen durch eine Gehäuseschale und
auf deren Boden angeordneten Kanzellenwänden gebildet werden, wobei die Gehäuseschale
über eine sich an einer Längsseite befindliche Schnappverbindung mit dem Deckel, der
an der anderen Längsseite der Gehäuseschale von einer Hinterschneidung unter Einklemmen
der Stimmplatte zwischen der Gehäuseschale und dem Deckel aufgenommen ist, verschlossen
und der Deckel mit Andrückelementen versehen ist, die die auf den Kanzellenwänden
aufliegende Stimmplatte dichtend gegen die Kanzellenwände spannen.
[0007] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0009] Fig. 1 zeigt ausschnittweise eine Draufsicht auf ein Gehäuse einer Mundharmonika.
[0010] Fig. 2 zeigt einen Schnitt längs der Linie A-A aus Fig. 1.
[0011] Fig. 3 zeigt einen Schnitt längs der Linie B-B aus Fig. 1.
[0012] Die dargestellte Mundharmonika umfaßt eine einen geschlossenen Boden aufweisende
Gehäuseschale 1, die an einer Schmalseite ein Mundstück 2 mit in Längsrichtung einreihig
angeordneten Blas-/Saugöffnungen 3, an der gegenüberliegenden Seite die jeweils den
Blas/Saugöffnungen 3 entsprechenden Ausblas/Ansaugöffnungen 4 ausbildet, und von deren
Boden aus sich Kanzellenwände 5 von Kanzellen 6 erstrecken, die in Draufsicht ein
mit seiner Öffnung die entsprechende Blas/Saugöffnung 3 bildendes U formen. Der Boden
der Gehäuseschale 1 bildet die Böden der Kanzellen 6 aus. Die dem Boden der Gehäuseschale
1 zugewandte Innenseite des Mundstücks 2 ist mit einer durchgehenden Hinterschneidung
8 für einen Deckel 9 versehen. Der Deckel 9 greift mit einem entsprechend geformten
Absatz 10 in die Hinterschneidung 8. Der Deckel 9 ist auf seiner Innenseite mit Andrückelementen
11 in Form von Andrücknocken versehen, die in geeigneten Abständen auf Höhe mindestens
einer Kanzellenwand 5 einer oder mehrerer Kanzellen 6, d.h. in Längsrichtung der Mundharmonika
in Abständen entsprechend der Kanzellenteilung oder einem Mehrfachen hiervon sowie
quer hierzu gegebenenfalls zweifach oder mehrfach angeordnet sind. Am Deckel 9 sind
an der dem Absatz 10 gegenüberliegenden Seite mehrere zum Boden der Gehäuseschale
1 gerichtete Schnapphaken 12 ausgebildet.
[0013] Die Gehäuseschale 1 und der Deckel 9 sind zweckmäßigerweise als Spritzgießteile ausgeführt.
[0014] Die Mundharmonika umfaßt eine Stimmplatte 13, die eine Reihe von jeweils zu einer
Kanzelle 6 gehörigen Stimmenzungenpaaren 18 und in Draufsicht an einer Längsseite
zwei gegenüberliegende, stufenförmige Ausnehmungen 14 aufweist.
[0015] Beim Zusammensetzen der Mundharmonika wird die Stimmplatte 13 auf die Kanzellenwände
5 gelegt, so daß die Ausnehmungen 14 der Stimmplatte 13 jeweils an einem nach innen
gerichteten Vorsprung 15 der Gehäuseschale 1 anliegen, die gegenüberliegende Längsseite
der Stimmplatte 13 an nach innen gerichteten Vorsprüngen 16 im Mundstückbereich anliegt
und dadurch die Stimmplatte 13 in ihrer relativen Position gegenüber der Gehäuseschale
1 festgelegt ist.
[0016] Durch das Einschieben des Deckels 9 in die Hinterschneidung 8 wird die Stimmplatte
13 entlang einer Längsseite eingeklemmt. Durch das anschließende Einwärtsdrücken des
Deckels 9 gelangen die Andrückelemente 11 in Eingriff mit der Stimmplatte 13 und drücken
diese auf die Kanzellenwände 5. Durch weiteres Einwärtsdrücken des Deckels 9 erfolgt
ein Einschnappen der Schnapphaken 12 in die Ausblas/Ansaugöffnungen 4, so daß die
Stimmplatte 13 dichtend gegen die Kanzellenwände 5 gespannt wird, vgl. Fig. 3.
[0017] Auf diese Weise ist die lediglich die Gehäuseschale 1, die Stimmplatte 13 und den
Deckel 9 umfassende Mundharmonika einfach und ohne weitere Befestigungselemente zu
montieren.
[0018] Die dargestellte Mundharmonika weist einen keilförmigen Querschnitt auf, wodurch
eine ergonomisch günstige Form im Mundstück- und Griffbereich realisiert ist. Die
Spielluft strömt beim Blasen durch die Blas/Saugöffnungen 3, die Kanzellen 6, vorbei
an den Stimmenzungen 18, entlang der Stimmplatte 13 und der Deckelinnenseite und tritt
an den Ausblas/Ansaugöffnungen 4 aus, bzw. beim Ansaugen in entsprechend umgekehrter
Reihenfolge.
[0019] Die Schnappverbindungen von Deckel 9 und Gehäuseschale 1 können auch oder zusätzlich
an Stegen 17 zwischen den Ausblas/Ansaugöffnungen 4 angeordnet sein, vgl. Fig. 2.
[0020] Die Ausblas/Ansaugöffnungen 4 können auch im Deckel 9 angeordnet sein.
[0021] Die Andrückelemente 11 des Deckels 9 können auch als Federbeine ausgebildet sein.
[0022] Die Kanzellen 6 können jeweils hälftig mit einer Zwischenwand 7, die der Stimmplatte
13 eine zusätzliche Auflagefläche bietet, unterteilt werden.
1. Mundharmonika mit durch Kanzellenwände (5) begrenzten Kanzellen (6), einer Kanzellen
(6) abdeckenden Stimmplatte (13), die eine Reihe von jeweils zu einer Kanzelle (6)
gehörige Stimmzungenpaare (18) aufweist, und einem Deckel (9), dadurch gekennzeichnet, daß die Kanzellen (6) durch eine Gehäuseschale (1) und auf deren Boden angeordneten
Kanzellenwänden (5) gebildet werden, wobei die Gehäuseschale (1) über eine sich an
einer Längsseite befindliche Schnappverbindung mit dem Deckel (9), der an der anderen
Längsseite der Gehäuseschale (1) von einer Hinterschneidung (8) unter Einklemmen der
Stimmplatte (13) zwischen der Gehäuseschale (1) und dem Deckel (9) aufgenommen ist,
verschlossen und der Deckel (9) mit Andrückelementen (11) versehen ist, die die auf
den Kanzellenwänden aufliegende Stimmplatte (13) dichtend gegen die Kanzellenwände
(5) spannen.
2. Mundharmonika nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückelemente (11)
des Deckels (9) als Nocken ausgebildet sind.
3. Mundharmonika nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückelemente (11)
des Deckels (9) als Federbeine ausgebildet sind.
4. Mundharmonika nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel
(9) im Bereich von Ausblas-/Ansaugöffnungen (4) eingehakt ist.
5. Mundharmonika nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel
(9) an Zwischenstegen (17) eingehakt ist.
6. Mundharmonika nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Blas-/Saugöffnungen
(3) und/oder Ausblas-/Ansaugöffnungen (4) in der Gehäuseschale (1) angeordnet sind.