[0001] Die Erfindung betrifft ein Flächenheizelement, insbesondere für Sitzheizungen im
Kfz-Bereich, bestehend aus im wesentlichen parallel angeordneten Heizdrähten, die
an ihren Enden und/oder Umlenkstellen mit Stromzuführungsleitern verbunden sind und
die in ein textiles Grundmaterial eingebettet sind sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
[0002] Ein Flächenheizelement der eingangs genannten Art ist aus der DE-OS 29 48 047 bekannt.
Dabei handelt es sich um ein Gewebe mit Kettfäden aus Isoliermaterial und Schußfäden
aus elektrisch leitendem Draht, die zusammen eine Widerstands- oder Heizgitter bilden.
Die Schußfäden sind aus einzelnen abgelenkten Drähten hergestellt, deren Enden miteinander
zu einer Parallelschaltung verbunden sind. Die Parallelschaltung erfolgt über feste
Anschlußelemente wie Kabelschuhe, angeschweißte Blechlaschen oder dgl, so daß das
beschriebene Widerstands- oder Heizgitter in seinem Anwendungsbereich auf starre bzw.
halbstarre Elemente beschränkt ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es bei einem Flächenheizelement der eingangs
genannten Art eine gleichmäßige Erhitzung der gesamten Heizelementfläche bei gleichzeitiger
Erhöhung der Flexibilität zu ermöglichen.
[0004] Darüberhinaus soll ein Verfahren zur kontinuierlichen Fertigung von Flächenheizelementen
insbesondere von PKW-Sitzbezügen entwickelt werden, das einen Zuschnitt von der Rolle
ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Es hat sich gezeigt, daß durch die Kombination eines gewirkten textilen Grundmaterials
mit einem sinusförmig als Schußfaden in die Maschenfäden eingelegten Heizleiters ein
flexibles und gleichzeitig formstabiles Flächenheizelement erzeugt werden kann.
[0007] Das dabei eingesetzte Wirkverfahren ermöglicht eine Franse-Schuß-Bindung sowie eine
kontinuierliche Fertigung durch Produktionsmaschinen mit hoher Wirtschaftlichkeit.
Dabei wird ein metallischer Heizdraht im Teilschußverfahren in die Maschen eines textilen
Gewirkes eingelegt, wobei der Heizleiter über eine gesonderte Legeschiene in Sinusform
mit größerer oder kleinerer Amplitude, je nach Bedarf, geführt wird.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
- Fig. 1 zeigt
- einen Ausschnitt aus dem erfindungsgemäßen Flächenheizelement in Draufsicht.
[0009] Das Flächenheizelement besteht aus einer Vielzahl parallel laufender Maschenfäden
2, in die ein Heizleiter 1 sinusförmig eingelegt ist. Im Bereich der Stromzuführungsleiter
3 verläuft der Heizleiter 1 über eine Wegstrecke S parallel, kreuzt dann den bisher
benachbarten Stromzuführungsleiter 3 und verläuft dann wiederum parallel zu dem Ausgangspunkt
usw.
[0010] Durch diese Parallelführung im Bereich der Wegstrecke S wird eine lange Kontaktzone
zwischen dem Heizleiter 1 und dem Stromzuführungsleiter 3 geschaffen, wobei die eigentliche
Bindung zwischen beiden durch die darumgelegten Maschen erfolgt.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Kontaktbereich durch
eine vermehrte Maschenbildung verstärkt. Dies kann sowohl durch Maschen aus Textilmaterial
als auch durch Maschen aus metallischem Werkstoff erzielt werden, wobei im letzteren
Fall ein Metalldrahtgeflecht in der Kontaktzone entsteht.
[0012] Durch das erfindungsgemäße Verfahren des Einwirkens eines Heizleiters in ein textiles
Grundgewirke sich die bisherigen Probleme bei der Herstellung von Flächenheizelementen
erfolgreich lösen. Die Elastizität des Elementes läßt sich durch die Wahl des geeigneten
Garnes und der Anzahl der Maschen bzw. der Maschenweite innerhalb weiter Grenzen erreichen.
[0013] Für besonders dehnfähige Flächenheizelemente haben sich Hochbauschgarne als geeignet
erwiesen. Als Material für den Heizleiter sind Metlldrähte aus Stahl und Aluminium
oder metallische Filamentgarne erfolgreich erprobt worden.
[0014] Bei Flächenheizelementen mit besonders hoher Zugbeanspruchung in Faserrichtung hat
sich die Verwendung von Kohlenstoffasern bewährt. Sie bieten gleichzeitig den Vorteil
einer guten Korrosionsfestigkeit und einer leichteren Verarbeitbarkeit. Denn durch
ihre im Vergleich zu Stahlfasern geringere Zähigkeit stellen sich die Schlaufen beim
Einlegen in das Gewirke des textilen Grundmaterials nicht auf, so daß der Verarbeitungsvorgang
ungehindert mit hoher Geschwindigkeit des Schußdrahtes erfolgt.
[0015] Wie aus Figur 1 ersichtlich, sind die Stromzuführungsleiter 3 als Kontaktleiste 4
an den sich gegenüberliegenden Rapportkanten 5 rechtwinklig zur Sinusachse angeordnet
und jeder Heizleiter 1 mit jedem Kontaktleiter elektrisch verbunden.
1. Flächenheizelement, insbesondere für Sitzheizungen im Kfz-Bereich, bestehend aus im
wesentlichen parallel angeordneten Heizdrähten, die an ihren Enden und/oder Umlenkstellen
mit Stromzuführungsleitern elektrisch verbunden sind und die in ein textiles Grundmaterial
eingebettet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizleiter (1) als Schußfaden sinusförmig über Maschenfäden (2) eines gewirkten
Grundmaterials verlaufen und zumindest an den Maxima der Amplituden in die Maschen
des textilen Grundmaterials eingebunden sind, wobei die Stromzuführungsleiter (3)
als Kontaktleiste (4) an den sich gegenüberliegenden Rapportkanten (5) rechtwinklig
zur Sinusachse angeordnet sind und jeder Heizleiter (1) mit jedem Kontaktleiter elektrisch
leitend verbunden ist.
2. Flächenheizelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Heizleiter (1) mit einem Kontaktleiter formschlüssig verbunden ist.
3. Flächenheizelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einbindung jedes Heizleiters (1) in die Maschenfäden (2) nach Art einer "Franse-Schuß-Bindung"
vorliegt.
4. Flächenheizelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizleiter (1) am Kreuzpunkt mit den Stromzuführungsleiter (3) zunächst eine
Wegstrecke "S" parallel zu den Stromzuführungsleitern (3) geführt ist und diese berührt.
5. Flächenheizelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Heizleiter (1) und jeder Kontaktleiter (3) auf der Wegstrecke "S" mindestens
einmal in einer Masche des textilen Grundmaterials eingebunden wird.
6. Flächenheizelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einbindung von Heizleiter (1) und Kontaktleiter (3) über mindestens zwei Maschen
des textilen Grundmaterials erfolgt.
7. Flächenheizelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Kontaktleiste (4) das textile Grundmaterial durch vermehrte Maschenbildung
verstärkt ist.
8. Flächenheizelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Kontaktleiste (4) das textile Grundmaterial mit einem klebstoffhaltigen
Material beschichtet oder durch eine zusätzliche Abdeckung verfestigt ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Flächenheizelementes nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Wirken des textilen Materials ein Heizleiter (1) im Teilschußverfahren in
die Maschen aus einem isolierenden Material eingelegt wird.
10. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Teilschußverfahrens der Heizleiter (1) in einer gesonderten Legeschiene als
Schußdraht in die Maschen eines textilen Gewirkes gelegt wird, wobei der Maschenfaden
aus einem isolierenden Kunststoffmaterial, wie z.B. Polyamid oder Polyäthylen, besteht.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizleiter (1) beim Teilschuß in mindestens fünf Maschen von parallel angeordneten
Maschenfäden (2) eingelegt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stromzuführungsleiter (3) im Vollschußverfahren oder Magazinschußverfahren
in die Maschen eingelegt wird, wobei an den Kreuzungsstellen mit dem Heizleiter (1)
beide Leiter parallel zueinander verlegt werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Kontaktleiste (4) als Schußfaden metallische Fäden verwendet werden,
die ein Metallgeflecht mit dem Stromzuführungsleiter (3) bilden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Schußfaden Kohlenstoffasern verwendet werden.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als textiles Grundmaterial ein elastisches Garn verwendet wird.