[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für das Hochsteigen in einem
Segelbootmast ohne Inanspruchnahme von fremder Hilfe, gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Insbesondere bei Segelbooten, aber nicht nur dort, tritt regelmässig das Problem
ruf, dass eine Person, die keine Möglichkeit hat, die Hilfe eines Dritten in Anspruch
nehmen zu können, dem Mastfall entlang hochsteigen sollte. Dieses Problem ist in der
Regel nicht oder zumindest nicht leicht lösbar, insbesondere, wenn während des gesamten
Hochsteigens und wieder Absteigens ein Minimum an Sicherheit gewährleistet werden
sollte. Durch die Verwendung von Sitzschlingen und ähnlichen, mit separaten Mastfallen
verbundenen Hilfsmitteln kann das Problem umgangen werden, was allerdings bedingt,
dass rechtzeitig eine spezielle Vorrichtung am obersten zu erreichenden Punkt des
Mastes angebracht wird, die im Umlauf- oder Flaschenzug-Verfahren das eigenhändige
Hochziehen und nachträgliche wieder Absenken einer Person ermöglicht. Derartige Hilfsmittel
und Vorrichtungen sind in Einzelfällen nützlich, weisen aber diverse Nachteile auf,
von denen in der Regel jener am meisten ins Gewicht fällt, dass die Vorrichtung bei
Bedarf nicht montiert, d.h. oben am Mast nicht befestigt und damit nicht verwendet
werden kann.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
die jederzeit nachträglich mit einem vom Mast herabhängenden Fall verbindbar ist und
die bei grösstmöglicher Sicherheit gegen ein Herabfallen mit einem Minimum an Kraft
und Geschicklichkeit ein problemloses Ersteigen des Mastes ermöglicht. Die erfindungsgemässe
Vorrichtung soll ferner auch ein einfaches wieder Abseilen ermöglichen. Die erfindungsgemässe
Vorrichtung wurde deshalb für die Verwendung auf Segelbooten entwickelt.
[0004] Erfindungsgemäss wird die der gegenständlichen Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
durch eine Vorrichtung gelöst, wie sie in Patentanspruch 1 definiert ist.
[0005] Die vorteilhafte Ausführung der Erfindung und ihre Anwendung beim Hochsteigen entlang
einem Mast eines Segelbootes wird anschliessend anhand der Zeichnungen beschrieben.
In diesen zeigt
Fig. 1 die zwei Komonenten der erfindungsgemässen Vorrichtung in seitlicher Ansicht,
Fig. 2 zeigt eine der beiden komponenten der erfindungsgemässen Vorrichtung in perspektivischer
Ansicht,
Fig. 3 eine der beiden Komponenten der erfindungsgemässen Vorrichtung aus der Sicht
von oben,
Fig. 4 zeigt die erfindungsgemässe Vorrichtung gemäss Fig. 1 in einem Mastfall, an
welchem hochgestiegen werden soll, die
Fig. 5a bis 5d illustrieren die verschiedenen Bewegungen, die notwendig sind, um mittels
einer erfingungsgemässen Vorrichtung dem Fall in Fig. 4 entlang hochzusteigen.
[0006] in Fig. 1 erkennt man, dass die erfindungsgemässe Vorrichtung im wesentlichen aus
zwei Teilen 1, resp. 2 besteht, die dem Hochsteigen eines Falles dienen und mit diesem
wirkverbunden werden können. Es handelt sich dabei um zwei gleiche Teile, je einen
Teil für beide Hände. Mit einem der beiden Teile 1 ist eine dritte, hier nicht dargestellte
Komponente, vorteilhafterweise in Form eines Sitzes 15 (Fig. 4) und mit dem anderen
Teil 2 eine vierte, hier auch nicht eingezeichnete Komponente, vorteilhafterweise
in Form einer Fussauflage 16 (Fig. 4) verbunden. Beide Beide Hauptteile 1, resp. 2
weisen vorteilhafterweise im wesentlichen einen U-förmigen Querschnitt auf, wobei
es sich um Teile eines U-Profils 3 und 4 handeln kann. Am oberen Ende des U-Profils
ist eine Klemmvorrichtung 5 und 6 angebracht, beispielsweise in Form einer Curry-Klemme,
die dazu dient, Teil 1, resp. 2 am Fall in der weiter unten beschriebenen Art und
Weise festzuklemmen. Das Festklemmen, bezw. Lösen der Klemmvorrichtung am Fall wird
durch eine Feder 7 und 8 bewirkt, welche die Klemmvorrichtung mit dem unteren Teil
des U-Profils verbindet. Die beiden Teile 1, resp. 2 weisen ferner an ihrem in Gebrauch
unteren Ende eine Verbindung der Schenkel 9 und 10 auf, an welcher mittels eines Reeps
11 und 12 an Teil 1 ein Sitz 15 (Fig. 4) und an Teil 2 eine Fussauflage 16 (Fig. 4)
ingebunden werden.
[0007] Aus Fig. 2 ist deutlich ersichtlich, wie die Klemmvorrichtung 5 und 6 am oberen Ende
des U-Profils 3 und 4 befestigt ist und wie sie sich mittels Feder 7 und 8 mit dem
in Gebrauch unteren Ende des U-Profils verbindet, wobei an dieser Verbindung der Schenkel
9 und 10 auch je ein Reep 11 und 12 befestigt werden kann.
[0008] Fig. 3 zeigt einen der beiden Teile 1, resp. 2 von oben. Man erkennt hier das Mastfall
13 in der Oeffnung des U-Profils 3 und 4, sowie die Klemmvorrichtung 5 und 6, die
mit der Feder 7 und 8 verbunden ist. Man erkennt auch die Verbindung der beiden Schenkel
des U-Profils 9 und 10, an welcher die Reeps 11 und 12 angebunden werden.
[0009] Aus Fig. 4 ist ersichtlich, wie die hiervor anhand der Fig. 1, 2, und 3 im Detail
beschriebene erfindungsgemässe Vorrichtung mit einem Mastfall verbunden wird. Zuerst
wird das entlang des Mastes 19 frei hängende Mastfall 13 von innen durch die Oeffnung
des U-Profils 3 von Teil 1, an welchem der Sitz 15 angebunden ist, gezogen, derart,
dass es über die Klemmvorrichtung 5 läuft. Dann wird das Mastfall 13 in gleicher Art
und Weise durch die Oeffnung des U-Profils 4 von Teil 2, an welchem die Fussauflage
16 angebunden ist, gezogen, derart, dass es auch hier über die Klemmvorrichtung 6
läuft. Dann wird das Fall 13 unten am Mast 19 in der Nähe des Bootskörpers 18 z.B
an einer Klampe 17, wenn möglich gespannt festgelegt.
[0010] Anhand von Fig. 5 werden die diversen Bedienungsschritte der erfindungsgemässen Vorrichtung
gemäss Fig. 1 beschrieben. Nach dem Einhängen der beiden Teile 1, resp. 2 der Vorrichtung
am Mastfall 13 gemäss Fig. 4, das nun über die beiden Klemmvorrichtungen 5 und 6 läuft,
setzt man sich bequem in den Sitz 15 und stellt die Füsse auf die Fussauflage 16,
wo sie vorteilhafterweise mittels Fussschlaufen festgezurrt werden. Durch die Belastung
von Sitz 15 und Fussauflage 16 sind die beiden Teile 1, resp. 2 mittels der Klemmvorrichtungen
5 und 6 am Mastfall festgeklemmt. Nun erhebt min sich zum Stehen, wobei der Sitz 15,
der mittels Reep 11 mit Teil 1 verbunden ist, entlastet wird und schiebt während des
Aufstehens gleichzeitig Teil 1 mit der einen Hand so weit als möglich am Fall 13 nach
oben. Anschliessend wird wieder die sitzende Position eingenommen, wodurch nun Teil
2, welcher mittels Reep 12 mit der Fussauflage 16 verbunden ist, entlastet und mit
der anderen Hand am Fall 13 heraufgezogen werden kann bis die Beine angewinkelt sind.
Aus dieser sitzenden Position erhebt man sich nun wieder zum Stehen und schiebt erneut
gleichzeitig Teil 1 mit dem Sitz 15 so weit als möglich am Fall nach oben. Jetzt wird
das Körpergewicht wieder ruf den Sitz 15 verlagert und Teil 2 mit der angehängten
Fussauflage 16 wird mit der anderen Hand dem Fall 13 entlang hochgezogen, sodass die
Beine angewinkelt werden. Durch Wiederholen dieser Bewegungsabläufe kann dem Mastfall
13 entlang problemlos hochgestiegen werden. Dafür ist keine übermässige kraft notwendig
und durch das abwechslungsweise sichere Festklemmen mittels der Klemmvorrichtungen
5 und 6 einerseits des Teiles 1 mit dem am Reep 11 hängenden Sitz 15 und andererseits
des Teiles 2, mit der am Reep 12 angehängten Fussauflage 16 am Mastfall 13 ist dauernd
ein Vorrichtungsteil festgelegt und ermöglicht ein anstrengungsfreies Ausruhen. Das
Abseilen entlang des Mastfalls 13 gescheht in analoger Art und Weise.
[0011] Der Fachmann erkennt, dass die beschriebene erfindungsgemässe Vorrichtung im Detail
anders konstruiert werden kann, als sich dies aus der Zeichnung ergibt. Auch kann
sie fast nach Belieben den jeweiligen Verhältnissen ingepasst werden. Als Klemmvorrichtung
können dabei selbstverständlich neben der erwähnten Curry-Klemme verschiedene andere
Einrichtungen verwendet werden. Dann ist es auch durchaus möglich, die beiden Hauptteile
1, resp. 2 der erfindungsgemässen Vorrichtung gemäss Fig. 1 mit einem geschlossenen
Profilrohr anstelle des U-Profils zu versehen, um die Punktionssicherheit der Vorrichtung
noch weiter zu erhöhen. Bei Serienfertigung der erfindungsgemässen Vorrichtung können
die beiden Teile 1, resp. 2 je einteilig aus Kunststoff gefertigt werden. Selbstverständlich
können die Mittel zur Befestigung des Sitzes 15 sowie der Fussauflage 16 beliebig
anders konstruiert werden als hiervor beschrieben.
[0012] Der Fachmann erkennt leicht, dass die erfingungsgemässe Vorrichtung dem Segler erstmals
ein Mittel in die Hand gibt, welches es ihm erlaubt, problemlos und ohne fremde Hilfe
den Mast eines Segelbootes oder einer Segelyacht zu ersteigen, ohne dass damit ein
Risiko wegen mangelnder Sicherheit verbunden wäre.
1. Vorrichtung für das Hochsteigen an einem Segelbootmast ohne Inanspruchnahme von fremder
Hilfe, umfassend die Mittel (3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10) zur zeitweiligen festen Verbindung
von Vorrichtungsteilen (1, resp. 2) mit dem Mastfall (13), dadurch gekenntzeichnet,
dass die Vorrichtung aus einem Teil (1) besteht, an welchem mittels eines Reeps (11)
ein Sitz (15) angebunden ist und andererseits aus einem Teil (2), an welchem mittels
eines weiteren Reeps (12) eine Fussauflage (16) befestigt ist und die Mittel als Klemmvorrichtung
(5, 6, 7, 8) ausgestaltet sind, mittels welchen die beiden Teile (1, resp. 2) individuell
zeitweilig fest mit dem Mastfall (13) verbindbar sind und dass der Sitz (15) mit einem
der beiden Teile (1) und die Fussauflage (16) mit dem anderen Teil (2) wirkverbunden
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 für das Hochsteigen an einem Mastfall (13), dadurch gekenntzeichnet,
dass die beiden Teile (1, resp. 2) je ein längliches, im Querschnitt zumindest dreiseitiges
Profilteil (3,4) umfassen, an dessen oberem Ende eine Klemmvorrichtung (5, 6) angebracht
ist, in welcher das Mastfall (13) bei Belastung der beiden Teile (1, resp. 2) festgeklemmt
und beim Hochdrücken dieser Teile freigegeben wird.