[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter, insbesondere Wechselbehälter, für die Beförderung
von Gütern im Wechselverkehr, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bekannte Wechselbehälter dieser Art (In: Güterverkehr 1991, Nr. 9, S.50-52) weisen
in ihren beiden Längsseitenwänden eine Zugangsöffnung auf, die durch Doppelflügel-,
Schiebe- oder Rolltüren verschließbar sind. Für einen Bahn- oder Lkw-Transport werden
bis zu drei Behälter auf einen Hilfstragrahmen aufgesetzt und auf diesem befestigt,
der die Behälter zu einer Gruppe verbindet und sowohl auf Schienenfahrzeugen der Bahn
als auch auf Containerchassis von Lkw's wie übliche Transportcontainer transportierbar
ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Behälter der genannten Art zu schaffen,
der hinsichtlich seines Transportaufwandes und seiner Frachtraumgestaltung verbessert
ist.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Behälter mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis
12 verwiesen.
[0005] Die zu einer Gruppe zusammengestellten Behälter erfindungsgemäßer Ausbildung bilden
nach ihrer Verbindung durch die Verbindungsglieder eine selbständig wie ein einheitlicher
Container handhabbare Behältereinheit von einer Stabilität, die frei von Hilfstragrahmen
einen unmittelbaren Transport auf einem Containerchassis oder einer -plattform entsprechender
Standardlänge ermöglicht.
[0006] Dabei können die zur Behältereinheit zusammengefügten Behälter sowohl ihrer Abmessung
entsprechende separate Frachträume umgrenzen als auch vergrößerte Frachträume bilden,
die dem Frachtraum mehrerer oder sämtlicher Behälter der Behältereinheit entsprechen
und durchgängig beladbar sind.
[0007] Hinsichtlich wesentlicher weiterer Vorteile und Einzelheiten wird auf die nachfolgende
Beschreibung und die Zeichnungen verwiesen, in der ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes
der Erfindung näher veranschaulicht ist. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf drei zu einer Gruppe zusammengestellte Behälter in einer Prinzipdarstellung,
- Fig. 2
- eine Einzeldarstellung eines Behälters in Seitenansicht mit einer Doppelflügeltür
als Zugangsöffnung,
- Fig. 3
- eine um 90° gedrehte Seitenansicht des Behälters gemäß Fig. 2 mit einem Rolltor als
Zugangsöffnung,
- Fig. 4
- eine Einzeldarstellung des Behälters gemäß Fig. 2 und 3 in einer Draufsicht und
- Fig. 5
- eine prinzipielle Explosivdarstellung eines erfindungsgemäßen Behälters.
[0008] In Fig. 1 ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Behältergruppe dargestellt, die durch
Hintereinanderanordnung und gegenseitige Verbindung von drei quadratischen Behältern
2,3,4 eine Baueinheit bildet, die auf 20'-Containerchassis oder -plattformen von Straßen-
und Bahnfahrzeugen transportierbar ist. Die Behälter haben im Grundriß eine Abmessung
von 2,50 x 2,50 m, und die Behältereinheit hat dementsprechend eine Länge 5 von 7,5
m.
[0009] Die Behälter 2,3,4 sind dabei in Fahrtrichtung 6 unmittelbar und lückenlos hintereinander
angeordnet, so daß die beiden quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Querseitenwände
7,8 des mittleren Behälters 3 mit den Querseitenwänden 8 bzw. 7 der Behälter 2 und
4 jeweils eine Anschlußebene 9,10 bilden und die Längsseitenwände 11,12 der Behälter
2,3,4 eine parallel zur Fahrtrichtung 6 verlaufende geschlossene Außenwand darbieten.
In dieser Transportstellung können die Behälter 2,3,4 im Bereich der Anschlußebenen
9,10 in gegenseitigem Abstützungseingriff durch Verbindungsglieder 13,14 miteinander
zu einer Behältereinheit verriegelt werden.
[0010] In bevorzugter Ausführung sind die Behälter 2,3,4 nur in einer solchen gegenseitigen
Ausrichtung zur Baueinheit zusammenfügbar, in der die Querseitenwände 7,8 stets quer
zur Fahrtrichtung 6 verlaufen. Dazu weisen die Verbindungsglieder 13,14 eine einander
paarweise zuordnungsfähige Ausbildung auf, die eine solche Ausrichtung erzwingt. Hierzu
können die Verbindungsglieder 13,14 als abwechselnd über die Anschlußebene 9,10 vor-
bzw. zurückspringende, in Verriegelungsstellung ineinandergreifende Elemente ausgebildet
sein. Die Behälter 2,3,4 können innerhalb der Behältergruppe 1 variierbare Transportpositionen
einnehmen, so daß beispielsweise ein Austausch eines Behälters ebenso problemlos möglich
ist wie die beliebige Zusammenstellung in Gruppen.
[0011] Die Verbindungsglieder 13,14 sind in bevorzugter Anordnung den vier Eckbereichen
der jeweiligen Seitenwände 7,8 zugeordnet und können dabei in einer Bodengruppe 15
bzw. einem Dachträger 16 (Fig. 3) ausgebildet sein. Dabei können sie selbsttätig rastende
Elemente bilden, durch die der Aufwand beim Zusammenfügen der drei Behälter 2,3,4
zu der Behältereinheit weitgehend verringert ist.
[0012] In der Zusammenstellung der Behälter 2,3,4 in Fig. 1 sind die in deren Bodengruppe
15 (Fig. 2) vorgesehenen Einzelheiten mit gestrichelten Linien veranschaulicht. Dabei
wird deutlich, daß jeder Behälter 2,3,4 bodenseitig mit zwei Paar symmetrisch zu seiner
jeweiligen Quermittelebene 17 nahe den jeweiligen Längsseitenwänden 11,12 angeordneten
Corner Castings 18,19,20,21 versehen ist. Für die bevorzugte Zusammenstellung der
drei Behälter 2,3,4 als Behältereinheit für ein 20'-Containerchassis (nicht dargestellt)
ist dabei ein Anschlußmaß 22 von 5,853m von funktionaler Bedeutung. Dieses Anschlußmaß
22 ergibt sich bei eingerasteten Verbindungsgliedern 13,14 als Abstand zwischen dem
vorderen Paar Corner Castings 18,19 des Behälters 2 und dem rückwärtigen Paar Corner
Castings 18',19' des Behälters 4.
[0013] Bezüglich der jeweiligen Quermittelebenen 17 weisen die Paare Corner Castings 18,20
bzw. 19,21 jeden Behälters 2,3,4 jeweils einen konstanten gegenseitigen Abstand 23
von 0,853 m auf, so daß unabhängig von der jeweiligen Einbaulage der Behälter 2,3,4
das Anschlußmaß 22 verwirklicht ist.
[0014] Für die Beförderung von Gütern im Wechselverkehr in einer Zusammenstellung der Behälter
2,3,4 gemäß Fig. 1 sind in bevorzugter Ausführung beide Längsseitenwände 11,12 jeweils
mit einer Doppelflügeltür 24,25 versehen, von denen eine in Fig. 2 näher veranschaulicht
ist. Die Doppelflügeltüren 24,25 sind auch in der Transportstellung der Behälter 2,3,4
gemäß Fig. 1 ungehindert zugänglich, so daß jeder Behälter 2,3,4 der Behältereinheit
auch ohne Lösen der Verbindungsglieder 13,14 seitlich be- bzw. entladen werden kann.
Mit der Anordnung von Doppelflügeltüren 24,25 in beiden Längsseitenwänden 11,12 ist
vorteilhaft die Möglichkeit des Zugriffs von unterschiedlichen Seiten in unterschiedlichen
Be- bzw. Entladestellungen, z.B. an einer Verladerampe,geschaffen. Der Zugang zum
Frachtraum 26 (Fig. 5) des jeweiligen Behälters 2,3,4 ist dadurch praktisch völlig
freigebbar, daß die jeweiligen Doppelflügeltüren 24,25 im Bereich von Eckträgern 27,28
mit entsprechenden Scharnieren 29,30 um 270° schwenkbeweglich abgestützt sind.
[0015] Die Fig. 3 zeigt in einer Ansicht die Querseitenwand 7 bzw. 8 der Behälter 2,3,4,
deren Zugangsöffnung durch ein Rolltor 31 bzw. 31' (Fig. 4 und 5) im Bereich zwischen
der Bodengruppe 15, dem Dachträger 16 sowie den Eckträgern 27,27' verschließt. Über
Riegelemente 32,33 ist jedes Rolltor 31,31' im Bereich der Bodengruppe 15 derart zu
arretieren, daß ein zugriffssicherer Verschluß des Behälters 2,3,4 erreichbar ist.
Die Riegelelemente 32,33 sind zweckmäßig von innen und außen zugänglich, so daß die
Rolltüren 31,31' auch bei zur Behältereinheit verbundenen Behältern 2,3,4 betätigbar
sind.
[0016] Die Fig. 4 verdeutlicht in Draufsicht auf einen einzelnen der Behälter 2,3,4 die
bevorzugte Anordnung von jeweils zwei Doppelflügeltüren 24,25 in den gegenüberliegenden
Längsseitenwänden 11,12 und die Anordnung von Rolltoren 31,31' in den jeweils gegenüberliegenden
Querseitenwänden 7,8. In einer den oberen Abschluß des Behälters bildenden durchgehenden
Dachplatte 34 sind dabei in analoger Ausbildung zu den Corner Castings 18 bis 21 in
der Bodengruppe 15 (Fig. 1) Stützglieder 35 nahe der Quermittelebene 17 und nahe den
Längsseitenwänden 11,12 vorgesehen, über die die Behälter 2,3,4 bei einer vertikalen
Stapelung (nicht dargestellt), z.B. auf Umschlag oder Lagerplätzen, festlegbar sind.
[0017] Mit den vorgehend beschriebenen Möglichkeiten der Gestaltung der Zugangsöffnungen
mit den Doppelflügeltüren 24,25 bzw. den Rolltoren 31,31' ist ein Behälter 2,3,4 als
Wechselbehälter mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten geschaffen. So können die Behälter
in der Transportstellung durch Öffnen von Rolltüren 31,31' im Bereich der Anschlußebenen
9,10 (Fig. 1) verbunden werden mit der Folge, daß mit geringem Aufwand eine Behältereinheit
mit durchgängigem, in Fahrtrichtung be- und entladbarem Frachtraum gebildet wird,
in den außerdem über die in den Längsseitenwänden 11,12 befindlichen Doppelflügeltüren
24,25 ein weiterer Zugriff möglich ist. Die Stabilität einer derartigen, universell
zugänglichen Behältereinheit ist über die Verbindungsglieder 13,14 in der Transportstellung
gemäß Fig. 1 auch dann gewährleistet, wenn Behältertüren geöffnet sind, so daß auch
in diesem Falle die zu einer Behältereinheit verbundenen Behälter 2,3,4 unmittelbar
auf einem Containerchassis aufgesetzt und auf diesem festgelegt werden können.
[0018] In Fig. 5 ist ein einzelner Behälter 2,3 oder 4 in Explosivdarstellung gezeigt, die
eine vorteilhafte baukastenförmige Gestaltung verdeutlicht. Ein auf einer verformungssteifen
Stahlblech-Bodengruppe 37 aufbauendes Tragwerk ist dabei von weitestgehend austauschbaren
Bauteilen gebildet. In die Bodengruppe 37 sind jeweils randseitig gegenüberliegend
vier Eckstabilisatoren 38,39,40,41 eingebracht, die vorzugsweise aus hochfestem Stahl
gebildet sind.
[0019] In der dargestellten Ausführungsform mit allseitigen Zugangsöffnungen sind über jeweils
zwei gegenüberliegende, in den Längsseitenwänden 11,12 befindliche Eckträgerelemente
42,43,44,45 sowohl die Doppelflügeltüren 24,25 als auch die Rolltore 31,31' festgelegt
und geführt. Den in jeweils einer Türebene gegenüberliegenden Eckträgerelementen 42,45
und 43,45 sind dabei die Zugangsöffnungen übergreifende Dachträger 46,47 zugeordnet,
auf denen eine Dachplatte 34' als oberer Abschluß abgestützt ist.
[0020] Im Bereich der Stahlblech-Bodengruppe 37 sind für eine Verladung des Behälters mittels
Hebezeug (nicht dargestellt) entsprechende Staplertaschen 48 vorgesehen, und für eine
Einzelabstellung des Behälters in einer Warteposition mit entsprechendem Bodenabstand
kann der Behälter mit ausklappbaren Stützbeinen 49,50,51,52 ausgebildet sein. Diese
sind zweckmäßig im Bereich der Stahlblech-Bodengruppe 37 in ausgeformten Stützbeinaufnahmen
sowohl in Transportstellung als auch in einer Stützstellung festlegbar. Ein längsgerichteter
Bodenkanal 53 ermöglicht ein Unterfahren der Behälter bzw. der Behältereinheit durch
ein Containerchassis. Ferner können nicht dargestellte Krantaschen im Bereich der
Bodengruppe 37 für eine Kranverladung vorgesehen sein.
[0021] Der erfindungsgemäße Behälter ist mit seiner baukastenförmigen Gestaltung auch an
zusätzliche Einsatzfälle anpaßbar, wobei insbesondere durch Austausch von Türen gegen
Wandelemente anderer Art mit geringem Aufwand grundsätzlich abweichende Funktionseinheiten
verwirklichbar sind.
1. Behälter, insbesondere Wechselbehälter für die Beförderung von Gütern im Wechselverkehr,
der in Hintereinanderanordnung von mehreren Behältern (2,3,4) zu einer Behältergruppe
(1) auf einem Containerchassis eines Transportfahrzeugs transportierbar ist, eine
im wesentlichen quadratische Grundform, an zwei gegenüberliegenden Seiten (7,8 bzw.
11 ,12) verschließbare Zugangsöffnungen sowie Verriegelungsglieder (18,19,20,21) zur
Befestigung auf einer Trägerfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei
gegenüberliegenden Zugangsöffnungen in den in Transportstellung auf einem Containerchassis
quer zur Fahrtrichtung (6) verlaufenden Querseitenwänden (7,8) angeordnet und zur
Bildung eines durchgängigen Frachtraumes (26) innerhalb einer Behältergruppe (1) freigebbar
sind, in zumindest einer der beiden in Transportstellung parallel zur Fahrtrichtung
(6) verlaufenden Längsseitenwänden (11,12) eine weitere verschließbare Zugangsöffnung
vorgesehen ist und die zu einer Gruppe (1) zusammengestellten Behälter (2,3,4) unmittelbar
aneinandergrenzend durch Verbindungsglieder (13,14) zu einer Behältereinheit untereinander
verriegelbar sind.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu einer Behältereinheit
verbundenen Behälter (2,3,4) unmittelbar auf einem Containerchassis aufsetz- und auf
diesem festlegbar sind.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Behälter (2,3,4)
bodenseitig mit zwei Paar symmetrisch zu seiner Quermittelebene (17) angeordneten
Corner Castings (19,20 und 18,20) versehen und die Behältereinheit lediglich über
das vordere (18,19) bzw. rückwärtige (18',19') Paar Corner Castings des in Fahrtrichtung
(6) ersten (2) bzw. letzten (4) Behälters mit dem Containerchassis verbindbar ist.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß drei Behälter
(2,3,4) eine Behältereinheit bilden, die auf einem 20'-Containerchassis transportierbar
ist.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsglieder
(13,14) in den vier Eckbereichen der Querseitenwände (7,8) angeordnet und Tragwerkteilen
(27,27',28,28') der Behälter (2,3,4) zugeordnet sind.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in beiden Längsseitenwänden
(11,12) Zugangsöffnungen vorgesehen sind.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß den Zugangsöffnungen
in den Querseitenwänden (7,8) Rolltore (31,31') zugeordnet sind.
8. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß den Zugangsöffnung
in den Längsseitenwänden (11,12) Doppelflügeltüren (24,25) zugeordnet sind.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugangsöffnungen
den Frachtraum (26) des jeweiligen Behälters (2,3,4) annähernd vollständig freigeben.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(2,3,4) als Tragwerk eine verformungssteife Stahlblech-Bodengruppe (37), vier Eckstabilisatoren
(38,39,40,41) aus hochfestem Stahl, zwei den Längsseitenwänden (11,12) jeweils zugeordnete
Eckträgerelemente (42,43,44,45) und zwei Dachträger (46,47) umfaßt, welche die Zugangsöffnungen
in den Längsseitenwänden (11,12) übergreifen und die oberen Enden der paarweise gegenüberliegenden
Eckträger (42,45;43,44) verbinden.
11. Behälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlblech-Bodengruppe
(37) mit Staplertaschen (48) sowie Stützbeinaufnahmen versehen ist.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolltore
(31,31') bzw. Doppelflügeltüren (24,25) als mit dem Tragwerk des Behälters verbundene
Baueinheiten ausgebildet sind.