[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Bohrrohr entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bohrrohre, die nach erstellter Bohrung als verlorenes Werkzeug gleichzeitig nach
Art von Gebirgsankern benutzt werden, sind in mannigfacher Form bekannt. Sie müssen
nicht nur zum Erstellen einer Bohrung, sondern auch zur einwandfreien, insbesondere
zentrischen Führung des Bohrrohres sowie zum Einbringen einer Mörtelsuspension oder
eines vergleichbaren, aushärtungsfähigen Mediums geeignet sein. Das Erstellen der
Bohrung bringt die Führung eines geeigneten, auf die Beschaffenheit des umliegenden
Gebirges bzw. Bodens abgestimmten Spülmittels mit sich, welches während des Bohrfortschritts
in Richtung auf die Bohrlochmündung hin abgeführt werden muß. Durch die zentrische
Führung des Rohres soll im eingemörtelten Zustand eine möglichst allseitige gleichmäßige
Überdeckung des Bohrrohres durch die Mörtelsuspension erreicht werden, um das Bohrrohr
vor korrosiven Einflüssen sicher zu schützen. Ein Einführen der Mörtelsuspension wird
üblicherweise über das im Bohrloch befindliche Bohrrohr bewirkt, wobei der Mörtel
Vorzugsweise im Bereich der Bohrkrone austritt und das Bohrloch in rückwärtiger, d.h.
in Richtung auf die Bohrlochmündung hin verlaufender Richtung ausfüllt.
[0003] Aus der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung P 41 28 154.3 der Anmelderin sind
zur zentrischen Fuhrung eines Bohrrohres Abstandhalter bekannt, die durch mehrere,
außenseitig an eine zur Kupplung zweier Bohrstangen dienende Verbindungsmuffe angeschweißten
Rundeisen gebildet werden, deren Länge im wesentlichen derjenigen der Muffe entspricht.
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Bohrrohr der eingangs bezeichneten Gattung
dahingehend auszugestalten, daß in einfacher Weise insbesondere bei bindigen Böden
eine zentrische Führung des Bohrrohres gegeben ist und der Bohrvorgang als solcher
einwandfrei beherrschbar ist. Gelöst ist diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Bohrrohr
durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1.
[0005] Erfindungsgwesentlich ist hiernach ein außenseitig mit einer vergleichsweise steilgängigen
Wendel versehener Grundkörper, der das Bohrrohr bildet, wobei der Außenradius der
Wendel dem Radius des Bohrlochs entsprechen kann. Diese Wendel erfüllt eine Mehrfachfunktion.
Sie gewährleistet zum einen aufgrund ihrer Steilgängigkeit einen vergleichsweise kurzen
Strömungsweg für ein mit Bodenpartikeln befrachtetes Spülmittel, bei bindigen Böden
im Regelfall Luft und unterstützt gleichzeitig diesen Fördervorgang. Gleichzeitig
wird während des Bohrfortschritts die Wandung des Bohrlochs auf der gesamten Länge
stabil gehalten bzw. geglättet. Nachdem sich die Wendel über die gesamte Länge des
Bohrrohres erstreckt, unterliegt das Bohrrohr ferner über seine gesamte Länge einer
zuverlässigen Abstützung an den Wandungen des Bohrlochs und damit einer zentrischen
Führung. Letztere gewährleistet im Fall der Benutzung des Bohrrohres nach Art eines
Injektionsrohres bzw. Injektionsbohrankers bei einem Einbringen von Mörtel oder eines
sonstigen aushärtungsfähigen Mediums in das Bohrloch eine gleichmäßige allseitige
Überdeckung des Bohrrohres und damit einen zuverlässigen Korrosionsschutz. Aus Gründen
dieses Korrosionsschutzes sollte die radiale Breite dieser Wendel wenigstens 10 mm,
vorzugsweise wenigstens 15 mm betragen.
[0006] Der das Bohrrohr bildende Grundkörper kann entsprechend den Merkmalen des Anspruchs
2 einstückig mit der Wendel ausgebildet sein und aus einem kalt verformten Stahl bestehen.
Der Grundkörper kann somit im einfachsten Fall ein mit einer steilgängigen Wendel
versehenes, im Oberflächenbereich glatt ausgebildetes Bohrrohr sein, wobei der Wendel
neben den oben bereits dargelegten Funktionen zusätzlich auch die Funktion eines Verankerungsmittels
innerhalb des Mörtels zukommt.
[0007] Die Merkmale der Ansprüche 3 bis 5 sind auf unterschiedliche Ausbildungsformen der
Wendel gerichtet. Diese kann - von der mit dem Grundkörper einstückigen Ausbildungsform
abgesehen - auch als getrenntes Bauteil ausgebildet sein, welches in geeigneter Weise
mit dem Grundkörper, z.B. durch Verschweißung verbunden wird. Wesentlich ist jedoch,
daß die Wendelflächen - in einem Querschnitt des Grundkörpers gesehen - stets tangential
an die Kontur des Grundkörpers angesetzt sind, so daß die zur Strömungsführung dienenden
Flächen von Grundkörper und Wendel weitestgehend frei von Unstetigkeiten sind. Dies
gewährleistet einen einwandfreien Abtransport des mit gelösten Bodenpartikeln befrachteten
Spülmediums und dient einer zuverlässigen Einbettung in die in das Bohrloch einzuführende
Mörtelsuspension. Die Wendel kann hierbei als Hohlkörper, jedoch auch als Vollquerschnitt
ausgebildet sein und ist in ersterem Fall stirnseitig offen. Dies bedeutet, daß der
Innenraum der Wendel ebenfalls für Transportvorgänge zur Verfügung steht und darüber
hinaus beim Einbringen des Mörtels verfüllt wird.
[0008] Die Merkmale des Anspruchs 6 sind auf eine besondere Gestaltung der Wendel gerichtet.
Diese ist hiernach als in radial auswärtiger Richtung querschnittsmäßig sich verjüngendes
Profil, somit im einfachsten Fall als Dreieckprofil ausgebildet sein, dessen beide
Wendelflächen - in einem Querschnitt des Grundkörpers gesehen - tangential an diesen
angesetzt sind.
[0009] Die Merkmale der Ansprüche 7 und 8 sind auf eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
des Grundkörpers gerichtet. Dieser ist hiernach als ein rohrartiger, innen- und außenseitig
mit einer gewindeartigen Verformung versehener Körper ausgebildet, wobei dieses Gewinde
vorzugsweise ein auch zu Verschraubungszwecken nutzbares Gewinde ist. Von diesem geht
jedoch während des Einmörtelns des Grundkörpers naturgemäß auch eine, dessen Formschluß
mit dem Mörtel verbessernde Wirkung aus. Nachdem sich das Gewinde über die gesamte
Länge des Grundkörpers erstreckt, kann dieser - ohne die Wirkungen des gewindeartigen
Profils im übrigen zu beeinträchtigen, im Bedarfsfall auch in beliebiger Weise abgelängt
werden.
[0010] Die Merkmale des Anspruchs 9 sind auf eine besondere Ausgestaltungsform eines Kupplungsstücks
gerichtet, welches zur Verschraubung zweier Bohrrohre bzw. Grundkörper dient. Wesentlich
ist, daß im verschraubten Zustand die beiden Bohrrohre außenseitig insbesondere auch
im Verbindungsbereich stets gleichförmige radiale Abmessungen aufweisen, so daß im
Verbindungsbereich keinerlei außenseitig auftragende Strukturen vorgesehen sind, wie
z.B. im Fall einer zum Einschrauben von Bohrrohrenden benutzten Muffe. Voraussetzung
für diese Wirkung ist, daß der genannte zweite Rohrzylinder in seinen radialen Abmessungen
dem Grundkörper entspricht. Letzterer Rohrzylinder kann im Bedarfsfall auch in seiner
mittigen Position durch punktuelle Verschweißung gesichert sein.
[0011] Durch die Merkmale des Anspruchs 10 wird erreicht, daß im verschraubten Zustand zweier
Grundkörper unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Kupplungsstücks die aus der stirnseitig
offenen Wendel des einen Bohrrohres austretende Strömung möglichst unmittelbar in
die ebenfalls offene Wendel des sich anschließenden Grundkörpers eintreten kann. Dies
wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Verschraubung des Kupplungsstücks mit
den Grundkörpern, beispielsweise über die Verschraubungslänge dahingehend ausgelegt
ist, daß sich die beiden Wendeln im endgültigen Verschraubungszustand, in welchem
die Grundkörper stirnseitig an dem genannten zweiten Rohrzylinder anliegen, einander
genau gegenüberliegen.
[0012] Die Merkmale des Anspruchs 11 sind auf eine Variante des Kupplungsstücks insoweit
gerichtet, als der genannte zweite Rohrzylinder seinerseits ebenfalls mit einer Wendel
versehen ist, die gestaltlich den Wendeln der Grundkörper entspricht und im zusammengesetzten
Zustand stetig an letztere anschließt. Dies bedeutet, daß sich die erfindungsgemäße
Wendel ausgehend von der Bohrlochmündung bis zur Bohrlochsohle - sich über den Verbindungsbereich
jeweils zweier Grundkörper hinwegerstreckend - mit einer stetig verlaufenden Wendel
ausgerüstet ist.
[0013] Das erfindungsgemäße Bohrrohr ist entsprechend den Merkmalen der Ansprüche 12 und
13 mit einem lösbaren Bohrkopf versehen, der mit dem Bohrrohr verschraubt sein kann.
Wesentlich ist, daß der Bohrkopf mit einem besonderen Stützzylinder versehen ist,
der sich über die Länge des genannten Kupplungskörpers erstreckt und einen Ringraum
umgrenzt, der über radial verlaufende Bohrungen mit der zentralen Längsbohrung des
Bohrkopfes in Verbindung steht. Dies bedeutet, daß während des Bohrens das Spülmedium
einerseits aus der Spülbohrungen der Bohrkrone austritt, gleichzeitig jedoch über
die genannten radialen Bohrungen des Kupplungskörpers und den Ringraum eintritt, in
rückwärtiger Richtung strömt und am Ende des Kupplungskörpers einen Sog entwickelt,
der unterstützend auf den Abtransport des als Folge des Bohrfortschritts gelösten
Materials wirkt. Gleichzeitig wird durch den Stützzylinder eine stabilisierende und
formende Wirkung auf die umgebenden Bohrlochwandungen ausgeübt. Der Stützzylinder
weist einen Außendurchmesser auf, der höchstens dem Außendurchmesser der Bohrkrone
entspricht, vorzugsweise jedoch geringfügig kleiner ausgebildet ist.
[0014] Der Stützzylinder steht mit der Bohrkrone in vorzugsweise unlösbarer Verbindung,
kann mit dieser somit verschweißt sein und ist entsprechend den Merkmalen des Anspruchs
14 vorzugsweise glattwandig ausgebildet. Darüber hinaus wird seine Position über Stege
stabilisiert, die mit dem Kupplungskörper in fester Verbindung stehen.
[0015] Der Kupplungskörper ist entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 15 dahingehend ausgebildet,
daß der aus diesem herausragende Gewindeabschnitt zum Einschrauben in den Grundkörper
eines Bohrrohres bestimmt ist.
[0016] Die Merkmale des Anspruchs 16 sind insoweit von Vorteil, als im Rahmen des Kupplungskörpers
lediglich solche Funktionselemente Verwendung finden, die auch schon im Rahmen des
Kupplungsteils sowie des Grundkörpers eingesetzt sind. Es sind dies im wesentlichen
zwei ineinanderschraubbare Rohrzylinder unterschiedlicher Länge, von denen der innere
längere den Gewindeabschnitt bildet, der zum Einschrauben in das zugekehrte Ende eines
Bohrrohres bestimmt ist. Beide ineinandergeschraubte Rohrzylinder sind an einem Ende
mit der Bohrkrone verschweißt.
[0017] Wie in den Merkmalen des Anspruchs 17 zum Ausdruck kommt, ist das erfindungsgemäße
Bohr- und Injektionsrohr dadurch gekennzeichnet, daß die radialen Außenabmessungen
der Wendel geringfügig größer bemessen sein können als diejenigen des Bohrkopfes,
insbesondere der Bohrkrone. Vorzugsweise entsprechen die Abmessungen der Wendel jedoch
derjenigen des Stützzylinders.
[0018] Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf das in den Zeichnungen dargestellte
Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 die Bohrkrone eines erfindungsgemäßen Injektionsbohrankers;
Fig. 2 ein Teil der Bohr- bzw. Ankerstange des Injektionsbohrankers;
Fig. 3 eine Ansicht der Ankerstange entsprechend einer Ebene III-III der Fig. 2;
Fig. 4 eine Ansicht eines zum Verlängern der Ankerstange gemäß Fig. 2 benutzbaren
Kupplungsteils.
[0019] Mit 1 ist in Fig. 1 ein Bohrkopf in seiner Gesamtheit bezeichnet. Dieser ist mit
einer axial kurzen, plattenartigen Bohrkrone 2 versehen, die wenigstens eine, Bohrung
4 zeigt, deren Achse die Längsachse 3 des Bohrkopfes schneidet oder die zumindest
außermittig angeordnet ist. Diese Bohrung 4 erfüllt die Funktion einer Spülbohrung.
Es ist die Bohrkrone 2 im übrigen in an sich bekannter Weise mit außenseitig bzw.
bohrlochsohlenseitig erstreckenden Schneidkanten 5 oder vergleichbaren Mitteln versehen.
[0020] Mit 6 ist ein Rohrzylinder bezeichnet, der in seinen radialen Abmessungen ebenso
wie in seiner Wanddicke den im folgenden noch zu beschreibenden Bohrstangen entspricht
und in den ein weiterer Rohrzylinder 7 eingesetzt ist. Beide Rohrzylinder 6, 7 bestehen
aus kaltgewalztem Stahl und sind mit einem Innen- und einem Außengewinde versehen,
und zwar derart, daß der im Radius kleinere Rohrzylinder 7 in den Rohrzylinder 6 eingeschraubt
ist. Der Rohrzylinder 7 ragt im übrigen um ein Maß 8 aus dem Rohrzylinder 6 heraus
und dient in noch zu erläuternder Weise dem Ankuppeln einer Bohrstange.
[0021] Es ist das System der ineinandergeschraubten Rohrzylinder 6, 7 in einer, zu der Längsachse
3 koaxialen Anordnung mit der Bohrkrone 2 verschweißt.
[0022] Mit 9 ist ein, zur Längsachse 3 rotationssymmetrischer, an die Längsbohrung 10 des
Rohrzylinders 7 unmittelbar anschließender, in Richtung auf die Bohrkrone 2 hin sich
konisch erweiterter Hohlraum bezeichnet.
[0023] Es ist der Hohlraum 9 im übrigen durch eine Reihe von radial verlaufenden, die Wandungen
der ineinandergeschraubten Rohrzylinder 6, 7 durchdringenden Bohrungen 11 gekennzeichnet,
auf deren Bedeutung im folgenden noch näher eingegangen werden wird.
[0024] Die Bohrkrone 2 überragt das System der Rohrzylinder 6, 7 in radialer Hinsicht und
es ist mit 12 ein glattwandiger Metallzylinder bezeichnet, der ebenfalls mit der Bohrkrone
2 verschweißt ist und dessen radiales Maß 13 im wesentlichen demjenigen der Bohrkrone
2 entspricht. Der Zylinder 12 erstreckt sich im übrigen in axialer Richtung über eine,
dem äußeren Rohrzylinder 6 entsprechende Länge und steht mit diesem über Stege 14
in Verbindung, die an dem, der Bohrkrone 2 abgekehrten Endbereich des Rohrzylinders
6 vorgesehen sind. Zwischen der Außenseite des Rohrzylinders 6 und der Innenseite
des Zylinders 12 verbleibt somit ein Ringraum 15 und es münden die eingangs erwähnten
Bohrungen 11 in diesen Ringraum 15 ein. Der Zylinder 12 bildet einen Stützzylinder,
worauf im folgenden noch näher eingegangen werden wird.
[0025] Ein in Richtung des Pfeiles 16 strömendes Spülmittel oder auch eine Mörtelsuspension
strömt einerseits über die Bohrung 4 in Richtung des Pfeiles 17, jedoch gleichzeitig
über die Bohrungen 11 und den Ringraum 15 in Richtung der Pfeile 18.
[0026] Die in den Fig. 2 und 3 gezeigte Bohrstange 19 ist als mit einem durchgehenden Außen-
und Innengewinde versehener, rohrartiger Grundkörper ausgebildet, der wiederum aus
kaltgewalztem Stahl besteht. Er entspricht in seinen radialen Abmessungen ebenso wie
in seiner Wanddicke den Abmessungen des Rohrzylinders 6. So ist auch das in den Fig.
2 und 3 nicht gezeigte Innengewinde der Bohrstange 19 zum Aufschrauben auf den, aus
dem Rohrzylinder 6 herausragenden Abschnitt des Rohrzylinders 7 bestimmt, so daß im
montierten Zustand der Bohrstange das stirnseitige Ende des Rohrzylinders 6 unmittelbar
an dem zugekehrten stirnseitigen Ende der Bohrstange 19 anliegt.
[0027] Mit 20 ist eine Wendel bezeichnet, die durch ein im Querschnitt angenähert dreieckiges
Hohlprofil gebildet wird.
[0028] Das Profil ist durch zwei im wesentlichen gleiche Schenkel 21 gekennzeichnet, die
bezüglich der Axialebene 22 symmetrisch und im wesentlichen tangential zur Querschnittskontur
der Bohrstange verlaufen und mit dieser verschweißt sind.
[0029] Die Wendel weist ein vergleichsweise großes Steigungsmaß von 1 m bis 3 m auf und
ist außenseitig glatt ausgebildet. Die Wendel 20 erstreckt sich gleichförmig über
die gesamte Länge der Bohrstange und es sind die stirnseitigen Enden der Wendel 20
offen ausgebildet und stehen für einen Durchströmungsvorgang zur Verfügung. Praktisch
kann die Wendel 20 aus einem abgekanteten, werkstoffgleich mit der Bohrstange 19 ausgebildeten
Blech bestehen.
[0030] Wesentlich ist, daß der Radius 23 der Wendel 20 in etwa dem Radius der Bohrkrone
2 und damit dem Radius eines Bohrloches entspricht. Gegebenenfalls kann der Durchmesser
der Wendel auch größer als derjenige des Bohrkopfes bemessen sein und zwar bis zu
einem Wert von höchstens dem 1,05fachen des Durchmessers der Bohrkrone. Der Außenradius
der Bohrstange 19 kann beispielsweise 15 mm bis 20 mm betragen.
[0031] Auf die Zweckbestimmung der Wendel 20 wird im folgenden noch näher eingegangen werden.
[0032] Mit 24 ist in Fig. 4 ein Kupplungsstück in seiner Gesamtheit bezeichnet, welches
symmetrisch bezüglich einer Radialebene 25 ausgestaltet ist. Es besteht das Kupplungsstück
im wesentlichen aus einem ersten Rohrzylinder 26, der hinsichtlich seiner radialen
Abmessungen einschließlich seines Innen- und Außengewinds dem Rohrzylinder 7 des Bohrkopfes
1 entspricht und einem zweiten Rohrzylinder 27, der hinsichtlich seines Innen- und
Außengewindes sowie der Wanddicke dem Rohrzylinder 6 entspricht. Der Rohrzylinder
27 ist auf den Rohrzylinder 26 aufgeschraubt und in einer Mittelposition beispielsweise
durch punktuelle Verschweißung fixiert. Es ragen somit die Enden des inneren Rohrzylinders
26 symmetrisch beiderseits aus dem Rohrzylinder 27 heraus.
[0033] Zur Montage einer Verlängerungsbohrstange des in Fig. 2 gezeigten Typs wird zunächst
das Kupplungsstück 24 in das Ende der einen Bohrstange eingeschraubt, wobei anschließend
die Verlängerungsbohrstange auf den verbleibenden Rohrzylinderabschnitt 26 aufgeschraubt
wird. Im montierten Zustand, d.h. nach Verschraubung des Bohrkopfes 1 mit einer Bohrstange,
einem Kupplungsstück 24 und einer Verlängerungsbohrstange weist die Bohrstange somit
über ihre gesamte Länge radial konstante Abmessungen auf und es sind insbesondere
im Verbindungsbereich zweier Bohrstangen keinerlei außen auftragende muffenartige
Strukturen vorgesehen. Die Bohrstangen sind gleichmäßig über ihre gesamte Länge mit
einem durchgehenden Gewinde versehen und es steht wiederum über die gesamte Länge
eine durchgehende, lediglich im Verbindungsbereich durch die Rohrzylinder 26 eingeengte
Bohrung zur Verfügung, welche der Führung eines Spülmittels oder einer Mörtelsuspension
dient.
[0034] Ein Kupplungsstück des in Fig. 4 gezeigten Typs kann nicht nur zur Anbindung einer
Verlängerungsbohrstange sondern auch zur Anbindung eines Adapterteils zur Einbringung
eines Spülmediums bzw. von Mörtelsuspension, und eines Bohrantriebes dienen.
[0035] Zum Setzen eines im obigen Sinne ausgerüsteten Injektionsbohrankers, der vorzugsweise
für bindige Böden konzipiert ist, wird dieser in an sich bekannter Weise zunächst
wie eine Bohrstange benutzt, wobei über die zentrale Langsbohrung 10 als Spülmittel
Luft strömt. Das Spülmittel tritt während des Bohrvortriebs einerseits über die Bohrung
4 axial aus, nimmt hierbei die, durch die Bohrkrone 2 gelösten Bodenpartikel auf um
anschließend um die Bohrkrone 2 herum und auf der Außenseite des Zylinders 12 abzuströmen.
[0036] Ein Teil der Spülluft strömt hingegen über die Bohrungen 11 in den Ringraum 15 aus
und entwickelt nach Verlassen dieses Ringraumes an der Stelle 26 einen Sog, der die
weitere Förderung in Richtung auf die Bohrlochmündung hin unterstützt. Gleichzeitig
wird durch den Zylinder 12, der außenseitig im wesentlichen den Abmessungen der Bohrlochwandung
entspricht, auf letztere eine stabilisierende Wirkung ausgeübt.
[0037] Die Wendel 20 erstreckt sich nahezu unmittelbar bis an das dieser zugekehrte Ende
des Zylinders 12 und entwickelt während des Bohrfortschritts eine Förderwirkung auf
die, zwischen der Innenseite der Bohrlochwandung und der Außenseite der Bohrstangen
19 in Richtung auf die Bohrlochmündung hin strömenden Materialien. Gleichzeitig werden
durch die Wendeln die Bohrlochwandungen geglättet sowie vergleichmäßigt und eine weitere
Wirkung der Wendeln besteht in einer genauen zentrischen Führung der Bohrstangen innerhalb
des Bohrlochs.
[0038] Der Querschnitt der Wendeln 20 nimmt ebenfalls am Transport gelöster Bodenmaterialien
teil. Im Bereich eines Kupplungsstücks 24 ist durch entsprechende Längenbemessung
der aus dem Rohrzylinder 27 herausragenden Abschnitte der Rohrzylinder 26 dafür Sorge
getragen, daß sich die stirnseitigen, im Querschnitt offenen Enden der Wendeln 20
zweier aneinandergesetzter Bohrstangen genau gegenüberliegen. Im Bedarfsfall kann
auch der Rohrzylinder 27 mit einem entsprechenden Wendelelement bestückt sein, so
daß sich aufgrund der Längenbemessung der genannten Abschnitte ein kontinuierlicher
Verlauf der Wendel 20 über die gesamte, aus mehreren Bohrstangen zusammengesetzte
Länge des Injetionsbohrankers ergibt.
[0039] Nach erstellter Bohrung wird die Längsbohrung 10 in an sich bekannter Weise zum Einbringen
einer Mörtelsuspension benutzt, welche das Bohrloch - im Bereich der Bohrlochsohle
beginnend und in Richtung auf die Bohrlochmündung hin fortschreitend - kontinuierlich
ausfüllt. Im ausgefüllten Zustand sind somit die Bohrstangen aufgrund der zentrischen
Führung mittels der Wendel über die gesamte Bohrlochlänge außenseitig mit einer gleichmäßigen
Mörtelüberdeckung versehen, welche Überdeckung aufgrund des hohl ausgebildeten Wendelquerschnitts
auch innerhalb desselben ansteht. Dies bedeutet, daß über die gesamte Länge des Injektionsbohrankers
ein gleichmäßiger und zuverlässig wirksamer Korrosionsschutz besteht. Es sei darauf
hingewiesen, daß dementsprechend der Radius 23 der Wendel 20 dahingehend bemessen
ist, daß bei zentrischer Führung der Injektionsbohrstange eine allseitige Mindestüberdeckung
mit Mörtel oder einem vergleichbaren Medium, z.B. einem Kunstharz in einer Schichtdicke
von wenigstens 10 mm bzw. 15 mm gegeben ist.
[0040] Die Verwendung einer erfindungsgemäßen Ankerstange wurde oben im Rahmen eines, aus
einem Bohrkopf 1 und diversen, über Kupplungsstücke miteinander verbundenen Bohrstangen
bestehenden Injektionsbohrankers erläutert. Anwendungsmöglichkeiten sind jedoch nicht
hierauf beschränkt. So besteht beispielsweise auch die Möglichkeit, zwischen jeweils
zwei Bohrstangen einschraubbare Verpreßventile einzusetzen, und zwar von der Art,
wie sie in der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung P 41 28 154.3 der Anmelderin
beschrieben sind. Deren Wesensmerkmal sind Rohrzylinder von der in Fig. 4 mit der
Bezugsziffer 27 gezeigten Art, die mit Abstand voneinander auf einem Rohrzylinder
26 kleineren Durchmessers aufgeschraubt sind und zwischen denen sich ein Ventilteil
erstreckt, welches aus einem elastischen Hüllkörper besteht, wobei in ähnlicher Weise
wie bei dem Kupplungsteil 24 Endabschnitte des inneren Rohrzylinders 26 über die äußeren
Rohrzylinder 27 hinausragen und zum Einschrauben in jeweils zugekehrte Bohrstangenenden
bestimmt und ausgestaltet sind. Durch die Verwendung eines solchen Verpreßventils
zwischen zwei Bohrstangenenden werden deren radiale Abmessungen somit global nicht
verändert.
1. Bohrrohr, bestehend aus wenigstens einem rohrartigen Grundkörper, durch den sich ein
durchgehender Längskanal erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außenseite
des Grundkörpers eine Wendel (20) angeordnet ist, die sich über die gesamte Länge
des Grundkörpers erstreckt, ein Steigungsmaß von 1 m bis 3 m und eine radiale Breite,
ausgehend von der Außenseite des Grundkörpers von wenigstens 10 mm aufweist.
2. Bohrrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper nebst Wendel
(20) einstückig ausgebildet ist und aus einem kaltverformten Stahl besteht.
3. Bohrrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendel (20) - in
einem Querschnitt des Grundkörpers gesehen - tangential an die Kontur des Grundkörpers
angesetzt ist.
4. Bohrrohr nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wendel (20) - in einem Querschnitt des Grundkörpers gesehen - ein Hohlprofil
bildet, dessen Stirnseiten offen sind.
5. Bohrrohr nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wendel (20) - in einem Querschnitt des Grundkörpers gesehen - ein Vollprofil
bildet.
6. Bohrrohr nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1, 2, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß - in einem Querschnitt des Grundkörpers gesehen - alle Wendelflächen tangential
an die Kontur des Grundkörpers angesetzt sind und daß sich der Querschnitt der Wendel
(20) in radial auswärtiger Richtung verjüngt.
7. Bohrrohr nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper außenseitig mit einer durchgehenden Profilierung versehen ist,
die vorzugsweise als Gewinde ausgebildet ist.
8. Bohrrohr nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper gleichzeitig
über seine gesamte Länge mit einem durchgehenden Innengewinde versehen ist.
9. Bohrrohr nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein zur Verbindung zweier Grundkörper
dienendes Kupplungsstück (24) aus einem, zum Einschrauben in zwei zu verbindende Grundkörper
bestimmten ersten Rohrzylinder (26) besteht, auf welchen, in vorzugsweise mittiger
Anordnung ein zweiter Rohrzylinder (27) derart angeordnet ist, daß der erste Rohrzylinder
(26) beidseitig aus dem zweiten Rohrzylinder (27) herausragt und daß der zweite Rohrzylinder
(27) in gleicher Weise wie der Grundkörper zumindest mit einem Außengewinde versehen
ist.
10. Bohrrohr nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem zweiten Rohrzylinder
(27) herausragenden Abschnitte des ersten Rohrzylinders (26) derart bemessen sind,
daß im zusammengesetzten Zustand zweier Grundkörper die einander zugekehrten Enden
der jeweiligen Wendel (20) fluchtend zueinander verlaufen.
11. Bohrrohr nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Rohrzylinder
(27) mit einer Wendel (20) versehen ist, die strukturell der Wendel (20) des Grundkörpers
angepaßt ist und daß im zusammengesetzten Zustand die aneinander gesetzten Wendeln
des einen Grundkörpers, des genannten Rohrzylinders (27) und des sich anschließenden
Grundkörpers einen im wesentlichen stetigen Verlauf aufweisen.
12. Bohrrohr nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch einen
Bohrkopf (1), der mit dem Grundkörper in lösbarer Verbindung steht.
13. Bohrrohr nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrkopf (1) eine axial
kurze, plattenartige, mit wenigstens einer durchgehenden mit dem Längskanal des Bohrrohres
in Verbindung stehenden Spülbohrung versehene Bohrkrone (2) aufweist, daß an der Bohrkrone
(2) ein zur Längsachse (3) konzentrischer Kupplungskörper angeordnet ist, der an seinem,
der Bohrkrone (2) abgekehrten Ende einen zur Verschraubung mit dem Grundkörper dienenden
Gewindeabschnitt aufweist, daß der Kupplungskörper mit einer durchgehenden, die Fortsetzung
des Längskanals des Grundkörpers bildenden Bohrung versehen ist, daß die Bohrkrone
(2) einen größeren Durchmesser aufweist als der Kupplungskörper, daß an der Bohrkrone
(2) - den Kupplungskörper unter Belassung eines Ringraumes (15) umgebend - ein Stützzylinder
angebracht ist, der an der, der Bohrkrone (2) abgekehrten Seite stirnseitig offen
ist, daß die Bohrung des Kupplungskörpers über radiale, durchgehende Bohrungen (11)
mit dem Ringraum (15) in Verbindung steht und daß der Stützzylinder einen Außendurchmesser
aufweist, der höchstens demjenigen der Bohrkrone (2) entspricht.
14. Bohrrohr nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützzylinder glattwandig
ausgebildet ist, aus Metall besteht und vorzugsweise zusätzlich über den Ringraum
(15) überbrückende Stege (14) mit dem Kupplungskörper in Verbindung steht.
15. Bohrrohr nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeabschnitt
des Kupplungskörpers zum Einschrauben in den Grundkörper bestimmt und ausgestaltet
ist.
16. Bohrrohr nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungskörper aus zwei
ineinander geschraubten Rohrzylindern (6,7) besteht, von denen der innere (7) aus
dem äußeren (6) herausragt und den zum Einschrauben in den Grundkörper bestimmten
Gewindeabschnitt bildet, daß der innere Rohrzylinder (7) in seinen radialen Abmessungen
dem ersten Rohrzylinder (26) des Kupplungsstücks (24) und der äußere Rohrzylinder
(6) in seinen radialen Abmessungen dem zweiten Rohrzylinder (27) des Kupplungsstücks
(24) entspricht, daß der äußere Rohrzylinder (6) sowie der zweite Rohrzylinder (27)
in ihren radialen Abmessungen dem Grundkörper entsprechen und daß die axiale Erstreckung
des Stützzylinders im wesentlichen derjenigen des äußeren Rohrzylinders (27) entspricht.
17. Bohrrohr nach einem der vorangegangenen Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der Außendurchmesser der Wendel höchstens dem 1,05fachen des Außendurchmessers
der Bohrkrone entspricht.
18. Bohrrohr nach einem der vorangegangenen Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die radial verlaufenden, in den Ringraum (15) einmündenden Bohrungen (11) in einem,
der Bohrkrone (2) benachbarten Bereich des Kupplungskörpers vorgesehen sind.