[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Erfassungsgerät für die Aufsummierung zeitlich
aufeinanderfolgender, diskreter Ereignisse in Form von Punkten, Schlägen, Toren oder
ähnlichen Zwischenergebnissen bei didaktischen oder sportlichen Veranstaltungen mit
einer Mehrzahl von auf Schnüren aufgezogenen Körpern.
[0002] Ein solches Gerät ist aus dem DE 89 00 282.2 U1 bekannt. Danach sind eine Mehrzahl
von Kugeln verschieblich auf Fäden aufgezogen, wobei die Fäden beidseitig der Kugeln
verlaufen und von Kugel zu Kugel sich jeweils überkreuzend durch eine zentrale, querliegende
Bohrung der Kugel geführt sind. Damit sind die Kugeln an einem selbsttätigen Verrutschen
gehindert und können einzeln nach unten verschoben werden. Wenn nach Ablauf des jeweiligen
Zählungsvorganges die Kugeln wieder nach oben verschoben werden sollen, ist dies wegen
der komplizierten Fadenführung nur mit erheblichem Aufwand und insbesondere nur einzeln
möglich, da die Verschlingungsreibung der Fäden zu groß ist. Außerdem erfordert das
Aufziehen der Fäden einen erheblichen und langdauernden Aufwand.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Erfassungsgerät
zu schaffen, das bei gleicher Klemmreibung sehr viel einfacher herzustellen ist und
bei dem ein sehr viel einfacheres Zurückschieben in die Nullage nach Durchführung
des Zählvorganges möglich ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Erfassungsgerät
eine Reihe von Zählkörpern in Form von massiven, räumlichen Elementen aufweist, die
jeweils mit einer vertikalen Bohrung versehen und auf mindestens eine Schnur mit größerem
Außendurchmesser als dem Innendurchmesser der Bohrungen aufgezogen sind, wobei die
Schnur eine größere Länge als die Summe der aufgezogenen Elemente aufweist und am
oberen Ende an einer einknöpfbaren Halterung und am unteren Ende an einem stationären
Element als Gegenanschlag festgelegt ist.
[0005] Derartige Elemente können auf der Schnur bzw. den Schnüren leicht verschoben werden,
wobei durch den größeren Durchmesser der Schnur als dem Durchmesser der Elementbohrung
und die sich dadurch ergebene Schnurpressung ein Abrutschen oder Verschieben der Elemente
von alleine sicher unterbunden wird. Nach Ende des Spielabschnittes können dann die
verschobenen Elemente durch einfaches Hochschieben leicht in ihre Ausgangslage zurückgebracht
werden und zwar alle verschobenen Elemente auf einmal. Außerdem gestaltet sich die
Herstellung eines solchen Erfassungsgerätes sehr viel einfacher.
[0006] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Elemente auf zwei parallel verlaufenden Schnüren
aufgezogen sind, da sich dann eine noch bessere Haftreibung ergibt.
[0007] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Schnüre aus zylindrisch geflochtenen Fäden
mit einem innenliegenden Hohlraum gefertigt sind.
[0008] Als vorteilhaft für eine ausreichende Klemmreibung hat es sich erwiesen, wenn der
Außendurchmesser der beiden Schnüre etwa 20% größer als der Durchmesser der Bohrungen
ist.
[0009] Dabei ist es beispielsweise möglich, daß die Elementbohrung einen Durchmesser von
2 mm und jeder der beiden Schnüre einen Außendurchmesser von 1,2 mm aufweisen, um
damit ein selbsttätiges Verrutschen zu unterbinden.
[0010] Zweckmäßigerweise sind die beiden Schnüre am unteren Ende in der Querbohrung einer
im Durchmesser größeren Elementes und am oberen Ende an einem Bügel festgelegt, der
drehbar mit einer Halterung entsprechend einem Karabinerhaken verbunden ist. Damit
kann das Erfassungsgerät leicht, beispielsweise an einer Gürtelschlaufe, befestigt
werden.
[0011] Um eine bessere Sicherung der Schnüre zu erreichen, können diese einstückig fortlaufend
geführt werden und an den freien Enden verknotet sein, wobei die Querbohrung des größeren
Elementes etwa hälftig je einen größeren Durchmesser und einen kleineren Durchmesser
aufweist und die geknoteten Enden in der Querbohrung mit dem größeren Durchmesser
festgelegt sind.
[0012] Die Elemente selbst können unterschiedlichste räumliche Gestalt aufweisen. So können
sie aus sphärisch gewölbten Körper, wie beispielsweise Kugeln, Ellipsoiden oder Ovaloiden,
bestehen oder eine prismatische Form, etwa als Würfel, Pyramiden oder Rhomboiden,
aufweisen. Es sind aber auch zylindrische Körper, etwa in Form von Röhrchen, möglich.
Schließlich können auch scheibenförmige Körper eingesetzt werden.
[0013] Für übliche Anwendungen dürfte es ausreichend sein, wenn zehn verschiebliche und
ein stationäres Element vorgesehen sind.
[0014] Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Funktionsweise eines Ausführungsbeispiels
eines solchen Erfassungsgerätes nach der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- die Seitenansicht eines solchen Erfassungsgerätes in "Nullstellung" und
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des unteren Bereiches eines solchen Erfassungsgerätes mit teilweise
verschobenen Kugeln.
[0015] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind Elemente in Form von Kugeln verwendet
worden. Es ist aber, wie vorstehend beschrieben, auch jede andere Form von Elementen
möglich, um den gewünschten Zweck zu erreichen.
[0016] Wie man aus Fig. 1 ersieht, weist das Erfassungsgerät beispielsweise zehn bewegliche
Kugeln 1 bis 10 sowie eine stationäre Kugel 11 größeren Durchmessers als Gegenanschlag
auf. Jede der Kugeln 1 bis 10 ist mit einer vertikalen Bohrung 12 versehen, durch
die zwei Schnüre 13 und 14 gezogen sind.
[0017] Die beiden Schnüre 13 und 14 können aus zylindrisch geflochtenen Fäden mit einem
innenliegenden Hohlraum gefertigt sein, so daß sie sich ein gewisses Maß flach zusammendrücken
können. Der Außendurchmesser einer solchen geflochtenen Schnur beträgt beim dargestellten
Ausführungsbeispiel im nicht-zusammengepreßten Zustand etwa 1,2 mm, so daß die beiden
nebeneinanderliegenden Schnüre einen Gesamtdurchmesser von 2,4 mm aufweisen, während
der Durchmesser der Bohrungen 12 etwa 2 mm beträgt. Es sind dabei jedoch auch andere
Maße möglich, wobei zweckmäßigerweise der Außendurchmesser der beiden Schnüre 13 und
14 etwa 20% größer als der Durchmesser der Bohrungen 12 sein sollte. Damit sind die
beiden Schnüre 13 und 14 zusammen dicker als die Kugelbohrungen 12, so daß sie im
flach zusammengepreßten Zustand zwar durch die Bohrungen 12 hindurchpassen und diese
voll ausfüllen, jedoch eine so große Haftreibung auf die Bohrungswandung ausüben,
daß die Kugeln 1 bis 10 ohne äußere Einwirkung sich nicht auf den Schnüren verschieben
können.
[0018] Die beiden Schnüre 13 und 14 sind jeweils länger als die Durchmesser aller zehn Kugeln
1 bis 10 zusammengenommen und sind am unteren Ende in einer Querbohrung 20, 21 der
größeren Kugel 11 eingeführt und zweckmäßigerweise dort verknotet. Dabei weist diese
größere Kugel 11 zweckmäßigerweise zwei unterschiedliche Querbohrungsdurchmesser,
und zwar einen etwa hälftigen Abschnitt 20 mit einem größeren Durchmesser und eine
Abschnitt 21 mit kleinerem Durchmesser auf, wobei der Knoten 22 der beiden Schnüre
13 und 14 in den größeren Durchmesserbereich 20 eingezogen und dort festgelegt ist.
[0019] Am oberen Ende sind die beiden Schnüre 13 und 14 zweckmäßigerweise in einer Schlaufe
16 am drehbaren Bügel 17 einer karabinerhakenähnlichen Halterung 18 festgelegt. Diese
Halterung 18 weist einen gegen eine Federkraft verschiebbaren Verschlußstift 19 auf,
so daß die Halterung 18 beispielsweise in einer Gürtelschlaufe der Hose des Trägers
befestigt werden kann.
[0020] Zu Beginn eines jeden Erfassungsvorganges werden die Kugeln 1 bis 10 in die in Fig.
1 dargestellte obere Stellung gebracht, wobei jetzt der Abstand zwischen der unteren
verschiebbaren Kugel 10 und der stationären Kugel 11, die als Gegenanschlag dient,
einen Freiraum f aufweist, der etwa der Summe der Durchmesser von 2 bis 3 Kugeln entspricht.
[0021] Nach jedem zu zählenden Ereignis wird dann die unterste verschiebbare Kugel 10 und
nachfolgend die darüber befindlichen Kugeln 9 bis 1 nach unten gegen die stationäre
Kugel 11 geschoben. Nach einem Verschieben der vier unteren Kugeln 7 bis 10 ergibt
sich dann eine Kugelstellung entsprechend der Darstellung nach Fig. 2, wobei der Freiraum
f jetzt zwischen den Kugeln 6 und 7 liegt.
[0022] Nach Abschluß einer sportlichen Übung oder eines zu zählenden Vorganges wird dann
die Zahl der verschobenen Kugeln festgestellt und notiert. Anschließend werden die
verschobenen Kugeln durch einfaches Hochschieben auf den beiden Schnüren 13 und 14
wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgebracht, wobei bei dieser Gestaltung und Anordung
alle Kugeln auf einmal nach oben geschoben werden können.
[0023] Die verwendeten Kugeln 1 bis 11 sind zweckmäßigerweise aus Holz oder Kunststoff hergestellt,
so daß das gesamte Erfassungsgerät sehr leicht ist und keine Behinderung für den Träger
darstellt. Die Kugeln können dabei in jeder beliebigen Einfärbung hergestellt und
verwendet werden, wobei es zweckmäßig ist, wenn die Kugeln 1 bis 10 eine einheitliche
Farbe und die Kugel 11 eine dazu unterschiedliche Farbe aufweist.
[0024] Mit einem solchen Erfassungsgerät können somit auf einfache Weise von Sportlern,
insbesondere bei Einzelwettkämpfen, Zwischnergebnisse in Form von Abschlägen oder
erreichten Punkten genau festgehalten werden, ohne diese aufschreiben und damit den
Spielrhythmus unterbrechen zu müssen. Dies gilt insbesondere für Golfspieler, die
auf einfache Weise durch Verschieben einzelner Elemente festhalten möchten, wieviele
Schläge sie von einem Abschlag bis zum nächsten Loch benötigt haben.
[0025] Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ergibt sich bei didaktischen Übungen, etwa im
Kindergarten, der Vorschule oder den Eingangsklassen, um Kindern spielerisch Zahlen
und Zahlensystem beibringen zu können.
[0026] Insgesamt sind mit diesem einfach aufgebauten und leicht zu bedienenden Erfassungsgerät
weite Anwendungsmöglichkeiten bei unterschiedlicher Gestaltung möglich.
1. Erfassungsgerät für die Aufsummierung zeitlich aufeinanderfolgender, diskreter Ereignisse
in Form von Punkten, Schlägen, Toren oder ähnlichen Zwischenergebnissen bei sportlichen
oder didaktischen Veranstaltungen mit einer Mehrzahl von auf Schnüren aufgezogenen
Körpern, dadurch gekennzeichnet, daß das Erfassungsgerät eine Reihe von Zählkörpern
(1 - 10) in Form von massiven, räumlichen Elementen aufweist, die jeweils mit einer
vertikalen Bohrung (12) versehen und auf mindestens eine Schnur (13; 14) mit größerem
Außendurchmesser als dem Innendurchmesser der Bohrung (12) aufgezogen sind, wobei
die Schnur (13; 14) eine größere Länge als die Summe der aufgezogenen Elemente (1
- 10) aufweist und am oberen Ende an einer einknöpfbaren Halterung (18) und am unteren
Ende an einem stationären Element (11) festgelegt ist.
2. Erfassungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (1 - 10)
auf zwei parallel verlaufende Schnüre (13; 14) aufgezogen sind.
3. Erfassungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnüre (13,
14) aus zylindrisch geflochtenen Fäden mit einem innenliegenden Hohlraum gefertigt
sind.
4. Erfasssungsgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser
der beiden Schnüre (13, 14) etwa 20% größer als der Durchmesser der Bohrungen ist.
5. Erfassungsgerät nach Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, daß die Elementbohrungen
(12) einen Durchmesser von 2 mm und jeder der beiden Schnüre (13, 14) einen Außendurchmesser
von je 1,2 mm aufweisen.
6. Erfassungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Schnüre (13, 14) am unteren Ende in der Querbohrung (20, 21) eines im Durchmesser
größeren Elementes (11) und am oberen Ende an einem Bügel (17) festgelegt sind, der
drehbar mit einer Halterung (18) entsprechend einem Karabinerhaken verbunden ist.
7. Erfassungsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Querbohrung (20,
21) etwa hälftig einen größeren Durchmesser (20) und einen kleineren Durchmesser (21)
aufweist und die Schnüre (13, 14) einstückig fortlaufend geführt und an den freien,
verknoteten Enden (22) in die Querbohrung (20) mit dem größeren Durchmesser festgelegt
sind.
8. Erfassungsgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente ( 1 - 11) aus sphärisch gewölbten Körpern bestehen.
9. Erfassungsgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (1 - 11) aus prismatischen Körpern bestehen.
10. Erfassungsgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (1 - 11) aus zylindrischen Körpern bestehen.
11. Erfassungsgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (1 - 11) aus scheibenförmigen Körpern bestehen.
12. Erfassungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zehn
verschiebliche Elemente (1 - 11) und ein stationäres Element (11) vorgesehen sind.