[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrwegtransportvorrichtung, bestehend aus einem
tragbaren formsteifen Außenbehälter mit einem Boden und einer Seitenwandung, die eine
obere Öffnung umgrenzt, und aus einem herausnehmbaren Einsatz.
[0002] Transportvorrichtungen werden bei der Distribution von Einzelteilen, z.B. kosmetischer
oder pharmazeutischer Artikel, benötigt. Bisher wurden dabei tragbare Behälter aus
Stahlblech, Leichtmetall oder Kunststoff verwendet, in die als herausnehmbare Einsätze
offene Körbe aus Kunststoff oder Leichtmetall eingesetzt sind. Die Körbe bilden eine
Transportverpackung für kommissionierte Produkte, die infolge der Unverschlossenheit
der Körbe gegen unbefugten Zugriff oder Herausfallen nicht gesichert sind. Für die
Vollständigkeit der Lieferung kann der Absender nicht garantieren. Da alle Bestandteile
bekannter Transportvorrichtungen Mehrwegartikel sind, die gefüllt und leer hin- und
hertransportiert werden müssen, ist eine Transportketten-Organisation nötig, die Nachteile
hat, weil der Warenempfänger im allgemeinen die Ware nicht im Beisein des Lieferanten
aus den Einsatzkörben entnehmen und in seine Lagerregale oder dergleichen einsortieren
kann, nimmt der Lieferant zunächst nur die äußeren Behälter wieder mit und die Einsatzkörbe
verbleiben bis zum nächsten Besuch des Lieferanten beim Empfänger. Für diesen ergeben
sich selbst bei ineinandersetzbaren gestapelten Einsatzkörben durch die längerfristige
Aufbewahrung des Lagergutes Platzprobleme. Außerdem muß der Lieferant sehr hohe Stückzahlen
von Einsatzkörben anschaffen und in Umlauf bringen, damit das Transportsystem funktioniert.
Dies ist kostenaufwendig. Der Rohstoff der Einsatzkörbe kann zwar durch Rückgewinnungsprozesse
wiederverwendet werden; billig ist dies bei Kunststoffen und Metallen allerdings nicht.Bei
kosmetischen oder pharmazeutischen Artikeln sowie bei Lieferung von Lebensmitteln
oder dergleichen ist die häufige Wiederverwendung der Einsatzkörbe aus hygienischer
Sicht fragwürdig, weil bei Stapelung der leeren Einsatzkörbe die Außenflächen der
im Laufe der Zeit verschmutzenden Bodenteile mit dem Inneren der Einsatzkörbe in Berührung
kommt. Außerdem können die Einsatzkörbe durch aus beschädigten Packungen austretendes
Füllgut verunreinigt werden.
[0003] Ein weiterer Nachteil von Einsatzkörben besteht darin, daß sie für verschlossene
Warenanlieferungen nicht geeignet sind. Zu diesem Zweck werden zusammengestellte Einzelteillieferungen
in Kartons verpackt und z.B. an Händler versandt oder direkt dort angeliefert. Die
Beseitigung der Kartons obliegt damit dem Abnehmer und dieser muß für die Abfallbeseitigung
sorgen. Infolge der häufig erheblichen Mengen von voluminösem Kartonmaterial, die
zu den Sammelstellen für wiederverwendbare Rohstoffe gebracht werden müssen, ist dies
eine starke Belastung des Abnehmers durch Personal- und Transportmitteleinsatz.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mehrwegtransportvorrichtung der eingangs
erwähnten Art so zu verbessern, daß sich ein Mehrwegtransportsystem ergibt, das eine
praktische Warenanlieferung in gesicherter Transportverpackung und eine einschließlich
der Entsorgung wirtschaftliche Nutzung der Transportverpackung erlaubt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Einsatz aus mindestens
einem dem Hohlraum des Außenbehälters angepaßten Beutel aus Naturfaserstoff gebildet
ist, der über die Seitenwandung des Außenbehälters mit einem Höhenabschnitt nach oben
vorsteht, der verschlossen und in dem Bereich der Ebene der Öffnung verstaut ist.
[0006] Vorzugsweise ist der Beutel aus Naturfaserstoff als blockförmiger Faltbeutel oder
Tragetasche ausgebildet, die als Verbringungseinheit einer verschlossenen Warenanlieferung
an die Betriebsräume des Händlers dient. Es erfolgt eine transport- und diebstahlsichere
Anlieferung in einem mit einem Einwegbehälter kombinierten Mehrwegbehälter, der nach
Entnahme des gefüllten verschlossenen Beutels beim Empfänger von dem Lieferanten sofort
wieder mitgenommen wird. Beim Händler verbleibt als Transportverpackungsmaterial der
Beutel aus Naturfaserstoffen, der bei Herstellung aus Papier eine erhebliche Reduzierung
des zu entsorgenden Transportverpackungsmaterials bewirkt und bei Herstellung aus
Leinen oder leinenartigem Material vom Händler an den Käufer zur Wiederverwendung
weitergereicht werden kann. In beiden Fällen ist der verschließbare Einsatz ökonomisch
nützlich, indem er einerseits mit verringertem Materialanteil einfach entsorgt werden
kann und andererseits durch Weiterreichung vom Händler an den Endabnehmer eine ökologisch
vorteilhafte Mehrfachbenutzungskette einleitet, die bei Bedruckung des Beutels mit
Werbe- oder Informationsangaben zusätzliche Wirksamkeit entfaltet.
[0007] Die Mehrwegtransportvorrichtung wird als Einheit bereits in der Kommissionierung
von Waren eingesetzt. Dabei ist es für die Befüllung der Beutel gleichgültig, ob manuelle
oder teilautomatische Kommissionieranlagen angewandt werden. Die in dem Beutel eingepackten
Waren bleiben in dem Transportbehälter, bis dieser beim Händler abgeliefert worden
ist.
[0008] Nach Abschluß der Kommissionierung wird der Beutel am Packplatz mittels einer aufziehbaren
Stichnaht, einer Klemm- oder Klammermechanik oder einer Klebverbindung verschlossen,
wobei die Schließlinie sich in der Ebene der Öffnung des Außenbehälters oder über
dieser befinden kann. Notwendige Informationsträger, die üblicherweise als Aufkleber
ausgebildet waren, können dabei mit angenäht oder festgeklemmt werden, so daß sie
abnehmbar sind und die Beutel zur Weiterbenutzung nicht verunzieren.
[0009] Bei Ausbildung des Beutels als blockförmiger Faltbeutel aus Papier kann zum Verschluß
am oberen Rand ein Falteinschlag als Flossennaht-Faltung ausgeführt sein, deren aneinanderliegende
stehende Streifen der durch Kleben, Klammern oder Nähen zusammengehalten sind. Die
äußeren Abmessungen des vorzugsweise kastenförmigen Außenbehälters, der aus Kunststoff
oder Metall hergestellt sein kann, sind vorzugsweise auf das Euro-Palettenmaß (1200mm
x 800mm) abgestimmt. In üblicher Weise bildet der Außenbehälter einen recyclefähigen
Mehrwegbehälter, der so ausgebildet ist, daß mehrere gefüllte Behälter aufeinanderstapelbar
und nach Herausnahme der Beutel zur Platzeinsparung beim Rücktransport des Leergutes
ineinandersetzbar sind.
[0010] Die Übergabe der Warenanlieferung an den Empfänger wird durch Entnahme des mindestens
einen Beutels aus dem Außenbehälter abgeschlossen, wobei eine vorübergehende verschlossene
Einlagerung bis zur Vollständigkeitsprüfung durch den Empfänger möglich ist. Der bedeutende
Vorteil der erfindungsgemäßen Mehrwegtransportvorrichtung besteht in ihrer sinnvollen
und kosteneffektiven Einsetzbarkeit, die dadurch gegeben ist, daß bei der Auslieferung
gleichzeitig für die sofortige Rückführung der Transportboxen bei drastischer Verminderung
von Verpackungsmüll gesorgt ist.
[0011] Ein für den erfindungsgemäßen Verwendungszweck besonders günstiger Naturfaserstoff
ist Papier. Ein Papierbeutel kann infolge des im Vergleich zu Karton verhältnismäßig
niedrigen Altpapieranteils ohne nennenswerten Personal- und Transportmittelaufwand
zu einer Sammelstelle gebracht und somit auf einfache Weise entsorgt werden.
[0012] Ein Faltbeutel aus Papier kann durch aufgeklebte Kartonbänder versteift sein, die
sich über Boden und Seitenwandung erstrecken. Die Streifen der Flossennaht sind ebenfalls
vorzugsweise durch aufgeklebte Kartonbänder verstärkt.
[0013] Der Faltbeutel aus Papier ist mit Hilfe eines Zuschnittes herstellbar, der gekennzeichnet
ist durch eine rechteckige Papierbahn, die mit längs- und querverlaufenden Kartonbändern
besetzt ist und durch Falzlinien in einen bodenbildenden Längsrandbereich mit quergerichteten
Einschnitten sowie in zu dem Längsrandbereich parallele Seitenwandungs- und Verschlußbereiche
aufgeteilt ist. Zwei längsverlaufende Kartonbänder sind an dem äußeren Rand des Verschlußbereiches
mit gegenseitigem axialem Abstand angeordnet. Diese bilden die Versteifung der Flossennaht
zur Verhinderung des Ausreißens des Verschlusses beim Herausnehmen aus dem Außenkasten
und bei der Handhabung des gefüllten Beutels.
[0014] In der Seitenwandung des Außenbehälters kann mindestens ein Sichtfenster ausgebildet
sein, durch das an entsprechender Stelle auf dem Beutel angebrachte Beschriftungen
des eingesetzten Beutels sichtbar sind.
[0015] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Außenbehälter
an zwei einander gegenüberliegenden Rändern klappbare Bügel aufweist, die aus einer
äußeren inaktiven Stellung in den lichten Querschnitt der Öffnung des Außenbehälters
einschwenkbar und zur Bildung eines Auflagers für mindestens einen weiteren Außenbehälter
abgestützt sind. Derartige Außenbehälter gestatten leichtes, flexibles und rutschfestes
Stapeln auf kleinstem Raume - in gefülltem Zustand übereinander und leer durch nach
außen geklappte Bügel ineinander. Ergonomisch eingelassene Handgriffe können den Gebrauch
zusätzlich erleichtern. Zweckmäßigerweise sind die Außenbehälter den Euromaßen angepaßt
und werden in zwei Größen gefertigt, so daß auf einem großen unteren Außenbehälter
ein entsprechender Außenbehälter oder zwei halb so große Außenbehälter stehen können.
Hierdurch ist eine Anpassung des Systems an größere und kleinere Kommissionen ohne
weiteres möglich. Die Herstellung der Außenbehälter aus Kunststoff, d.h. aus vollrecyclebarem
Material, dient dem Umweltschutz gleichermaßen wie die Herstellung der Beutel aus
Naturfaserstoff, wie Papier.
[0016] Der mit seinem Unterteil dem Format des Außenbehälters ganz oder mit Halbmaß angepaßte
Beutel, z.B. eine Tragetasche aus Papier, wird vom Endauslieferer den Außenbehältern
entnommen und dem Empfänger in vernähtem bzw. verplombten Zustand übergeben. Dies
ermöglicht die sofortige Rücknahme der Außenbehälter, ohne daß eine sofortige Warenkontrolle
nötig ist.
[0017] Quittiert wird die Anzahl der Tragetaschen. Die Spedition sorgt für die Rückführung
der Außenbehälter. Sonderfahrten zum Einsammeln von Außenbehältern entfallen - dies
bringt einen maximalen Einsatz.
[0018] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 einen füllbereiten Transportbehälter in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 einen blockförmigen Beutel aus Naturfaserstoff in geöffnetem Zustand vor Einsetzen
in einen Außenkasten,
Fig. 3 den Transportbehälter nach Fig. 1 in verschlossenem Zustand,
Fig. 4 einen Papierzuschnitt zur Herstellung eines Faltbeutels,
Fig. 5 eine Seitenansicht eines mit zwei Tragetaschen gefüllten Außenbehälters,
Fig. 6 den Zustand des Aufsetzens eines gefüllten Außenbehälters auf den Außenbehälter
gemäß Fig. 5 und
Fig. 7 eine Draufsicht auf den unteren Außenbehälter gemäß Fig. 6 - allerdings der
Deutlichkeit halber ohne Inhalt.
[0019] In einem formsteifen kastenförmigen Außenbehälter 10 aus recyclefähigem Kunststoff
(z.B. Niederdruck-Polyethylen), mit rechteckigem Boden 11 und angepaßter Seitenwandung
12 gleichmäßiger Höhe, die eine freie obere Öffnung 14 umgrenzt, befindet sich ein
Faltbeutel 20 aus Papier. Der Faltbeutel 20 ist blockförmig ausgebildet, d.h. er ist
allseitig von etwa rechteckigen Flächen begrenzt und sein Boden 21 ist ebenfalls rechteckig
und flach. Das Querschnittsmaß des Faltbeutels 20 ist insbesondere in seiner Längserstreckung
geringer als die Abmessungen des Bodens 11 des Außenbehälters 10, damit der Faltbeutel
20 von den durch Grifflöcher 13 in dem Außenbehälter 10 hindurchgreifenden Fingern
der den Transportbehälter handhabenden Person nicht beschädigt wird. Die Seitenwandung
des Faltbeutels 20 ist etwa doppelt hoch wie die Seitenwandung 12 des Außenbehälters
10 und sie ist in einen Füllabschnitt 22 und einen Höhenabschnitt 23 unterteilt. Die
Höhe des Füllabschnittes 22 entspricht etwa der Höhe der Seitenwandung 12 des Außenbehälters
10 und der Höhenabschnitt 23 bildet durch Falteinschlag entlang einer umlaufenden
Falzlinie 24 einen Verschluß, durch den der Faltbeutel 20 etwas unterhalb der oberen
Öffnung 14 des Außenbehälters 10 einen flachen Abschluß 25 erhält (Fig. 3).
[0020] Durch ein Sichtfenster 15 in der Seitenwandung 12 des Außenbehälters 10 sind Angaben
lesbar, die auf dem Faltbeutel 20 im Bereich des Sichtfensters 15 angebracht sind.
[0021] Der Faltbeutel 20 ist auf seiner Außenfläche mit aufgeklebten Kartonbändern verstärkt.
Zwei Kartonbänder 26, 27 sind an den Längsseiten des oberen Randes längsverlaufend
angeordnet, während die Querseiten des oberen Randes von Versteifungsstreifen frei
sind. Weitere zueinander parallele Kartonbänder 28, 29 und 28a, 29a verlaufen von
dem Kartonband 26 zu dem Kartonband 27, wobei sie sich über den Höhenabschnitt 23,
den Füllabschnitt 22 und den Boden 21 erstrecken. Wenn der Höhenabschnitt 23 nach
Füllung des Füllabschnittes 22 durch Eindrücken der beiden Querseiten 23a, 23b in
Richtung der Pfeile A längs der Falzlinie 24 zusammengefaltet wird und sich der flache
Abschluß 25 auf der Höhe der Falzlinie 24 bildet, kommen die Innenbereiche der beiden
Kartonbänder 26, 27 zur gegenseitigen Anlage und bilden eine stehende Flossennaht
30, die durch Kleben, Klammern oder Nähen zusammengehalten wird.
[0022] Zur Übergabe einer Warenlieferung an einen Empfänger wird der verschlossene Faltbeutel
20 aus dem Außenbehälter 10 herausgenommen. Er wird nach Entleerung vom Empfänger
entsorgt, wahrend der Außenbehälter 10 vom Lieferanten sofort wieder mitgenommen und
als Mehrwegebehälter benutzt wird. Damit das Transportvolumen der leeren Außenbehälter
10 möglichst gering ist, sind diese so ausgeführt, daß sie in gefülltem Zustand aufeinander
stapelbar und im Leerzustand ineinander setzbar sind. Eine besonders günstige Gestaltung
solcher Außenbehälter ist in Figuren 5 - 7 veranschaulicht.
[0023] Figur 4 zeigt einen Zuschnitt zur Herstellung des Faltbeutels 20. Er besteht aus
einer rechteckigen langgestreckten Papierbahn 120, die durch längs- und querverlaufende
Falzlinien und Einschnitte die Herstellung des Faltbeutels 20 erleichtert. Eine längslaufende
Falzlinie 124 erstreckt sich über die gesamte Länge der Papierbahn 120 und teilt einen
äußeren Längsstreifen 123 und einen Längsmittelstreifen 122 gegeneinander ab. Der
Längsmittelstreifen 122 ist durch eine weitere längslaufende Falzlinie 109 gegen Lappen
105, 106, 107 und 108 abgeteilt, die durch quergerichtete Einschnitte 102, 103 und
104 in einem zweiten äußeren Längsstreifen 121 voneinander getrennt sind. Die Einschnitte
102, 103, 104 erstrecken sich vom Längsrand der Papierbahn 120 bis zur Falzlinie 109.
[0024] Auf die eine Fläche der Papierbahn 120 sind schmale Kartonbänder von etwa 2 mm Stärke
aufgeklebt, die den Faltbeutel 20 versteifen sollen. An dem einen Längsrand sind mit
gegenseitigem axialen Abstand zwei Kartonbänder 126 und 127 angebracht, die den längeren
Abschnitten zwischen den querverlaufenden Falzlinien zugeordnet sind. Quergerichtete
Kartonbänder 128, 129 und 128a, 129a schließen sich rechtwinklig an die Kartonbänder
126, 127 an und verlaufen bis zum gegenüberliegenden Längsrand der Papierbahn 120.
[0025] In aufgerichtetem Zustand der Papierbahn 120 bilden die Lappen 105, 106, 107, 108
den Boden 21 des Faltbeutels 20, der Füllabschnitt 22 entsteht aus dem Längsmittelstreifen
122 und der verschlußbildende Höhenabschnitt 23 ergibt sich aus dem Längsstreifen
123. Der Boden 21 wird verklebt.
[0026] Ein Außenbehälter 100 aus Kunststoff mit besonderen Vorteilen für die Mehrwegtransportvorrichtung
ist in den Figuren 5 bis 7 gezeigt. Es handelt sich dabei um ein Spritzgußerzeugnis
mit stabilisierender Randprofilierung, in die Handgriffe eingearbeitet sind, die der
Deutlichkeit halber nicht gezeichnet sind. Die für die Mehrwegtransportvorrichtung
einsetzbaren Außenbehälter 100 sind so bemessen, daß entweder gleichgroße Außenbehälter
100 aufeinanderstellbar sind oder ein großer Außenbehälter 100 mit zwei kleineren
Außenbehältern besetzbar ist, die nebeneinanderstehen und deren Längsachsen zur Längsachse
des großen Außenbehälters 100 quergerichtet sind.
[0027] Jeder Außenbehälter 100 ist in Draufsicht rechteckig. Er hat eine nach unten verjüngte
Seitenwandung 90, die unten an einem ebenen Boden 89 endet und oben eine Öffnung 94
umgrenzt. An den beiden schmaleren oberen Rändern sind drei Vertiefungen 88 ausgebildet,
in die je ein endloses flaches Sicherungsband 87 aus Metall oder Kunststoff verschiebungssicher
eingelegt ist (Figur 6). Die Sicherungsbänder 87 halten die beiden gefüllten und den
Hohlraum des Außenbehälters 100 im wesentlichen passend einnehmenden Tragetaschen
70, die vorzugsweise aus recyclebarem Umweltpapier hergestellt sind, in dem Außenbehälter
100 sicher fest und bilden zudem eine Diebstahlsicherung. Die Tragetaschen 70 sind
mit einem füllbaren unterteil und einem über die Seitenwandung 90 des Außenbehälters
100 nach oben vorstehenden umschlagbaren Höhenabschnitt 73 versehen, an den ein Griff
71 angesetzt ist. Die gefüllten Tragetaschen 70 werden unterhalb des Tragegriffes
71 mit einer leicht aufziehbaren Naht 72 verschlossen. Alternativ kann ein Plomben-
oder Klemmleistenverschluß oder eine Klebverbindung angebracht sein. Dabei ist vorteilhaft,
wenn der Verschluß sich ohne Spuren zu hinterlassen, öffnen läßt, so daß die Tragetasche
70 vom Empfänger der Ware weiterverwendet werden kann.
[0028] Um den gefüllten Außenbehälter 101 auf den unteren gefüllten Außenbehälter 100 aufsetzen
zu können, werden in die Öffnung 94 des Außenbehälters 100 zwei Bügel 93 eingeklappt,
die bei dem Behälter 101 noch ihre inaktive äußere Stellung innehaben. Die Bügel 93
befinden sich an den beiden Längsseiten des Außenbehälters 100 bzw. 101. Sie haben
C-Form und ihre gegeneinander gebogenen Schenkel 93a greifen in Lagerstücke 95 ein,
die auf der Oberkante der Ränder 91, 92 befestigt sind. Vorzugsweise bestehen sowohl
die Bügel 94 als auch die Lagerstücke 95 aus Metall. Die Bügel 93 sind - wie in Figur
6 ersichtlich - mehrfach winklig gebogen, so daß die beiden kurzen Schenkel 93c (Figur
7) als Abstützung auf der Oberkante des jeweiligen Randes 91, 92 dienen, wenn der
Bügel 93 eingeschwenkt ist und der gerade lange Schenkel 93b der beiden Bügel 93 das
Traggestell für den aufgesetzten Außenbehälter 101 bzw. zwei kleinere Außenbehälter
bildet.
[0029] Der Endauslieferer öffnet die Sicherungsbänder 87 und händigt die verschlossenen
Tragetaschen 70 dem Empfänger aus. Die Außenbehälter 100, 101 werden sofort wieder
mitgenommen und der Empfänger kann zu geeignetem Zeitpunkt die Tragetaschen 70 öffnen
und die unversehrte Ware entnehmen. Die Tragetaschen können - z.B. wenn sie aus Leinen
bestehen, mehrfach wiederverwendet werden oder bei Herstellung aus Papier ggf. der
Wiederverwertung zugeführt werden.
1. Mehrwegtransportvorrichtung, bestehend aus einem tragbaren formsteifen Außenbehälter
(10) mit einem Boden (11) und einer Seitenwandung (12), die eine obere Öffnung (14)
umgrenzt, und aus einem herausnehmbaren Einsatz,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Einsatz aus mindestens einem dem Hohlraum des Außenbehälters (10) angepaßten Beutel
aus Naturfaserstoff gebildet ist, der über die Seitenwandung (12) des Außenbehälters
(10) mit einem Höhenabschnitt (23) nach oben vorsteht, der verschlossen und in dem
Bereich der Ebene der Öffnung (14) verstaut ist.
2. Mehrwegtransportvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Beutel aus Papier oder Leinen oder leinenartigem Material besteht.
3. Mehrwegtransportvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Beutel als blockförmiger Faltbeutel (20) oder Tragetasche (70) aus Papier ausgebildet
ist und daß der Außenbehälter (10;100) als aufeinander- und ineinanderstapelbarer
Kasten gestaltet ist.
4. Mehrwegtransportvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß am oberen Rand des Faltbeutels (20) eine Flossennaht-Faltung (30) ausgeführt
ist und daß aneinanderliegende stehende Streifen der Flossennaht (30) etwa in der
Ebene der Öffnung (14) des Außenbehälters (10) miteinander verbunden sind.
5. Mehrwegtransportvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faltbeutel (20) durch aufgeklebte Kartonbänder (28,29; 28a,29a) versteift ist,
die sich über Boden und Seitenwandung erstrecken und daß die Streifen der Flossennaht
(30) durch aufgeklebte Kartonbänder (26,27) verstärkt sind.
6. Mehrwegtransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
zum Verschluß des Beutels eine aufziehbare Stichnaht, eine lösbare Klemm- oder Klammermechanik
oder eine Klebverbindung dient.
7. Mehrwegtransportvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Außenbehälter (100) an zwei einander gegenüberliegenden Rändern (91,92) klappbare
Bügel (93) aufweist, die aus einer äußeren inaktiven Stellung in den lichten Querschnitt
der Öffnung (94) des Außenbehälters (100) einschwenkbar und zur Bildung eines Auflagers
für mindestens einen weiteren Außenbehälter (101) abgestützt sind.
8. Mehrwegtransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die obere Öffnung (94) des Außenbehälters (100;101) von mindestens einem Sicherungsband
(87) überspannt ist.
9. Zuschnitt zur Herstellung eines Faltbeutels (20) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
gekennzeichnet durch eine rechteckige Papierbahn (120), die mit längs- und querverlaufenden Kartonbändern
(126,127;128,129,128a,129a) besetzt ist und durch Falzlinien (109;124) in einen bodenbildenden
Längsrandbereich (121) mit quergerichteten Einschnitten (102, 103, 104) sowie in zu
dem Längsrandbereich (121) parallele Seitenwandungs- und Verschlußbereiche (122, 123)
aufgeteilt ist.
10. Zuschnitt nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei längsverlaufende Kartonbänder (126, 127) an dem äußeren Rand des Verschlußbereiches
(123) mit gegenseitigem axialem Abstand angeordnet sind.