(19)
(11) EP 0 542 009 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.05.1993  Patentblatt  1993/20

(21) Anmeldenummer: 92118149.1

(22) Anmeldetag:  23.10.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 77/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 12.11.1991 DE 9114031 U

(71) Anmelder: MONDO SYSTEM-VERPACKUNG GmbH
D-50859 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Odenbrett, Franz-Josef
    W-5020 Frechen 4 (DE)
  • Beck, Artur
    W-5000 Köln 60 (DE)

(74) Vertreter: Selting, Günther, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte von Kreisler, Selting, Werner Postfach 10 22 41
50462 Köln
50462 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Transportvorrichtung


    (57) Die Erfindung betrifft eine Mehrwegtransportvorrichtung mit einem tragbaren formsteifen Außenbehälter, in dem mindestens ein dem Hohlraum des Außenbehälters (100) angepaßter Beutel (70) aus Naturfaserstoff herausnehmbar angeordnet ist, der über die Seitenwandung (90) des Außenbehälters (100) mit einem Höhenabschnitt (73) nach oben vorsteht, der verschlossen und in dem Bereich der Ebene der Öffnung verstaut ist. Auf diese Weise ergibt sich ein Mehrwegtransportsystem, das eine praktische Warenanlieferung in gesicherter Transportverpackung und eine einschließlich der Entsorgung wirtschaftliche Nutzung der Transportverpackung erlaubt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrwegtransportvorrichtung, bestehend aus einem tragbaren formsteifen Außenbehälter mit einem Boden und einer Seitenwandung, die eine obere Öffnung umgrenzt, und aus einem herausnehmbaren Einsatz.

    [0002] Transportvorrichtungen werden bei der Distribution von Einzelteilen, z.B. kosmetischer oder pharmazeutischer Artikel, benötigt. Bisher wurden dabei tragbare Behälter aus Stahlblech, Leichtmetall oder Kunststoff verwendet, in die als herausnehmbare Einsätze offene Körbe aus Kunststoff oder Leichtmetall eingesetzt sind. Die Körbe bilden eine Transportverpackung für kommissionierte Produkte, die infolge der Unverschlossenheit der Körbe gegen unbefugten Zugriff oder Herausfallen nicht gesichert sind. Für die Vollständigkeit der Lieferung kann der Absender nicht garantieren. Da alle Bestandteile bekannter Transportvorrichtungen Mehrwegartikel sind, die gefüllt und leer hin- und hertransportiert werden müssen, ist eine Transportketten-Organisation nötig, die Nachteile hat, weil der Warenempfänger im allgemeinen die Ware nicht im Beisein des Lieferanten aus den Einsatzkörben entnehmen und in seine Lagerregale oder dergleichen einsortieren kann, nimmt der Lieferant zunächst nur die äußeren Behälter wieder mit und die Einsatzkörbe verbleiben bis zum nächsten Besuch des Lieferanten beim Empfänger. Für diesen ergeben sich selbst bei ineinandersetzbaren gestapelten Einsatzkörben durch die längerfristige Aufbewahrung des Lagergutes Platzprobleme. Außerdem muß der Lieferant sehr hohe Stückzahlen von Einsatzkörben anschaffen und in Umlauf bringen, damit das Transportsystem funktioniert. Dies ist kostenaufwendig. Der Rohstoff der Einsatzkörbe kann zwar durch Rückgewinnungsprozesse wiederverwendet werden; billig ist dies bei Kunststoffen und Metallen allerdings nicht.Bei kosmetischen oder pharmazeutischen Artikeln sowie bei Lieferung von Lebensmitteln oder dergleichen ist die häufige Wiederverwendung der Einsatzkörbe aus hygienischer Sicht fragwürdig, weil bei Stapelung der leeren Einsatzkörbe die Außenflächen der im Laufe der Zeit verschmutzenden Bodenteile mit dem Inneren der Einsatzkörbe in Berührung kommt. Außerdem können die Einsatzkörbe durch aus beschädigten Packungen austretendes Füllgut verunreinigt werden.

    [0003] Ein weiterer Nachteil von Einsatzkörben besteht darin, daß sie für verschlossene Warenanlieferungen nicht geeignet sind. Zu diesem Zweck werden zusammengestellte Einzelteillieferungen in Kartons verpackt und z.B. an Händler versandt oder direkt dort angeliefert. Die Beseitigung der Kartons obliegt damit dem Abnehmer und dieser muß für die Abfallbeseitigung sorgen. Infolge der häufig erheblichen Mengen von voluminösem Kartonmaterial, die zu den Sammelstellen für wiederverwendbare Rohstoffe gebracht werden müssen, ist dies eine starke Belastung des Abnehmers durch Personal- und Transportmitteleinsatz.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mehrwegtransportvorrichtung der eingangs erwähnten Art so zu verbessern, daß sich ein Mehrwegtransportsystem ergibt, das eine praktische Warenanlieferung in gesicherter Transportverpackung und eine einschließlich der Entsorgung wirtschaftliche Nutzung der Transportverpackung erlaubt.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Einsatz aus mindestens einem dem Hohlraum des Außenbehälters angepaßten Beutel aus Naturfaserstoff gebildet ist, der über die Seitenwandung des Außenbehälters mit einem Höhenabschnitt nach oben vorsteht, der verschlossen und in dem Bereich der Ebene der Öffnung verstaut ist.

    [0006] Vorzugsweise ist der Beutel aus Naturfaserstoff als blockförmiger Faltbeutel oder Tragetasche ausgebildet, die als Verbringungseinheit einer verschlossenen Warenanlieferung an die Betriebsräume des Händlers dient. Es erfolgt eine transport- und diebstahlsichere Anlieferung in einem mit einem Einwegbehälter kombinierten Mehrwegbehälter, der nach Entnahme des gefüllten verschlossenen Beutels beim Empfänger von dem Lieferanten sofort wieder mitgenommen wird. Beim Händler verbleibt als Transportverpackungsmaterial der Beutel aus Naturfaserstoffen, der bei Herstellung aus Papier eine erhebliche Reduzierung des zu entsorgenden Transportverpackungsmaterials bewirkt und bei Herstellung aus Leinen oder leinenartigem Material vom Händler an den Käufer zur Wiederverwendung weitergereicht werden kann. In beiden Fällen ist der verschließbare Einsatz ökonomisch nützlich, indem er einerseits mit verringertem Materialanteil einfach entsorgt werden kann und andererseits durch Weiterreichung vom Händler an den Endabnehmer eine ökologisch vorteilhafte Mehrfachbenutzungskette einleitet, die bei Bedruckung des Beutels mit Werbe- oder Informationsangaben zusätzliche Wirksamkeit entfaltet.

    [0007] Die Mehrwegtransportvorrichtung wird als Einheit bereits in der Kommissionierung von Waren eingesetzt. Dabei ist es für die Befüllung der Beutel gleichgültig, ob manuelle oder teilautomatische Kommissionieranlagen angewandt werden. Die in dem Beutel eingepackten Waren bleiben in dem Transportbehälter, bis dieser beim Händler abgeliefert worden ist.

    [0008] Nach Abschluß der Kommissionierung wird der Beutel am Packplatz mittels einer aufziehbaren Stichnaht, einer Klemm- oder Klammermechanik oder einer Klebverbindung verschlossen, wobei die Schließlinie sich in der Ebene der Öffnung des Außenbehälters oder über dieser befinden kann. Notwendige Informationsträger, die üblicherweise als Aufkleber ausgebildet waren, können dabei mit angenäht oder festgeklemmt werden, so daß sie abnehmbar sind und die Beutel zur Weiterbenutzung nicht verunzieren.

    [0009] Bei Ausbildung des Beutels als blockförmiger Faltbeutel aus Papier kann zum Verschluß am oberen Rand ein Falteinschlag als Flossennaht-Faltung ausgeführt sein, deren aneinanderliegende stehende Streifen der durch Kleben, Klammern oder Nähen zusammengehalten sind. Die äußeren Abmessungen des vorzugsweise kastenförmigen Außenbehälters, der aus Kunststoff oder Metall hergestellt sein kann, sind vorzugsweise auf das Euro-Palettenmaß (1200mm x 800mm) abgestimmt. In üblicher Weise bildet der Außenbehälter einen recyclefähigen Mehrwegbehälter, der so ausgebildet ist, daß mehrere gefüllte Behälter aufeinanderstapelbar und nach Herausnahme der Beutel zur Platzeinsparung beim Rücktransport des Leergutes ineinandersetzbar sind.

    [0010] Die Übergabe der Warenanlieferung an den Empfänger wird durch Entnahme des mindestens einen Beutels aus dem Außenbehälter abgeschlossen, wobei eine vorübergehende verschlossene Einlagerung bis zur Vollständigkeitsprüfung durch den Empfänger möglich ist. Der bedeutende Vorteil der erfindungsgemäßen Mehrwegtransportvorrichtung besteht in ihrer sinnvollen und kosteneffektiven Einsetzbarkeit, die dadurch gegeben ist, daß bei der Auslieferung gleichzeitig für die sofortige Rückführung der Transportboxen bei drastischer Verminderung von Verpackungsmüll gesorgt ist.

    [0011] Ein für den erfindungsgemäßen Verwendungszweck besonders günstiger Naturfaserstoff ist Papier. Ein Papierbeutel kann infolge des im Vergleich zu Karton verhältnismäßig niedrigen Altpapieranteils ohne nennenswerten Personal- und Transportmittelaufwand zu einer Sammelstelle gebracht und somit auf einfache Weise entsorgt werden.

    [0012] Ein Faltbeutel aus Papier kann durch aufgeklebte Kartonbänder versteift sein, die sich über Boden und Seitenwandung erstrecken. Die Streifen der Flossennaht sind ebenfalls vorzugsweise durch aufgeklebte Kartonbänder verstärkt.

    [0013] Der Faltbeutel aus Papier ist mit Hilfe eines Zuschnittes herstellbar, der gekennzeichnet ist durch eine rechteckige Papierbahn, die mit längs- und querverlaufenden Kartonbändern besetzt ist und durch Falzlinien in einen bodenbildenden Längsrandbereich mit quergerichteten Einschnitten sowie in zu dem Längsrandbereich parallele Seitenwandungs- und Verschlußbereiche aufgeteilt ist. Zwei längsverlaufende Kartonbänder sind an dem äußeren Rand des Verschlußbereiches mit gegenseitigem axialem Abstand angeordnet. Diese bilden die Versteifung der Flossennaht zur Verhinderung des Ausreißens des Verschlusses beim Herausnehmen aus dem Außenkasten und bei der Handhabung des gefüllten Beutels.

    [0014] In der Seitenwandung des Außenbehälters kann mindestens ein Sichtfenster ausgebildet sein, durch das an entsprechender Stelle auf dem Beutel angebrachte Beschriftungen des eingesetzten Beutels sichtbar sind.

    [0015] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Außenbehälter an zwei einander gegenüberliegenden Rändern klappbare Bügel aufweist, die aus einer äußeren inaktiven Stellung in den lichten Querschnitt der Öffnung des Außenbehälters einschwenkbar und zur Bildung eines Auflagers für mindestens einen weiteren Außenbehälter abgestützt sind. Derartige Außenbehälter gestatten leichtes, flexibles und rutschfestes Stapeln auf kleinstem Raume - in gefülltem Zustand übereinander und leer durch nach außen geklappte Bügel ineinander. Ergonomisch eingelassene Handgriffe können den Gebrauch zusätzlich erleichtern. Zweckmäßigerweise sind die Außenbehälter den Euromaßen angepaßt und werden in zwei Größen gefertigt, so daß auf einem großen unteren Außenbehälter ein entsprechender Außenbehälter oder zwei halb so große Außenbehälter stehen können. Hierdurch ist eine Anpassung des Systems an größere und kleinere Kommissionen ohne weiteres möglich. Die Herstellung der Außenbehälter aus Kunststoff, d.h. aus vollrecyclebarem Material, dient dem Umweltschutz gleichermaßen wie die Herstellung der Beutel aus Naturfaserstoff, wie Papier.

    [0016] Der mit seinem Unterteil dem Format des Außenbehälters ganz oder mit Halbmaß angepaßte Beutel, z.B. eine Tragetasche aus Papier, wird vom Endauslieferer den Außenbehältern entnommen und dem Empfänger in vernähtem bzw. verplombten Zustand übergeben. Dies ermöglicht die sofortige Rücknahme der Außenbehälter, ohne daß eine sofortige Warenkontrolle nötig ist.

    [0017] Quittiert wird die Anzahl der Tragetaschen. Die Spedition sorgt für die Rückführung der Außenbehälter. Sonderfahrten zum Einsammeln von Außenbehältern entfallen - dies bringt einen maximalen Einsatz.

    [0018] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 einen füllbereiten Transportbehälter in perspektivischer Ansicht,

    Fig. 2 einen blockförmigen Beutel aus Naturfaserstoff in geöffnetem Zustand vor Einsetzen in einen Außenkasten,

    Fig. 3 den Transportbehälter nach Fig. 1 in verschlossenem Zustand,

    Fig. 4 einen Papierzuschnitt zur Herstellung eines Faltbeutels,

    Fig. 5 eine Seitenansicht eines mit zwei Tragetaschen gefüllten Außenbehälters,

    Fig. 6 den Zustand des Aufsetzens eines gefüllten Außenbehälters auf den Außenbehälter gemäß Fig. 5 und

    Fig. 7 eine Draufsicht auf den unteren Außenbehälter gemäß Fig. 6 - allerdings der Deutlichkeit halber ohne Inhalt.



    [0019] In einem formsteifen kastenförmigen Außenbehälter 10 aus recyclefähigem Kunststoff (z.B. Niederdruck-Polyethylen), mit rechteckigem Boden 11 und angepaßter Seitenwandung 12 gleichmäßiger Höhe, die eine freie obere Öffnung 14 umgrenzt, befindet sich ein Faltbeutel 20 aus Papier. Der Faltbeutel 20 ist blockförmig ausgebildet, d.h. er ist allseitig von etwa rechteckigen Flächen begrenzt und sein Boden 21 ist ebenfalls rechteckig und flach. Das Querschnittsmaß des Faltbeutels 20 ist insbesondere in seiner Längserstreckung geringer als die Abmessungen des Bodens 11 des Außenbehälters 10, damit der Faltbeutel 20 von den durch Grifflöcher 13 in dem Außenbehälter 10 hindurchgreifenden Fingern der den Transportbehälter handhabenden Person nicht beschädigt wird. Die Seitenwandung des Faltbeutels 20 ist etwa doppelt hoch wie die Seitenwandung 12 des Außenbehälters 10 und sie ist in einen Füllabschnitt 22 und einen Höhenabschnitt 23 unterteilt. Die Höhe des Füllabschnittes 22 entspricht etwa der Höhe der Seitenwandung 12 des Außenbehälters 10 und der Höhenabschnitt 23 bildet durch Falteinschlag entlang einer umlaufenden Falzlinie 24 einen Verschluß, durch den der Faltbeutel 20 etwas unterhalb der oberen Öffnung 14 des Außenbehälters 10 einen flachen Abschluß 25 erhält (Fig. 3).

    [0020] Durch ein Sichtfenster 15 in der Seitenwandung 12 des Außenbehälters 10 sind Angaben lesbar, die auf dem Faltbeutel 20 im Bereich des Sichtfensters 15 angebracht sind.

    [0021] Der Faltbeutel 20 ist auf seiner Außenfläche mit aufgeklebten Kartonbändern verstärkt. Zwei Kartonbänder 26, 27 sind an den Längsseiten des oberen Randes längsverlaufend angeordnet, während die Querseiten des oberen Randes von Versteifungsstreifen frei sind. Weitere zueinander parallele Kartonbänder 28, 29 und 28a, 29a verlaufen von dem Kartonband 26 zu dem Kartonband 27, wobei sie sich über den Höhenabschnitt 23, den Füllabschnitt 22 und den Boden 21 erstrecken. Wenn der Höhenabschnitt 23 nach Füllung des Füllabschnittes 22 durch Eindrücken der beiden Querseiten 23a, 23b in Richtung der Pfeile A längs der Falzlinie 24 zusammengefaltet wird und sich der flache Abschluß 25 auf der Höhe der Falzlinie 24 bildet, kommen die Innenbereiche der beiden Kartonbänder 26, 27 zur gegenseitigen Anlage und bilden eine stehende Flossennaht 30, die durch Kleben, Klammern oder Nähen zusammengehalten wird.

    [0022] Zur Übergabe einer Warenlieferung an einen Empfänger wird der verschlossene Faltbeutel 20 aus dem Außenbehälter 10 herausgenommen. Er wird nach Entleerung vom Empfänger entsorgt, wahrend der Außenbehälter 10 vom Lieferanten sofort wieder mitgenommen und als Mehrwegebehälter benutzt wird. Damit das Transportvolumen der leeren Außenbehälter 10 möglichst gering ist, sind diese so ausgeführt, daß sie in gefülltem Zustand aufeinander stapelbar und im Leerzustand ineinander setzbar sind. Eine besonders günstige Gestaltung solcher Außenbehälter ist in Figuren 5 - 7 veranschaulicht.

    [0023] Figur 4 zeigt einen Zuschnitt zur Herstellung des Faltbeutels 20. Er besteht aus einer rechteckigen langgestreckten Papierbahn 120, die durch längs- und querverlaufende Falzlinien und Einschnitte die Herstellung des Faltbeutels 20 erleichtert. Eine längslaufende Falzlinie 124 erstreckt sich über die gesamte Länge der Papierbahn 120 und teilt einen äußeren Längsstreifen 123 und einen Längsmittelstreifen 122 gegeneinander ab. Der Längsmittelstreifen 122 ist durch eine weitere längslaufende Falzlinie 109 gegen Lappen 105, 106, 107 und 108 abgeteilt, die durch quergerichtete Einschnitte 102, 103 und 104 in einem zweiten äußeren Längsstreifen 121 voneinander getrennt sind. Die Einschnitte 102, 103, 104 erstrecken sich vom Längsrand der Papierbahn 120 bis zur Falzlinie 109.

    [0024] Auf die eine Fläche der Papierbahn 120 sind schmale Kartonbänder von etwa 2 mm Stärke aufgeklebt, die den Faltbeutel 20 versteifen sollen. An dem einen Längsrand sind mit gegenseitigem axialen Abstand zwei Kartonbänder 126 und 127 angebracht, die den längeren Abschnitten zwischen den querverlaufenden Falzlinien zugeordnet sind. Quergerichtete Kartonbänder 128, 129 und 128a, 129a schließen sich rechtwinklig an die Kartonbänder 126, 127 an und verlaufen bis zum gegenüberliegenden Längsrand der Papierbahn 120.

    [0025] In aufgerichtetem Zustand der Papierbahn 120 bilden die Lappen 105, 106, 107, 108 den Boden 21 des Faltbeutels 20, der Füllabschnitt 22 entsteht aus dem Längsmittelstreifen 122 und der verschlußbildende Höhenabschnitt 23 ergibt sich aus dem Längsstreifen 123. Der Boden 21 wird verklebt.

    [0026] Ein Außenbehälter 100 aus Kunststoff mit besonderen Vorteilen für die Mehrwegtransportvorrichtung ist in den Figuren 5 bis 7 gezeigt. Es handelt sich dabei um ein Spritzgußerzeugnis mit stabilisierender Randprofilierung, in die Handgriffe eingearbeitet sind, die der Deutlichkeit halber nicht gezeichnet sind. Die für die Mehrwegtransportvorrichtung einsetzbaren Außenbehälter 100 sind so bemessen, daß entweder gleichgroße Außenbehälter 100 aufeinanderstellbar sind oder ein großer Außenbehälter 100 mit zwei kleineren Außenbehältern besetzbar ist, die nebeneinanderstehen und deren Längsachsen zur Längsachse des großen Außenbehälters 100 quergerichtet sind.

    [0027] Jeder Außenbehälter 100 ist in Draufsicht rechteckig. Er hat eine nach unten verjüngte Seitenwandung 90, die unten an einem ebenen Boden 89 endet und oben eine Öffnung 94 umgrenzt. An den beiden schmaleren oberen Rändern sind drei Vertiefungen 88 ausgebildet, in die je ein endloses flaches Sicherungsband 87 aus Metall oder Kunststoff verschiebungssicher eingelegt ist (Figur 6). Die Sicherungsbänder 87 halten die beiden gefüllten und den Hohlraum des Außenbehälters 100 im wesentlichen passend einnehmenden Tragetaschen 70, die vorzugsweise aus recyclebarem Umweltpapier hergestellt sind, in dem Außenbehälter 100 sicher fest und bilden zudem eine Diebstahlsicherung. Die Tragetaschen 70 sind mit einem füllbaren unterteil und einem über die Seitenwandung 90 des Außenbehälters 100 nach oben vorstehenden umschlagbaren Höhenabschnitt 73 versehen, an den ein Griff 71 angesetzt ist. Die gefüllten Tragetaschen 70 werden unterhalb des Tragegriffes 71 mit einer leicht aufziehbaren Naht 72 verschlossen. Alternativ kann ein Plomben- oder Klemmleistenverschluß oder eine Klebverbindung angebracht sein. Dabei ist vorteilhaft, wenn der Verschluß sich ohne Spuren zu hinterlassen, öffnen läßt, so daß die Tragetasche 70 vom Empfänger der Ware weiterverwendet werden kann.

    [0028] Um den gefüllten Außenbehälter 101 auf den unteren gefüllten Außenbehälter 100 aufsetzen zu können, werden in die Öffnung 94 des Außenbehälters 100 zwei Bügel 93 eingeklappt, die bei dem Behälter 101 noch ihre inaktive äußere Stellung innehaben. Die Bügel 93 befinden sich an den beiden Längsseiten des Außenbehälters 100 bzw. 101. Sie haben C-Form und ihre gegeneinander gebogenen Schenkel 93a greifen in Lagerstücke 95 ein, die auf der Oberkante der Ränder 91, 92 befestigt sind. Vorzugsweise bestehen sowohl die Bügel 94 als auch die Lagerstücke 95 aus Metall. Die Bügel 93 sind - wie in Figur 6 ersichtlich - mehrfach winklig gebogen, so daß die beiden kurzen Schenkel 93c (Figur 7) als Abstützung auf der Oberkante des jeweiligen Randes 91, 92 dienen, wenn der Bügel 93 eingeschwenkt ist und der gerade lange Schenkel 93b der beiden Bügel 93 das Traggestell für den aufgesetzten Außenbehälter 101 bzw. zwei kleinere Außenbehälter bildet.

    [0029] Der Endauslieferer öffnet die Sicherungsbänder 87 und händigt die verschlossenen Tragetaschen 70 dem Empfänger aus. Die Außenbehälter 100, 101 werden sofort wieder mitgenommen und der Empfänger kann zu geeignetem Zeitpunkt die Tragetaschen 70 öffnen und die unversehrte Ware entnehmen. Die Tragetaschen können - z.B. wenn sie aus Leinen bestehen, mehrfach wiederverwendet werden oder bei Herstellung aus Papier ggf. der Wiederverwertung zugeführt werden.


    Ansprüche

    1. Mehrwegtransportvorrichtung, bestehend aus einem tragbaren formsteifen Außenbehälter (10) mit einem Boden (11) und einer Seitenwandung (12), die eine obere Öffnung (14) umgrenzt, und aus einem herausnehmbaren Einsatz,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Einsatz aus mindestens einem dem Hohlraum des Außenbehälters (10) angepaßten Beutel aus Naturfaserstoff gebildet ist, der über die Seitenwandung (12) des Außenbehälters (10) mit einem Höhenabschnitt (23) nach oben vorsteht, der verschlossen und in dem Bereich der Ebene der Öffnung (14) verstaut ist.
     
    2. Mehrwegtransportvorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Beutel aus Papier oder Leinen oder leinenartigem Material besteht.
     
    3. Mehrwegtransportvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Beutel als blockförmiger Faltbeutel (20) oder Tragetasche (70) aus Papier ausgebildet ist und daß der Außenbehälter (10;100) als aufeinander- und ineinanderstapelbarer Kasten gestaltet ist.
     
    4. Mehrwegtransportvorrichtung nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß am oberen Rand des Faltbeutels (20) eine Flossennaht-Faltung (30) ausgeführt ist und daß aneinanderliegende stehende Streifen der Flossennaht (30) etwa in der Ebene der Öffnung (14) des Außenbehälters (10) miteinander verbunden sind.
     
    5. Mehrwegtransportvorrichtung nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Faltbeutel (20) durch aufgeklebte Kartonbänder (28,29; 28a,29a) versteift ist, die sich über Boden und Seitenwandung erstrecken und daß die Streifen der Flossennaht (30) durch aufgeklebte Kartonbänder (26,27) verstärkt sind.
     
    6. Mehrwegtransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    zum Verschluß des Beutels eine aufziehbare Stichnaht, eine lösbare Klemm- oder Klammermechanik oder eine Klebverbindung dient.
     
    7. Mehrwegtransportvorrichtung nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Außenbehälter (100) an zwei einander gegenüberliegenden Rändern (91,92) klappbare Bügel (93) aufweist, die aus einer äußeren inaktiven Stellung in den lichten Querschnitt der Öffnung (94) des Außenbehälters (100) einschwenkbar und zur Bildung eines Auflagers für mindestens einen weiteren Außenbehälter (101) abgestützt sind.
     
    8. Mehrwegtransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die obere Öffnung (94) des Außenbehälters (100;101) von mindestens einem Sicherungsband (87) überspannt ist.
     
    9. Zuschnitt zur Herstellung eines Faltbeutels (20) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
    gekennzeichnet durch eine rechteckige Papierbahn (120), die mit längs- und querverlaufenden Kartonbändern (126,127;128,129,128a,129a) besetzt ist und durch Falzlinien (109;124) in einen bodenbildenden Längsrandbereich (121) mit quergerichteten Einschnitten (102, 103, 104) sowie in zu dem Längsrandbereich (121) parallele Seitenwandungs- und Verschlußbereiche (122, 123) aufgeteilt ist.
     
    10. Zuschnitt nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    zwei längsverlaufende Kartonbänder (126, 127) an dem äußeren Rand des Verschlußbereiches (123) mit gegenseitigem axialem Abstand angeordnet sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht