[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen und Abstrahlen von Ultraschallenergie
in Flüssigkeiten, insbesondere zum Beschallen von Ultraschall-Reinigungsbädern mittels
eines Schallwandlers, also eines Schwingelementes mit einem angefügten, in die Flüssigkeit
eintauchenden stab- oder rohrförmigen Resonator, der für die gewählte Ultraschallfrequenz,
f
(25) die Länge lambda/2
(25) oder eines ganzzahligen Vielfachen hiervon aufweist.
[0002] Beim Einsatz derartiger Schallwandler in Ultraschall-Reinigungsbädern beziehungsweise
-Anlagen wird der Schallwandler an der Wand eines Flüssigkeitsbehälters befestigt
so, daß sich der schallabstrahlende Teil, also der stab- oder rohrförmgie Resonator,
in der Flüssigkeit befindet. Die dem Resonator durch das Schwingelement übermittelte
longitudinale Schwingung wird teilweise in transversale Schwingungen umgesetzt, so
daß die Ultraschallenergie sowohl in Längsrichtung des Resonators wie auch radial
hierzu abgestrahlt wird. Erwünscht ist allerdings im allgemeinen nur die radiale Abstrahlung;
die in Längsrichtung, also von der Stirnfläche des stabförmigen (rohrförmigen) schallabstrahlenden
Resonators ausgehende Abstrahlung kann normalerweise nicht verwertet werden. Um weitgehend
die longitudinal eingespeiste Schwingung in eine radial vom Resonator ausgehende Schwingung
umzuwandeln, wurde bereits schon vorgeschlagen (EP-B-44 800), den Resonator am Ort
eines longitudinalen Schwingungsmaximums an eine Stirnfläche des Schwingelementes
anzufügen und die Gesamtlänge des Resonators auf ein ganzzahliges Vielfaches einer
halben Wellenlänge (lambda/2) der vom Schwingelement in den Resonator eingespeisten
Longitudinalschwingung abzustimmen. Durch das Ankoppeln des Resonators am Ort des
Schwingungsmaximums des Schwingelements wird dessen Gesamtleistung in den Resonator
übertragen, der dadurch, daß seine Länge auf die Frequenz des Schwingelements abgestimmt
ist, maximale Abstrahlungsergebnisse aufweisen kann.
[0003] Trotz der so erzielten maximalen Abstrahlung der Ultraschallenergie in die Flüssigkeit
genügt des öfteren die Beschallung, insbesondere bei Ultraschall-Reinigungsbädern,
nicht, da die Ultraschallenergie über die Länge des Resonators gesehen in Form einer
Sinusschwingung, also mit ausgeprägten Maximae und Minimae abgestrahlt wird. Die Sinusschwingung
stimmt mit der Wellenlänge lambda überein, so daß sich beispielsweise bei einem Resonator
der Länge 3/2 lambda vier Knotenpunkte mit 0-Energie ergeben bei drei Maximae. Teile,
die sich in Ultraschall-Reinigungsbädern bei den Knotenpunkten, also bei der 0-Abstrahlung
befinden, werden dadurch nicht beschallt und mithin auch nicht gereinigt.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, eine Möglichkeit anzugeben, wie diese unterschiedliche
Energieverteilung über die Länge des Resonators ausgeglichen beziehungsweise wie eine
weitgehend gleichmäßige Beschallung der Flüssigkeit und damit der in der Flüssigkeit
befindlichen Teile herbeigeführt werden kann. Erreicht wird dies in erfindungsgemäßer
Weise dadurch, daß der Schallwandler dauernd oder in Intervallen, allein oder gleichzeitig
zur Hauptfrequenz f
(25) mit mindestens einer weiteren Frequenz f
(n), entsprechend einer ganzzahligen Vielfachen (‡0) von lambda/2
(25) betrieben wird.
[0005] Nach wie vor wird also der Schallwandler mit der optimalen Reinigungsfrequenz f
(25) betrieben, zusätzlich wird das Bad jedoch noch mit einer Frequenz f
(n) beschallt, die außerhalb dieser Hauptfrequenz f
(25) liegt und einem ganzzahligen Vielfachen von lambda/2
(25) wie auch lambda/2
(n) entspricht. Wird also beispielsweise ein Schallwandler mit einem Resonator entsprechend
der Länge 5/2 lambda
(25) und einer bestimmten Ultraschallfrequenz f
(25) betrieben, so könnte eine zusätzliche Frequenz f
(n) für die vorgegebene Resonatorgeometrie 4/2 lambda
(n), 6/2 lambda, 3/2 lambda
(n) oder auch 7/2 lambda
(n) entsprechen. Nach wie vor werden also die Resonanzbedingungen eingehalten, es entspricht
also stets die vorgegebene Länge des Resonators einem ganzzahligen Vielfachen von
lambda/2, bei jedoch erhöhter oder erniedrigter Frequenz f
(n). Damit liegen jedoch, über die Länge des Resonators gesehen, die Maximae und Minimae
an anderen Stellen, so daß bisherige Totschallzonen nunmehr auch beschallt werden.
Die möglicherweise geringere Beschallung an den vorherigen Maximae bei der Frequenz
f
(25) wirkt sich in der Praxis kaum aus, da dort ja maximale Abstrahlungsergebnisse, wie
eingangs angeführt, zu verzeichnen sind.
[0006] Selbstverständlich können statt einer zusätzlichen Frequenz auch mehrere zusätzliche
Frequenzen, die jeweils allerdings einem ganzzahligen Vielfachen von lambda/2
(n) entsprechen müssen, eingespeist werden.
[0007] Im einfachsten Falle wechselt die Hauptfrequenz f
(25) mit der Zusatzfrequenz f
(n) intervallartig ab oder die Zusatzfrequenz f
(n) wird intervallartig zu der Hauptfrequenz f
(25) eingespeist. Selbstverständlich können auch die Hauptfrequenz f
(25) und die Zusatzfrequenz (Zusatzfrequenzen) f
(n) dauernd zusammen dem Resonator zugeführt werden.
[0008] Auf jeden Fall wird bei Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung erreicht, daß
die bisherigen Totschallzonen vermieden werden und sich damit bessere und gleichmäßigere
Reinigungsergebnisse über die gesamte Fläche der zu reinigenden Teile erzielen lassen.
[0009] Auf der Zeichnung ist schematisch ein derartiger Schallwandler mit den zugehörigen
Frequenzen und Schalleistungen dargestellt, und zwar zeigen:
- Fig. 1
- einen Schallwandler,
- Fig. 2
- unterschiedliche Ultraschallabstrahlungen über die Länge des Resonators,
- Fig. 3
- zwei unterschiedliche Longitudinalschwingungen über die Länge des Resonators und
- Fig. 4
- die sich aus Fig. 3 ergebende Hüllkurve.
[0010] Ein Ultraschallgenerator (1) ist mit einem Resonator (2) zusammengefügt. Der Resonator
weist eine Länge 1 entsprechend der Ultraschallfrequenz von 3/2 lambda
(25) auf. Aus der vom Ultraschallgenerator (1) erzeugten Longitudinalwelle, die in Fig.
2 dargestellt ist, ergeben sich die lambda-Schwingungsknotenpunkte 1/2 lambda
(25), 2/2 lambda
(25) und 3/2 lambda
(25), die über die Länge des Resonators (2) markiert sind. Entsprechend verlaufen auch
die Leistungskurven nach Fig. 3, jeweils mit sinusförmigen Schwingungsbäuchen bei
1/4 lambda
(25), 3/4 lambda
(25) und 5/4 lambda
(25). Mit geringer Strichstärke eingezeichnet ist in die Kurven der Fig. 2 und Fig. 3
eine erhöhte Frequenz f
(n) entsprechend 5/2 lambda
(n). Auch hier sind die Schwingungsknotenpunkte 1/2 lambda
(n), 2/2 lambda
(n), 3/2 lambda
(n) und 4/2 lambda
(n) in Fig. 1 markiert. 5/2 lambda
(n) fällt selbstverständlich zusammen mit 3/2 lambda
(25). Entsprechend dieser erhöhten Frequenz ergibt sich auch eine schnellere Longitudinalschwingung,
die mit geringer Strichstärke in Fig. 3 dargestellt ist, sowie auch eine entsprechende
Folge der Schwingungsbäuche, die sich ebenfalls mit geringer Strichstärke in Fig.
2 finden. Aus den beiden Kurven ist deutlich ersichtlich, daS sich bei der jeweiligen
Frequenz stets Knotenpunkte, also Totschallgebiete ausbilden, die nun aber zumindest
teilweise von der jeweils anderen Frequenz abgedeckt werden. Besonders deutlich sichtbar
ist dies aus der Hüllkurve nach Fig. 4, aus der ersichtlich ist, daß sich über die
gesamte Länge 1 des Resonators (2) keine Totschallbereiche mehr befinden, vielmehr
eine nahezu gleichmäßige Beschallung der Flüssigkeit und damit der in der Flüssigkeit
befindlichen Teile über die gesamte Länge 1 des Resonators (2) erfolgt.
1. Verfahren zumm Erzeugen und Abstrahlen von Ultraschallenergie in Flüssigkeiten, insbesondere
zum Beschallen von Ultraschall-Reinigungsbädern mittels eines Schallwandlers, also
eines Schwingelementes mit einem angefügten, in die Flüssigkeit eintauchenden stab-
oder rohrförmigen Resonator, der für die gewählte Ultraschallfrequenz f(25) die Länge lambda/2(25) oder eines ganzzahligen Vielfachen hiervon aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schallwandler (1+2) dauernd oder in Intervallen, allein oder gleichzeitig
zur Hauptfrequenz f(25) mit mindestens einer weiteren Frequenz f(n), entsprechend einer ganzzahligen Vielfachen (‡0) von lambda/2(25), betrieben wird.