[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Textilmaschine zur Bearbeitung synthetischer
Fäden, vorzugsweise Streckspul- oder Streckzwirnmaschine mit einer Vielzahl nebeneinander
angeordneter Arbeitsstellen, die jeweils wenigstens ein Lieferwerk und ein durch Galetten
gebildetes Verzugsfeld sowie eine Aufwindevorrichtung aufweisen, wobei das Lieferwerk
höhenmäßig zwischen den Galetten angeordnet ist.
[0002] Streckspul- oder Streckzwirnmaschinen sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt
und weisen beispielsweise je Maschinenseite eine durchgehende Lieferwalze auf, der
je Arbeitsstelle eine gewichtsbelastete, mit elastischem Bezug versehene Oberwalze
zugeordnet sind.
[0003] Als Stand der Technik, von dem die vorliegende Erfindung ausgeht, ist eine Textilmaschine
zur Bearbeitung synthetischer Fäden bekannt (GB-PS 630 660), bei welcher der Faden
im mittleren Bereich zum Lieferwerk gelangt und von dort zu einem elektrisch beheizbaren
Zapfen läuft, wobei dieser Bereich die erste Streckstufe bildet. Von dort gelangt
der Faden über eine elektrische Heizeinrichtung zu einer oberen Galette, wo eine Richtungsumkehr
erfolgt. Nach dieser Richtungsumkehr läuft der Faden zu einer unteren Galette, unterhalb
welcher eine Aufwindevorrichtung mit einer drehenden Spule angeordnet ist.
[0004] Infolge der vorgenannten konstruktiven Durchbildung baut diese Textilmaschine höhenmäßig
raumgreifend und nimmt entsprechend viel Platz in Anspruch. Darüber hinaus wird der
Faden nur 1 1/2 mal über die Höhe der Maschine geführt, so daß die Anzahl der unterzubringenden
Bearbeitungsstufen begrenzt ist.
[0005] Weiterhin ist eine Textilmaschine bekannt (DE-OS 24 16 927), bei welcher die Lieferwerke
im oberen Bereich des Maschinenkörpers angeordnet sind. An die Lieferwerke schließen
sich eine Anzahl von Verzugsfelder an, die meistens durch Galetten mit zugehörigen
Verlegerollen gebildet werden. Trotz Staffelung der Verzugsorgane führt auch eine
derartige Bauweise zu relativ großen Maschinenhöhen.
[0006] Insbesondere bei Streckspulmaschinen mit ihren verfahrensbedingten, langen Changierdreiecken
sind die bekannten Anordnungen aufgrund der daraus resultierenden großen Bauhöhen
der Maschinen nachteilig.
[0007] Zur Veringerung der Bauhöhe derartiger Streckspulmaschinen ist weiterhin vorgeschlagen
worden (DE 34 00 832 A), eine Galette neben dem im Fadenlauf vorgeordneten, geneigten
Verzugsgaletten anzuordnen und damit eine Tiefenstaffelung des Fadenlaufweges vorzunehmen.
Das Changierdreieck ist dabei etwas in Richtung auf den Bediengang nach hinten versetzt
und liegt im Raum vor den Verzugsgaletten.
[0008] Um die bei Synthetikfäden, z.B. Polyesterfäden, während des Verzuges auftretenden
molekularen Strukturänderungen günstig zu beeinflussen, ist es üblich, derartige Fäden
zu erwärmen. Es ist daher bekannt, im Bereich des Hauptverzugsfeldes eine Heizeinrichtung
anzuordnen und/oder die eingangs- und ausgangsseitigen Galetten als Heizgaletten auszubilden.
[0009] Es ist weiter bekannt, die DE-OS 20 22 930, die bei der Erwärmung der Synthetikfäden
entstehenden Dämpfe und Kondensate durch Absaugeinrichtungen im Bereich des Hauptverzugsfeldes
zu beseitigen. Derartige Absaugeinrichtungen sind sehr aufwendig und konnten bislang
nicht befriedigen. Außerdem behindern sie den Zugang zum Hauptverzugsfeld.
[0010] Weitere bekannte Textilmaschinen sind so gestaltet, daß der Faden entweder von oben
nach unten läuft, wobei eine Heizeinrichtung passiert wird (US-PS 3 317 980) oder
der Faden wird von einer Spule abgewickelt und nach oben zu einer Galette und einer
Heizeinrichtung geführt, dort umgelenkt, zu dem abgestuften Bereich der ersten Galette
bewegt und über eine zweite Heizeinrichtung zu einer oberhalb der Galette liegenden
Aufwickelvorrichtung bewegt (US-PS 3 159 964). Auch diese bekannten Maschinen sind
entweder baulich aufwendig gestaltet oder weisen nur wenige Bearbeitungsabschnitte
auf.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Textilmaschine
der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß entweder bei gleicher Bauhöhe die
Arbeitsfelder länger sind oder bei gegebener Länge der Arbeitsfelder eine geringere
Bauhöhe möglich wird.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen dem Lieferwerk und
der unteren Galette ein erstes, vom Faden durchlaufenes Verzugsfeld, zwischen der
unteren und der oberen Galette ein zweites Verzugsfeld und zwischen der oberen Galette
und der Aufwindevorrichtung ein weiteres Arbeitsfeld angeordnet sind. Durch eine derartige
Anordnung kann der Faden bei gleicher Höhenbeanspruchung 2 1/2 mal über die beanspruchte
Bauhöhe geführt werden, so daß sich eine verbesserte Raumausnutzung ergibt. Entweder
können hierbei die Arbeitsfelder verlängert oder die Bauhöhe vermindert werden; es
wird hierdurch insgesamt ein erheblicher Vorteil gegenüber bekannten Maschinen erzielt.
[0013] Bei einer Textilmaschine mit mindestens einer Heizeinrichtung, welche zwischen oberer
und unterer Galette angeordnet ist, liegt in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung
die Heizeinrichtung im Fadenlauf von der unteren Galette zur oberen Galette, wobei
die obere Galette von einer Abzugshaube überfaßt wird, die über Kanäle an eine Absaugeinrichtung
angeschlossen ist. Die sich im Bereich des Hauptverzugs- oder Relaxationsfelds, d.h.
zwischen unterer und oberer Galette beim Erwärmen des Synthetikfadens entwickelnden
Dämpfe steigen nach oben und werden dabei von in gleicher Richtung laufendem Faden
mitgenommen. Über die im Bereich der oberen Galette angeordnete, an eine Abaugeinrichtung
angeschlossene Abzugshaube ist vorteilhafterweise eine problemlose Entsorgung der
Dämpfe möglich.
[0014] Die erfindungsgemäße Anordnung der Lieferwerke sowie der gewählte Fadenlauf ergeben
darüber hinaus den Vorteil, daß die Abzugshaube geschlossen ausgebildet sein kann
und somit die aufsteigenden Dämpfe weitestgehend abgesaugt werden.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Verzugsfelder und das Arbeitsfeld
zur Vertikalen nach vorn geneigt sein. Hierbei kann die Neigung der Verzugsfelder
und des Arbeitsfeldes so gewählt werden, daß die obere Galette und die Aufwindevorrichtung
in annähernd derselben Vertikalebene liegen. Dadurch wird vorteilhafterweise erreicht,
daß die oberen Arbeitsorgane leichter zugänglich sind, da die Maschine infolge der
untenliegenden Spul- oder Zwirnvorrichtung dort am breitesten ist.
[0016] Der vom Lieferwerk angelieferte Synthetikfaden läuft zunächst zu einer unteren, mit
etwas erhöhter Umfangsgeschwindigkeit laufenden Galette und wird dabei einem geringen
Vorverzug unterworfen. Von der Galette wird der Synthetikfaden über die Heizeinrichtung
zu der oberen Galette geführt, die mit gegenüber der unteren Galette erhöhter Umfangsgeschwindigkeit
läuft. Hierbei kann die obere Galette als Heizgalette ausgebildet sein, deren aufsteigende
Dämpfe durch die Abzugshaube abgesaugt werden.
[0017] Es ist auch denkbar, daß die obere Galette mit niedrigerer Umfangsgeschwindigkeit
läuft als die untere Galette. In diesem Fall entsteht zwischen den Galetten das vorgenannte
Relaxationsfeld, in dem der Synthetikfaden beispielsweise ein Nylonfaden, einem Schrumpfungsprozess
unterworfen wird.
[0018] In vorteilhafter Weiterbildung ist es möglich, das Lieferwerk als Galettenlieferwerk
auszubilden. In diesem Fall liegt auf einer einzelmotorisch angetriebenen Galette
eine federkraftbeaufschlagte Oberwalze auf. Der Oberwalze ist ein stabförmig ausgebildeter,
mit Profilierungen versehener Fadenführer zugeordnet, welcher ein Separieren des Synthetikfadens
auf der Oberwalze bewirkt. Erfindungswesentlich ist hierbei die Lage der Lieferwerke
im Maschinenrahmen.
[0019] Beispielsweise kann das Lieferwerk auch in weiterer Ausgestaltung der Erfindung durch
in Maschinenlängsrichtung verlaufenden Antriebswalze sowie an den einzelnen Arbeitsstellen
aufliegende Druckrollen gebildet werden.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in der baulichen Anordnung
der Heizeinrichtung zu sehen. Durch das Versetzen der Heizeinrichtung auf die den
Galetten abgekehrte Seite des Fadenlaufs wird erreicht, daß entweder bei gleichbleibendem
Galettenabstand eine längere Heizeinrichtung eingesetzt oder bei gleichbleibender
Länge der Heizeinrichtung der Galettenabstand verkürzt werden kann. Eine derartige
Verkürzung des Galettenabstands führt vorteilhafterweise zu einer weiteren Reduzierung
der Bauhöhe der Textilmaschine.
[0021] Die erfindungsgemäße Anordnung der Galetten und Lieferwerke führt nicht nur zu einer
erheblichen Reduzierung der gesamten Maschinenbauhöhe, sondern aufgrund der verringerten
Einbauhöhe außerdem zu einer Verminderung auftretender Maschinenvibrationen.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht auf die Streckwerksanordnung am Beispiel einer Streckspulmaschine;
- Fig. 2
- die Streckwerksanordnung nach Fig. 1 in Seitenansicht;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Streckwerksanordnung bei Verwendung einer
alternativen Lieferwerkausführung;
- Fig. 4
- die Streckwerksanordnung gemäß Fig. 2 am Beispiel einer Streckzwirnmaschine;
- Fig. 5
- eine Ausführungsform ähnlich der nach Fig. 2 mit zur Vertikalen nach vorn geneigten
Verzugsfeldern.
[0023] Die in den Zeichnungen schematisch dargestellten Streckspulmaschinen 1 bzw. Streckzwirnmaschinen
2 weisen je Maschinenseite eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen
auf.
[0024] In Fig. 1 sind diese insgesamt mit 10, 20, 30 bezeichneten Arbeitsstellen in Vorderansicht
dargestellt. Jeder Arbeitsstelle wird von einem nicht näher dargestellten Spulengatter
ein Synthetikfaden 5, beispielsweise ein Polyesterfaden, zugeführt. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel läuft der Synthetikfaden 5 zunächst über einen stabförmigen Fadenführer
6, der über Teile seiner Länge Profilierungen 7 zum Separieren des Fadens 5 aufweist.
Der Faden 5 ist einmal oder mehrmals um den Fadenführer 6 und um eine Oberwalze 4
herumgeführt, welche - vorzugsweise federkraftbeaufschlagt - auf einer Galette 3 aufliegt.
Der zwischen Oberwalze 4 und Galette 3 eingeklemmte Faden 5 wird zu einer beheizten
unteren Galette 8 mit Verlegerolle 9 weitergefördert.
[0025] Da die Umfangsgeschwindigkeit der auf ca. 90°C beheizten unteren Galette 8 etwas
höher ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Liefergalette 3, wird der Faden 5 einem
ersten Verzug unterworfen. Die Strecke zwischen Liefergalette 3 und unterer Heizgalette
8 stellt somit ein Vorverzugsfeld 11 dar.
[0026] Der von der unteren Heizgalette 8 ablaufende Synthetikfaden 5 wird anschließend zu
einer im oberen Bereich des Maschinenkörpers 16 angeordneten Galette 12 weitergeleitet.
Die Galette 12 ist wie üblich ebenfalls mit einer Verlegerolle 13 ausgestattet. Die
Umfangsgeschwindigkeit der Galette 12 ist gegenüber der Umfangsgeschwindigkeit der
Galette 8 weiter erhöht, so daß der Synthetikfaden 5 eine weitere Verstreckung erfährt.
Die Zone zwischen der Galette 8 und der Galette 12 bildet somit das Hauptverzugsfeld
14 (s. Fig. 1 bis 3).
[0027] Anstelle des Hauptverzugsfeldes 14 kann der Bereich zwischen den Galetten 8 und 12
auch als sogenanntes Relaxationsfeld ausgebildet sein: In diesem Fall weist die Galette
12 eine niedrigere Umfangsgeschwindigkeit auf als die Galette 8, so daß der Synthetikfaden
5, beispielsweise ein Nylonfaden, schrumpft.
[0028] Im Bereich des Hauptverzugsfeldes 14 ist außerdem eine Heizeinrichtung 15 installiert,
die auf etwa 170°C vorgeheizt ist. Wie aus den Zeichnungen, insbesondere Fig. 1, ersichtlich,
durchläuft der Synthetikfaden 5 das Hauptverzugsfeld 14 in Fadenlaufrichtung F, d.h.
von unten nach oben. Bei der oben angeordneten Galette 12 kann es sich entweder ebenfalls
um eine Heizgalette handeln, die auf bis zu 250°C erwärmt ist; es kann aber auch eine
unbeheizte Galette 12 vorgesehen sein. Der Synthetikfaden 5 wird beispielsweise gemäß
Fig. 2 im nachfolgenden Arbeitsgang entweder einer Spuleinrichtung 17 oder einer Zwirneinrichtung
26 zugeführt. Diese Einrichtungen sind unterhalb der Verzugsfelder 11 bzw. 14 angeordnet
und bilden die Aufwickeleinrichtung.
[0029] An der Spuleinrichtung 17, die im allgemeinen eine angetriebene Reibwalze 18 sowie
eine Changiereinrichtung 19 aufweist, wird der Synthetikfaden 5 zu einer Kreuzspule
21 aufgespult. Bei diesem Spulvorgang wird durch den Synthetikfaden 5 ein Changierdreieck
22 gebildet, dessen Höhen/Breitenverhältnis etwa 3:1 beträgt.
[0030] Wie aus Fig. 2 bis 4 ersichtlich, weisen die vorbeschriebenen Maschinenkomponenten
unterschiedliche Abstände zur Mittellängsebene 36 des Maschinenkörpers 16 auf.
[0031] Die Lieferwerke 3 und 4 bzw. nach Fig. 3, 24 und 25 sind am weitesten vom Bedienungsgang
37 entfernt am Maschinenkörper 16 angeordnet. Das Vorverzugsfeld 11 und das Hauptverzugsfeld
14 mit der Heizeinrichtung 15 sind jeweils etwas in Richtung auf den Bedienungsgang
37 nach außen versetzt eingebaut. Das Changierdreieck 22, das nach oben durch einen
Fadenführer 23 begrenzt wird, liegt ganz außen, so daß es zu keinerlei Behinderungen
kommt.
[0032] Die Ausführungsform nach Fig. 3 unterscheidet sich von der nach Fig. 2 im wesentlichen
nur durch die Art des Lieferwerkes. Anstelle der Galettenlieferwerke 3, 4 ist eine
in Maschinenlängsrichtung verlaufende, durchgehende Antriebswalze 24 vorgesehen. Auf
dieser Antriebswalze 24 liegt an jeder Arbeitsstelle 10, 20, 30 usw. je eine Druckrolle
25 auf.
[0033] In Fig. 4 ist eine Streckzwirnmaschine 2 dargestellt. Derartige Maschinen weisen
anstelle der Spuleinrichtungen 17 Zwirneinrichtungen 26 auf. Diese Zwirneinrichtungen
26 bestehen aus einer Spindelbank 27, in welcher nebeneinander eine Vielzahl von Spindeln
28 angeordnet ist. Die Spindeln 28 werden entweder durch Antriebsriemen beaufschlagt
oder sind mit Einzelspindelantrieben ausgestattet. Jede Arbeitsstelle 10, 20, 30 usw.
weist einen Ringbankabschnitt 29 mit einem zugehörigen Ringläufer 31 sowie einen im
allgemeinen heb- und senkbaren Fadenführer 32 auf. Auf den Zwirnstellen 26 werden
die Synthetikfäden 5 zu Kopsen 33 aufgewunden.
[0034] Fig. 4 zeigt außerdem eine im Bereich der oberen Galette 12 angeordnete Abzugshaube
34. Diese Abzugshaube 34 ist über Kanäle 35 an eine nicht näher dargestellte Absauganlage
angeschlossen. Mittels dieser Abzugshaube 34 können alle an den Heizaggregaten (beispielsweise
Galetten 8 und 12 sowie Heizeinrichtung 15) entstehenden, nach oben steigenden Dämpfe,
die zudem vom in der Heizeinrichtung 15 in Fadenlaufrichtung 5 laufenden Synthetikfaden
5 mitgerissen werden, problemlos abgesaugt werden. Da oberhalb der oberen Galette
12 kein störender Fadenverlauf vorgesehen ist, können die Abzugshauben 34 an ihrer
Oberseite völlig geschlossen ausgebildet werden, was zu einem hohen Wirkungsgrad dieser
Absaugeinrichtung führt.
[0035] Wie in Fig. 1 an der Arbeitsstelle 10 dargestellt, kann eine Heizeinrichtung 15 von
deutlich größerer Länge eingesetzt werden, wenn sie auf der den Galetten 8, 12 abgekehrten
Seite des Fadenlaufs angeordnet ist. Umgekehrt könnte der Abstand der Galetten 8,
12 an den Arbeitsstellen 20, 30 deutlich vermindert werden, ohne daß sie mit den ihnen
benachbarten Kanten der Heizeinrichtung 15 in Konflikt kommt.
[0036] In Fig. 5 ist eine Streckspulmaschine in anderer Ausführungsform in Seitenansicht
dargestellt. Wie ersichtlich, sind bei dieser bekannten Maschine die Verzugsfelder
und das Arbeitsfeld zur Vertikalen nach vorn geneigt, d.h. das Lieferwerk 3 und 4,
die untere Galette 8, die obere Galette 12, die Heizeinrichtung 15 sowie die Aufwickelvorrichtung,
beispielsweise die Kreuzspule 21 und die Reibrolle 18 liegen zur vertikalen Ebene
schräg nach vorn. Hierbei kann die Neigung der Verzugsfelder und des Arbeitsfeldes
so gewählt sein, daß die obere Galette 12 und die Aufwindevorrichtung mit den Elementen
18 und 21 in annähernd derselben Vertikalebene liegen. Durch diese Anordnung ergibt
sich der Vorteil, daß die oberen Arbeitsorgane, d.h. die Galette 12 sowie die Heizeinrichtung
15, der stabförmige Fadenführer 6 und das Lieferwerk 4 für eine Bedienperson gut erreichbar
liegen.
[0037] Eine derartige Schräganordnung gemäß Fig. 5 ist auch bei Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung entsprechend den Konstruktionen nach Fig. 3 und 4 möglich, d.h. auch hier
können die Verzugsfelder und das Arbeitsfeld zur Vertikalen nach vorn geneigt sein.
[0038] Die vorbeschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele stellen
lediglich einige bevorzugte Bauformen dar. Es ist ebensogut möglich, die in den Figuren
1 bis 3 dargestellten Streckspulmaschinen 1 mit Abzugshauben 34 auszustatten oder
Streckzwirnmaschinen 2 mit Antriebswalzen-Lieferwerken 24, 25 auszurüsten.
[0039] Die Erfindung ist weiterhin bei Streckmaschinenformen ausführbar, welche weitere
Verzugsfelder oder Verzugs- und Relaxationsfelder aufweisen. Das wesentliche Merkmal
bei allen Textilmaschinen der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß infolge der
konstruktiven Ausbildung entweder die vorhandenen Arbeitsfelder länger gestaltet werden
können oder eine geringere Bauhöhe erzielt wird.
1. Textilmaschine zur Bearbeitung synthetischer Fäden, vorzugsweise Streckspul- oder
Streckzwirnmaschinen mit einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen,
die jeweils wenigstens ein Lieferwerk und ein durch Galetten gebildetes Verzugsfeld
sowie eine Aufwindevorrichtung aufweisen, wobei das Lieferwerk höhenmäßig zwischen
den Galetten angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Lieferwerk (3, 4) bzw. (24, 25) und der unteren Galette (8) ein erstes,
vom Faden von oben nach unten durchlaufenes Verzugsfeld,
zwischen der unteren Galette (8) und der oberen Galette (12) ein zweites, vom Faden
von unten nach oben durchlaufenes Verzugsfeld und
zwischen der oberen Galette (12) und der Aufwindevorrichtung ein weiteres, vom Faden
von oben nach unten durchlaufenes Arbeitsfeld angeordnet sind.
2. Textilmaschine nach Anspruch 1,
mit mindestens einer Heizeinrichtung, welche zwischen oberer und unterer Galette angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizeinrichtung (15) im Fadenlauf von der unteren Galette (8) zur oberen Galette
(12) liegt und daß die obere Galette (12) von einer Abzugshaube (34) überfaßt ist,
die über Kanäle (35) an einer Absaugeinrichtung angeschlossen ist.
3. Textilmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abzugshaube (34) auch die Heizeinrichtung (15) wenigstens teilweise überfaßt.
4. Textilmaschine nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abzugshaube (34) an ihrer Oberseite geschlossen ist.
5. Textilmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzugsfelder und das Arbeitsfeld zur Vertikalen nach vorn geneigt sind.
6. Textilmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Neigung der Verzugsfelder und des Arbeitsfeldes so gewählt ist, daß die obere
Galette (12) und die Aufwindevorrichtung in annähernd derselben Vertikalebene liegen.
7. Textilmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lieferwerk eine einzelmotorisch angetriebene Galette (3) aufweist.
8. Textilmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lieferwerk eine Galette (3) mit einer federkraftbeaufschlagten Oberwalze aufweist,
wobei dieser Oberwalze (4) ein mit Profilierungen (7) versehener stabförmiger Fadenführer
(6) zugeordnet ist.
9. Textilmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lieferwerk durch eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Antriebswalze
(24) sowie an den einzelnen Arbeitsstellen (10, 20, 30) aufliegende Druckrollen (25)
gebildet wird.
10. Textilmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizeinrichtung (15) auf der den Galetten (8, 12) abgekehrten Seite des Fadenlaufes
angeordnet ist.
11. Textilmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der verstreckte Synthetikfaden (5) durch eine Spuleinrichtung (17) zu einer Kreuzspule
(21) aufgewickelt wird, wobei das Changierdreieck (22) oben durch einen Fadenführer
(23) begrenzt wird, dessen Abstand von der Mittellängsebene (36) des Maschinenkörpers
(16) größer ist als der Abstand des Lieferwerkes (3, 4, bzw. 24, 25) und der Verzugsfelder
(11, 14) von dieser Mittellängsebene (36).